DE19704941C2 - Mechanische Vorrichtung zur Erfassung von Kurzschlußströmen - Google Patents
Mechanische Vorrichtung zur Erfassung von KurzschlußströmenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mechanische Vorrichtung zur Erfassung von
Kurzschlußströmen in elektrischen Schaltgeräten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen sind bereits bekannt. In der DE 30 37 356 A1 wird ein
Schutzschalter mit thermisch verzögertem Überstromauslöser beschrieben. Dieser
Schutzschalter weist einen Hilfsschalter auf, der bei auftretendem Überstrom über einen
Bimetallstreifen auf eine Warnvorrichtung wirkt derart, daß vor der Überstromauslösung
durch das Schaltgerät eine Signalisierung erfolgt, indem der Bimetallstreifen durch seine
Verbiegung einen elektrischen Schalter zum Schließen eines Signalisierungsstromkreises
betätigt.
Aus der US 3,401,363 ist ein Schutzschalter mit thermischem Auslöser und einer
mechanischen, über das Schaltschloß betätigbaren Ausgelöstanzeige bekannt.
Auch in der EP 0 651 416 ist ein Schutzschalter mit einer Anzeigevorrichtung beschrieben.
Hier wird die Anzeige über den, für die manuelle Betätigung des Schaltgerätes vorgesehenen,
Bedienhebel des Schaltgerätes betätigt.
Aus der FR 2 452 175 OS ist ein Niederspannungsschaltgerät mit einem mechanisch
ausgebildeten Kurzschlußindikator bekannt. Die Erfassung von Kurzschlüssen wird hier
realisiert, indem die bei auftretenden Lichtbögen entstehende Druckgaswelle erfaßt und zur
Anzeige gebracht wird.
Ferner ist in der DE 36 03 945 C2 ein separater Anbauschalter für die Anzeige von
aufgetretenen Kurzschlüssen bei Schutzschaltern beschrieben. Dieser Anbauschalter wird
direkt von der Auslösewelle des Schutzschalters angetrieben.
Alle Ausführungen zur Indikation von Kurzschlüssen sind nachteiliger Weise entweder durch
eine relativ aufwendige und somit kostenintensive Mechanik realisiert oder aber es ist mittels
der jeweiligen Art der Erfassung keine Aussage über den Verschleißzustand des Schaltgerätes
möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Indikation von
Kurzschlüssen zu schaffen, die mit einfachsten mechanischen Mitteln realisierbar ist, ein
hohes Maß an Störsicherheit gewährleistet und kostengünstig herstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist jede der
Anschlußstromschienen des Schaltgerätes ein Bimetallelement auf, so daß Kurzschlüsse
zwischen allen Phasen erfaßt werden und durch die hitzebedingte Verformung der
Bimetallelemente ein Anzeigeelement der Anzeigevorrichtung betätigt wird. In einer
möglichen Ausführungsform der Erfindung wird durch das Anzeigeelement im
nichtbetätigten Zustand der Vorrichtung ein Anzeigefenster vollständig verdeckt. Durch jede
Betätigung, sprich durch jeden Kurzschluß, wird die Anzeigevorrichtung und das
Anzeigefenster bereichsweise freigegeben, so daß die freigegebenen Stellen des Sichtfensters
durch sich niederschlagende Metallpartikel aus dem Lichtbogengas geschwärzt werden. Eine
andere Ausführungsform sieht eine Anzeige an Hand einer Skala vor, wobei die Skala zum
Beispiel direkt auf dem Anzeigeelement oder außen im Bereich des Anzeigefensters
angeordnet ist. Das Anzeigeelement ist erfindungsgemäß in Form eines insbesondere
streifenförmigen axial verschiebbaren oder eines drehbar gelagerten Schiebeelements
ausgebildet. Dabei wird das Schiebeelement vorzugsweise über, ins Gehäuseinnere weisende,
insbesondere laschenartige Fortsätze betätigt, die in Betätigungsrichtung gesehen eine zur
Betätigung des Betätigungselements ausreichende Stabilität aufweisen und entgegen der
Betätigungsrichtung gesehen eine derartige Elastizität aufweisen, daß sich das
Bimetallelement gegen den Widerstand der Fortsätze in seine Ausgangslage zurückbewegen
kann.
Weitere Vorteile der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden
Figurenbeschreibung enthalten. Es zeigen:
Fig. 1 eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
prinzipieller Darstellung in einer Perspektivansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht mit angedeuteter
Löschkammer des Schaltgerätes, und
Fig. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung gemäß der Fig. 2 und 3 in einer
Draufsicht.
In der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße, mechanische Vorrichtung zur Erfassung von
Kurzschlußströmen in elektrischen Schaltgeräten in prinzipieller Darstellung gezeigt. Die
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus mindestens einer Anzeigevorrichtung 2 und
mindestens einer, die Anzeigevorrichtung 2 betätigenden Betätigungseinrichtung 4. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel setzt sich die Anzeigevorrichtung 2 aus einem
quaderförmigen, in das Gehäuse eines Schaltgerätes einsetzbaren Fenstermodul 6 mit
integriertem Anzeigefenster 8 und einem, in dem Fenstermodul 6 in Längsrichtung, parallel
zur Ebene des Anzeigefensters 8 verschiebbar geführten Anzeigeelement 10 zusammen. Es
ist natürlich ebenfalls denkbar, daß Fenstermodul 6 einteilig mit dem Schaltgerätgehäuse
oder einem Teil des Schaltgerätegehäuses auszuführen. Das Anzeigeelement 10 ist
vorzugsweise streifenförmig ausgebildet und weist mindestens einen ins Gehäuseinnere
gerichteten Fortsatz 12 zu seiner Betätigung auf. Mit Vorteil ist das Anzeigeelement 10 - wie
in den Figuren angedeutet - mit mehreren in Reihe hintereinander angeordneten, ins
Gehäuseinnere weisenden Fortsätzen 12 ausgebildet. Um die Betätigungswege feiner
abzustimmen, weist das Anzeigeelement 10 mehrere Fortsätze 12 auf, wobei diese in zwei
parallelen sich in Längsrichtung des Anzeigeelementes 10 erstreckenden und in
Längsrichtung bereichsweise zueinander versetzten Reihen angeordnet sind. Die
Betätigungseinrichtung 4 besteht erfindungsgemäß aus einem, in thermischer
Wirkverbindung mit einer Anschlußstromschiene 14 des Schaltgerätes stehenden
Bimetallelement 16. Mit Vorteil weist jede der Anschlußstromschienen 14 ein
Bimetallelement 16 auf, so daß bei Verformung von mindestens einem der Bimetallelemente
16 das Anzeigeelement 10 betätigt wird. Dabei ist für den Fall, daß das Anzeigeelement 10
zwei parallele Reihen von Fortsätzen 12 aufweist, die Breite b des Bimetallelements 16 derart
bemessen, daß sie größer ist als der Parallelabstand x der beiden Reihen zueinander. In der in
den Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung weist das Anzeigeelement 10
einen ausschnittsweisen Fensterbereich 18 auf, der im nichtbetätigten Zustand der
Vorrichtung vorzugsweise mit einem ersten Teilbereich des Anzeigefensters 8 in Deckung
steht, so daß das Anzeigefenster 8 bereichsweise von dem Anzeigeelement 10 freigegeben ist
(Fig. 2). Durch Betätigung der Vorrichtung - also bei Kurzschlußstrom - wird das
Anzeigeelement 10 verschoben, der erste, freigegebene Teilbereich des Anzeigefensters 8
durch Substanzen des Lichtbogengases geschwärzt und ein weiterer Teilbereich des
Anzeigefensters 8 durch den Fensterbereich 18 des Anzeigeelements 10 freigegeben.
Erfindungsgemäß ist bei dieser Ausführungsform vorgesehen, daß die Anzeigevorrichtung 2
in räumlicher Verbindung mit der Schaltkammer des Schaltgerätes steht derart, daß es durch
den Niederschlag von verschiedenen Substanzen des Lichtbogengases, wie Kohlenstoff oder
Metallpartikel oder dergleichen zu Schwärzungen der freigegebenen Bereiche des
Anzeigefensters 8 kommen kann. Die geschwärzten Flächenbereiche des Anzeigefensters 8
sind dann ein einfaches Maß für die Häufigkeit der aufgetretenen Kurzschlüsse.
Es ist ebenfalls vorgesehen, das Freigabeelement 10 ohne Fensterbereich 18 auszubilden, das
Anzeigefenster 8 im unbetätigten Zustand der Vorrichtung
ganzflächig durch das Anzeigeelement 10 zu verschließen und das, beziehungsweise jedes
der Bimetallelemente 16 und das Anzeigeelement 10 mit seinen Fortsätzen 12 derart
anzuordnen (umgekehrte Betätigungsrichtung zu der in Fig. 2 dargestellten), daß das
Anzeigefenster 8 ebenfalls Stück für Stück freigegeben wird. Auch ist vorstellbar die
Anzeigevorrichtung 2 räumlich getrennt von der Schaltkammer des Schaltgeräts auszubilden
- somit eine Schwärzung des Fensterbereichs zu vermeiden - und das Anzeigeelement 10
derart anzuordnen, daß der Fensterbereich 18 Stück für Stück verschlossen wird. Eine
Anzeige kann dann durch eine auf dem Anzeigeelement 10 oder im Bereich des
Anzeigefensters 8 angeordnete Skala erfolgen.
In der Fig. 2 ist die räumliche Verbindung von Anzeigevorrichtung 2 zur Löschkammer
prinzipiell gezeigt. Ferner ist in dieser Figur erkennbar, daß das Anzeigeelement 10 auf
seiner dem Anzeigefenster 8 zugekehrten Seite mindestens einen Haltefortsatz 20 aufweist.
Dabei ist der Haltefortsatz 20 derart bemessen, daß bei einer Bewegung des Bimetallelements
16 in Betätigungsrichtung (bei Kurzschlußstrom) das Anzeigeelement 10 durch den
beziehungsweise jeden Fortsatz 12 betätigbar ist und bei einer Bewegung des
Bimetallelements 16 in seine ursprüngliche Position, das Anzeigeelement 10 arretiert bleibt.
Diese Art der Positionssicherung ist natürlich auch anders denkbar, zum Beispiel indem das
Anzeigeelement 10 in seiner Führung entsprechend klemmend gehalten und somit arretiert
ist, so daß es bei einer Bewegung des Bimetallelements 16 entgegen der Betätigungsrichtung,
die in dieser Richtung elastisch ausgelegten Fortsätze 12 überwindend, zu keiner ungewollten
Verschiebung des Anzeigeelements 10 kommt, jedoch eine Verschiebung in
Betätigungsrichtung problemlos möglich ist. Ferner ist somit eine Positionssicherung des
Anzeigeelements 10 gegen Rütteleffekte gewährleistet.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern umfaßt auch alle anderen im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Ferner ist es alternativ vorgesehen, das Anzeigeelement 10 nicht axial verschiebbar, sondern
drehbeweglich gelagert auszubilden (nicht dargestellt) und so den Sichtbereich des
Anzeigefensters 8 zumindest bereichsweise, Stufe für Stufe zu verdecken (zum Beispiel
Anzeige einer Skala auf dem Anzeigeelement 10) oder freizugeben (und freigegebenen
Bereich schwärzen lassen).
Claims (12)
1. Mechanische Vorrichtung zur Erfassung von Kurzschlußströmen in elektrischen
Schaltgeräten, wie Leistungsschaltern oder dergleichen, mit mindestens einer
Anzeigevorrichtung (2) und mindestens einer diese Anzeigevorrichtung (2)
betätigenden Betätigungseinrichtung (4), wobei die Betätigungseinrichtung (4) aus
einem in thermischer Wirkverbindung mit einer Anschlußstromschiene (14) des
Schaltgerätes stehenden Bimetallelement (16) besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung (2) aus einem Fenstermodul
(6) mit Anzeigefenster (8) und einem den Sichtbereich des Anzeigefensters (8)
verändernden Anzeigeelement (10) besteht und das Anzeigeelement (10) zum Zwecke
der Betätigung durch das Bimetallelement (16) mindestens einen, ins Gehäuseinnere
weisenden, Fortsatz (12) aufweist.
2. Mechanische Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) mehrere in Reihe
hintereinander angeordnete, ins Gehäuseinnere weisende und entgegen der
Betätigungsrichtung federelastisch wirkende Fortsätze (12) aufweist.
3. Mechanische Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, das Fenstermodul (6) als in das Schaltgerät einsetzbares
Bauteil ausgebildet ist.
4. Mechanische Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) auf seiner dem
Anzeigefenster (8) zugegekehrten Seite eine Skala aufweist.
5. Mechanische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) in Längsrichtung, parallel
zur Ebene des Anzeigefensters (8), innerhalb des Fenstermoduls (6) verschiebbar
geführt ist derart, daß der Sichtbereich zumindest teilweise verdeckbar
beziehungsweise freigebbar ist.
6. Mechanische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) streifenförmig ausgebildet
ist.
7. Mechanische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) mehrere Fortsätze (12)
aufweist, die in zwei parallelen sich in Längsrichtung erstreckenden und in
Längsrichtung bereichsweise zueinander versetzten Reihen angeordnet sind, wobei
der Parallelabstand (x) der beiden Reihen zueinander kleiner ist als die Breite (b) des
Bimetallelements (16).
8. Mechanische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) auf seiner dem
Anzeigefenster (8) zugekehrten Seite mindestens einen Haltefortsatz (20) aufweist,
der derart bemessen ist, daß bei einer Bewegung des Bimetallelements (16) in
Betätigungsrichtung das Anzeigeelement (10) durch den, beziehungsweise jeden
Fortsatz (12) betätigbar ist und bei einer Bewegung des Bimetallelements (16)
entgegen der Betätigungsrichtung das Anzeigeelement (10) in seiner Position arretiert
bleibt.
9. Mechanische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-8,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der Anschlußstromschienen (14) des
Schaltgeräts ein Bimetallelement (16) aufweist und das Anzeigeelement (10) derart
ausgebildet ist, daß bei Ausdehnung des beziehungsweise eines Bimetallelements (16)
das Anzeigeelement (10) betätigt wird.
10. Mechanische Vorrichtung nach einem der Anspruche 3-8,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Anschlußstromschiene (14) des Schaltgeräts ein
Bimetallelement (16) aufweist, jedem Bimetallelement (16) ein Anzeigeelement (10)
zugeordnet ist und jedes der Anzeigeelemente (10) derart ausgebildet ist, daß bei
Ausdehnung eines Bimetallelements (16) das entsprechende Anzeigeelement (10)
betätigt wird.
11. Mechanische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement (10) parallel zur Ebene des
Anzeigefensters (8), drehbeweglich gelagert ist derart, daß der Sichtbereich
zumindest teilweise verdeckbar beziehungsweise freigebbar ist.
12. Mechanische Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung (2) in räumlicher Verbindung
mit der Schaltkammer des Schaltgerätes steht derart, daß die Lichtbogengase bei
Freigabe eines Teilbereichs des Anzeigefensters (8), diesen zu schwärzen in der Lage
sind.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MOELLER GMBH, 53115 BONN, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |