DE196565C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 196565 KLASSE 14 c. GRUPPE

Schaufelbefestigung für Dampfturbinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1907 ab.

Bei den bisher verwendeten Befestigungen von Blechschaufeln für Dampfturbinen zeigte sich der'Übelstand, daß an der Stelle, an welcher die Schaufeln auf den schmalen Radscheiben reiten, Dampf nach der Radwelle hin entweichen konnte. Ferner mußten die aus einem Stück hergestellten Schaufeln aus Formstücken gestanzt werden, wodurch viel Materialabfall erzeugt wurde.

ίο Vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die Schaufeln an der Stelle, an welcher sie auf den Radscheiben reiten, durch ein besonderes Dichtungsblech abgedichtet werden, und daß die Schaufeln durch Anwendung dieses Dichtungsbleches aus rechteckigen Blechstückchen gestanzt werden können. Auf der Zeichnung zeigen Fig. ι bis 4 in Seitenansicht, im Schnitt, in Vorderansicht und im Grundriß die alte Befestigungsweise. Fig. 5 stellt eine Abwicklung der alten Schaufelform dar. Fig. 6 bis 9 zeigen in gleicher Weise die neue Befestigung; durch Fig. ro ist in den verschiedenen Ansichten das Dichtungsblech dargestellt.

Fig. 11 zeigt die neue Schaufelform in Abwicklung und in ihren Einzelheiten. Fig. 12 stellt eine abgeänderte Ausführungsform der Befestigung des Dichtungsbleches dar.

Bisher wurden auf den Radscheiben a die aus einem Stück gestanzten Schaufeln b (Fig. 5) in der Weise befestigt, daß man den Schaufeln Bodenlappen c mit daran sitzenden Laschen d gab und die Laschen der Schaufeln auf den Radscheiben α vernietete. Hierbei konnte man den Rücken e der Schaufeln, welcher die beiden Befestigungslaschen d verband, stehen lassen, in welchem Falle es notwendig wurde, in den Radscheiben α Schlitze f einzufräsen.

Diese Konstruktion zeigt, wie besonders aus Fig. 4 hervorgeht, den Nachteil, daß an den Stellen g, an welchen sich die Bodenlappen c der Schaufeln gegen die Radscheibe a legen, der Dampf nach der Rotorwelle hin durchzwängen konnte.

Da die einzelnen Boden c, c der Schaufeln aneinanderstoßen müssen, um die erforderliche Dampf dichte zu erzielen, so mußten, wie Fig. 5 zeigt, die aus Blechen gestanzten Schaufeln Lappen h besitzen, wodurch naturgemäß eine große Materialvergeudung stattfand.

Nach der Erfindung werden die Schaufeln b mit den Bodenlaschen c und den Lappen d in gleicher Weise wie bisher auf den Radscheiben α befestigt. Besitzen die Schaufeln, wie bei Fig. 1 bis 4, zwischen den Befestigungslaschen d einen Rücken e, so müssen selbstverständlich in die Radscheiben Schlitze f eingefräst werden.

Um das Durchdringen von Dampf an den Kanten g (Fig. 4) zu vermeiden, werden gemäß der Erfindung besondere Dichtungsscheiben i (Fig. 9 und 10) verwendet, welche die Grundfläche zwischen je zwei Schaufeln vollständig abdecken. Zur sicheren Befestigung der Dichtungsscheiben i mit den Schaufeln bzw. mit den Radscheiben werden dieselben an ihren freien Enden bei I herumgekröpft und mit abwärtsgehenden Lappen k versehen. In dieser Form lassen sich die Dichtungsscheiben i, I, k (s. Fig. 8) ohne weiteres auf

die Bodenlappen der Schaufeln aufschieben und können gleichzeitig mit den Befestigungslaschen d der Schaufeln auf den Radscheiben a ■vernietet werden.

Da die Dichtungsscheiben den Boden der Schaufel vollständig abdichten, so kann man auch die Bodenlappen c etwas geringer halten, so daß sich die Schaufeln aus einem rechteckigen Stück Blech (s. Fig. 11) herausstanzen

ίο lassen.

Die Befestigung der Bodenscheibe i, ebenso auch die Form derselben kann mannigfaltig sein. So können z. B. die Lappen k fehlen, so daß die Bodenscheibe i mit ihrer Kröpfung Z lediglich die Bodenlappen c umfaßt. Auch ist es möglich, _vwie Fig. 12 zeigt, die Laschen k der Dichtungsscheiben i zwischen die Befestigungslaschen d der Schaufeln treten zu lassen.

Bei der in Fig. 8 dargestellten Befestigungsweise empfiehlt es sich, an den äußeren Enden die Bodenlappen c der Schaufeln und mit diesen die Kröpfung Z der Dichtungsscheibe i gegenüber der Schaufelkante m etwas zurücktreten zu lassen, damit bei einem Schleifen der Schaufeln nicht gleichzeitig ein Durchreiben der Kröpfung Z der Dichtungsscheibe zu befürchten ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schaufelbefestigung für Dampfturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (c) der auf der Radscheibe (α) sitzenden Schaufeln (b) durch ein besonderes Blech (i) abgedichtet wird, zum Zweck, den Durchtritt des Dampfes nach der Radscheibe hin zu vermeiden und die Schaufeln aus rechteckigen Blechstücken stanzen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. '