DE19681189C2 - Verfahren zum Messen von Phasenströmen in einem Wechselrichter und Wechselrichter zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Messen von Phasenströmen in einem Wechselrichter und Wechselrichter zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Messen von
Phasenströmen in einem Wechselrichter nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1
und auf einen Wechselrichter zur
Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 3.
Ein solches Verfahren und ein solcher Wechselrichter sind unter anderem aus der
EP 0 502 226 A1 bekannt. In diesem Dokument ist eine Meßschal
tung beschrieben, die durch Messen der Phasenspannungen die
Zeitspannen auswählt, in denen der eindeutige Zusammenhang
zwischen dem Zwischenkreisstrom und einem Phasenstrom vor
liegt. Die Meßschaltung steuert eine Integrationsschaltung
vom "Folge- und Halte-Typ" mit drei Kanälen, die abwech
selnd mit einem Sensor für den Zwischenkreisstrom verbunden
werden. Der eine Kanal wird so gesteuert, daß er die Bei
träge der einzelnen Phasenströme zum Zwischenkreisstrom in
tegriert, wenn am Wechselrichterausgang eine Spannung an
liegt, d. h. daß eine Spannung anliegt, die von null ab
weicht. Das resultierende Signal stellt Wien Effektivwert
des Stroms in einer angeschlossenen Dreiphasen-Wechsel
strommaschine dar. Die beiden anderen Kanäle werden so ge
steuert, daß die integrierten Signale periodisch jeweils
ihrem eigenen Phasenstrom folgen, wobei diese Signale mit
Daten bezüglich des Schalterzustands zu einer individuellen
Rekonstruktion der Dreiphasen-Ströme kombiniert werden.
Die bekannte Schaltung und das durch diese realisierte Meß
verfahren, bedingen eine ziemlich aufwendige analoge Signal
verarbeitung. Aufgrund des dabei angewandten Integrations
verfahrens hat die Schaltung eine niedrige obere Grenzfre
quenz, so daß sie für Wechselrichter mit hoher Dynamik,
z. B. für Regeleinrichtungen, weniger geeignet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren und einen Wechselrichter der
eingangs genannten Art anzugeben, das bzw. der eine höhere obere Grenzfrequenz ermöglicht
und mit geringerem Schaltungsaufwand als bisher verwirk
licht werden kann.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
Das erfindungsgemäße Meßverfahren bzw. bei dem erfindungsgemäßen Wechselrichter ist die Messung optimal an die zeitliche Symmetrie
angepaßt, die normalerweise durch die Steuerung der Halb
leiterschalter realisiert und nachstehend kurz erläutert
wird. Bei der üblichen Zeigerdarstellung der acht möglichen
Schalterzustände in einem dreiphasigen Wechselrichter in
Brückenschaltung, werden diese in zwei Null-Zeiger, bei de
nen keine Spannung an den Phasenleitern anliegt, und sechs
aktive Zeiger unterteilt, bei denen eine Spannung an den
Phasenleitern anliegt. Dann kann willkürlich eine Spannung
durch eine pulsdauermodulierte Addition zweier dieser akti
ven Zeiger an den Phasenleitern angelegt werden.
Die Modulation wird normalerweise zweiseitig ausgeführt,
wobei man in einer Modulationsperiode beispielsweise von
einem Null-Zeiger auf einen ersten aktiven Zeiger, dann zu
einem zweien aktiven Zeiger und dann zu dem zweiten Null-
Zeiger und dann zurück über den zweiten aktiven Zeiger und
den ersten aktiven Zeiger zum ersten Null-Zeiger
springt. Diese Reihenfolge kann stets in der Weise ausge
führt werden, daß der Übergang zwischen den verschiedenen
Zeigern oder Schalterzuständen lediglich die Aktivierung
oder Deaktivierung eines einzigen Schalters erfordert, so
daß die Schaltverluste durch diese Schaltfolge minimiert
werden.
Daraus ist ersichtlich, daß der erste aktive Zeiger oder
Schalterzustand in jeder Modulationsperiode zweimal auf
tritt. Der zweite aktive Schalterzustand tritt ebenfalls in
jeder Modulationsperiode zweimal auf. Ferner liegen die ak
tiven Schalterzustände zeitweise relativ zur Mitte der Mo
dulationsperiode spiegelsymmetrisch verteilt.
Der erste aktive Schalterzustand ermöglicht das Messen ei
nes ersten Phasenstroms durch Messen des Zwischenkreis
stroms, und der zweite aktive Schalterzustand ermöglicht
das Messen eines zweiten Phasenstroms durch Messen des Zwi
schenkreisstroms.
Nachstehend sei der erste Phasenstrom betrachtet. Erfin
dungsgemäß wird dieser in jeder Modulationsperiode zweimal
gemessen und ein (erster) resultierender Mittelwert aus den
beiden Meßwerten gebildet. Aufgrund der zeitlichen Symme
trie kann dieser resultierende Mittelwert auf die Mitte der
Modulationsperiode bezogen werden. In der gleichen Modula
tionsperiode kann der zweite Phasenstrom in ähnlicher Weise
zweimal in der erwähnten erfindungsgemäßen Weise gemessen
werden, wodurch ein (zweiter) resultierender Mittelwert ge
bildet wird, der in ähnlicher Weise auf die Mitte der Modu
lationsperiode bezogen werden kann. Da beide Strommessungen
auf die gleiche Zeit bezogen werden können und die Summe
der Phasenströme jederzeit gleich Null ist, läßt sich der
dritte Phasenstrom sofort berechnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher zeitweise
eine richtige und vollständige Messung der Phasenströme des
Wechselrichters in jeder Modulationsperiode, so daß es mög
lich ist, sehr einfache und rasche Steuer- und Regelein
richtungen auszubilden. Zwischen den drei gemessenen Kompo
nenten des Stromzeigers (der Ausgangs- oder Phasenströme)
treten keine Phasenfehler (zeitlichen Verschiebungen) auf,
noch treten Phasenfehler (zeitliche Verschiebungen) bei der
Messung der Lage des Stromzeigers relativ zum angelegten
Spannungszeiger auf. Solche zeitlichen Verschiebungen oder
Phasenfehler treten dagegen bei herkömmlichen Meßverfahren
auf, bei denen der Zwischenkreisstrom gemessen wird, weil
die einzelnen Ströme nacheinander gemessen werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführung wird der Wert des Zwi
schenkreisstroms und dadurch der Phasenstrom mehrmals bei
jeder getrennten Einstellung des gleichen aktiven Schalter
zustands gemessen, und die dabei ermittelten Meßwerte wer
den getrennt für jede Einstellung gemittelt, um einen ge
trennten Mittelwert zu bilden, wonach der resultierende
Mittelwert als Mittelwert der getrennten Mittelwerte gebil
det wird. Dies erhöht die Unempfindlichkeit des Verfahrens
gegen Störkomponenten in den Phasenströmen.
Die Anwendbarkeit der Erfindung ist jedoch nicht auf die
soeben beschriebene Schaltfolge beschränkt, wie sich auch
aus der nachstehenden Beschreibung der verschiedenen Aus
führungsbeispiele ergibt, in der auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen wird.
Fig. 1 stellt ein Blockschaltbild eines Umrichters
dar, bei dessen Wechselrichter das erfindungsgemäße Verfahren ange
wandt wird,
Fig. 2 stellt eine Tabelle möglicher Schalterzustände in
dem Wechselrichter und der resultierenden Span
nungszeiger, der Ströme im Zwischenkreis und der
an den Phasenleitern auftretenden Phasenspannun
gen dar.
Fig. 3 veranschaulicht die räumliche Lage der Spannungs
zeiger bei einer Dreiphasen-Wechselstrommaschine.
Fig. 4 stellt eine Tabelle einer Schaltfolge und der re
sultierenden Spannungszeiger dar, die eine Puls
dauermodulation durchlaufen, um an die Wechsel
strommaschine einen Spannungszeiger mit veränder
barer Richtung anzulegen.
Fig. 5 stellt eine Tabelle einer weiteren möglichen Mo
dulationsart dar, bei der eine Phase in jeder Mo
dulationsperiode von Verschiebungen/Schaltvor
gängen freigehalten wird.
Fig. 6 veranschaulicht die Folge der Phasenverknüpfungen
und die resultierenden Phasenströme, von denen
zwei im Zwischenkreis gemessen werden können, bei
zwei Modulationsperioden im Spannungssektor S6,
vergleiche beispielsweise Fig. 3.
Der Umrichter nach Fig. 1 besteht aus einem ungesteu
erten Gleichrichter 2 mit einem Zwischenkreis-Kondensator
3, der einen Gleichstrom-Zwischenkreis 4 mit einer Wechsel
richterbrücke 5 speist. Die Wechselrichterbrücke besteht
aus steuerbaren Halbleiterschaltern T1, T2, T3, T4, T5 und
T6, die die Gleichspannung des Zwischenkreises durch Puls
dauermodulation in eine Dreiphasen-Wechselspannung an den
Ausgängen oder Phasenleitern U, V und W umrichten. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Halbleiterschal
ter IGBT-Transistoren (Insulated Gate Bipolar Transi
stors). Zu den Transistoren sind in üblicher Weise Frei
laufdioden antiparallel geschaltet. Die Dreiphasen-Aus
gangsspannungen U, V, W des Wechselrichters werden einem
Verbraucher 6 in Form eines Dreihphasen-Asynchronmotors,
eines Dreiphasen-Spannungsversorgungsnetzes oder der
gleichen zugeführt.
Die Wechselrichterbrücke wird durch eine Steuerschaltung 7
gesteuert, die einen Pulsdauermodulator PDM und eine Trei
berschaltung zur Steuerung der Transistoren enthält. Für
den Betrieb des Wechselrichters ist dieser mit einer Benut
zer-Schnittstelle 8 versehen, die einer Regel- und Steuer
einheit 9 Signale zuführt.
Die Einheit 9 wirkt als Regler, der die Betriebsfunktionen
des Wechselrichters mittels der Frequenz fc überwacht, wobei
er Korrektursignale erzeugt, die in die Modulationsfrequenz
fm des Pulsdauermodulators umgeformt und dann dem Pulsdauer
modulator in der Steuerschaltung 7 zugeführt werden.
Die angelegten Phasenspannungen U, V und W bewirken Phasen
ströme iu, iv und iw, die über die Wechslerichterbrücke in
einen resultierenden Strom id im Zwischenkreis umgewandelt
werden. Der Zwischenkreis ist mit einem Stromfühler 10 zum
Messen des Zwischenkreisstroms id versehen, und das Meßsig
nal wird einem Analog/Digital-Umsetzer 11 zugeführt, der
durch den Pulsdauermodulator 7 gesteuert wird. Das digita
lisierte Zwischenkreisstromsignal wird einer Prozessorein
heit 12 zugeführt, die auf der Basis der gemessenen Zwi
schenkreisströme id und der Daten bezüglich der Positionen
der Schalter vom Pulsdauermodulator 7 die drei Phasenströme
iu, iv und iw in Form eines Stromzeigers i berechnet, der
der Regeleinheit 9 zugeführt wird.
Bekanntlich ist es möglich, bei einer Wechselrichterbrücke
der dargestellten Art acht verschiedene Schalterzustände
oder Spannungen an den Phasenleitern U, V und W zu reali
sieren. Diese Schalterzustände sind in Fig. 2 als Tabelle
dargestellt, die zusammen mit Fig. 3 betrachtet werden muß.
In letzterer ist rechts ein prinzipielles Diagramm der
räumlichen Lage der Wicklungen eines in Stern geschalteten
Asynchronmotors dargestellt. Auf der linken Seite der Fig.
3 sind die an den Motor angelegten Spannungen, die bei den
Schalterzuständen erzeugt werden können, als Zeigerdiagramm
mit Zeigern U 1-U 6 dargestellt. Beispielsweise liegt im
Schalterzustand 100, in dem der Transistor T1 leitend ist,
während die Transistoren T2 und T3 gesperrt sind, eine
Spannung am Phasenleiter U an, wobei der resultierende
Spannungszeiger U 1 in die Richtung zeigt, die durch die Lage
der Phasenwicklung U bestimmt ist. In diesem Zusammenhang
sei darauf hingewiesen, daß es genügt, die drei Transisto
ren T1, T2 und T3 zu betrachten, weil die anderen drei
Transistoren T4, T5 und T6 komplementär zu den Transistoren
T1, T2 und T3 gesteuert werden.
Betrachtet man beispielsweise den Spannungszeiger U 4 in Fig.
3, so resultiert dieser aus dem Anlegen einer Spannung an
die Phasenleiter V und W. Der resultierende Spannungszeiger
U 4 zeigt entgegengesetzt zur Lage der U-Wicklung.
Auf ähnliche Weise kann eine beliebige Phasenspannung für
den Asynchronmotor, d. h. für einen der drei Phasenleiter U,
V und W, entsprechend einem Spannungszeiger U, der in Fig.
3 dargestellt ist, erzeugt werden. Um diese Phasenspannung
zu erzeugen, wird eine Impulsdauermodulation ausgeführt,
d. h. in einer vorbestimmten Zeitspanne wird der Zeiger U 1
angelegt und in einer anderen vorbestimmten Zeitspanne der
Zeiger U 2, wobei die Dauer der Zeitspannen den Winkel des
resultierenden Spannungszeigers und die absolute Dauer der
Zeitspannen den absoluten Wert des Spannungszeigers, die
resultierende Amplitude, darstellt. Die Pulsdauermodulation
wird derart bewirkt, daß der resultierende Spannungszeiger
U sich über einen zeitabhängigen Winkel θ = ωt dreht, der
die Frequenz der an den Phasenleitern U, V und W erzeugten
Dreiphasen-Wechselspannung bestimmt. Beim Anlegen einer
Dreiphasenspannung ergibt sich ein Stromzeiger i, der nor
malerweise relativ zum Spannungszeiger um den Winkel ϕ ver
schoben ist und sich mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit
dreht.
Der Wechselrichter kann daher eine Dreiphasen-Wechsel
strommaschine mit einem Dreiphasen-Wechselstrom mit ein
stellbarer Amplitude und Frequenz versorgen und dadurch
dessen Drehzahl und Drehmoment steuern.
Wie erwähnt, wird die Pulsdauermodulation durch periodi
sches Anlegen der Phasenspannungszeiger U 1-U 6, d. h. Einstel
len der entsprechenden Schalterzustände in der Wechselrich
terbrücke, bewirkt. Ein üblicherweise angewandtes Modulati
onsverfahren ist in Fig. 4 dargestellt. Wie sich aus dieser
Tabelle ergibt, wird im Sektor S1, vgl. Fig. 3, eine
Schaltfolge U 0, U 1, U 2, U 7, U 2, U 1, U 0 bewirkt. Der Zeiger U 0
entspricht dem Fall, daß die drei betrachteten Transistoren
gesperrt sind. In dieser Situation ist die Wechselstromma
schine vom Zwischenkreis abgeschaltet. Der nächste Schal
terzustand ist U 1, in dem der Transistor T1 zusammen mit den
Transistoren T5 und T6 leitend ist, während die Transisto
ren T2, T3 und T4 gesperrt sind. In diesem Schalterzustand
ist die Spannung am Phasenleiter U ungleich null, und der
Strom id im Zwischenkreis gleich iu, vgl. z. B. das Diagramm
in Fig. 1 und die Tabelle in Figur z. Im Schalterzustand
sind die Transistoren T1 und T2 leitend, so daß die Span
nung an den Phasen U und V ungleich null wird und der Strom
id im Zwischenkreis gleich dem Phasenstrom -iw ist. Dies er
gibt sich auch aus dem Diagramm in Fig. 1 und der Tabelle
in Fig. 2.
Der nächste Schritt in der Schaltfolge besteht in der Akti
vierung aller drei Transistoren entsprechend dem Spannungs
zeiger bzw Schalterzustand U 7 bei dem die Wechselstromma
schine wieder vom Zwischenkreis abgeschaltet wird. Danach
werden die gleichen aktiven Schalterzustände durchlaufen,
in denen die Spannung in umgekehrter Reihenfolge an die
Phasenleiter gelegt und die Schaltfolge mit dem Zeiger U 0
beendet wird, wobei die Wechselstrommaschine wieder vom
Zwischenkreis abgeschaltet wird.
In gleicher Weise kann ein beliebiger Spannungszeiger in
einem der anderen Spannungssektoren S2-S6 mit der in Fig. 4
dargestellten Schaltfolge realisiert werden, so daß sich
die in der gleichen Tabelle dargestellten Ströme im Zwi
schenkreis ergeben.
Die Schaltfolgen nach Fig. 4 bewirken, daß jeder Transistor
T1-T3 in jeder Schaltfolge ein- und ausgeschaltet wird und
daß ein Übergang vom einen in den nächsten Zustand nur eine
Änderung des Zustands bei einem Transistor erfordert. Ein
anderes Modulationsverfahren, das ebenfalls üblicherweise
angewandt wird, ergibt sich aus Fig. 5. Hier werden keine
Null-Zeiger U 7 zwischen den aktiven Zeigern U 2, U 4 oder U 6
eingefügt, und ein Vergleich der dargestellten Schaltfolgen
mit der Tabelle in Fig. 2 zeigt, daß jede Schaltfolge mit
einer spannungsfreien Phase während sämtlicher Schaltfolgen
durchlaufen wird. Die Schaltfolge hat geringere Verluste in
den Schaltern zur Folge, weil die Anzahl der schaltenden
Transistoren geringer ist, doch hat sie eine weniger wirk
same Modulationsfrequenz und dadurch größere Motorverluste
zur Folge. Welches der beiden Modulationsverfahren gewählt
wird, ist daher eine Frage der Bemessung.
Wie sich aus der vorhergehenden Erläuterung ergibt, ist der
Zwischenkreisstrom in allen Schaltfolgen unzweideutig mit
dem augenblicklich angelegten bzw angewandten Spannungszei
ger verknüpft. Jede Schaltfolge ermöglicht die Messung von
zwei Phasenströmen im Zwischenkreis, und jeder Phasenstrom
kann in jeder Schaltfolge zweimal gemessen werden. Dieser
Umstand wird durch das erfindungsgemäße Meßverfahren ausge
nutzt, wie nachstehend anhand von Fig. 6 erläutert wird.
Fig. 6 besteht aus zwei Arten von Diagrammen. Oben sind die
an den Phasenleiter angelegten Spannungen und unten die re
sultierenden Phasenströme in Abhängigkeit von der Zeit dar
gestellt. Beide Diagrammarten stellen zwei Modulationsperi
oden Tm dar, d. h. zwei Zeitperioden, die wesentlich kürzer
als die Grundschwingungsperiode des resultierenden Dreipha
sen-Wechselstroms in den Phasenleitern U, V und W sind. Das
Diagramm veranschaulicht die Erzeugung eines resultierenden
Spannungszeigers, der im Sektor S6 in Fig. 3 liegt. Die
realisierte Schaltfolge ist in der letzten Zeile der Tabel
le in Fig. 4 dargestellt. Die gestrichelten Linien im
Stromdiagramm der Fig. 6 stellen den Verlauf der einzelnen
Phasenströme dar, während die durchgehende Linie den Ver
lauf des Zwischenkreisstroms id darstellt.
Nach Fig. 6 beginnt die Modulationsperiode mit der Anwen
dung eines Null-Zeigers oder Schaltzustands U 0. Dann wird U 1
angewandt, wobei der Zwischenkreisstrom id = iu wird, wäh
rend im folgenden Schaltzustand U 6 der Zwischenkreisstrom id
gleich dem Phasenstrom -iv ist. In der Mitte der Modulation
speriode wird ein Null-Zeiger U 7 angelegt, wobei der Zwi
schenkreisstrom id gleich null ist, wonach U 6 und U 1 in um
gekehrter Reihenfolge angewandt werden und die resultieren
den Zwischenkreisströme gleich minus iv und iu sind. Die Mo
dulationsperiode wird mit Anwendung des Null-Zeigers U 0 be
endet.
Im Verlauf der Modulationsperiode werden der Phasenstrom iu
und der Phasenstrom -iv jeweils zweimal gemessen, und zwar
jedesmal in der Mitte der Zeitspanne, in der der zugehörige
Schaltzustand auftritt. Wie sich aus Fig. 6 ergibt, ermög
licht die Symmetrie des Modulationsmusters die Zuordnung
der Paare von Mittelwerten, die durch diese Messungen ge
bildet werden, zur Mitte Tc der Modulationsperiode Tm. Die
Bildung der Mittelwerte erfolgt im Prozessor 12 (Fig. 1),
der aus dem Pulsdauermodulator 7 mit zeitabhängigen Infor
mationen versorgt wird. Der dritte Phasenstrom iw, der nicht
im Zwischenkreisstrom id gespiegelt wird, kann aus den er
wähnten Mittelwerten berechnet werden, weil die Summe der
drei Phasenströme gleich null ist.
Ein alternatives Verfahren zur Ausführung der Messungen ist
in der rechten Hälfte der Fig. 6 dargestellt. Hier werden
die Ströme iu und -iv zweimal bei jedem Spannungszeiger in
symmetrisch zur Mitte der Einschaltdauer der einzelnen
Spannungszeiger liegenden Zeitpunkten gemessen. Aus den
beiden für jeden Spannungszeiger gemessenen Werten wird ein
Mittelwert gebildet, und schließlich wird ein resultieren
der Mittelwert aus den einzelnen Mittelwerten der Paare
verknüpfter Spannungszeiger gebildet. Wie bei dem in der
linken Hälfte der Fig. 6 dargestellten Verfahren, ist das
Ergebnis eine Strommessung, die zur Mitte der Modulation
speriode in Beziehung gesetzt werden kann. Das zuletzt be
schriebene Verfahren erfordert eine kompliziertere Schal
tung, wenn sie in analoger Schaltungstechnik aufgebaut ist,
oder eine größere bzw. schnellere Rechenleistung, wenn sie
in digitaler Schaltungstechnik aufgebaut ist, doch hat sie
dann eine bessere Störsignalunterdrückung als bei dem zu
erst beschriebenen Verfahren.
In Abhängigkeit von der angewandten Schaltungstechnik kön
nen die Steuerschaltungen 7, 8, 9 und 12 als eine mikropro
zessorgesteuerte Schaltung oder als eine anwendungsspezi
fisch integrierte Schaltung realisiert sein, bei der die
einzelnen Funktionsblöcke nicht physisch getrennt sind. Bei
Anwendung eines gemischten analogdigitalen Schaltungsauf
baus kann auch der Analog/Digital-Umsetzer 11 als inte
grierte Schaltung ausgebildet sein.
Claims (3)
1. Verfahren zum Messen von Phasenströmen in einem Wech
selrichter, bei dem pulsdauermodulierte steuerbare Halblei
terschalter eine Gleichspannung aus einem Zwischenkreis in
eine Dreiphasen-Wechselspannung umwandeln und die Phasen
ströme durch Messung des Zwischenkreisstroms gemessen wer
den, wenn ein aktiver Schalterzustand einen eindeutigen Zu
sammenhang zwischen dem Zwischenkreisstrom und einem Pha
senstrom erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert des
Zwischenkreisstroms (id) in zwei getrennten Einstellungen
(U 1, U 1; U 6, U 6) des gleichen aktiven Schalterzustands (U 1;
U 6) in einer Modulationsperiode (Tm) gemessen und aus den
gemessenen Werten ein resultierender Mittelwert gebildet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert des Zwischenkreisstroms bei jeder getrennten Ein
stellung (U 1, U 1; U 6, U 6) des gleichen aktiven Schalterzu
stands mehrmals gemessen wird, daß für jede getrennte Ein
stellung ein separater Mittelwert aus den gemessenen Werten
gebildet wird und daß der resultierende Mittelwert als Mit
telwert der separaten Mittelwerte gebildet wird.
3. Wechselrichter zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2,
mit einem Stromfühler (10) zum
Messen von Augenblickswerten des Zwischenkreisstroms (id) und
mit einer Steuervorrichtung (7) zur Aktivierung des Stromfühlers (10),
wenn ein aktiver Schalterzustand einen eindeutigen
Zusammenhang zwischen dem Zwischenkreisstrom (id) und einem Pha
senstrom (iu, iv, iw) erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
vorrichtung (7) so ausgebildet ist, daß sie den Stromfühler (10)
bei zwei getrennten Einstellungen (U 1, U 1; U 6, U 6) des glei
chen aktiven Schalterzustands (U 1, U 6) in einer Modulations
periode (Tm) aktiviert, und daß der Wechselrichter einen
Wandler in Form eines Prozessors (12) zur Bildung eines resultierenden Mittelwerts aus
den Meßwerten aufweist.
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