DE19703911A1 - Anbohrhilfe für ein handgeführtes Bohrgerät - Google Patents
Anbohrhilfe für ein handgeführtes BohrgerätInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Anbohrhilfe für ein handge
führtes Bohrgerät, insbesondere zum Diamantbohren, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Anbohren ist ein für den handgeführten Bohrvorgang be
sonders kritischer Moment. Wegen der fehlenden Werkzeugfüh
rung durch ein Bohrloch kann es aufgrund der Drehung der
Werkzeugspitze zum Ausbrechen des Werkzeugs kommen. Beschä
digungen der Werkstückoberfläche sind dann unvermeidbar. Aus
diesem Grund werden zum Anbohren gern Anbohrhilfen verwen
det, die für eine zusätzliche Abstützung des Bohrgeräts an
der Werkstückoberfläche sorgen sollen.
Es sind schon Anbohrhilfen am Markt bekannt, die ein oder
zwei Stützelemente aufweisen, welche mittels einer Spannbe
festigung am Spannhals des Bohrgeräts befestigt werden.
Werkzeugseitig halten die Stützelemente ein Abstützteil, das
für die Abstützung an der zu bearbeitenden Oberfläche dient
und das Bohrwerkzeug konzentrisch umgibt. Darüber hinaus
dient das Anschlußteil beim Naßbohren als Auffangring für
das an der Bohrstelle abfließende Kühlwasser.
Bekannte Anbohrhilfen mit einem einzigen Stützelement haben
wegen ihrer zylindrischen Form den Nachteil, daß das Ab
stützteil bei darin nicht eingeschobenem Bohrwerkzeug keine
eindeutige Ausrichtung zur Maschinen- bzw. Bohrachse hat.
Anbohrhilfen mit zwei Stützelementen beheben zwar diesen
Nachteil, sind jedoch relativ unhandlich, da die Stützele
mente seitlich relativ weit ausladen. Das Aufbringen des An
drucks des Abstützteils erfolgt dabei über Spiralfedern, die
sich zwischen Abstützteil und Spannbefestigung abstützen und
beim Andrücken des Bohrgeräts gegen das Bohrgut zusammenge
drückt werden. Derartige Spiralfedern weisen eine relativ
steile Federkennlinie auf, was ungünstig ist, da sich bei
größeren Bohrtiefen die vom Bediener aufzubringende Andrück
kraft überproportional erhöht. Der nutzbare Andrückweg ist
bei diesen Ausführungen um die Länge des zusammengeschobenen
Federpakets verkürzt. Mit zunehmender Bohrtiefe ragen die
Stützelemente hinter dem Spannring hervor und behindern den
Bediener bei der Handhabung des Bohrgeräts.
Die erfindungsgemäße Anbohrhilfe mit den Merkmalen des An
spruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, auf eine besonders
einfache und handhabungsfreundliche Art und Weise am Bohrge
rät befestigt zu sein und gleichzeitig eine besonders stabi
le Halterung des Abstützteils zu gewährleisten. Für das An
setzen bzw. Abnehmen der Anbohrhilfe am bzw. vom Bohrgerät
sind keine zusätzlichen Hilfsmittel (Werkzeuge) erforder
lich.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnah
men sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
erfindungsgemäßen Anbohrhilfe möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigen Fig. 1 eine perspektivische Darstellung
von teilweise demontierten Komponenten eines Bohrgeräts zum
handgeführten Bohren, die Fig. 2 und 3 jeweils einen
Teilschnitt durch einen Befestigungsschlitten des Bohrge
räts, Fig. 4 eine Ansicht eines Einschiebeteils, Fig. 5
einen Schnitt durch das Einschiebeteil nach Fig. 4 und Fig.
6 eine perspektivische Darstellung einer Anbohrhilfe.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Bohrgerät bezeichnet, das eine
Bohrmaschine 11 aufweist, welche abtriebsseitig einen Spann
hals 13 hat, aus dem eine Ausgangswelle 12 herausragt. An
die Bohrmaschine 11 ist ein Spülkopf 14 ansetzbar, der mit
tels einer einen Schraubgriff 15 aufweisenden Befestigung am
Spannhals 13 befestigbar ist. Der Spülkopf 14 hat ein Gehäu
se 14a, das eine Werkzeugaufnahme 14b bildet, und einen An
schlußstutzen 16 zur Zuführung von Kühlwasser, an den ein
Zuführschlauch 17 anschließbar ist.
In die Werkzeugaufnahme 14b ist ein Schaft 19 einer Bohrkro
ne 20 axial einsetzbar, die an ihrem anderen Ende eine
Schneide 21 hat. Die Schneide 21 weist üblicherweise aus
Hartmetall oder Diamant bestehende Schneidkörper auf.
An dem Spülkopf 14 ist außerdem eine Befestigungsplatte 23
angeformt, die seitlich Führungsleisten 24, 25 hat. Die Be
festigungsplatte 23 bildet mit den Führungsleisten 24, 25
eine Schwalbenschwanzführung 22, die wahlweise zur Befesti
gung an einer Anbohrhilfe 30 (Fig. 2) oder einem nicht nä
her dargestellten stationären Bohrständer dient.
In Fig. 2 ist die Anbohrhilfe 30 perspektivisch darge
stellt. Die Anbohrhilfe 30 weist als Mittel zur maschinen
seitigen Befestigung einen Schlitten 31 auf, an dem eine
korrespondierende Schwalbenschwanzaufnahme 32 ausgebildet
ist. In die Schwalbenschwanzaufnahme 32 ist die Schwalben
schwanzführung 22 einschiebbar, wobei dann die Führungslei
sten 24, 25 in entsprechende Führungsnuten 33, 34 an der
Schwalbenschwanzaufnahme 32 eingreifen. Die Schwalben
schwanzführung 22 ist dabei von oben soweit die Schwalben
schwanzaufnahme 32 einschiebbar, bis ein an der Schwalben
schwanzführung 22 angeordneter Anschlagbolzen 35 in eine An
schlagöffnung 36 am Schlitten 31 zur Anlage kommt.
Der Schlitten 31 weist eine Aufnahmeöffnung 38 (siehe auch
Fig. 2 und 3) auf, in die ein Stützelement 39 eingesetzt
ist. Das Stützelement 39 ist über einen Drehgriff 40 einer
noch näher zu beschreibenden Spannvorrichtung am Schlitten
31 festspannbar.
Das Stützelement 39 ist aus einem Profilrohr in Leichtbau
weise z. B. aus Aluminium hergestellt und weist ein als vier
kantiges Rohr ausgebildetes Aufnahmeteil 41 auf, in das sich
ein ebenfalls hohles vierkantiges Verlängerungsteil 42 tele
skopartig einschieben läßt. Am freien Ende des Verlänge
rungsteils 42 ist ein Abstützteil 43 befestigt, das eine die
Bohrkrone 20 aufnehmende und diese führende Durchgangsöff
nung 44 hat. An seinem dem Bohrgut zugewandten Ende weist
das Abstützteil 43 eine umlaufende Dicht- bzw. Haftkante 45
zur Abdichtung bzw. zum Haften an der Bearbeitungsoberfläche
auf.
In den Fig. 2 und 3 ist der Schlitten 31 näher darge
stellt. Der Schlitten 31 hat einen Grundkörper 31a, in dem
die Aufnahmeöffnung 38 für das Stützelement 39 ausgenommen
ist. Im Grundkörper 31a befindet sich einseitig ein durch
seine Wandung zur Aufnahmeöffnung 38 hin durchgehender
Schlitz 48, der den Grundkörper 31a in zwei gegenüberliegen
de Klemmbacken 49, 50 trennt. Eine erste Klemmbacke 49 ist
mit einer Gewindebohrung 51 versehen, in die eine den ande
ren Klemmbacken 50 in einer Durchgangsöffnung durchragende
Schraube 52 einschraubbar ist. Die Schraube 52 ist mittels
des Drehgriffs 40 drehbar. Beim Einschrauben der Schraube 52
bewegen sich die Klemmbacken 49, 50 im Bereich des Schlitzes
48 aufeinander zu, so daß die Aufnahmeöffnung 38 verkleinert
wird und sich die Backen 49, 50 am Außenumfang des Stützele
ments 39 festklemmen können.
An der dem Schlitz 48 gegenüberliegenden Seite des Grundkör
pers 31a ist die Schwalbenschwanzaufnahme 32 erkennbar, die
die Führungsnuten 33, 34 aufweist. In einer zur Führungsnut
34 hin offenen Ausnehmung 55 im Grundkörper 31a sitzt ein
Riegel 56, der über einen Hebel 57 in die Führungsnut 34 der
Schwalbenschwanzaufnahme 32 einrückbar ist. Der Riegel 56
ist dabei in Richtung auf seine in Fig. 2 gezeigte Löse
stellung von einer Feder 58 vorgespannt. Der Hebel 57 ist am
Grundkörper 31a schwenkbar gehalten, wobei ein am Hebel 57
angeformter Exzenter 59 am Riegel 56 anliegt.
Durch eine Betätigung des Hebels 57 ist der Riegel 56 in
seine in die Führungsnut 34 eingreifende Stellung bringbar
(Fig. 3). Der Hebel 57 liegt dann mit seinem Betätigungsarm
am Grundkörper 31a an, wobei der Exzenter 59 den Riegel 56
blockiert. Der Riegel 56 kann sich dabei mit seinem der Füh
rungsnut 34 abgewandten Ende am Grundkörper 31a abstützen.
Es ist vorgesehen, daß der Riegel 56 zur Verriegelung der
Anbohrhilfe 30 am Bohrgerät 10 bei in die Schwalbenschwanz
aufnahme 32 vollständig eingeschobenem Gehäuse 14a in eine
in der Schwalbenschwanzführung 22 im Bereich der Führungs
leiste 24 befindliche Ausnehmung formschlüssig eingreift.
In Fig. 4 ist das Verlängerungsteil 42 in seiner aus dem
Aufnahmeteil 41 demontierten Stellung gezeigt. Das Verlänge
rungsteil 42 lagert an seinem dem Aufnahmeteil 41 zugewand
ten Ende einen Bolzen 60, an dem ein inneres Federende einer
Rollfeder 61 fest verankert ist. Der Bolzen wird dabei über
eine Kappe 37 gesichert. Die Rollfeder 61 besteht aus einem
spiralförmig aufgewickeltem Federblatt 61a. Ein ausziehbares
Ende 61b der Rollfeder 61 ist an einem Führungsteil 64 befe
stigt. Das Führungsteil 64 ist auf dem Verlängerungsteil 42
axial verschiebbar geführt und hat eine Aufnahmerinne 65 für
einen vorderen Rand 66 des Aufnahmeteils 41. Wie aus Fig. 5
hervorgeht, ist innerhalb der Aufnahmetasche 65 eine Rastna
se 67 am Führungsteil 64 vorgesehen, die bei montiertem
Stützelement 39 in eine Rastausnehmung 68 im Aufnahmeteil 41
einrastet. Bei eingerastetem Aufnahmeteil 41 ist das aus
ziehbare Ende 61b der Rollfeder 61 gleichzeitig am Führungs
teil 64 gesichert.
Die Rollfeder 61 ist bestrebt, sich aufzurollen. Sie zieht
daher ihr Ende 61b in Richtung auf den Bolzen 60 hin ein. Da
das Führungsteil 64 am Aufnahmeteil 41 gehalten ist, wird
das Verlängerungsteil 42 in Werkzeugrichtung beaufschlagt,
d. h. das Stützelement 39 wird durch die Rollfeder 61 stets
in eine aus dem Aufnahmeteil 41 herausgezogene Stellung ge
bracht. Wird das Stützelement 39 dann gegen eine zu bearbei
tende Oberfläche gedrückt, verkürzt sich das Stützelement 39
durch Einschieben des Verlängerungsteil 42 in des Aufnahme
teil 41 unter gleichzeitigem Ausziehen und Spannen der Roll
feder 61.
In Fig. 6 ist die Anbohrhilfe 30 aus einer zu Fig. 1 ent
gegengesetzten Perspektive gezeigt. Man erkennt das Aufnah
meteil 41, das maschinenseitig von einer Kappe 70 abgedeckt
ist. Am Aufnahmeteil 41 ist der Schlitten 31 verschiebbar
geführt, an dem der Hebel 57 gehalten ist. Aus dem Aufnahme
teil 41 ragt werkzeugsseitig das Verlängerungsteil 42 her
aus. Vom Führungsteil 64 ist lediglich ein die Aufnahmeta
sche 65 nach außen hin abgrenzender Bereich 71 erkennbar. Am
freien Ende des Verlängerungsteils 42 ist das Abstützteil 43
befestigt, aus dem ein Anschlußstutzen 72 seitlich hervor
steht. Der Anschlußstutzen 72 ist mit dem Inneren der Durch
gangsöffnung 44 verbunden und dient wahlweise dem Absaugen
von Kühlwasser/Bohrschlamm beim Naßbohren bzw. von Bohrmehl
beim Trockenbohren. Aus diesem Grund ist der Anschlußstutzen
72 zum Anschluß an einen Trocken/Naßsauger ausgebildet. Der
Anschlußstutzen 72 weist hierzu einen entsprechend großen
Querschnitt D auf, der wegen der mit einzusaugenden Luftan
teile deutlich größer, d. h. wenigstens doppelt so groß, sein
muß als ein wirksamer Querschnitt d des Kühlwasser-Zuführschlauchs
17.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Der Riegel 56 kann auch als kraftschlüssiger
Klemmriegel ausgebildet sein. Die Schwalbenschwanzführung 22
kann auch am Schlitten 31 ausgebildet sein, wobei dann die
Schwalbenschwanzaufnahme 32 am Spülkopf 14 auszubilden ist.
Statt am Spülkopf 14 kann die Schwalbenschwanzaufnahme bzw.
-führung auch an der Bohrmaschine 11 ausgebildet sein.
Claims (11)
1. Anbohrhilfe für ein Bohrgerät, insbesondere zum Diamant
bohren, mit einem Stützelement (39), an dem maschinenseitig
Mittel (31, 32) zur Befestigung an dem Bohrgerät (10) und
werkzeugseitig ein Abstützteil (43) zur Abstützung des Bohr
geräts (10) an einer zu bearbeitenden Oberfläche vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (31, 32) zur
Befestigung an dem Bohrgerät (10) einen Schlitten (31) auf
weisen, der über eine Schwalbenschwanzbefestigung (32, 22)
an das Bohrgerät (10) ansetzbar ist und mittels eines Rie
gels (56) am Bohrgerät befestigbar ist.
2. Anbohrhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (31) eine Aufnahmeöffnung (38) für das Aufnah
meteil (41) aufweist.
3. Anbohrhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (31) am Stützelement (31) festlegbar, insbe
sondere verstellbar, ist.
4. Anbohrhilfe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (31) einen Grundkörper (31a) aufweist, der
einseitig einen durch seine Wandung zur Aufnahmeöffnung (38)
hin durchgehenden Schlitz (48) hat.
5. Anbohrhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stützelement (31) ein Aufnahmeteil (41) hat, in das ein
Verlängerungsteil (42) teleskopartig einschiebbar ist.
6. Anbohrhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Aufnahmeteil (41) und Verlängerungsteil (42) aus einem Pro
filrohr in Leichtbauweise z. B. aus Aluminium hergestellt
sind.
7. Anbohrhilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Aufnahmeteil (41) und Verlängerungsteil (42) einen vierkan
tigen Querschnitt haben.
8. Anbohrhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verlängerungsteil (41) in Richtung auf seine Auszieh
stellung aus dem Aufnahmeteil (41) federbeansprucht ist.
9. Anbohrhilfe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem in den Aufnahmeteil (41) hineinragenden Abschnitt
des Verlängerungsteils (42) eine Rollfeder (61) integriert
ist, deren inneres Ende an einem Bolzen (60) im Verlänge
rungsteil (42) festgelegt ist und deren ausziehbares Ende
(61b) mit dem Aufnahmeteil (41) fest verbunden ist.
10. Anbohrhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Abstützteil (43) eine Durch
gangsöffnung (44) zum Durchgriff eines Bohrers (20) aufweist
und mit einem Anschlußstutzen (72) versehen ist, der die
Durchgangsöffnung (44) in Querrichtung schneidet und der ei
nen wenigstens doppelt so großen Querschnitt D als ein wirk
samer Zuleitungsquerschnitt d des Zuführschlauches 17 hat.
11. Anbohrhilfe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Anschlußstutzen (72) ein Naß- bzw.
Trockensauger angeschlossen ist.
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