DE19652747A1 - Magnete für Magnetresonanzsysteme - Google Patents
Magnete für MagnetresonanzsystemeInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf Magnete für Ma
gnetresonanzsysteme und auf Verfahren zum Entwerfen und
Herstellen solcher Magnete.
Magnetresonanzsysteme werden im medizinischen Be
reich verwendet, um diagnostische anatomische Bilder zu
erzeugen sowie in verschiedenen wissenschaftlichen und
technischen Gebieten, um die Strukturen von Materialien
und der Moleküle in diesen zu untersuchen.
Bei der Verwendung zum Herstellen von Bildern wer
den solche Systeme typischerweise als MRI-Systeme (Ma
gnetresonanz-Bildgebungssysteme) bezeichnet und bei
Verwendung zum Untersuchen der von spezifischen Kernen
erzeugten Spektren werden sie als MRS-Systeme (Magnet
resonanz-Spektroskopiesysteme) oder Hochauflösungssy
steme bezeichnet. Um die Bezugnahme zu vereinfachen,
wird die Abkürzung "NMR" hier verwendet, um kollektiv
auf MRI, MRS und Hochauflösungssystemen sowie auch auf
andere zur Zeit bekannte oder nachfolgend entwickelte
Magnetresonanzsysteme Bezug zu nehmen.
Eine Erörterung
von NMR einschließlich Magnetsystemen zur Durchführung
von NMR-Untersuchungen ist z. B. bei Laukien et al.
"Superconducting NMR Magnet Design", Concepts in Magne
tic Resonance, 6, 255-273, 1994 und Mansfield et al.,
NMR in Imaging and Biomedicine, Academic Press, Orlan
do, Florida, 1982 zu finden. Siehe auch Golay, U.S. Pa
tent Nr. 3,569,823; Briguet et al., U.S. Patent Nr.
4,833,410; Fujita, U.S. Patent Nr. 4,890,082; Hillen
brand et al., U.S. Patent Nr. 4,949,043; Aubert, U.S.
Patent Nr. 5,014,03 2; Dorri et al., U.S. Patent Nr.
5,045,794; Kasten et al., U.S. Patent Nr. 5,276,399;
Doddrell et al. U.S. Patent Nr. 5,289,127; Laskaris et
al., U.S. Patent Nr. 5,304,934; Laskaris et al, U.S.
Patent Nr. 5,410,287; Dorri et al., U.S. Patent Nr.
5,416,415; Dorri et al., U.S. Patent Nr. 5,428,292;
Laskaris, U.S. Patent Nr. 5,448,214; und Iwaoka et al.,
Britische Patentanmeldung 2, 167, 190.
Die Grundkomponenten eines Magnetsystems 10, das
für das Durchführen von Magnetresonanzuntersuchungen
nützlich ist, sind in Fig. 1 gezeigt. Das System dieser
Figur ist zur Erzeugung von diagnostischen Bildern für
Untersuchungen von Menschen geeignet, wobei ähnliche
Systeme bei anderen Anwendungen verwendet werden.
Das System 10 beinhaltet ein Magnetgehäuse 12, ei
nen supraleitenden Magneten 13, Shim-Spulen 14 (hier
auch kollektiv als "Shimmagnet" bezeichnet), Gradien
tenspulen 16 (hier auch kollektiv als "Gradientenma
gnet" bezeichnet), HF-Spulen 18 und einen Tisch 20 für
den Patienten. Es ist gemäß dem Stand der Technik be
kannt, daß der Magnet 13 dazu dient, ein im wesentli
chen gleichförmiges Feld (das B₀-Feld) im Bereich des
Systems zu erzeugen, wo das magnetische Kernresonanzsi
gnal erzeugt wird (hier als der "homogene Bereich" be
zeichnet).
Vorzugsweise ist die Gleichförmigkeit des von dem
Magneten 13 erzeugten Feldes von einer Größenordnung
von ca. 20 ppm oder kleiner vor dem Shimmen für einen
homogenen Bereich mit einem Volumen von mindestens ca.
40 × 10³ cm³. Shimspulen 14 dienen dazu, die Variation
in B₀ in dem homogenen Bereich auf noch niedrigere Wer
te zu reduzieren. Siehe z. B. Golay, U.S. Patent Nr.
3,569,823.
HF-Spulen 18 werden verwendet, um das NMR-Signal
durch Bestrahlen der bestimmten zu untersuchenden Kerne
bei der Larmorfrequenz für diese Kerne, z. B. ca. 100
Megahertz für ¹H bei einem B₀ von 2,35 Tesla zu erzeu
gen. Die HF-Spulen mögen auch verwendet werden, um das
NMR-Signal nach dessen Erzeugung zu empfangen oder se
parate Spulen können, falls gewünscht, für diesen Zweck
verwendet werden. Gradientenspulen 16 dienen dazu, das
NMR-Signal räumlich zu codieren, um hierdurch die Bil
dung einer multidimensionalen Darstellung des NMR-emp
findlichen Parameters unter Beobachtung zu ermöglichen.
Herkömmliche supraleitende Magnetsysteme, die für
NMR verwendet werden, können weitgehend als Magnetsy
steme der horizontalen oder vertikalen Art klassifi
ziert werden, wobei die horizontale Art meistens für
MRI-Anwendungen und die vertikale Art für MRS oder Ho
chauflösungs-Anwendungen verwendet wird. Vertikale Sy
steme werden im allgemeinen aus co-zylindrischen Sole
noiden mit vielen Windungen von unterschiedlichen Län
gen gebildet, während horizontale Magnete im allgemei
nen aus Spulen mit vielen Windungen gebildet sind, die
entlang der Längsachse des Magneten verteilt sind.
Die Fig. 2A und 2B zeigen typische Konstruktio
nen für herkömmliche horizontale und vertikale supra
leitende Magnete. Die primären Spulen mit vielen Win
dungen sind durch das Bezugszeichen 22 in Fig. 2A ge
kennzeichnet, die primären Solenoide mit vielen Windun
gen sind durch das Bezugszeichen 24 in Fig. 2B gekenn
zeichnet. Wie im folgenden erörtert wird, kann die vor
liegende Erfindung mit beiden Arten von Magneten ver
wendet werden.
Bei der modernen medizinischen Bildgebung besteht
ein deutlicher und seit langem spürbarer Bedarf an Ma
gnetsystemen, die eine kleinere Gesamtlänge haben. Die
typische Öffnung für einen Patienten bei einer herkömm
lichen MRI-Maschine ist ein zylindrischer Raum mit ei
nem Durchmesser von ca. 0,6-0,8 Meter, d. h. gerade groß
genug, um die Schultern des Patienten aufzunehmen und
mit einer Länge von ca. 2,0 Metern oder mehr. Der Kopf
des Patienten und der obere Torso sind normalerweise
nahe dem Mittelpunkt der Öffnung für den Patienten an
geordnet, was bedeutet, daß sie normalerweise ca. einen
Meter von dem Ende des Magnetsystems entfernt sind.
Es ist nicht überraschend, daß viele Patienten an
Klaustrophobie leiden, wenn sie sich in einem solchen
Raum befinden. Der Abstand des Kopfes des Patienten und
Torso vom Ende des Magnetsystems bedeutet auch, daß es
für Ärzte nicht einfach ist, den Patienten während ei
nes MRI-Verfahrens, welches bis zu einer oder zwei
Stunden dauern kann, zu unterstützen oder persönlich zu
überwachen.
Zusätzlich zu seinen Auswirkungen auf den Patien
ten ist die Länge des Magneten ein primärer Faktor beim
Bestimmen der Kosten einer MRI-Maschine sowie der Ko
sten, die durch das Aufstellen einer solchen Maschine
anfallen. Für eine sichere Verwendung müssen MRI-Ma
schinen sowie auch MRS- und Hochauflösungsmaschinen
oftmals so abgeschirmt werden, daß die Magnetfelder,
die die Maschine am Ort des Operators umgeben, kleiner
sind als die festgesetzten FDA Expositionspegel. Durch
Abschirmen kann der Operator geschützt viel näher an
dem Magneten sein als bei einem nicht abgeschirmten Sy
stem. Längere Magneten erfordern ein größeres Maß an
innerer Abschirmung und größere abgeschirmte Räume für
eine solche sichere Verwendung, was höhere Kosten zur
Folge hat.
Das kritische Problem beim Versuch, den Magneten
einer NMR-Maschine kürzer zu machen (z. B. um die Ge
samtlänge kleiner als ca. 1,5 Meter zu machen) besteht
darin, B₀ gleichförmig zu halten (z. B. Halten der Va
riation in B₀ auf einem Wert von weniger als ca. 20 ppm
vor jeglichem Shimmen des Basisfelds, das von dem pri
mären Magneten erzeugt wird) über einen großen homoge
nen Bereich (z. B. einen Bereich mit einem Volumen von
mindestens 40 × 10³ cm³). (Man beachte, daß der Durch
messer einer Kugel mit einem Volumen von 40 × 10³ cm³
ca. 42 cm beträgt, was größer ist als die Bereiche des
Körpers, die normalerweise abgebildet werden, z. B. der
Kopf, der eine Breite von ca. 20 cm hat und der Brust
hohlraum, der eine Breite von ca. 35 cm hat.) Vor der
vorliegenden Erfindung war diese Kombination einer kur
zen Gesamtlänge und eines großen homogenen Bereichs
nicht zu erzielen.
Die am häufigsten verwendete Methode zum Entwer
fen von herkömmlichen NMR-Magnetsystemen beinhaltete
das Entwickeln der Längskomponenten des Magnetfeldes,
das von dem Magneten erzeugt wurde, in Form von Legen
dre-Polynomen, wobei die normale Basis in Kugelkoordi
naten festgesetzt ist, und einen Satz von simultanen
Gleichungen in diesen Polynomen aufzulösen. Siehe Lau
kien et al., "Superconducting NMR Magnet Design,"
Concepts in Magnetic Resonance, 6, 255-273, 1994. Der
Satz von simultanen Gleichungen bezieht sich auf die
Eigenschaften der den Magneten bildenden Spulen (z. B.
die Anzahl an Spulen, die axialen Positionen der Spu
len, die Anzahl der Windungen in jeder Spule und die
Größe des Treiberstromes in dem System) gegenüber dem
gesamten von dem Magneten erzeugten Feld in Längsrich
tung. Das Ziel des Verfahrens besteht darin, sphärische
Harmonische über der niedrigsten Ordnung in dem homoge
nen Bereich auf Null zu bringen, während immer noch ein
B₀-Wert (die Harmonische mit der niedrigsten Ordnung)
erzeugt wird, der ausreichend groß ist. Obwohl dieses
Verfahren beim Entwerfen von Magnetsystemen mit großen
Gesamtlängen effektiv war, war es mit dem Verfahren
nicht möglich, Spuleneigenschaften auszuweisen, die die
gewünschte B₀-Homogenität für kurze Magnete erzeugen.
In jüngster Zeit wurde versucht, die Technik des
Simulated Annealing (wörtlich: simuliertes Tempern) bei
dem Problem des Magnetentwurfs anzuwenden. Siehe Crozi
er S und Doddrell D M 1993 Gradient Coil Design by Si
mulated Annealing J. Magn. Reson. 103 354-57;
Crozier S, Forbes L K und Doddrell D M 1994a The design
of short transverse Gradient coils by Simulated Annea
ling J. Magn. Reson. 10 126-28; Crozier S, Dodd S und
Doddrell D M 1994b The Design of Shielded Quadrupolar
Gradient Coils for MRI by Simulated Annealing IEEE
Trans. Magn. 30 1242-46; Simkin J und Trowbridge C W
1992 Optimizing electromagnetic devices combining di
rect search methods with simulated annealing IEEE
Trans. Magn. 28 1545-48.
Simulated Annealing ist ein stochastisches Opti
mierungsverfahren, bei welchem ausgewählte Parameter
eines Systems durch Minimieren einer Fehlerfunktion op
timiert werden, indem in den gewählten Systemparametern
kleine willkürliche Störungen vorgenommen werden und
eine Methodik auf der Basis der Boltzmann-Statistiken
verwendet wird, um festzustellen, ob eine bestimmte
Störung für eine Verwendung beim Optimieren des Systems
"akzeptiert" wurde. Außer einer Störung der Parameter
kann das Verfahren auch Beschränkungen bei einem oder
mehr der Parameter beinhalten.
Die kritischen Aspekte eines beliebigen Simul
ated Annealing-Verfahrens beinhalten: 1) die Auswahl
der Parameter, 2) die Auswahl von jeglichen Beschrän
kungen der Parameter und 3) die Wahl der Fehlerfunkti
on. Bevor die vorliegende Erfindung existierte, waren
die gewählten Parameter bei der Magnetentwicklung die
axialen Positionen der Spulen, die Anzahl an Windungen
bei jeder Spule und die Größe des Treiberstromes, der
durch das System fließt.
Bezeichnenderweise wurden bei Simulated Annealing-
Verfahren gemäß dem Stand der Technik die Anzahl der
Spulen, die radialen Abmessungen der Spulen oder die
Wicklungsrichtung (d. h., die Richtung des Stromflusses
in einzelnen Spulen) nicht als Störungsparameter ver
wendet. In ähnlicher Weise wurden beim Stand der Tech
nik keine Beschränkungen bei dem Simulated Annealing-
Verfahren angewandt und insbesondere wurde die Gesamt
länge des Magneten nicht eingeschränkt.
Die gemäß dem Stand der Technik verwendeten Fehl
erfunktionen haben auch die Effektivität der Simul
ated Annealing-Technik eingeschränkt. Insbesondere die
bei Crozier et al. (1993) verwendete Fehlerfunktion für
den Entwurf von Longitudinal-Gradientenspulen war eine
Kombination eines induktiven Terms, eines Leistung
sterms, einer Summe von Feldgradienten in einer in
Längsrichtung verlaufenden Querschnittsebene und wahl
weise ein Term für die Abschirmung in Längsrichtung.
Dieselbe Fehlerfunktion wurde bei Crozier et al.
(1994a) und Crozier et al. (1994b) bei dem Entwurf von
Transversal-Gradientenspulen bzw. quadrupolaren Gradi
entenspulen verwendet. Diese Fehlerfunktion ist unzu
reichend, da sie nicht zwischen den unterschiedlichen
harmonischen Komponenten unterscheiden kann, die das
gesamte Magnetfeld bilden und somit ist ihre Sensitivi
tät gegenüber den Störungen des Simulated Annealing-
Verfahrens weniger als optimal. Darüberhinaus kann die
se Fehlerfunktion nicht verwendet werden, um den supra
leitenden Magneten 13 zu entwerfen, da sie den Gradien
ten des Feldes gleichförmig macht und nicht B₀ gleich
förmig macht.
Die bei Simkin et al. verwendete Fehlerfunktion
war eine nicht gewichtete Summe von Feldharmonischen.
Dadurch, daß Gewichtungskoeffizienten in dieser Fehler
funktion nicht beinhaltet sind, wird der Nutzen der Me
thode nach Simkin et al. stark eingeschränkt. Gemäß der
vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß es der
relative Beitrag der verschiedenen sphärischen Harmoni
schen ist, die das Gesamtfeld bilden, die bei dem Ent
wurf eines Magneten mittels Simulated Annealing kri
tisch sind. Siehe Beispiel 2 unten. Eine solche relati
ve Gewichtung ist mit der Fehlerfunktion nach Simkin et
al. nicht möglich. Weiterhin stellt Simkin et al. kei
nen Mechanismus bereit, um abgeschirmte Magnete zu ent
werfen, wobei ein solches Abschirmen für praktische
NMR-Systeme, die die FDA-Bestimmungen erfüllen, essen
tiell ist.
Im Hinblick auf das obengenannte ist es eine Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Verfahren
zum Entwerfen von Magneten für Magnetresonanzsysteme
bereitzustellen, sowie insbesondere, jedoch ohne Ein
schränkung supraleitende Magnete, Gradientenmagnete und
Shimmagnete. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Erfin
dung, verbesserte Simulated Annealing-Verfahren für das
Entwerfen solcher Magnete bereitzustellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, supra
leitende Magnete bereitzustellen, die eine kurze Länge
und trotzdem einen großen homogenen Bereich haben.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, supra
leitende Magnete bereitzustellen, bei welchen die zu
untersuchende Probe, z. B. der ganze oder ein Teil des
Körpers eines Menschen, in den homogenen Bereich durch
eine Öffnung eingeführt werden kann, deren Ausrichtung
nicht entlang der Längsachse des supraleitenden Magne
ten verläuft.
Es ist eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung, su
praleitende Magnete der obengenannten Arten bereit zu
stellen, die niedrige externe (Streu-) Felder haben.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, abge
schirmte und nicht abgeschirmte Shim- und Gradientenma
gneten bereitzustellen, die eine kurze Länge haben und
trotzdem eine sphärische harmonische Feldkomponente er
zeugen, die im wesentlichen rein ist. Wiederum ist es
in bezug auf diese Magneten eine Aufgabe der Erfindung,
Entwürfe und Konstruktionen bereitzustellen, die nied
rige externe (Streu) Felder erzeugen.
Um diese und andere Aufgaben zu lösen, stellt die
Erfindung ein Simulated Annealing-Verfahren zum Entwer
fen eines Magneten bereit, bei welchem die Anzahl an
Spulen, die radialen Abmessungen der Spulen und die
Richtung des Stromflusses in den Spulen als Optimierpa
rameter verwendet werden und die Gesamtlänge des Magne
ten als Beschränkung verwendet wird. Weiterhin wird bei
dem Verfahren eine Fehlerfunktion verwendet, die eine
gewichtete Summe von sphärischen harmonischen Komponen
ten beinhaltet und die Abschirmterme in Längs- und
Querrichtung beinhalten kann.
Mittels dieses Entwurfsverfahrens wurden vollkom
men neue Gestaltungen von supraleitenden Magneten er
zielt, die zuvor beim Stand der Technik nicht zur Ver
fügung standen. Insbesondere supraleitende Magnete mit
primären Spulen mit entgegengesetzten Stromflüssen wur
den entworfen. Bei diesen Entwürfen oder Konstruktionen
wird vorzugsweise eine relativ große Anzahl von Spulen
verwendet z. B. mehr als die Standardanzahl von sechs
Spulen, die bei im wesentlichen allen momentan zur Ver
fügung stehenden Ganzkörper-MRI-Maschinen verwendet
werden. Auch können bei den Konstruktionen primäre Spu
len von variierenden Radien verwendet werden.
Bei bestimmten dieser Konstruktionen haben die
primären Spulen eine biplanare Anordnung, die es ermög
licht, daß die Probe, z. B. der Patient in den homogenen
Bereich entlang einer Achse, die zur Längsachse der
Spulen orthogonal verläuft, eingeführt werden kann.
Die verbesserten erfindungsgemäßen Magnetentwurfs
verfahren stellen auch verbesserte Abschirmmagnete be
reit. Wie bei den primären Spulen hat das Entwurfsver
fahren dazu geführt, daß Abschirmspulen entgegengesetz
te Stromflüsse haben, sowie auch, daß Abschirmmagnete
eine relativ große Anzahl an Abschirmspulen haben, z. B.
mehr als vier Abschirmspulen.
Gemäß den bevorzugten Ausführungsbeispielen der
Erfindung werden Magnete für Magnetresonanzsysteme ent
worfen oder konstruiert, die ein Verhältnis von Länge
zu Durchmesser von weniger als 1,5 haben und am meisten
bevorzugt weniger als 1,2. Insbesondere sind supralei
tende Magnete vorgesehen, die eine kurze Gesamtlänge,
z. B. weniger als ca. 1,5 Meter und vorzugsweise weniger
als ca. 1,2 Meter und ein im wesentlichen gleichförmi
ges B₀-Feld mhaben, z. B. weniger als ca. 20 ppm bevor
ein Shimmen durchgeführt wird, für einen großen homoge
nen Bereich, z. B. einen Bereich, dessen Volumen minde
stens ca. 40 × 10³ cm³ und vorzugsweise mindestens ca.
45 × 10³ cm³ beträgt. Bei Abschirmung haben diese su
praleitenden Magnete auch niedrige externe (Streu) Fel
der.
Angewandt auf den Entwurf von Shim- und Gradien
tenmagneten haben die Magnetentwurfs-Verfahren der Er
findung zur Entwicklung von Magneten geführt, die eine
hohe Reinheit, eine kurze Länge und niedrige externe
(Streu) Felder haben.
Gemäß anderen Aspekten der Erfindung wird die all
gemeine Struktur der neuartigen Magnetkonstruktionen,
die erzielt wurden unter Verwendung der erfindungsgemä
ßen verbesserten Simulated Annealing-Verfahren als Aus
gangspunkt für andere Verfahren zum Entwickeln von Ma
gneten verwendet, wie die oben erörterte Methode der
simultanen Gleichungen. Gemäß diesen Aspekten der Er
findung z. B. kann der Entwicklungsprozeß damit begin
nen, daß angegeben wird, daß der Magnet mindestens
sechs Spulen haben muß und mindestens eine Spule, bei
welcher der Strom in eine entgegengesetzte Richtung zu
dem Strom in mindestens einer anderen Spule verläuft.
Mit diesem Ausgangspunkt können durch andere Verfahren
als Simulated Annealing Magnetkonstruktionen erhalten
werden, die sie ansonsten nicht erhalten könnten.
Die Spezifikationen der Magnetentwicklungsverfah
ren der Erfindung und Beispiele der verschiedenen Ma
gnetkonfigurationen, die unter Verwendung dieser Ver
fahren entwickelt wurden, sind unten in Verbindung mit
der Erörterung von bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung dargestellt.
Fig. 1 ist ein schematisches Schaubild einer MRI -Ma
schine gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2A und 2B sind schematische Schaubilder von ho
rizontalen und vertikalen primären Spulen für
eine NMR-Maschine gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 3 ist ein allgemeines Flußdiagramm für das Simul
ated Annealing-Verfahren der Erfindung;
Fig. 4 ist ein detaillierteres Flußdiagramm für das
Simulated Annealing-Verfahren der Erfindung;
Fig. 5 ist ein Schaubild einer typischen Fehlerfunkti
on im Verhältnis zur Anzahl an Iterationen für
das Simulated Annealing-Verfahren der Erfin
dung;
Fig. 6 ist ein schematisches Schaubild im Querschnitt
eines abgeschirmten supraleitenden Magneten,
der gemäß der vorliegenden Erfindung entwickelt
ist;
Fig. 7 ist eine Ansicht in vergrößertem Maßstab des
oberen rechten Quadranten der Fig. 6;
Fig. 8 ist eine schematische Ansicht im Querschnitt
durch eine MRI-Maschine, die gemäß der vorlie
genden Erfindung konstruiert ist;
Fig. 9 ist ein vergleichendes Schaubild der relativen
Stärke im Verhältnis zur sphärischen Harmoni
schen bei einem Magneten, der unter Verwendung
von gewichteten sphärischen Harmonischen (dunk
lere Schraffierung) entwickelt wurde und einem
Magneten, der unter Verwendung von nicht ge
wichteten sphärischen Harmonischen (hellere
Schraffierung) entwickelt wurde;
Fig. 10A und 10B sind eine perspektivische Ansicht und
eine Ansicht im Querschnitt eines biplanaren
Magneten, der gemäß der Erfindung entwickelt
wurde;
Fig. 11A-11D zeigen beispielhafte Anordnungen für ver
schiedene Shim-Magneten, die gemäß der Erfin
dung entwickelt wurden;
Fig. 12 ist eine Umrißzeichnung für einen ZO Shimmagne
ten, der erfindungsgemäß entwickelt wurde;
Fig. 13 ist ein Schaubild der externen Feldstärke im
Verhältnis zur Längsachsenabmessung bei einem
ZO Shimmagneten, der erfindungsgemäß entwickelt
wurde;
Fig. 14 ist ein vergleichendes Schaubild, das die theo
retischen (Kurve A) und experimentellen (Kurve
B) Feldstärken entlang der Längsachse eines ZO
Shimmagneten, der erfindungsgemäß entwickelt
wurde, zeigen;
Fig. 15 ist ein schematisches Schaubild im Querschnitt
des oberen rechten Quadranten eines abgeschirm
ten supraleitenden Magneten, der erfindungsge
mäß konstruiert ist.
Die oben erwähnten Zeichnungen, die in der Be
schreibung enthalten sind und Teil dieser bilden, zei
gen die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung und
dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, die Prinzi
pien der Erfindung zu erklären. Es ist natürlich klar,
daß sowohl die Zeichnungen als auch die Beschreibung
nur beispielhaft sind und die Erfindung nicht ein
schränken.
Wie oben erörtert, beziehen sich die Verfahrensas
pekte der vorliegenden Erfindung auf die Verwendung ei
nes verbesserten Simulated Annealing-Verfahrens, um Ma
gnete für Magnetresonanzsysteme zu entwickeln. Ein ge
nerelles Flußdiagramm für das Verfahren ist in Fig. 3
gezeigt und ein detaillierteres Flußdiagramm ist in
Fig. 4 gezeigt.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, werden in dem ersten
Verfahrensschritt (Kästchen 26) Daten in ein Computer
system eingegeben, in bezug auf: (1) die Art von Ma
gnet, die entwickelt werden soll, z. B. ein supraleiten
der Magnet, ein Shimmagnet oder ein Gradientenmagnet;
(2) die Ausrichtung des Magneten, z. B. ob die Längsach
se des Magneten in einer horizontalen oder vertikalen
Ebene liegen soll, wobei eine horizontale Ausrichtung
im allgemeinen bedeutet, daß die Spulen des Magneten an
diskreten Positionen entlang der Längsachse des Magne
ten angeordnet werden und eine vertikale Ausrichtung im
allgemeinen bedeutet, daß die Spulen des Magneten in
Form von verschachtelten Solenoiden sind; (3) ein an
fängliches Schätzen bei den Parameter, die während des
Simulated Annealing-Verfahrens gestört werden, z. B. die
Anzahl an Spulen, die Positionen der Spulen, die Anzahl
an Windungen pro Spule und die Stromrichtung für jede
Spule; und (4) die Beschränkungen des Systems, z. B. die
Länge des Magneten, der maximale Strom in dem System,
der gewünschte Wert von B₀ und die gewünschte Position
der "5 Gauss Konturlinie" für abgeschirmte Magnete. Ob
wohl es in Kästchen 26 nicht explizit gezeigt ist, be
inhalten die eingegebenen Daten normalerweise auch die
Anordnung der Probeöffnung (z.B für den Patienten)
(z. B. ihre Abmessungen und Form) und ob der Magnet ab
geschirmt werden soll oder nicht sowie Informationen in
bezug auf die minimale Beabstandung zwischen den Spu
len, die maximale Anzahl an Windungen pro Spule, Draht
dicken und ähnliche Informationen, die von dem zu ent
wickelnden bestimmten Magneten abhängen.
In bezug auf die Stromrichtung für jede Spule
sollte beachtet werden, daß bei einem typischen supra
leitenden Magneten die Spulen in Reihe angeordnet sind.
Dementsprechend wird die Richtung des Stromflusses in
einer Spule durch die Richtung bestimmt, in welcher die
Spule um die Längsachse herum gewickelt ist, im Gegen
satz zu einer Bestimmung durch die Polarität der Ver
sorgung für jede Spule. In ähnlicher Weise ist bei ei
ner typischen Anordnung die Mehrheit der Abschirmspulen
in einer Richtung entgegengesetzt zu der Wicklungsrich
tung der Mehrheit der primären Spulen gewickelt.
Die Dateneingabe kann durch eine beliebige der
Standardtechniken, die gemäß dem Stand der Technik zum
Eingeben von Daten in ein Computersystem, einschließ
lich der Eingabe über Tastatur, über ein magnetisches
Medium, über ein optisches Medium und dergleichen be
kannt sind, durchgeführt werden.
Bei dem zweiten Schritt des Gesamtverfahrens
(Kästchen 28 in Fig. 3, siehe auch Kästchen 36 der
Fig. 4) wird die anfängliche Schätzung dazu verwendet,
das Feld an ausgewählten Feldpunkten in und um den Ma
gneten herum zu berechnen. Die Feldwerte außerhalb des
Magneten werden dazu verwendet, um die Abschirmterme in
der Simulated Annealing-Fehlerfunktion (siehe unten) zu
berechnen. Die Feldwerte in dem Magneten werden dazu
verwendet, die sphärischen harmonischen Komponenten des
inneren Feldes zu berechnen und diese Komponenten wer
den dann gewichtet und in der Simulated Annealing-Fehl
erfunktion (siehe unten) verwendet. Die Feldpunkte in
dem Magneten werden normalerweise so ausgewählt, daß
sie an der äußeren Grenze liegen, z. B. an dem sphäri
schen Rand des homogenen Bereichs.
Die Feldwerte in dem Magneten werden unter Verwen
dung der wohlbekannten Biot-Savart-Gleichung berechnet,
die den Strom in verschiedenen Windungssegmenten mit
Feldwerten in Verbindung bringt. (Es ist zu beachten,
daß in dem typischen Fall die Windungssegmente Ab
schnitte eines Kreises sind. Wenn jedoch die Probenöff
nung eine andere Form hat, sind die Segmente auf Pfaden
angeordnet, die dieser Form entsprechen. Diese Überle
gungen betreffen natürlich die Berechnung von sowohl
der inneren als auch äußeren Felder.) Wenn die inneren
Feldwerte berechnet sind, wird eine sphärische harmoni
sche Entfaltung (deconvolution) durchgeführt. Erörte
rungen von sphärischen Harmonischen und sphärischen
harmonischen Entfaltungen sind z. B. in T.M. MacRobert,
Spherical Harmonics - An Elementary Treatise on Harmo
nic Functions with Applications, Metheun, London, 1927;
und M. Abramowitz und I.A. Stegun, Handbook of Mathema
tical Functions, National Bureau of Standards, Dover
Publications, Inc., New York, 1970 zu finden.
Wie gemäß dem Stand der Technik bekannt ist,
drückt eine Entwicklung nach Kugelflächenfunktionen ei
nes Magnetfeldes das Feld als eine Summe von orthogona
len Termen aus. Die einfachste Methode, eine Entwick
lung nach Kugelflächenfunktionen (sphärische harmoni
sche Entwicklung) eines Magnetfeldes zu erhalten, be
steht darin, das Magnetfeld an Punkten an einer sphäri
schen Oberfläche (dem Rand des homogenen Bereichs) zu
bestimmen, die den Mittelpunkt (Ursprung) des Magneten
umgibt. Es sollte beachtet werden, daß der Mittelpunkt,
der für die Entwicklung nach Kugelflächenfunktionen
verwendet wird, nicht das geometrische Zentrum des phy
sikalischen Magneten sein muß, falls ein Magnet mit ei
nem "sweet spot", der sich vom geometrischen Zentrum
unterscheidet, erzeugt werden soll.
Sphärische Harmonische nehmen die Form
an und sind Lösungen der Laplace Gleichung ∇²BZ = 0. In
sphärischen Koordinaten kann das Feld BZ durch einen
Ausdruck der Form
dargestellt werden.
NMR betrifft im allgemeinen das Feld in der Rich
tung der Magnetachse (konventionell die z-Richtung).
Bei Gleichung (1) ist Bznm die sphärische Harmonische
der Ordnung n und des Grades m, anm und bnm sind Kon
stanten, r ist der radiale Abstand von dem Isozentrum
des Magneten und Pnm(cosθ) sind die zugehörigen Legen
dre-Funktionen. Die sphärische Harmonische Bznm und die
sphärische Harmonische der Oberfläche tnm, wobei
Tnm = (cos mΦ + sin mΦ)Pnm(cos θ) (3)
haben die Eigenschaft, daß sie orthogonal sind, wenn
sie über der Oberfläche einer Kugel integriert werden,
d. h.
wo u = cosθ. Dieses Integral liefert das Mittel, durch
welches die sphärischen harmonischen Koeffizienten anm
und bnm für jede sphärische Harmonische Bznm bestimmt
werden können. Insbesondere können diese Koeffizienten
aus einer Feldverteilung bestimmt werden, indem die
linke Seite der Gleichung 4 durch Substituieren der
Gleichungen 1 und 3 entwickelt wird, so daß man
erhält, wobei Bznm durch die in Gleichung 2 gegebene
Summierung ersetzt wurde. BZ(u,Φ) entspricht Punkten in
dem Magnetfeld, die auf der Oberfläche einer Kugel von
einem Radius r (der homogene Bereich) gemessen werden.
Das innere Integral auf der rechten Seite von Gleichung
5 wird durch Fourier-Transformation von BZ(u,Φ) in be
zug auf Φ für ein feststehendes u berechnet, um F(u) zu
erhalten, wohingegen das äußere Integral durch numeri
sche Integration nach Gauss berechnet wird. Das bedeu
tet
wobei Wu die Gauss-Gewichtungsfaktoren für jeden Punkt
u sind und die Indices c und s sich auf Cosinus- und
Sinus-Fourier-Transformationen der azimutalen Daten be
ziehen. Die Koeffizienten anm und bnm können dann er
halten werden, indem die Terme in Formeln 4 und 6
gleichgesetzt werden, um zu erhalten:
Im Fall eines supraleitenden Magneten, z. B. Magnet
13 in Fig. 1, wurde das Feld aufgrund der Magnetstruk
tur an 450 Positionen um den Magnetmittelpunkt herum in
azimutalen Schritten von 12° und auf 15 Longitudinal
ebenen berechnet, wodurch eine Berechnung der zonalen
und tesseralen Harmonischen bis zu einem Grad und Ord
nung 14 möglich ist. Die axialen Positionen der 15 Ebe
nen waren gegeben durch die radial skalierten Wurzeln
des Legendre-Polynoms P₁₅(cosθ). Das Feld an diesen 450
Punkten wurde durch Biot-Savart-Summierungen berechnet,
wobei jede Windung in 100 Stücke unterteilt wurde. Die
obige Analyse wurde dann verwendet, um die von jeder
Magnetanordnung erzeugten Harmonischen abzuleiten.
Im Fall von Gradienten- und Shimmagneten wurde das
Feld aufgrund des Magneten an 112 Positionen um das Ma
gnetzentrum herum in azimutalen Schritten von 22,5°
und auf 7 Longitudinalebenen berechnet, wodurch zonale
und tesserale Harmonische bis zum Grad und zur Ordnung
6 berechnet werden können. Höhere Grade und Ordnungen
können natürlich, falls erwünscht, verwendet werden,
indem das Probenehmen in dem homogenen Bereich vermehrt
wird. Die axialen Positionen der 7 Ebenen waren gegeben
durch die radial skalierten Wurzeln des Legendre-Poly
noms P₇ (cosθ). Das Feld an diesen 112 Punkten wurde be
rechnet durch Biot-Savart-Summierungen, bei welchen je
de Windung in 100 Stücke unterteilt wurde. Wiederum
wurde diese Analyse dann verwendet, um die Harmoni
schen, die von jeder Magnetanordnung erzeugt wurden,
abzuleiten.
Die volle Feld- und harmonische Entfaltung für die
supraleitenden Magnete benötigte im Durchschnitt ca.
2-3 Minuten Laufzeit auf einer Sun SPARCstation 10. Die
entsprechenden Zeiten für die Shim- und Gradientenma
gnete betrugen ca. 0,5 Minuten. Die Ergebnisse der har
monischen Entfaltung sind typischerweise nach der Har
monischen "Name" aufgelistet, wobei eine Liste von ei
nigen der bekannteren in Tabelle 1 gezeigt ist.
Wie auch in Kästchen 28 der Fig. 3 gezeigt ist,
wird die anfängliche Schätzung dazu verwendet, die Fel
der außerhalb des Magneten zu berechnen, um das Maß an
Abschirmung zu bestimmen, das durch jegliche Abschirmm
magnete, die in der gesamten Magnetkonstruktion enthal
ten sind, bereitgestellt wird. Wie bei den inneren Fel
dern werden die Feldwerte außerhalb des Magneten mit
tels der Biot-Savart-Gleichung berechnet. Wenn sie be
rechnet sind, kann ein Maß des Abschirmpegels (das "Ab
schirmmaß") erhalten werden, indem Feldwerte entlang
einer oder mehreren Linien in dem Bereich des Magneten
summiert werden. Der Pegel der Abschirmung in Längs
richtung kann z. B. durch Summieren der Feldpegel ent
lang einer Linie parallel zur Längsachse und in einem
Abstand von dieser Achse, in welchem ein 5-Gauss-Feld
erwünscht ist, festgestellt werden. In ähnlicher Weise
kann der Pegel der Abschirmung in transversaler Rich
tung festgestellt werden, indem der Feldpegel entlang
einer Linie orthogonal zur Längsachse wiederum in einem
Abstand von dem Magneten, in welchem ein 5-Gauss-Feld
erwünscht ist, summiert wird. Es kann, falls gewünscht,
entweder die eine oder andere dieser Abschirmmaßnahmen
oder beide verwendet werden. In ähnlicher Weise können,
falls gewünscht, andere Abschirmmaßnahmen verwendet
werden.
An diesem Punkt in dem Verfahren kann die Betrach
tung erwünscht sein, ob die anfängliche Schätzung an
nehmbar war. Wenn die berechneten Harmonischen und Ab
schirmmaßnahme(n) einen annehmbaren Ausgangspunkt für
die Simulated Annealing-Optimierung bereitstellen, geht
das Verfahren zu Kästchen 30 der Fig. 3 weiter. Falls
nicht, kann das Kästchen 26 mit überarbeiteten Daten
erneut ausgeführt werden, bis ein annehmbarer Start
punkt erhalten wird. Ein annehmbarer Ausgangspunkt
hängt natürlich von den Eigenschaften des Magneten ab,
die erwünscht sind und ist für den Fachmann aufgrund
seiner Kenntnis über erwünschte Magnetfelder für NMR
offensichtlich.
In Kästchen 30 der Fig. 3 werden ein Annealing
plan und Annealingparameter ausgewählt. Die Erwägungen,
unter welchen diese Auswahl getroffen wurde, werden un
ten in Verbindung mit Fig. 4 erörtert. Wenn der Plan
und die Parameter ausgewählt sind, wird das Simul
ated Annealing ausgeführt, bis das System "eingefroren"
wird (Kästchen 32 der Fig. 3, siehe auch die Beschrei
bung der Fig. 4 unten). Schließlich wird das Ergebnis
der Optimierung in magnetischer oder Hardcopyform aus
gegeben, z. B. in graphischer oder tabellarischer Form.
Alternativ dazu kann die Ausgabe eine Sichtanzeige der
Struktur des Magneten und der Felder, die die Struktur
erzeugt wird, z. B. auf einem Monitor einer Workstation
sein.
Bei Verwendung einer Sun SPARCstation 10 kann das
Simulated Annealing-Verfahren ca. 2 Stunden für einen
Shim- oder Gradientenmagneten dauern und ca. 1-2 Tage
für einen supraleitenden Magneten.
Danach kann der Magnet durch Verwendung von her
kömmlichen bekannten NMR-Magnetkonstruktionstechniken
hergestellt werden. Siehe z. B. Laukien et al., "Super
conducting NMR Magnet Design," Concepts in Magnetic Re
sonance, 6, 255-273, 1994; und Mansfield et al., NMR in
Imaging and Biomedicine, Academic Press, Orlando, Flo
rida, 1982.
Fig. 4 zeigt ein bevorzugtes Verfahren zum Durch
führen der Simulated Annealing-Optimierung. Wie oben
beschrieben ist, ist Simulated Annealing eine stocha
stische Optimierungsmethode, die auf den Boltzmann-Sta
tistiken basiert und das Potential hat, das globale Mi
nimum einer definierten Fehlerfunktion in Reaktion auf
Systemstörungen zu finden. Siehe Metropolis N, Rosen
bluth A W, Rosenbluth M N und Teller A H 1953 Equations
of state calculations by fast computing machines, J.
Chem. Phys. 21, 1087-1092; und Kirkpatrick S,
Gelatt C D und Vecchi M P 1983 Optimization by simul
ated annealing, Science 220, 673-680.
Erfindungsgemäß wird ein Simulated Annealing
durchgeführt, indem eine Anordnung von Spulen zufällig
und unabhängig entlang einer beschränkten Länge (der
Länge des Magneten) gestört wird, wobei die maximale
Anzahl an Windungen an jeder Position angegeben ist so
wie die minimale Beabstandung zwischen Spulen, um eine
endliche Drahtdicke zu berücksichtigen. (Siehe Kästchen
38 der Fig. 4.) Stromfluß in einzelnen Spulen kann po
sitiv oder negativ sein. Die sphärischen Harmonischen
für jede Störung werden wie oben beschrieben berechnet.
(Siehe Kästchen 40 der Fig. 4.) Das Feld außerhalb ei
nes abgeschirmten Magneten und seine Induktanz können
auch berechnet werden.
Eine gewichtete Summe dieser Faktoren erzeugt dann
die Fehlerfunktion (Kästchen 40 der Fig. 4), von wel
cher eine bevorzugte Form die folgende ist:
wobei der erste Term eine gewichtete Summe von sphäri
schen Harmonischen ist, der zweite Term ein induktiver
Term ist, der verwendet wird, wenn ein Shim- oder Gra
dientenmagnet konstruiert wird, der dritte Term ein Ab
schirmterm ist, der verwendet wird, wenn ein abge
schirmter Magnet einer beliebigen Art entwickelt wird,
und der vierte Term ein Leistungsterm ist, der meistens
für die Entwicklung eines Shim- oder Gradientenmagneten
verwendet wird. Beim Berechnen des ersten Terms bein
haltet die Summierung nicht (n,m) = (n′m′) . Wenn es er
wünscht ist, können andere Faktoren in die Fehlerfunk
tion miteinbezogen werden. Ki′ bieten eine relative
Gewichtung zwischen den verschiedenen Termen.
In Gleichung 8 ist Lt die gesamte Induktanz des
Magneten, I ist der Strom, der durch alle Windungen
fließt und N ist die gesamte Anzahl an Windungen in dem
Magneten. BS ist das Feld außerhalb des Abschirmmagne
ten und wird normalerweise an 100 Punkten in Längsrich
tung summiert und, falls erwünscht, an zusätzlichen 100
Stellen in Querrichtung.
Bei der Konstruktion von neuartigen Magneten ist
der erste Term der Fehlerfunktion von entscheidender
Wichtigkeit. Die knm Koeffizienten dieses Terms bieten
relative Gewichtungen für die von dem Magneten erzeug
ten sphärischen harmonischen Komponenten. Auf diese
Weise können gewünschte harmonische Komponenten hervor
gehoben und unerwünschte Komponenten in den Hintergrund
gestellt werden.
Bei einem supraleitenden Magneten ist es z. B. nor
malerweise wünschenswert, daß Harmonische über der 4.
Ordnung in der Fehlerfunktion stärker hervorgehoben
werden als die niederer Ordnungen, so daß der Beitrag
dieser höheren Ordnungen an dem endgültigen Feld durch
den Grundaufbau des Magneten minimiert wird. Die Harmo
nischen von niedrigerer Ordnung können bei einer sol
chen Fehlerfunktion schließlich größer als erwünscht
sein, diese Harmonischen können jedoch in dem Shim-Ver
fahren oder in weiteren Optimierungsläufen kompensiert
werden. Insbesondere ist es einfacher, niedrigere Ord
nungen durch Shimmen auf Null zu bringen als höhere
Ordnungen auf Null zubringen.
In ähnlicher Weise ist es bei einem Gradientenma
gneten normalerweise wünschenswert, daß höhere ungerade
Ordnungen in der Fehlerfunktion aufgrund ihrer starken
Auswirkung auf die Reinheit des Gradienten hervorgeho
ben werden. Ebenso ist es bei einem Shimmagneten oft
wünschenswert, Harmonische auf beiden Seiten der Harmo
nischen hervorzuheben, auf die das Shimmen gerichtet
wird, um die Reinheit der Korrektur zu erhöhen. Wichtig
ist, daß durch eine solche relative Gewichtung es mög
lich ist, die B₀-Harmonische eines Shimmagneten stark
zu reduzieren, wodurch Frequenzverschiebungen bei Shi
maktivierung reduziert werden, ein wichtiges Ergebnis,
dessen Realisierung mittels früheren Methoden für die
Entwicklung von Shimmagneten schwierig war.
Der an′m′ Koeffizient, welcher in dem Nenner des
ersten Terms der Fehlerfunktion auftaucht, dient dazu,
die am meisten erwünschte Harmonische des zu entwic
kelnden Magneten weiter hervorzuheben. Da dieser Koef
fizient der Nenner ist, reduziert sich die Fehlerfunk
tion, wenn dieser Koeffizient zunimmt. Aus diesem Grund
tendiert das Simulated Annealing-Verfahren dazu, den
Wert dieses Koeffizienten zu erhöhen. Bei einem supra
leitenden Magneten entspricht dieser Koeffizient der
B₀-Harmonischen, bei Gradientenmagneten ist dies eine
Harmonische erster Ordnung und bei Shimmagneten kann er
in Abhängigkeit des zu entwickelnden Shims von einer
beliebigen Ordnung sein.
Eine Störung des Magnetentwurfs kann auf verschie
dene Weisen durchgeführt werden. Ein bevorzugtes Ver
fahren besteht darin, jeden der Störungsparameter um
einen zufälligen Betrag bis zu einem Maximum von z. B.
5% eines maximal zulässigen Werts für den Parameter zu
ändern, wobei jeder Parameter einen unterschiedlichen
maximal zulässigen Wert hat. Bei Spulenpositionen z. B.
kann die maximale Störung eines beliebigen Spulenorts
auf weniger als ca. 6 cm bei einer Magnetgesamtlänge
von 1,2 Metern beschränkt werden. Andere maximal zuläs
sige Störungswerte können natürlich verwendet werden,
wenn dies erwünscht ist. Es sollte beachtet werden,
daß, wenn zwei Spulen schließlich eine wesentliche
Überlappung als Folge der Störungen haben, es normaler
weise praktisch ist, wenn bei dem Verfahren die zwei
Spulen automatisch in einer vereinigt werden.
Nach Störung der Magnetstruktur und erneuter Be
rechnung der Felder, harmonischen Komponenten und Fehl
erfunktion wird ein Vergleich zwischen dem Wert der
Fehlerfunktion nach der Störung und dem Wert, der vor
der Störung existierte, vorgenommen. Wenn der Wert der
Fehlerfunktion nach der Störung kleiner ist als der vor
der Störung, wird die neue Anordnung des Magnetsystems
akzeptiert (siehe Kästchen 42 der Fig. 4) . Positive
Fehlerabweichungen werden auch auf der Basis eines Ver
gleichs einer Zufallsvariablen mit der Pseudo-Boltz
mann-Funktion exp (-dE/T) akzeptiert, wobei dE die An
derung der Fehlerfunktion und T eine "Temperatur"-Va
riable ist. Dieses Verfahren zum Akzeptieren von posi
tiven Fehlerabweichungen (Fehlerexcursionen) wird "Me
tropolis-Algorithmus" genannt (siehe Kästchen 44 der
Fig. 4).
Falls T in bezug auf dE sehr hoch gesetzt ist,
wird das System fast niemals positive dE-Abweichungen
akzeptieren und umgekehrt, wenn T klein ist, ist die
Wahrscheinlichkeit groß, daß die positive dE akzeptiert
wird. In der Praxis wird T so gewählt, daß sie ungefähr
gleich zu der ersten dE nach Störung der anfänglichen
Schätzung ist. Natürlich kann T auch anders gewählt
werden.
Nach einer vorgegebenen Anzahl von Störungen, die
in dem Annealingplan (Kästchen 30 in Fig. 3) ausge
wählt wurden, wird T reduziert und die Störung beibe
halten (siehe Kästchen 48-52 der Fig. 4). Um zu wählen,
wann T reduziert wird, werden zwei Strategien verwen
det. Die erste Strategie (Kästchen 48 in Fig. 4) zählt
die Anzahl an erfolgreichen Störungen, d. h. eine nega
tive dE oder eine akzeptable positive dE auf der Basis
des Metropolis-Algorithmus und reduziert T, wenn diese
Anzahl den vorbestimmten Wert, der in dem Annealingplan
angegeben ist, überschreitet. Die zweite Strategie
(Kästchen 50 in Fig. 4) zählt einfach die Anzahl an
Störungsversuchen, unabhängig davon, ob sie erfolgreich
sind oder nicht und reduziert T, wenn die Anzahl an
Versuchen einen vorbestimmten Wert, der auch in dem An
nealingplan festgesetzt ist, überschreitet.
In dem Annealingplan wird auch eine maximale An
zahl an Temperaturen sowie ein Temperaturreduktionsfak
tor für jeden Temperaturabfall gewählt.
Z.B. könnte die maximale Anzahl an Temperaturen 50
sein, die maximale Anzahl an Versuchen vor einem Tempe
raturabfall könnte 40 sein, die maximale Anzahl an er
folgreichen Störungen vor einem Temperaturabfall könnte
20 sein und der Temperaturreduktionsfaktor könnte 0,9
mal die momentane Temperatur betragen. Es ist wichtig,
daß die Temperatur langsam reduziert wird, so daß das
System nicht quencht (in einem örtlichen Minimum fest
gehalten wird) . Zu dem Zeitpunkt, wenn bei den Parame
tern des Annealingplans bei einer bestimmten Temperatur
keine Erfolge zu finden sind, bezeichnet man das System
als eingefroren (siehe Kästchen 32 in Fig. 3 und Käst
chen 60 in Fig. 4).
Um die Geschwindigkeit der Berechnungen zu stei
gern, kann eine anpassende Schrittweitenbemessung gemäß
den Verfahren, erörtert in Corana A, Marchesi M, Marti
ni C und Ridella S 1987 Minimizing multimodal functions
of continuous variables with the simulated annealing
algorithm, ACM Trans. Soft. 13, 262-280 verwendet wer
den. Gemäß dieser Methode wird am Ende jedes Tempera
turzyklus die Schrittgröße eingestellt, um das Verhält
nis von akzeptierten Systemstörungen zu versuchten Stö
rungen bei ungefähr 0,5 zu halten. Durch diese Methode
hat sich herausgestellt, daß die Geschwindigkeit, mit
der die Stelle eines globalen Minimums gefunden wird,
um bis zu 30% erhöht werden kann.
Die Kästchen 54 und 56 der Fig. 4 zeigen ein fa
kultatives Verfahren, bei dem die Temperatur zeitweise
als Teil des Annealingplans erhöht werden kann, um si
cherzustellen, daß ein globales Minimum schließlich er
reicht wird. Der Temperaturanstieg kann z. B. zwischen
ca. 1,1 und ca. 2,0, z. B. 1,5 der momentanen Temperatur
liegen und kann willkürlich durchgeführt werden, wenn
das Simulated Annealing stattfindet.
Das Verfahren der Erfindung, wie es oben beschrie
ben ist, wird vorzugsweise auf einem digitalen Compu
tersystem ausgeführt, das durch geeignetes Programmie
ren konfiguriert ist, um die verschiedenen Berechnungs
schritte durchzuführen. Das Programmieren kann in ver
schiedenen bekannten Programmiersprachen erfolgen. Eine
bevorzugte Programmiersprache ist die Sprache C, die
insbesondere zum Durchführen wissenschaftlicher Berech
nungen gut geeignet ist. Andere Sprachen, die verwendet
werden können, beinhalten FORTRAN, BASIC, PASCAL, C++
und dergleichen. Das Programm kann als ein Fertigungs
gegenstand mit einem computerverwendbaren Medium, wie
eine Magnetplatte, eine optische Platte oder derglei
chen ausgebildet sein, auf welche das Programm codiert
ist.
Das Computersystem kann einen wissenschaftlichen
Computer für allgemein Zwecke und seine zugehörigen Pe
ripheriegeräte aufweisen, wie z. B. die Computer und Pe
ripheriegeräte, die momentan von der Digital Equipment
Corporation, IBM, Hewlett-Packard, Sun MicroSystems
oder dergleichen hergestellt werden.
Vorzugsweise sollte der Verarbeitungabschnitt des
Computersystems die folgenden Eigenschaften haben: eine
Verarbeitungsgeschwindigkeit von 25 Millionen Gleitkom
maoperationen pro Sekunde; eine Wortlänge von 32 Bits
Gleitkomma, einen Speicher von mindestens vierundsech
zig Megabytes und mindestens 100 Megabytes Plattenspei
cher. Wie oben erörtert, sollte das System Mittel zum
Eingeben von Daten und Mittel zum Ausgeben der Ergeb
nisse der Magnetkonstruktion sowohl in elektronischer
als auch visueller Form beinhalten. Die Ausgabe kann
auch auf einem Plattenlaufwerk, Bandlaufwerk oder der
gleichen für eine weitere Analyse und/oder nachfolgende
Anzeige gespeichert werden.
Die Erfindung wird nun detaillierter durch die
folgenden Beispiele beschrieben, wobei sie in keiner
Weise eingeschränkt werden soll. Der in den Beispielen
verwendete Drahtdurchmesser betrug 1 mm. Natürlich
könnte auch ein anderer Drahtdurchmesser verwendet wer
den, falls dies erwünscht ist. Es können, falls ge
wünscht, auch Drähte mit unterschiedlichen Durchmessern
für verschiedene Spulen in demselben Magneten verwendet
werden, um z. B. die mechanischen Beanspruchungen in dem
Magneten zu reduzieren.
Unter Verwendung des oben beschriebenen Simul
ated Annealing-Verfahrens wurde ein supraleitender
Ganzkörpermagnet von einer beschränkten Gesamtlänge,
speziell 1,12 Meter, entworfen. Die Magnetspulen waren
kreisförmig und hatten einen vorgeschriebenen minimalen
inneren Durchmesser von ca. 90 cm. Die in Gleichung 8
verwendeten Gewichtungskoeffizienten, die anfängliche
Schätzung und der Annealingplan sind in Tabelle 2 ge
zeigt.
Fig. 5 ist ein Schaubild der Weiterentwicklung des
Wertes der Fehlerfunktion während des Optimiervorgangs.
Diese Figur zeigt die Wirksamkeit des Verfahrens beim
Reduzieren des Fehlers bei einer praktischen Anzahl an
Iterationen. Sie zeigt weiterhin die Akzeptanz von po
sitiven Fehlerabweichungen, die für die Ortung eines
globalen Minimums in dem Annealing-Verfahren erforder
lich ist. Es sollte beachtet werden, daß der Annealing
vorgang nur an einer Hälfte des Magneten durchgeführt
wurde, nämlich der rechten Hälfte, im Hinblick auf die
Symmetrie des Magneten um z=0.
Fig. 6 und 7 zeigen die Gesamtstruktur des end
gültigen Magnetentwurfs. Insbesondere Fig. 6 zeigt,
daß die endgültige Konstruktion 12 primäre Spulen und 4
Abschirmspulen beinhaltete. Es sollte beachtet werden,
daß diese große Anzahl an Spulen ein Ergebnis des Si
mulated Annealing-Vorgangs ist und nicht zuvor bestimmt
wurde.
Fig. 7 zeigt in größerem Detail den oberen rech
ten Quadranten des vollständigen Magneten und zeigt die
Stromflußrichtung für die verschiedenen Spulen an. Ge
mäß der Erfindung haben zwei der in dieser Figur ge
zeigten primären Spulen einen umgekehrten (negativen)
Stromfluß. Bei anderen Konstruktionen hat sich heraus
gestellt, daß diese Umkehrung auch in einigen der Ab
schirmspulen stattfindet, wenn die Gesamtlänge des Ma
gneten weiter reduziert wird, z. B., wenn die Gesamtlän
ge weniger als 1,0 Meter in einem Ganzkörpersystem be
trägt. In ähnlicher Weise hat sich bei kurzen Gesamt
längen herausgestellt, daß die Anzahl an Spulen in dem
Abschirmmagneten eher zunimmt, z. B. auf mehr als 4 Spu
len.
Die Anzahl an Windungen für die verschiedenen Spu
len (siehe Fig. 6 für Numerierung) betrugen ungefähr
172, 15, 373, 684, 526, 1347, 123 bzw. 968 für die Spu
len 1 bis 8. Der Magnet wurde in der Annahme konstru
iert, daß der durch die Spulen fließende Strom 300 Am
pere beträgt.
Tabelle 3 zeigt die harmonische Entfaltung des re
sultierenden Magnetfeldes, das von dem Magneten der
Fig. 6 und 7 erzeugt wird, wenn er bei einem Strom von
300 Ampere betrieben wird, und über einem Volumen von
45 × 10³ cm³ entfaltet wird. Wie hier gezeigt ist, ist
die Homogenität des B₀-Feldes kleiner als 20 ppm über
diesem Volumen, obwohl die Gesamtlänge des Magneten we
niger als 1,2 Meter beträgt. Dies ist ein überraschen
des Ergebnis des Simulated Annealing-Verfahrens der Er
findung.
Das Magnetsystem zeigt auch eine hervorragende Ab
schirmung, wie sich durch die Tatsache zeigt, daß der
5-Gauss-Streufeld-Ort bei ca. 3,0 Meter quer und 2,5
Meter längs von dem Isozentrum des Magneten war, wobei
beides als vernünftig kurze Abstände bei einem supra
leitenden Ganzkörper-Magnetsystem betrachtet werden.
Fig. 8 zeigt einen weiteren supraleitenden Magne
taufbau, der gemäß dem Simulated Annealing-Verfahren
der Erfindung entwickelt wurde. Diese Figur zeigt auch
das Verhältnis des Magneten zu den anderen Komponenten,
die normalerweise in einer MRI-Maschine vorhanden sind.
Insbesondere beinhaltet eine solche Maschine ein Hals
rohr 62, Behälter 64 für flüssigen Stickstoff, eine Su
perisolierung 65, Behälter 66 für flüssiges Helium und
eine Vakuumkammer 68. Die Patientenöffnung ist in die
ser Figur durch das Bezugszeichen 70 gekennzeichnet und
die primären Spulen und Abschirmspulen durch 72 bzw.
74.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, eine
Summe von gewichteten sphärischen Harmonischen in der
Fehlerfunktion des Simulated Annealing-Vorgangs im Ge
gensatz zu einer nicht gewichteten Summe von solchen
Harmonischen zu verwenden.
Zwei Annealingverfahren wurden für einen supralei
tenden Magneten der in Beispiel 1 erörterten Art durch
geführt. Tabelle 4 gibt die Gewichtungskoeffizienten
an, die für das erste Annealingverfahren verwendet wur
den, bei dem zweiten Annealingverfahren wurden alle Ge
wichtungskoeffizienten gleichermaßen auf 1,0 gesetzt.
Die Ergebnisse dieses Vergleichs sind in Fig. 9
gezeigt, in der die relative Feldstärke entlang der
vertikalen Achse und die harmonischen Komponenten ent
lang der horizontalen Achse aufgetragen sind. Wie aus
dieser Figur ersichtlich ist, wurden bei dem Verfahren,
bei dem gewichtete Koeffizienten verwendet wurden, ge
ringere Stärken für die Harmonischen höherer Ordnung
erzeugt, als bei dem nicht gewichteten Verfahren, was
erwünscht ist.
Das erste Verfahren erzeugte eine Z2 Harmonische,
deren Stärke größer war als die bei dem zweiten Verfah
ren erzeugte. Diese Harmonische kann jedoch einfach
durch einen Shimmagneten auf Null gebracht werden. Al
ternativ dazu kann eine weitere Anwendung des erfin
dungsgemäßen Simulated Annealing-Verfahrens die Größe
dieser Harmonischen reduzieren, ohne die Werte für hö
here Harmonische wesentlich zu beeinträchtigen (siehe
Beispiel 1)
Dieses Beispiel zeigt den Aufbau eines biplanaren
supraleitenden Magneten unter Verwendung der erfin
dungsgemäßen Simulated Annealing-Verfahren. Wie oben
beschrieben ist, ermöglicht ein solcher Magnet, daß die
Probe, z. B. der Patient, in den homogenen Bereich des
Magneten entlang einer Achse eingeführt werden kann,
die orthogonal zur Längsachse der Spulen des Magneten
ist.
Fig. 10A und 10B sind eine perspektivische An
sicht und eine Ansicht im Querschnitt der resultieren
den Magnetspulen 76. Die Abmessungen, Orte, Anzahl von
Windungen und Stromrichtungen für die verschiedenen
Spulen, die den Magneten bilden, sind in Tabelle 5 an
gegeben. Aufgrund der Symmetrie des Magneten sind in
dieser Tabelle nur 6 der 12 Spulen beschrieben. Die in
der Tabelle verwendete Terminologie ist wie folgt: "Hö
he" bezieht sich auf den Abstand von dem Isozentrum zur
Mitte jeder Spule in vertikaler Richtung; "Radius" be
zieht sich auf den Radius des Zentrums jeder Spule;
"Schichten" bezieht sich auf die Anzahl von Schichten
von Windungen in jeder Spule; und negative Windungen
zeigen die umgekehrte Wicklungsrichtung an, d. h. umge
kehrten Stromfluß. Wie in dieser Tabelle gezeigt ist,
hat der Magnet eine Gesamthöhe von etwa 1,4 Meter, eine
Öffnungshöhe von ca. 1,1 Metern und eine Breite von ca.
1,9 Metern.
Tabelle 6 zeigt die Leistung, die von dem Magneten
ausgedrückt in sphärischen harmonischen Komponenten er
zielt wird. Wie in dieser Tabelle gezeigt ist, hat der
Magnet einen homogenen Bereich (20 ppm im B₀), dessen
Volumen ca. 45 × 10³ cm³ beträgt.
Fig. 11A bis 11D zeigen beispielhafte Drahtpo
sitionen für verschiedene Shimmagnete, die erfindungs
gemäß konstruiert sind. Punkte in diesen Figuren zeigen
Spulen von einer maximalen Breite von 3 mm an (d. h.
drei Drähte); wenn es mehr als drei Windungen in jeder
Spule (d. h. jedem Punkt) gibt, sind weitere Schichten
radial gewickelt. Diese Verteilung ist in dem Simul
ated Annealing-Verfahren beinhaltet. Breiten von ande
ren Werten als 3 mm können gewählt werden, je nachdem,
welche Eigenschaft der zu konstruierende Shimmagnet ha
ben soll.
Fig. 11A zeigt die Primärspule eines ZO Shims,
Fig. 11B die Abschirmung für den ZO Shim, Fig. 11C
die Primärspule eines Z2 Shims und Fig. 11D die Pri
märspule eines Z4 Shims. Die Technik wurde auch für den
Aufbau der Z1 und Z3 Shims verwendet. Es sollte beach
tet werden, daß ein Z1 abgeschirmter Shimmagnet als
Longitudinalgradientenmagnet verwendet werden kann.
Tabelle 7 zeigt die Reinheit von Shimmagneten, die
erfindungsgemäß aufgebaut wurden. Wie darin gezeigt
ist, zeigen die Magneten ein Verhältnis von ca. 1000
oder mehr zwischen der Größe der gewünschten Harmoni
schen und der Summe der Größen von benachbarten Harmo
nischen. Dieses Verhältnis existiert über einem Bereich
(dem "Zonenbereich"), dessen Länge/Durchmesserverhält
nis kleiner als 2 ist. Für Shimmagnete mit einer Ge
samtgröße, die geeignet ist für die Verwendung bei der
Ganzkörper-Bildgebung, wird dieses Maß an Reinheit für
Zonenbereiche erzielt, die Volumen haben von mehr als
45 × 10³ cm³.
Fig. 12 ist ein Umriß-Schaubild der Feldstärke
für den ZO Shimmagneten. Die Umrißpegel sind in
0,01%igen Intervallen gezeigt. Die Gleichförmigkeit des
von dem Magneten erzeugten Feldes und das große Volu
men, über welchem die Gleichförmigkeit erreicht wird,
ist in dieser Figur ersichtlich.
Fig. 13 ist ein Schaubild der Feldstärke im Ver
hältnis zum Abstand in Längsrichtung bei einer radialen
Anordnung von 1,0 cm außerhalb der Abschirmung des ZO
Shimmagneten. Die mit A bezeichnete Kurve stellt das
nicht abgeschirmte Feld dar und die mit B bezeichnete
Kurve zeigt den Abschirmeffekt. Die drastische Wirkung
der Abschirmung geht aus diesen Kurven hervor. Quanti
tativ betrug das berechnete Verhältnis des abgeschirm
ten Feldes (quadratischer Mittelwert) gegenüber dem
nicht abgeschirmten Feld (quadratischer Mittelwert) we
niger als 2%.
Ein ZO abgeschirmter Shimmagnet wurde gemäß den
Windungsanordnungen der Fig. 11A und 11B unter Ver
wendung von herkömmlichen Magnetkonstruktionstechniken
aufgebaut. Fig. 14 zeigt einen Vergleich der vorausge
sagten (Kurve A) und gemessenen (Kurve B) Feldstärken
entlang der Längsachse des Magneten. Wie deutlich zu
erkennen ist, sind die theoretischen und tatsächlichen
Feldstärken im wesentlichen dieselben. Mengenmäßig war
die Abweichung (quadratischer Mittelwert) der Differenz
zwischen den beiden Kurven weniger als 1%. Die durch
den konstruierten Magneten erzielte Abschirmung wurde
auch mit den aktiven und nicht aktiven Abschirmspulen
gemessen. Das gemessene Verhältnis des abgeschirmten
Feldes (quadratischer Mittelwert) zu dem nicht abge
schirmten Feld (quadratischer Mittelwert) war 2,4%, was
ähnlich zu dem oben beschriebenen berechneten Wert von
2,0% ist.
Wie oben in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde ge
funden, daß, wenn die Länge eines abgeschirmten supra
leitenden Magneten verkürzt wird, die Simulated Annea
ling-Technik der Erfindung Magnetgestaltungen zur Folge
hat, die (1) eine erhöhte Anzahl an Abschirmspulen und
(2) Abschirmspulen mit umgekehrten Stromflüssen haben.
Fig. 15 zeigt diese Auswirkungen für einer an
fänglichen Entwurf eines kurzen supraleitenden Magne
ten. Wie Fig. 7 zeigt die Fig. 15 nur den oberen
rechten Quadranten des Magneten. Die Spulen mit positi
vem Stromfluß sind in dieser Figur durch Plus-Zeichen
gekennzeichnet. Alle anderen Spulen haben einen negati
ven Stromfluß.
Wie in Fig. 15 gezeigt ist, hatten die erfin
dungsgemäßen Techniken eine Entwicklung einer Abschirm
spule zur Folge, bei welcher für den vollständigen Ma
gneten 8 Spulen verwendet werden, von denen zwei einen
positiven Stromfluß haben, d. h. einen Stromfluß entge
gengesetzt zu der normalen Stromflußrichtung für einem
Abschirmmagneten.
Obwohl hier bevorzugte und andere Ausführungsfor
men der Erfindung beschrieben wurden, können für den
Fachmann weitere Ausführungsformen ersichtlich sein,
ohne den Rahmen der Erfindung, wie sie in den folgenden
Ansprüchen definiert ist, zu verlassen.
Es werden Verfahren zum Entwickeln von Magneten,
einschließlich supraleitenden Magneten, Shimmagneten und
Gradientenmagneten für Magnetresonanzsysteme bereitge
stellt. Die Verfahren beinhalten die Verwendung eines
Simulated-Annealing-Verfahrens, bei welchem gewichtete
sphärische Harmonische in der Fehlerfunktion des Verfah
rens beinhaltet sind. Das Verfahren hat die Entwicklung
von zuvor unbekannten Magnetkonstruktionen zur Folge.
Insbesondere supraleitende Magnete wurden entwickelt,
die mindestens eine Spule beinhalten, bei welcher der
Stromfluß entgegengesetzt ist zu dem der benachbarten
Spulen. Ein solcher umgekehrter Fluß zusammen mit einer
relativ großen Anzahl an Spulen, z. B. mehr als 6 Spulen,
hat die Entwicklung von kurzen, jedoch homogenen Ganz
körpermagneten für die Verwendung in der Magnetresonanz-
Bildgebung (MRI) ermöglicht.
Alle Entfaltungen wurden für die dominante Harmonische
auf 100 normalisiert.
Tesserale Harmonische sind nicht gezeigt, da sie alle
kleiner als 10-4 waren.
Claims (54)
1. Magnetresonanzsystem mit einem supraleitenden
primären Magneten, welcher ein Magnetfeld erzeugt, wel
ches über einem vorbestimmten Bereich (dem "homogenen
Bereich") im wesentlichen homogen ist, wobei der Magnet
eine Längsachse hat und eine Mehrzahl von Strom führen
den primären Spulen aufweist, die die Achse umgeben,
wobei (i) die primären Spulen nicht übereinander ange
ordnet sind, (ii) der Strom in mindestens einer der
primären Spulen in einer entgegengesetzten Richtung zu
dem Strom in einer benachbarten primären Spule fließt,
und (iii) der Strom in mindestens einer der primären
Spulen in dieselbe Richtung fließt wie der Strom in ei
ner benachbarten primären Spule.
2. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 1, wobei die
Länge des primären Magneten entlang der Längsachse we
niger als ca. 1,5 Meter beträgt.
3. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 1, wobei die
Länge des primären Magneten entlang der Längsachse we
niger als ca. 1,2 Meter beträgt.
4. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 2 oder 3,
wobei die Größe der Variation des Magnetfeldes in dem
homogenen Bereich vor jeglichem Shimmen weniger als ca.
20 Teile pro Million ist und der homogene Bereich ein
Volumen hat, welches größer ist als ca. 40 × 10³ cm³.
5. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 2 oder 3,
wobei die Größe der Variation des Magnetfeldes in dem
homogenen Bereich vor jeglichem Shimmen weniger als ca.
20 Teile pro Million ist und der homogene Bereich ein
Volumen hat, welches größer ist als ca. 45 × 10³ cm³.
6. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 1, wobei die
Anzahl an primären Spulen größer ist als sechs.
7. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 1, wobei das
System eine Mehrzahl von Strom führenden Abschirmspulen
aufweist, welche den primären Magneten umgeben und wo
bei der Strom in mindestens einer der Abschirmspulen in
einer Richtung fließt, die entgegengesetzt ist zu dem
Strom in mindestens einer anderen der Abschirmspulen.
8. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 7, wobei die
Gesamtlänge der Abschirmspulen entlang der Längsachse
nicht länger ist als die Gesamtlänge des primären Ma
gneten entlang dieser Achse.
9. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 8, wobei die
Gesamtlänge des primären Magneten entlang der Längsach
se weniger als ca. 1,5 Meter beträgt.
10. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 1, wobei
das System eine Mehrzahl von Strom führenden Abschirm
spulen aufweist, die den primären Magneten umgeben und
wobei die Anzahl an Abschirmspulen größer als vier ist.
11. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 10, wobei
die Gesamtlänge der Abschirmspulen entlang der Längs
achse nicht länger ist als die Gesamtlänge des primären
Magneten entlang dieser Achse.
12. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 11, wobei
die Gesamtlänge des primären Magneten entlang der
Längsachse weniger als etwa 1,5 Meter beträgt.
13. Magnetresonanzsystem mit einem Shimmagneten,
welcher über einem vorbestimmten Bereich (dem "Zonenbe
reich") ein Magnetfeld erzeugt, welches als eine Summe
einer vorbestimmten Anzahl an zonalen Harmonischen aus
gedrückt werden kann, wobei der Shimmagnet eine Längs
achse hat und eine Mehrzahl von Windungen aufweist, wo
bei jede der Windungen die Achse umgibt, wobei die Län
ge des Magneten entlang der Längsachse kleiner ist als
ca. 1,5 Meter und das Verhältnis der Größe (magnitu
de) einer der zonalen Harmonischen zu der Summe der
Größen der anderen zonalen Harmonischen ca. eintau
send oder mehr ist und der Zonenbereich ein Volumen
hat, welches größer ist als ca. 40 × 10³ cm³.
14. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 13, wobei
die Länge des Magneten entlang der Längsachse weniger
als ca. 1,2 Meter beträgt.
15. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 13, wobei
das Verhältnis der Größe einer der zonalen Harmoni
schen zu der Summe der Größen der anderen zonalen
Harmonischen ca. eintausend oder mehr ist und der Zo
nenbereich ein Volumen hat, welches größer als ca.
45 × 10³ cm³ ist.
16. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 13, welches
weiterhin einen Abschirmmagneten für den Shimmagneten
aufweist.
17. Verfahren zum Verbessern der Homogenität des
von dem primären Magneten eines Magnetresonanzsystems
erzeugten Magnetfeldes, wobei der primäre Magnet eine
Mehrzahl von primären Spulen aufweist, wobei das Ver
fahren aufweist (i) Anordnen der primären Spulen der
art, daß sie nicht übereinandergelagert sind, (ii) Ver
anlassen, daß der Strom in mindestens einer der primä
ren Spulen in einer entgegengesetzten Richtung zu dem
Strom in einer benachbarten primären Spule fließt, und
(iii) Veranlassen, daß der Strom in mindestens einer
der primären Spulen in derselben Richtung fließt, wie
der Strom in einer benachbarten primären Spule.
18. Verfahren zum Entwerfen eines Magnetsystems,
wobei das System eine Längsachse hat und eine Mehrzahl
von Strom führenden Spulen aufweist, wobei das Verfah
ren beinhaltet:
- (a) Eingeben von Daten in ein Computersystem be züglich der Länge des Magnetsystems entlang der Längs achse; und
- (b) Bestimmen einer Struktur für das Magnetsystem durch Ausführen eines "Simulated Annealing"-Verfahrens unter Verwendung des Computersystems, wobei das Simul ated Annealing-Verfahren eine Fehlerfunktion anwendet und die Fehlerfunktion eine gewichtete Summe einer vor bestimmten Anzahl von berechneten sphärischen harmoni schen Komponenten eines berechneten Magnetfeldes für das Magnetsystem aufweist.
19. Verfahren zum Erzeugen eines Magnetsystems,
welches aufweist:
- (a) Entwerfen des Magnetsystems durch Ausführen eines Simulated Annealing-Verfahrens unter Verwendung eines Computersystems, wobei das Simulated Annealing- Verfahren eine Fehlerfunktion anwendet und die Fehler funktion eine gewichtete Summe einer vorbestimmten An zahl an berechneten sphärischen harmonischen Komponen ten eines berechneten Magnetfeldes für das System auf weist; und
- (b) Erzeugen des in Schritt (a) entworfenen Ma gnetsystems.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei die
gewichtete Summe von berechneten sphärischen harmoni
schen Komponenten gegeben ist durch:
Σ knm (anm)²wobei knm Gewichtungskoeffizienten, anm berechnete Ko
effizienten einer sphärischen harmonischen Expansion
des berechneten Magnetfeldes, n die Ordnung der sphäri
schen Harmonischen und m der Grad der sphärischen Har
monischen sind.
21. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei die
gewichtete Summe von berechneten sphärischen harmoni
schen Komponenten gegeben ist durch:
Σ (knm/|an′m′|) (anm)²wobei knm Gewichtungskoeffizienten, anm berechnete Ko
effizienten einer sphärischen harmonischen Expansion
des berechneten Magnetfeldes, n die Ordnung der sphäri
schen Harmonischen, m der Grad der sphärischen Harmoni
schen, an′m′ ein ausgewählter berechneter Koeffizient
der sphärischen harmonischen Expansion sind und die
Summierung nicht (n,m) = (n′,m′) beinhaltet.
22. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei die
Gewichtung von mindestens einigen der sphärischen Har
monischen von niedrigerer Ordnung geringer ist als die
Gewichtung von mindestens einigen der sphärischen Har
monischen von höherer Ordnung, die in der Fehlerfunkti
on beinhaltet sind.
23. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei die
Fehlerfunktion die Z2 sphärische Harmonische beinhal
tet und die Gewichtung dieser Harmonischen kleiner ist
als die Gewichtung von mindestens einer anderen sphäri
schen Harmonischen, die in der Fehlerfunktion enthalten
ist.
24. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei das
Magnetsystem einen ersten Magneten und einen zweiten
Magneten zum Abschirmen des ersten Magneten aufweist
und wobei die Fehlerfunktion einen Abschirmterm bein
haltet.
25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei der erste
Magnet eine Längsachse hat und die Fehlerfunktion einen
ersten Term, der für das Magnetfeld repräsentativ ist,
das außerhalb des zweiten Magneten in einer Richtung
entlang der Längsachse erzeugt wird, und einen zweiten
Term aufweist, der für das Magnetfeld repräsentativ
ist, das außerhalb des zweiten Magneten quer zur Längs
achse erzeugt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 18, wobei jede der
Mehrzahl der Strom führenden Spulen mindestens eine
Windung aufweist, und Schritt (b) mindestens eines der
folgenden aufweist: (i) Bestimmen der Anzahl an Spulen,
(ii) Bestimmen der axialen und radialen Anordnung der
Spulen in bezug auf die Längsachse, (iii) Bestimmen der
Anzahl von Windungen für die Spulen, und (iv) Bestimmen
der Richtung des Stromflusses in den Spulen.
27. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das Magnet
system eine Längsachse hat und eine Mehrzahl von Strom
führenden Spulen aufweist, wobei jede Spule mindestens
eine Windung hat, und Schritt (a) mindestens eines der
folgenden aufweist: (i) Bestimmen der Anzahl an Spulen,
(ii) Bestimmen der axialen und radialen Anordnung der
Spulen in bezug auf die Längsachse, (iii) Bestimmen der
Anzahl an Windungen für die Spulen, und (iv) Bestimmen
der Richtung des Stromflusses in den Spulen.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, wobei der
Strom in mindestens einer der Spulen in einer Richtung
fließt, die entgegengesetzt ist zu dem Strom in minde
stens einer der anderen Spulen.
29. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei das
Magnetsystem einen primären Magneten eines Magnetreso
nanzsystems aufweist.
30. Verfahren nach Anspruch 29, wobei das Magnet
system weiterhin einen Abschirmmagneten für den primä
ren Magneten aufweist.
31. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei das
Magnetsystem eine Shimspule eines Magnetresonanzsystems
aufweist.
32. Verfahren nach Anspruch 31, wobei das Magnet
system weiterhin eine Abschirmspule für die Shimspule
aufweist.
33. Verfahren nach Anspruch 31, wobei die Shimspu
le einer bestimmten sphärischen Harmonischen zugeordnet
ist und die Gewichtung dieser Harmonischen in der Feh
lerfunktion wesentlich geringer ist als die Gewichtung
aller anderen Harmonischen, die in der Fehlerfunktion
beinhaltet sind.
34. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei das
Magnetsystem ein Magnetresonanzsystem aufweist, welches
eine Gradientenspule und eine Abschirmspule für die
Gradientenspule aufweist.
35. Verfahren zum Entwerfen eines Magnetsystems,
wobei das System eine Längsachse hat und einen ersten
Magneten und einen zweiten Magneten zum Abschirmen des
ersten Magneten hat, wobei das Verfahren aufweist:
- (a) Eingeben von Daten in ein Computersystem be züglich der Länge dem Magnetsystems entlang der Längs achse und mindestens einer charakteristischen Ausdeh nung des ersten Magneten in einer Richtung orthogonal zur Längsachse; und
- (b) Bestimmen einer Struktur für das Magnetsystem durch Ausführen eines Simulated Annealing-Verfahrens unter Verwendung des Computersystems, wobei das Simul ated Annealing-Verfahren eine Fehlerfunktion anwendet und die Fehlerfunktion einen ersten Term, der für das Magnetfeld repräsentativ ist, das außerhalb des zweiten Magneten in einer Richtung entlang der Längsachse er zeugt wird, und einen zweiten Term aufweist, der für das Magnetfeld repräsentativ ist, das außerhalb des zweiten Magneten quer zur Längsachse erzeugt wird.
36. Verfahren nach Anspruch 35 mit dem zusätzli
chen Schritt des Erzeugens des Magneten, der die in
Schritt (b) bestimmte Struktur hat.
37. Verfahren zum Entwerfen eines Magnetsystems,
wobei das System eine Längsachse hat und eine Mehrzahl
von Strom führenden Spulen aufweist, die die Achse um
geben, wobei das Verfahren aufweist:
- (a) Spezifizieren in einem Computersystem, daß der Magnet mindestens sechs Spulen und mindestens eine Spu le aufweist, bei welcher der Strom in einer entgegenge setzten Richtung zu dem Strom in mindestens einer ande ren Spule fließt; und
- (b) Bestimmen einer Struktur für das Magnetsystem, die den Spezifikationen von Schritt (a) unterworfen ist.
38. Verfahren nach Anspruch 37, wobei D der maxi
male innere Durchmesser der Spulen des Magneten ist, L
die Länge des Magneten entlang der Längsachse ist und
das Verhältnis von L/D kleiner als ca. 1,5 ist.
39. Verfahren nach Anspruch 37, wobei Schritt (b)
durchgeführt wird, indem ein Satz von simultanen Glei
chungen in Legendre-Polynome aufgelöst wird.
40. Verfahren nach Anspruch 37 mit dem zusätzli
chen Schritt des Herstellens eines Magneten mit der in
Schritt (b) festgelegten Struktur.
41. Ein durch das Verfahren nach Anspruch 18 ent
worfenes Magnetsystem.
42. Ein durch das Verfahren nach Anspruch 19 her
gestelltes Magnetsystem.
43. Ein durch das Verfahren nach Anspruch 35 ent
worfenes Magnetsystem.
44. Ein durch das Verfahren nach Anspruch 36 her
gestelltes Magnetsystem.
45. Ein durch das Verfahren nach Anspruch 37 ent
worfenes Magnetsystem.
46. Ein durch das Verfahren nach Anspruch 40 her
gestelltes Magnetsystem.
47. Vorrichtung zum Entwerfen eines Magnetsystems,
die aufweist: einen programmierten Computer zum Entwer
fen des Magnetsystems durch Durchführen eines Simul
ated Annealing-Verfahrens, wobei das Simulated Annea
ling-Verfahren eine Fehlerfunktion anwendet und die
Fehlerfunktion eine gewichtete Summe einer vorbestimm
ten Anzahl an berechneten sphärischen harmonischen Kom
ponenten eines berechneten Magnetfeldes für das System
aufweist.
48. Fertigungsgegenstand, der aufweist: ein von
einem Computer verwendbares Medium, in welchem ein com
puterlesbares Codemittel ausgebildet ist, um ein Ma
gnetsystem durch Durchführen eines Simulated Annealing-
Verfahrens zu entwerfen, wobei das Simulated Annealing-
Verfahren eine Fehlerfunktion anwendet und die Fehler
funktion eine gewichtete Summe einer vorbestimmten An
zahl an berechneten sphärischen harmonischen Komponen
ten eines berechneten Magnetfelds für das System auf
weist.
49. Magnetresonanzsystem mit:
einem supraleitenden primären Magneten mit einer Längsachse und einer Mehrzahl von Strom führenden pri mären Spulen, die die Achse umgeben, wobei (i) die pri mären Spulen nicht übereinander angeordnet sind, (ii) der Strom in mindestens einer der primären Spulen in einer Richtung fließt, die entgegengesetzt ist zu dem Strom in einer benachbarten primären Spule, und (iii) der Strom in mindestens einer der primären Spulen in derselben Richtung fließt wie der Strom in einer be nachbarten primären Spule; und
einem supraleitenden Abschirmmagneten mit einer Mehrzahl von Strom führenden Abschirmspulen, die den primären Magneten umgeben, wobei (i) der Strom in min destens einer der Abschirmspulen in einer Richtung fließt, die entgegengesetzt ist zu dem Strom in einer benachbarten Abschirmspule, und (ii) der Strom in min destens einer der Abschirmspulen in derselben Richtung fließt wie der Strom in einer benachbarten Abschirmspu le.
einem supraleitenden primären Magneten mit einer Längsachse und einer Mehrzahl von Strom führenden pri mären Spulen, die die Achse umgeben, wobei (i) die pri mären Spulen nicht übereinander angeordnet sind, (ii) der Strom in mindestens einer der primären Spulen in einer Richtung fließt, die entgegengesetzt ist zu dem Strom in einer benachbarten primären Spule, und (iii) der Strom in mindestens einer der primären Spulen in derselben Richtung fließt wie der Strom in einer be nachbarten primären Spule; und
einem supraleitenden Abschirmmagneten mit einer Mehrzahl von Strom führenden Abschirmspulen, die den primären Magneten umgeben, wobei (i) der Strom in min destens einer der Abschirmspulen in einer Richtung fließt, die entgegengesetzt ist zu dem Strom in einer benachbarten Abschirmspule, und (ii) der Strom in min destens einer der Abschirmspulen in derselben Richtung fließt wie der Strom in einer benachbarten Abschirmspu le.
50. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 49, wobei
die Anzahl an primären Spulen größer ist als sechs.
51. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 49, wobei
die Anzahl an Abschirmspulen größer ist als vier.
52. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 49, wobei
die Gesamtlänge der Abschirmspulen entlang der Längs
achse nicht länger ist als die Gesamtlänge des primären
Magneten entlang dieser Achse.
53. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 52, wobei
die Gesamtlänge des primären Magneten entlang der
Längsachse kleiner als ca. 1,5 Meter ist.
54. Magnetresonanzsystem nach Anspruch 52, wobei
die Gesamtlänge des primären Magneten entlang der
Längsachse kleiner als ca. 1,2 Meter ist.
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