DE19702004A1 - Handbetätigungsvorrichtung für die zu einer Horizontalschiebewand gehörenden Teilelemente und Verfahren zur Handbetätigung dieser Teilelemente - Google Patents

Handbetätigungsvorrichtung für die zu einer Horizontalschiebewand gehörenden Teilelemente und Verfahren zur Handbetätigung dieser Teilelemente

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Description

Die Erfindung betrifft eine Handbetätigungsvorrichtung für die zu einer Ho­ rizontalschiebewand gehörenden Teilelement in Form von Ganzglaswän­ den oder gerahmten Glasscheiben, die über mindestens eine elektrische Antriebseinheit angetrieben werden, wobei die einzelnen Teilelemente in einer an einer Decken- oder Unterkonstruktion angebrachten Führungs­ schiene verfahren werden können. Als Antriebseinheit werden elektromo­ torische Antriebe verwendet. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Handbetätigung der Teilelemente.
Eine Horizontalschiebewand der vorgenannten Art ist insbesondere aus der DE 44 24 660 C1 bekannt. Dabei wird vor eine bestehende Führungs­ schiene, in der die einzelnen Elemente verfahren werden können, ein weiteres Schienensystem im Deckenbereich angebracht. In diesem Schie­ nensystem läuft eine schaltbare Kuppelvorrichtung, die mit einem Identifi­ kationssystem ausgerüstet ist, um die einzelnen Elemente, welche ent­ sprechende Indikatoren beinhalten, aufzufinden und in die um 90° ver­ schwenkte Parkposition zu bringen. Angetrieben wird die gesamte Vorrich­ tung durch einen Elektromotor, der einen Endlosriemen über eine Um­ lenkrolle antriebt. In Verbindung mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung wird das Identifikationssystem so gesteuert, daß es die einzel­ nen Elemente nach einer erfolgten Lernfahrt erkennt und auf die ge­ wünschte Parkposition bzw. in die Verschlußlage Trennwand bringt. Auch ist es möglich, nur eine Teilöffnung zu realisieren, um nicht den gesamten Frontbereich beispielsweise in kalten Jahreszeiten zu öffnen. Die schalt­ bare Kuppelvorrichtung besteht aus einem Elektromagneten, an dessen Anker ein Schieber angebracht ist, der in seinem herausragenden Bereich gabelförmig so ausgeführt ist, daß er den Verbindungsstift zwischen dem Laufwagen und dem darunter befindlichen Element erfaßt und somit inner­ halb der Führungsschienen das gesamte Element entsprechend dem ge­ wählten Programm verfährt.
Die Kuppelvorrichtung und das Identifikationssystem werden mit den ent­ sprechenden Signalen und der notwendigen Spannung entweder über Schleifkontakte oder über ein Schleppkabel versorgt. Das Identifikations­ system kann dabei ein Sensor, beispielsweise ein Näherungsschalter, sein bzw. es können optische Systeme, Magnete mit entsprechenden Reed- Kontakten oder aber auch Schalter verwendet werden. Durch diese Aus­ gestaltung kann die Flügelbreite variabel gestaltet werden, ohne daß ge­ rade bei einem nachträglichen Anbau bei fest programmierten Anlagen, die bestehende Anlage ausgetauscht werden müßte.
Zur Steuerung dient eine speicherprogrammierbare Steuerung, die in den einzelnen notwendigen Verfahrungsschritten so programmiert werden kann, daß auch eine Teilöffnung und eine Erkennung der angeschlosse­ nen Anlage durch die Steuerung automatisch erfolgen kann.
Der Nachteil bei derartigen Anlagen liegt darin, daß im stromlosen Zustand ein Verfahren der einzelnen Teilelemente der Horizontalschiebewand aus der Parkposition nur schwer möglich ist. Dies liegt zum einen daran, daß die einzelnen Elemente untereinander gekoppelt sind, bzw. daß Getriebe vorhanden sind, die selbsthemmend ausgeführt sind. Darüber hinaus sind schaltbare Kupplungen bekannt, die zwischen Motor und Abtriebsritzel für den umlaufenden Zahnriemen eingesetzt werden, jedoch verteuern derar­ tige Kupplungen die Gesamtanlagen enorm.
Die Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, den Mangel des Standes der Technik auszumerzen und eine einfache, in jedem Fall funktionierende Handbetätigung, insbesondere in Notsituationen zu schaffen, damit die einzelnen Teilelemente aus der Parkposition herausgefahren werden kön­ nen.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß die direkte Kopplung des Antriebsriemens mit den einzelnen Teilelementen aufgehoben wird und eine indirekte Kopplung derart gewählt wird, daß eine zweite Riemen­ scheibe neben der Motorriemenscheibe vorhanden ist, die durch entspre­ chenden Kraftschluß und/oder Formschluß, der ein- und ausschaltbar ist, mit der Motorriemenscheibe verbunden werden kann. Dabei befinden sich auf einer durchgehenden Welle sowohl die Riemenscheibe für den Motor­ antrieb als auch die Riemenscheibe für den Anschluß an die einzelnen Teilelemente. Im Gegensatz zu der Motorriemenscheibe ist die Riemen­ scheibe für die Anbindung an die Teilelement kraft- und formschlüssig mit der Welle vorzugsweise über eine Paßfeder verbunden. Um nun auf einfa­ che Art und Weise die Motorriemenscheibe mit der fest auf der Welle ver­ bundenen Teilelemente-Riemenscheibe zu verbinden, wird ein Ringspann­ element vorgeschlagen, welches durch Kraftschluß in axialer Richtung ein Ankoppeln beider Riemenscheiben gewährleistet.
Hierfür befindet sich in der gemeinsamen Welle eine durchgehende Boh­ rung, an deren Ende ein Innengewinde vorhanden ist. Durch diese Boh­ rung wird ein Schraubelement hindurchgeführt, welches gleichzeitig mit seinem Kopf die Motorriemenscheibe beim Einschrauben in das Gewinde gegen das Ringspannelement drückt, wobei sich das Ringspannelement über einen Wellenansatz an der Welle anderseits abstützt. Somit wird durch Anziehen der Verbindungsschraube der Kraftschluß und damit ab einem gewissen Punkt auch der Formschluß mit der zweiten Riemen­ scheibe sichergestellt.
Wird dieses Verbindungselement nun in der entgegengesetzten Richtung, d. h. Drehrichtung betätigt, so wird aufgrund der wirksam werdenden Kräfte des Ringspannelementes die Riemenscheibe des Motorantriebes aus dem Kraftschluß herausgeführt.
Damit die Verbindungsschraube nicht gänzlich aus der Welle herausge­ dreht werden kann, ist deren austretendes Ende aus dem Wellenbereich durch ein Sicherungselement z. B. in Form von Kontermuttern oder einer Begrenzungsscheibe gesichert. Wird nun die Drehrichtung der Verbin­ dungsschraube weiter eingehalten, so legt sich diese Kontermutter bzw. die Begrenzungsscheibe an das Ende der Welle an, und es wird beim Weiterdrehung der gleichen Drehrichtung eine Kraftübertragung von der Verbindungsschraube auf die zweite Riemenscheibe erfolgen. Gleichzeitig wird dadurch ein Verfahren der Teilelemente möglich. Sind sämtliche Teil­ elemente der Horizontalschiebewand beispielsweise aus dem Bahnhof (Parkposition) herausgefahren, so können diese auch durch entspre­ chende Handkraft innerhalb der geraden Fronten verschoben werden. Im Anschluß daran wird aufgrund der vorbeschriebenen Vorgehensweise durch die Drehung der Verbindungsschraube in entgegengesetzter Rich­ tung wieder der Kraftschluß zwischen den beiden Riemenscheiben herge­ stellt. Je nach Verwendung des Gewinde, ob Links- oder Rechtsgewinde kann somit auch eine Vorzugsrichtung für das Verfahren der einzelnen Teilelemente vorgegeben werden.
Die Erfindung wird anhand eines schematisch dargestellten möglichen Ausführungsbeispieles in der Fig. 1 näher erläutert.
Auf einer Welle 6 befindet sich unter Zuhilfenahme einer Paßfeder 5 eine Riemenscheibe 2, die somit mit der Welle kraft- und formschlüssig verbun­ den ist. Statt der Paßfeder 5 können auch andere entsprechende Siche­ rungsmittel verwendet werden. Bei der Riemenscheibe 2 handelt es sich um die Riemenscheibe für den Umlauf eines endlosen Zahnriemens, der direkt mit den einzelnen Teilelementen der Horizontalschiebewand ver­ bunden ist.
Die Welle 6 ist dabei an einer nicht dargestellten ortsfesten Konstruktion über Lager 3, 4 drehbar gelagert. Die Welle 6 weist ein Wellenende 20 auf, auf welches ohne ein Verbindungselement zu verwenden, eine zweite Riemenscheibe 1 aufgesetzt ist. Innerhalb der Riemenscheibe 1 befindet sich eine Sackbohrung 13, die auf das Wellenende 20 aufgesetzt wird. Der Sackbohrung 13 gegenüber befindet sich auf der anderen Seite eine wei­ tere Sackbohrung 16, in welche das nachfolgend noch zu beschreibende Verbindungselement in Form einer Verbindungsschraube 9 mit seinem Kopf 7 eintaucht. Somit stützt sich einerseits die Riemenscheibe 1 gegen den Boden in der Sackbohrung 16 anliegenden Kopf 7 der Verbindungs­ schraube 9 ab, und andererseits ihre Flanke 14 gegen ein Ringspannele­ ment 8, welches sich andererseits gegen einen Wellenansatz 15, der kraft- und formschlüssig mit der Welle 6 verbunden ist, abstützt.
Innerhalb der Welle 6 befindet sich eine durchgehende Bohrung, die an einem Ende, und zwar an dem dem Wellenende 20 entgegengesetzten Ende, ein Gewinde 11 aufweist. Durch diese Bohrung 10 wird die Verbin­ dungsschraube 9 hindurchgesteckt und innerhalb des Gewindes 11 einge­ dreht. Die Verbindungsschraube 9 ist in ihrer Länge so bemessen, daß sie aus dem Wellenende 19 der Welle 6 herausragt, und zwar in der Form, daß am Gewindeende 17 der Verbindungsschraube 9 z. B. Kontermuttern 12 angebracht werden und zwischen dem Wellenende 19 und den Kon­ termuttern 12 noch ein Koppelausgleich 18 in Form von Spiel verbleibt.
In der Fig. 1 wird die kraftschlüssige Ankopplung der Riemenscheibe 1 an die Riemenscheibe 2 dargestellt, was insbesondere dadurch deutlich wird, daß die Muttern 12 nicht am Wellenende 19 anliegen. Wird nun die Ver­ bindungsschraube 9 entsprechend ihrer Gewindesteigung Links- oder Rechtsgewinde in der Form betätigt, daß die Muttern 12 sich dem Wellen­ ende 19 nähern, so wird die Kraft des Ringspannelementes 8 die Riemen­ scheibe 1 auf dem Wellenende 20 in die Richtung 21 drücken. Somit ent­ steht innerhalb der Sackbohrung 13 ein Freiraum, und in dem Augenblick, wo der Kraftschluß über das Ringspannelement 8 der Riemenscheibe 1 mit der Welle 6 nicht mehr gegeben ist, wird bei einer weiteren Drehung der Verbindungsschraube 9 ein Verfahren der Teilelemente der Horizontal­ schiebewand möglich.
Wird die Verbindungsschraube 9 in der zuvor beschriebenen entgegenge­ setzten Richtung wieder zurückgedreht, so wird der zuvor aufgehobene Kraftschluß und/oder Formschluß zwischen der Riemenscheibe 1 und der Riemenscheibe 2 wieder hergestellt und eine Verfahrung der einzelnen Teilelemente ist mittels Motorkraft wieder möglich.
Der Kraft- und/oder Formschluß der Riemenscheibe 1 mit der Welle 6 kann auch in der Art hergestellt werden, daß das Wellenende 20 eine be­ stimmte Form aufweist, deren Gegenform sich innerhalb der Riemen­ scheibe 1 befindet. Bei entsprechender Gestaltung bzw. Kraftauslegung kann dabei gleichzeitig eine Überlastsicherung mit eingebaut werden. Die Form des Wellenendes 20 kann dabei z. B. kegelig, verzahnt usw. sein.
Bezugszeichenliste
1
Riemenscheibe
2
Riemenscheibe
3
Lager
4
Lager
5
Paßfeder
6
Welle
7
Kopf
8
Ringspannelement
9
Verbindungsschraube
10
Bohrung
11
Gewinde
12
Muttern
13
Sackbohrung
14
Flanke
15
Wellenansatz
16
Sackbohrung
17
Gewindeende
18
Koppelausgleich
19
Wellenende
20
Wellenende
21
Richtung

Claims (10)

1. Handbetätigungsvorrichtung für die zu einer Horizontalschiebe­ wand gehörenden Teilelemente, die über mindestens eine elektri­ sche Antriebseinheit angetrieben werden und in einer, an einer Decke bzw. Unterkonstruktion angebrachten Führungsschiene verfahren werden, wobei der Antrieb der einzelnen Teilelemente nicht direkt durch die von der Antriebseinheit angetriebenen Rie­ menscheibe (1), sondern unter Ankopplung einer zweiten Riemen­ scheibe (2) geschieht, wobei an deren zugehörigem Riemen Mit­ nehmer vorhanden sind, die eine Bewegung der Teilelemente vor­ nehmen.
2. Handbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Riemenscheibe (1) und die Riemenscheibe (2) auf einer gemeinsamen Welle (6) angeordnet sind, wobei die Rie­ menscheibe (1) durch mechanischen Kraftschluß und/oder Form­ schluß mit der Welle (6) in Eingriff zu bringen ist, und die Riemen­ scheibe (2) stets mit der Welle (6) kraft- und formschlüssig ver­ bunden ist.
3. Handbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Riemenscheibe (2) durch eine Paßfeder (5) mit der Welle (6) verbunden ist.
4. Handbetätigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Welle (6) mit einer durchgehenden Bohrung (10) versehen ist, die an einem Ende ein Gewinde (11) aufweist, in das eine durch die Welle (6) hindurchgehende Verbin­ dungsschraube (9) eingeschraubt ist, wobei deren Gewindeende 17 aus der Welle (6) herausragt und durch Kontermuttern (12) oder eine kraft- und formschlüssige Begrenzungsscheibe gesichert ist.
5. Handbetätigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kraftschluß und/oder Formschluß der Riemenscheiben (1, 2) durch ein Ringspannelement (8) er­ reicht wird.
6. Handbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Ringspannelement (8) eine Tellerfeder ist.
7. Handbetätigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kraft- und/oder Formschluß durch die Form des Wellenendes (20) mit der entsprechenden Form in der Riemenscheibe (1) erreicht wird.
8. Handbetätigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß daß der Kraft- und/oder Formschluß so ausgelegt ist, daß eine Überlast­ sicherung vorhanden ist.
9. Verfahren zum Hand betrieb einer Horizontalschiebewand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Drehung der Verbindungsschraube (9) die Riemenscheibe (1) in Kraftschluß oder Nichtkraftschluß mit der Riemenscheibe (2) ge­ bracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgtem Nichtkraftschluß und Fortführung der gleichen Drehrich­ tung ein Verfahren der Teilelemente von Hand möglich ist.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE957346C (de) * 1954-08-14 1957-01-31 Hopmann Maschinenfabrik G M B Horizontal verschiebbare Rollwand oder -tuer, insbesondere fuer Aufzuege
DE1966114U (de) * 1967-04-20 1967-08-10 Reinhard Elsing Fa Garagentor od. dgl. mit aus einzelnen lamellen bestehendem torblatt.
DE4424660C1 (de) * 1994-07-14 1995-09-28 Dorma Gmbh & Co Kg Vorrichtung und Verfahren für den Betrieb eines automatischen Trennwandsystems

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