DE19706578A1 - Druckstoßkompensator - Google Patents
DruckstoßkompensatorInfo
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- Filling Of Jars Or Cans And Processes For Cleaning And Sealing Jars (AREA)
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- Food Preservation Except Freezing, Refrigeration, And Drying (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Druckstoßkompensator für
Produktfülleitungen von Getrankeabfüllanlagen.
In Getränkeabfüllanlagen, beispielsweise Keganlagen zur
Befüllung von Bierfässern, werden die zu befüllenden Gebinde
nach der Reinigung auf einen Füllkopf aufgesetzt, und mit der
Produktflüssigkeit, also beispielsweise Bier, befüllt. Der
Füllkopf ist mit einer Produktfülleitung verbunden, über die
die Produktflüssigkeit zugeführt wird. Für das Füllverhalten
und die Füllgenauigkeit der Füllmaschine ist ein gleichmäßiger
Fülldruck erforderlich. In der Fülleitung kann es jedoch aus
unterschiedlichen Gründen zu Druckschwankungen kommen, wobei
zwischen langsamen Druckschwankungen und hochfrequenten
Druckstößen, beispielsweise von lediglich einer Hundertstel
Sekunde Dauer, zu unterscheiden ist. Während die langsamen
Druckschwankungen, sofern sie in einem gewissen Rahmen
bleiben, von der Füllmaschine im allgemeinen verarbeitet
werden können, beeinträchtigen die hochfrequenten Druckstöße
das Füllverhalten negativ.
In manchen Abfüllanlagen wird das Produkt aus technologischen
Gründen kontinuierlich zur Verfügung gestellt, kann aber nur
diskontinuierlich abgenommen werden. Deshalb ist in solchen
Anlagen ein Puffertank vorgesehen, in dem das Produkt
zwischengespeichert werden kann. Über ein ständig nach
geregeltes Gaspolster im Puffertank kann der Produktdruck vor
dem Füller konstant gehalten werden.
Bei anderen Anlagen, insbesondere bei Einsatz einer Sterilfil
tration, wird jedoch in der Regel kein Puffertank vorgesehen
und das Produkt über eine frequenzgeregelte Pumpe zum Füller
befördert. Die Schaltvorgänge von frequenzgeregelten Pumpen
verursachen jedoch Druckstöße, die das Füllverhalten des
Füllers negativ beeinflussen können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Produktdruck in der
Fülleitung von Abfüllanlagen auch ohne Puffertank konstant zu
halten.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch einen Druckstoß
kompensator gelöst, der aus einem von der Fülleitung ab
zweigenden Rohrabschnitt besteht, in den aufgrund des
Fülldrucks bis zu einem gewissen Füllstand Produktflüssigkeit
aus der Fülleitung eintritt, wobei der Rohrabschnitt mit einer
Gasversorgung verbunden ist und wobei in dem Rohrabschnitt
oberhalb der eingetretenen Produktflüssigkeit ein Gaspolster
ausgebildet ist, welches Druckschwankungen in der Fülleitungen
absorbiert.
Hierbei wird berücksichtigt, daß sich Flüssigkeit in den hier
betrachteten Bereichen als quasi inkompressibles Medium
verhält, während das Gas im Gaspolster des Druckkompensators
hochkompressibel ist. Auch minimale kurzzeitige Druckstöße
werden daher von der Produktflüssigkeit unmittelbar auf das
Gaspolster übertragen und durch dessen Komprimierung absor
biert. Hierdurch wird auf einfache Weise eine Übertragung des
Druckstoßes auf den Füller verhindert.
Da in der Getränkeindustrie als Teilbereich der Lebensmittel
industrie auf eine hohe Sauberkeit der Abfüllanlage, ins
besondere der mit dem Produkt in Verbindung tretenden
Anlagenabschnitte, geachtet wird, werden diese regelmäßig
gereinigt. Dies erfolgt üblicherweise mittels einer CIP (clean
in place)-Reinigung, wobei alle Leitungsabschnitte der
geschlossenen Anlage mit Reinigungsflüssigkeit durchspült
werden. Damit bei der CIP-Reinigung auch der Druckstoß
kompensator zuverlässig gereinigt werden kann, ist dieser
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung als Bypass
zu der Fülleitung ausgebildet, der über Ventile absperrbar
ist. Somit kann die Reinigungsflüssigkeit auch den Druckstoß
kompensator vollständig durchströmen und eine zuverlässige
Reinigung sichergestellt werden.
Ist zwischen den Abzweigungen des Rohrabschnittes ein
Absperrventil in der Fülleitung vorgesehen, so kann die
Reinigungsflüssigkeit gezielt durch den Druckstoßkompensator
geleitet werden, um einen ausreichenden Reinigungsmitteldurch
fluß zu gewährleisten.
Vorzugsweise weist hierbei der Rohrabschnitt die gleiche
Nennweite auf wie die Fülleitung, so daß beim Durchspülen
keine Störungen auftreten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rohrabschnitt
im wesentlichen U-förmig ausgebildet und zweigt nach oben von
der Fülleitung ab. Der Druckstoßkompensator läßt sich somit
einfach an der Fülleitung anbringen, wobei das Gaspolster sich
automatisch oberhalb des Produktpegels in dem Rohrabschnitt
anordnet, ohne daß die Gefahr eines Entweichens des Gases in
die Produktleitung besteht.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Größe des das Gaspol
ster aufnehmenden Gasraumes im Rohrabschnitt durch Ventile
veränderbar, so daß das Gaspolster an unterschiedliche
Anforderungen angepaßt werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Niveausonde zur Erfassung des Füllstandes der in den Rohr
abschnitt eingetretenden Produktflüssigkeit vorgesehen. Da
langsame Druckschwankungen eine Veränderung der Füllstandshöhe
verursachen, können diese erfindungsgemäß nach Erkennung durch
die Niveausonde durch Zuführen oder Ablassen von Gas zu bzw.
aus dem Gasraum ausgeglichen werden. Hierzu weist der
Druckstoßkompensator Ablaßleitungen für Gas und/oder Produkt
flüssigkeit auf.
Erfindungsgemäß ist außerdem ein Drucksensor zur Erfassung des
Druckes des Gaspolster vorgesehen.
Das Gaspolster wird vorzugsweise aus einem lebensmittelinerten
Gas, insbesondere CO2 gebildet.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung. Dabei bilden
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Die einzige Figur zeigt schematisch einen an eine Produktlei
tung angeschlossenen erfindungsgemäßen Druckstoßkompensator.
Wie in der Zeichnung dargestellt, besteht ein Druckstoß
kompensator I im wesentlichen aus einem von einer Fülleitung 2
einer Getränkeabfüllanlage abzweigenden Rohrabschnitt 3. Der
Rohrabschnitt 3 ist U-förmig ausgebildet und in der Nähe des
hier nicht dargestellten Füllers von oben auf die Fülleitung
2 aufgesetzt.
Die Verbindung zwischen Rohrabschnitt 3 und Fülleitung 2 ist
an den Abzweigungen des Rohrabschnitts 3 über Scheibenventile
4, 5 absperrbar. Auch zwischen den Abzweigungen des Rohr
abschnitts 3 ist in der Fülleitung 2 ein Absperrventil 6
vorgesehen. Im oberen Verbindungsschenkel des U-förmigen
Rohrabschnitts 3 ist ein weiteres Absperrventil 7 vorgesehen,
über das die wirksame Größe des Druckstoßkompensator 1
verändert werden kann.
Von dem Rohrabschnitt 3 zweigen eine CO2-Versorgungsleitung 8
und Ablaßleitungen 9, 10 und 11 für Gas und/oder Flüssigkeit
ab. Die Leitungen 8 bis 11 sind jeweils über Ventile 12, 13,
14, 15 öffenbar bzw. schließbar.
An dem Rohrabschnitt 3 sind ferner eine Niveausonde 16 zur
Erfassung des Füllstandes P der Produktflüssigkeit und ein
Drucksensor 17 zur Messung des Gasdruckes vorgesehen.
Nachfolgend wird die Funktion und die Wirkungsweise des
Druckstoßkompensator 1 dargestellt:
Während des Füllprozesses sind die Absperrventile 4 und 6
geöffnet, während die Absperrventile 5 und wahlweise auch 7
geschlossen sind. Die durch die Produktleitung 2 fließende
Produktflüssigkeit steigt aufgrund des Fülldruckes bis zu
einem gewissen Pegel P in den Rohrabschnitt 3 ein. Oberhalb
des Pegels P ist in dem Rohrabschnitt 3 ein CO2-Gaspolster 18
ausgebildet, das durch eine entsprechende Gaszufuhr über die
CO2-Versorgungsleitung 8 aufgebaut wird. Der Druck des
Gaspolsters 18 wird über den Drucksensor 17 erfaßt, während
die Höhe des Pegels P über die Niveausonde 16 erfaßbar ist.
Kommt es nun in der Produktleitung 2, beispielsweise aufgrund
der Schaltvorgänge einer frequenzgeregelten Pumpe, zu einem
Druckstoß, so wird dieser über die im wesentlichen inkom
pressible Produktflüssigkeit auf das Gaspolster 18 übertragen,
durch welches der Druckstoß kompensiert wird. Somit wird eine
Fortpflanzung des Druckstoßes bis zum Füller vermieden. Ebenso
werden vom Füller selbst verursachte Druckstöße kompensiert.
Bei langsameren Druckschwankungen, die zu einer Veränderung
der Füllstandshöhe P in dem Rohrabschnitt 3 führen, wird diese
Pegelveränderung über die Niveausonde 16 erfaßt. Durch eine
entsprechende Zufuhr bzw. Abfuhr von Gas aus dem Rohr
abschnitt 3 kann der Druck des Gaspolsters 18 erhöht bzw.
erniedrigt und dadurch die langsame Druckschwankung ausgegli
chen werden.
Ist bei besonderen Anwendungen ein größeres Gaspolster 18
erforderlich, so kann das Absperrventil 7 geöffnet und dadurch
der dem Gaspolster 18 zur Verfügung stehende Raum in dem
Rohrabschnitt 3 vergrößert werden.
Bei der Reinigung der Fülleitung 2 läßt sich der Druckstoß
kompensator 1 vollständig in die CIP-Reinigung einbinden.
Hierzu wird zunächst das Puffergas aus dem Gaspolster 18 über
die Ablaßleitung 9 abgelassen. Nach Öffnen der Absperr
ventile 5 und 7 kann der Druckstoßkompensator 1 wie eine
normale Rohrleitung gereinigt werden, wobei durch Schließen
des Absperrventiles 6 ein ausreichender Reinigungsmitteldurch
fluß durch den Bypass-Rohrabschnitt 3 gewährleistet wird. Das
Reinigungsmedium kann dabei den Druckkompensator 1 wahlweise
in der einen oder anderen Richtung durchströmen, je nachdem
von welcher Richtung die CIP-Reinigung durchgeführt wird. Da
die Leitungen von Gasen, die mit Lebensmittel in Kontakt
kommen, in regelmäßigen Abständen mit Dampf sterilisiert
werden müssen, kann auch die Gasleitung 8 zum Druckstoß
kompensator 1 gedämpft werden. Vor dem erneuten Produktions
beginn wird dann durch Zuführen von Gas das Gaspolster 18
wieder aufgebaut, so daß der Druckstoßkompensator 1 seine
Aufgabe wieder erfüllen kann.
Mit der Erfindung wird somit auf einfache Weise die Kompensa
tion von kurzen Druckstößen aber auch die Milderung von
langsamen Druckschwankungen ermöglicht. Ein Puffertank vor dem
Füller kann in den meisten Fällen entfallen, so daß der
hierfür normalerweise vorzusehende Platz anders genutzt werden
kann. Der Druckstoßkompensator 1 kann demgegenüber einfach von
oben auf die Produktleitung 2 aufgesetzt werden. Da der
Puffertank entfällt und somit nicht mehr gereinigt werden muß,
können die Reinigungsmedien zur Ausspülung und Sterilisation
des Puffertankes eingespart werden, so daß auch die laufenden
Kosten der Anlage verringert werden. Der Druckstoßkompensator
kann problemlos im Rahmen der normalen Füllerreinigung
mitgereinigt werden, ohne daß hiermit ein nennenswerter
zusätzlicher Zeitaufwand verbunden wäre.
1
Druckstoßkompensator
2
Fülleitung
3
Rohrabschnitt
4
Absperrventil
5
Absperrventil
6
Absperrventil
7
Absperrventil
8
Gas-Versorgungsleitung
9
Ablaßleitung
10
Ablaßleitung
11
Ablaßleitung
12
Ventil
13
Ventil
14
Ventil
15
Ventil
16
Niveausonde
17
Drucksensor
18
Gaspolster
P Pegel
P Pegel
Claims (11)
1. Druckstoßkompensator für Produktfülleitungen (2) von
Getränkeabfüllanlagen mit einem von der Fülleitung (2)
abzweigenden Rohrabschnitt (3), in den aufgrund des Füll
druckes bis zu einem gewissen Füllstand (P) Produktflüssigkeit
aus der Fülleitung (2) eintritt, wobei der Rohrabschnitt (3)
mit einer Gasversorgung verbunden ist und wobei in dem
Rohrabschnitt (3) oberhalb der eingetretenen Produktflüssig
keit ein Gaspolster (18) ausgebildet ist, welches Druck
schwankungen in der Fülleitung (2) absorbiert.
2. Druckstoßkompensator nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rohrabschnitt (3) als Bypass zu der
Fülleitung (2) ausgebildet ist, der über Ventile (4, 5)
absperrbar ist.
3. Druckstoßkompensator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Abzweigungen des Rohr
abschnittes (3) ein Absperrventil (6) in der Fülleitung (2)
vorgesehen ist.
4. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt (3) die gleiche
Nennweite aufweist wie die Fülleitung (2).
5. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt (3) im wesentli
chen U-förmig ausgebildet ist und nach oben von der Fülleitung
(2) abzweigt.
6. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des das Gaspolster (18)
aufnehmenden Gasraumes des Rohrabschnitts (3) durch Venti
le (7) veränderbar ist.
7. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch eine Niveausonde (16) zur Erfassung des
Füllstandes (P) der in den Rohrabschnitt (3) eintretenden
Produktflüssigkeit.
8. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch einen Drucksensor (17) zur Erfassung des
Druckes des Gaspolsters (18).
9. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rohrabschnitt (3) Ablaßlei
tungen (9, 10, 11) für das Ablassen von Gas und/oder Produkt
flüssigkeit vorgesehen sind.
10. Druckstoßkompensator nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gaspolster (18) aus einem
lebensmittelinerten Gas, insbesondere CO2, gebildet wird.
11. Verfahren zur Konstanthaltung des Fülldruckes einer
Getränkeabfüllanlage mit einem Druckstoßkompensator (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Gaspolster (18) in Abhängigkeit von dem von der Niveauson
de (16) festgestellten Füllstandspegel (P) in dem Rohr
abschnitt (3) zur Druckregulierung Gas zugeführt bzw. von
diesem abgeführt wird.
Priority Applications (2)
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DE1997106578 DE19706578C2 (de) | 1997-02-20 | 1997-02-20 | Druckstoßkompensator und Verfahren zur Konstanthaltung des Fülldrucks einer Produktflüssigkeit |
DE29712152U DE29712152U1 (de) | 1997-02-20 | 1997-07-10 | Druckstoßkompensator |
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DE29712152U Expired - Lifetime DE29712152U1 (de) | 1997-02-20 | 1997-07-10 | Druckstoßkompensator |
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