DE19703059A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Halterung und zum Schutz von Halbleiter-Wafern - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Halterung und zum Schutz von Halbleiter-WafernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zur Halterung von Gegenständen, insbesondere von Halbleiter
wafern.
Im Laufe des Herstellungsprozesses von Halbleiter Bausteinen
oder integrierten Halbleiterprodukten werden die Halbleiter
wafer immer wieder Abscheideprozessen unterzogen, bei denen
die Wafer auf beiden Seiten beschichtet werden. Da der Aufbau
mehrerer verschiedener Schichten auf der Wafer-Rückseite un
erwünscht ist und zu Beeinträchtigungen anderer Prozesse füh
ren kann, werden im Laufe des gesamten Fertigungsprozesses
Rückseiten-Ätzschritte durchgeführt. Dies geschieht üblicher
weise dadurch, daß die Vorderseite ganz flächig belackt wird,
und dann die entsprechende Schicht auf der Wafer Rückseite
entweder naß oder trocken im CDE-Verfahren (Chemical Down
stream Etch Verfahren, Mikrowellen-Plasma oder RF-Plasma)
entfernt wird. Danach muß der Lack auf der Wafervorderseite
wieder entschichtet werden.
Die beiden Zusatzschritte Belacken und Entlacken der Wafer
scheiben führen jedoch zu erhöhten Durchlaufzeiten sowie
einem nicht unerheblichen Chemikalienverbrauch. Außerdem er
fordern diese Zusatzschritte zusätzliche Anlagekapazitäten
wie Belackungsspuren, Lackentschichtungsbecken bzw.
O2-Stripper.
Zur Entfernung von Schichten auf der Scheibenrückseite be
steht darüber hinaus die Möglichkeit, daß ein sogenannter
"Spinetcher" verwendet wird, der ohne Vorderseitenschutz aus
kommt, dafür aber auf naßchemischer Basis arbeitet. Bei die
sem Verfahren werden die zum großen Teil bereits mit Struktu
ren versehenen Waferscheiben mit der strukturierten Oberseite
nach unten auf einem rotierenden Luftpolster schnell um ihre
Achse gedreht, während von oben auf die Scheibenrückseite
eine naßchemische Ätzlösung fließt. Die schnelle Umdrehung
der Scheibe hat zur Folge, daß die Chemikalien über den Rand
der Scheibenrückseite hinweg nach außen geschleudert werden
und so nicht die strukturierte Vorderseite der Waferscheibe
angreifen können.
Jedoch bedeutet dies, vor allem im Falle des Entfernens einer
Nitridschicht, einen hohen Chemikalien- und Wasserverbrauch,
geringen Durchsatz und damit hohe Kosten. Wegen der fehlenden
Selektivität der naßchemischen Ätzlösung zwischen Nitrid und
Oxid ist das "Spinetcher"-Verfahren zudem für bestimmte Pro
zesse bei großen Waferscheiben (8''-Wafer) nicht geeignet.
Trotz dieser Nachteile findet in den meisten Fällen die Rück
seitenätzung bis heute nach einem der oben beschriebenen Ver
fahren statt.
Eine Möglichkeit die genannten Nachteile der herkömmlichen
Verfahren zu vermeiden, ist das in der deutschen Offenle
gungsschrift 195 02 777 A1 beschriebene Verfahren zur plas
maunterstützten Rückseitenätzung einer Halbleiterscheibe bei
belackungsfreier Scheibenvorderseite, das ein Rückseitenätzen
ohne Vorderseitenbelackung und ohne die oben beschriebenen
Nachteile einer Naßätzung ermöglicht.
Nach dem in der deutschen Offenlegungsschrift 195 02 777 A1
beschriebene Verfahren erfolgt der Schutz der Scheibenvorder
seite nicht mehr wie bisher durch ein Belacken der Scheiben
vorderseite, sondern mittels eines Neutralgases. Die Abdich
tung der Scheibenvorderseite im Vakuum gegen das reaktive
Prozeßgas wird dabei über eine Blende 50 (siehe Fig. 5) mit
einem feinen, definiert einstellbaren Spalt (Gap) 52 in der
Nähe des Scheibenrands 53 erreicht, der ohne Berührung der
Scheibenvorderseite 55 über einen indirekten Anschlag ju
stiert wird. Durch diesen Spalt 52 strömt das Neutralgas, das
in den Raum zwischen Blende 50 und Scheibenvorderseite einge
lassen wird, mit leichtem Überdruck nach außen in den Reak
tionsraum und verhindert dabei ein Eindringen der Reaktanten
hin zur Scheibenvorderseite. Die Scheibe liegt hierbei wäh
rend der Ätzung auf mindestens 3 Spitzen auf.
Das Verfahren gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 195 02 777 A1
hat jedoch den Nachteil, daß die zu entfernende
Schicht auf der Scheibenrückseite an den Stellen 56, an denen
die Siliziumscheibe aufliegt, nicht mit der selben Geschwin
digkeit entfernt werden kann wie an den übrigen Stellen, da
das Ätzgas die Auflagestellen nicht direkt erreichen kann. Um
die Auflagestellen dennoch von der zu ätzenden Schicht zu be
freien, ist eine längere Überätzung (< 50%) erforderlich.
Dies stellt kein Problem dar, solange die Stoppschicht, die
unter der zu entfernenden Schicht liegt, dick genug (z. B. 50
nm bei 6''-Wafern) und die Selektivität des Ätzgases ausrei
chend ist.
Sind die Stoppschichten, die üblicherweise aus Siliziumoxid
bestehen, aber nurmehr 8 nm dick, so ist auch bei einer guten
Selektivität des Ätzgases keine ausreichend lange Überätzzeit
mehr möglich, um die Stellen an den Auflagepunkten frei zu
bekommen. Darüber hinaus tritt bei dem in der deutschen Of
fenlegungsschrift 195 02 777 A1 beschriebene Verfahren das
Problem auf, daß sich die Siliziumscheibe durch den Überdruck
auf ihrer Oberseite verbiegen kann, wodurch es an manchen
Randstellen zu einer Spaltaufweitung kommt, durch das Ätzgas
auf die Scheibenoberseite vordringen kann.
Darüber hinaus kann, wenn entsprechend einer weiteren Ausfüh
rungsform der in der deutschen Offenlegungsschrift 195 02 777 A1
beschriebenen Erfindung die Siliziumscheibe an ihrem seit
lichen Rand gelagert ist, der auf die Oberseite der Silizium
scheibe ausgeübte Überdruck zu einem Verrutschen der Sili
ziumscheibe führen. Dies kann ebenfalls dazu führen, daß das
reaktive Ätzgas zu Scheibenvorderseite vordringen kann.
Es wird somit eine Halterungsmöglichkeit benötigt, die ge
nannten Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Insbe
sondere wird eine Halterungsmöglichkeit benötigt, bei der
während eines Vakuumprozesses die Rückseite der Silizium
scheibe nicht mehr berührt werden muß.
Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß dem unabhängi
gen Patentanspruch 1 sowie durch das Verfahren gemäß dem un
abhängigen Patentansprüchen 11 und 13 gelöst. Weitere vor
teilhafte Ausführungsformen, Ausgestaltungen und Aspekte der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Halterung und zum
Schutz von Gegenständen bereitgestellt, welche eine Basis, an
der Basis angeordnete Wände, welche einen äußeren Bereich und
einen inneren Bereich definieren, zumindest eine Zuführung zu
dem äußeren Bereich und zumindest eine Zuführung zu dem inne
ren Bereich aufweist.
Ebenso wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Halterung und
zum Schutz eines Gegenstands bereitgestellt, bei dem über ei
nem äußeren Bereich der Oberfläche des Gegenstands mit einem
Schutzgas gegenüber dem Umgebungsdruck ein Überdruck und über
einem inneren Bereich der Oberfläche des Gegenstands gegen
über dem Umgebungsdruck ein Unterdruck erzeugt wird, wobei
ein Teil des Schutzgases über den Rand der Oberfläche des Ge
genstands geführt wird.
Wird der Gegenstand an seinem seitlichen Rand gehalten, so
ist es nicht notwendig, daß über dem inneren Bereich der
Oberfläche des Gegenstands ein Unterdruck erzeugt wird. In
diesem Fall kann der innere Bereich der Oberfläche des Gegen
stands mit einem geringeren Überdruck als der äußere Bereich
der Oberfläche des Gegenstands bzw. mit Umgebungsdruck beauf
schlagt werden. Natürlich kann aber auch in diesem Fall ein
Unterdruck über dem inneren Bereich der Oberfläche des Gegen
stands eingestellt werden.
Der im äußeren Bereich der Vorrichtung über dem äußeren Be
reich der Oberfläche des Gegenstandes erzeugte Überdruck,
schützt diese Oberfläche vor aggressiven Gasen während der im
inneren Bereich der Vorrichtung über dem inneren Bereich der
Oberfläche des Gegenstandes erzeugte Unterdruck bzw. eine
seitliche Halterung den Gegenstand an der Vorrichtung hält.
Dadurch ist es möglich, daß während eines Vakuumprozesses die
Rückseite eines Halbleiterwafers nicht mehr berührt werden
muß, so daß bei einem Ätzprozeß kein langes Überätzen mehr
notwendig ist, wodurch auch Prozesse mit sehr hohen Anforde
rungen, beispielsweise bei extrem dünne Stopschichten, reali
siert werden können. Gleichzeitig ist aber die möglicherweise
schon strukturierte Vorderseite des Halbleiterwafers vor den
aggressiven Ätzgasen geschützt. Eine Belackung der Vorder
seite des Halbleiterwafers ist nicht mehr notwendig, wodurch
einige Prozeßschritte bei herkömmlichen Prozessen wie Schutz
belackung, O2-Plasma-Lackentfernung und eine naßchemische
Nachreinigung der Vorderseite des Halbleiterwafers vermieden
werden können. Dies führt zu einem erhöhten Durchsatz sowie
zu einer erheblichen Einsparung an benötigten Chemikalien.
Der Unterdruck über dem inneren Bereich der Oberfläche des
Halbleiterwafers wirkt wie eine Lagerung des Halbleiterwafers
über den gesamten inneren Bereich. Dadurch wird die mechani
sche Belastung des Halbleiterwafers deutlich reduziert, wo
durch eine Verbiegung des Halbleiterwafers vermieden wird.
Auch bei einer seitlichen Halterung des Gegenstands führt die
geringere Druckbelastung auf dem inneren Bereich der Oberflä
che des Gegenstands zu einer deutlichen Verminderung der me
chanischen Belastung des Halbleiterwafers.
Bevorzugt ist die Basis als ebene Deckplatte ausgebildet.
Ebenso ist es bevorzugt, wenn die Basis scheibenförmig ausge
bildet ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
die Basis und die Wände einstückig, bevorzugt aus Aluminium,
ausgebildet.
Zur sicheren Abdichtung der zu schützenden Oberfläche ist es
vorteilhaft, wenn der äußere Bereich der Vorrichtung den in
neren Bereich der Vorrichtung vollständig umgibt.
Ebenso ist es bevorzugt, wenn am distalen Ende der äußeren
Wand Abstandshalter, bevorzugt punktuelle Abstandshalter,
insbesondere Saphirkugeln, gleichmäßig über den Umfang ver
teilt (z. B. 6 Stück) vorgesehen sind. Durch diese Abstandhal
ter wird nicht nur verhindert daß die empfindlichen, bereits
strukturierten Abschnitte auf der Vorderseite eines Halblei
terwafers mit der Vorrichtung zur Halterung in Berührung kom
men, sondern es wird auch eine seitliche Bewegung des Halb
leiterwafers relativ zu der Vorrichtung durch Reibungskräfte
verhindert.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn an der äußeren Wand Vor
sprünge vorgesehen sind, welche als indirekte Anschläge für
einen Wafertransportmechanismus innerhalb einer Ätzkammer
dienen können.
Soll der zu haltenden Gegenstand völlig berührungsfrei gehal
ten werden, so ist es vorteilhaft, wenn der äußere Bereich in
mehrere Sektoren unterteilt ist, welche jeweils eine Zufüh
rung zum Aufbau von Überdruck aufweisen. Dies kann ein Ver
kippen des Gegenstands verhindern, da jeder Sektor nun für
sich den Gegenstand auf Abstand hält. Der Abstand, der sich
automatisch und selbstjustiert einstellt, wird nurmehr vom
eingestellten Schutzgasfluß und von der (einstellbaren)
Nettokraft nach oben beeinflußt.
Um eine seitliche Bewegung des Gegenstands relativ zu der
Vorrichtung zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn an der
äußeren Wand oder an den Vorsprüngen seitliche Abstandshalter
vorgesehen sind.
Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn als Schutzgas Stick
stoff, Sauerstoff, ein Edelgas oder Mischungen hiervon ver
wendet werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Aufsicht einer weiteren Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4a bis 4c eine schematische Darstellung des Vorgangs,
durch den eine Siliziumscheibe mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gegriffen wird, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur
Rückseitenätzung nach dem Stand der Technik.
Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung 10 besitzt eine scheibenförmige Deck
platte 11 (Basis), von der zwei ringförmige Wände 12 und 13
ausgehen. Diese Wände 12 und 13 definieren einen ringförmigen
äußeren Bereich 14 und einen kreisförmigen inneren Bereich
15. Dabei ist die innere Wand 13 im Vergleich zur äußeren
Wand 12 etwa doppelt so dick ausgebildet. In der Deckplatte
11 sind zwei Öffnungen (Zuführungen) 16 und 17 (siehe Fig. 3)
vorgesehen. Dabei erstreckt sich die Öffnung 16 von der Ober
seite der Deckplatte 11 zu dem ringförmige äußeren Bereich 14
und die Öffnung 17 erstreckt sich von der Oberseite der Deck
platte 11 zu dem kreisförmigen inneren Bereich 15. An der
Außenseite der Wand 12 sind Vorsprünge 18 vorgesehen, die als
indirekte Anschläge dienen.
Parallel zu der Deckplatte 11 ist am distalen Ende der Wände
12 und 13 die Siliziumscheibe 20 angeordnet. Dadurch bilden
sich zwischen der äußeren Wand 12 und der Vorderseite der Si
liziumscheibe 20 ein äußerer Spalt 21 und zwischen der inne
ren Wand 13 und der Vorderseite der Siliziumscheibe ein inne
rer Spalt 23. Dabei ist der innere Spalt 23 etwa doppelt so
hoch wie der äußere Spalt 21. Um während des Ätzprozesses
eine Bewegung der Siliziumscheibe relativ zu der Vorrichtung
zu verhindern, sind am distalen Ende der äußeren Wand 12 6
gleichmäßig auf dem Umfang verteilte Saphirkugeln (nicht ge
zeigt) vorgesehen, die in den äußeren Spalt 21 reichen und
die Oberfläche der Siliziumscheibe 20 punktuell berühren.
Darüber hinaus zeigt Fig. 1 einen Transportmechanismus 30,
durch den die Siliziumscheibe 20 zu der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 geführt werden kann.
Während des Ätzvorgangs werden die durch ein Plasma angereg
ten reaktiven Teilchen des Ätzgases von unten her an die
Rückseite der Siliziumscheibe 20 gelangen. Sie können an
schließend zusammen mit den Ätzprodukten durch eine Öffnung
in der Ätzkammerwand (nicht gezeigt) abgesaugt werden. Um zu
verhindern, daß die Vorderseite der Siliziumscheibe von dem
Ätzgas erreicht wird, wird die Vorderseite der Silizium
scheibe durch ein nicht ätzendes Neutralgas geschützt. Es
kann beispielsweise Stickstoff, Sauerstoff, Argon aber auch
das nicht angeregte Ätzgas selbst, beispielsweise CF4 oder
NF3, verwendet werden.
Um den äußeren Spalt 21 gegen die reaktiven Gase abzudichten
genügt es, den notwendigen Schutzgasüberdruck eben in der
Nähe dieses Spaltes 21 zu haben. Es ist nicht notwendig die
gesamte Vorderseite der Siliziumscheibe mit einem Überdruck
zu beaufschlagen. Daher wird das Schutzgas nur durch die Öff
nung 16 in den ringförmigen, äußeren Bereich 14 der Vorrich
tung 10 geführt und dort ein Überdruck erzeugt. Die innere
Wand 13 trennt diesen äußeren Bereich 14 von dem inneren Be
reich 15 über der Siliziumscheibe 20 ab, so daß hier ein we
sentlich geringerer Druck eingestellt werden kann. Dies ge
schieht durch ein Absaugen des Schutzgases durch die Öffnung
17 in der Deckplatte 11. Da die innere Wand 13 von der Sili
ziumscheibe 20 einen etwas größeren Abstand besitzt, ist ein
Berühren der Siliziumscheibe durch die innere Wand 13 ausge
schlossen. Da die innere Wand 13 jedoch breiter als die
äußere Wand 12 ist, ist der Abfluß von Schutzgas zum bepump
ten inneren Bereich 15 begrenzt. Wenn die äußere Wand 2 mm
breit ist, so ist die innere Wand 13 etwa 3 mm beabstandet,
0.1 mm zurückversetzt und 4 mm breit. Bei einem eingestellten
äußeren Spalt 21 von 0.1 mm an der äußeren Wand 12 würde dann
die innere Wand 13 einen inneren Spalt 22 von 0.2 mm haben
und es würde etwa gleich viel Schutzgas durch beide Spalte
fließen.
Der zum Abdichten erforderliche Überdruck erzeugt an der
kleinen Ringfläche auf der Vorderseite der Siliziumscheibe 20
unterhalb des äußeren Bereichs 14 dann nurmehr eine im Ver
hältnis zur Gesamtfläche der Siliziumscheibe 20 entsprechend
kleine Kraft. Bei den angegebenen geometrischen Verhältnissen
und 2 Torr Überdruck p2 in dem äußeren Bereich wären dies
nurmehr etwa 100 g Belastung nach unten. Hinzu käme noch das
Scheibengewicht von etwa 54 g. Ein Arbeitsdruck p1 von 400
mTorr in der Ätzkammer würde bereits ausreichen, diese Kraft
zu kompensieren, vorausgesetzt, der innere Bereich 15 der
Vorrichtung 10 wird evakuiert. Ein üblicher Arbeitsdruck in
der Kammer von 800 mTorr würde die Siliziumscheibe 20 mit
etwa 150 g nach oben drücken. Es ist jedoch auch möglich,
durch geregeltes Abpumpen des inneren Bereich 15 den Druck p3
darin abhängig vom Arbeitsdruck p1 außen so einzustellen, daß
die Siliziumscheibe 20 insgesamt gar nicht mehr belastet
wird. Dies wird um so wichtiger, als die Tendenz besteht, die
Dicke und damit mechanische Stabilität der Siliziumscheiben
20 in Zukunft bei größer werdendem Radius nicht mehr im Ver
hältnis mitwachsen zu lassen. Da bei der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform der Erfindung keine weiteren Halterungen für
die Siliziumscheibe vorgesehen sind, ist es notwendig den
Druck p3 im inneren Bereich 15 so einzustellen, daß auf die
Siliziumscheibe eine nach oben gerichtete Nettokraft ergibt.
Verzichtet man bei leichter Nettokraft nach oben auf die Sa
phirkugeln in dem äußeren Spalt 21, so wird die Silizium
scheibe an einer Stelle die äußere Wand 12 berühren, gegen
über aber wird sich eine größerer äußerer Spalt 21 einstel
len. Dort wird dann die Hauptmenge des Schutzgases entweicht;
d. h. die Siliziumscheibe 20 wird leicht schräg anliegen oder
flattern. Dies kann man verhindern, indem man den äußeren Be
reich 14 in mehrere gleich große (z. B. 6) Sektoren aufteilt,
wobei jeder für sich getrennt einen gleich großen Fluß an
Schutzgas erhält. Dies hält jeden Sektor für sich auf Ab
stand, die Scheibe kann nicht mehr verkippen und an einer
Seite oben anschlagen. Der Abstand, der sich automatisch und
selbstjustiert einstellt, wird nurmehr vom eingestellten
Schutzgasfluß und von der (einstellbaren) Nettokraft nach
oben beeinflußt. Da die Scheibe nun völlig berührungsfrei
ist, wird sie allerdings seitlich wegschwimmen, wenn keine
wie auch immer geartete seitliche Begrenzung da ist.
Daher zeigt Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer
weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In der Fig. 2 werden die Elemente, die bereits in Fig. 1
gezeigt worden sind, mit den in Fig. 1 verwendeten Bezugs
zeichen gekennzeichnet. Zusätzlich zu der in Fig. 1 gezeig
ten Ausführungsform der Erfindung sind bei der Ausführungs
form nach Fig. 2 Abstandshalter 25 an dem Vorsprung 18 vor
gesehen. Weiterhin wird bei dieser Ausführungsform auf die
Saphirkugeln in den äußeren Spalten verzichtet. Gleichzeitig
ist der äußeren Bereich 14 der Vorrichtung in Umfangsrichtung
in sechs Kammern (nicht gezeigt) unterteilt, wobei jede der
sechs Kammern eine eigene Öffnung 16 in der Deckplatte 11 be
sitzt. Durch die Kammern ist möglich, über den gesamten Um
fang der Vorrichtung 10 nahezu den gleichen Überdruck zu er
zeugen, selbst wenn sich die Siliziumscheibe 20, jetzt völlig
frei schwebend, relativ zu der Vorrichtung bewegt. Um eine zu
große seitliche Bewegung der Siliziumscheibe 20 zu der Vor
richtung 10 zu vermeiden sind die Abstandshalter 25 vorgese
hen, die diese seitliche Bewegung begrenzen.
Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. In der Fig.
3 werden die Elemente, die bereits in Fig. 1 gezeigt
worden sind, mit den in Fig. 1 verwendeten Bezugszeichen ge
kennzeichnet. Zusätzlich zu der in Fig. 1 gezeigten Ausfüh
rungsform der Erfindung sind bei der Ausführungsform nach Fig.
2 Haltestifte 31 vorgesehen, die über Federn 32 mit der
äußeren Wand 12 verbunden. Die Haltestifte 31 werden durch
einen Bewegungsmechanismus 35 in Anlage mit dem Rand der Si
liziumscheibe 20 gebracht. Während des Ätzvorgangs stehen die
Haltestifte 31 mit dem Rand der Siliziumscheibe 20 in Ein
griff und üben somit eine zusätzliche Haltekraft auf die Si
liziumscheibe 20 aus. Somit kann im inneren Bereich 15 der
Vorrichtung ein Druck p3 eingestellt werden, der allein nicht
ausreichen würde, die Siliziumscheibe 20 zu tragen. Der Druck
p3 im inneren Bereich kann nun so eingestellt werden, daß
eine Verbiegung der Siliziumscheibe verhindert wird.
Fig. 4a bis 4c eine schematische Darstellung des Vorgangs,
durch den die Siliziumscheibe 20 mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10 gegriffen wird.
Die Siliziumscheibe 20 wird von einem Waferhandlingsystem
(nicht gezeigt) in die Ätzkammer gebracht und auf dem Trans
portmechanismus 30 abgelegt. Dabei wird die Siliziumscheibe
von mindestens drei Pins getragen (Fig. 4a). Der Transportme
chanismus 30 hebt die Siliziumscheibe 20 nun in Richtung der
Vorrichtung 10 an bis ein Teil des Transportmechanismus 30
mit den Vorsprüngen 18 in Anschlag kommt (Fig. 4b). Während
dieses Vorgangs wird bereits Schutzgas in den äußeren Bereich
14 der Vorrichtung 10 eingelassen und es wird Schutzgas aus
dem inneren Bereich 15 der Vorrichtung 10 abgepumpt.
Befindet sich der Transportmechanismus 30 mit der Vorrichtung
10 in Anschlag, so bringt der Bewegungsmechanismus 35 die
Haltestifte 31 mit dem Rand der Siliziumscheibe 20 in Ein
griff, wodurch die Siliziumscheibe 20 von der Vorrichtung 10
gehalten ist (Fig. 4c). Die Pins des Transportmechanismuses
30 können nun zurückgefahren werden, wodurch die Rückseite
der Siliziumscheibe nun völlig frei ist. Damit ergibt sich
die in Fig. 3 dargestellte Situation.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtungen ist es somit mög
lich, die Rückseite einer Siliziumscheibe ohne Belakung der
Vorderseite zu ätzen. Da aber die Scheibenrückseite während
der Ätzung nicht berührt wird, ist kein langes Überätzen mehr
notwendig. Dadurch können auch Prozesse mit sehr hohen Anfor
derungen, beispielsweise bei extrem dünnen Stopschichten,
realisiert werden.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
für andere Prozesse als das Rückseitenätzen verwendet werden.
So kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in Vakuum-
Transportsystemen eingesetzt werden, bei denen man ein Berüh
ren von Scheibenvorderseite und Scheibenrückseite vermeiden
will. Das in Fig. 2 beschriebene Ausführungsbeispiel wäre
hierfür gut geeignet, da die Vorrichtung in diesem Fall keine
beweglichen Teile enthalten würde. Anstelle des oben erwähn
ten Arbeitsdruckes p1 würde ein Umgebungsdruck im Handlingbe
reich treten, der mindestens das Gewicht der Scheibe kompen
sieren muß, d. h. im Falle von 8''-Wafern größer als 140 mTorr
sein sollte.
Claims (15)
1. Vorrichtung (10) zur Halterung und zum Schutz von Gegen
ständen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Basis (11), an der
Basis (11) angeordnete Wände (12, 13), welche einen äußeren
Bereich (14) und einen inneren Bereich (15) definieren, zu
mindest eine Zuführung (16) zu dem äußeren Bereich (14) und
zumindest eine Zuführung (17) zu dem inneren Bereich (15)
vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Basis (11) als ebene Deckplatte ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Basis (11) scheibenförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Basis (11) und die Wände (12, 13) einstückig ausgebildet
sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Bereich (14) den inneren Bereich (15) voll
ständig umgibt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
am distalen Ende der äußeren Wand (12) Abstandshalter, insbe
sondere Saphirkugeln, vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der äußeren Wand (12) Vorsprünge (18) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Bereich (14) in mehrere Sektionen unterteilt ist,
welche jeweils eine Zuführung (16) aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der äußeren Wand (12) oder an den Vorsprüngen (18) seitli
che Abstandshalter (25) vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der äußeren Wand (12) Halterung (31) zur zusätzlichen Hal
terung des Gegenstands vorgesehen sind.
11. Verfahren zur Halterung und zum Schutz eines Gegenstands,
insbesondere eines Halbleiterwafers,
dadurch gekennzeichnet, daß
über einem äußeren Bereich der Oberfläche des Gegenstands mit
einem Schutzgas gegenüber dem Umgebungsdruck ein Überdruck
und über einem inneren Bereich der Oberfläche des Gegenstands
gegenüber dem Umgebungsdruck ein Unterdruck erzeugt wird, wo
bei ein Teil des Schutzgases über den Rand der Oberfläche des
Gegenstands geführt wird.
12. Verfahren zur Halterung und zum Schutz eines Gegenstands,
insbesondere eines Halbleiterwafers,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gegenstand an seinem seitlichen Rand gehalten wird und
über einem äußeren Bereich der Oberfläche des Gegenstands mit
einem Schutzgas gegenüber dem Umgebungsdruck ein Überdruck
erzeugt wird, wobei ein Teil des Schutzgases über den Rand
der Oberfläche des Gegenstands geführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Schutzgas Stickstoff, Sauerstoff, ein Edelgas oder Mi
schungen hiervon verwendet werden.
14. Verfahren nach einem Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere Bereich der Oberfläche des Gegenstands mit Ab
standshaltern, insbesondere Saphirkugeln, in Kontakt, insbe
sondere punktuellen Kontakt steht.
15. Verfahren zur Ätzung zumindest einer Oberfläche eines Ge
genstands,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gegenstand durch eine Vorrichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 10 oder nach einem Verfahren gemäß einem der An
sprüche 11 bis 14 gehalten wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19703059A DE19703059A1 (de) | 1997-01-28 | 1997-01-28 | Vorrichtung und Verfahren zur Halterung und zum Schutz von Halbleiter-Wafern |
TW087100728A TW348157B (en) | 1997-01-28 | 1998-01-20 | Equipment and method to hold and to protect objects |
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