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Die
Erfindung betrifft ein Kragarmregal nach dem Patentanspruch.
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Derartige
Kragarmregale werden häufig,
insbesondere dann, wenn es sich um Schwerlastregale für Langgutprodukte
handelt, mit Gabelstaplern beladen und entladen. Dabei kann es vorkommen,
daß die
Gabeln an die Kragarme oder an das gelagerte Gut anstoßen, so
daß erhebliche
Biegemomente auf die Kragarme ausgeübt werden.
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Für die Ständer werden
in der Regel Doppel-T-Profile verwendet, deren Flansche im Rastermaß gelocht
sind, um die Kragarme mittels hakenförmiger Gebilde einhängen zu
können.
Bei den bekannten Kragarmregalen sind die Ständer jedoch durch die in den
Flanschen angeordneten Löcher
in ihrem Widerstandsmoment deutlich geschwächt, zudem können die
Kragarme und/oder die Ständer durch
Anfahren mittels eines Gabelstaplers leicht beschädigt werden.
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Durch
die
GB 2 154 429 A ist
ein fußloses Kragarmregal
zur Wandbefestigung bekannt, dessen senkrechte Profilquerschnitte
T-förmig
ausgebildet sind, in einem der Beispiele mit einem schwalbenschwanzförmigen Steg.
In den einstückig
ausgebildeten keilförmigen
Kragarmen befindet sich je eine komplementäre Nut, durch die ein Stift
(=Durchsteckelement) für
die formschlüssige
Verbindung mit dem jeweiligen Steg hindurchgeführt ist. Soweit dieser Steg
einen quaderförmigen
Querschnitt hat, besitzt dieser nach außen offene L-förmige Ausnehmungen, in die
der Kragarm mittels seines Stiftes eingehängt werden kann. Die Herstellung
ist aufwendig. Sowohl die Nut im Kragarm als auch die L-förmigen Ausnehmungen
können
nur durch spanabhebende Bearbeitungsvorgänge hergestellt werden. Soweit
der Steg einen trapezförmigen
Querschnitt hat, können
die Kragarme nur von den Enden der senkrechten Profile eingefädelt werden.
Die Festlegung erfolgt ebenfalls durch einen Stift, der durch fluchtende
Bohrungen im Kragarm und in den Steg hindurchgeführt wird. In keinem Fall hintergreifen
die Stifte den Flansch des senkrechten Profils und sind dadurch
erheblichen Biegekräften
ausgesetzt.
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Durch
die
DE 33 44 314 A1 ist
ein Traggestell bekannt, bei dem die senkrechten Ständer als
I- oder Doppel-T-Träger
ausgebildet sind und keine Bohrungen oder andere Ausnehmungen für eine formschlüssige Festlegung
der Kragarme besitzen. Die Kragarme sind extrem kompliziert aufgebaut.
Sie bestehen jeweils aus zwei nach außen konvergierenden waagrechten
U-Profilen, die an den freien Enden miteinander verschraubt sind.
Die rein kraftschlüssige
Verbindung mit den Ständern
erfolgt durch zwei weitere, spiegelsymmetrisch und senkrecht angeordnete
U-förmige
Profile, sogenannte Klemmprofile, die mit den waagrechten U-Profilen
verschweißt
sind und auf ihren Innenseiten ausgestanzte, aufgebogene Lappen
besitzen. Dadurch umgreifen die Flansche und die aufgestanzten Lappen
der Klemmprofile die Flansche der Ständer. Die Festlegung erfolgt durch
vor den Ständerflanschen
liegende Schraubenbolzen, sogenannte Zuganker. Der Autor spekuliert
darauf, daß die
Belastung der Kragarme die Wirkung der Klemmverbindungen verstärkt.
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Den
Gegenständen
nach der
GB 2 154 429 A und
der
DE 33 44 314 A1 ist
gemeinsam, daß die Tragarme
jeweils starr mit den Ständern
verbunden sind, so daß sie
nicht nach oben verschwenkbar sind. Dies kann sich bei einem Anstoßen eines
Gabelstaplers an die Tragarme als nachteilig erweisen.
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Schließlich ist
es durch eine Werbeschrift der Firma Hagedorn „Das Komplettprogramm" bekannt, die Ständer durch
eine Schweißkonstruktion
aus einem Doppel-T-Träger
und einem U-förmigen
Profil auszubilden, das parallel auf mindestens einen der Flansche
des Doppel-T-Trägers
aufgeschweißt
ist. Das U-Profil ist durch den betreffenden Flansch des Doppel-T-Profils
geschlossen und im Rastermaß mit fluchtenden
Querbohrungen versehen, in die Durchsteckelemente für die Befestigung
der Kragarme eingesteckt werden können. Die Kragarme sind zu
diesem Zweck mit gleichfalls fluchtend gelochten Laschen versehen.
Der Herstellvorgang ist jedoch aufwendig, und die betreffenden Ständer sind
entsprechend schwer und teuer, und auch die Transportkosten fallen
erheblich mehr ins Gewicht.
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Durch
das DE-G 92 04 949.4 U1 ist es bekannt, die als Doppel-T-Profile
ausgebildeten Ständer
von Kragarmregalen in den Flanschen mit paarweisen Lochmustern zu
versehen, in die die Kragarme mittels paarweise angeordneter Haken
eingehängt
werden können.
Nun erhalten aber Doppel-T-Profile ganz wesentlich durch ihre Flansche ihre
Biegefestigkeit, so daß die
Restquerschnitte seitlich neben den Lochmustern ganz erheblich verstärkt werden
müssen,
wodurch das Gewicht steigt. Da die Hakenbefestigung Horizontalspiele
erforderlich macht, muß die
horizontale Stellung der Kragarme an jedem Kragarm mittels einer
Wasserwaage und einer Stellschraube eingestellt werden, was sowohl
den konstruktiven als auch den Montageaufwand beträchtlich
erhöht.
Das Hauptproblem besteht aber darin, daß jeder Kragarm zum Herausnehmen
und Einsetzen um einen Winkel „α" nach oben geschwenkt werden
muß, was
in der Regel bei darüber
befindlichen Regal-Etagen nicht möglich ist, insbesondere dann
nicht, wenn diese Regalebenen beladen sind.
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Die
sich daraus ergebende Schrägstellung der
Kragarme ist mit den Kundenforderungen nach einem leichten, stabilen
und dennoch variablen Kragarmregal nicht vereinbar.
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Durch
die
DE 41 33 288 A1 ist
es gleichfalls bekannt, als Doppel-T-Profile ausgebildete Ständer von
Kragarmregalen in den Flanschen mit paarweisen Lochmustern zu versehen,
in die die Kragarme mittels paarweise angeordneter Hammerkopfschrauben
eingesetzt werden können.
Diese Hammerkopfschrauben sind selbst fliegend gelagert und können nur
auf waagrechten Zug beansprucht werden, weil sich ihre Schäfte nicht
auf den Lochrändern
abstützen.
Die vertikale Abstützung
erfolgt mittels gleichfalls paarweise angeordneter Stützfüße, die
sich auf den unteren Lochrändern
eines zweiten Lochpaares abstützen.
Wird hierbei der Kragarm durch Anstoßen von unten nach oben verschwenkt,
so werden die Stützfüße aus ihren
Löchern
heraus gezogen, wobei sich die Kragarme notwendigerweise absenken
und die Hammerkopfschrauben unter der Last des Regalinhalts auf
Biegung beansprucht werden. Die Stützfüße können danach aber trotz ihrer
Keilform wegen des dann entstandenen vertikalen Versatzes nicht
wieder in ihre Löcher
zurückkehren,
die Kragarme bleiben in schiefer Stellung stehen.
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Das
DE-G 94 09 396.2 U1 befaßt
sich mit der Lösung
eines anderen Problems, nämlich
mit der Verstärkung
der Verbindung der Ständer
von Kragarm-Regalen am unteren Ende mit den Ständerfüßen. Es sind aber einige Kernpunkte
für die
Betriebsbedingungen von solchen Regalen angegeben, nämlich die
Festigkeit gegenüber
Biegemomenten und Lastwechseln, die durch schwere Lasten und durch horizontale
Stoßkräfte beim
Be- und Entladen entstehen. Die Erfindung hingegen befasst sich
mit der Lösung
der Probleme an anderen Stellen, nämlich an den Verbindungsstellen
der Kragarme mit den Ständern.
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Das
DE-G 86 29 566.7 U1 befaßt
sich wiederum mit den Verbindungsstellen der Kragarme mit den Ständern. Um
diese Verbindungen stufenlos zu machen, sind paarweise C-förmige Bügel bzw.
Krallen mit Klemmschrauben vorgesehen, die Flanschplatten an den
Kragarmen mit den Flanschen ungelochter Ständer kraftschlüssig verbinden.
Selbst wenn diese Krallen mit starken Querschnitten ausgeführt sind,
können
sie durch Anstoßen
von unten aufgebogen werden, wodurch die Verbindung den Halt verliert
und die Kragarme abrutschen können.
Außerdem
befindet sich oberhalb der Krallen nur eine kurze Teillänge der
jeweiligen Flanschplatte, so daß beim Anstoßen von
unten nur ein geringes Gegendrehmoment zur Verfügung steht. Diese Lösung führt von
der Erfindung geradezu weg, denn sie soll ja gerade ein Verschwenken
der Kragarme verhindern. Für
schwere Lasten ist außerdem
gerade diese Art der Verbindung ungeeignet.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, ein Kragarmregal für hohe Belastungen anzugeben,
dessen Herstellung einfach ist und dessen Ständer bei gegebenen Abmessungen
dennoch ein hohes Widerstandsmoment aufweisen. Ferner sollen die
Kragarme ohne Verschwenken und Verschieben auswechselbar sein und
dennoch beim Anstoßen
von unten nach oben ausweichen und anschließend wieder in ihre Ausgangslage
zurückkehren
können.
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Die
Lösung
der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen Kragarmregal
erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs.
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Beim
Erfindungsgegenstand werden für
die Ständer
und die Kragarme einzelne Doppel-T-Träger verwendet, deren Flansche
ungeschwächt
sind. Durch den Verzicht auf das Aufschweißen eines weiteren Profils
auf die Ständer
wird die Herstellung deutlich verbilligt, und auch das Gesamtgewicht
der Ständer
wird merklich reduziert. Außerdem
wird der Energiebedarf für
die Herstellung deutlich verringert. Zum Zwecke der Lageveränderung
eines Kragarms ist es nicht erforderlich, die betreffende Lagerebene auszuräumen. Weiterhin
ist der Kragarm in vertikaler Richtung und in gewissem Umfange auch
in horizontaler Richtung beweglich, so daß bei einem Anfahren durch
einen Gabelstapler weder der Ständer
noch das Lagergut beschädigt
werden. Außerdem
entfällt ein
zeitintensives Befestigen durch Verschrauben.
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Dadurch,
daß die
Löcher
des Ständers
jeweils unmittelbar hinter einem Steg angeordnet sind, können sich
die Durchsteckelemente auf der gesamten Breite der Hinterseite des
Flansches abstützen. Durch
diese Maßnahme
werden die Durchsteckelemente, die als einfache Steckbolzen oder
Winkelbolzen ausgebildet sein können,
nicht ungebührlich
auf Biegung beansprucht.
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Ein
besonderer Vorteil besteht darin, daß die Laschen, etwa von der
Mittenachse des Kragarms ausgehend, nach oben versetzt an dem Kragarm
angeordnet sind und sich soweit nach oben erstrecken, daß die Löcher in
den Laschen oberhalb der Oberkante des Kragarms angeordnet sind.
Dadurch lassen sich die Kragarme nach oben verschwenken.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand der 1 bis 6 näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Grundelements eines Kragarmregals,
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2 einen
Ausschnitt aus 1 in vergrößertem Maßstab,
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3 eine
Seitenansicht eines Ständers
mit einem Ende eines lose aufgesteckten Kragarms.
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4 einen
Schnitt durch den Gegenstand von 3 entlang
der Linie IV-IV,
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5 eine
Darstellung analog 3, jedoch mit eingesetztem Durchsteckelement
und
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6 einen
Schnitt durch den Gegenstand von 5 entlang
der Linie VI-VI.
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In 1 ist
ein Kragarmregal 1 dargestellt, das aus zwei Ständern 2 mit
Fußteilen 3 besteht,
die durch Querträger 4 miteinander
verbunden sind. Zwei diagonale Zuganker 5, die in der Länge einstellbar
sind, sorgen für
die erforderliche Stabilität.
Die Ständer 2 bestehen
jeweils ausschließlich
aus einem Doppel-T-Träger,
dessen Flansche 13 ungelocht sind.
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An
jedem der Ständer 2 sind
drei Kragarme 7 befestigt, die im Querschnitt gleichfalls
doppel-T-förmig
ausgebildet sind. Sie sind an den Befestigungsstellen 8 mit
den Ständern 2 verbunden.
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Aus
den nachfolgenden Figuren ist die Ausbildung der Befestigungsstellen 8 deutlicher
zu ersehen: 2 zeigt, daß jeder Kragarm 7 an
den Befestigungsstellen 8 mit einer stirnseitig angesetzten Flanschplatte 9 und
zwei fluchtend gelochten Laschen 10 versehen ist. Die Löcher 11 in
den Laschen 10 haben gemeinsame Achsen A.
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Wie
aus den 3 und 4 hervorgeht, besitzt
jeder Ständer 2 einen
Steg 12 und zwei Flansche 13. Die Laschen 10 sind
in paralleler Ausrichtung zueinander rechtwinklig an die Flanschplatte 9 des
Kragarms 7 angeschweißt
und umgreifen jeweils einen der Flansche 13, wie dies speziell
in den 4 und 6 dargestellt ist. Der Steg 12 besitzt – vorzugsweise
im Rastermaß – Löcher 14,
deren Ränder jeweils
unmittelbar an die Rückseiten 13a anstoßen. Dabei
ist die Lage der Löcher 11 und 14 so
getroffen, daß sie
im Montagezustand die Achse A als gemeinsame Achse haben, d.h. jeweils
zwei Löcher 11 und ein
Loch 14 befinden sich in Fluchtstellung zueinander, wobei
die Flanschplatte 9 auf der Außenseite 13b des jeweiligen
Flansches 13 aufliegt.
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Anhand
der 5 und 6 ist dargestellt, in welcher
Weise ein Kragarm 7 gegenüber dem zugehörigen Ständer 2 festgelegt
ist. Entlang der Achse A ist durch die drei fluchtenden Löcher 11 und 14 ein Durchsteckelement 15 hindurchgeschoben,
das in diesem Fall einen abgewinkelten Schenkel 15a besitzt.
Das Durchsteckelement kann auch andere Formen aufweisen und beispielsweise
eine Schraube sein, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich.
Wie sich insbesondere aus 6 ergibt,
befinden sich die Löcher 14 des
Ständers 2 jeweils
unmittelbar hinter dem einen Steg 13, so daß sich die
Durchsteckelemente 15 auf der gesamten Breite der Hinterseite 13a des
Flansches 13 abstützen,
so daß übermäßige Biegekräfte auf
das Durchsteckelement 15 nicht ausgeübt werden können.
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Aus
den 3 und 5 geht hervor, daß die Laschen 10 etwa
von einer Mittenachse 16 des Kragarms 7 ausgehend
nach oben versetzt an dem Kragarm 7 angeordnet sind und
sich soweit nach oben erstrecken, daß die Löcher 11 oberhalb der Oberkante 7a des
Kragarms angeordnet sind. Auf diese Weise wird trotz erheblicher
Materialeinsparung für
die Laschen 10 eine große Festigkeit erreicht. Es
ist 5 zu entnehmen, daß der Kragarm 7 bei
einer erheblichen Kraft von unten um die Achse A nach oben verschwenkt
werden kann, weil auch die Flanschplatte 9 unterhalb dieser
Achse A endet. Umgekehrt kann die erfindungsgemäße Anordnung von oben stark
belastet werden, ohne daß in
diesem Falle umfangreiche Befestigungsmittel eingesetzt werden müßten.