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Vorrichtung zum Herstellen eines winkelförmig gebogenen, mit Dehnfalten
versehenen Werkstücks (Ausscheidung aus P 19 35 355.0-25) Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Herstellen eines einteiligen, winkelförmig gebogenen, mit Dehnfalten
versehenen Werkstücks.
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Derartige Werkstücke bestehen aus einen Platten- oder Folienteil,
zum Beispiel aus Blech und dienen besonders als Verbindungs- oder Eckelemente zwischen
zwei aus ebenfalls mit Dehnfalten versehenen Wänden von Schutz-, Speicher-, Konservierungs-
oder Transportbehälter von Flüssigkeiten, deren Temperatur von der normalen Umgebungstemperatur
stark abweicht. Ein zugleich dichter und fester Behälter#dieser Art umfaßt im allgemeinen
eine dünne, als Membran mit Dehnfalten ausgebildete
Innenwand die
in der Lage ist, den durch thermische tzechselbeanspruchung beim Füllen und Entleeren
des Behälters auftretenden Dilatations- und Kontraktionsbewegungen nachzugeben,
ohne daß dabei beträchtliche mechanische Beanspruchungen der Wandungen des Behälters
auftreten. Derartige Behälter sind insbesondere für tiefgekühlte, verflüssigte Erdgas
oder als Reaktorgefäß für heiße Gase bestimmt.
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Das bekannte winkelförmige Werkstück kann durch seine Elastizität
thermische Deformationen aufnehmen und Dilatations-bzw. Kontraktionsbewegungen der
Behälterwände frei folgen. Dabei ist es wesentlich, daß das Werkstück trotz seiner
unten näher erläuterten komplexen Form in einem reinen Faltvorgang hergestellt wird,
so daß es in eine Ebene abgewickelt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es desha-lb, eine Vorrichtung zum Herstellen
eines winkelförmig gebogenen, mit Dehnfalten versehenen Werkstückes in reiner Faltung
vorzuschlagen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung oder Formung des
z.B. aus Blech bestehenden Werkstücks verwendet ein reines Biegeverformungsverfahren
im wesentlichen ohne Dehnun des Werkstoffs, das durch Eindrücken eines Blechteils
mit der gleichzeitig gegenseitigen freien Annäherung unter Mitwirkung der nicht
deformierten Blechabschnitte durchgeführt wird, die beiderseits quer zur Abbiegelinie
liegen. Dabei wird zunächst der Flächenwinkel des Werkstückes in einem Biegevorgang
1 gebildet und alsdann mittels der Vorrichtung in einem einzigen Vorgang die Formung
der Dehnfalten und deren Verbindungsflächen1 der Dehnfalten durchgeführt. Gleichzeitig
erfolgt eine Druckbelastung oder Stauchung des Bleches, im wesentlichen in dessen
Ausgangsebene
und quer zur wichtung der Dehnfalten bzw. parallel zur hbbiegestelle des Werkstückes.
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Die erfindungsgemäße Herstellungsvorrichtung wird durch ein Biegewerkzeug
aus Stempeln und Untergesenken in einer Biege presse'oder Formpresse gebildet. Die
Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie einerseits zur Formung der beiden
Dehnfalten in den Flächen des Werkstücks mindestens ein paar bewegliche seitliche
Schneidstempel oder ähnliche Werkzeuge umfaßt und mindestens einen beweglichen mittleren
Schneids tempel zur Formung einer vorstehenden Verbindungsfaltq, sowie andererseits
ein bewegliches Untergesenk mit vorzugsweise veränderlicher Gestalt die komplementär
zu der Gestalt des Schneidstempels und des gebogenen Werkstückes ist, und Haltemittel,
zum Verhindern jeglicher Verschiebung des Werkstückes gegen- | über den Werkzeugen,
die sämtlich automatisch in gegenseitiger Steuerung und zwangsläufiger gegenseitiger
Füllung synchronisiert und koordiniert bewegt werden.
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Weitere Einzelheiten, Vcrteile und Merkmale der Erfinden ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung. Auf der beiliegenden, als Beispiel gegebenen
Zeichnung ist eine Ausführungsform der L1rfindung beispielsweise dargestellt und
zwar zeigen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des herzus-tellenden bekannten winkelförmigen
Werkstücks, Fig. 2 eine Seitenansicht eines stumpfwinklig gebogenen Werkstücks,
Fig. 3 eine Abwicklung des Werkstücks von Fig. 2 in einer Ebene, Fig. 4 eine Ansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im vertikalen Schnitt bei Linie IV-IV
von
Fig. 5, wobei die Stempel und das Untergesenk ihre Endstellung nach Beendigung des
Formgebungsvorganges einneliräen, Fig. 5 eine ähnliche Ansicht im vertikalen, axialen
Schnitt bei Linie V-V von Fig. 4, wobei die Stempel und das Untergesenl- in der
Ausgangsstellung vor Beginn des Formgebungsvorgangs sind, und Fig. 6 eine Teilansicht
der vorhergehenden Vorrichtung im Schnitt bei Linie VI-VI der Fig. 4, -wobei die
beweglichen lierkzeuge in der auf Fig. 5 dargestellten Stellung sind.
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Fig. 1 zeigt ein winkelförmiges Werkstück 1, z.B. aus Blech, das
in einem im wesentlichen rechten Winkel gebogen ist.
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Jede der rechtwinklig zusammenlaufenden Flächen dieses Werkstücks
1 weist eine nach innen vorstehende Dehnfalten 2, 2' auf, die senkrecht zur Abbiegestelle
3 des Werkstücks 1 verläuft und symmetrisch zu einer zur Abbiegelinie ZZ' senkrechten
Ebene ist, die Kammlinien 4, 4' der beiden Dehnfalten 2, 2' enthält. Das Werkstück
1 kann selbstverständlich mehrere parallelverlaufende, längs der Abbiegestelle 3
verteilte Dehnfalten 2, 2' auíweisen, die zwischen sich ebene Flächen abgrenzen.
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Jede Kammlinie 4, 4' endet in einem Punkt B,B', wo sie in zwei divergierende,
konvexe Faltungen mit Kammlinien BA und BA' oder B'A und B'A' übergeht, die auf
der Abbiegelinie ZZ' in Punkten A bzw. A' dieser Abbiegelinie zusammenstoßen, die
jeweils auch Schnittpunkt der Linien an der Basis der jeweiligen Dehnfalten 2, 2'
sind. Von den Punkten B, B' der Kammlinien 4,4' geht auch eine mittlere konkave
Faltung mit der Tallinie BC oder
B'C' aus, deren Endpunkte C oder
C' mit den Punkten A und A' auf der Abbiegelinie ZZ' über je zwei Tallinien CA und
CA' bzw.
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C?A und C'A' verbunden sind. Die Punkte C und C' sind über eine Kammlinie
CC' einer konvexen Verbindungsfalte miteinander verbunden.
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Fig. 2 zeigt ein Werkstück ähnlich dem Werkstück 1 von Fig. 1, jedoch
mit einem stumpfen Öffnungswinkel a und Fig. 3 die Abwicklung dieses Werkstückes
in die Ebene. Die Bezugszeiche entsprechen denjenigen von Fig. 1. Die Basen der
Dehnfalten 2, 2' sind mit XAX' und YA'Y' bezeichnet, die Kammlinien 4, 4' durc Y1B
und Y'1B'. Damit kein Werkstoff auf der Außenseite des Werk-|stücke vorsteht ist
es notwendig, daß die Punkte G und C' nicht -über die Ebene der Flächen des Werkstücks
1 hinausstehen, d.h. sie konnen höchstens die auf Fig. 2 dargestellte Stellung einnehmen,
also in der Ebene der Flächen des Werkstücks 1 liegen.
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|Nimmt man an, daß die Gestaltung des winkelförmigen Werkstücke-s
1 symmetrisch zur winkelhalbierenden Ebene (Linie AD) und zu einer zur Abbiegelinie
ZZ' senkrechten und die Kammlinien 4, 4' enthaltenden Ebene ist, so ergeben sich
folgende geometrische Verhältnisse wobei angenommen wird, daß die Seitenflächen
der Dehnfalten 2 und 2' senkrecht zur Anfangsebene der Basis der jeweiligen Flächen
des Werkstückes 1 sind: XAC XAB = BAC = B'AC' = X'AB' = -2 2 XAA' = 90° = X'AA'
Beim uebergehen von Fig. 2 zu Fig. 3 wird das Werkstück 1 vollkommen aufgefaltet.
So wird der Winkel CAC', der mit dem Flächenwinkel XAX' (G) susammenfiel, in die
Waagerechte aufgeklappt.
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Es gilt # = CAX' = CAA' + A'AX' = CAA' + 90°.
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Da CAA' = XAA' - XAC = 90° - 2 XAB sodaß O = 2 CAA' = 130° - 4 XAB
erhält man XAB = 45° - #/4 Selbstverständlich muß folgende Bedingung gelten: 0 #
XAB # XAD da XAD = #/2 0 # XAB # #/2 oder weiterhin 0 # 45° -so daß man schließlich
erhält: 60° # # # 180°.
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Es soll nun eine Ausführungsform der Vorrichtung zum Herstellen eines
solchen Werkstückes erläutert werden: Fig. 4 und 6 zeigen eine Vorrichtung zum Herstellen
der Dehnfalten 2, 2' in einem Werkstück 1, das vorher winkelig gebogen wurde. Diese
Vorrichtung kann selbstverständlich gleichzei tig mehrere parallele Dehnfalten in
demselben Blech ausbilden.
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Die Vorrichtung ist z.B. auf eine Biegepresse montiert, die eine stationären
Spanntisch 5 und eine bewegliche Platte 6 hat, die mit dem senkrechten Gleitschlitten
7 der Presse fest verbunden ist. Der waagerechte Spanntisch 5 trägt einen als Spannholm
oder dergleichen ausgebildeten festen Aufbau 8, auf dem ein Untergesenk 9 aufliegt,
dessen Oberfläche eine Gestalt aufweist, die der innenseitigen Endform der gebogenen
Werkstücke 10 komplementar entspricht, so daß den erhabenen und versenkten Teilen
des Werkstückes 10 die jeweiligen versenkten und erhabenen Teilen des Untergesenks
entsprechen.
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Die gesamte Vorrichtung ist vorzugsweise im wesentlichen symmetrisch
zur winkelhalbierenden Ebene des Werkstückes und zur Längsmittelebene der Dehnfalten.
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Das Untergesenk 9 besteht aus zwei Untergesenkhalften 9a, 9b, die
im wesentlichen symmetrisch zu einer Senkrechten auf der biegestelle des erkstücs
verlaufen. Die Untergesenkhälften sind in entgegengesetzter Richtung zueinander
symmetrisch beweglich, damit sie sich gleichzeitig in einer zu dieser Ebene senkrechten
Richtung einander nähern oder voneinander entfernen können. Die Hohlform zur Bildung
der Dehnfalten2, 2' ist in zwei symmetrische Formhälften Ala und 11b aufgeteilt
(Fig. 6).
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Ebenso ist die Hohlform zur Bildung der konvexen Verbindungsfalte
mit der Kennlinie CC' in zwei symmetrische Formhälften 12a, 12b aufgeteilt (Fig.
5). Jede Untergesenkhälfte 9a, 9b ist im Kreise verschiebbar und mit dem ortsfesten
Aufbau 8 über ein ebenes gelenkiges Steuersystem verbunden, das vorzugsweise als
ein bewegliches Parallelogramm ausgebildet ist, dessen gegenüberliegende rotierende
Seiten durch mindestens zwei Schwingarme 13, Kurbelzapfen Odvdgl. gebildet sind,
die jeweils an der zugeordneten Untergesenkhälfte und am Aufbau 8 mittels Bolzen
oder Drehzapfen 14, 14' angelenkt sind. In der dargestellten Ausführungsform besteht
jede Gelenkverbindung aus zwei Gruppen mit drei fluchtenden Kurbelwellen 15, deren
Drehzapfen in entsprechenden Lagern des Aufbaues 8 drehbar angeordnet sind und deren
Drehzapfen 14 in entsprechende, mit der betreffenden Unter gesenkhälfte 9a, 9b fest
verbundenen Lagern drehbar angeordnet sind.
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Der maximale waagerechte Abstand der beiden Untergesenkelften 9a,
9b ist wie auf Fig. 5 dargestellt, vorteilhafter-Diese jeweils durch zwei mit dem
Aufbau 8 verbundene feste Ansciiläge 16, 16' begrenzt, die vorzugsweise jeweils
durch eine
flache geneigte Wandoberfläche gebildet werden, die wid
einer entsprechenden flachen Wandoberfläche der zugeordneten Untergesenkhälfte 9a,
9b zusammenwirkt. In dem maximalen Abstand der beiden Untergesenkhäften ist jede
Ebene, die die beiden Drchzapfen 14, 14' eines Schwingarmes 13 einer Untergesenkhälfte
enthält, vorzugsweise in Richtung der anderen Untergesennhälfte geneigt, und zwar
in der Weise, daß die gegenseitige Annäherungsbewegung der beiden Untergesenkhälften
eingeleitet wird, um diese Bewegung zu fördern.
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Die beiden Dehnfalten des Werkstücks 10 -werden jeweils durch zwei
seitliche Schneidstempel 17a und 17b gebildet, während die Verbindungsfalte durch
einen mittleren Schneidstempel 18 gebildet wird.
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Gegebenenfalls automatisch arbeitende Rückzugmechanik, wie Federn
oder ruckmittelzylinder, sind vorgesehen, um die Untergesenkhälften gleiochzeitig
in ihre Ausgangsstellung, die dem maximalen Abstand entspricht, zurückzohlen. Fig.
5 zeigt eine derartige Rückzugfeder 33, die zwischen den beiden Untergesenkhälften
angeordnet ist, wobei sie siclg in entsprechenden Aussparungen 34, 34' derselben
abstützt. Die Rückzugmechanik könnte auch auf die Schwingarme 13 oder dren Drehzapfen
wirken.
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Jeder seitliche Schneidstempel 17a, 17b ist mit einer geführten Stempelhalteplatte
19a, 19b verbunden, die sich auf einer entsprechenden Führungswand 20a, 20b des
Untergesenks @, d.h. der jeweiligen Untergesenkhälfte 9a, 9b durch Gleit- oder Rollkontakt
abstützt. Jede Führungswand weist vorzugsweise eine in wesentlichen ebene Fläche
auf, die senkrecht zur Untergesenkwand 21a oder 21b ist, auf welcher eine zugeordnete
Fläche des Werkstückes 10 aufliegt und de parallel zur Abbiegestelle desselben ist.
Die entsprechende Fläche einer jeden Stempelhalteplatte
19a, 19b,
welche mit der zugeordneten ebenen Fläche der Fiii'irungswand 20a, 2Ub des Untergesenks
In Verbindung steht, ist vorzugsweise ebenfalls flach.
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Jeder mittlere Schneidstempel 18 ist mit einem fükrenden Stempelhalteblock
22 verbunden, der sich parallel zur winkelhalbierenden ßbene des Werkstücks 10 bewegt,
d.h. hier ir.l wesentlichen senkrecht, in dem er sich gegen zwei seitliche Stempelhalteplatten
19a und 19b durch Gleit- oder Rollkontakt gleichzeitig abstützt, gemäß vorzugsweise
einer im wesentlichen ebenen Kontaktfläche 25a, 23b, die Parallel zur Abbiegelinie
des Werstücks und zu der entsprechenden, dem Untergesenke 9 zugeordneten Führungswand
geneigt ist, so daß die gekoppelten Bewegungen der drei Werkzeuge 17a, 17b und 18
in geometrischer und kinematischer Hinsicht mit der Gestaltung der zu bildenden
eile vereinbar sind. Der mittlere Stempelhalteblock 22 wird mit der oberen Platte
6 der Presse verbunden, die sich beim Absenken dem Spanntisch 5 nähert und sich
beim Hochfahren von diesem entfernt.
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Zwischen den seitlichen Stempelhalteplatten 19a, 19b einerseits,
dem Untergesenk 9 und dem mittleren Stempelhalteblock andererseits sind jeweils
Führungsmittel vorgesehen.
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Diese Führungsmittel bestehen vorteilhafterweise aus mindestens einer
Glcit- oder Rollschiene 24 oder Bahn mit Feder und Nut, wie auf Fig. 6 dargestellt
ist, welche die Führung zwischen der seitlichen Stempelhalteplatte 19a und dem mittleren
Stempel halteblock 22 zeigt. | Das Untergesenk '? kann selbstverständlichzur Abstützung
des eigentlichen Untergesenks einen Halteblock aufweisen.
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Die gekoppelten Bewegungen der drei Stempel und der Unter gesenkhäften
oder UntergesenlihalteblUcke müssen ohne Gleiten oder gegenseitige Verschiebung
des Bleches relativ zu denselben erfolgen, und das Blech soll einerseits gegen die
Stempel und andererseits gegen die Untergesenkhälften in der Weise anliegen, daß
Stempel und Untergesenk am Ende der-Bewegung das Blech vollkommen einschließen.
Um während der ganzen Dauer des Formgebungsvorganges jegliches Gleiten oder Verschieben
des Bleches gegenüber den Stempeln und den Untergesenkhälften zu vermeiden, sind
Haltemittel vorgesehen. Diese Mittel bestehen vorteilhafter weise aus zwei Paar
Blechhalter-Spannvorrichtungen 25a, 25b, und 25a', 25b', die jeweils an beiden Seiten
eines jeden seitlichen Schneidstempels 17a, 17b angeordnet sind, und das Blech während
der Annäherungsbewegung der Schneidstempel gegen das Untergesenk 9 drücken, indem
sie sich einerseits auf dem Blech Und andererseits gegen die seitlichen Stempelhalteplatten
19a, 19b, vorzugsweise über Elemente oder elastische Kissen, wie Federn 26 oder
pneumatische oder hydraulische Zylinder abstützen.
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Da sich jede seitliche Stempelhalteplatte 19a, 19b im wesentlichen
über die ganze Breite des mittleren Stempehalte-| blocks 22 erstreckt (Fig. 6),
kann sie nicht der gegenseitigen automatischen Annäherungsbewegung der Untergesenkhälften
9a, 9b folgen, die allein durch die von detPlatte 6 der Presse ausgeübten vertikalen
Abwärtsdruckkraft hervorgerufen wird. Daher isif es erforderlich, zwischen jeden
Spannhalter und dem zu bearbeitenden Blech des Werkstückes 10 eine Zwischenplatte
27, 27' ein zusetzen, die in gleitendem oder rollendem Kontakt mit dem Spannhalter
steht, wobei die beiden an der gleichen Seite der seitlichen Schneidstempel 17a,
17b angeordnien Platten vorzugs-| weise miteinander fest verbunden sind und somit
ein Winkelelemeint mit einer Winkelöffnung bilden, die der Form des Werkstück# 10
entspricht. Palls z-wischen dem Spannhalter und der Zwischen-,
Platte
27, 27' ein Gleitkontakt besteht, so kann dieser Kontakt mittels geschmierten ebenen
Flächen hergestellt werden, während Rollkontakt unter Zwischenschaltung von Rollgliedern,
wie Kugeln, Rollen, Walzen od.dgl. hergestellt werden kann.
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Um am Ende des Formgebungsvorganges das fertige winkelförmige Werkstück
10 von der Vorrichtung freizusetzen, sowie zum Einsetzen einer neuen Platte zur
Wiederholung des Arbeitsvorganges, ist vorgesehen, die seitlichen Schneidstempel
und die zugehörigen Spannhalter bei dem Rücklauf des mittleren ochneidstempels von
dem Untergesenk automatisch zu entfernen, wobei die Steuerung dieser Mittel vorzugsweise
mit der Rückzugbewegung des letzteren verbunden ist. Diese Mittel sind vorzugs;
weise aus Abstützplatten 25a, 25b und 25a', 25b' der SpaiinIalte? gebildet, die
paarweise miteinander verbunden sind, um jeweils zwei einteilige Abstützplatten
25, 2N' zu bilden, die in der Form des Werkstücks 10 gebogen und jeweils einseitig
mit dem mittleren Stempelhalteblock 22 verbunden sind, so daß sie angehoben und
an dem letzteren in der maximalen Abstands stellung von dem Untergesenk aufgehängt
sind, wobei ihre freie Annäherung| In Richtung auf den mittleren Stempelhalteblock
gewährleistet ist. Somit bildet jedes Paar der Abstützplatten 25a, 25 oder 25a',
25b' der Spannhalter jeweils ein Paar Flächen einer einteigigen Abstützplatte 25
oder 25', die in Form des Werkstückes gebogen ist.
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Nach einer Ausführungsform ist jede gebogene Anstützplatte 25, 25'
mit einer Stange 28, 28' oder dergleichen verbunden, die senkrecht zur Ebene der
Platte steht und in der winkelhalbierenden Ebene des Werkstücke liegt, d.h. im wesentlichen
senkrecht ist. Zwei Stangen dieser Art sind ebenfalls an oder Seite des mittleren
Schneidstempels 18 angeordnet. Jede
Stange ist frei gleitend in
dem mittleren Stempelhalteblock 22 angeordnet und weist ein Arretiermittel für seine
Ausgangsbewegung, d.h. Absenkbewegung auf. Diese sind durch einen Kopf, Bund, Flansch,
Schulter oder eine radial hervorstehende Nase gebildet, die mit einem Anschlag oder
einem mit dem mittleren Stempelhalteblock verbundenen Bund in Verbindung kommt.
Nach der dargestellten Ausführungsform gleitet jede Stange 2O, 28' frci in einer
im wesentlichen senkrechten Bohrung 29, 29' des Stempelhalteblocks 22, wobei die
Bohrung einerseits zur jjußenseite nach unten und andererseits nach oben in einen
zylindrischen oder prismatischen Raum 30, 30' (Fig. 5) des Stempelhalteblocks 22
mündet. Das obere Ende einer jeden Stange drei in den zugeordneten Raum ein und
ist vorteilhafterweise am Ende mit einem seitlich überragenden Kopf 31, 31' versehen
und freibeweglich im Inneren des zugeordneten Raums eingesetzt. Jeder Kopf kann
am Ende der Abwärtsbewegung der zugeordneten Stange mit dem unteren Boden 23, 23'
des entsprechenden Raumes in Kontakt treten und somit die Tragweite der Ausgangsbewegung
der Stange begrenzen.
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Jede Zwischenplatte 27, 27' ist vorteilhafterweise mit der entsprechenden
Abstützplatte 25, 25' der zugeordneten Spannhalter in der Weise verbunden, daß sie
sich bei Rücklauf der Spannhalter automatisch von dem Untergesenk entfernt, wobei
sie gleichzeitig freibeweglich und zwar parallel zu der Abstützplatte ist. Jede
Zwischenplatte ist nämlich mit der zugeordneten Abstützplatte über ein Gleitgelenk
verbunden, das durch mindestens eine Nase 35 gebildet ist, dessen Kopf mit der Platte
verbunden ist und eine längliche dehnung 36 der Platte durchsetzt, in der sie beweglich
geführt ist.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Ursprünglich
befindet sich der Gleitsohlitten 7 der Presse mit dci zugeordneten Platte 6 in der
oberen Endstellung, so daß sich auch der mittlere Stempolhalteblock 22 seiner oberen
ßndstellung befindet, in welcher die Abstützplatten 25, 25' durch die Stangen 20,
20' an dem mittleren Stempelhalteblock 22 aufgehängt und von dem Untergesenk 9 entfernt
sind,während die Zwischenslatten 27, 27' an den Abstützplatten an ihren Nasen aufgehängt
sind und somit ebenfalls von dem Untergesenk 9 entfernt sind. Dadurch wurden die
seitlichen Stempelhalteplatten 19a, 19b, welche normalerweise mindestens teilsweise
auf den Spannhaltern aufliegen, ebenfalls durch diese angehoben und von dem Untergesenk
9 entfernt, indem sie entlang der ebenen Flächen der Führungswand 2öa, 20b gleiten.
Außerdem werden die beiden UntergesenuhLliten 9a, 9b durch eine Rückzugmechanik
voneinander entfernt und gespreizt und zwar in der Weise, daß sie an den Anschlägen
16, 16' des Aufbaues 8 zum Anschlag kommen. Alsdann wird ein vorher winklig gebogenes
Werkstück 10 in Form einer Blechilatte 9 aufgelegt und die Platte 6 wird mit dem
mittleren Stempelhalteblock 22 nach unten verfahren, wobei dieser gleichzeitig auf
die seitlichen Stempelhalteplatten 19a, 19b einwirkt, so daß sich diese dem Untergesenk
nähern und das Blech verformen. Unter der gleichzeitigen Wirkung des durch den mittderen
Stempelhalteblock 22 mittels der seitlichen Stempelhalteplatten 19a, 19b auf das
Untergesenk 9 ausgeübten Druckes werde die beiden Untergesenkhälften 9a und 9b während
des Formgebungsvorganges allmählich gegeneinander verfahren, bis sie mit dem festen
Aufbau o Kontakt haben. Sobald die durch die Stangen 2o", 28' geführten Abstützplatten
25, 251 jeweils mit den gebogenen Zwischenplatten 27, 27' die selbst mit dem Blech
in Kontakt stehen in Kontakt treten, bleiben die Stangen 28, 28' stehen, ohne die
Absenkbewegung des mittleren Stempelhalteblocks 22 zu unterbrechen, da die Räume
30, 30' eine ausreichende freie Höhe aufweisen, d.h. sie haben eine genügende Abmessung
parallel
zur vertikalen Bewegung des Blockes 22, um die erforderliche
vollständige Be-wegung des mittleren Schneidstempels 18 in den beiden entgegengesetzten
Richtungen zu ermöglichen. Während der Absenkbewegung sind die Spannhalter angedrückt
und liegen eventuell auch elastisch auf, damit die seitlichen Stem)elhalteplatten
weiter nach unten verfahren werden können.
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Die beiden Kontaktflächen 23a, 23b haben eine derartige Neigung,
daß die ,indrückbewegungen der drei Schneidstempel, die senkrecht zur Grundebene
des Bleches erfolgen, in onem entsprechend gewählten Verhältnis legen, das mit den
angenommenen Formen vereinbar ist. Außerdem gibt der kippbare Führungsmechanismus
15 - 15 der beiden Untergesenkhälften 9a, 9b den letzteren die erforderliclle freie
Beweglichkeit, die es ihnen ermöglicht, über das durch die Spannhalter angedrückte
Blech ihre Bewegungen mit den Abwärtsbewegungen der drei Schneidstempel entsprechend
zu koppeln, die selbst untereinander schon gekoppelt sind, wie dies oben beschrieben
wurde.
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Beim Hochfahren der Platte 6 werden die verschiedenen beweglichen
Werkzeuge in der umgekehrten Reihenfolge verfahren.
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Das bearbeitete Blech nimmt von selbst zwischen den durch die drei
Schneidstempel 17a, 17b und 18 gebildeten Falten eine Form an, die einer minimalen
Dehnung des Werkstoffs entspricht und einer Faltung gleich kommt. Um jedoch am Ende
des Formgebungsvorganges eine Bständigkeit dieser Form zu erzielen sind zwei Forwhälften
in der Verbindungszone über den Unterges nkhälften 9a, 9b vorgesehen.
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Die Vorrichtung ist derart aufgebaut, daß zur Erzielung einwandfreier
Formen und insbesondere entsprechender Biegeradien
der Enddruck
der Presse auf eine Einheit von Elementen ausgeübt wird, die alle auf ebenen Flächen
aufliegen und eine sehr große mechanische Festigkeit aufweisen, so daß die Enddruckkraft
der Presse auf einen entsprechend bestimmten, hohen Wert eingestellt werden kann,
um diese einwandfreien Formen zu erzielen.