DE19681432C2 - Mikrowellensterilisationssystem zur gleichzeitigen Sterilisation einer Vielzahlmedizinischer Instrumente - Google Patents
Mikrowellensterilisationssystem zur gleichzeitigen Sterilisation einer Vielzahlmedizinischer InstrumenteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Mikrowellensterilisationssystem mit einem Mikrowellenofen (12) mit einer Mikrowellenquelle (14) zur Erzeugung von Mikrowellenstrahlung. Der Ofen (12) umschließt eine erste Kammer (74) und eine zweite Kammer (74). In jeder Kammer (74) ist ein Beutel (8) mit einem Objekt so angeordnet, daß er der Mikrowellenstrahlung ausgesetzt ist, wobei jede Tasche (8) einen Innenraum umfaßt, in dem sich das der jeweiligen Tasche (8) zugeordnete Objekt befindet. Das System umfaßt des weiteren ein Sensorsystem (36) zur Erfassung der Temperaturen beider Innenräume und erzeugt für diese Temperaturen repräsentative Signale. Die Signale werden zur Mikrowellenquelle (14) übertragen, um die Emission von Mikrowellenstrahlung von der Mikrowellenquelle (14) zu regeln.
Description
Die Erfindung betrifft ein Mikrowellensterilisationssystem mit einem
Mikrowellenofen zum gleichzeitigen Sterilisieren einer Vielzahl chirurgischer
Instrumente aus Metall durch Mikrowellenstrahlung, wobei eine
Lichtbogenbildung zwischen den metallischen chirurgischen Instrumenten
verhindert werden soll.
Der ständige Kontakt von in Zahnarztpraxen und in der Medizin allgemein täti
gen Mitarbeitern und benutzten Instrumenten mit Schleim und Blut bei praktisch
jeder Behandlung in der Dental- und Allgemeinmedizin ist eine stetige Gefahr
und ein potentieller Beitrag zur Übertragung von Infektionen. Es gibt eine
Vielzahl bewährter Verfahren zur Sterilisation von Instrumenten. Alle diese
Verfahren sind jedoch im Hinblick auf chirurgische Instrumente oder in der
Zahnheilkunde eingesetzte Handstücke und Bohrer mit Nachteilen behaftet.
Das gebräuchlichste Sterilisationsverfahren, d. h. die Behandlung im Autokla
ven, ist fast allen in Zahnarztpraxen verwendeten Hochleistungshandstücken
abträglich. Im Rahmen einer Untersuchung von dentalen Handstücken, die
angeblich autoklavsicher sein sollten, wurde innerhalb eines simulierten Zeit
raums von drei Monaten ein Absinken der Leistung festgestellt. Darüberhinaus
werden bei einer Behandlung im Autoklaven ohne Vorbehandlung in einer
Ölemulsion die scharfen Kanten der Bohrer zerstört.
Ein zweites Sterilisationsverfahren besteht darin, den Instrumenten Hitze zu
beaufschlagen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß Temperaturen von
etwa 160°C erforderlich sind, während Wärmeerzeuger zum schnellen Errei
chen derartiger Temperaturen nur bedingt zur Verfügung stehen. Das Verfah
ren ist mit weiteren Nachteilen dadurch behaftet, daß die Gummi- und Kunst
stoffunterlegscheiben und -buchsen innerhalb der dentalen Handstücke mögli
cherweise beschädigt werden könnten und lange Aussetzungszeiten (von etwa
1 Stunde) benötigt werden.
Die Gassterilisation mit einem Ethylenoxidgemisch ist für sowohl Handstücke
als auch Bohrer annehmbar. Dieses Verfahren ist jedoch wegen der Kosten für
die Einrichtung, der langen Sterilisations- und Entlüftungszeiten und der Kosten
für einen ausreichenden Schutz des Personals wenig praxisnah.
Alkalisches Glutaraldehyd (2%) ist zur Sterilisation von Geräten geeignet, muß
jedoch zur Abtötung von sporenbildenden Organismen oder Tuberkulosemikro
organismen 10 Stunden benutzt werden und reizt das Gewebe. Das Mittel er
fordert außerdem eine ständige Überwachung, da es seine Wirksamkeit ver
liert, wenn es älter als zwei Wochen ist.
Eine weitere Methode der Sterilisation von medizinischen Instrumenten besteht
darin, diese in einer Reinigungslösung abzubürsten und mit Alkohol abzuwi
schen. Wegen ihrer gezahnten oder rauhen Handgriffoberflächen können die
meisten Instrumente jedoch nicht auf diese Weise desinfiziert werden. Abgese
hen von den Fällen, in denen trockene Hitze zur Verfügung steht, gibt es keine
praktische Methode für die Sterilisation von Dentalbohrern, durch welche die
Schneidkante nicht schnell stumpf würde.
Die vorbeschriebenen Sterilisationsverfahren sind nicht so vorteilhaft wie die
Verwendung trockener Hitze zur Sterilisation von medizinischen, zahnmedizini
schen und ähnlichen Geräten und Instrumenten, da trockene Hitze die gering
sten Beschädigungen wie zum Beispiel ein Stumpfwerden oder Rosten der
Werkzeuge verursacht. Die Sterilisation durch trockene Hitze erfordert die Be
aufschlagung von Temperaturen in der Größenordnung von 130°C bis 170°C
auf die Dauer von einigen Minuten, um alle Pathogene einschließlich Sporen
bildner abzutöten. Leider sind derartige Techniken zeitaufwendig, wenn die
Werkzeuge in hermetisch verschlossene Beutel gegeben werden, da die Wär
meübertragungsrate durch einen Beutel niedrig ist. Es gibt schnellere Trocken
hitzetechniken, bei denen die Werkzeuge zur Sterilisation jedoch in einen per
forierten Halter oder in eine offene Schale gegeben und Heißluft mit hoher Ge
schwindigkeit zugeführt werden müssen. Nach einer solchen Sterilisation wären
die Werkzeuge steril, jedoch der Luft und somit einer erneuten Kontaminierung
ausgesetzt.
Mikrowellenenergie ist in der Vergangenheit zahlreiche Male als Mittel zur Ste
rilisation von Materialien einschließlich Nahrungsmittelprodukten in Betracht
gezogen worden. Werden Mikrowellen jedoch direkt oder indirekt zur Sterilisa
tion von in allgemeinmedizinischen Praxen und bei Zahnärzten verwendeten
metallischen Werkzeugen und Instrumenten eingesetzt, so werden mehrere
Probleme sofort offenkundig. Die Tatsache, daß die Werkzeuge aus Metall
sind, bedeutet, daß sie nur geringfügig oder überhaupt nicht von den Mikrowel
len erhitzt werden, es sei denn, daß sie magnetisch sind, was in der Regel je
doch nicht der Fall ist. Dies bedeutet, daß eine zusätzliche Wärmequelle erfor
derlich ist, die zu einer Wechselwirkung mit den Mikrowellen in der Lage sein
muß, um Hitze zu erzeugen, durch die wiederum die Werkzeuge erhitzt und
somit sterilisiert werden.
Ein zweites wesentliches Problem, das bei jedem Versuch der Sterilisation
metallischer Werkzeuge oder Instrumente allgemein zu verzeichnen ist, ist die
Lichtbogenbildung oder Koronaentladung. Diese kann zwischen zwei eng ne
beneinanderliegenden Werkzeugen oder an den scharfen Kanten oder Spitzen
eines einzelnen Instruments auftreten. Durch einen solchen Lichtbogen wird
das Metall tatsächlich geschmolzen und das Werkzeug unbrauchbar.
Verschiedene Vorschläge zur Ausschaltung dieser beiden Hauptprobleme sind
unterbreitet worden. Zuerst wurde eine Sterilisation durch die indirekte Anwen
dung von Mikrowellen in den USA-Patentschriften Nr. 5 019 344; 5 019 359 und
5 039 495 offengelegt. Diese Patentschriften betreffen den Einsatz von
Mikrowellen zur Verdampfung einer flüssigen Sterilisationsmittellösung und die
Behandlung der Instrumente mit entweder nur dem verdampften Sterilisati
onsmittel oder mit sowohl den Mikrowellen als auch dem verdampften Sterilisa
tionsmittel. Bei Verwendung von Mikrowellen zur Sterilisation der Instrumente
werden die Instrumente in eine abgeschirmte und unter Druck stehende Atmo
sphäre eingebracht, die durch das verdampfte Sterilisationsmittel gebildet wird.
Die unter Druck stehende Atmosphäre verhindert Lichtbogenbildung und trägt
zur Sterilisation der Instrumente in Verbindung mit den Mikrowellen bei.
Nach einer weiteren Technik der Mikrowellensterilisation werden zahnärztliche
Instrumente in einem Mikrowellenofen den Mikrowellen direkt ausgesetzt. Hier
bei können die Instrumente in Autoklavenbeutel aus Kunststoff gegeben wer
den. Bei dieser Technik sind mehrere Mängel zu verzeichnen wie zum Beispiel
(1) die Notwendigkeit einer dreidimensionalen Drehung der Objekte innerhalb
des Ofens, um das Instrument gleichmäßig zu erhitzen; (2) die Notwendigkeit
einer Abschirmung des Ofens gegen von den Instrumenten nicht absorbierte
Energie, die zurück zum Ofen reflektiert wird; und (3) die Notwendigkeit entwe
der eines Mikrowellenabsorbers wie beispielsweise Wasser oder eines
Radarwellenabsorbers innerhalb des Ofens zur Verhinderung einer
Lichtbogenbildung.
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu meistern, besteht darin, daß die Werk
zeuge mit einem mikrowellenundurchlässigen, jedoch absorbierenden Material
umgeben werden, das verhindert, daß die Mikrowellen die Werkzeuge "zu Ge
sicht bekommen", das jedoch selbst heiß wird und seine Hitze auf die Werk
zeuge überträgt. Derartige Materialien, die häufig verwendet werden, um für
den Verbraucher bestimmtes Mikrowellengeschirr wie zum Beispiel Bräuner-
und Pizzaschalen herzustellen, sind in der Regel sperrig und teuer und zur
Herstellung von Einwegbeuteln ungeeignet.
Ein weiterer Vorschlag ist die Verwendung billiger und allgemein als Mikrowel
lensuszeptoren bezeichneter Einwegmaterialien, die sich zu elastischen oder
starren Beuteln oder Schachteln verarbeiten lassen. Sie werden in der Regel
durch einen dünnen Überzug aus Metallen wie zum Beispiel Aluminium oder
Stahl auf Kunststoffmaterial wie zum Beispiel Polyesterfolie hergestellt. Diese
wiederum ist allgemein auf Papier oder Karton aufgeklebt, das/der bei der Er
hitzung mit Mikrowellen Halt bietet. Bei Aussetzung an Mikrowellen können
derartige Folien schnell Temperaturen von 200°C erreichen, die für eine Steri
lisation nutzbar wären; sie haben jedoch bei der beschriebenen Anwendung
einen wesentlichen Nachteil, nämlich den, daß sie eine Lichtbogenbildung bei
metallischen Objekten nicht verhindern. Der Grund hierfür ist der, daß, sie ge
genüber der Mikrowellenenergie weitgehend durchlässig sind, so daß einige
Mikrowellen von einem Objekt aus Metall aufgenommen werden. Obwohl all
gemein bekannt ist, daß Mikrowellen von Metallen reflektiert werden, dringen
sie tatsächlich jedoch etwa 1 µm tief in die Metalloberfläche ein. Diese leichte
Penetration verursacht eine unkontrollierte Aktivierung der Oberflächenelektro
nen und erzeugt einen entlang der Oberfläche fließenden Strom. Baut sich eine
Spannungsladung auf einem Material bis zu dem Wert auf, bei dem die Fähig
keit der Luft zur Ableitung der Ladung übertroffen wird, so bildet sich ein Licht
bogen. Es ist allgemein bekannt, daß sich Ladungen vor allem an scharfen
Kanten oder Spitzender Metalloberfläche aufbauen. Werden metallische Werk
zeuge wie zum Beispiel Dentalsonden in einen Beutel oder eine Schachtel aus
marktgängigen Mikrowellensuszeptorprodukten gegeben und dann in einem
Mikrowellenofen erhitzt, so tritt eine Lichtbogenbildung zwischen eng neben
einanderliegenden Werkzeugen oder an den scharfen Spitzen derselben auf. In
der Regel ist ein stärker heller Blitz fast unmittelbar nach Erregung des Magne
trons zu verzeichnen. Hierdurch kann sich der Suszeptor entzünden und unter
heftiger Reaktion verbrennen, während die scharfe Spitze der Dentalsonde zu
einer Kugel verschmilzt und dadurch unbrauchbar wird. Darüber hinaus kann
diese Lichbogenbildung den Ofen beschädigen.
Die Erfinder sind das Problem der Lichtbogenbildung in Mikrowellenaufneh
merbehältern durch Erfindung einer Behälterkonstruktion angegangen, mit der
eine Sterilisation von metallischen Objekten unter Verhinderung einer Lichtbo
genbildung möglich ist. Diese Behälterkonstruktion ist in der
US 5 607 612 A beschrieben.
Aus der US 5,246,674 A wird ein Temperatursensor dazu benutzt, die in den
Behälter eingespritzte Flüssigkeit zu regeln, um dadurch das Verbrennen von
zu sterilisierenden Objekten zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mikrowellensterilisationssystem
mit Mikrowellenofen so auszugestalten, daß sich eine Vielzahl chirurgischer
Instrumente aus Metall durch Mikrowellenstrahlung ohne die Gefahr einer
Lichtbogenbildung zuverlässig sterilisieren lassen.
Die Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale
gelöst.
In den Patentansprüchen 2 bis 21 sind weitere erfinderische Ausgestaltungen
beschrieben.
Das erfindungsgemäße Mikrowellensterilisationssystem umfaßt einen
Mikrowellenofen mit einer Mikrowellenquelle, von der Mikrowellenstrahlung
erzeugt wird. Der Ofen umschließt eine erste Kammer und eine zweite
Kammer. In jeder Kammer befindet sich ein Beutel mit einem Objekt, der darin
so positioniert ist, daß er der Mikrowellenstrahlung ausgesetzt wird, wobei jeder
Beutel einen Innenraum zur Aufnahme des dem jeweiligen Beutel entspre
chenden Objekts umfaßt. Das System ist desweiteren mit einem Sensorsystem
zur Erfassung der Temperaturen der beiden Innenräume versehen und erzeugt
für diese Temperaturen repräsentative Signale. Diese Signale werden zur
Mikrowellenquelle übertragen, um die Emission der Mikrowellenstrahlung von
der Mikrowellenquelle zu steuern.
Die Erfindung bietet eine Vielzahl von Vorteilen, gemäß denen es zum Beispiel
möglich ist, billig und schnell ein oder mehrere metallische oder nichtmetalli
sche Instrumente für die Zahnbehandlung bzw. die Chirurgie zu sterilisieren.
Erfindungsgemäß können eine Vielzahl von metallischen Objekten in eine
Mikrowellenquelle oder einen Mikrowellenofen eingesetzt werden, ohne daß
sich irgendwelche Probleme mit der Lichtbogenbildung ergeben. Im Rahmen
der Erfindung können eine Vielzahl von handelsüblichen Mikrowel
lensuszeptorbehältern zur Sterilisation von metallischen Instrumenten ohne die
Gefahr einer Lichtbogenbildung benutzt werden.
Weitere Merkmaie und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnungen, in der die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen veranschaulicht ist. Es zeigen:
Fig. 1 = eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur
Sterilisation eines Objekts mittels Mikrowellenstrahlung;
Fig. 2 = eine Darstellung sowohl eines Sterilisationsbeutels als auch einer Kas
sette mit einem chirurgischen Instrument, der/die erfindungsgemäß zum
Zwecke der Sterilisation in eine Mikrowellenvorrichtung eingesetzt wird;
Fig. 3 = eine perspektivisch gezeichnete Schnittansicht einer ersten Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäßen Sterilisationsbehälters;
Fig. 4 = eine Draufsicht auf den Sterilisationsbehälter nach Fig. 3;
Fig. 5 = eine perspektiv gezeichnete Draufsicht auf eine zusammen mit den
Sterilisationsbehältern nach den Fig. 3, 4 sowie 6 bis 11 zu verwendende
Schale;
Fig. 6 = eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Sterilisationsbehälters;
Fig. 7 = eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemä
ßen Sterilisationsbehälters mit Sichtfenster;
Fig. 8 = eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Sterilisationsbehälters mit Sichtfenster;
Fig. 9a-d = eine Darstellung einer dritten Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Sterilisationsbehälters mit Sichtfenster;
Fig. 10a-b = eine Darstellung einer vierten Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Sterilisationsbehälters mit Sichtfenster;
Fig. 11 = eine Draufsicht auf die Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sterilisationsbehälters nach Fig. 3 mit einer Sichtanzeige;
Fig. 12 = eine Darstellung einer Ausführungsform der geschichteten Struktur
der Außenfläche des Sterilisationsbehälters nach Fig. 3;
Fig. 13 = eine Darstellung eines erfindunsgemäßen Sterilisationsbehälters in
Kassettenform;
Fig. 14 = eine Darstellung eines außenliegenden Sensorsystems zur Verwen
dung in Verbindung mit den Sterilisationsbehältern nach den Fig. 3 bis
13;
Fig. 15 = eine Darstellung eines innenliegenden Sensorsystems zur Verwen
dung in Verbindung mit den Sterilisationsbehältern nach den Fig. 3 bis
13;
Fig. 16 = eine Darstellung einer Ausführungsform eines hermetisch schließen
den Ventils zur Verwendung in Verbindung mit dem innenliegenden Sensorsy
sem nach Fig. 15;
Fig. 17a = eine Kurve des Temperaturverlaufs im Innern der Sterilisationsbehäl
ter nach den Fig. 3 bis 13 in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Ener
giezufuhr erfindungsgemäß auf andere Weise als pulsierend erfolgt;
Fig. 17b = eine Kurve der in Abhängigkeit von der Zeit beaufschlagten Energie
zum Auftragen der Temperaturkurve nach Fig. 17a, wenn die Temperatur
innerhalb des Ofens anfänglich der Umgebungstemperatur entspricht;
Fig. 18a = eine Kurve des Temperaturverlaufs im Innern der Sterilisationsbehäl
ter nach den Fig. 3 bis 13 in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Ener
giezufuhr erfindungsgemäß mit voller Leistung pulsierend erfolgt;
Fig. 18b = eine Kurve der in Abhängigkeit von der Zeit beaufschlagten Energie
zum Auftragen der Temperaturkurve nach Fig. 18a;
Fig. 19a = eine Kurve des Temperaturverlaufs im Innern der Sterilisationsbehäl
ter nach den Fig. 3 bis 13 in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Ener
giezufuhr erfindungsgemäß mit verringerter Leistung pulsierend erfolgt;
Fig. 19b = eine Kurve der in Abhängigkeit von der Zeit beaufschlagten Energie
zum Auftragen der Temperaturkurve nach Fig. 19a;
Fig. 20 = eine Kurve des Temperaturverlaufs im Innern eines Sterilisationsbe
hälters in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Temperatur innerhalb des Ofens
erfindungsgemäß der Umgebungstemperatur entspricht;
Fig. 21 = eine Kurve des Temperaturverlaufs im Innern eines Sterilisationsbe
hälters in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Temperatur innerhalb des Ofens
erfindungsgemäß unterhalb der vorbestimmten Sterilisationstemperatur liegt;
Fig. 22a = eine Kurve des Temperaturverlaufs innerhalb eines Sterilisationsbe
hälters in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Temperatur innerhalb des Ofens
erfindungsgemäß der vorgegebenen Sterilisationstemperatur entspricht;
Fig. 22b = eine Kurve der in Abhängigkeit von der Zeit beaufschlagten Energie
zum Auftragen der Temperaturkurve nach Fig. 22a, wenn die Energiezufuhr
erfindungsgemäß auf andere Weise als pulsierend erfolgt;
Fig. 22c = eine Kurve der in Abhängigkeit von der Zeit beaufschlagten Energie
zum Auftragen der Temperaturkurve nach Fig. 22a, wenn die Energiezufuhr
erfindungsgemäß mit verringerter Leistung pulsierend erfolgt;
Fig. 23 = eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Mehrkammer-Mikrowel
lenofens;
Fig. 24 = eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Mikrowellenofens mit ei
nem horizontal angeordneten Drehteller;
Fig. 25 = eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Mikrowellenofens mit ei
nem vertikal angeordneten Drehteller;
Fig. 26a = Darstellung einer Vorderseite eines Musters des erfindungsgemäßen
Beutels;
Fig. 26b = Darstellung einer Rückseite des Musterbeutels nach Fig. 26a;
Fig. 27 = eine Schnittansicht einer Folienanzeige zur Verwendung zusammen
mit dem Musterbeutel nach den Fig. 26a-b; und
Fig. 28 = eine Schnittansicht eines temperaturempfindlichen Fleckens zur Ver
wendung zusammen mit dem Musterbeutel nach den Fig. 26a-b.
Unter Bezugnahme nunmehr auf die Zeichnungen, in denen identische oder
entsprechende Teile in den verschiedenen Figuren die gleichen Bezugszeichen
haben, ist insbesondere die Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Sy
stems zur Sterilisation von Objekten. Das Sterilisationssystem 2 umfaßt eine
Mikrowellenquelle 4, von der Mikrowellenstrahlung 6 in Richtung eines ein Ob
jekt 10 enthaltenden Sterilisationsbehälters 8 emittiert wird. Für die Zwecke
dieser Anwendung werden Mikrowellen als eine elektromagnetische Strahlung
mit einer Frequenz in der Größenordnung von etwa 106 Hz bis etwa 3 × 1011 Hz
angesehen. Bevorzugt haben die Mikrowellen eine Frequenz von ungefähr
2,450 MHz, d. h. die Frequenz, mit welcher die meisten handelsüblichen Mikro
wellenöfen arbeiten.
Wie aus der Ausführungsform nach Fig. 2 ersichtlich, ist die Mikrowellen
quelle 4 bevorzugt ein Mikrowellenofen 12 mit einem Mikrowellenquellenregler
14, mit dem die Menge der vom Ofen 12 emittierten Mikrowellen durch Rege
lung der dem Ofen 12 zugeführten Energie gesteuert wird. Ein Sterilisationsbe
hälter 8 ist innerhalb des Ofens 12 eingesetzt. Gemäß den Fig. 3 und 4
hat der Behälter 8 eine Außenfläche 16, die einen Innenraum 18 begrenzt, in
den das Objekt 10 eingesetzt wird. Der Behälter 8 besteht bevorzugt aus einer
durchgehenden Oberfläche mit einer Innenfläche, die einen Innenraum 18 be
grenzt, in den das Objekt 10 eingesetzt wird. Die durchgehende Oberfläche
umfaßt bevorzugt eine Unterseite 20. Die Unterseite 20 kann (1) aus einem
einzigen Material wie zum Beispiel einer elastischen Aluminiumfolie oder Poly
ester hergestellt sein oder (2) als eine zweischichtige Struktur mit einer Außen
fläche 22 und einer Auflagefläche 24 ausgebildet sein. Der Behälter 8 besitzt
darüber hinaus eine Abdeckung 26, die an der Unterseite 20 angebracht ist.
Die Abdeckung 26 kann ebenfalls eine zweischichtige Struktur wie die Unter
seite 20 mit oder ohne Sichtfenster oder Flecken aufweisen.
Bei dem Objekt 10 kann es sich um jede Art von zu sterilisierendem Material
handeln. Insbesondere kann das Objekt 10 ganz oder teilweise metallisch sein
wie zum Beispiel ein in den Fig. 3 und 5 dargestelltes Dentalinstrument
oder in der Allgemeinmedizin eingesetztes Instrument. Um zur Verhinderung
einer Lichtbogenbildung zwischen chirurgischen Instrumenten aus Metall beizu
tragen, die sich im Innenraum 18 des Behälters 8 befinden, werden die Instru
mente bevorzugt in einen der Kanäle der auf der Auflagefläche 24 positionier
ten Schale 28 gelegt. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, ist die Schale 28 von recht
eckiger Form, aus Papier oder Kunststoff hergestellt und mit einem oder
mehreren rechteckigen oder runden Kanälen oder Abteilen 30 versehen, in die
jeweils ein einzelnes Instrument eingelegt wird. Durch Absetzung der Instru
mente um einen ausreichenden Abstand voneinander wird die Gefahr einer
Lichtbogenbildung zwischen den Instrumenten herabgesetzt.
Sobald das Objekt 10 in den Innenraum 18 eingesetzt ist, wird der Behälter 8
hermetisch verschlossen, so daß das Objekt 10 sich bei der Sterilisation durch
den Ofen 12 in einer trockenen Umgebung befindet. Das hermetische Ver
schließen erfolgt durch Heißsiegeln des Behälters 8 oder nach anderen geeig
neten Methoden wie zum Beispiel unter Verwendung von Kleber oder Klebe
band. Durch das hermetische Verschließen des Objekts 10 im Behälter 8 ist
gewährleistet, daß die Umgebung nicht durch Viren oder dergleichen innerhalb
des Raumes kontaminiert wird. Außerdem ist das Objekt 10 bevorzugt inner
halb des verschlossenen Innenraums 18 des Behälters 8 einer trockenen Um
gebung ausgesetzt.
Die Sterilisation des Objekts 10 durch vom Ofen 12 emittierte Mikrowellen 6
erfolgt in der Weise, daß der Behälter 8 die auf seine Außenfläche 16 auftref
fenden Mikrowellen in Wärme umwandelt. Die Wärme wird innerhalb des
Innenraums 18 in einer zur Sterilisation des Objekts 10 ausreichenden Menge
erzeugt. Wie aus Fig. 4 zu ersehen, besitzt weitgehend die gesamte Außen
fläche 16 des Behälters 8 eine mikrowelleninteraktive Schicht 32, die einige der
Mikrowellen schnell in Wärme umwandelt. Darüber hinaus kann auch die Un
terseite 26 eine mikrowelleninteraktive Schicht 32 aufweisen, um Mikrowellen in
Wärme umzuwandeln. Ein Beispiel für ein solches mikrowelleninteraktives
Material ist ein Mikrowellensuszeptormaterial, wie es allgemein bekannt ist und
das in der Regel aus einer dünnen Kunststoffschicht mit einer Vielzahl von lei
tenden Inseln aus Metall (wie beispielsweise Aluminium) besteht, die darauf
durch Vakuumbedampfung aufgebracht sind. Beispiele geeigneter Suszeptoren
sind die unter den Namen (1) Accu.Crisp und (2) Microcrisp hergestellten
Materialien. Das Suszeptormaterial kann entweder elastisch oder starr wie zum
Beispiel Pappe sein, so daß eine Ausbildung des Behälters 8 entweder als
Beutel oder als Kassette möglich ist.
Wie vorstehend bereits beschrieben, besteht bei Verwendung eines Suszep
tormaterials in einem herkömmlichen Mikrowellenofen bei metallischen Objek
ten eine Tendenz zu Lichtbogenbildung und Aufschmelzung, da einige der
Mikrowellen 6 aus dem Ofen 12 durch den Suszeptor auf das Objekt 10 über
tragen werden. Solche herkömmlichen Mikrowellenöfen bestehen aus einer
Stromversorgung, einem Magnetron, einem Ankopplungstrichter, einem Innen
raum mit Zugangstür und einer Bedienungsfläche. Die Magnetronröhre arbeitet
normalerweise mit 100 bis 120 V, nimmt 10 bis 15 A auf und erzeugt 400 bis
1000 W Mikrowellenenergie, die in den Innenraum geleitet wird, um die darin
befindlichen Objekte zu erhitzen. Viele dieser herkömmlichen Öfen besitzen
eine Art von Energiezufuhrregelung, über welche der durchschnittliche Ener
gieverbrauch im Innenraum verringert werden kann. Die Verringerung des
Energieverbrauchs erfolgt fast immer durch pulsierende Zufuhr der vollen Lei
stung innerhalb bestimmter Betriebszyklen oder in Abhängigkeit von der Zeit,
wobei unter Betriebszyklus oder Zeitabhängigkeit die Zeitspanne ab Beginn der
pulsierenden Energiezufuhr bis zu deren Beendigung zu verstehen ist. So läßt
sich zum Beispiel bei einem 800 W Ofen ein durchschnittlicher Energiever
brauch von 400 W oder 50% der Leistung durch pulsierende Zufuhr der vollen
800 W erreichen (wobei die Annahme gilt, daß die Impulsbreite gleich der hal
ben Impulsdauer ist). Da diese Zeitbasen mit in der Regel einer Dauer von 20
Sekunden oder mehr lang sind, bedeutet dies, daß die vollen 800 W auf die
Dauer von 10 Sekunden oder länger beaufschlagt und somit zu den vorbe
schriebenen Problemen der Lichtbogenbildung führen würden.
Um die vorerwähnten Probleme der Lichtbogenbildung zu vermeiden, geht die
Erfindung davon aus, daß eine geringe Mikrowellenenergie während des ge
samten Erhitzungs-/Sterilisationszyklus erzeugt werden muß. Der geringe Be
darf an Mikrowellenenergie reicht von etwa 1 W bis etwa 400 W und sollte be
vorzugt zwischen etwa 50 W und etwa 250 W ausmachen. Es gibt mehrere
Möglichkeiten, eine stabile kontinuierliche Energiezufuhr sicherzustellen, ohne
die Mikrowellenquelle zu beschädigen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von
Energieausgangsgeräten mit geringer Wattleistung wie zum Beispiel Fest
körpertransistoren, die in der Lage sind, Miokrowellenenergie mit den in der
Industrie, in der Wissenschaft und im medizinischen Bereich erforderlichen
Frequenzen von beispielsweise 915 MHz zu erzeugen. Eine andere Möglichkeit
ist die Verwendung eines normalen Mikrowellenofenmagnetrons und die Ände
rung der Energieversorgung in der Weise, daß das Magnetron pulsierend, je
doch auf einer Zeitbasis von sehr kurzer Dauer von einer Sekunde oder mög
lichst deutlich weniger als einer Sekunde arbeitet, um den Aufbau des elektri
schen Feldes zu verhindern. Zu diesem Zweck wäre ein getrennter
Heiztransformator erforderlich. Nach einer noch anderen Technik wird ein ge
trennter Heiztransformator in der Energieversorgung vorgesehen, der zur Rege
lung des Anodenplattenstroms eingesetzt werden kann. Weitere Möglichkeiten
zur Erzielung der gleichen kontrollierten Energieverringerung sind dem
Fachmann allgemein bekannt.
Mit dem gemäß vorstehender Beschreibung geänderten Ofen ist es möglich,
ein innerhalb eines herkömmlichen Suszeptormaterials befindliches metalli
sches Objekt 10 zu sterilisieren, ohne daß die Gefahr einer Lichtbogenbildung
besteht. Die Sterilisation erfolgt in der Weise, daß zuerst die mikrowelleninter
aktive Schicht 32 einer ersten Menge von Mikrowellen ausgesetzt wird derge
stalt, daß die Schicht 32 schnell Wärme erzeugt, durch welche die Ausgang
stemperatur, T0, im Innenraum auf eine vorbestimmte Sterilisationstemperatur,
TS, im Bereich von etwa 175°C bis etwa 200°C hochgefahren wird. Die vor
bestimmte Sterilisationstemperatur wird möglichst innerhalb von etwa 30 bis 60
Sekunden nach dem ersten Einschalten des Ofens 12 erreicht. Sobald die vor
bestimmte Sterilisationstemperatur erreicht ist, wird die Energiezufuhr des
Ofens 12 in der Weise geregelt, daß die Temperatur im Innenraum 18 auf eine
zur Sterilisation des Objekts 10 ausreichende Zeitdauer auf der vorbestimmten
Temperatur gehalten wird. Bevorzugt wird das Objekt der vorbestimmten Tem
peratur etwa 5 bis 7 Minuten lang ausgesetzt. Beispiele der im Innenraum 18
herrschenden Temperatur in Abhängigkeit von der Zeit sind in den Fig.
17a, 18a, 19a, 20, 21 und 22a dargestellt.
Die Temperaturkurven gemäß den Fig. 17a, 18a, 19a, 20, 21 und 22a
werden durch Regelung der Energieversorgung des Ofens 12 über die Zeit
aufgetragen. Wie aus Fig. 17a ersichtlich, gibt es zwei deutlich abgegrenzte
Bereiche der Temperaturkurve: der Bereich I veranschaulicht die Anfangs- oder
Hochlaufphase des Sterilisationsprozesses und der Bereich II zeigt die Halte
phase, in welcher die Energie geregelt wird, damit die Temperatur einen kon
stanten Wert erreicht.
Während der Anfangsphase erhöht sich die Temperatur linear von T0 nach TS.
Dies wird dadurch möglich, daß der Mikrowellenofen 12 mit voller Leistung von
beispielsweise 150 oder 200 W arbeitet, bis TS erreicht wird. Diese Anfangs
phase ist graphisch in den Fig. 17b, 18b und 21b dargestellt. Es gilt als
vorausgesetzt, daß es andere Möglichkeiten der Energieversorgung des Ofens
12 wie zum Beispiel die pulsierende Energiezufuhr gibt, damit im Innenraum
schnell die Sterilisationstemperatur, TS, erreicht wird.
Sobald die Sterilisationstemperatur, TS, erstmals erreicht ist, wird die Tempera
tur im Idealfall so lange auf diesem Wert gehalten, daß die Sterilisation des
Objekts gewährleistet ist.
In der Praxis ist es jedoch schwierig, eine konstante Temperatur vorzuhalten,
da der Ofen nicht in der Lage ist, die Energiezufuhr in Abhängigkeit von der im
Innenraum 18 des Behälters 8 herrschenden Temperatur schnell genug zu
regeln. Was also bei Erreichen der Sterilisationstemperatur geschieht, ist das,
daß die Temperatur über diesen Wert hinaus ansteigt. Sobald erkannt wird,
daß die Temperatur über dem Wert TS liegt, wird die Energiezufuhr verringert,
so daß der Innenraum 18 abkühlen kann. Die Temperatur im Innenraum 18
sinkt bis auf unter TS. Die Energiezufuhr wird danach erhöht, so daß die Tem
peratur in Richtung TS ansteigt. Wie aus den Fig. 17a, 18a, 19a, 20, 21
und 22a ersichtlich, führt dieser Prozeß dazu, daß die Temperatur im Bereich
der Sterilisationstemperatur, TS, schwankt, bis das Objekt 10 sterilisiert ist.
Um zu überwachen, wann die Sterilisationstemperatur erreicht ist, kommt ein
Temperaturfühler 34 zum Einsatz. Nach einer Ausführungsform besteht der
Temperaturfühler 34 aus einem in eine Innenwandung des Ofens 12 eingebau
ten Infrarot-Temperaturüberwachungselement 36, wie dies die Fig. 14 zeigt.
Das Temperaturüberwachungselement 36 ist elektrisch mit dem Mikrowellen
quellenregler 14 verbunden. Das Temperaturüberwachungselement 36 über
wacht die von der Oberfläche des Behälters 8 oder eines Instruments 10 emit
tierte Infrarot-Energie durch ein Sichtfenster oder einen Flecken des Behälters
8 und erzeugt ein für die im Innenraum 18 des Behälters 8 herrschende Tem
peratur repräsentatives Signal. Das Signal wird dann zum Mikrowellenquellen
regler 14 übertragen, wo die Energieversorgung des Ofens 12 so geregelt wird,
daß die Temperatur im Innenraum 18 des Behälters 8 konstant bleibt.
Nach einer zweiten Ausführungsform kann der Temperaturfühler 34 innerhalb
des Innenraums 18 des Behälters 8 angeordnet werden. Ein Beispiel für einen
innenliegenden Fühler wäre entweder eine Lichtwellenleiter- oder eine Fluorop
tiktemperatursonde 38, die mit dem Mikrowellenquellenregler 14 elektrisch ver
bunden ist, wie dies die Fig. 15 zeigt. Da sich die Sonde 38 tatsächlich in
nerhalb des Behälters befinden würde, setzt diese Ausführungsform voraus,
daß der Behälter 8 unmittelbar nach Entfernen der Temperatursonde nach Ab
schluß der Sterilisation des Objekts versiegelt wird. Alternativ kann gemäß
Fig. 16 durch ein einfaches hermetisch schließendes Ventil 40, durch das sich
die Sonde 38 einführen und entfernen läßt, die Sterilität gewahrt werden. Das
Ventil 40 besitzt bevorzugt eine ringförmige Öffnung 42 und ein konisches Ende
44 und ist aus Silikongummi oder einem anderen elastischen Material
hergestellt. Das konische Ende 44 wird in einen Schlitz an der Oberseite 26 des
Behälters 8 eingepaßt, wobei anschließend eine Sonde 38 in das Ventil 40 ein
geführt wird und sich dann im Innenraum 18 des Behälters 8 befindet. Sobald
das Ventil 40 und die Sonde 38 aus dem Innenraum 18 entfernt sind, schließt
sich der Schlitz, so daß der Behälter 10 hermetisch verschlossen bleibt.
Bei jeder der in den Fig. 14 und 15 dargestellten Ausführungsformen des
Temperaturfühlers 34 sendet letzterer ein Signal an den
Mikrowellenquellenregler 14, der die Energiezufuhr zum Ofen 12 und somit die
Menge der zum Behälter 8 emittierten und von diesem absorbierten Mi
krowellen steuert. Wird nach einer in den Fig. 17a-b gezeigten
Ausführungsform vom Temperaturfühler 34 erstmals eine der vorbestimmten
Sterilisationstemperatur, TS, entsprechende Temperatur erfaßt, so geht ein für
die Temperatur repräsentatives Signal an den Regler 14, der dann den
Energieverbrauch des Mikrowellenofens 12 auf etwa 100 W verringert, um die
vorbestimmte Temperatur innerhalb des Behälters 8 vorzuhalten. Beginnt die
Temperatur, um etwa 5°C über den Wert TS anzusteigen, so wird die
Energiezufuhr erneut auf etwa 75 W verringert, so daß die Temperatur wieder
nach und unter TS absinkt. Schließlich steigt die Temperatur dann wieder über
TS an, was eine zweite Verringerung der Energiezufuhr zur Folge hat. Wie aus
den Fig. 17a und b ersichtlich, werden diese schrittweisen
Verringerungen der Energiezufuhr fortgesetzt, bis die Temperatur innerhalb des
Behälters 18 einen fast konstanten Wert TS erreicht. Gemäß der Fig. 17a
erinnert dieses Ansteigen und Absinken der Temperatur an eine Sinuskurve mit
einer exponential abnehmenden Amplitude.
Eine weitere Möglichkeit zur Regelung der Temperatur ist in den Fig. 18
und 19 gezeigt, wobei die Energiezufuhr im Bereich II pulsierend erfolgt, um die
vorbestimmte Sterilisationstemperatur vorzuhalten. Bei dieser Betriebsweise
werden die Parameter der pulsierenden Energiezufuhr in Abhängigkeit von der
Temperatur geregelt, die innerhalb des Behälters 8 von entweder innerhalb
oder außerhalb des Behälters 8 angeordneten Fühlern 34 gemessen wird.
Demgemäß können Impulsdauer, Impulsbreite, die Frequenz der Mikrowellen
strahlung oder alle drei Parameter in Kombination variiert werden, um die Tem
peratur innerhalb des Behälters 8 zu halten. Bei diesem Verfahren liegt die
Dauer der pulsierenden Energiezufuhr zwischen etwa 1/30 Sekunde und etwa
20 Sekunden und bevorzugt bei 1 bis 5 Sekunden; die Impulsbreite der pulsie
renden Energiezufuhr beträgt zwischen etwa 1/60 Sekunde und etwa 10 Se
kunden und bevorzugt zwischen 0.5 Sekunden und 2.5 Sekunden; und die
Frequenz der Impulse liegt zwischen etwa 1 MHz bis etwa 10 GHz und mög
lichst zwischen 100 MHz bis 6 GHz.
Die Fig. 18a und b zeigen ein Pulsationsverfahren, bei dem die Energie
zufuhr mit voller Leistung von beispielsweise 200 W pulsierend ein- und dann
ausgeschaltet wird. Beginnt die Temperatur auf unter TS abzufallen, so wird,
wie ersichtlich, ein Impuls mit voller Leistung erzeugt, bis TS erreicht wird, wobei
dann der Impuls abgeschaltet wird. Dies hat zur Folge, daß die Temperatur auf
über TS ansteigt. Der nächste Impuls wird wieder erzeugt, wenn die Temperatur
erneut unter TS abfällt. Genau wie vor, wird der Impuls unterbrochen, sobald TS
erreicht wird. Dieser Prozeß wird ungefähr 5 bis 7 Minuten fortgesetzt, bis das
Objekt 10 sterilisiert ist. Wie bei dem Verfahren nach den Fig. 17,
erreicht die Temperatur schließlich einen Gleichgewichtszustand nahe dem
Wert TS. Außerdem verringert sich bei Stabilisierung der Temperatur nahe TS
die Impulsbreite, während die Impulsdauer unverändert bleibt oder sich
ebenfalls ändern kann. Die Impulsbreite kann von einer maximalen Breite von
etwa 20 Sekunden auf eine Endbreite von etwa 1 Sekunde abnehmen.
Nach einem in den Fig. 19a und b dargestellten weiteren Verfahren wer
den Impulse mit einer Leistung erzeugt, die wesentlich geringer sind, als sie
vom Ofen 12 bei voller Leistung ausgelöst werden können. Außerdem werden
die Impulse in ähnlicher Weise wie beim Verfahren gemäß den Fig. 18a
und b beaufschlagt und unterbrochen. Nach dem in den Fig. 19a-b
dargestellten Verfahren werden der Ofen 12 auf die volle Leistung von 200 W
eingestellt und Impulse mit einer Leistung in der Größenordnung von etwa 50
W bis etwa 100 W erzeugt. Wie bei Gegenüberstellung der Verfahren gemäß
den Fig. 18 und 19 ersichtlich, haben die Impulse bei dem Verfahren
nach Fig. 19 eine um etwa das Zweifache größere Breite als die nach dem
Verfahren gemäß Fig. 18 erzeugten Impulse. Dies führt dazu, daß sich die
Temperatur innerhalb des Behälters 8 in der Nähe des Wertes TS schneller
stabilisiert, als dies bei dem Verfahren nach Fig. 18 der Fall ist. Das Gleich
gewicht wird schneller erreicht, weil die Temperaturschwankungen im Bereich
des Wertes TS nicht so groß sind, so daß eine geringere Mikrowellenleistung für
jeden Impuls benötigt wird. Diese Verringerung der Impulsleistung erlaubt eine
bessere Regelung der vom Ofen 12 emittierten Mikrowellenstrahlung.
Das Endergebnis ist bei jedem der Verfahren zur Regelung der Leistung und
der Temperatur dahingehend, daß das Objekt 10 sterilisiert wird. Befindet sich
ein metallisches Objekt 10 innerhalb des Behälters 8, so verursacht dieses
metallische Objekt 10 außerdem keine Lichtbogen- oder Funkenbildung oder
irgendeine sonstige Koronaentladung innerhalb der Bereiche I und II, wie dies
in den Fig. 17 bis 19 dargestellt ist.
Zur Veranschaulichung des vorbeschriebenen Verfahrens und Systems sollte
auf die nachfolgenden beiden Versuchsbeispiele Bezug genommen werden.
Aus einem Muster eines elastischen Suszeptormaterials wurde ein Beutel
hergestellt. Der Beutel war etwa 15,2 cm lang und 7,6 cm breit, und die Nahtstellen
waren mit Abdeckband verschlossen. Eine einzelne Dentalsonde wurde in den
Beutel oder Behälter gegeben und der Beutel dann mit Abdeckband
verschlossen. Der Beutel wurde dann in einen in England hergestellten Hirst
MicroAire-Mikrowellenofen mit einer Energieversorgung gegeben, bei welcher
der Benutzer die Leistung stufenlos von 25 bis 2.000 W regeln konnte. Bei
diesem Test wurde der Ofen zunächst auf eine Frequenz von 2,450 MHz und
eine Energieausgangsleistung von 800 W bei Messung in einer Wasserfüllung
von 1.000 ml eingestellt. Der Ofen wurde eingeschaltet: ein greller Blitz war zu
verzeichnen, und der Beutel begann zu brennen. Der Brand wurde gelöscht,
und die Sonde aus dem Beutel entfernt - die Spitze war vollständig zu einer
Kugel verschmolzen und das Instrument war versengt.
Ein zweiter Beutel oder Behälter mit einer neuen Dentalsonde wurde entspre
chend der vorbeschriebenen Verfahrensweise vorbereitet. Diesmal jedoch
wurde die Leistung des Hirst-Ofens niedriger auf 150 W eingestellt. Als nun der
Ofen eingeschaltet wurde, war kein Blitz oder Feuer zu verzeichnen und der
Suszeptor wurde heiß. Der Mikrowellenofen wurde nach 60 Sekunden ab
geschaltet und der Beutel aus dem Ofen entfernt. Die Sonde wurde untersucht
und befand sich in einem einwandfreien Zustand.
Entsprechend den unter Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweisen wurden
eine Dentalsonde und ein Handwerkzeug für Zahnbohrbehandlungen zusam
men mit in das Ende des Handwerkzeugs eingesetzten oder an den Werkzeu
gen mit Band befestigten biologischen Sporenanzeigestreifen in einen
Suszeptorbeutel gegeben. Die Werkzeuge wurden sehr nahe
nebeneinanderliegend angeordnet. Der Beutel wurde mit einem kleinen Schlitz
versehen, und eine Lichtwellenleiter-Temperatursonde wurde in den Beutel
eingeführt. Der Hirst-Mikrowellenofen wurde auf 2,450 MHz eingestellt und mit
einer Leistung von 150 W eingeschaltet. Die Temperatur im Innern des Beutels
wurde mit einem Luxtron Fluoroptic-Thermometer Modell 750 überwacht. Die
Temperatur stieg schnell auf 191°C, wobei dann die Energiezufuhr
von Hand abgeschaltet und innerhalb weniger Sekunden wieder zugeschaltet
wurde, um die Temperatur innerhalb des Beutels im Bereich von
177°C bis 191°C zu halten. Diese Vorgehensweise wurde auf die Dauer
von 7 Minuten wiederholt, wobei die Temperatur innerhalb des gewünschten
Bereichs schwankte. Danach wurde der Beutel mit Inhalt aus dem Ofen
genommen, die Temperatursonde vom Beutel entfernt und der Schlitz mit
Abdeckband verschlossen. Der Beutel wurde an ein anerkanntes
mikrobiologisches Labor geschickt, wo die Sporenstreifen analysiert wurden mit
dem Ergebnis, daß eine Keimfreiheit von 6 log erreicht worden war. Darüber
hinaus waren weder eine Lichtbogenbildung noch eine Beschädigung der
metallischen Werkzeuge zu verzeichnen.
In einem zweiten Schritt wurde der gleiche Test wiederholt, wobei jedoch eine
Suszeptorschachtel mit ungefähr den gleichen Maßen aus einem starren
Suszeptormaterial benutzt wurde. Bei gleicher Durchführung des Tests in der
vorbeschriebenen Weise fielen die Ergebnisse ähnlich denen des Beutels aus.
Neben der Aussetzung des Behälters 8 ausschließlich an Mikrowellenstrahlung
besteht die Möglichkeit, innerhalb des Mikrowellenofens 12 auf den Behälter 8
und das Objekt 10 sowohl Mikrowellenenergie als auch Heißluft gleichzeitig
einwirken zu lassen. Diese kombinierte Erhitzung bietet gegenüber der alleini
gen Anwendung von Mikrowellen mehrere Vorteile:
- 1. Werden der Behälter 8 und das Objekt 10 ausschließlich Mikrowellen ausge setzt, so wird Hitze nur durch die Mikrowellen erzeugt, die mit dem Suszeptor zusammenwirken, der seinerseits die Luft erhitzt, die dann zur Erhitzung des Objekts 10 führt. Da der Behälter 8 eine relativ geringe Masse darstellt und die im Mikrowellenofen 12 befindliche Luft kalt ist, hat der Behälter die Tendenz, einen Großteil seiner Hitze an die Luft zu verlieren.
- 2. Durch Anwendung von Heißluft in Kombination mit der Mikrowellenenergie werden die Luft im Behälter 8 und die darin befindlichen Objekte 10 schneller erhitzt. Der Behälter 8 verliert nur eine geringe Menge seiner Hitze an die Um gebung, so daß die Objekte 10 schneller und wirksamer erhitzt werden.
- 3. Da die Temperatur der Heißluft genau oder in etwa der des Behälters 8 und seines Inhalts entspricht, ist es einfacher, die Temperatur im Innern des Behäl ters im Bereich der vorbestimmten Sterilisationstemperatur, TS, zu halten. Ent spricht zum Beispiel die Luft innerhalb des Ofens 12 der Sterilisationstempera tur, TS, von beispielsweise 191°C, so kann nur wenig oder überhaupt keine Mikrowellenenergie erforderlich sein, sobald die erste Erhitzung auf Steri lisationstemperatur abgeschlossen ist. Hat die Luft innerhalb des Ofens 12 eine Temperatur von zum Beispiel 163°C, die geringfügig unter der Sterili sationstemperatur liegt, so kann die Sterilisationstemperatur, sobald sie erst einmal innerhalb des Behälters 8 erreicht ist, mit kontinuierlich oder pulsierend zugeführten geringen Mengen an Mikrowellenenergie gehalten werden. Die Schwankungen der Temperatur über oder unter der gewünschten Sterilisation stemperatur werden geringer, wie dies aus den Abbildungen und den nachfol genden Beispielen zu ersehen ist.
- 4. Ein möglicher Grund für eine Ofentemperatur, die etwas unter dem für die Sterilisation erforderlichen Wert liegt, besteht darin, daß bei Erfassung der Temperatur auf der Basis der Oberflächentemperatur des Behälters eine Tem peratur, die als von der Ofentemperatur abweichend gemessen wird, auf die im Innern des Beutels vorherrschende Temperatur zurückzuführen sein muß.
- 5. Ein weiterer Vorteil der Anwendung von Heißluft/Mikrowellen besteht darin, daß hierdurch die Sterilisation größerer medizinischer Instrumente erleichtert wird. Da die von dem mit einer sehr geringen Wärmemasse ausgestatteten Suszeptor erzeugte tatsächliche Hitze normalerweise zu gering wäre, um die große Masse der Instrumente allein zu erhitzen, würde die zusätzliche Beauf schlagung von Heißluft die von den Mikrowellen erzeugte Hitze unterstützen und zur Sterilisation großer Instrumente beitragen, die zwecks Sterilisation grö ßerer Hitzemengen bedürfen.
Zur Veranschaulichung des vorbeschriebenen Verfahrens sollte auf die nach
stehenden drei Versuchsbeispiele Bezug genommen werden:
Ein elastischer rechteckiger Beutel oder Behälter wurde in der Größe von 15,2 cm × 7,6 cm
aus einem Mikrowellensuszeptor aus Aluminium hergestellt. Eine mit spo
renbildenden Bakterien inokulierte Dentalsonde wurde in den Beutel oder Be
hälter gegeben und dieser mit Abdeckband verschlossen. Eine Luxtron-Tempe
ratursonde wurde durch einen im Beutel ausgebildeten kleinen Schlitz in den
Beutel eingeführt. Der Beutel wurde in einen Hirst MicroAire-Ofen gegeben, der
auf eine Mikrowellenenergieausgangsleistung von 175 W bei 2,450 MHz ein
gestellt worden war. Die Luft im Ofen entsprach der Umgebungstemperatur von
21°C. Der Ofen wurde eingeschaltet und die Temperatur überwacht.
Die Temperatur innerhalb des Beutels stieg innerhalb von etwa 35 Sekunden
auf einen Wert von 177°C. Die Energiezufuhr wurde dann mit voller
Leistung pulsierend ein- und ausgeschaltet, um eine mittlere Temperatur von
191°C zu halten. Wie aus Fig. 20 zu ersehen, lagen die Tempera
turschwankungen während der ersten 3 oder 4 Minuten der Erhitzung im Be
reich von 179°C bis 199°C; danach verkleinerte sich die
Schwankungsbreite auf 185°C bis 196°C. Die Mikrowelle
nenergie wurde nach 7 Minuten abgeschaltet, und das Muster wurde mit Ab
deckband versiegelt und an ein anerkanntes mikrobiologisches Labor ge
schickt. Eine Verringerung der Mikroorganismen um 6 log wurde erreicht, und
keine Lichtbogenbildung oder Beschädigung des metallischen Instruments
wurde verzeichnet. Es gilt als vorausgesetzt, daß das vorgenannte Verfahren
gemäß der Fig. 17b auch bei einer auf nicht pulsierende Weise erfolgenden
Energiezufuhr oder gemäß der Fig. 19b bei einer auf pulsierende Weise er
folgenden Energiezufuhr mit verringerter Leistung anwendbar ist.
Das vorstehende Experiment wurde wiederholt, jedoch unter Vorwärmung des
Ofens auf 149°C. Der Mikrowellenofen 12 wurde in vorbeschriebener
Weise eingeschaltet, und der Behälter 8 erreichte eine Innentemperatur von
177°C innerhalb von 25 Sekunden. Die volle Leistung wurde dann
pulsierend ein- und ausgeschaltet über eine Siebenminutenperiode. Wie aus
Fig. 21 ersichtlich, war die mittlere Temperatur von 191°C leichter
zu halten, wobei sie allgemein zwischen 185°C und
196°C lag und sich die Schwankungsbreite während der letzten Minuten auf
188°C bis 193°C verringerte. Eine Reduzierung der Mikro
organismen um 6 log wurde wiederum erreicht, und weder eine Lichtbogenbil
dung noch eine Beschädigung der Werkzeuge war zu verzeichnen. Es gilt als
vorausgesetzt, daß das vorgenannte Verfahren gemäß der Fig. 17b auch
bei einer auf nicht pulsierende Weise erfolgenden Energiezufuhr oder gemäß
der Fig. 19b bei einer auf pulsierende Weise erfolgenden Energiezufuhr mit
verringerter Leistung anwendbar ist.
Wie aus den Fig. 22a-c ersichtlich, wurde der in Beispiel 2 beschriebene
Versuch wiederholt, wobei der Ofen 12 jedoch zuerst auf die Sterilisationstem
peratur von 191°C vorgewärmt wurde. Der Mikrowellenofen 12 wurde
in vorbeschriebener Weise eingeschaltet, wobei die Innentemperatur des Be
hälters in etwa 25 Sekunden den Wert von 177°C erreichte. Gemäß
der Fig. 22c wurde der Mikrowellenofen 12 bei Erreichen der Temperatur
von 191°C ausgeschaltet und dann mit verringerter Leistung von etwa
85 Watt auf die Dauer von etwa einer Minute pulsierend ein- und ausgeschal
tet, bis eine stabile Innentemperatur von 191°C gehalten wurde. Nach
7 Minuten wurde der Ofen 12 ausgeschaltet und das Muster entnommen. Die
Analyse ergab dann eine Verringerung der Mikroorganismen um 6log. Wie
derum konnten keine Lichtbogenbildung und keine Beschädigungen an den
Werkzeugen festgestellt werden. Es ist zu beachten, daß die Auslösung der
Impulse in den Beispielen 1 bis 3 im wesentlichen der Auslösung bei den in den
Fig. 18-19 dargestellten Verfahren entsprach.
Es gilt als vorausgesetzt, daß andere Möglichkeiten zur Regelung der Energie
versorgung zur Verfügung stehen; so zum Beispiel die in Fig. 22b darge
stellte nicht pulsierende Energiezufuhr, bei welcher die Leistung von ursprüng
lich 200 W auf am Ende 50 W heruntergefahren wird. Obwohl nur eine Stufe
beim Herunterfahren der Leistung zu sehen ist, können eine Vielzahl dieser
Stufen erforderlich sein, wie dies die Fig. 17b zeigt, wobei nach kurzer Zeit
sogar keine Mikrowellenenergie mehr notwendig sein kann.
Auch wenn die vorstehenden Beispiele und Ausführungen die Erfindung bei
Verwendung eines vollständig aus einem Suszeptormaterial hergestellten Be
hälters 8 zeigen, sind andere Strukturen des Behälters 8 möglich. So besteht
zum Beispiel gemäß Fig. 6 nur der mittlere Abschnitt des Behälters 8 aus
einer mikrowelleninteraktiven Schicht 32, während die Endabschnitte 41 aus
einer Folie oder einer auf Papier oder Pappe aufkaschierten Folie gebildet sind,
um ein Durchschlagen der Oberfläche des Behälters und die Entstehung von
Heißpunkten durch die Nähe einer Spitze eines scharfen Metallobjekts 10 rela
tiv zur Schicht 32 zu verhindern.
Gemäß den Fig. 7 bis 10 besteht ebenfalls die Möglichkeit, einen Behäl
ter zu entwickeln, in dem das zu sterilisierende Objekt 10 im Sicht- oder Infra
rotspektrum sichtbar ist, ohne den Behälter 8 zu öffnen. Es wäre von Vorteil,
im Behälter ein optisch durchlässiges Fenster auszubilden, damit der Techniker
aus der Dental- oder Allgemeinmedizin die im Behälter befindlichen Instru
mente sehen kann. Ein weiterer Grund ist der, daß bei Wahl eines
infrarotdurchlässigen Materials für das Fenster ein Infrarotsensor die
Oberflächentemperatur der im Behälter befindlichen Instrumente oder
sonstigen Objekte überwachen könnte, ohne die hermetische Versiegelung zu
durchbrechen.
Gemäß Fig. 7 weist ein Suszeptorbehälter in der Mitte einen durchschei
nenden Flecken 42 aus einer Folie mit einer Vielzahl von Löchern 44 auf, die
so dimensioniert sind, daß sie außerhalb des Ausschnitts als Wellenleiter
wirken und so die Übertragung von Licht aus dem Behälter 8 gestatten, ohne
daß ebenfalls Mikrowellenenergie hindurchgeht.
Nach einer zweiten in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform kann der in der
Mitte befindliche durchscheinende Flecken 42 aus einer transparenten Folie
aus Kunststoff wie zum Beispiel Polyester hergestellt sein, welche der bei
Kontakt mit dem Suszeptor entstehenden Hitze standzuhalten vermag oder
anderenfalls relativ zum Suszeptor wärmeisoliert ist. Ein solches Fenster wäre
zulässig, sofern die Leistung des Mikrowellenofens niedrig genug gehalten
werden könnte, um Lichtbogenbildung zu verhindern. Allgemein betrifft die
zweite Ausführungsform einen Behälter mit zwei Oberflächen, die jeweils eine
Außen- und eine Innenfläche umfassen. Beide Innenflächen liegen einander
gegenüber und bilden einen Hohlraum, in den das Metallobjekt eingesetzt wird.
Eine oder mehrere der Oberflächen ist/sind aus einer mikrowelleninteraktiven
Schicht wie beispielsweise einem Suszeptormaterial hergestellt, welche die auf
eine Außenfläche des Behälters auftreffende Mikrowellenstrahlung absorbiert
und die absorbierte Mikrowellenstrahlung in Strahlungswärmeenergie umwan
delt. Darüber hinaus ist/sind eine oder mehrere der Oberflächen mit einem op
tisch transparenten Material versehen, das Temperaturen von mindestens
204°C standzuhalten vermag. Zwei Beispiele der zweiten Ausführungs
form des durchscheinenden Fleckens 42 sind nachstehend beschrieben.
Gemäß Fig. 9a wird ein rechteckiger Zuschnitt aus Suszeptormaterial 46 in
der Größe von etwa 15,2 cm × 22,8 cm hergestellt, der eine rechteckige Wärmezonen
begrenzung 48 aufweist. Das Suszeptormaterial 46 besteht bevorzugt aus einer
aluminisierten Polyesterfolie oder einer mit Stahlauflage versehenen
Polyesterfolie, die mit Papier oder Pappe verklebt ist. Ein Zuschnitt ähnlicher
Größe aus einer aluminisierten Polyesterfolie 50 ist entsprechend der Fig.
9b mit einer rechteckigen Wärmezonenbegrenzung 52 versehen. Die
aluminisierte oder mit Stahlauflage versehene Polyesterfolie 50 wird über das
Suszeptormaterial 46 gelegt, wobei die Wärmezonenbegrenzungen 48 und 52
durch Heißsiegelung miteinander verbunden werden, um einen Beutel oder
Behälter 8 herzustellen, wie dies die Fig. 9c zeigt. Jede
Wärmezonenbegrenzung 48 ist bevorzugt frei von dem auf dem Suszeptor 46
befindlichen Aluminium oder Stahl und aus Polyester, Papier oder mit Kleber
beschichtetem Papier hergestellt, damit während der Sterilisation die
Schnittstellen abbrennen können. Der in Fig. 9d dargestellte Querschnitt des
Beutels 8 zeigt, daß die Oberseite des Beutels mit der aluminisierten
Polyesterfolie 50 optisch durchlässig ist, während die Unterseite des Beutels,
auf der sich der Suszeptor befindet, optisch undurchlässig ist. Die Folie 50
besteht bevorzugt aus einer Polyesterschicht 54 mit einer Dicke von etwa 0,00254 cm,
die mit einer innenliegenden Aluminiumschicht 56 mit einer Dicke von etwa 150
Nanometer verbunden ist. Die undurchlässige Unterseite umfaßt bevorzugt
eine innenliegende Aluminiumschicht 58 mit einer Dicke von etwa 150
Nanometer auf einer Polyesterfolie 60 mit einer Dicke von etwa 0,00254 cm. Die
Polyesterfolie 60 ist mittels Kleber 62 mit einer äußeren Schicht aus Papier 64
mit einer Dicke von etwa 0,0127 cm verbunden. Der Kleber 62 ist dem Fachmann
allgemein bekannt und hat eine Dicke von etwa 0,00025 cm.
Der Beutel 8 wurde dann in einen Mikrowellenofen für Laborzwecke eingesetzt,
nachdem er vorher mit einer Dentalsonde gefüllt und heißversiegelt worden
war. Der Ofen war auf eine Frequenz von 2,450 MHz bei einer Leistung von
240 W eingestellt, so daß der Beutel 8 eine Temperatur von 188°C
erreichte, die unter Einsatz einer Luxtron-Temperatursonde im Innern des
Beutels 8 überwacht wurde. Die Erhitzung wurde dann auf die Dauer von 7
weiteren Minuten mit pulsierender Ein- und Ausschaltung der Energiezufuhr
fortgesetzt, um die mittlere Temperatur 182°C zu halten. Nach
Entfernen aus dem Ofen war das Fenster ebenso wie der Rest des Beutels 8
unbeschädigt.
Ein rechteckiger Beutel 8 in der Größe von 15,2 cm × 22,8 cm wird aus einem einzelnen
Zuschnitt aus Suszeptormaterial 46 hergestellt, der gefaltet wird, um eine
Oberseite 26 und eine Unterseite 20 zu bilden, wie dies aus den Fig.
10a-b ersichtlich ist. Ein rechteckiger Abschnitt 66 in der Größe von etwa 3,8 cm × 10,2 cm
wird in der Mitte der Oberseite 26 zur Ausbildung einer Öffnung ausge
schnitten. Ein Rechteck aus einfacher Polyesterfolie 68 in der Größe von etwa
5,1 cm × 12,7 cm wird in den Beutel 8 gegeben und zur Abdeckung der Öffnung in
Position gebracht. Die Folie 68 wird dann mit der Oberseite 26 durch Heißsie
geln verbunden.
Eine metallische Dentalsonde wurde in den heißzusiegelnden Beutel gegeben
und der komplette Beutel dann auf die Dauer von 7 Minuten in dem auf 2,450
MHz bei einer Leistung von 240 W eingestellten Ofen der Marke Precision
Scientific erhitzt. Nach Erreichen der Temperatur von 177°C wurde
die Energiezufuhr pulsierend ein- und ausgeschaltet, um eine mittlere
Temperatur von 182°C zu halten. Nach Entfernen aus dem Ofen
wurde der Beutel 8 überprüft, wobei keinerlei Anzeichen für eine Beschädigung
des Fensters oder des Suszeptors oder der Dentalsonde aufgrund von Licht
bogenbildung festzustellen waren.
Dies zeigt, daß Fenster unterschiedlicher Größe als Bestandteil einer oder bei
der Seiten oder als komplette Seite eines Beutels oder eines starren Behälters
8 ausgebildet werden können.
Die für Fenster verwendbaren Materialien können von Polyester- und Nylonfo
lien bis zu sonstigen optisch durchlässigen Dünnfolienmaterialien reichen, die
Temperaturen von mindestens 203,6°C standzuhalten vermögen. Alternativ kann
die Folie mit Aluminiumüberzug, Stahlauflage oder einer sonstigen Beschich
tung versehen sein, wie diese normalerweise zur Herstellung eines Suszeptors
verwendet werden, wobei jedoch die Papierunterlage entfällt. In diesem Fall
wird die Folie nach Kantenverklebung mit dem unteren Suszeptor nicht nur von
der Struktur her stabil, sondern auch erwärmt, was zur Erhitzung des Beutels
beiträgt.
Ein weiteres wünschenswertes Merkmal des Behälters 8 ist eine Sichtanzeige
70, wie sie in Fig. 11 dargestellt ist und die angibt, wenn die Sterilität gege
ben ist. Dies läßt sich unter Einsatz von in der Industrie allgemein bekannten
temperaturempfindlichen Farben oder Chemikalien erreichen, die Temperatur
und Zeit integrieren, um eine dauerhafte Markierung oder eine Sichtanzeige der
Sterilität zu schaffen. Ist das Objekt 10 also sterilisiert, so erscheint eine Sicht
anzeige wie zum Beispiel eine Farbe oder der alphanumerische Hinweis
"STERILIZED" oder "STERILIZATION", die besagen, daß das Objekt mit der
für die Sterilisation ausreichende Hitze beaufschlagt worden ist.
Ein weiteres wünschenswertes Merkmal des Behälters 8 ist die Isolierung der
Außenseiten, um die innerhalb des Behälters erzeugte Wärme zu halten. Dies
ist zum Beispiel dadurch möglich, daß eine teilweise oder vollständige Isolier
schicht 72 auf die Außenseite 16 des Behälters 8 aufgebracht wird, wie dies in
Fig. 12 dargestellt ist. Die Isolierschicht 72 kann aus Schaumstoff oder aus
einer Faserschicht bestehen.
Nach einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 13 kann der Behälter 8
eine dauerhafte oder länger haltbare Struktur haben, anstatt als Einwegkon
struktion vorgesehen zu werden. In diesem Fall umfaßt eine Struktur, die zum
Beispiel aus einem gegenüber hohen Temperatur beständigen Kunststoff her
gestellt sein kann, an ihrer Innenseite eine mikrowelleninteraktive Schicht 32.
Der komplette Behälter bestünde aus einem Unterteil und einem Oberteil, das
auf einer Seite mittels Scharnier befestigt und mit einer Verriegelung oder ei
nem sonstigen Verschlußmechanismus versehen sein kann, um während und
nach der Erhitzung eine hermetische Abdichtung aufrechtzuerhalten. Sobald
das Ober- und das Unterteil geschlossen und hermetisch versiegelt sind, bilden
sie einen Innenraum, in dem ein oder mehrere chirurgische Instrumente 10 aus
Metall untergebracht werden können. Es kann notwendig werden, ein
selbstschließendes Ventil vorzusehen, um während der Erhitzung eine
Druckentlastung vorzunehmen. In diesem Fall wird der Behälter mit den darin
befindlichen Werkzeugen im Spezialmikrowellenofen mit geringer Leistung
erhitzt und nach Erreichen eines sterilen Zustands aus dem Ofen genommen
und im verschlossenen Zustand aufbewahrt, bis die Werkzeuge vom Zahnarzt,
einem sonstigen Arzt oder einem sonstigen Fachmann benötigt werden. Ein
solcher Behälter kann außerdem mit einer Sterilitätsanzeige und einem
Temperaturfühler oder -sensor versehen sein.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist in den Fig. 23 bis 28 veranschau
licht. Es wäre von Vorteil, wenn gemäß den Fig. 7 bis 10 in einer Vielzahl
von Beuteln oder Behältern 8 befindliche medizinische Instrumente 10 gleich
zeitig sterilisiert werden könnten. Wie aus Fig. 23 ersichtlich, ist ein Ofen 12
der vorstehend beschriebenen Art vorgesehen. Im Innern des Ofens 12 befin
den sich eine Vielzahl von Kammern oder Abteilen 74 aus einem mikrowellen
durchlässigen Material wie zum Beispiel Polypropylen, Kunstharzpolymeren
und Produkten ähnlich dem unter dem Warenzeichen TEFLON verkauften Ma
terial. Es ist ebenfalls möglich, daß die Abteile aus einem Mikrowellen reflektie
renden Material hergestellt sind, um als Resonanzkörper bzw. -Hohlräume
fungieren zu können. Innerhalb eines jeden Abteils 74 ist ein Temperaturfühler
34 wie zum Beispiel ein Infrarotsensor 36 angebracht. Wie bereits beschrieben,
dienen die Infrarotsensoren 36 der Überwachung eines in den Ofen
eingesetzten Beutels 8 durch Messung entweder der Temperatur innerhalb des
Beutels 8 oder der Oberflächentemperatur des Beutels 8. Die von jedem
Sensor 36 stammenden Temperatursignale werden zum
Mikrowellenquellenregler 14 übertragen.
Eine Möglichkeit der gleichzeitigen Sterilisation der Beutel 8 ist die Überwa
chung der Temperatur eines jeden Beutels 8. Da sich die Beutel 8 nicht einheit
lich erhitzen, erreichen einige Beutel 8 die vorbestimmte Sterilisationstempera
tur TS schneller als wieder andere. Befinden sich zum Beispiel zwei Beutel A
und B im Ofen, so wird, sobald der erste Beutel A den Wert TS erreicht, die
Energiezufuhr im Ofen 12 entweder durch Pulsieren oder Herunterfahren der
Leistung verringert, wie dies mit Bezug auf die Fig. 1 bis 22 beschrieben
ist. Wie bereits erwähnt, wird durch Verringerung der Leistung die Temperatur
des Beutels A auf dem Wert TS konstantgehalten. Obwohl die Energiezufuhr
verringert wird, steigt die Temperatur des Beutels B weiter an, bis sie schließ
lich ebenfalls den Wert TS erreicht. Hat der Beutel B den Wert TS erreicht, so
wird die Energiezufuhr mit verringerter Leistung auf eine vorbestimmte Dauer
fortgesetzt, die gewährleistet, daß der Inhalt beider Beutel A und B sterilisiert
wird. Selbstverständlich ist dieses Verfahren auf mehr als nur zwei Beutel 8
erweiterbar.
Die gleichmäßige Erhitzung der Beutel A und B kann dadurch verbessert wer
den, daß die Beutel in getrennte Halterungen auf einem horizontalen Drehteller
76 (Fig. 24) oder einem vertikalen Drehteller 78 (Fig. 25) eingesetzt wer
den. Ein horizontaler Drehteller 76 besitzt bevorzugt einen runden Sockel 80
mit einer Vielzahl von dem Umfang des Sockels 80 gegenüberliegenden Kam
mern 74. Die Drehung des Sockels 80 erfolgt durch einen allgemein bekannten
Indexierantriebsmechanismus 84. Die Beutel 8 sind möglichst mit transparen
ten Fenstern 42 versehen, die bevorzugt die vorstehend mit Bezug auf die FI-
GUREN 7 bis 10 beschriebene Struktur aufweisen. Die Fenster 42 liegen dem
Umfang des Sockels 80 gegenüber, so daß die innerhalb des Beutels 8 herr
schende Temperatur von einem einzelnen Infrarotsensor 36 erfaßt werden
kann. Die Indexierbewegung des Drehtellers 76 wird durch den Mikrowellen
quellenregler 14 überwacht. Darüber hinaus können die Kammern 74 mit Sen
soren versehen sein, die das Vorhandensein eines Beutels erfassen und ein
entsprechendes Signal zum Regler 14 übertragen. Da der Drehteller 76 sich
dreht, wird demgemäß die Temperatur eines jeden Beutels 8 vom Regler 14
überwacht. Wie im Vorstehenden beschrieben, wird die Leistung herunterge
fahren, sobald einer der Beutel 8 als erster den Wert TS erreicht. Sobald die
restlichen Beutel den Wert TS erreicht haben, wird die Leistung auf eine vorbe
stimmte Sterilisationsdauer aufrechterhalten.
Gemäß Fig. 25 kann ein vertikaler Drehteller 78 verwendet werden. Die
Abteile 74 des Drehtellers 78 halten die Beutel 8 während der Drehung. Genau
wie beim horizontalen Drehteller 76 liegen die Fenster 42 der Beutel 8 dem
Umfang des Drehtellers gegenüber, so daß die innerhalb der Beutel 8 herr
schende Temperatur von einem einzelnen Infrarotsensor 36 erfaßt werden
kann. Die Indexierung des Drehtellers 78 erfolgt in der gleichen Weise wie beim
horizontalen Drehteller 76. Auch der Ofen 12 wird auf die gleiche Weise wie
beim horizontalen Drehteller 76 geregelt.
Die Mehrfachbeutelsysteme gemäß den Fig. 23 bis 25 arbeiten mit
Überwachung der in jedem Beutel 8 herrschenden Temperatur. Eine andere
Möglichkeit zur Regelung des Ofens 12 besteht darin, einen für alle im Ofen
befindlichen Beutel repräsentativen einzelnen Beutel zu messen. Diese Art von
Beutel ist im Nachstehenden als "Prüflastbeutel" bezeichnet. Ein solcher
Prüflastbeutel wird in eines der Abteile 74 des Ofens gemäß Fig. 23 oder in
eines der Abteile 74 gemäß den Fig. 24 bis 25 eingesetzt.
Im Fall des Ofens nach Fig. 23 ist nur ein einzelner Infrarotsensor 36 erfor
derlich. Dieser einzelne Sensor 36 befindet sich in der gleichen Kammer 74 wie
der Prüflastbeutel. Der Sensor 36 verfolgt die Temperatur des Prüflastbeutels
bis zum Erreichen einer Temperatur TS. Zu diesem Zeitpunkt wird die Energie
zufuhr entweder durch Herunterfahren oder Pulsieren der Leistung verringert,
wie dies vorstehend mit Bezug auf die Fig. 1 bis 22 beschrieben ist. Der
Ofen 12 arbeitet mit dieser verringerten Leistung, bis eine vorbestimmte Zeit
abgelaufen ist, innerhalb derer alle Beutel 8 sterilisiert sind.
Wird in Verbindung mit den Drehtellern gemäß den Fig. 24 und 25 ein
Prüflastbeutel verwendet, so erfaßt der Infrarotsensor 36 nur die Temperatur
des Prüflastbeutels. Im Regler 14 kann die Position des betreffenden Abteils
gespeichert sein, so daß anhand der Indexierbewegung des Drehtellers die
Position des Prüflastbeutels zu jeder Zeit bestimmt werden kann. Ist der
Prüflastbeutel mit dem Sensor ausgerichtet, so erfaßt der Regler 14 das vom
Prüflastbeutel stammende Temperatursignal und wird der Ofen 12 so geregelt,
wie dies vorstehend beim Mehrfachabteilofen nach Fig. 23 beschrieben ist.
Es gilt als vorausgesetzt, daß es auch andere Möglichkeiten zur Bestimmung
der Position des Prüflastbeutels gibt. So kann zum Beispiel auf den Drehteller
an der jeweils gewünschten Stelle ein optischer Merker aufgesetzt und am In
frarotsensor ein optischer Detektor angeordnet werden. Erfaßt der optische
Detektor den Merker, so wird der Infrarotsensor eingeschaltet oder das Signal
vom Regler 14 gelesen.
Die Fig. 26 bis 28 zeigen eine Ausführungsform eines Prüflastbeutels 86
zum Einsatz bei den vorbeschriebenen Öfen 12 nach den Fig. 23 bis 25.
Der Prüflastbeutel 86 funktioniert allgemein mit einer eingebauten Prüflast, die
gegenüber der Mikrowellenenergie abgeschirmt ist und somit zu einer Tempe
raturanprechung führt, welche an die der in Beuteln befindlichen Werkzeuge
erinnert. Wie aus Fig. 26a ersichtlich, befindet sich an der Vorderseite 88
des Prüflastbeutels 86 ein optisches Fenster 42 der für den Behälter 8 nach
den Fig. 7 bis 10 beschriebenen Art. Die Vorderseite 88 umfaßt außer
dem eine Temperaturanzeige 90, die durch ein lichtwellen- oder infrarotdurch
lässiges Fenster 92 sichtbar ist. Das Fenster 92 ist in ähnlicher Weise wie die
Fenster für die Behälter nach den Fig. 7 bis 10 ausgeführt. Gemäß
Fig. 27 ist die Temperaturanzeige bevorzugt eine kreisförmige Aluminiumfolie
94, die auf der Innenwandung an der Rückseite 96 des Prüflastbeutels 86 an
gebracht ist. Die kreisförmige Folie 94 ist von einem anderen Material 98 als
einem Suszeptor umgeben, welches die kreisförmige Folie vom Suszeptorma
terial trennt. Die Folie ist ebenfalls von den Instrumenten 10 abgesetzt, jedoch
so angeordnet, daß auf sie eine Temperatur auftrifft, die für die im Innern des
Beutels 8 herrschende Temperatur repräsentativ ist. Da sie aus Folie besteht,
reflektiert die Temperaturanzeige 90 die Mikrowellen, so daß sie nur durch die
innerhalb des Beutels 8 vorhandene Heißluft erhitzt werden kann. Die Tempe
ratur der Folie 94 ist für die Temperatur im Innern des Beutels 86 repräsentativ,
so daß im Fall der Überwachung der durch das Fenster 92 emittierten Infrarot
strahlung durch den Infrarotsensor 36 dies einer Messung der Innentemperatur
des Prüflastbeutels 86 entspricht. Außen an der Rückseite 96 des Beutels kann
in dem Bereich, in dem sich die Folie 94 befindet, ein System 70 zur Integration
von Zeit und Temperatur in der vorbeschriebenen Art eingesetzt werden, das
entweder durch Änderung der Farbe oder durch einen entsprechenden Hinweis
wie zum Beispiel das Wort "STERILE" (STERIL) anzeigt, wenn die Sterilität ge
geben ist.
Es gilt als vorausgesetzt, daß anstelle der Folie andere Materialien wie zum
Beispiel ein guter elektrischer Leiter (Metall) oder mikrowellendurchlässige
Materialien (Papier, Kunststoffe, Glasfasern usw.) verwendet werden können.
Unabhängig davon, welches Material zum Einsatz kommt, sollte es wärmelei
tende Eigenschaften ähnlich denen der in den Beuteln befindlichen Instrumente
aus Metall haben. Außerdem muß das Material einen ausreichend hohen
Emissionsgrad haben, damit dieser vom Infrarotsensor 36 leicht erkannt wer
den kann. Zu diesem Zweck können gute Leiter wie zum Beispiel Metalle mit
schwarzer Farbe angestrichen oder ähnlichen Überzügen versehen werden, um
den Emissionsgrad zu optimieren und gleichzeitig die Erhitzung der Be
schichtung durch die Mikrowellen zu verhindern, weil durch das Metall das
elektrische Feld abgebaut wird. Es ist wichtig, daß die Anzeige durch das im
Ofen vorhandene magnetische Feld nicht erhitzt wird.
Eine andere Möglichkeit der Temperaturüberwachung ist in der Fig. 28 dar
gestellt. Ein temperaturempfindliches Material 70 kommt zur Verwendung, das
bei Erreichen einer vorbestimmten Temperatur seine Farbe ändert. Das Mate
rial wird entweder direkt innen auf die rückseitige Wandung des Beutels aufge
tragen oder in die Folie nach Fig. 27 eingebracht. Dabei wird dann anstelle
des Infrarotsensors 36 ein optischer Sensor verwendet, um die Farbänderun
gen zu erkennen und auf diese Weise festzustellen, wenn die vorbestimmte
Temperatur erreicht ist.
Die vorstehende Beschreibung dient der Veranschaulichung der Erfindung und
ist nicht im einschränkenden Sinne auszufegen. Zahlreiche Ergänzungen, Än
derungen oder sonstigen Abwandlungen der Erfindung sind möglich, ohne daß
der Rahmen der Erfindung gemäß den beiliegenden Patentansprüchen verlas
sen wird. So kann zum Beispiel der Behälter 8 für andere Zwecke benutzt wer
den wie zum Beispiel (1) zur Aufnahme und Behandlung metallischer Materia
lien mit Mikrowellenstrahlung und (2) zur Aufnahme, zum Kochen und/oder zur
Sterilisierung von Nahrungsmitteln in einem metallischen Gefäß wie beispiels
weise einem Topf oder einer Pfanne.
Unter "Mikrowellensuszeptor bzw. Suszeptor" werden auch Folien oder filmar
tige Schichten verstanden, die Mikrowellen absorbieren und in Hitze umwan
deln.
Claims (21)
1. Mikrowellensterilisationssystem mit einem Mikrowellenofen (12), mit einer
Mikrowellenquelle (4), von der Mikrowellenstrahlung erzeugt wird, wobei
der Ofen (12) eine erste Kammer (74) und eine zweite Kammer (74) um
schließt, und in der ersten Kammer (74) ein Beutel (8) zur Aussetzung an
die Mikrowellenstrahlung (6) eingesetzt ist, wobei dieser erste Beutel (8)
einen ersten Innenraum umfaßt, in dem sich ein metallisches Objekt (10)
befindet, und in der zweiten Kammer (74) ein zweiter Beutel (8, 86) zur
Aussetzung an die Mikrowellenstrahlung (6) eingesetzt ist, wobei der
zweite Beutel (8, 86) einen zweiten Innenraum umfaßt, in dem sich ein
zweites metallisches Objekt (10) befindet, mit einem Sensorsystem (14,
36) zum Erfassen der Temperaturen von wenigstens dem zweiten Objekt
(10) und zum Erzeugen von einem oder mehreren von für diese Tempe
raturen repräsentativen Signalen, wobei eines oder mehrere dieser Si
gnale zur Mikrowellenquelle (4) übertragbar sind, um die von der Mikro
wellenquelle (4) emittierte Mikrowellenstrahlung (6) derart zu regeln, daß
das betreffende metallische Objekt (10) sterilisiert wird, während eine
Lichtbogenbildung an dem betreffenden metallischen Objekt (10) vermie
den wird.
2. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das metallische Objekt (10) ein Dentalinstrument ist.
3. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das metallische Objekt (10) ein in der Medizin allgemein
übliches Instrument ist.
4. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mikrowellenquelle (4) die Mikrowellenstrahlung (6) pul
sierend emittiert.
5. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Signale des Sensorsystems zur Mikrowellenquelle (4)
übertragbar sind, um die von der Mikrowellenquelle (4) pulsierend emit
tierte Strahlung (6) der Mikrowellenquelle (4) zu regeln.
6. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, wobei der zweite Beutel
(86) eine erste Seite (88) aufweist, die mit einer Außenfläche und einer
Innenfläche versehen ist, und die erste Seite (88) aus einem optisch
transparenten Material (92) besteht, und die zweite Seite (96) mit einer
Außenfläche und einer Innenfläche versehen ist, die der Innenfläche der
ersten Seite gegenüberliegen, wobei die zweite Seite mit der ersten Seite
verbunden ist und wobei beide Innenflächen einen Hohlraum bilden, in
den eine Prüflast eingesetzt wird, und daß die Prüflast auf der zweiten
Seite aufliegt und so angeordnet wird, daß sie der Mikrowellenstrahlung
(6) ausgesetzt wird, die durch das optisch transparente Material (92) hin
durchdringt, unter Vermeidung der Erhitzung der Prüflast durch die Mikro
wellenstrahlung (6), die durch das optische Material (92) hindurchdringt.
7. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Prüflast Mikrowellen reflektiert und Wärmeleiteigen
schaften ähnlich denen des zweiten Objektes aufweist.
8. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Beutel (86) ein Mikrowellen reflektierendes Ma
terial umfaßt, das die Prüflast gegenüber Mikrowellen (6) abschirmt.
9. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das optisch transparente Material (92) den Durchtritt der
von der Prüflast stammenden Infrarotstrahlung durch das Fenster (92)
ermöglicht.
10. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Beutel (86) ein temperaturempfindliches Material
(70) aufweist, welches seine Farbe ändert, sobald die vorbestimmte Tem
peratur innerhalb des Hohlraumes erreicht ist.
11. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das optisch transparente Material (92) den Durchtritt des
von der Farbänderung stammenden sichtbaren Lichts durch das optisch
transparente Material ermöglicht.
12. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mikrowellen reflektierende Material schwarz eingefärbt
ist.
13. Mikrowellensterilisationssystem nach den Ansprüchen 6 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hohlraum einen ersten Bereich bildet, der das
zweite Objekt (10) enthält, während die Prüflast in einem Bereich ange
ordnet ist, der sich außerhalb des ersten Bereichs befindet und auf eine
Temperatur reagiert, deren Messung der Innentemperatur des Prüflast
beutels (86) entspricht.
14. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich das erste Objekt (10) im ersten Innen
raum in einer trockenen Umgebung befindet.
15. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sensorsystem einen ersten Sensor (36) zur Erfassung
der Temperatur des ersten Innenraumes und einen zweiten Sensor (36)
zur Erfassung der Temperatur des zweiten Innenraumes aufweist.
16. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sensorsystem einen Sensor (36) zur Erfassung der
einzelnen Temperaturen des ersten Innenraumes und des zweiten Innen
raumes der jeweiligen Kammer (74) aufweist.
17. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 16, gekennzeichnet
durch eine Transportvorrichtung (76, 78), welche die erste und die zweite
Kammer (74) vor dem Sensor (36) in Position bringt, damit der Sensor
(36) die Temperatur im Inneren der vor ihm befindlichen Kammer (74) er
faßt.
18. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Transportvorrichtung einen Drehteller (76, 78) umfaßt.
19. Mikrowellensterilisationssystem nach den Ansprüchen 1, 15, 16 oder 17,
gekennzeichnet durch einen Komparator zum Vergleich der Werte der
Signale mit einem für eine vorbestimmte Temperatur repräsentativen vor
bestimmten Signalwert.
20. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leistung der Mikrowellenquelle (4) verringert wird, so
bald der Wert eines der Signale dem Wert des vorbestimmten Signalwerts
entspricht.
21. Mikrowellensterilisationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Beutel eine mikrowelleninteraktive Schicht auf
weist, welche die Hauptwärmequelle in dem ersten Innenraum bildet,
wenn der erste Beutel der Mikrowellenstrahlung ausgesetzt ist.
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