DE1966314A1 - Verfahren und Konverter zum Frischen von Stahleisen - Google Patents

Verfahren und Konverter zum Frischen von Stahleisen

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    • C21METALLURGY OF IRON
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    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter
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Description

  • "Verfahren und Konverter zum Frischen von Stahleisen" Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Frischen von Stahleisen im bodenblasenden Konverter, bei dem Sauerstoff über im Konverterboden angeordnete Düsen aus einem Sauerstoffrohr und einem konzentrischen Mantelgasrohr in die Schmelze eingeblasen wird.
  • Das Frischen von Roheisen erfolgt im allgemeinen nach dem bekannten Thomas- bzw. Bessemer-Verfahren oder dem in neuerer Zeit entwickelten Sauerstoffaufblas-Verfahren. Beim LDAC-Verfahren wird reiner Sauerstoff und Kalkstaub mit einer wassergekühlten Lanze von oben auf das Bad geblasen, das aus dem Roheiseneinsatz, dem Schrottsatz und einem Teil des für das Verfahren erforderlichen Kalks besteht.
  • Beim Frischen bildet sich sehr schnell eine eisenoxydulreiche und demzufolge im Hinblick auf die Entphosphorung reaktionsfähige Schlacke, die im Vergleich zum Thomas-Verfahren eine Vorverlegung der Entphosphorung und damit eine Entphosphorung während der Entkohlung ermöglicht0 Obgleich das Sauerstoffaufblas-Verfahren immer mehr an die Stelle des herkömmlichen Frischens im bodenblasenden Konverter tritt, besitzt es eine Reihe von Nachteilen; so wird dem Bad der Sauerstoff nicht direkt, sondern indirekt über die Schlacke zugeführt, was zu einem entsprechend hohen Eisen oxydulgehalt der Schlacke und damit zu hohen Eisenverlusten bzw. einem verringerten Ausbringen führt. Außerdem beeinträchtigen hohe Eisengehalte der Schlacke deren Verwendbarkeit als Düngemittel und neigen eisenoxydulreiche Schlacken zum Schäumen, d.h. das sich aus dem hohen Eisenoxydulgehalt der Schlacke und dem verhältnismäßig hohen Kohlenstoffgehalt des Bades ergebende Ungleichgewicht führt zu erruptivem Auswurf von Eisen und Schlacke.
  • Ein weiterer wesentlicher Nachteil des Sauerstoffaufblas-Verfahrens besteht darin, daß ein ausreichend niedriger Phosphorgehalt nur mit zwei Schlacken erreicht werden kann, was es erforderlich macht, das Frischen bei einem Kohlenstoffgehalt von 0,7 bis 1% zu unterbrechen und abzuschlakkein. Die Schlacke des ersten Blasabschnittes enthält bei einem Phosphorgehalt des Bades von etwa 0,2 etwa lOVo Eisen und 20% Phosphorsäure. Während des zweiten Blasabschnittes wird durch den weiterhin eingeblasenen Kalkstaub eine neue Schlacke aufgebaut, mit deren Hilfe der'Phosphorgehalt auf unter 0,025% gesenkt werden kann. Die Schlacke des zweiten Blasabschnittes verbleibt für den ersten Blasabschnitt der nächsten Charge im Konverter. Die verhältnismäßig schlechte Entphosphorung beim LDAC-Verfahren erklärt sich daraus, daß nach der Entkohlung die Badbewegung ausschließlich durch den Sauerstoffstrahl erfolgt und sich daher auf eine verhältnismäßig geringe Oberflächenzone des Bades beschränkt. Außerdem wird im Brennfleck des Sauerstoffstrahls eine erhebliche Menge Eisen verschlackt, wodurch nicht nur das Ausbringen verschlechtert wird, sondern auch große Mengen des unerwünschten braunen Rauches entstehen.
  • Das althergebrachte Frischen im bodenblasenden Konverter, bei dem Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft durch im Konverterboden befindliche Düsen in die Schmelze eingeblasen wird, besitzt gegenüber dem Sauerstoffaufblas-Verfahren sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vorteile des bodenblasenden Konverters bestehen darin, daß der Sauerstoffanteil des Blaswindes vor den Düsenmündungen das Eisen zu Eisenoxydul oxydiert, das als Sauerstoffträger mit hohem Wirkungsgrad die Begleitelemente des Eisens in der Reihenfolge Silizium, Mangan, Kohlenstoff und Phosphor im Wege der Oxydation aus dem Bad entfernt. Dabei wird die gesamte Schmelze erfaßt und durch den Ballaststickstoff des Blaswindes gründlich durchmischt, so daß die Diffusionswege gering sind0 Infolge des mindestens 60% betragenden Stickstoffanteils im Blaswind kommt es jedoch zwangläufig zu einer Aufstickung des Stahls und darüber hinaus zu beträchtlichen Wärmeverlusten, so daß der Schrottsatz verhältnismäßig gering ist. Eine Erhöhung des Sauerstoffanteils im Blaswind über 40% verbietet sich jedoch wegen des damit verbundenen starken Anfalls an braunem Rauch und des raschen Bodenverschleißes selbst bei Verwendung von Düsenrohren aus Kupfer. Ein Nachteil insbesondere des Thomas-Verfahrens besteht darin, daß die Oxydation des Phosphors erst am Ende der Entkohlung, beim sogenannten Ubergang, einsetzt, weswegen schon zahlreiche Versuche gemacht worden sind, die Entphosphorung vorzuverlegen, d.h. gleichzeitig mit der Entkohlung ablaufen zu lassen. Hierzu gehören Versuche, bei denen durch eine in einer wassergekuhlten Kupferplatte angeordnete, ebenfalls wassergekühlte DU-se ein mit Kalkstaub beladener Sauerstoffstrahl in einem Versuchskonverter mit einem Fassungsvermögen von 50 kg Roheiseneinsatz eingeleitet wurde. Diese Versuche haben zwar die Wirksamkeit des Einblasens von Kalkstaub hinsichtlich der Vorverlegung der Entphosphorung bewiesen, lassen sich jedoch wegen der mit der Verwendung der Wasserkühlung verbundenen großen Gefahren nicht auf die großtechnische Herstellung von Stahl übertragen. Außerdem ist dieses Verfahren wegen der Verwendung reinen Sauerstoffs mit einem außerordentlich starken Anfall von braunem Rauch verbunden, so daß es sich auch aus diesem Grunde nicht in die Praxis einführen läßt. Schließlich ist es auch bislang nicht gelungen, den Düsen im Konverterboden in gleicher. Verteilung Kalkstaub zuzuführen, so daß das Thomas-Verfahren auf die Verwendung eines sauerstoffangereicherten Windes und die übliche Kalkzugabe durch die Konvertermündung beschränkt geblieben ist.
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, ein Verfahren zum Frischen von Stahleisen, d.h. von Eisen mit verhältnismäßig niedrigem Phosphorgehalt zu schaffen, bei dem reiner Sauerstoff und Kalkstaub durch den Konverterboden in die Schmelze eingeblasen wird und sich bei geringem Anfall von braunem Rauch ein ruhiger und auswurffreier Frischverlauf ergibt. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei dem eingangs erwähnten Verfahren in an sich bekannter Weise durch das Sauerstoffrohr eine Sauerstoff/Kalkstaub-Suspension und durch das Mantelgasrohr ein Kohlenwasserstoffgas eingeblasen wird.
  • Das erfindungsgemäße Einblasen der von einem Mantelgas schleier umgebenen Reaktionsmittelsuspension führt dazu, daß die heftige Reaktion des Sauerstoffs mit der Schmelze abgebremst und gleichzeitig die Düsen und der Konverterboden gegen ein Verschlacken durch den Sauerstoff geschützt werden. Außerdem wird der Anfall an braunem Rauch so weit verringert, daß sich die Verwendung aufwendiger Gasreinigungsanlagen erübrigt. Die metallurgischen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich daraus, daß der Kalk bei der hohen Temperatur der Eisenoxydulbildung aus dem eingeblasenen Sauerstoff mit dem Eisenoxydul eine stark reaktionsfähige Schlacke bildet, die in feiner Verteilung zur BadoDerfläche aufsteigt. Die Aufsteiggeschwindigkeit ist dabei wegen der verhältniFm«aßig geringen eingeblasenen Gasmenge so gering, daß S=-4l bereits zu Beginn des Frischens eine starke Entphosphorung ergibt. Die Entschwefelung und die Entphosphorungswirkung ist wegen der großen Reaktionsoberfläche, der ständigen Zufuhr neuer Schlacke vom Konverterboden her und der geringen Aufstiegsgeschwindigkeit der Schlackenteilchen so gut, daß die Entphosphorung praktisch gleichzeitig mit der Entkohlung zu Ende kommt. Die dabei anfallende Schlacke besitzt einen geringen Eisengehalt, so daß das erfindungsgemäße Verfahren mit einem wesentlich höheren Ausbringen arbeitet als das bekannte Sauerstoffaufblas-Verfahren.
  • Es hat sich überraschender Weise gezeigt, daß der Verfahrensablauf durch die Korngröße des Staubkalkes in weiten Grenzen bestimmt werden kann. Wird beispielsweise staubförmiger Kalk mit einer Korngröße bis zu'1 mm verwendet, so ist der metallurgische Ablauf während des Frischens dem des üblichen Thomasverfahrens ähnlich. Man erhält dann während der Entkohlung nur eine geringe Entphosphorung und der Phosphorabbrand erfolgt erst dann, wenn der Kohlenstoff fast vollständig aus der Schmelze entfernt ist. Ganz andere Verhältnisse treten auf, wenn mit einem Staubkalk der Körnung bis max. 0,1 mm gearbeitet wird. Hier läuft die Entphosphorung sogar schneller ab als die Entkohlung. Bei Verwendung von feinem Staubkalk unter 8,1 mm Korngröße tritt überraschender Weise neben der Entphosphorung auch eine starke Entschwefelung auf, so daß extrem niedrige Phosphor- und Schwefelgehalte erreicht werden können und gleichzeitig nur geringe Schlackenmengen erforderlich sind.
  • Der Kalkverbrauch wird bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise gegenüber der üblicherweise angewendeten Art, nämlich den Kalk auf die Schmelze zu geben, auf fast die Hälfte herabgesetzt.
  • Als Mantelgas eignen sich insbesondere Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffe, die im Bereich der Düsenmündung eine kühlende Wirkung haben und die Düsen sowie den Konverterboden gegen starken Verschleiß schützen. Die Sauerstoff/ Kalkstaub-Suspension und das Mantelgas können auch schräg in bezug auf die Badoberfläche eingeblasen werden, um eine dementsprechende Umlaufbewegung zu erzeugen. Das erfordert geneigt angeordnete Düsen, die ein Herausblasen der Schlakke mit' einem kalkstaubfreien Brenngasstrahl bei liegendem Konverter gestatten. Diese Verfahrensvariante bewährt sich insbesondere dann, wenn im Hinblick auf äußerst niedrige Phosphorgehalte und niedrige Eisenverluste die erste Schlacke nach etwa 2/3 Blaszeit entfernt und anschließend mit erhöhtem Kalkstaubzusatz gefrischt wird0 Der Kalkstaub kann über sämtliche Düsen in den Konverter eingeblasen werden, oder es können einzelne Düsen mit reinem Sauerstoff beschickt werden, wobei die Sauerstoffstrahlen zur Verhinderung des braunen Rauches ebenfalls von einem Mantelgasschleier umgeben sind. Gegen Frischende kann mit einem Gemisch aus 10 bis 20% Sauerstoff und 90 bis 80% Stickstoff nachgeblasen werden, wenn sich an den Düsenmündungen Ansätze gebildet haben. Schließlich können während des Frischens auch andere Feststoffsuspensionen, beispielsweise auf Basis Erz, Flußspat, Soda oder Bauxit für sich oder im Gemisch mit Kalkstaub eingeblasen werden, um den Frischverlauf in der einen oder anderen Weise zu beeinflussen.
  • Einen besonders guten Wirkungsgrad der eingesetzten, schlackenbildenden Stoffe erhält man, wenn diese Stoffe, in erster Linie der Kalk, gleichmäßig auf alle Düsen verteilt werden..Je naoh den Erfordernissen des Frischprozesses kann jedoch die zugesetzte Menge zeitlich verändert werden. Es hat sich beispielsweise als günstig erwiesen, die Kalkzugabe gegen Blasende zu steigern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in einem Konverter durchgeführt, in dessen Boden mindestens eine, vorzugsweise jedoch mehrere aus jeweils einem Reaktionsmittelrohr und einem konzentrischen Mantelgasrohr bestehende Düsen angeordnet sind.
  • Einen besonders ruhigen und auswurfarmen Blasverlauf erhält man, wenn bei einem Sauerstoffdruck im Bereich von 6 bis 10 atü und einer Kalkbeladung des Sauerstoffs von 1 bis 2 kg/Nm3 der Durchmesser des Reaktionsmittelrohrs nicht größer als 1/35 der Badhöhe ist. Die Strömungsgeschwindigkeit des kalkbeladenen Sauerstoffstromes ist um etwa 50% niedriger als die des staubfreien Sauerstoffs.
  • Dadurch geht z.B. bei einem Blasdruck von 8 atü der Sauerstoffdurchsatz pro cm2 des Düsenquerschnitts von 200 Nm3/cm2h bei reinem Sauerstoff auf ca. 130 Nm3/cm2h bei kalkbeladenem Sauerstoff zurück. Nimmt man als Beispiel einen Konverter mit 30 t Fassungsvermögen bei einer Badhöhe von 0,7 m, einem spezifischen Sauerstoffverbrauch von 60 Nm3 pro t Stahl und der Forderung nach einer Blaszeit von max. 20 min, so ergibt sich ein Sauerstoffdurchsatz von 5 400 Nm3/h. Der erforderliche Blasquerschnitt 2 ergibt sich damit zu 5 400 : 230 N' 42 cm2. Da bei der gegebenen Badhöhe von 0,7 m der max. zulässige Düsendurchmesser 2 cm ist, sind 42 14 <'14 Düsen erforderlich.
  • 3,14 Die Reaktionsmittelsuspension wird beispielsweise durch ein unterhalb des Konverterbodens angeordnetes konisches Gefäß mit einem tangential mündenden Zuleitungsrohr und mindestens einem im Abstand dazu radial abzweigenden Reaktionsmittelrohr sowie konzentrischem Mantelgasrohr in den Konverter eingetragen. Eine sehr gleichmäßige Kalkstaubverteilung ergibt sich, wenn das Zuleitungsrohr im oberen Gefäßteil mündet und mehrere im gleichen Abstand voneinander liegende Reaktionsmittelrohre vom unteren Gefäßteil abgehen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich jedoch auch in einem Konverter mit einem unterhalb des Konverterbodens angeordneten zylindrischen Gefäß mit einer waagerechten, gasdurchlässigen Zwischenwand, einer oberhalb der Zwischenwand mündenden Reaktionsmittelzuleitung, einer unterhalb der Zwischenwand mündenden Sauerstoffzuleitung und mindestens einem oberhalb der Zwischenwand radial abgehenden Reaktionsmittelrohr durchführen. Vorzugsweise wird die Reaktionsmittelsuspension jedoch über mehrere im gleichen Abstand voneinander vom zylindrischen Gefäß abgehende Reaktionsmittelrohre in den Konverter eingetragen.
  • Schließlich kann die Re aktionsmittel suspension auch mittels eines unterhalb des Konverterbodens angeordneten Verteilers mit flachem Rechteckquerschnitt eingetragen werden, der ausgangsseitig in mehrere jeweils mit einem Reaktionsmittelrohr verbundene Stränge ausläuft und in der Ebene senkrecht zur großen Rechteckseite gekrümmt ist. Dabei ragen vorzugsweise in den Verteiler in gleichen Abständen liegende und Seitenwände gespreizter Stränge bildende Trennwände hinein. Um bei liegendem Konverter nach der einen Seite abschlacken und nach der anderen Seite abgießen zu können, ist der Konverter vorzugsweise rotationssymmetrisch in bezug auf seine Längsachse ausgebildet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen eines Konverters nach der Erfindung des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Konverter, Fig, 2 eine Draufsicht auf die Bodenseite des Konverters nach Fig. 1, Fig. 3 ebenfalls einen axialen Längsschnitt durch einen anderen Konverter nach der Erfindung, Fig. 4 eine Draufsicht auf die Bodenseite des Konverters nach Fig. 3, Fig. 5 in schematischer Darstellung einen Kalkstaubverteiler nach der Erfindung.
  • Der erfindungsgemäße Konverter besteht in üblicher Weise aus einem Stahlmantel 8 mit feuerfester Auskleidung 9 und einem eingesetzten, auf einer Bodenplatte 11 ruhenden Boden 12. Mit der Bodenplatte 11 ist ein konisches Verteilergefäß 13 verbunden, in dessen oberen, den größeren Durchmesser aufweisenden Teil tangential ein Zuleitungsrohr 14 für Sauerstoff und Kalkstaub mündet. Vom unteren Teil des konischen Gefäßes 13 gehen in gleichem Abstand voneinander Reaktionsmittelrohre 15 ab, die durch den Konverterboden 12 hindurchragen und zusammen mit den sie umgebenden Mantelgasrohren 16 jeweils eine Düse bilden. Das Sauerstoff/Kalk-Gemisch wird durch das Zuleitungsrohr 14 mit hoher Geschwindigkeit in das konische Gefäß 13 eingeleitet, in dem eine Wirbelströmung entsteht, die den Kalkstaub unter dem Einfluß der Fliehkraft an die Gefäßwandung schleudert. Der feine Kalkstaub rotiert an der Gefäßwandung einige Male, ehe er durch die Reaktionsmittelrohre 15 entweicht und zusammen mit dem Sauerstoff in die Schmelze eingetragen wird. Zahlreiche Versuchs schmelzen haben ergeben, daß sich selbst bei schwankender Kalkstaubzufuhr eine gleichmäßige Verteilung des Kalkstaubes auf die einzelnen Düsen ergibt.
  • Anstelle des konischen Verteilergefäßes kann an der Bodenplatte 11 auch ein zylindrisches Verteilergefäß 17 angeordnet sein, das durch eine Zwischenwand 18 aus gasdurchlassigem bzw. porösem Werkstoff unterteilt ist. Im unteren Teil des zylindrischen Verteilergefäßes 17 mündet eine Sauerstoffleitung 19 und im oberen Teil eine Zuleitung 21 für das Sauerstoff-Kalkstaub-Gemisch. In gleichmäßigem Abstand voneinander gehen vom oberen Gefäßteil Reaktionsmittelrohre 22 ab, die zusammen mit den sie konzentrisch umgebenden Mantelgasrohren 20 die Düsen bilden. Beim Betrieb wird über das Zuleitungsrohr 21 Kalkstaub mit einem kleinen Teilstrom des Sauerstoffs unter verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit in den oberen Gefäßteil eingeleitet. Der restliche Sauerstoff wird kalkstaubfrei und mit hohem Druck durch die Sauerstoffleitung 19 in den unteren Gefäßteil eingeblasen; er durchdringt die poröse Zwischenwand 18, oberhalb derer sich eine Wirbelschicht bildet, so daß der Kalkstaub in feiner, insbesondere gleichmäßiger Verteilung aus dem oberen Teil des Verteilergefäßes 17 durch die Reaktionsmittelrohre 22 in die Schmelze eingetragen wird.
  • Der Verteiler 23 nach Fig. 5 besitzt einen flachen rechteckigen Querschnitt und läuft ausgangsseitig in mehrere jeweils mit einem (nicht dargestellten) Reaktionsmittelrohr verbundene Stränge 24 aus. Der Verteiler 23 ist in der Ebene senkrecht zu den großen Rechteckseiten 26 gekrümmt, so daß die bei 25 eintretenden Kalkstaubteilchen eine Zentrifugalbeschleunigung erfahren, die bei entsprechend hoher Strömungsgeschwindigkeit ein Vielfaches der Erdbeschleunigung beträgt. Demzufolge bilden die Kalkstaubteilchen eine gleichmäßige Schicht an der äußeren Wand 26-des Verteilers 23. Die Kalkstaubschicht wird durch die Seitenwände 27 der Stränge 24 in gleichmäßige Teilströme aufgeteilt, so daß auch mit dem in Fig. 5 dargestellten Verteiler der Kalkstaub gleichmäßig verteilt auf die Düsen in den Konverter eingetragen wird.
  • Neben einer Reihe metallurgischer Vorteile beseitigt das erfindungsgemäße Verfahren die beiden wesentlichen Nachteile des herkömmlichen Frischens im bodenblasenden Konverter, nämlich den starken Anfall an braunem Rauch und das Einleiten großer Stickstoffmengen und den damit verbundenen Wärmeverlust sowie die zwangsläufige Aufstickung des Stahls.
  • Außerdem ergibt sich bei ruhigem Blasverlauf wegen der geringen Eisenverluste sowohl in der Schlacke als auch wegen des fehlenden braunen Rauchs ein hohes Ausbringen. Schließlich sind durch den Wegfall des Ballaststickstoffes die Kalkstaubverluste im Abgas und die Wärmeverluste äußerst gering, so daß bei hoher Ausnutzung des Kalkes und dementsprechend guter Entphosphorung und Entschwefelung mit einem erhöhten Schrottsatz gearbeitet werden kann.

Claims (18)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Frischen von Stahleisen im bodenblasenden Konverter, bei dem Sauerstoff über im Konverterboden angeordnete Düsen aus einem Sauerstoffrohr und einem konzentrischen Mantelgasrohr in die Schmelze eingeblasen wird, d a d u r c h g e k e n nz e i c h n e t , daß in an sich bekannter Weise durch das Sauerstoffrohr eine Sauerstoff/Kalkstaub-Suspension und durch das Mantelgasrohr ein Kohlenwasserstoffgas eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß als Mantelgas ein reaktionsträges oder inertes Gas eingeblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß als Mantelgas Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffe eingeblasen werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Sauerstoff/Kalkstaub-Suspension und das Mantelgas schräg in bezug auf die Badoberfläche eingeblasen werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zusätzlich von einem Mantelgas umgebene Sauerstoffstrahlen eingeblasen werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Schlacke durch schräg auf die Badoberfläche auftreffende Gasstrahlen aus dem liegenden Konverter entfernt wird.
7o Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß gegen Frischende kurzfristig mit einem Gemisch aus 10 bis 20% Sauerstoff und 90 bis 809/0 Stickstoff geblasen wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß während des Frischens Sauerstoff/Feststoff-Suspensionen auf Basis Erz, Flußspat, Soda oder Bauxit eingeblasen werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Kalkstaub eine Korngröße von maximal 0,1 mm besitzt.
10. Konverter zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9, im wesentlichen bestehend aus einem Stahl blechmantel mit feuerfester Auskleidung und einem eingesetzten, feuerfesten Düsenboden, g e k e n n z e i c h -n e t d u r c h mindestens eine aus einem Reaktionsmittelrohr (15, 22) und einem konzentrischen Mantelgasrohr (16, 20) bestehende Düse.
11. Konverter nach Anspruch 10, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h ein unterhalb des Konverterbodens (11) angeordnetes konisches Verteilergefäß (13) mit einem tangential mündenden Zuleitungsrohr (14) und mindestens einem im Abstand dazu radial abzweigenden Reaktionsmittelrohr (15)
12. Konverter nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Zuleitungsrohr (14) im oberen Gefäßteil mündet und mehrere im gleichen Abstand voneinander liegende Reaktionsmittelrohre (15) zu 5 ) vom unteren Gefäßteil abgehen.
13. Konverter zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h ein unterhalb des Konverterbodens (11) angeordnetes zylindrisches Verteilergefäß (17) mit einer waagerechten, gasdurchlässigen Zwischenwand (18), eine oberhalb der Zwischenwand mündende Reaktionsmittelzuleitung (21), eine unterhalb der Zwischenwand mündende Sauerstoffleitung (19) und mindestens ein oberhalb der Zwischenwand radial abgehendes Reaktionsmittelrohr (22).
14. Konverter nach Anspruch 13, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h mehrere im gleichen Abstand voneinander vom Verteilergefäß (17) abgehende Reaktionsmittelrohre (22).
15. Konverter zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß unterhalb des Konverterbodens ein Verteiler (23) mit flachem Rechteckquerschnitt angeordnet ist, der ausgangsseitig in mehrere, jeweils mit einem Reaktionsmittelrohr verbundene Stränge (24) ausläuft und in der Ebene senkrecht zu den großen Rechteckseiten (26) gekrümmt ist.
16. Konverter nach Anspruch 15, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h in gleichen Abständen in den Verteiler (23) ragende und Seitenwände gespreizter Stränge (24) bildende Trennwände (27).
17. Konverter nach den Ansprüchen 10 bis 16, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß er rotationssymmetrisch in bezug auf seine Längsachse ausgebildet ist.
18 Konverter nach den Ansprüchen 10 bis 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Durchmesser der Reaktionsmittelrohre (15, 22) höchstens 1/35 der Badhöhe beträgt.
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