DE19702017B4 - Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale und Verfahren zu deren Herstellung Download PDF

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Abstract

Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale, mit einem Wadenteil (2), das nach anatomisch gestuften Größenreihen als einstückiges Formteil aus einem thermisch verformbaren, faser- und/oder gewebeverstärkten Kunststoff und/oder thermisch verformbarem Kunststoff und/oder mechanisch formbaren Werkstoffen hergestellt ist, mit dorsal geschlossener Wadenschale, die nach vorn offen ist und im Bereich des oberen Randes (4) beidseitig je eine Lasche (7) aufweist, darauf befindlich jeweils ein Befestigungselement (5, 6) angeordnet ist und die im unteren Bereich beidseitig jeweils eine Gelenklasche (11) hat, an deren unterem Ende jeweils eine Bohrung (24) zur Aufnahme eines Gelenks (3) angeordnet ist,
einer Fußunterschale (1), gleichfalls nach anatomisch gestuften Größenreihen hergestellt als einstückiges Formteil aus einem thermisch verformbaren, faser- und/oder gewebeverstärkten Kunststoff und/oder thermisch verformbaren Kunststoff und/oder mechanisch formbaren Werkstoffen,
bestehend aus einer Fußplatte (20), einem Fersenteil (18), einem im Dorsalbereich aufrecht stehenden Teil, der den Auflagebereich (14) für das Wadenteil (2) bildet und seitlich hochgezogenen, bis in...

Description

  • Das Patent findet Verwendung im humanmedizinischen Bereich bei Peronaeus- und/oder Fixations-Orthesen und/oder Innenschuh-Stützschalen.
  • Das Verfahren findet Verwendung bei der Herstellung der oben genannten Gegenstände.
  • Allgemein bekannt sind Orthesen, die der Ruhigstellung und/oder Bewegungseinschränkung von Gliedmaßen nach Verletzungen und darüber hinaus auch zur Korrektur angeborener oder erworbener Fehlstellungen und/oder krankhafter Veränderungen der Extremitäten dienen.
  • Allgemein bekannt sind ebenfalls Peronaeus-Orthesen zur Ruhigstellung des oberen Sprunggelenks. Hier sind insbesondere vorkonfektionierte Peronaeus-Orthesen bekannt, die auch als Heidelberger Winkel bezeichnet werden. In DE 93 19 050 U1 ist ein solches Bauteil näher beschrieben. Derartige, universell einsetzbare, Orthesen berücksichtigen im Allgemeinen die anatomischen Gegebenheiten des ruhig zu stellenden Fußgelenks nur unzureichend. Die metallische Ausführung oder die Ausführung aus faserverstärktem Kunststoff des Heidelberger Winkels mit verhältnismäßig hoher Festigkeit schränkt dabei nicht nur die Beweglichkeit des Fußes in der zu Heilungszwecken notwendigen Weise ein. Er verhindert auch eine, durchaus wünschenswerte, Beweglichkeit des Fußes in natürlicher Laufrichtung und verhindert damit weitgehend ein natürliches Laufbild.
  • Die relativ stabile Ausführung des Heidelberger Winkel führt zwangsläufig zu Spannungen im Material desselben beim Laufen, sodass Brüche desselben entstehen können. In solchen Fällen führt dies zum plötzlichen Totalverlust der Funktion solcher Orthesen.
  • Dem Festigkeitsproblem wird beispielsweise in DE 93 19 050 U1 dadurch zu begegnen versucht, dass im besonders beanspruchten Bereich der Querschnitt der Orthese verringert wird, um dabei gleichzeitig eine höhere Elastizität zu erreichen. Solche Maßnahmen schränken jedoch die Wirksamkeit der Orthesen ein, ver schlechtern die Trageeigenschaften und können letztlich auch das Festigkeitsproblem nicht dauerhaft lösen.
  • Die vorbeschriebenen Nachteile des Heidelberger Winkels lassen dessen Einsatz letztlich nur in solchen Fällen zu, bei denen die Tragedauer kurz ist, temporäre Heilungsprozesse des oberen Fußhebemuskels und der zugehörigen Sehnen unterstützt werden müssen und der Grad der Verletzung nicht allzu schwer ist.
  • Eine weitere bekannte Form einer Peronaeus-Orthese ist in DE 90 15 080 U1 beschrieben. Bei dieser Ausführungsform sind beidseitig des Knöchels winkelfixierbare Gelenkkonstruktionen vorgesehen. Das Wadenteil ist, ebenso wie die Fußunterschale, aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt, wobei die Fußunterschale stark verkürzt ausgeführt ist und eher einer Fersenkappe ähnelt. Die Gelenke sind extra angefertigte Spezialkonstruktionen. Das Wadenteil ist im Dorsalbereich offen und wird dort nach Anlegen der Orthese mittels Spanneinrichtungen geschlossen.
  • Wesentlicher Nachteil dieser Form der Peronaeus-Orthese ist die Zuweisung aller Führungs- und Begrenzungsaufgaben an das Spezialgelenk. Dieses verursacht als Spezialkonstruktion erhebliche Herstellungskosten. Ferner liegt die gesamte Belastung beim Tragen der Orthese im Bereich der Gelenke, wodurch diese sich sehr leicht lockern können und die Brauchbarkeit der Orthese dadurch eingeschränkt wird.
  • Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, dass die Gelenke beiderseits der Knöchel angeordnet sind, dadurch eine erhebliche Breite der Orthese entsteht und der Träger derselben diese nicht unter normalem Strumpfwerk tragen kann.
  • Nachteilig ist ferner, dass die Fußunterschale der Orthese nicht den gesamten Fuß erfasst. Damit ist die Korrektur von Fehlstellungen durch diese Art Orthesen erheblich eingeschränkt. Werden diese im normalen Schuhwerk getragen, kann es zu Eigenbewegungen innerhalb des Schuhwerks kommen und dadurch die stabilisierende Wirkung derselben weitgehend aufgehoben werden.
  • Eine vergleichbare Orthese mit allerdings nur einseitig angeordnetem Gelenk ist in US 5,445,603 A vorgeschlagen. Die Begrenzung des Drehwinkels für das Gelenk wird nach diesem Vorschlag durch ein in die Wadenschale eingebrachtes, bogenförmiges Langloch und eine darin geführte Schraube erreicht.
  • Im Übrigen besitzt die Orthese nach diesem Vorschlag die gleichen Nachteile, wie oben beschrieben. Hinzu kommt als weitere Nachteile die unzureichende Führung des Fußgelenks. Somit sind Fehlstellungen des Fußes durch eine solche Orthese nicht zu korrigieren.
  • Es ist auch bekannt, durch die Wahl des Gelenkpunktes der Orthese das Laufbild des Trägers und die therapeutische Wirkung zu beeinflussen. Je nach Art der Verletzung oder Fehlbildung kann so durch Wahl des Gelenkpunktes eine Anpassung des Laufbildes erreicht werden. Ein solcher Vorschlag ist beispielsweise in DE 44 04 911 A1 enthalten.
  • In EP 0 270 555 B1 wird hierzu vorgeschlagen, die Orthese zusätzlich mit einer, im Raster angeordnete Bohrungen tragende, Platte auszustatten, wobei diese Platte nach 4 ersichtlich mit der Fußunterschale kombiniert werden soll. Solcher Art Vorhaben lassen jedoch hinsichtlich der Korrektur von Fehlstellungen nur bedingt Gestaltungsmöglichkeiten offen. Ganz offensichtlich sind die Bohrungen auch als Gewindebohrungen ausgeführt und die Wadenschale soll mit Schrauben befestigt werden. Dabei ist die Position der Gelenke vorzugsweise an axial gegenüber liegenden Bohrungen gebunden – eine axial verschobene Befestigung der Wadenschale würde zu einer erheblichen Belastung der Gelenke führen und damit die Lebensdauer der Orthese verkürzen.
  • Es ist ferner bekannt, Orthesen, insbesondere Peronaeus-Orthesen nach einem Modellierverfahren zu fertigen. Dabei wird zunächst eine Negativform der Gliedmaßen des Trägers abgenommen und aus dieser eine Positivform, das Modell, erzeugt. Von diesem Modell wird dann die Orthese als Gesamtschale abgeformt, durch einen Trennschnitt in Waden- und Fußunterschale geteilt sowie anschließend durch ein Gelenk wieder miteinander verbunden. Diese Ausführung der Orthese ist beispielhaft in US 4,289,122 A beschrieben. Eine solche Ausführungsform der Orthese ist aufwendig und erfordert in jedem Fall eine individuelle Herstellung der Orthese. Trotz des Modellierverfahrens kann eine spätere individuelle Anpassung und Nacharbeiten zur Anpassung nicht ausgeschlossen werden.
  • Zugleich ergibt sich durch den einzubringenden Trennschnitt die Notwendigkeit, zur Erzeugung der für das Gelenk notwendigen Bauteile entweder zusätzliche Anbauten vorzunehmen oder das abgenommene Modell zusätzlich zu verlängern, um die notwendigen Flächen für die späteren Überlappungen zu erhalten. Gerade deshalb ist eine nachträgliche Anpassung an den Träger unerlässlich.
  • Bekannt ist ferner die Herstellung und Anwendung individuell angepasster Orthesen, wie beispielsweise die in DE 196 13 778 A1 beschriebene Form einer im Wesentlichen aus faser- oder gewebeverstärktem Material hergestellten Peronaeus-Orthese. Diese Form der Orthese hat den Vorteil, dass durch die zweigeteilte Ausführung derselben und die Verbindung beider Teile mittels eines Gelenks die Streckung des Fußhebemuskels zuverlässig vermieden wird, andererseits jedoch das natürliche Abrollen des Fußes beim Gehen ermöglicht ist. Durch diese Ausführungsform der Orthese wird somit ein weitgehend natürliches Gangbild des Trägers erhalten, die erforderliche Bewegungseinschränkung zuverlässig erreicht und zudem durch die Anpassung an den Fuß auch andere Fehlstellungen desselben gezielt korrigiert bzw. deren Korrektur und Heilung wirksam unterstützt. Ein wesentlicher Nachteil der vorbeschriebenen Peronaeus-Orthese ist deren verhältnismäßig großer Aufwand zur Herstellung. Es bedarf dazu nach erfolgter Vorfertigung der Funktionsteile mehrerer individueller Anpassungen an den Fuß des Trägers und entsprechender Nacharbeiten der Form bis zur Herstellung der endgültigen Passform. Der Träger einer solchen Peronaeus-Orthese muss deshalb mehrfach dieselbe angepasst bekommen und bis zur endgültigen Fertigstellung derselben mit weniger geeigneten, behelfsmäßigen Lösungen, zurechtkommen.
  • Es ist weiterhin versucht worden, bei der Herstellung von Peronaeus-Orthesen gewisse Variationsmöglichkeiten zur Anpassung der Orthese an die Anatomie des Trägers vorzusehen. So zum Beispiel in EP 0 270 555 B1 durch das bereits erwähnte Lochbild.
  • Bei Orthesen für andere Anwendungsfälle ist des weiteren bekannt, durch Langlöcher, Bohrungsreihen und diverse Montagemittel Anpassungsmöglichkeiten an die Anatomie des Trägers zu schaffen. Bei einer als Tipia-Fraktur-Orthese bekannten Unterschenkel-Orthese ist eine Ausführung als vorgefertigte Form in 3 Größenbereichen und eine Anpassungsmöglichkeit durch Beschneiden der Außenkontur beschrieben. Soweit diese Orthese mit einer Fersenkappe kombiniert wird, dient sie ausschließlich der Ruhigstellung und kann die bei einer Peronaeus-Orthese üblichen Zielstellungen nicht annähernd erfüllen.
  • Das Patent hat die Aufgabe, eine mit der Funktionalität gemäß der in DE 196 13 778 A1 beschriebenen, ausgestattete, Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale vorzuschlagen, deren Fuß- und/oder Wadenteil als vorkonfektionierte Teile hergestellt und ohne großen Aufwand an die Anatomie des späteren Trägers derselben angepasst werden können, ohne dabei die vorbeschriebenen Nachteile der bekannten Ausführungen aufzuweisen.
  • Es ist ferner Aufgabe des Patents, ein Verfahren zur Herstellung derartiger Peronaeus- und/oder Fixations-Orthesen und/oder Innenschuh-Stützschalen vorzuschlagen, das es erlaubt vorkonfektionierte Fußunterschalen und/oder Wadenteile für später individuell angepasste Orthesen herzustellen.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 und 2 sowie durch die Merkmale eines Herstellungsverfahrens nach Anspruch 11.
  • Das Wesen des Patents besteht darin, dass eine Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale aus einem vorkonfektioniert hergestellten Wadenteil und einer, ebenfalls vorkonfektionierten Fußunterschale erzeugt wird. Dieselbe kann durch den Träger im normalen Schuhwerk getragen werden.
  • Erfindungsgemäß wird eine dorsale Beinschale, die am oberen Ende eines dorsal angeordneten Steges zwei, die Wade weitgehend umgreifende Laschen aufweist, am unteren Ende in zwei geschwungene Stege, die nach unten verlaufen, mit einer, eine Fersenkappe tragenden Fußschale so verbunden, dass beide Teile durch ein Gelenk miteinander verbunden und um dieses schwenkbar sind. Die Fersenkappe der Fußunterschale ist an ihrem oberen Rand verbreitert und bildet eine Anlagefläche für das untere Ende des dorsalen Steges der Beinschale.
  • Die dorsale Beinschale ist biegeelastisch und kann mittels geeigneter Sicherungsteile, wie beispielsweise durch Klettband, so am Unterschenkel des Trägers befes tigt werden, dass sie sich nahezu vollständig anschmiegt. In Längsrichtung weist die dorsale Beinschale auf Grund ihrer Wölbung jedoch eine hohe Dimensionsstabilität auf, wodurch der Unterstützungseffekt gewährleistet ist. Die zu beiden Seiten des Fußes des Trägers liegenden Verbindungsstreifen zur Fußunterschale weisen in Abrollrichtung des Fußes eine hohe Elastizität auf und sichern damit eine teilweise seitliche Beweglichkeit des Fußes, die zur Erhaltung des natürlichen Gangbildes des Trägers erwünscht sein kann. Ferner werden durch die Elastizität derselben Druckkräfte, die beim Abrollen des Fußes auf das Gelenk wirken, weitgehend vermindert und damit die Lebensdauer des Gelenks erhöht. Zugleich legen sich beide Streifen nach dem Abrollvorgang des Fußes an denselben an und führen bzw. halten diesen in einer gewünschten Lage.
  • Die Plantarflexion des Fußes wird dadurch verhindert, dass die Beinschale mit dem unteren Ende des dorsal angeordneten Steges nach dem Abrollen des Fußes an der Innenseite der Fersenkappe anliegt und zugleich die beiden Verbindungsstege zum Gelenk der Orthese dabei vollkommen gestrafft sind (anatomische Nullstellung des Knöchelgelenkes). In dieser Stellung kann durch entsprechende Lagekorrekturen bei der Verbindung von Fußunterschale und dorsaler Beinschale auch eine Stellungskorrektur des Fußes durch Anpassung der Länge der Verbindungsteile sowie die Lage der Gelenke ermöglicht werden.
  • Die erfindungsgemäße Fußunterschale wird ebenfalls als vorgefertigtes Teil hergestellt. Dieselbe ist so geformt, dass sie im Bereich der Zehen und des Fußballens den Charakter einer Sohle trägt, im Bereich des Mittelfußes ein allmählich steigender Rand den Fuß zunehmend umschließt und im Fersenbereich zur Aufnahme derselben etwa kugelförmig ausgeformt ist. Oberhalb der Ferse ist die Fersenkappe annähernd senkrecht nach oben verlängert und zugleich auch verbreitert. Im Bereich der hochgezogenen Seitenkanten der Fußunterschale liegt etwa gleichauf, vor oder hinter der Achse des Knöchels das Gelenk, mit dem die Beinschale an der Fußunterschale schwenkbar verbunden ist. Im hochgezogenen Bereich der Fersenkappe liegt der Steg der Beinschale an der Innenseite der Fußunterschale an. Dabei ist durch den großen Schwenkradius die dort entstehende Druckkraft verhältnismäßig klein und vorzeitiger Verschleiß der Orthese wird weitgehend vermieden.
  • Durch die vorbeschriebenen Merkmale der Orthese wird ein weitgehend natürliches Gangbild des Trägers derselben gewährleistet, zugleich die normale Muskelbeweglichkeit erhalten, ein Training derselben gefördert und gleichzeitig zuverlässig die Plantarflexion des Fußes verhindert. Ebenso können Fehlstellungen des Fußes, wie Supination, Pronation, Eversion und/oder Inversion durch entsprechende Anpassung der Orthese korrigiert werden. Gleichzeitig wird in vorteilhafter Weise die Herstellung einer anatomisch angepassten Orthese aus vorgefertigten Bauteilen ermöglicht. Die Anordnung der Gelenke sowie der Anlagepunkte der Beinschale vermindern die mechanischen Beanspruchungen und ermöglichen somit eine wesentlich höhere Lebensdauer der Orthese.
  • Erfindungsgemäß werden die dorsale Beinschale und die Fußunterschale in einer, den natürlichen, anatomisch gegebenen Verhältnissen entsprechenden Abmessungsreihe hergestellt und können bei Bedarf entsprechend kombiniert werden.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Orthese verwendet eine dorsale Beinschale, deren Kanten wulstförmig verstärkt sind und damit die Festigkeit derselben wesentlich erhöht.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Orthese sind die hochgezogenen Kanten der Fußunterschale im Bereich der Gelenke ebenfalls wulstförmig verstärkt.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der Orthese besitzt im Bereich der Auflagefläche zwischen Steg der Beinschale und Fersenkappe eine Zwischenlage aus elastischem, dämpfendem und zugleich Kraft verteilendem Material. Dabei ist es für das Wesen der Erfindung unerheblich, an welchem der beiden Teile dieses befestigt ist.
  • Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform der Orthese besitzt zwischen den beiden s-förmigen Stegen eine zusätzliche, elastische Bandage, die eine Verformung derselben beim Abrollvorgang des Fußes weitgehend vermindert, dabei den Fuß fixiert und zugleich die Belastungen der Gelenke der Orthese mindert.
  • Eine weitere erfindungsgemäße Orthese verwendet eine Fußunterschale, bei der die Fersenkappe im hinteren Bereich ausgespart ist. Diese Ausführungsform erleichtert das Tragen der Orthese im normalen Schuhwerk, lässt jedoch nicht jede, der vorbeschriebenen Bewegungseinschränkungen zu.
  • Die erfindungsgemäße Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale wird vorzugs-, jedoch nicht notwendigerweise aus einem homogenen Kunststoff und/oder einem durch Faser- und/oder Gewebematerial verstärkten Kunststoff hergestellt. Eine Herstellung derselben aus Leder und/oder lederartigen, verdichteten fasrigen und/oder metallischen Werkstoffen kommt gleichfalls in Betracht. Dabei ist es für das Wesen der Erfindung unerheblich, ob dorsale Beinschale und/oder Fußunterschale aus den gleichen oder aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt werden und welche Eigenschaften die gewählten Werkstoffe im Einzelfall aufweisen. Die Werkstoffwahl wird nach dem Anforderungsbild des späteren Trägers der Orthese erfolgen.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der Orthese verwendet für Wadenteil und Fußunterschale jeweils thermisch formbare Werkstoffe.
  • Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Orthese findet zumindest für die Fußunterschale ein faser- und/oder gewebeverstärktes Kunststoffmaterial Verwendung, das durch nachträgliches lokales Erwärmen wieder erweicht und auf diese Weise den anatomischen Gegebenheiten des Trägers derselben angepasst werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Orthese besteht darin, dass zunächst die dorsale Beinschale sowie die Fußunterschale jeweils getrennt voneinander durch an sich bekannte Verfahren der Formgebung hergestellt werden. Beide Teile werden jeweils in einer nach anatomischen Gegebenheiten festgelegten Maßreihe erzeugt und durch Kombination verschiedener Größen miteinander die entsprechend angepasste Orthese erzeugt.
  • Nach erfolgter Kombination werden Wadenteil und Fußunterschale an den Gelenkpunkten miteinander verbunden. Daran anschließend werden beide Teile der Orthese mittels geeigneter, die Trageeigenschaften verbessernder, Materialien innen ausgepolstert.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Auspolsterung des Wadenteils bereits vor der Montage beider Teile.
  • Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Auspolsterung beider Teile bereits vor deren Verbindung an den Gelenkpunkten. Das Wadenteil weist dabei eine, die Gelenke überdeckende und materialeinheitlich mit der übrigen Auspolsterung verbundene Abdeckung auf, die jedoch zunächst im Bereich der Gelenke nicht befestigt ist. Nach Herstellung der Verbindungen zur Fußunterschale werden auch diese Abdeckungen befestigt.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens ermöglicht in einem weiteren Verfahrensschritt das Aufbringen einer dekorativ wirkenden Schicht auf die Außenseite beider Teile.
  • Bei dem Verfahren erfolgt zunächst die Herstellung weitgehend vorgefertigter Rohlinge für Wadenteil und Fußunterschale. Die Abmessungen der Rohlinge sind in Anlehnung an anatomische Gegebenheiten nach Form und Größe festgelegt. Weitere Auswahlkriterien können die Auspolsterung der Innenflächen sowie die Gestaltung der Außenflächen sein. Nach erfolgter Vorauswahl werden die Teile vorzugsweise durch Nachformen, jedoch auch mittels spanabhebender Verfahren, angepasst. Nach erfolgter Anpassung der Form werden die Gelenkpunkte festgelegt, die Bohrungen zur Aufnahme der Gelenke in Wadenteil und Fußunterschale eingebracht und anschließend beide Teile durch die Gelenke miteinander verbunden.
  • Abschließend können erforderlichenfalls zusätzliche Befestigungselemente oder Fixierungen angebracht werden.
  • Die Erfindung nachstehend anhand von 4 Ausführungsbeispielen und 3 Fig. näher erläutert. In den Ausführungsbeispielen 1 bis 3 werden dabei verschiedene Formen der Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh- Stützschale, im Ausführungsbeispiel 4 das Verfahren zur Herstellung derselben beschrieben.
  • Ausführungsbeispiel 1
  • In diesem, in 1 dargestellten, Ausführungsbeispiel wird eine Form der Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale beschrieben, bei der das Gelenk (3) in Laufrichtung vor der Achse des Knöchelgelenks angeordnet ist.
  • Ein Wadenteil (2), bestehend aus einer dorsalen Beinschale, zwei, am oberen Rand desselben nach vorn ragenden und materialeinheitlich angeformten Laschen (7) sowie zwei, von der dorsalen Beinschale nach unten ragenden Gelenklaschen (11) sind mit einer Fußunterschale (1) durch je ein Gelenk (3) verbunden.
  • Die am oberen Rand (4) des Wadenteils (2) vorstehenden Laschen (7) umgreifen die Wade des Trägers der Orthese weitgehend und gewährleisten in Verbindung mit der Eigenspannung der gewölbten Beinschale den sicheren Halt derselben.
  • Durch ein zusätzliches Befestigungselement, das hier ein Klettband (6) mit der zugehörigen Haftfläche (5) ist, wird die Spannung der Laschen noch weiter vergrößert. Als Befestigungselement kann außer Klettbandstreifen auch jedes andere, geeignete Bauteil, Verwendung finden.
  • Nach unten ist die dorsale Beinschale durch zwei, an den Seiten derselben angeordnete Gelenklaschen (11) verlängert. In jeder, der beiden Gelenklaschen ist eine Bohrung (24) zur Aufnahme des Gelenks (3) angeordnet.
  • Im Bereich der Vorderkante (8) des Wadenteils (2) befindet sich eine wulstförmige Verstärkung (9), die nach außen zeigt und die Vorderkante (8) zusätzlich verstärkt. Im Bereich der Hinterkante (12) der Gelenklaschen (11) ist ebenfalls eine, der Erhöhung der Festigkeit dienende, wulstförmige Verstärkung (10) vorhanden.
  • Das Wadenteil ist aus einem Kunststofffaser- und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat als vorgefertigtes Formteil mit vorläufig bestimmter Außenkontur herge stellt. Die Bohrungen (24) sind dabei zunächst noch nicht vorhanden, wobei deren Achsenkreuz für ein späteres Einbringen derselben bereits eingearbeitet sein kann. Vorzugsweise wird zur Herstellung des Wadenteils ein Kunststofffaser- und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat mit einem thermisch erweichbaren Grundwerkstoff ausgeführt. Dadurch ist mittels vollständiger oder auch nur partieller Erwärmung ein Nachformen des Wadenteils und/oder einzelner Partien desselben möglich.
  • Die Innenseite des Wadenteils ist vollständig mit Material ausgekleidet, das die Trageeigenschaften desselben verbessert und zugleich eine Temperaturbeständigkeit aufweist, die ein Nachformen des Wadenteils durch Erwärmung des Grundwerkstoffes zulässt.
  • Eine Fußunterschale (1), die im Wesentlichen aus einer sohlenförmigen Platte mit materialeinheitlich angeformter Ferse (18) und einem, oberhalb der Ferse ebenfalls materialeinheitlich angeformten Auflagebereich besteht, ist durch die beiden, einander nahezu gegenüber liegenden Gelenke (3) mit dem Wadenteil (2) verbunden. Die Fußunterschale ist, ebenso wie das Wadenteil (2), als Formteil mit vorläufig bestimmter Außenkontur aus einem Kunststofffaser- und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat hergestellt.
  • Die Sohle ist dabei weitgehend der natürlich gegebenen Sohlenform des menschlichen Fußes angepasst. Im Mittelfußbereich beginnend sind beidseitig erhöhte Kanten (25) angeformt, die formschlüssig in die Ferse (18) übergehen, die Ferse des Trägers der Orthese umschließen und an der Oberseite der Ferse (18) durch den Auflagebereich (14) abgeschlossen sind.
  • Im Bereich der Kanten (25) sind vor der Ebene des Knöchelgelenks zwei Bohrungen (24) angeordnet, die die Gelenke (3) aufnehmen und der Verbindung der Fußunterschale (1) mit dem Wadenteil (2) dienen. Beim vorgeformten Teil der Fußunterschale sind die Bohrungen jedoch noch nicht eingebracht. Vielmehr kann der später zu wählende Punkt für die Einbringung der Bohrung durch vorgegebene Markierungen angezeichnet sein.
  • Die Innenseite der Fußuntershale (1) ist vollständig mit Material ausgekleidet, das die Trageeigenschaften desselben verbessert und zugleich eine Temperaturbeständigkeit aufweist, die ein Nachformen desselben durch Erwärmung des Grundwerkstoffes zulässt.
  • Mittels des Gelenks (3) sind Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) untereinander verbunden.
  • Das Gelenk (3) lässt dabei eine Schwenkbewegung des Wadenteils zu, die weitgehend den Erfordernissen beim natürlichen Bewegungsablauf des Gehens gerecht wird. Das Wadenteil (2) wird dabei durch die Wade geführt, die es umklammert.
  • Die Fußunterschale wird regelmäßig im normalen oder leicht veränderten Schuhwerk getragen. Sie kann jedoch erforderlichenfalls auch direkt als Laufsohle verwendet werden.
  • Sowohl Wadenteil (2) als auch Fußunterschale (1) werden in einer, nach anatomischen Gegebenheiten festgelegten Maßreihe als Vorformlinge hergestellt. Nach erfolgter Auswahl der notwendigen Größen und gegebenenfalls individueller Anpassung durch Nachformen wird die Orthese durch Fixieren des Gelenkpunktes und Einbringen der Gelenke komplettiert.
  • Die Außenseiten des Wadenteils (2) sowie der Fußunterschale (1) sind herstellerseitig unbehandelt. Sie können durch Einfärben des Grundwerkstoffes oder durch Aufbringen einer zusätzlichen, jedoch nicht erfolgsnotwendigen, dekorativen Beschichtung endbehandelt werden.
  • Ausführungsbeispiel 2
  • Bei diesem, in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale mit einem Aufbau, der im Wesentlichen dem im vorangegangenen Ausführungsbeispiel beschriebenen gleicht.
  • Die Gelenklaschen (11) am Wadenteil (2) sind bei diesem Ausführungsbeispiel so ausgestaltet, dass die Gelenke in Laufrichtung gleichauf der Achse des Knöchelgelenkes oder hinter dieser angeordnet sind. Die Gelenklaschen (11) sind deshalb nach hinten gezogen.
  • Bei dieser Ausführungsform der Orthese ist der Kraftaufwand beim Gehen erheblich reduziert. Er kann zudem nach Erfordernis eingestellt werden, indem der Anlenkpunkt für die Gelenke mehr oder weniger weit nach hinten erlegt wird. Die Herstellung der Teile, deren Weiterbehandlung, sowie die Fertigstellung der Orthese erfolgen analog der oben beschriebenen Weise.
  • Ausführungsbeispiel 3
  • Bei diesem, in 3 dargestellten, Ausführungsbeispiel wird ein Fußunterteil (1) verwendet, bei dem die Ferse weitgehend ausgespart ist.
  • Ein Wadenteil (2) in der oben bereits beschriebenen Ausführung wird in dem Gelenk (3) mit einer Fußunterschale (1) verbunden, die im Bereich der Ferse eine Aussparung (19) aufweist. Die Fußplatte (20) weist einen, von ihren seitlichen Kanten (25) ausgehenden und materialeinheitlich angeformten Bügel (30) auf, der zugleich in seinem oberen Teil den Auflagebereich (14) für das Wadenteil (2) bildet.
  • Der Bügel weist an seinem oberen (31) sowie unteren Rand (32) jeweils wulstartige Verstärkungen (21) auf, die dessen Stabilität erhöhen.
  • Diese Ausführungsform der Orthese ermöglicht das Tragen im normalen Schuhwerk, ohne dass daran erhebliche Änderungen erfolgen müssen. Dies wird insbesondere ermöglicht durch den Wegfall der angeformten Ferse, wobei diese Ausführung einen Bügel verwendet, dessen Unterkante zumindest beim Tragen von Halbschuhen außerhalb der Fersenkappe derselben liegt und somit einerseits innerhalb des Schuhs keinen zusätzlichen Raum beansprucht, andererseits außerhalb desselben die erwünschten Führungsaufgaben erfüllt werden.
  • Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) sind auch in diesem Ausführungsbeispiel aus einem thermisch nachformbaren Kunststoff und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat hergestellt. Die weitere Behandlung entspricht der oben beschriebenen.
  • Ausführungsbeispiel 4
  • In diesem Ausführungsbeispiel wird das Verfahren zur Herstellung der in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen, in der Erfindungsbeschreibung sowie in den Patentansprüchen näher erläutert.
  • Mit Hilfe an sich bekannter Herstellungsverfahren, wie beispielsweise durch Formpressen, werden zunächst formgebunden Rohlinge des Wadenteils (2) hergestellt. Diese weisen, ausgenommen die Bohrungen (24) in den Gelenklaschen, bereits alle oben beschriebenen Formelemente auf.
  • Aufgrund einer nach anatomischen Gegebenheiten erarbeiteten Maßtabeile kann dabei eine Größenreihe verschiedener Wadenteile (2) mit ansonsten gleicher Gestalt erzeugt werden.
  • Auf die gleiche Weise werden Rohlinge der Fußunterschale (1) hergestellt, die gleichfalls in einer Größenreihe gestuft sind.
  • Die Rohlinge des Wadenteils (2) und/oder der Fußunterschale werden anschließend in einem möglichen weiteren Verfahrensschritt an ihren Innenseiten mit einem die Trageeigenschaften verbessernden Material ausgekleidet.
  • Ein anderer, möglicher Verfahrensschritt, der vor der Auskleidung der Teile ausgeführt werden kann, ist nach erfolgter Größenwahl die individuelle Anpassung der Teile an die anatomischen Gegebenheiten des Trägers. Dabei werden die Teile je nach Erfordernis durch thermische Formgebung und/oder spanabhebende Fertigungsverfahren angepasst.
  • Die Anpassung durch thermische Formgebung kann auch bei bereits ausgekleideten Teilen erfolgen. In diesem Falle erfolgt die Auskleidung mit Materialien, die die bei der thermischen Umformung auftretenden Temperaturen ohne nachteilige Wirkungen auf dieselben überstehen.
  • Ein weiterer möglicher Verfahrensschritt, der vor der Auskleidung der Teile erfolgen kann, besteht in der zusätzlichen Auspolsterung mit entsprechenden Materialien, die zwischen dem Grundwerkstoff und der Auskleidung eingelegt werden.
  • Nach erfolgter anatomischer Anpassung, Auskleidung und gegebenenfalls Auspolsterung von Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) erfolgt in einem weiteren Verfahrensschritt die Anpassung beider Teile zueinander. Dabei erfolgt zugleich die Festlegung der Verbindungsstelle, die Einbringung der Bohrungen und der Gelenke.
  • Die Festlegung der Verbindungsstelle ist dabei zunächst von den ausgewählten Teilen, weiterhin jedoch durch die zu erreichende Heilungs- und/oder Unterstützungswirkung abhängig.
  • Nach erfolgter anatomischer Anpassung, Festlegung der Verbindungsstelle und Zusammenbau der Orthese werden, soweit erforderlich, zusätzliche Befestigungselemente, wie beispielsweise Schnallen, Klettbandverschlüsse oder Ähnliches, ergänzt werden.
  • 1
    Fußunterschale
    2
    Wadenteil
    3
    Gelenk
    4
    oberer Rand d. Wadenteils [2]
    5
    Haftfläche
    6
    Klettband
    7
    Lasche
    8
    Vorderkante d. Wadenteils [2]
    9
    wulstförmige Verstärkung
    10
    wulstförmige Verstärkung
    11
    Gelenklaschen
    12
    Hinterkante d. Gelenklaschen [11]
    13
    Innenseite d. Fersenkappe [18]
    14
    Auflagebereich
    15
    Abgeschrägte Kante
    16
    Lasche am Fußteil
    18
    Ferse
    19
    Aussparung
    20
    Fußplatte
    21
    hintere Wulst am Fußteil
    22
    Beilage
    24
    Bohrung
    25
    seitl. Kante
    30
    Bügel
    31
    ob. Rand d. Bügels [30]
    32
    unt. Rand d. Bügels [30]

Claims (11)

  1. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale, mit einem Wadenteil (2), das nach anatomisch gestuften Größenreihen als einstückiges Formteil aus einem thermisch verformbaren, faser- und/oder gewebeverstärkten Kunststoff und/oder thermisch verformbarem Kunststoff und/oder mechanisch formbaren Werkstoffen hergestellt ist, mit dorsal geschlossener Wadenschale, die nach vorn offen ist und im Bereich des oberen Randes (4) beidseitig je eine Lasche (7) aufweist, darauf befindlich jeweils ein Befestigungselement (5, 6) angeordnet ist und die im unteren Bereich beidseitig jeweils eine Gelenklasche (11) hat, an deren unterem Ende jeweils eine Bohrung (24) zur Aufnahme eines Gelenks (3) angeordnet ist, einer Fußunterschale (1), gleichfalls nach anatomisch gestuften Größenreihen hergestellt als einstückiges Formteil aus einem thermisch verformbaren, faser- und/oder gewebeverstärkten Kunststoff und/oder thermisch verformbaren Kunststoff und/oder mechanisch formbaren Werkstoffen, bestehend aus einer Fußplatte (20), einem Fersenteil (18), einem im Dorsalbereich aufrecht stehenden Teil, der den Auflagebereich (14) für das Wadenteil (2) bildet und seitlich hochgezogenen, bis in den Mittelfußbereich hinein reichenden Kanten (25), wobei mittels des Gelenks (3) eine Verbindung zwischen Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) erzeugt ist, und wobei das Wadenteil (2) am unteren Rand (26) der dorsal geschlossenen Wadenschale vom oberen Rand des senkrechten Teils der Fußunterschale (1) teilweise überragt wird, und in anatomischer Nullstellung des Knöchelgelenks an diesem Auflagebereich (14) anliegt.
  2. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale, mit einem Wadenteil (2), das nach anatomisch gestuften Größenreihen als einstückiges Formteil aus einem thermisch verformbaren, faser- und/oder gewebeverstärkten Kunststoff und/oder thermisch verformbaren Kunststoff und/oder mechanisch formbaren Werkstoffen hergestellt ist, mit dorsal geschlossener Wadenschale, die nach vorn offen ist und im Bereich des oberen Randes (4) beidseitig je eine Lasche (7) aufweist, darauf befindlich jeweils ein Befestigungselement (5, 6) angeordnet ist und die im unteren Bereich beidseitig jeweils eine Gelenklasche (11) hat, an deren unterem Ende jeweils eine Bohrung (24) zur Aufnahme eines Gelenks (3) angeordnet ist, einer Fußunterschale (1), gleichfalls nach anatomisch gestuften Größenreihen hergestellt als einstückiges Formteil aus einem thermisch verformbaren, faser- und/oder gewebeverstärkten Kunststoff und/oder thermisch verformbaren Kunststoff und/oder mechanisch formbaren Werkstoffen, bestehend aus einer Fußplatte (20), einer Aussparung (19) im Fersenbereich, einem materialeinheitlich an die Fußplatte (20) angeformten Bügel (30), der von den seitlich hochgezogenen, bis in den Mittelfußbereich hinein reichenden Kanten (25) ausgehend im dorsalen Bereich in seinem oberen, aufrecht stehenden Teil den Auflagebereich (14) für das Wadenteil (2) bildet wobei mittels des Gelenkes (3) eine Verbindung zwischen Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) erzeugt ist und wobei das Wadenteil (2) an seinem unteren Rand der dorsal geschlossenen Wadenschale vom oberen Rand (31) des senkrechten Teils (14) der Fußunterschale (1) teilweise überragt wird, und in anatomischer Nullstellung des Knöchelgelenks an diesem Auflagebereich (14) anliegt.
  3. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (3) zwischen Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) in Laufrichtung vor der Achse des Knöchelgelenks liegt.
  4. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (3) zwischen Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) in Laufrichtung gleichauf oder hinter der Achse des Knöchelgelenks liegt.
  5. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußunterschale (1) beidseitig wenigstens je zwei Bohrungen (24) zur Aufnahme des Gelenks (3) und zur Kombination mit einem entsprechend angepaßten Wadenteil (2) aufweist.
  6. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Wadenteil (2) und/oder Fußunterschale (1) aus einem thermisch nachformbaren Kunststoff und/oder Kunststoff-Faser und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat hergestellt und bei Erfordernis ganz oder teilweise nachformbar sind.
  7. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Wadenteil (2) im Bereich seiner Vorderkante (8) wenigstens teilweise eine Wulstverstärkung (9) besitzt.
  8. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußunterschale (1) im Bereich der hochgezogenen Seitenflächen (25) wenigstens teilweise eine Wulstverstärkung besitzt.
  9. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite (28) des Wadenteils (2) und/oder der Fußunterschale (1) mit die Trageeigenschaften verbesserndem Material ausgestattet sind.
  10. Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Anlagebereich (14) zwischen Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) eine Beilage (22) aus dämpfendem Material angeordnet ist.
  11. Verfahren zur Herstellung einer aus jeweils einem Wadenteil (2) sowie einer Fußunterschale (1), die mittels eines Gelenks (3) miteinander verbunden sind, bestehenden Peronaeus- und/oder Fixations-Orthese und/oder Innenschuh-Stützschale, wobei ein Wadenteil (2) mit bestimmter Außenkontur nach anatomisch gestuften Größenreihen als einstückiges Formteil aus einem thermisch formbaren Kunststoff und/oder Kunststoff-Faser- und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat und/oder mechanisch formbaren Werkstoff hergestellt wird, eine Fußunterschale (1) mit bestimmter Außenkontur gleichfalls nach anatomisch gestuften Größenreihen als einstückiges Formteil aus einem thermisch formbaren Kunststoff und/oder Kunststoff-Faser und/oder Kunststoff-Gewebe-Laminat und/oder mechanisch formbaren Werkstoff hergestellt wird, das vorgefertigte Wadenteil (2) und/oder die vorgefertigte Fußunterschale (1) durch Nachformen und/oder spanende Formgebung anatomischen Gegebenheiten angepaßt, die Innenseite beider Teile mit die Trageeigenschaften verbesserndem Material ausgekleidet, die Anlenkpunkte beider Teile fixiert, in denselben Bohrungen (24) eingebracht sowie Wadenteil (2) und Fußunterschale (1) so mittels der Gelenke (3) miteinander verbunden werden, dass das Wadenteil (2) am unteren Rand der dorsal geschlossenen Wadenschale vom oberen Rand eines im Dorsalbereich aufrecht stehenden Teils der Fußunterschale (1), der den Anlagebereich (14) für das Wadenteil (2) bildet, teilweise überragt wird und in anatomischer Nullstellung des Knöchelgelenks an diesem Auflagebereich (14) anliegt.
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