DE19700179C2 - Zündsystem für einen Verbrennungsmotor - Google Patents
Zündsystem für einen VerbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zündsystem, das als
Resonanzwandler aufgebaut ist, für einen Verbrennungsmotor,
mit einer Spannungsquelle, einem Halbleiter-
Leistungsschalter, einer Resonanzkapazität, einer
Rückspeisediode, einer Steuer- und Regeleinheit, einer
Zündkerze und einem Zündübertrager, wobei die
Resonanzkapazität Teil eines ersten und eine
Sekundärkapazität, die aus der Kerzenkapazität, einer
Streukapazität und einer Wicklungskapazität des
Zündübertragers zusammengesetzt ist, Teil eines zweiten
Schwingkreises ist.
Derartige nach dem Prinzip eines Resonanzwandlers arbeitende
Zündsysteme sind bekannt, beispielsweise aus der
Druckschrift DE 44 09 985 A1 oder EP 0 674 102 A2. Bei den
darin beschriebenen Systemen sorgt ein entsprechend
angeregter Schwingkreis, bestehend aus der Primärwicklung
des Zündübertragers und einem dazu in Serie geschalteten
Kondensator, dafür, daß ein Wechselstrom erzeugt wird. Der
Druckschrift DE 44 09 985 A1 ist dabei kein Hinweis auf die
Bedeutung des Kopplungsfaktors für die Schwingungsstabilität
zu entnehmen. Die Druckschrift DE 195 24 539 C1 zeigt und
beschreibt ebenfalls eine Wechselstromzündanlage, der der
Hinweis entnehmbar ist, daß das Ionenstromsignal
sekundärseitig abgegriffen werden sollte. Der Druckschrift
sind keine Angaben über die Gestaltung des Kopplungsfaktors
entnehmbar.
Eine weitere Wechselstromzündanlage ist in der Druckschrift
US 4 589 398 beschrieben, wobei kein Hinweis auf die
Erfassung des Ionenstroms gegeben wird. In der Druckschrift
wird ausgeführt, daß der Kopplungsfaktor für die Erhöhung
der Energieübertragung vom Primär- auf den Sekundärkreis von
Bedeutung ist und einen Wert von 0,6 aufweisen sollte.
Vorteile einer sich daraus ergebenden Wechselstromzündung
sind insbesondere darin zu sehen, daß unterschiedliche
Funkenströme erzielbar sind und daß die Funkendauer nur
durch die maximale Leistung des Netzteils begrenzt ist.
Diese Vorteile resultieren daraus, daß bei einer
Wechselstromzündung die Energie kontinuierlich an den Funken
übertragen wird. Im Gegensatz dazu speichert ein bekanntes
induktives Zündsystem die Energien in der Spule. Bei dem
induktiven System muß die Energie vorab möglichst genau
bestimmt werden, um ein ausreichendes Spannungsangebot zu
erzielen. Sobald jedoch dieses Energiepaket "abgeschickt"
ist, liegt bei herkömmlichen induktiven Zündsystemen die
Funkenenergie fest und läßt sich nur noch durch zusätzliche
Maßnahmen beeinflussen.
Allgemein sind die bekannten Zündsysteme, ob kapazitiv oder
induktiv arbeitend, auf die maximalen Anforderungen des
Motors ausgelegt. Das heißt, daß ein solches Zündsystem in
sämtlichen Betriebspunkten des Motors mit den gleichen
Zündparametern arbeitet. Bei einem solchen nicht angepaßten
Zündsystem kann es zu einem unnötigen Kerzenverschleiß
kommen.
Insbesondere bei modernen Motoren, die unter
unterschiedlichsten Betriebsbedingungen arbeiten
beispielsweise aufgrund des Einflusses der Abgasrückführung,
besteht die Forderung nach einem Zündsystem, das sich an die
unterschiedlichen Betriebsbedingungen anpaßt.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Zündsystem anzugeben, das
hinsichtlich des erreichbaren Wirkungsgrads, der geringeren
Einbauabmessungen und einer kostengünstigeren Fertigung
verbessert ist. Dadurch daß der Zündübertrager einen
Kopplungsfaktor zwischen 0,65 und 0,9 aufweist, läßt sich eine
Verringerung der Induktivitäten der Primärwicklung L1 und
der Sekundärwicklung L2 realisieren. In gleichem Maße
verringert sich das Gewicht und die Abmessungen des
Übertragers, so daß er weniger Einbauraum benötigt. Da der
notwendige Primärstrom bei aus dem Stand der Technik
vergleichbarem Funkenstrom geringer ist, besitzt der
Zündübertrager einen besseren Wirkungsgrad bezüglich des
Energieübertrags, weil weniger Verluste in der Spule und im
umgebenden Motorblock entstehen.
Die geringeren Einbauabmessungen führen in Verbindung mit
der guten Kopplung auch zu dem Vorteil, daß die
Zündübertrager in sehr kleine Kerzenschächte passen, ohne
daß sich die Kennwerte des Zündübertragers mit dem Einbau zu
sehr ändern.
Bedingt durch einen gegenüber den bekannten Zündsystemen
geringeren Abschaltstrom und durch die bessere Rückwirkung
der Sekundärspannung aufgrund der erhöhten Kopplung, baut
sich an der Resonanzkapazität eine geringere
Kollektorspannung auf, was einen weiteren Vorteil darstellt,
da kostengünstigere Bauelemente verwendet werden können.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung geringerer
Induktivitäten ist darin zu sehen, daß das Zündsystem sehr
viel besser für eine Ionenstrommessung ge
eignet ist. Bei diesem bekannten Meßverfahren muß
die nach Funkenende im Zündübertrager gespeicherte
Restenergie zunächst dissipieren, um das Meßergeb
nis nicht zu verfälschen. Dadurch, daß die Indukti
vitäten geringere Werte aufweisen als bei Zündsy
stemen nach dem Stand der Technik, ist in der
Brennphase des Zündfunkens wenig Energie im Zünd
übertrager gespeichert, so daß das Problem der Re
stenergie nach Funkenende nicht auftritt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbei
spielen mit Bezug auf die Zeichnungen detailliert
beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1a und 1b zwei Ausführungsbeispiele eines
Zündsystems,
Fig. 1c eine Ionenstrom-Meßvorrichtung in
einem Sekundärkreis gemäß den in
Fig. 1a, 1b gezeigten Ausführungs
beispielen,
Fig. 2a bis 2c verschiedene Spannungs- und Strom
diagramme zur Erläuterung der Funk
tionsweise des erfindungsgemäßen
Zündsystems vor Funkendurchbruch,
und
Fig. 3 ein weiteres Diagramm mit verschie
denen Spannungs- und Stromverläufen
nach Funkendurchbruch.
Fig. 1a zeigt ein Zündsystem 1, das eine gestri
chelt dargestellte Zündschaltung 3, eine Spannungs
versorgungseinheit 5 und eine Steuer- und Regelein
heit 7 umfaßt. Die Zündschaltung 3 weist einen
Zündübertrager 9 mit einer Primärwicklung 11 und
einer Sekundärwicklung 13 auf. Ein Anschluß der
Primärwicklung 11 ist mit der Spannungsversorgungs
einheit 5 verbunden, der andere Anschluß mit einem
Kollektor eines Zündtransistors T. Ein Emitter-An
schluß des Transistors T ist über einen Widerstand
R mit Masse verbunden. Parallel zu Kollektor- und
Emitter-Anschluß ist eine Diode D und ein Konden
sator Cres angeordnet. Die Kathode der Diode D ist
dabei mit dem Kollektor des Transistors T ver
bunden.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt,
den Transistor T als IGB (Insulatet Gate Bipolar)-
Transistor auszuführen. Der Steuereingang (Basis)
des Transistors T wird von der Steuer- und Rege
leinheit 7 mit einem Ansteuerungssignal beauf
schlagt.
Sekundärseitig liegt die Zündkerze ZK in Reihe zu
der Sekundärwicklung 13 des Zündübertragers, wobei
die beiden nicht miteinander verbundenen Anschlüsse
von Sekundärwicklung und Zündkerze auf Masse lie
gen. Technisch bedingt ist in diesem Stromkreis
eine Streukapazität Cstreu, eine Kerzenkapazität
Ckerze sowie eine Spulenkapazität Cspule vorhanden,
die durch einen gestrichelt gezeichneten Kondensa
tor dargestellt sind.
Die Spannungsversorgungseinheit 5 wandelt die üblicherweise
in einem Fahrzeug vorhandene 6-14 V-Spannung in eine
Gleichspannung von ca. 100 V bis 200 V um, die dann an die
Primärwicklung angelegt wird. Zu beachten ist, daß die Höhe
dieser Gleichspannung nicht ohne Bedeutung für die sich
einstellenden Arbeitsfrequenzen und Funkenströme ist. So
können während des normalen Funkenbrennens Frequenzen von
über 40 kHz erreicht werden. Falls das maximale
Spannungsangebot zur Verfügung gestellt werden soll, sind
die Frequenzen jedoch entsprechend geringer.
Der Steuer- und Regeleinheit 7 wird von einem Steuergerät SG
ein Steuersignal zugeführt, das vorzugsweise einen
vorwählbaren Abschaltstrom IA kodiert. Der Steuer- und
Regeleinheit 7 werden darüber hinaus weitere Regelgrößen
zugeführt, nämlich einerseits die Kollektorspannung UC des
Transistors T und andererseits der Primärstrom IP. Ein der
Kollektorspannung UC proportionales Meßsignal läßt sich
beispielsweise über einen Spannungsteiler erzeugen, ein dem
Primärstrom entsprechendes Meßsignal beispielsweise durch
Abgreifen der an einem Strommeßwiderstand abfallenden
Spannung. Diese Regelgrößen werden entsprechend einem noch
zu erläuternden Regelalgorithmus verarbeitet und in
Ansteuerungssignale für den Transistor T umgesetzt.
Entscheidend bei der Dimensionierung der Bauelemente der
Zündschaltung 3 ist, daß die Kopplung zwischen Primärseite
und Sekundärseite einen Wert von 0,65 überschreitet und
unter 0,9 bleibt. Der Kopplungsfaktor k ist eine elektrische
Eigenschaft des Zündübertragers, die nur durch die
mechanischen Abmessungen festgelegt wird. Er bestimmt, in
welchem Maße die magnetischen Flüsse der beiden Spulen
(primär- und sekundärseitig) sich gegenseitig durchfluten.
Durch die Veränderung der Geometrie, innerhalb und außerhalb
des Übertragers, ändert sich die Durchflutung der Wicklungen
innerhalb des Übertragers. Der zuvor genannte
Kopplungsfaktor von k zwischen 0,65 und 0,9 ermöglicht die
Verwendung von Wicklungen mit geringen Induktivitätswerten
L1, L2. Darüber hinaus besteht bei Spulen mit hoher Kopplung
auf engem Raum nicht die Gefahr, daß zu viele Feldlinien
durch den Motorblock beeinflußt werden und der
Zündübertrager somit bei unterschiedlichen Motoren
unterschiedliche Kopplungsfaktoren aufweist.
Ein gegenüber dem beschriebenen Zündsystem modifiziertes
System ist in Fig. 1b dargestellt. Der Unterschied besteht
darin, daß der Kondensator Cres nicht parallel zur Diode D
sondern parallel zur Primärwicklung 11 angeordnet ist.
Ansonsten stimmt der Aufbau mit demjenigen des ersten
Ausführungsbeispiels überein, so daß auf eine Beschreibung
der mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichneten Teile
verzichtet wird. Lediglich die Kapazitäten Cstreu, Ckerze
und Cspule wurden der Übersichtlichkeit wegen weggelassen.
Auf die Funktionsweise des Zündsystems hat die veränderte
Anordnung des Kondensators Cres jedoch keinen Einfluß.
In Fig. 1c ist die Sekundärseite mit der Sekundärwicklung
13 des Zündübertragers und der Zündkerze ZK dargestellt. In
Reihe zu der Sekundärwicklung 13 ist eine Ionenstrom-
Meßvorrichtung 15 vorgesehen, die ein Meßsignal
beispielsweise an die Steuer- und Regeleinheit 7 oder an das
vorgeordnete Steuergerät SG überträgt. Das Prinzip der
Ionenstrom-Messung
ist allgemein bekannt, weshalb auf eine Beschrei
bung an dieser Stelle verzichtet wird. Die Ionen
strom-Meßvorrichtung 15 ist auf jeden Fall ohne
weitere schaltungstechnische Änderungen in den bei
den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1a und Fig.
1b optional einsetzbar.
Im folgenden wird nun die Funktionsweise des Zünd
systems 1 und insbesondere die Auswirkungen des
Kopplungsfaktors k und der niedrigen Induktivitäts
werte L1, L2 auf das Zündverhalten beschrieben, wo
bei auf die Fig. 2 und 3 Bezug genommen wird.
Die in den Fig. 2a, 2b und 3 dargestellten Dia
gramme zeigen jeweils den zeitlichen Verlauf des
Primärstroms IP, der Kollektorspannung UC und der
Sekundärspannung UZK.
Zur Auslösung einer Zündung wird von dem Steuerge
rät SG ein Steuersignal an die Steuer- und Rege
leinheit 7 geliefert, das eine kodierte Information
über den Wert des Abschaltstroms IA enthält. Die
Steuer- und Regeleinheit gibt daraufhin ein Signal
an den Transistor T ab, der in den niederohmigen
Zustand geschaltet wird. Damit beginnt ein Strom IP
von der Spannungsversorgungseinheit 5 über die Pri
märwicklung 11, den Transistor T und den Widerstand
R zu fließen. Der Wert des Primärstroms IP, gemes
sen als am Widerstand R abfallender Spannungswert,
wird an die Steuer- und Regeleinheit 7 als Regel
größe geliefert. Sobald der Primärstrom IP den vom
Steuergerät vorgegebenen Abschaltstrom IA erreicht,
schaltet die Einheit 7 den Transistor T wieder in
den hochohmigen Zustand (Schritt 1).
Sobald die Kollektorspannung am Transistor T, die
ebenfalls der Regeleinheit als Regelgröße zugeführt
wird, einen bestimmten vorgegebenen Wert unter
schritten hat und die zeitliche Ableitung der Kol
lektorspannung UC negativ ist, schaltet die Steuer-
und Regeleinheit 7 den Transistor wieder in den
niederohmigen Zustand (Schritt 2).
Diese beiden Schritte 1, 2 wiederholen sich so
lange mit beliebigen Abschaltströmen, die im System
vorgesehen sind und während der Funkendauer wech
seln können, bis das Steuergerät das Signal für
"Zündung aus" liefert. Der Transistor T bleibt
hochohmig und der Zündfunke erlischt.
Charakteristisch für das erfindungsgemäße Zündsy
stem ist, daß sich während des maximalen Spannungs
angebots Uzk,max nahezu keine Energie im Zündüber
trager, weder in der Primärwicklung 11 noch in der
Sekundärwicklung 13 befindet. Darüber hinaus zeigt
Fig. 2, daß der Spannungsverlauf Uzk unsymmetrisch
ist, sich aber regelmäßig wiederholt. Es ist vor
teilhaft, die in der Fig. 2 deutlich zu erkennen
den stark ausgeprägten Spannungsspitzen Uzk,max in
negative Richtung zeigen zu lassen, was vom Wickel
sinn des Zündübertragers abhängt, da die benötigte
Zündspannung in negativer Richtung aufgrund der
Kerzengeometrie geringer ist.
Fig. 2a läßt auch erkennen, daß die Maxima der
Kollektorspannung UC eingedrückt sind. Dies läßt
sich durch die Rückwirkung von Sekundärkreis auf
Primärkreis erklären, die durch den hohen Kopp
lungsfaktor k stärker ausgeprägt ist. Durch Verän
dern des Übersetzungsverhältnisses des Zündübertra
gers 9 läßt sich die Verformung der Kollektorspan
nung UC im Bereich des Maximums verändern, wie in
den verschiedenen zeitlichen Verläufen der Kol
lektorspannung in Fig. 2c zu erkennen. Im übrigen
zeigt die obere horizontale Linie den Wert der ma
ximalen Spannungsfestigkeit und die untere Linie
die Einschaltschwelle für den Transistor.
In den Fig. 2a und 2b ist zu erkennen, daß im
hochohmigen Zustand des Transistors T während einer
primärseitigen Halbwelle zirka eine sekundärseitige
Schwingung auftritt, was im wesentlichen durch die
Resonanzkapazität Cres bestimmt wird. Befindet sich
der Transistor T im niederohmigen Zustand, können
jedoch unterschiedlich viele Schwingungen auf der
Sekundärseite auftreten. Hierbei hängt die Anzahl
der Schwingungen von der verfügbaren Versorgungs
spannung und von der Induktivität der Primärwick
lung 11 ab.
Zu beachten ist jedoch, daß das lokale Minimum in
der Oberwelle der Kollektorspannung UC nicht unter
die Einschaltschwelle des Transistors T sinkt, denn
sonst wird das gewünschte Spannungsmaximum nicht
erreicht, da der Transistor von der Steuer- und Re
geleinheit wieder eingeschaltet werden würde. Des
weiteren muß die maximale Spannungsfestigkeit der
Bauelemente Berücksichtigung finden. In Abb.
2.c.1 sind die beiden Grenzen angegeben.
Das maximale Spannungsangebot Uzk,max wird peri
odisch jeweils bei hochohmig geschaltetem Transi
stor T zur Verfügung gestellt. Die Spannung ist nur
auf einer Seite ausgeprägt und ist unabhängig von
der Größe der Versorgungsspannung. Bereits in der
ersten Periode wird das volle Spannungsangebot
Uzk,max erreicht, wobei dann in der Regel der Funke
durchbricht.
Nach dem Funkendurchbruch verhält sich das in den
Fig. 1a und 1b gezeigte Zündsystem annähernd wie
andere aus dem Stand der Technik bekannte Resonanz
wandler. Die Rückwirkungen auf die Kollektorspan
nung UC sind nicht mehr vorhanden, da die Funken
spannung nur noch Werte um etwa 1000 V annimmt.
Aufgrund der hohen Kopplung k läßt sich der Ab
schaltstrom IA deutlich geringer wählen. Dies hat
zur Folge, daß die maximal auftretende Kollektor
spannung des Transistors von über 1000 V bei her
kömmlichen Systemen auf ca. 750 V bei dem vorliegen
den Zündsystem fällt. Damit ergeben sich erkennbare
Vorteile im Hinblick auf die Spannungsfestigkeit
der Bauelemente.
Der gewünschte Funkenstrom IFu kann aus dem Funken
widerstand und dem Übersetzungsverhältnis des Zünd
übertragers berechnet werden. Es gilt näherungs
weise
IFu = k . √L₁/L₂ . IA
Damit ist der Funkenstrom IFu vorab bekannt und der
gewünschte Abschaltstrom IA kann durch das Steuer
gerät SG gewählt werden. Die entsprechenden Signal
verläufe sind in Fig. 3 dargestellt.
Durch Vorgabe des Abschaltstroms IA ist es also
möglich, den Funkenstrom IFu zu bestimmen.
Sobald die Funkenstrecke erlischt, erlangt der Se
kundärkreis wieder kapazitives Verhalten. Die Umla
deströme der Sekundärkapazität sorgen dann für ein
Ansteigen des Spannungsangebots Uzk nach dem glei
chen Prinzip wie unmittelbar nach dem Einschalten
des Zündsystems. Durch die Vorgabe des Abschalt
stroms IA ist es in vorteilhafter Weise möglich,
Betriebszustände, die als energieintensiv bekannt
sind, vorab mit einem höheren Abschaltstrom IA an
zusteuern, so daß das Spannungsangebot Uzk und der
Funkenstrom IFu ansteigt. Selbstverständlich ist
alternativ oder zusätzlich auch die Brenndauer zu
erhöhen.
Bei höchstmöglichem Abschaltstrom IA wird auch das
maximale sekundärseitige Spannungsangebot Uzk,max
zur Verfügung gestellt. Da das Spannungsmaximum
Uzk,max bereits in der ersten Periode erreicht
wird, wird der Funke auch schon zu diesem Zeitpunkt
durchbrechen. Hat sich dann ein leitender Plasmaka
nal gebildet, fließt nun aufgrund des hohen Ab
schaltstroms IA ein hoher Funkenstrom IFu. Es kann
dann unmittelbar nach der ersten Periode des Pri
märstroms IP vom Steuergerät SG oder der Steuer-
und Regeleinheit auf einen niedrigeren Abschalt
strom IA gewechselt werden, so daß eine Reduzierung
des Kerzenverschleisses ermöglicht ist.
Durch die gute Kopplung k des Zündübertragers ist
eine gute Rückwirkung der großen Sekundärspannung
Uzk,max (ca. 30 kV) auf der Primärseite gegeben. So
kann zum Beispiel durch eine Analyse des Primär
stroms IP eine ordnungsgemäße Zündung detektiert
werden. Die Zündung ist nämlich dann erfolgt, wenn
die Rückwirkungen auf die Primärseite nahezu voll
ständig zurückgegangen sind. Aus einem Vergleich
der Signalverläufe gemäß Fig. 2 und Fig. 3 ist
dies zu erkennen.
Das erfindungsgemäße Zündsystem sichert aufgrund
der hohen Funktionalität also ein Betriebspunkt ab
hängiges angepaßtes Verhalten, so daß bei modernen
Motorkonzepten, wie Magermotoren, Abgasrückführung
und Benzindirekteinspritzung, annehmbare Ker
zenstandzeiten bei sehr guter Gemischentflammung
erreichbar sind.
Claims (9)
1. Zündsystem, das als Resonanzwandler aufgebaut ist, für
einen Verbrennungsmotor, mit einer Spannungsquelle (U),
einem Halbleiter-Leistungsschalter (T), einer
Resonanzkapazität (Cres), einer Rückspeisediode (D),
einer Steuer- und Regeleinheit (7), einer Zündkerze (ZK)
und einem Zündübertrager (9), wobei die Resonanzkapazität
Teil eines ersten und eine Sekundärkapazität, die sich
aus einer Kerzenkapazität, einer Streukapazität und einer
Wicklungskapazität zusammensetzt, Teil eines zweiten
Schwingkreises ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Schwingkreise über den Zündübertrager (9)
miteinander gekoppelt sind, wobei der Kopplungsfaktor k
zwischen 0,65 und 0,9 liegt.
2. Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein der Kollektorspannung des Leistungsschalters (T)
proportionales Signal und ein dem Strom (IP) durch die
Primärwicklung des Zündübertragers proportionales Signal
als Regelgröße der Steuer- und Regeleinheit (7) zugeführt
sind.
3. Zündsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschaltstrom (IA), bei
dem der Leistungsschalter (T) abschaltet, während einer
Brennphase veränderbar ist.
4. Zündsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuer- und Regeleinheit
(7) ein Steuersignal zugeführt ist, das in kodierter Form
den Wert des Abschaltstroms (IA) enthält.
5. Zündsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe zu der
Sekundärwicklung des Zündübertragers (9) eine Ionenstrom-
Meßvorrichtung (15) angeordnet ist.
6. Zündsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinheit
bei Anlegen eines Steuersignals den Leistungsschalter (T)
in den Sperrzustand schaltet, wenn der Primärstrom (IP)
den Wert des Abschaltstroms (IA) erreicht.
7. Zündsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuer- und Regeleinheit (7) den Leistungsschalter
(T) in den leitenden Zustand schaltet, wenn die
Kollektorspannung (UC) einen bestimmten vorgegebenen Wert
unterschritten hat und die zeitliche Ableitung der
Kollektorspannung (UC) negativ ist.
8. Zündsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in der hochohmigen Phase des
Transistors während einer primärseitigen Halbwelle
ungefähr eine sekundärseitige Oberwelle erzeugt wird, um
ein maximales Spannungsangebot zu erreichen.
9. Zündsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halbleiter-
Leistungsschalter (T) als IGB (Insulatet Gate Bipolar)-
Transistor ausgebildet ist.
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