DE19700957A1 - Entlüftungsvorrichtung für das Kraftstoffversorgungssystem eines Verbrennungsmotors - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung für das Kraftstoffversorgungssystem eines Verbrennungsmotors mit Kraftstoffeinspritzung für Handarbeitsgeräte.

Bei Handarbeitsgeräten, die durch einen Motor mit Kraft­ stoff- bzw. Benzineinspritzung angetrieben werden, sowie z. B. Kettensägen, Hochdruckreiniger, Rasenmähern o. dgl. gelangt bei vollständiger Entleerung des Kraftstofftankes Luft in das Kraftstoffversorgungssystem des Motors, so daß nach dem Wiederbefüllen des Kraftstofftankes beim Starten des Motors Probleme auftreten, da durch die Luft in der Kraftstoffleitung die Kraftstoffzufuhr immer wie­ der unterbrochen wird. Da derartige Arbeitsgeräte in der Regel nicht über einen Füllstandsanzeiger für den Kraft­ stofftank verfügen oder, falls doch, diese Anzeigen beim Arbeiten nicht ständig beobachtet werden, geschieht es häufiger, daß der Kraftstoff bei laufendem Arbeitsgerät ausgeht.

Ebenso entstehen beim Abstellen des betriebswarmen Motors Gasblasen, die dadurch ebenfalls die Kraftstoffzufuhr beim Warmstart des Motors behindern und diesen damit ver­ hindern oder zumindest deutlich erschweren.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kraftstoffversor­ gungssystem eines Verbrennungsmotors für Handarbeitsgerä­ te derart zu verbessern, daß weder Luft- noch Gasblasen die Inbetriebnahme des Verbrennungsmotors behindern.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 ge­ löst.

Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, ein Kraftstoffver­ sorgungssystem mit einer Entlüftungsvorrichtung aus zu­ statten, die selbsttätig die Entlüftung des Kraftstoff­ versorgungssystems ermöglicht, wobei stets der sichere Verschluß gewährleistet ist, so daß kein Kraftstoff über die Entlüftungsvorrichtung austreten kann.

Die Entlüftungsvorrichtung wird am höchsten Punkt der Kraftstoffdruckleitung, d. h. am von der Unterseite des Arbeitsgerätes bzw. des Verbrennungsmotor am weitesten entfernten Stelle der Kraftstoffdruckleitung und am Ent­ stehungsort von Gasblasen im Kraftstoffversorgungssystem angeordnet.

Die Entlüftungsvorrichtung besteht aus einer Bohrung in der Wandung des Kraftstoffversorgungssystems, die zur In­ nenseite des Kraftstoffversorgungssystems mit einem Kör­ per, der eine geringere Dichte als Kraftstoff aufweist, abdichtbar ist und der in einer Führung zum kontrollier­ ten Schließen der Bohrung beweglich ist. Diese Führung kann durch das Kraftstoffversorgungssystem bzw. dessen Wandungen selber ausgebildet werden.

Vorzugsweise ist der Körper zur Dichtung der Bohrung als Schwimmkörper ausgebildet, auf dem ein Dichtkegel zur Öffnung der Bohrung gewandt angeordnet ist.

Die andere Öffnung der Bohrung, d. h. zur Außenseite des Kraftstoffversorgungssystems hin, ist mit einer Leitung versehen, die in den Kraftstofftank mündet, so daß Ben­ zindämpfe sicher aufgefangen werden.

Durch diese Bohrung können Luft- oder Gasblasen austre­ ten, in dem sie am Schwimmkörper vorbeistreichen. Sobald Kraftstoff am Schwimmer anliegt, schwimmt dieser auf und drückt den Schwimmkörper und damit den Dichtkegel gegen die Öffnung der Bohrung, so daß das Kraftstoffversor­ gungssystem geschlossen ist und ohne weiteres mit Druck zum Fördern von Kraftstoff beaufschlagt werden kann.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Entlüf­ tungsvorrichtung integrierter Bestandteil des Einspritz­ ventilanschlußstückes, welches die Einspritzventilhalte­ rung darstellt. Normalerweise enthält es auch den Kraft­ stoffpumpen- und Druckregleranschluß. Hierbei wird die Führung des Schwimmers mit dem Dichtkegel durch die Kam­ mer im Ventilanschlußstück ausgebildet.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß unter allen relevanten Betriebsbedingungen eines Handarbeitsgerätes mit Benzineinspritzung die Entlüftung und gleichzeitig der sichere Verschluß der Entlüftungsvorrichtung des Kraftstoffversorgungssystems gewährleistet ist. Da die Entlüftung automatisch erfolgt, kann es zu keiner Fehlbe­ dienung durch einen Bediener kommen.

Besonders hervorzuheben ist, daß durch die schnelle Ent­ lüftung die Warmstartfähigkeit des Motors in vollem Um­ fang gegeben ist.

Die gesundheitsschädlichen Benzindämpfe gelangen zudem beim Entlüften nicht in die Umwelt, sondern werden zum Kraftstofftank zurückgeführt.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung nä­ her erläutert. Die Fig. zeigt in einer schematischen An­ sicht die erfindungsgemäße Entlüftungsvorrichtung für das Kraftstoffversorgungssystem eines Verbrennungsmotors mit Kraftstoffeinspritzung für Handarbeitsgeräte in bevorzug­ ter Ausführungsform.

Die Fig. zeigt eine erfindungsgemäße Entlüftungsvorrich­ tung 100, die Bestandteil eines Ventilanschlußstückes 10 ist, das die Kraftstoffleitung 11 mit dem Einspritzventil 12 eines nicht dargestellten Verbrennungsmotors verbin­ det. In die Kraftstoffleitung 11 ist zwischen dem Ven­ tilanschlußstück 10 und einem Kraftstofftank 13 eine Kraftstoffpumpe 14 angeordnet. Weiterhin weist das Ven­ tilanschlußstück 10 eine Rücklaufleitung 15 zum Kraft­ stofftank 13 auf, in die einen Druckregler 16 integriert ist. In dem Gehäuse 17 des Ventilanschlußstückes 10 ist an der Oberseite 18 eine Bohrung 19 zur Entlüftung einge­ bracht. An der Außenseite 20 des Ventilanschlußstückes 10 mündet in die Bohrung 19 eine Leitung 21, die die Luft- oder Gasblasen wieder in den Kraftstofftank 13 führt, wo der wieder auskondensierte Kraftstoff erneut verwendet werden kann. In dem Gehäuse 17 des Ventilanschlußstückes 10 befindet sich ein Schwimmer 22, an dessen Oberseite zur Bohrung 19 gewandt ein Dichtkegel 23 angeordnet ist, der sich in die konische Öffnung 24 der Bohrung 19 einfü­ gen kann. Das Gehäuse 17 ist innen als Führung 25 für den Schwimmer 22 ausgebildet, so daß sich dieser nicht ver­ drehen oder verkanten kann. In der gezeigten Position läßt der Schwimmer 22 Luft- oder Gasblasen vorbeistrei­ fen, die damit in die Leitung 21 gelangen. Sobald diese entwichen sind bzw. während des Entweichens steigt der Kraftstoffpegel im Gehäuse 17, so daß der Schwimmer 22 aufschwimmt und schließlich, wenn keine Luft- oder Gas­ blasen mehr vorhanden sind, das Ventilanschlußstück 10 zur Leitung 21 hin abdichtet.

Bezugszeichenliste

100

Entlüftungsvorrichtung

10

Ventilanschlußstück

11

Kraftstoffleitung

12

Einspritzventil

13

Kraftstofftank

14

Kraftstoffpumpe

15

Rücklaufleitung

16

Druckregler

17

Gehäuse

18

Oberseite

19

Bohrung

20

Außenseite

21

Leitung

22

Schwimmer

23

Dichtkegel

24

konische Öffnung

25

Führung

Claims (7)

1. Entlüftungsvorrichtung (100) für das Kraftstoffver­ sorgungssystem eines Verbrennungsmotors mit Kraft­ stoffeinspritzung für Handarbeitsgeräte, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Entlüftungsvorrichtung (100) durch eine Bohrung (19) in der Wandung des Kraft­ stoffversorgungssystems und einem Schwimmer (22), der in einer Führung (25) verschiebbar unterhalb der Bohrung (19) gelagert ist, gebildet wird und daß die Entlüftungsvorrichtung (100) am höchsten Punkt des Kraftstoffversorgungssystems, d. h. an dem am weite­ sten von der Unterseite des Verbrennungsmotors ent­ fernten Punkt befindlich ist.

2. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Führung (25) durch Teile des Kraftstoffversorgungssystems selber ausgebildet ist.

3. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsvorrichtung (100) integrierter Bestandteil eines Ventilanschluß­ stückes (10) des Einspritzventils (12) des Verbren­ nungsmotors ist.

4. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Gehäuse (17) des Ventilan­ schlußstückes (10) die Führung (25) für den Schwim­ mer (22) ausbildet.

5. Entlüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (19) auf der Außenseite des Kraftstoffversorgungssystems oder des Ventilanschlußstückes (10) in eine Leitung (21) mündet, die in einen Kraftstofftank (13) führt.

6. Entlüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer (22) einen zur Öffnung (24) der Bohrung (19) weisen­ den Dichtkegel (23) aufweist.

7. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Öffnung (24) der Bohrung (19), die dem Dichtkegel (23) zugewandt ist, als konische Öffnung (24) ausgeführt ist.