DE19702469A1 - Rotationsformanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rotationsformanlage der im Ober­ begriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

Die bisher bekannten Rotationsformanlagen sind vergleichsweise kompliziert aufgebaut und damit außerordentlich kostspielig.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Konstruktion ohne Qualitätseinbußen zu vereinfachen und damit die Herstellungskosten zu reduzieren.

Gelöst wird diese Aufgabe mit dem im Anspruch gekennzeichneten Vorschlag.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer derartigen Anlage ist in der beigefügten Zeichnung schematisch veranschaulicht und nachstehend im einzelnen erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 schematische Seitenansicht der Anlage, teilweise geschnitten,

Fig. 2 Aufsicht der Anlage gemäß Fig. 1 mit oben offenen Ofen und Kammern und

Fig. 3 Frontansicht der Anlage gemäß Fig. 1 teilweise ge­ schnitten.

Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Anlage besteht aus fol­ genden Baugruppen und Elementen:

• 1) Sinterofen mit direkter Gasheizung.
• 2) Elektromotorisch betätigbare Klapptür, geschlossen.
• 2') Klapptür geöffnet in strichpunktierter Darstellung.
• 3) Elektromotorisch angetriebene Drehvorrichtung zur Drehung des Formträgers um eine horizontale Achse. Die Drehvorrichtung ist mittels einer Spannvorrichtung zum Ein­ spannen des Formträgers 6, 6' ausgestattet.
• 4) Elektromotorisch angetriebene Drehvorrichtung für den Sinter­ ofen 1.
• 5) Hubeinrichtung.
• 6) Formträger.
• 7) Drehvorrichtung für den Formträgerwagen 5 mit elektromotori­ schem Antrieb.
• 8) Erste Kühlkammer.
• 9) Zweite Kühlkammer.
• 10, 11) Elektromotorisch angetriebene Drehvorrichtungen für den Formträger 6 mit Spannvorrichtungen in den Kühlkammern 8, 9.
• 12) Entformstation.
• 13) Elektromotorisch angetriebene Drehvorrichtung für den Form­ träger 6 in der Entformstation.

Funktionsweise

Der Formträger 6 ist mit Sinterpulver befüllten Formen bestückt und auf einem Formträgerwagen 5 verfahrbar. Er wird mittels einer elektromotorischen Drehvorrichtung in Drehung gehalten. Der Formträgerwagen wird nach öffnen der elektromotorisch be­ tätigten Klapptüre 2 unter den direkt gasbeheizten Sinterofen 1 gefahren. Mittels einer Hubeinrichtung 5a ist der Formträger 6 von unten in den Sinterofen 1 bis in die Position 6' einfahrbar. In dieser Position wird der Formträger 6 mittels einer nicht dargestellten pneumatisch betätigten Spannvorrichtung mit der elektromotorischen Drehvorrichtung 3 in Verbindung gebracht. Nach Zurückfahren der Hubeinrichtung 5a sowie der Schließung der elektromotorisch betätigten Klapptüre 2 beginnt der Ablauf des Sintervorgangs. Hierbei wird der Formträger 6 in dem direkt gasbeheizten Sinterofen 1 mit der Drehvorrichtung 3 um eine horizontale Achse in Drehbewegung gehalten. Desgleichen wird der Sinterofen 1 um eine senkrecht zu der Achse 3 verlaufende Achse mittels der Drehvorrichtung 4 in Drehung gehalten.

Nach Beendigung des Sintervorganges wird die elektromotorisch betätigte Klapptüre 2 geöffnet, also in die Position 2' ge­ bracht, worauf zum Entladen des Formträgers 6 die Hubeinrichtung 5a ausgefahren wird. Nach Öffnen der den Formträger 6' haltenden Spannvorrichtung an der Drehvorrichtung 3 wird der Formträger 6 in die untere Position gebracht. Gleichzeitig wird der Form­ träger 6 mittels der Drehvorrichtung 7 in Drehbewegung gehalten. Im Anschluß hieran wird der Formträger 6 mittels des Formträger­ wagens 5 in eine der beiden Kühlkammern 8 oder 9 gebracht und in diesen wiederum an Drehvorrichtungen 10 bzw. 11 gekuppelt und mit nicht dargestellten pneumatisch betätigten Spannvorrichtun­ gen verbunden. Auch in die Kühlkammern 8, 9 wird der Formträger 6 von unten eingebracht und mit der Hubeinrichtung 5a am Form­ trägerwagen 5 in die Einspannposition hochgefahren. Zum Zwecke der Kühlung wird der rotierende Formträger 6 mit Luft angebla­ sen.

Um Energie zu sparen, ist die Klapptüre 2 unmittelbar nach Ent­ nahme des Formträgers bzw. nach Einbringen eines Formträgers in den Sinterofen zu schließen.

Nach Beendigung des Kühlprozesses fährt die Hubeinrichtung 5a zur Übernahme des Formträgers 6 nach oben und übernimmt den Formträger 6, nachdem die pneumatisch betätigte Spannvorrichtung der Drehvorrichtung 10 bzw. 11 geöffnet ist. Nach Absenken des Formträgers 6 in die untere Position fährt der Formträgerwagen 5 in die Entformstation, um den Formträger 6 hier an diese zu übergeben. Auch in der Entformstation 12 wird der Formträger 6 mittels einer pneumatisch betätigten Spannvorrichtung an die elektromotorisch angetriebene Drehvorrichtung 13 gekuppelt und von letzterer in eine für die Entnahme der Endprodukte ge­ eignete Position zu drehen. Hierauf werden die Formen erneut mit Material befüllt und mittels des Formträgerwagens 5 zum Sinter­ ofen 1 gefahren.

Insgesamt stehen vorzugsweise drei Formträger 6 zur Verfügung. Der Formträgerwagen 5 mit seiner Hubeinrichtung 5a ist so ge­ steuert, daß ein optimaler Produktionsablauf und ein reibungs­ loser Transport der Formträger zwischen dem Sinterofen 1, den Kühlkammern 8 bzw. 9 und der Entformstation 12 gewährleistet ist.

Die beschriebene Anlage bietet die Möglichkeit, in derselben Anlage Formen mit unterschiedlicher Prozeßdauer zu behandeln, da im Prozeßablauf ein Formträger den anderen überholen kann. Hier­ durch ist eine optimale Auslastung der Anlage gewährleistet.

Claims (1)

1. Rotationsformanlage mit einem Sinterofen (1), wenigstens einer dem Sinterofen (1) nachgeschalteten Kühlkammer (8, 9), wenig­ stens einem auf einem Formträgerwagen (5) angeordneten, rotie­ renden Formträger (6) mit Hohlformen, in welche Sinterpulver einbringbar ist, sowie einer Entformstation (12), dadurch ge­ kennzeichnet, daß Sinterofen (1), Kühlkammer (8, 9) und Entform­ station (12) hintereinander in Reihe angeordnet sind, daß der unterhalb des Sinterofens (1) und der Kühlkammer (8, 9) verfahr­ bare Formträgerwagen (5) eine Hubeinrichtung (5a) aufweist, mittels welcher der Formträger (6) von unten in den Sinterofen (1) bzw. die Kühlkammer (8, 9) einbringbar ist und daß der Sin­ terofen (1), die Kühlkammer (8, 9) und die Entformstation (12) jeweils eigene Drehvorrichtungen (3, 10, 11, 13) mit Spannvor­ richtungen zur Aufnahme der Formträger (6) aufweisen.