DE1966314C3 - Verfahren und Konverter zum Frischen von Stahleisen - Google Patents

Verfahren und Konverter zum Frischen von Stahleisen

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DE1966314C3 DE19691966314 DE1966314A DE1966314C3 DE 1966314 C3 DE1966314 C3 DE 1966314C3 DE 19691966314 DE19691966314 DE 19691966314 DE 1966314 A DE1966314 A DE 1966314A DE 1966314 C3 DE1966314 C3 DE 1966314C3
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Hans-Georg Dipl.-Phys.Dr.Rer.Nat. 8458 Sulzbach-Rosenberg Fassbinder
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Description

ao Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Frischen von phosphorarmem Roheisen zu Stahl in einem Konverter, bei dem unterhalb der Badoberfläche reiner Sauerstoff in die Schmelze eingeleitet
W'r»as Frischen von Roheisen im Konverter erfolgt im allgemeinen nach dem bekannten Thomas- bzw. Bessemerverfahren oder dem in neuerer Zeit entwickelten Sauerstoffaufblas-Verfahren. Be. den Sauerstoffaufblas-Verfahren werden reiner Sauerstoff
und teilweise Kalkstaub mit einer wassergekühlten Lanze von oben auf das Bad geblasen, das aus dem Roheiseneinsatz, dem Schrott und mindestens einem TeM des für das Verfahren erforderlichen Kalks besteht Beim Frischen bildet sich schnell eine eisenoxydulreiche, reaktionsfähige Schlacke. Zum Beispiel ermöglicht diese Schlacke beim LDAC-Verfahren im Vergleich zum Thomas-Verfahren eine Vorverlegung der Entphosphorung und damit eine Entphosphorung während der Entkohlung. Obgleich das Sauerstoff-
♦o aufblas-Verfahren immer mehr an die Stelle des herkömmlichen Frischens im bodenblasenden Konverter tritt, besitzt es eine Reihe von Nachteilen; so wird dem Bad ein Teil des Sauerstoffs nicht direkt, sondern indirekt über die Schlacke zugeführt, was zu einem entsprechend hohen Eisenoxydulgehalt der Schlacke und damit zu hohen Eisenverlusten bzw. einem verringerten Ausbringen führt. Außerdem neigen eisenoxydulreiche Schlacken, insbesondere bei siliziumreichen Roheisen zum Schäumen, d.h., das sich aus dem hohen Eisenoxydulgehalt der Schlacke und dem verhältnismäßig hohen Kohlenstoffgehalt des Bades ergebende Ungleichgewicht führt zu eruptivem Auswurf von Eisen und Schlacke. Außerdem wird im Brennfleck des Sauerstoff-Strahls eine erhebliche Menge Eisen oxydiert, wodurch nicht nur das Ausbringen verschlechtert wird, sondern auch große Mengen des unerwünschter braunen Rauches entstehen.
Das althergebrachte Frischen im bodenblasender Konverter, bei dem Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft durch im Konverterboden befindliche Düsen in die Schmelze eingeblasen wird, besitzt gegenüber dem Sauerstoffaufblas-Verfahren sowoh Vor- als auch Nachteile. Die Vorteile de? bodenblasenden Konverters bestehen darin, daß der Sauerstoffanteil des Blaswindes direkt mit dem Eisen reagiert, wodurch die Begleitelemente des Eisens in dei Reihenfolge Silizium, Mangan, Kohlenstoff und Phos
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phor im Wege der Oxydation aus dem Rad entfernt werden. Dabei wird die gesamte Schmelze erfaßt und durch den Ballaststickstoff des Blaswuides gründlich durchmischt, so daß die Diffusionswege kurz sind. Infolge des mindestens 60 %> betragenden Stickstoffanteils im Blaswind kommt es jedoch zwangläufig zu einer Aufstickung des Stahls und darüber hinaus zu beträchtlichen Wärmeverlusten, so daß der Schrottsatz verhältnismäßig gering ist. Die Erhöhung des Sauerstoffanteils im Blaswind über 400O verbietet sich jedoch wegen des raschen Bodenverschleißes selbst bei Verwendung von Düsenrohren aus Kupfer. Ein Nachteil insbesondere des Thomas-Verfahrens besteht darin, daß die Oxydation des Phosphors erst am Ende der Entkohlung einsetzt, weswegen schon zahlreiche Versuche gemacht worden sind, die Entphosphorung vorzuverlegen; d. h. gleichzeitig mit der Entkohlung ablaufen zu lassen.
Ein schwerwiegendes Problem aller bodenblasender Konverter stellt die Bodenhaltbarkeit dar, die insbesondere dann außerordentlich gering ist, wenn mit sauerstoffangereichertem Wind oder nach niemals in die Praxis eingeführten Vorschlägen mit reinem Sauerstoff gefrischt wird. Mit diesem Problem befaßt sich die britische Patentschrift 920 279, in der ein Verfahren zum Frischen von Roheisen im bodenblasenden Konverter beschrieben wird, bei dom Hochdruck-Sauerstoff in die Schmelze eingeblasen wird. Auf diese Weise soll im Wege einer Expansion des Hochdruck-Sauerstoffs an den Düsenmündungen auf Grund des bekannten Joule-Thomson-Effektes eine wirksame Kühlung erreicht werden. Sofern diese Kühlung noch nicht ausreichend ist, soll der Sauerstoff zusätzlich mit Kalkstaub und/oder Kohlendioxyd beladen werden, um mit Hilfe der Wärmekapazität des Kalks und/oder der endothermen Zersetzung des Kohlendioxyds eine weitere Düsenkühlung zu erreichen. Schließlich können die Sauerstoffdüsen bei dem bekannten Verfahren noch einer Außenkühlung durch Kohlendioxyd unterworfen werden.
Dieses Verfahren hat keinen Eingang in die Praxis gefunden. Das is», wie sich an Hand von Versuchen gezeigt hat, darauf zurückzuführen, daß die Kühlwirkung nur während der Entkohlungsphase ausreicht und der Düsenverschleiß im 2. Blasabschnitt sprunghaft ansteigt und insgesamt die Bodenhaltbarkeil weit unter der beim üblichen Thomas-Verfahren Erreichbaren liegt. Weiterhin kommt es bei den in der Patentschrift erwähnten Kupferdüsen zu einem starken Abrieb in den Rohren sobald der Sauerstoff mit Kalk beladen wird. Auch aus diesem Tatbestand heraus ist keine ausreichende und wirtschaftliche Bodenhaltbarkeit möglich.
In der französischen Patentschrift 1 450 718 wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem durch das Innenrohr einer aus zwei konzentrischen Rohren bestehenden Düse Sauerstoff und durch den Ringspalt zwischen den beiden Rohren ein brennbares Schutzgas wie Methan eingeblasen wird, dem noch Kohlendioxyd, Wasserstoff oder Wasserdampf beigemischt werden kann. Eine Kalkbeladung des Frischgases erfolg nicht. Auch dieses Verfahren hat keinen Eingang in die Praxis gefunden. Dies gilt auch für ein in der deutschen Offenlegungsschrift 1 433 398 beschriebenes Verfahren, bei dem entweder reiner Sauerstoff und ein Schutz- bzw. Kühlgas, kalkstaubbeladene Luft als Rührgas und reiner Sauerstoff oder auch kalkstaubbeladene Luft als Rührgas, reiner Sauerstoff und ein Schutz- bzw. Kühlgas in die Schmelze eingeblasen werden sollen. Das Einblasen geschieht dabei mit Hilfe von Bodendüsen aus einem zentrisehen, von einem porösen Feuerfeststoff umgebenen Rohr, wobei sich durch den Feuerfeststoff zusätzlich noch achsparallele oder geneigte Kanäle erstrecken können. Der besondere Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das poröse Material dem Schutz- bzw. Kühlgas einen hohen Strömungswiderstand bietet, der sich dadurch sehr rasch erhöht, daß es unter dem Einfluß der Schmelze und des austretenden Frischgases zu einer Verschlackung an der Oberfläche kommt, die ein weiteres Austreten des Gases
is unmöglich macht.
Die bekannten Schwierigkeiten beim Frischen von Roheisen zu Stahl im bodenblasenden Konverter unter Verwendung von sauerstoffangereichertem Wind und die zahlreichen, übet vieb Jahrzehnte gehenden
ao fehlgeschlagenen Versuche, im bodenblasenden Konverter mit reinem Sauerstoff zu frischen, haben schließlich dazu geführt, daß sich die Sauerstoffmetallurgie ausschließlich in Richtung des Sauerstoff· aufblas-Verfahrens entwickelt hat. Die Folge davon war. daß in der Praxis keine Versuche mehr gemacht worden sind, in dem bodenblasenden Konverter mit reinem Sauerstoff zu frischen. Bei den Sauerstoffaufblas-Verfahren entfallen naturgemäß die Schwierigkeiten mit den Düsenböden. Es haben sich, nachdem man die Technik der wassergekühlten Lanzen beherrschte, zwei Verfahrensvarianten eingeführt. Das LD-Verfahren für das Frischen phosphorarmen Roheisens und das LDAC-Verfahren zur Stahlerzeugunj aus phosphorreichem Roheisen. Das Frischen
nach dem LD-Verfahren läuft in der Praxis ohne besondere Schwierigkeiten ab. Das LDAC-Verfahren erfordert dagegen auch heute noch bestimmte Roheisenanalysen und läßt sich verfahrensmäßig schwieriger beherrschen.
Das relativ neue Frischverfahren, bei dem der Sauerstoff unterhalb der Badoberfläche in die Schmelze geleitet wird, entsprechend der deutschen Patentschrift 1 583 968, ermöglichte ohne besondere Schwierigkeiten das Frischen von phosphorreichem Roheisen.
Unerwartete Schwierigkeiten haben sich jedocli beim Frischen von phosphorarmem Roheisen durch Einblasen von reinem Sauerstoff unterhalb der Badoberfläche eingestellt. Diese Schwierigkeiten sine
darauf zurückzuführen, daß sich eine Stahleisen schmelze bei dieser Frischtechnik völlig anders ver hält als beim Sauerstoffaufblas-Verfahren. Insbeson dere tritt im Gegensatz zum Frischen phosphorarmer Roheisens nach dem Aufblasverfahren ungewöhnlicl starker Auswurf und am Ende des Prozesses Schaum schlacke auf. So mußte beispielsweise beim Frischei einer 30 t-Stahleisen-Schmelze im bodenblasendei Sauerstoffkonverter die Frischzeit auf etwa 35 Minu ten nahezu verdoppelt werden, um die Schmelz«
überhaupt zu Ende frischen zu können, ohne daß de Auswurf unterdrückt werden konnte, durch den etws lO°/o des metallischen Einsatzes aus dem Konverte ausgeworfen wurden. Alle Versuche, dem ungewöhn lieh starken Auswurf mit herkömmlichen Mitteln bei zukommen, sind dabei ohne Erfolg geblieben.
Von Vorstehendem ausgehend, besteht die der Er findung zugrunde liegende Aufgabe darin, ein Ver fahren zum Frischen von phosphorarmem Roheisei
zu schaffen, das sich durch einen ruhigen Blasverlauf auszeichnet und das Einblasen großer Sauerstoffmengen je Zeiteinheit und damit kurze Frischzeiten gestattet. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einem Verfahren, bei dem durch den Boden eines Konverters reiner Sauerstoff, umgeben von einem üblicherweise aus Kohlenwasserstoff bestehenden Schutzmedium eingeblasen wird, der Sauerstoff mit Feinkalk beladen wird.
Das erfindungsgemäße Beladen des von Kohlenwasserstoffen umgebenen Sauerstoffs mit Feinkalk führt dazu, daß damit überraschenderweise ein ruhiges Blasverhalten erreicht wird, das kurze Frisuizeiten erlaubt. So konnte beispielsweise in den oben beschriebenen Beispiel bei einer 30-t-Schmelze die Frischzeit von 35 Minuten auf 10 Minuten verkürzt werden, wobei gleichzeitig der Auswurf völlig vermieden wurde. Wahrscheinlich läßt sich dieser unerwartete Effekt auf eine völlig geändeüc Schlacken-Konsistenz gegenüber dem bekannten Frischverfahren während langer Perioden des Frischprozesses zurückführen.
Neben dem durch den Feinkalk bedingten ruhigen Blasverlauf ergeben sich auch metallurgische Vorteile daraus, daß der Kalk bei der hohen Temperatur der Eisenoxydulbildung aus dem eingebogenen Sauerstoff mit dem Eisenoxyd eine stark reaktionsfähige Schlacke bildet, die in feiner Verteilung zur Badoberfläche aufsteigt. Bereits zu Beginn des Frischens ergibt sich eine starke Entphosphorung. Die Entschwefelung und die Entphosphorungswirkung ist wegen der großen Reaktionsoberfläche, der ständigen Zufuhr neuer Schlacke vom Konverterboden her und der geringen Aufstiegsgeschwindigkeit der Schlackenteilchen so gut, daß die Entphosphorung praktisch gleichzeitig mit der Entkohlung zu Ende kommt. Die dabei anfallende Schlacke besitzt einen geringen Eisengehalt, so daß das erfindungsgemäße Verfahren mit einem wesentlich höheren Ausbringen arbeitet als das bekannte Sauerstoffaufblas-Verfahren.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß der Verfahrensablauf durch die Korngröße des Staubkalkes in weiten Grenzen bestimmt werdvii kann. Wird beispielsweise staubförmiger Kalk mit einer Korngröße bis zu 1 mm verwendet, so ist der metallurgische Ablauf während des Frischens dem des üblichen Thomas-Verfahrens ähnlich. Man erhält dann während der Entkohlung nur eine geringe Entphosphorung und der Phosphorabbrand erfolgt erst dann, wenn der Kohlenstoff fast vollständig aus der Schmelze entfernt ist. Ganz andere Verhältnisse treten auf. wenn mit einem Staubkalk der Körnung bis maximal 0,1 mm gearbeitet wird. Hier läuft die Entphosphorung sogar schneller ab als die Entkohlung. Bei Verwendung von feinem Staubkalk unter 0.1 mm Korngröße tritt überraschenderweise neben der Entphosphorung auch eine starke Entschwefelung auf, so daß extrem niedrige Phospor- und Schwefelgehalte erreicht werden können und gleichzeitig nur geringe Schlackenmengen erforderlich sind. Der Kalkverbrauch wird bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise gegenüber der üblicherweise angewendeten Art, nämlich den Kalk auf die Schmelze zu geben, reduziert.
Als Mantelgas eignen sich insbesondere Kohlenwasserstoffe, die im Bereich der Düsenmündung eine reaktionshemmcnde Wirkung haben und die Düsen sowie den Konverterboden gegen starken Verschleiß schützen.
Die Sauerstoff/Kalkstaub-Suspension und das Mantelgas können auch schräg in bezug auf die Bad-5 oberfläche eingeblasen werden, um eine dementsprechende Umlaufbewegung zu erzeugen.
Der Kalkstaub kann über sämtliche Düsen in den Konverter eingeblasen werden, oder es können einzelne Düsen mit reinem Sauerstoff beschickt werden,
ίο wobei die Sauerstoffstrahlen von Kohlenwasserstoffen umgeben sind.
Gegen Frischende kann mit einem Gemisch aus 10 bis ?0" ο Sauerstoff und 90 bis 80 %> Stickstoff nachgeblasen werden, wenn sich an den Düsenmündungen Ansätze gebildet haben. Schließlich können während des Frischens auch andere Feststoffsuspensionen, beispielsweise auf Basis Erz, Flußspat, Soda oder Bauxit für sich oder im Gemisch mit Kalkstaub eingeblasen werden, um den Frischverlauf in der einen oder anderen Weise zu beeinflussen.
Einen besonders guten Wirkungsgrad der eingesetzten, schlackenbildenden Stoffe erhält man, wenn diese Stoffe, in erster Linie der Kalk, gleichmäßig auf alle Düsen verteilt werden. Je nach den Erfordernissen des Frischprozesses kann jedoch die zugesetzte Menge zeitlich verändert werden. Es hat sich beispielsweise als günstig erwiesen, die Kalkzugabe gegen Blasende zu steigern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorz.ugsweise in einem Konverter durchgeführt, in dessen Boden mindestens eine, vorzugsweise jedoch mehrere aus jeweils einem Reaktionsmittelrohr und einem konzentrischen Schutzmedium bestehende Düsen angeordnet sind.
Einen besonders ruhigen und auswurfarmen Blasvcrlauf erhält man, wenn bei einem Sauerstoff druck im Bereich von 6 bis 10 atü und einer Kalkbeladung des Sauerstoffs von im Mittel 1 bis 2 kg/Nm3 der Durchmesser des Reaktionsmittelrohrs nicht größer als V35 der Badhöhe ist. Die Strömungsgeschwindigkeit des kalkbeladenen Sauerstoffstromes ist um etwa 30 ° ο niedriger als die des staubfreien Sauerstoffs.
Die Reaktionsmittelsuspension wird beispielsweise durch ein unterhalb des Konverterbodens angeordnetes Gefäß mit einem tangential mündenden Zuleitungsrohr und mindestens einem im Abstand dazu radial abzweigenden Reaktionsmittelrohr sowie konzentrischem Mantelgasrohr in den Konverter eingetragen. Eine sehr gleichmäßige Kalkstaubvertei-
lung ergibt sich, wenn das Zuleitungsrohr im oberen Gefäßteil mündet und mehrere im gleichen Abstand voneinander liegende Reaktionsmittelrohre vom unteren Gefäßteil abgehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich jedoch
auch in einem Konverter mit einem unterhalb des Konverterbodens angeordneten Gefäß mit einer waagerechten, gasdurchlässigen Zwischenwand, einer oberhalb der Zwischenwand mundenden Reaktionsmittelzuleitung. einer unterhalb der Zwischenwand
mündenden Sauerstoffzuleitung and mindestens einem oberhalb der Zwischenwand radial abgehenden Reaktionsmittelrohr durchführen, voi/ugsweise wird die Reaktionsmittelsuspension jedoch über mehrere im gleichen Abstand voneinander vn«r. zylindri-
sehen Gefäß abgehende Reaktionsmittelrohre in den Konverter eingetragen.
Schließlich kann die Reaktionsmittelsuspension auch mittels eines unterhalb des Konverterbodens
angeordneten Verteilers mit flachem Rechteckquer- An Stelle dieses Verteilergefäßes kann an der Boschnitt eingetrageia werden, der aus.gangsseitig in denplatte 11 auch ein zylindrisches Verteilergefäß 17 mehrere jeweils auch mit einem Reaküonsmittelrohr angeordnet sein, das durch eine Zwischenwand 18 verbundene Stränge ausläuft und in der Ebene senk- aus gasdurchlässigem bzw. porösem Werkstoff unterrecht zur großen Rechteckseite gekrümmt ist. Dabei 5 teilt ist. Im unteren Teil des zylindrischen Verteilerragen vorzugsweise in den Verteiler in gleichen Ab- gefäßes 17 mündet eine Sauerstoffleitung 19 und im ständen liegende und Seitenwände gespreizter oberen Teil eine Zuleitung 21 für das Sauerstoff-Stränge bildende Trennwände hinein. Um bei liegen- Kalkstaub-Gemisch. In gleichmäßigem Abstand vondem Konverter nach der einen Seite abschlacken und einander gehen vom oberen Gefäßteil Reaktionsmitnach der anderen Seite abgießen zu können, ist der io telrohre 22 ab, die zusammen mit den sie konzen-Konverter vorzugsweise rotationssymmetrisch in be- trisch umgebenden Mantelgasrohren 20 die Düsen zug auf seine Längsachse ausgebildet. bilden. Beim Betrieb wird über das Zuleitungsrohr Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfol- 21 Kalkstaub mit einem kleinen Teilstrom des Sauergend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Stoffs unter verhältnismäßig geringer Geschwindig-Ausführungsbeispielen eines Konverters nach der Er- 15 keit in den oberen Gefäßteil eingeleitet. Der restliche findung des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigt Sauerstoff wird kalkstaubfrei und mit hohem Druck Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen er- durch die Sauerstoffleitung 19 in den unteren Gefäßfindungsgemäßen Konverter, teil eingeblasen; er durchdringt die poröse Zwischen-F i g. 2 eine Draufsicht auf die Bodenseite des wand 18, oberhalb derer sich eine Wirbelschicht bil-Konverters nach Fig. 1, *° det, so daß der Kalkstaub in feiner, insbesondere F i g. 3 ebenfalls einen axialen Längsschnitt durch gleichmäßiger Verteilung aus dem oberen Teil des einen anderen Konverter nach der Erfindung, Verteilergefäßes 17 durch die Reaktionsmittelrohre
F i g. 4 eine Draufsicht auf die Bodenseite des 22 in die Schmelze eingetragen wird.
a Konverters nach F i g. 3, Der Verteiler 23 nach F i g. 5 besitzt einen flachen
F i g. 5 in schematischer Darstellung einen Kalk- 35 rechteckigen Querschnitt und läuft ausgangsseitig in
U Staubverteiler nach der Erfindung. mehrere jeweils mit einem (nicht dargestellten) Reak-
Der erfindungsgemäße Konverter besteht in übli- tionsmittelrohr verbundene Stränge 24 aus. Der Ver-
eher Weise aus einem Stahlmantel 8 mit feuerfester teiler 23 ist in der Ebene senkrecht zu den großen
Auskleidung 9 und einem eingesetzten, auf einer Bo- Rechteckseiten 26 gekrümmt, so daß die bei 25 ein-
denplatte 11 ruhenden Boden 12. Mit der Boden- 30 tretenden Kalkstaubteilchen eine Zentrifugalbe-
platte 11 ist ein konisches VerteilergeFäß 13 verbun- schleunigung erfahren, die bei entsprechend hoher
den, in dessen oberen, den größeren Durchmesser Strömungsgeschwindigkeit ein Vielfaches der Erdbe-
aufweisenden Teil tangential ein Zuleitungsrohr 14 schleunigung beträgt. Demzufolge bilden die KaIk-
für Sauerstoff und Kalkstaub mündet. Vom unteren Staubteilchen eine gleichmäßige Schicht an der äuße-
Teil des konischen Gefäßes 13 gehen in gleichem 35 ren Wand 26 des Verteilers 23. Die Kalkstaubschicht
J Abstand voneinander Reaktionsmittelrohre 15 ab, wird durch die Seitenwände 27 der Stränge 24 in
ν die durch den Konverterboden 12 hindurchragen und gleichmäßige Teilströme aufgeteilt, so daß auch mit
zusammen mit den sie umgebenden Mantelgasrohren dem in F i g. 5 dargestellten Verteiler der Kalkstaub
r; 16 jeweils eine Düse bilden. Das Sauerstoff/KaIk-Ge- gleichmäßig verteilt auf die Düsen in den Konverter
misch wird durch das Zuleitungsrohr 14 mit hoher 40 eingetragen wird.
Geschwindigkeit in das konische Gefäß 13 eingelei- Neben einer Reihe metallurgischer Vorteile besei-
tet, in dem eine Wirbelströmung entsteht, die den tigt das erfindungsgemäße Verfahren die Nachteile
Kalkstaub unter dem Einfluß der Fliehkraft an die des Sauerstoff-Frischens im bodenblasenden Konver-
Gefäßwandung schleudert. Der feine Kalkstaub ro- ter beim Einsatz phosphorarmer Roheisensorten,
tiert an der Gefäßwandung einige Male, ehe er durch 45 nämlich den starken Auswurf und die damit verbun-
die Reaktionsmittelrohre 15 entweicht und zusam- dene lange Frischzeit. Außerdem ergeben sich aus
; men mit dem Sauerstoff in die Schmelze eingetragen dem ruhigen Blasverlauf geringere Eisenverluste in
wird. Zahlreiche Versuchsschmelzen haben ergeben, der Schlacke und damit ein höheres Ausbringen
daß sich selbst bei schwankender Kalkstaubzufuhr Schließlich sind die Kalkstaubverluste äußerst gering
eine gleichmäßige Verteilung des Kalkstaubs auf die 50 so daß mit einer hohen Ausnutzung des Kalkes gear-
einzelnen Düsen ergibt beitet werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (14)

ander vom Verteilergefäß abgehende Reaktions- Patentansprüche:
1. Verfahren zum Frischen von phosphorarmem Roheisen zu Stahl in einem Konverter, bei dem unterhalb der Badoberfläche reiner Sauerstoff in die Schmelze eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise Sauerstoff von Kohlenwasserstoffen umgeben und mit Feinkalk beladen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicheet, daß die Sauerstoff/Kalkstaab-Suspeiision und die Kohlenwasserstoffe schräg in bezug auf die Badoberfläche eingeblascn werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich von Kohlenwasserstoffen umgebene Sauerstoffstrahlen eingeblasen werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß gegen Frischende kurzfristig mit einem Gemisch aus 10 bis 20°, ο Sauerstoff und 90 bis 80"., Stickstoff geblasen wird.
5. Verfahren nach einem oder mehrerer, der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während des Frischcns Sauerstoff/Feststoff-Suspensionen auf Basis Erz, Flußspat, Soda oder Bauxit eingeblasen werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalkstaub eine Korngröße von maximal 0,1 mm besitzt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Feinkalks zeitlich verändert wird.
S. Konverter zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, im wesentlichen bestehend aus einem Stahlblechmantel mit feuerfester Auskleidung und einem eingesetzten, feuerfesten Düsenboden, gekennzeichnet durch mindestens eine aus einem Reaktionsmittelrohr (15, 22) und einem konzentrischen Schutzmediuni (16. 20) bestehende Düse.
9. Konverter nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein unterhalb des Konverterbodens (11) angeordnetes konisches Verteilergefäß (13) mit einem tangential mündenden Zuleitungsrohr (14) und mindestens einem im Abstand dazu radial abzweigenden Reaktionsmittelrohr (15).
10. Konverter nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuleitungsrohr (14) im oberen Gefäßteil mündet und mehrere im gleichen Abstand voneinander liegende Reaktionsmittelrohre (15) vom unteren Gefäßteil abgehen.
11. Konverter zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch ein unterhalb des Konverterbodens (11) angeordnetes zylindrisches Verteilergefäß (17) mit einer waagerechten, gasdurchlässigen Zwischenwand (18), eine oberhalb der Zwischenwand mündende Reaktionsmittelzuleitung (21), eine unterhalb der Zwischenwand mündende Sauerstoffleitung (19) und mindestens ein oberhalb der Zwischenwand radial abgehendes Reaktionsmittelrohr (22).
12. Konverter nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch mehrere im gleichen Abstand vonein
??ÄÄ zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Konverterbo-5ens ein Verteiler (23) mit flachem Rechteckquerschnitt angeordnet ist, der ausgangsseitig in mehrere jeweils mit einem Reaktionsmittelrohr verbundene Stränge (24) ausläuft und in der Ebene senkrecht zu den großen Rechteckseiten (26) gekrümmt ist.
14 Konverter nach den Ansprüchen 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß er rotationssymmetrisch in bezug auf seine Längsachse ausgebildet ist.
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