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Die
Erfindung betrifft ein Chipbehältnis
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1, ein Verfahren zur Herstellung eines Chipbehältnisses gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 25, sowie einen Chiptransportbehälter gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 48.
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Im
Herstellungsprozess von elektronischen, insbesondere von optoelektronischen
Bauelementen besteht die Notwendigkeit, einzelne Chips zu lagern, zu
handhaben und zu transportieren. Transportschritte können sowohl
innerhalb der Fertigung und der Qualitätskontrolle als auch auf dem
Weg zum Kunden erfolgen. Je nach Bauart haben Chips unterschiedlich
empfindliche Teile und Oberflächen
und können
somit bei diesen einzelnen Prozessschritten auf unterschiedliche
Weise beschädigt
werden. Beispielsweise weisen Hochleistungslaserdioden empfindliche
Spiegelfacetten auf, die beim Transport während der letzten Kontrollschritte
nach dem Vereinzeln oder während
des Transport zum Kunden nicht beschädigt und nicht kontaminiert
werden dürfen.
Im vereinzelten Zustand kann weder eine Reinigung noch eine photolithographische
oder mechanische Nacharbeit erfolgen.
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Herkömmlicherweise
werden Chips beispielsweise in sogenannten Gel-Paks aufbewahrt oder
transportiert. Hierbei fungiert ein spezieller Kunststoff als Haftmedium.
Auf diesem Haftmedium werden einzelne Chips abgelegt, auf denen
sie auch bei starken Vibrationen haften. Sie fallen nicht aus dem
Behältnis
und verändern
kaum ihre Lage. Die Haftfolie befindet sich auf der Unterseite des
Bodens einer Kunststoffschatulle. Die Entnahme der Chips erfolgt
auf einer Vakuumstation. Hier werden Teile der haftenden Folie in
die Hohlräume
der sich darunter befindenden Gitterstruktur gesogen, wodurch sich die
haftwirksame Fläche
reduziert. Somit muss überall,
wo Chips aus dem Behältnis
entnommen werden sollen, also auch beim Kunden, derartige Vakuumstationen
vorhanden sein. Eine Wiederverwendung der Gel-Paks ist kritisch,
da die Rückstände und
Kontaminationen des Kunststoffes die Langzeitstabilität von in
derartigen Behältnissen
gelagerten Chips herabsetzen können.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Chiplagerung und des Chiptransports besteht in sogenannten wafflepaks,
bei denen auf eine haftende Gelschicht verzichtet wird. Hier liegen
Kavitäten
in einer Kunststoffschatulle vor, in die die einzelnen Chips gelegt
werden können.
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Bei
der Verwendung von kunststoffhaltigen Aufbewahrungsbehältnissen
für Chips
besteht das Problem, dass einzelne Bestandteile der Kunststoffe ausgasen
können,
was eine Kontamination einzelner Teile der Chips zur Folge haben
kann. So kann die Spiegeleigenschaft eines dielektrischen Spiegels, der
nach dem Prinzip der Lichtbrechung an Schichten mit unterschiedlichen
Brechzahlen funktioniert und somit auf hohe Materialreinheit angewiesen
ist, verändert
werden und damit die Ausgangsleistung eines Bauelements verringert
werden.
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Weiterhin
besteht das Problem, dass die Chips innerhalb der Kavitäten eine
relativ große
Bewegungsfreiheit besitzen, so dass während des Transports die Gefahr
besteht, dass Chips sich aufstellen, kippen, oder mit ihrer Oberseite
gegen den Deckel des Behältnisses
schlagen, wodurch Schädigungen
entstehen können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Chipbehältnis bzw.
einen Chiptransportbehälter zu
schaffen, der es erlaubt, elektronische Bauelemente, insbesondere
optoelektronische Bauelemente, aufzubewahren und zu transportieren.
Insbesondere ist es die Aufgabe, ein Chipbehältnis zu schaffen, mit dem
einzelne Chips weitgehend ohne Beschädigung oder Kontamination aufbewahrt
oder transportiert werden können.
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Aufgabe
ist es weiterhin, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Chipbehältnisses
zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgaben werden durch ein Chipbehältnis mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
25 und durch einen Chiptransportbehälter mit den Merkmalen des
Anspruchs 48 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Chipbehältnisses
und des Verfahrens zur Herstellung eines Chipbehältnisses sowie des Chiptransportbehälters sind
in den Unteransprüchen
2 bis 24 bzw. in den Unteransprüchen
26 bis 47 bzw. in den Unteransprüchen
49 und 50 angegeben.
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Ein
Chipbehältnis
gemäß der Erfindung
enthält
eine Mehrzahl von Kavitäten
für je
einen Halbleiterchip. Es weist eine Kavitätenplatte auf, in der die Kavitäten mittels Ätzen hergestellt
sind. Hierdurch lassen sich Kavitäten mit sehr genau einstellbaren Abmessungen
herstellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Ätzen
der Kavitäten
einen anisotropen Ätzschritt.
Dies erleichtert vorteilhafterweise eine Einstellung spezieller
Geometrien der Kavitäten,
beispielsweise spezielle Seitenwandgeometrien.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Chipbehältnisses
verjüngen
sich die Kavitäten
mit zunehmender Tiefe. Derartige Kavitäten besitzen den Vorteil, dass
Chips, die in den Kavitäten
abgelegt werden, an deren schrägen
Seitenflächen
entlang zum Boden der Kavitäten
hin abgleiten können.
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Besonders
bevorzugt sind Kavitäten,
die senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung der Kavitätenplatte
einen trapezartigen Querschnitt aufweisen, die sich mit zunehmender
Kavitäten-Tiefe verjüngen. Bei
einer derartigen Geometrie der Kavitäten ist es besonders einfach,
Chips ohne Beschädigung
der Seiten und der Oberfläche
in die Kavitäten
abzulegen. Hauptsächlich
die Kante zwischen Chipunterseite und Chipflanken ist während des
Plazierens der Chips in die Kavitäten mit den Seitenflächen der
Kavitäten
in Kontakt. Die Flanken und die Oberseite der Chips werden dagegen
vorteilhafterweise weitestgehend geschont.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Kavitätenplatte
kristallines Material auf. Die Verwendung von kristallinem Material
für die
Kavitätenplatte
erleichtert es, einen anisotropen Ätzschritt durchzuführen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegen Begrenzungsflächen
der Kavitäten in
Kristallebenen der Kavitätenplatte.
Beim Ätzen
mittels einer geeigneten Ätzmaske,
die die Öffnungen der
Kavitäten
definieren, werden die gewünschten Begrenzungsflächen der
Kavitäten
freigelegt. Die Boden- und
Seitenflächen
der Kavitäten
liegen in Gitterebenen der Kristall-Struktur des Materials der Kavitätenplatte.
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Besonders
bevorzugt umfasst die Kavitätenplatte
einen Halbleiterwafer. Halbleiterwafer sind standardmäßig in der
Halbleitertechnologie verfügbar,
so dass für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Chipbehältnisse außer dem Ätzen der Kavitäten kein
großer
zusätzlicher
Fertigungs-Aufwand erforderlich ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Halbleiterwafer Silizium und/oder Galliumarsenid. Diese beiden
Materialien sind weit verbreitete Materialien in der Halbleitertechnologie
und besitzen weiterhin den Vorteil, dass sie anisotrop ätzbar sind.
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Besonders
bevorzugt ist ein Halbleiterwafer, der aus einem in (100)-Richtung
gezogenen Si-Kristall hergestellt ist, wobei Seitenwände der
Kavitäten in
einem derartigen Chipbehältnis
in der (111)-Ebene liegen. Die Verwendung eines Halbleiterwafers,
der aus einem in (100)-Richtung gezogenen Si-Kristall hergestellt
ist, ermöglicht
es somit, wegen der gleichbleibenden Winkelverhältnisse zwischen der (100)- und
der (111)-Ebene,
dass zwischen dem Boden der Kavitäten und den Seitenwänden der
Kavitäten
vom Inneren der Kavität
aus gesehen ein Winkel von 125,3 ° vorliegt.
Ein derartiger Winkel ermöglicht
es, Chips in die Kavitäten
abrutschen zu lassen, ohne dass die Flanken der Chips flächig mit
den Seitenwänden
der Kavitäten
in Kontakt kommen, sondern lediglich in der Hauptsache an der Kante
zwischen Unterseite und Flanken der Chips. Die oft sehr empfindliche
Oberseite der Chips gerät
nicht in Kontakt mit der Kavitätenplatte.
Ein zu steiler Winkel der Seitenwände würde den Nachteil zur Folge
haben, dass die Flanken der Chips zu starkt mit den Seitenwänden der
Kavitäten
in Kontakt kommen; flache Winkel der Seitenwände hätten dagegen den Nachteil,
dass die Chips nicht durch ihr Eigengewicht auf den Boden der Kavitäten rutschen
würden.
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Besonders
bevorzugt ist als Ätzmedium
Kalilauge (KOH) verwendet. Dieses Ätzmedium ist für anisotropes Ätzen insbesondere
von Silizium geeignet. Für
Silizium sind auch weitere Ätzmedien
einsetzbar; neben Nassätzverfahren
sind auch Trockenätzverfahren
möglich.
Andere Halbleitermaterialien, glasartige oder keramische Materialien
können mit
jeweils spezifischen Ätzmedien
anisotrop geätzt werden.
GaAs-basierte Materialien, die sich ebenfalls bevorzugt für die Kavitätenplatte
eignen können mit
chlorbasierten Trockenätzmedien
anisotrop geätzt
werden.
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Besonders
bevorzugt weist das Chipbehältnis
eine Deckelplatte auf. Eine derartige Deckelplatte ermöglicht es,
Chips im Chipbehältnis
vor Umwelteinflüssen
und mechanischen Schäden
zu schützen, verringert
die Bewegungsfreiheit der Chips in der Kaviätenplatte und kann zum hermetischen
Verschließen
des Chipbehältnis
genutzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Deckelplatte transparent. Dies ermöglicht eine optische Kontrolle
der Chips in dem Chipbehältnis,
ohne den Deckel entfernen zu müssen.
Dadurch werden Kontaminationen der Chips während eines Prüfungsschrittes
weitgehend vermieden.
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Besonders
bevorzugt ist eine Deckelplatte, die mindestens ein Material aus
der Gruppe bestehend aus Silizium, Quarz und Glas aufweist. Diese Materialien
für die
Deckelplatte enthalten chemische Elemente, die größtenteils
in den Halbleitermaterialien der Chips vorhanden sind oder die die
Halbleiterchips weitestgehend keinen Schaden zufügen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Chipbehältnisses
besitzen die Kavitätenplatte
und die Deckelplatte derart plane Kontaktflächen, dass die Deckelplatte
weitgehend dicht mit der Kavitätenplatte
abschließen
kann. Somit werden Umwelteinflüsse
auf die Chips in den Chipbehältnisse
stark verringert. Vorteilhafterweise enthält die Deckelplatte Kavitäten, die
jeweils einer Kavität
der Kavitätenplatte
zugeordnet sind.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist jede Kavität
der Deckelplatte jeweils einer Kavität der Kavitätenplatte zugeordnet, derart,
dass bei Wenden des Chipbehältnisses
jeder Chip aus der Kavität
der Kavitätenplatte
in die zugeordnete Kavität
der Deckelplatte gelangen kann. Nach Abheben der Kavitätenplatte
von der Deckelplatte können
dann die um 180 ° gewendeten
Chips aus den Kavitäten
der Deckelplatte entnommen werden. Beim Wenden der Chips werden
diese im Vergleich zu den herkömmlichen
Verfahren vorteilhafterweise nur vergleichsweise geringen mechanischen
Einflüssen
ausgesetzt, so dass die Gefahr einer Schädigung der Chips beim Wenden
deutlich verringert werden kann.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Kavitätenplatte
sind die Kavitäten
tiefer als die Höhe der
darin zu lagernden Chips. Im Falle der Verwendung einer Deckelplatte
ohne Kavitäten,
drückt
folglich die Deckelplatte nicht direkt auf in der Kavitätenplatte
gelagerte Chips, sondern liegt diese nur auf der Kavitätenplatte
auf. Die Chips weisen dann in den Kavitäten bei aufgelegter Deckelplatte
ein gerinfügiges
Spiel auf. Vorzugsweise die Kavitäten der Kavitätenplatte
etwa 10 μm
tiefer als die Höhe
der Chips. Diese Kavitätentiefe
verringert die Gefahr, dass während
eines Transports der Chips durch ein Kippen oder Aufstellen der
Chips in den Kavitäten des
Chipbehältnisses
eine Schädigung
der Chips auftritt. Der geringe Abstand von 10 μm zwischen Chipoberfläche und
Deckelplatte im Chipbehältnis
führt dazu,
dass bei einem Verkippen der Chips in den Kavitäten die Oberfläche der
Chips in einem sehr flachen Winkel mit der Deckelplatte in Berührung kommen.
Es tritt also keine punkt- oder linienförmige Belastung der Chipoberfläche auf,
sondern eine nahezu flächige Belastung
der Chipoberfläche.
Dies verhindert weitgehend eine Beschädigung der Chipoberfläche.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Chipbehältnisses
entsprechen die Abmessungen der Bodenfläche der Kavitäten möglichst
genau den Abmessungen der Bodenfläche der Chips. Diese Maßnahme reduziert
weiterhin die Bewegungsfreiheit der Chips innerhalb der Kavitäten, wodurch
die Gefahr einer Schädigung
der Chips weiter verringert wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Chipbehältnisses
weist die Kavitätenplatte und/oder
die Deckelplatte eine elektrisch leitfähige Oberflächenschicht auf. Eine derartige
Schicht wirkt einer elektrostatischen Aufladung des Chipbehältnisses
und der Chips und einer damit verbundenen Schädigung der Chips entgegen.
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Vorteilhafterweise
weist die elektrisch leitfähige
Oberflächenschicht
ein Metall auf, das einem Metall in der Kontaktschicht der Halbleiterchips
identisch ist. Die Verwendung eines derartigen Metalls verringert
die Gefahr einer unerwünschte
Kontamination von Teilen der Chips mit Stoffen, die die Eigenschaften
der Chips negativ verändern
könnten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Kavitätenplatte
eine Oberflächenschicht
aus dielektrischem Material auf.
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Es
können
auch verschiedene Schichten aus dielektrischem Material und elektrisch
leitfähigem Material
wie Metall kombiniert werden.
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Bei
einem vorteilhaften Chiptransportbehälter ist die Kavitätenplatte
in ein Bodenteil dieses Chiptransportbehälters eingesetzt, die Deckelplatte auf
die Kavitätenplatte
aufgelegt, und die Deckelplatte mittels Befestigung an der Bodenplatte
auf die Kavitätenplatte
gedrückt.
Dazu werden vorteilhafterweise Behälter mit Deckelklammern eingesetzt
die vorzugsweise einerseits auf die Deckelplatte drücken und
andererseits mit dem Bodenteil verbunden sind.
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Weitere
Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen ergeben sich aus den folgenden in Verbindung
mit den in 1 bis 5 erläuterten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung
eines Ausschnittes einer Kavitätenplatte gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiels,
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2 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch einen Ausschnitt einer Kavitätenplatte mit
Deckelplatte gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
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3 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch eine Kavitätenplatte
mit Deckelplatte gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel,
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4 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch einen Chiptransportbehälter gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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5 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch einen Chiptransportbehälter gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
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6 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch eine Kavitätenplatte
mit Deckelplatte gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel,
und
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7 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch eine Kavitätenplatte
mit Deckelplatte gemäß einem
fünften
Ausführungsbeispiel.
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In
den verschiedenen Ausführungsbeispielen
sind gleiche oder gleichwirkende Bestandteile jeweils gleich bezeichnet
und mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die dargestellten Schichtdicken sind
nicht als maßstabsgerecht
anzusehen. Sie sind vielmehr zum besseren Verständnis übertrieben dick und nicht mit
den tatsächlichen
Dickenverhältnissen zueinander
dargestellt.
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Bei
dem ersten Ausführungsbeispiel,
wie es in 1 dargestellt
ist, handelt es sich um eine Kavitätenplatte 2, die aus
einem Si-Wafer hergestellt ist, mit je einer Kavität 5 für je einen
Halbleiterchip, beispielsweise für
Laserdiodenbarren. Die Oberseite der Kavitätenplatte liegt in einer Ebene
senkrecht zur (100)-Ziehrichtung des Kristalls, aus dem der Halbleiterwafer
hergestellt ist. Der Wafer ist beispielsweise ein Si-Wafer oder
ein Si-basierter Wafer. Die Kavitäten sind beispielsweise mittels
KOH durch anisotropes Ätzen
vorteilhafterweise mit Hilfe üblicher
Maskentechniken hergestellt. Die sich dabei ergebenden Seitenflächen 4 der
Kavitäten
liegen in (111)-Ebenen des Wafers und schließen somit im Falle eines Si-Wafers
mit der Bodenfläche
der Kavität 8 einen Winkel
von 125,3° ein.
Die pyramidenartige Verjüngung
der Kavitäten 8 zum
Innern der Kavitätenplatte 2 hin
hat den Vorteil, dass Chips, die in die Kavitäten 5 plaziert werden
sollen, an den schrägen
Seitenfächen 4 der
Kavitäten 5 entlang auf
die Bodenfläche 5 abrutschen
können.
Dies ist für
die Chips sehr schonend.
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Durch
Verwendung einer anderen Kristallorientierung, anderer Wafermaterialien
und/oder anderer Ätzmedien
und/oder -verfahren können
in Anpassung an andere Chipgeometrien Kavitäten mit anderen Geometrien
erzeugt werden.
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Kalilauge
(KOH) ist für
anisotropes Ätzen insbesondere
bei Silizium geeignet, da während
des Ätzens Ätzflächen entlang
von Gitterebenen im kristallinen Silizium entstehen. Für Silizium
sind auch andere bekannte Ätzmedien
einsetzbar; geeignete Kavitäten
können
auch mittels bekannter Trockenätzverfahren
erzeugt werden.
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Alternativ
kann zum Ätzen
des Wafers z.B. auch eine Mischung aus HF und HNO3,
Ethylendiamin-Pyrokatechol (EDP), NaOH, LiOH oder NH4OH verwendet
werden. Desweiteren sind auch auch Ätzgase wie z.B. Fluorgase (z.B.
CF4, NF3, SF6, CHF3, C2F8, XeF2 oder Mischungen
dieser Gase) oder Chlorgase (z.B. SiCl4,
BCl3, Cl2, CCl4, CF3Cl, CCl2F2) geeignet, die
z.B. auch noch mit weiteren Gasen wie z.B. Edelgasen gemischt sein
können.
Neben KOH ist EDP als Ätzmittel,
insbesondere für
Si, besonders bevorzugt.
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Statt
einem Si- oder Si-basierten Wafer kann z.B. auch ein GaAs- oder
GaAs-basierter Wafer verwendet werden. Dieser lässt sich beispielsweise nasschemisch
insbesondere durch eine Mischung von H2SO4, H2O2 und
H2O oder eine Mischung von NH3, H2O2 und H2O ätzen.
Die Verwendung eines Ätzgases
zum Trockenätzen
wie z.B. einem Chlorgas, das z.B. mit weiteren Gasen wie beispielsweise
Edelgasen gemischt sein kann, ist ebenso mit Vorteil möglich.
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Ist
die Kavitätenplatte
aus einem Si-Wafer hergestellt, der in einer anderen als der (100)-Richtung
gezogen ist, lassen sich andere Winkel der Seitenflächen einstellen.
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Zur übersichtlichen
Anordnung können
die einzelnen Kavitäten
in Gruppen untergliedert und numeriert werden. Eine Numerierung
lässt sich
ebenfalls durch Ätzen
durchführen.
Die Abmessungen der Bodenfläche 5 der
Kavitäten 8 entsprechen
denjenigen des Bodens der einzulagernden Chips, sodass ein Verrutschen
der Chips innerhalb der Kavitäten entlang
der Bodenflächen
stark eingeschränkt
ist.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 handelt es sich um ein
Chipbehältnis 7 mit
einer Kavitätenplatte 2 gemäß 1 und einer Deckelplatte 1,
wobei die Deckelplatte 1 plan auf der Kavitätenplatte 2 aufliegt.
Somit sind die Kavitäten 8 weitgehend
dicht gegenüber
Umwelteinflüssen
abgeschlossen.
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Ein
Chip 9, der sich in einer Kavität 8 des Chipbehältnisses 7 befindet,
liegt weitestgehend exakt mit seiner Unterseite auf der Bodenfläche 5 der Kavität 8 auf.
Das geringe Spiel zwischen dem Chip 9 und den Kanten zwischen
Boden 5 und den Seitenflächen 4 der Kavität 8 ermöglicht einen
hohen Grad an Fixierung des Chips 9 in der Kavität 8.
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Der
Abstand zwischen Chipoberseite und Deckelplatte 1 beträgt 10 μm, was durch
das anisotrope Ätzverfahren
exakt einstellbar ist. Dieser oder ein ähnlich geringer Abstand des
Chips 9 zur Deckelplatte 1 reduziert mögliche Schäden, die
die Chipoberseite erfahren kann, wenn der Chip 9 während des
Transports mit seiner Oberseite gegen die Deckelplatte 1 schlägt. Der
geringe Abstand zwischen Chip 9 und Deckelplatte 1 hat zur
Folge, dass bei einem Verkippen des Chips 9 ein sehr geringer
Winkel zwischen Chipoberseite und Deckelplatte 1 besteht, so
dass geringe Kräfte
auf die Chipoberseite, die oft sehr empfindlich ist, ausgeübt wird.
Bei einem unvorhergesehenen Verkippen oder verfahrensmäßig vorgesehenen
Wenden des gesamten Chipbehältnisses,
beispielsweise während
des Transports bzw. vor der Weiterverarbeitung der Chips, hat der
Chip nur sehr geringe Fallhöhen
zu weitestgehend unbeschadet zu überstehen.
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Die
Deckelplatte 1 des Chipbehältnisses 7 ist in
diesem Ausführungsbeispiel
aus Quarzglas hergestellt und damit transparent. Dies eröffnet die
Möglichkeit,
dass durch die Deckelplatte eine optische Kontrolle der Chips durchgeführt werden
kann, ohne dass die Deckelplatte abgenommen werden muss. Als weitere
Materialien für
die Deckelplatte kommen beispielsweise Si und Glas in Frage, wobei
Si besonders bevorzugt ist. Die genannten Materialien sind weiterhin
deswegen von Vorteil, weil die in ihnen enthaltenen chemischen Elemente
in gängigen
Halbleiterchips meist ohnehin enthalten sind und somit hinsichtlich
Kontamination relativ unkritisch sind.
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Ist
beispielsweise die Vermeidung einer Kontamination von vorrangiger
Bedeutung und ist kein geeignetes transparentes Material verfügbar, oder wird
keine transparente Deckelplatte benötigt, kann auch eine nicht
transparente Deckelplatte verwendet werden.
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Beispielsweise
wird eine Deckelplatte aus Si oder aus einem Material, das Si aufweist,
verwendet. Diese ist aus Stabilitätsgründen etwa 1,5 mm dick und weist
zumindest zum Teil abgerundete Ecken und Kanten auf, wodurch das
Risiko für
eine Bildung von Partikeln sowie für einen Materialabbruch signifikant
verringert werden kann.
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Die
Kavitätenplatte 2 ist
z.B. auch aus Si oder einem Si-haltigen
Material gefertigt und weist eine Dicke von etwa 0,6 mm auf. Zumindest äußere Ecken
und Kanten auf Seite der Öffnungen
der Kavitäten
können
ebenfalls wie bei der Deckelplatte vorteilhafterweise abgerundet
sein.
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Um
einer elektrostatischen Aufladung von Chipbehältnis und Chips entgegenzuwirken,
kann die Kavitätenplatte 2 eine
elektrisch leitfähige
Oberflächenschicht 21 aufweisen
(siehe 6 und 7). Zusätzlich oder stattdessen kann
auch die Deckelplatte 1 eine derartige elektrisch leitfähige Oberflächenschicht 11 besitzen.
Eine geringe Kontaminationsgefahr durch derartige Schichten besteht
bei Verwendung oxidischer leitfähiger
Schichten, wie beispielsweise Indium-Zinn-Oxid (ITO) oder ZnO.
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Es
ist besonders vorteilhaft, eine Deckelplatte 1 aus einem
strahlungsdurchlässigen
Material mit einer elektrisch leitfähigen Oberflächenschicht 11 aus
ITO zu versehen, da ITO in der Regel ebenfalls strahlungsdurchlässig ist.
Somit wird eine Transparenz der Deckelplatte 1 durch die
elektrisch leitfähige Oberflächenschicht 11 nicht
wesentlich verringert. Mit einer transparenten Deckelplatte 1 ergibt
sich z.B. die Möglichkeit
zu überprüfen, wieviele
und/oder welche Art von Chips 9 sich in der Kavitätenplatte 2 befinden.
Es ist sogar möglich,
durch die transparente Deckelplatte 1 hindurch optische
Kontrollen durchzuführen,
ohne die Deckelplatte 1 abnehmen zu müssen und die Chips dabei der
Gefahr einer Kontamination auszusetzen.
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Durch
die Verwendung einer transparenten Deckelplatte 1 kann
darüberhinaus
auf einfache Weise kontrolliert werden, ob die Deckelplatte 1 tatsächlich plan
auf der Kavitätenplatte 2 aufliegt.
Ist dies der Fall, so bilden sich bei Einfall von Licht zwischen
der Deckelplatte 1 und der Kavitätenplatte 2 Newtonsche Ringe
aus. Umgekehrt ist ein zumindest teilweises Fehlen derartiger Newtonschen
Ringe ein Indiz dafür, dass
die Deckelplatte 1 nicht ganz plan auf der Kavitätenplatte
aufliegt. Dies kann etwa durch Partikel zwischen den beiden Platten
oder durch zu flache Kavitäten 8 in
der Kavitätenplatte,
aus denen die Chips teilweise herausragen, hervorgerufen sein.
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Alternativ
kann auch eine geeignete metallische Schicht als elektrisch leitfähige Oberflächenschicht 11, 21 für die Deckelplatte 1 und/oder
die Kavitätenplatte 2 verwendet
werden. Vorzugsweise werden in diesem Fall solche Metalle ausgewählt, die in
einer Kontaktschicht 91 der vorgesehenen Chips 9 vorhanden
sind. Auch diese Maßnahme
hilft, Kontaminationen von Teilen der Chips 9 möglichst
gering bzw. mit möglichst
wenig Einfluss auf die Chipeigenschaften zu halten, etwa indem elektrochemische und
mechanische Eigenschaften von aneinander angrenzenden Materialien
der Innenflächen
der Kavitäten 8 und
der Chips 9 weitestgehend einander angeglichen werden.
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Weiterhin
kann zusätzlich
zu der oder den elektrisch leitfähigen
Schichten eine dielektrische Schicht 12, 22 auf
der Kavitätenplatte 2 und/oder
der Deckelplatte 1 angeordnet sein, wie in 7 dargestellt ist. Durch die dielektrischen
Oberflächenschichten 12, 22 wird
das Material der Kavitätenplatte
vorteilhafterweise passiviert. Ein geeignetes Material für eine dielektrische
Oberflächenschicht 12, 22 ist
beispielsweise SiO2.
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Alternativ
zu dem in 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel
können
die elektrisch leitfähigen Oberflächenschichten 11, 21 auch
durch dielektrische Oberflächenschichten 12, 22 ersetzt
sein.
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Das
Chipbehältnis
gemäß 3 unterscheidet sich von
dem vorgenannten insbesondere dadurch, dass sich auch in der Deckelplatte 1 Kavitäten 8 befinden.
Dabei ist jeweils eine Kavität 8 der
Deckelplatte 1 einer Kavität 8 der Kavitätenplatte 2 zugeordnet,
derart, dass bei Wenden des Chipbehältnisses 7 Chips 9 aus
den Kavitäten 8 der
Kavitätenplatte 2 in
den Kavitäten 8 der
Deckelplatte 1 zu liegen kommen. Wenn beispielsweise die
Deckelplatte 1 mitsamt den Kavitäten 8 genauso, das
heißt
gegengleich ausgebildet ist wie die Kavitätenplatte 2, kommen
die Chips 9 in gleicher Weise in den Kavitäten 8 zu
liegen, wie es vorher in der Kavitätenplatte 2 der Fall
war, mit dem Unterschied, dass die Chips mit der Unterseite nach
oben in den Kavitäten 8 der
Deckelplatte liegen. In dieser Position können die Chips nunmehr um 180° gewendet
beispielsweise mit herkömmlichen
Methoden aus der Deckelplatte 1 entnommen werden.
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Die
Kavitäten 8 der
Deckelplatte 1 können aber
auch anders gestaltet sein als die Kavitäten 8 der Kavitätenplatte 2.
Beispielsweise können
sie eine andere Tiefe oder andere Winkel der Seitenflächen aufweisen.
Die geometrischen Ausgestaltungen können den jeweiligen Erfodernissen
angepasst werden.
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Bei
dem Chiptransportbehälter 20 gemäß 4 ist ein Transportbehälter vorgesehen,
der ein Bodenteil 13 und ein Deckelteil 14, jeweils
aus Kunststoffmaterial, besitzt. Ein Chipbehältnis 7 gemäß 2 oder 3 ist in einer Ausnehmung des Bodenteiles 13 angeordnet.
Ein Deckelteil 14 ist derart mit dem Bodenteil 13 verbunden,
dass die Deckelplatte 1 auf die Kavitätenplatte 2 gedrückt wird.
Das Deckelteil 14 weist dazu beispielsweise Federelemente 16 auf,
die auf die Deckelplatte 1 drücken und kann beispielsweise
mit Hilfe von Schrauben oder anderen lösbaren Verbindungsmitteln wie
Klammern oder Klemmen mit dem Bodenteil 13 verbunden sein.
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Der
Chiptransportbehälter 20 gemäß 5 unterscheidet sich von
dem vorgenannten insbesondere dadurch, dass der Deckelteil 14 klammerartig mit
Klammerelementen 15 ausgebildet ist, die seitlich über den
Bodenteil 13 greifen und in diesen bodenseitig eingreifen.
Alternativ können
die Klammerelemente 15 durch geeignete Ausnehmungen im
Bodenteil 13 zur Befestigung durch dieses hindurch oder
in dieses eingreifen.
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Derartige
Transportbehälter
aus Kunststoff sind in der Halbleiterbranche gängig und daher kostengünstig. Beispielsweise
werden Wafflepaks der Firma Gel-Pak® genutzt,
wobei im Gegensatz zur von dieser Firma vorgesehenen Verwendung
die Rückseite
des Bodenteils der Wafflepaks als Auflagefläche für die Chipbehältnisse 7 genutzt
wird. Federelemente oder spangenartige Elemente der Deckelklammer 15 des
Transportbehälters
drücken
die Deckelplatte 1 auf die Kavitätenplatte 2.
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Ebenso
können
z.B. auch Wafflepaks und/oder Kunststoffdeckel der Firma Entegris® als Transportbehälter verwendet
werden. Sowohl die Wafflepaks als auch die Kunststoffdeckel weisen Aussparungen
auf, die beispielsweise 1,5 mm tief und somit gut geeignet sind,
eine Kavitätenplatte 2 mit
einer Deckelplatte 1 hineinzulegen bzw. in diese einzuspannen.
Die Kavitätenplatte
und die Deckelplatte können
beispielsweise beide eine Dicke aus dem Bereich zwischen einschließlich 0,3
bis einschließlich
0,7 mm aufweisen, so dass sie vollständig in der Ausnehmung des
Kunststoffdeckels oder des Wafflepaks versinken. Die Abdeckplatte
kann beispielsweiese mittels einer Saugpinzette aus der Ausnehmung
heraus und von der Kavitätenplatte
abgenommen werden.
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Die
Kavitätenplatte
wird mit der Deckelplatte z.B. in ein erstes Wafflepak eingelegt.
Nachfolgend wird das erste Wafflepak z.B. derart in ein zweites Waffelpak
eingespannt, dass die Kavitätenplatte 2 und
die Deckelplatte 1 durch die Wafflepaks umschlossen sind.
Die Wafflepaks können
zusätzlich noch
beispielsweise mittels einer Standard-Kunststoffklammer zusammengedrückt und
somit zueinander fixiert werden. Statt zwei Wafflepaks können auch zwei
Kunststoffdeckel oder ein Wafflepak und ein Kunststoffdeckel als
Transportbehälter
verwendet werden.
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Als
weitere vorteilhafte Alternative kann die Deckelplatte 1 des
Chipbehältnisses 7 gleichzeitig als
Deckelteil des Chiptransportbehälters 20 verwendet
sein und beispielsweise mittels Klammern, die einerseits auf die
Deckelplatte 1 und andererseits auf die Unterseite des
Bodenteils drücken,
auf die Kavitätenplatte 2 gedrückt sein.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die konkret beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
erstreckt sich auf sämtliche
Vorrichtungen und Verfahren, die die prinzipiellen Merkmale der
Erfindung aufweisen. Insbesondere sind die Chipbehältnisse
und Chiptransportbehälter
für Chips unterschiedlicher
Geometrie und unterschiedlichen Aufbaus einsetzbar. Mit Hilfe des
Verfahrens des anisotropen Ätzens
lassen sich Kavitäten
verschiedener Geometrien erzielen, die für spezielle Chip-Bauformen
geeignet sind. Materialien der Trägerplatte und der Deckelplatte
sowie der Beschichtungen lassen sich auf die aufzubewahrenden bzw.
zu transportierenden Chips abstimmen.
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Die
Erfindung umfasst jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von
Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den
Patentansprüchen
beinhaltet, auch wenn dieses merkmal oder diese Kombination selbst
nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben
ist.