DE19650947C2 - Axialkupplung für einen Stellantrieb - Google Patents
Axialkupplung für einen StellantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stellantrieb zur Steuerung von Armaturen in der
Prozeßautomatisierung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Derartige Stellantriebe werden in der Prozeßautomatisierung zum Öffnen und
Schließen von Ventilen, Klappen und dergleichen eingesetzt. Aus der EP 0 303 801 A1 ist
ein Stellantrieb mit einer Absperrarmatur bekannt, bei dem ein Elektromotor über ein
Getriebe eine Antriebsbuchse antreibt. Die Antriebsbuchse steht mit einer
Spindelmutter in Wirkverbindung, deren Rotationsbewegung in eine axiale Bewegung
einer von der Spindelmutter angetriebenen Spindel umgesetzt wird. An der Spindel ist
der Armaturenteller der Absperrarmatur starr befestigt.
Die Geschwindigkeit des Armaturentellers in der Absperrarmatur wird ausschließlich
durch die Motor-Getriebe-Kombination bestimmt. Bei Ausfall der Versorgungs
beziehungsweise Steuerspannung für den Elektromotor ist die Lage des
Armaturentellers in der Absperrarmatur als Stellglied in einem Regelkreis fixiert und
blockiert. In diesem Fall ist eine Verstellung des Armaturentellers nur noch mittels
eines Handantriebes möglich. Die Verfahrgeschwindigkeit des Armaturentellers in der
Absperrarmatur ist bei Handbetätigung regelmäßig deutlich geringer als im
Automatikbetrieb des Antriebes im Regelkreis.
Darüber hinaus wird davon auszugehen sein, daß sich zum Zeitpunkt des Ausfalls der
Versorgungs- beziehungsweise Steuerspannung keine Bedienperson in unmittelbarer
Nähe des Stellantriebes befinden wird, so daß sich die Reaktionszeit aus der infolge
der geringeren Verfahrgeschwindigkeit längeren Bedienzeit zuzüglich der Zeit, die zum
Erreichen des Stellantriebes durch eine Bedienperson erforderlich ist, zusammensetzt.
In umwelt- und/oder lebensgefährlichen Bereichen, wie beispielsweise in Kraftwerken,
ist es aus Sicherheitsgründen erforderlich, vorbestimmbare Armaturen bei Ausfall der
Versorgungs- beziehungsweise Steuerspannung in eine vorbestimmte Endlage zu
verfahren.
Dazu ist aus der Zeichnung "Regelventil" 80/0146/42 vom 14.11.1989 der Fa. Sempell
bekannt, den Stellantrieb mit einer nichtselbsthemmenden Spindel-Spindelmutter-
Kombination auszustatten und zwischen dem Drehantrieb und der einer
nichtselbsthemmenden Spindel-Spindelmutter-Kombination eine entriegelbare
Kupplung vorzusehen. Mittels einer konzentrisch abgebrachten Druckfeder wird im
entriegelten Zustand die Ventilspindel in die gewünschte Endlage verfahren. Neben
einer aufwendigen Konstruktion eines derart ausgeführten Stellantriebes ist die
Reaktionszeit, die vergeht vom Zeitpunkt des Ausfalls der Versorgungs
beziehungsweise Steuerspannung bis zum Zeitpunkt des Erreichens der
vorbestimmten Endlage in nachteiliger Weise undeterminiert und in weiten
Schwankungsbereichen von dem Zustand der Schmierung, der Temperatur, dem
Verschleiß und der Nettorückstellkraft, darunter wird die Federvorspannkraft abzüglich
der Stopfbuchsreibung zuzüglich des wirkrichtungsabhängig vorzeichenbehafteten
Mediumdrucks verstanden, abhängig.
Ein diesem Prinzip folgender Gegenstand ist auch aus der DE 37 06 621 bekannt, wobei der
Stellantrieb mit einer nichtselbsthemmenden Spindel-Spindelmutter-Kombination
ausgestattet ist und zwischen dem Drehantrieb und der nichtselbsthemmenden Spindel-
Spindelmutter-Kombination eine entriegelbare Kupplung vorgesehen ist. Demzufolge weist
diese Anordnung auch dieselben Nachteile inbesondere in Hinsicht auf die Reaktionszeit, die
vom Zeitpunkt des Ausfalls der Versorgungs- beziehungsweise Steuerspannung bis zum
Zeitpunkt des Erreichens der vorbestimmten Endlage vergeht, auf. Die Reaktionszeit ist in
nachteiliger Weise undeterminiert und in weiten Schwankungsbereichen von dem Zustand
der Schmierung, der Temperatur, dem Verschleiß und der Nettorückstellkraft abhängig.
Weiterhin ist aus der DE 32 33 185 ein Stellglied mit einem Schubantrieb bekannt, bei dem
die Schubstange zwischen dem Stellantrieb und dem Drosselkörper geteilt ist und die
Schubstangenteile mittels einer elektromagnetischen Kupplung und eines Kraftspeichers
kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Die Haltekraft der elektromagnetischen Kupplung
ist axial zur Schubstange gerichtet. Das bedeutet, daß durch die elektromagnetische
Kupplung die Summe aus der Antriebskraft des Schubantriebs, der Federspannkraft des
Kraftspeichers und dem axialen Kraftangriff auf den Drosselkörper als Haltekraft während
der gesamten Zeit des normalen Stellbetriebs aufzubringen ist. Eine derartige Anordnung ist
daher sehr aufwendig, insbesondere energieaufwendig.
Darüber hinaus ist aus der Gerätebeschreibung "Kombiniertes
Sicherheitsüberströmventil" der Fa. Zikesch ein Hydraulikantrieb bekannt, der im
Notfall drucklos geschaltet wird, so daß die Absperrarmatur in eine vorbestimmbare
Endlage verfährt. In räumlich ausgedehnten Prozeßanlagen sind jedoch die
erforderlichen Zuleitungssysteme für das Hydrauliköl sehr aufwendig und
wartungsintensiv. Insbesondere besteht Gefahr durch Brand und
Umweltverunreinigung infolge von Leckagen im System ölführender Gefäße.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stellantrieb zur Steuerung von
Armaturen in der Prozeßautomatisierung anzugeben, der das Stellorgan der Armatur
bei Ausfall der Versorgungsenergie unter reproduzierbaren Bedingungen in eine
vorbestimmbare Endlage verfährt, dabei einen einfachen Aufbau hat und die Gefahr
von Umweltbeeinträchtigungen vermeidet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 7
aufgezeigt.
Der Kern der Erfindung besteht darin, den Abtrieb eines für sich bekannten
Stellantriebes mit dem Stellorgan einer für sich bekannten Armatur mittels einer
Axialkupplung zu verbinden. Diese Axialkupplung ist bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch der so gebildeten Anordnung stets im Eingriff. Dabei ist eine formschlüssige
Verbindung vorgesehen, die durch eine Hilfsenergie aufrechterhalten wird. Bei Ausfall
der Versorgungsenergie für den Stellantrieb wird die Hilfsenergie abgeschaltet und die
Verbindung zwischen dem Abtrieb des Stellantriebes und dem Stellorgan der Armatur
gelöst.
Zur statischen Verbindung des Stellantriebes mit der Armatur ist ein Abstandshalter
vorgesehen, mit dem das Gehäuse des Stellantriebes starr an dem Armaturenkörper
befestigt ist.
Die Axialkupplung umfaßt einen statischen Energiespeicher, dessen gespeicherte
Energie beim Lösen der Verbindung zwischen dem Abtrieb des Stellantriebes und dem
Stellorgan der Armatur freigesetzt wird und das Stellorgan der Armatur in eine
vorbestimmte Endlage verfährt. Als Energiespeicher ist eine vorgespannte Feder
vorgesehen, deren gespeicherte Energie in vorteilhafter Weise unabhängig von der
Verfügbarkeit der Versorgungsenergie für den Stellantrieb und der Hilfsenergie zur
Verfügung steht. Darüber hinaus ist der so ausgeführte Energiespeicher wartungsfrei.
Die Axialkupplung umfaßt weiterhin einen ersten und einen zweiten, einander
gegenüberliegende Kupplungsteller, zwischen denen die vorgespannte Feder
angeordnet ist. Am ersten Kupplungsteller ist ein Kupplungstopf konzentrisch
angeordnet, der von der Feder umschlungen ist und diese in vorteilhafter Weise in
ihrer radialen Lage bezüglich des ersten Kupplungstellers arretiert.
Innerhalb des Kupplungstopfes ist eine Hülse konzentrisch am ersten Kupplungsteller
angeordnet, in der zumindest ein Teil einer Schaltstange, die im entkuppelten Zustand
der Axialkupplung gegenüber der Hülse beweglich, innerhalb der Axialkupplung
geführt ist. Die Schaltstange ist mit dem zweiten Kupplungsteller starr verbunden und
weist eine radial umlaufende Nut auf.
Darüber hinaus ist innerhalb des Kupplungstopfes mindestens eine radial bewegliche
Klinke zum Eingriff in die radial umlaufende Nut der Schaltstange vorgesehen, die mit
einem durch eine Druckplatte betätigten Umlenkmechanismus in ihrer Lage arretierbar
ist.
Unter Anwendung der Hilfsenergie auf die Druckplatte wird über diesen
Umlenkmechanismus die Klinke radial in Richtung der Schaltstange verschoben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die dazu erforderlichen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Stellantriebes mit einer Armatur.
Fig. 2 eine Detaildarstellung einer Axialkupplung.
In Fig. 1 ist ein für sich bekannter Stellantrieb 10 dargestellt, der im wesentlichen mit
einem in einem Gehäuse 11 angeordneten Getriebe 14, das von einem Antriebsmotor
13 angetrieben wird und Mittel zur Umsetzung einer Drehbewegung in eine axiale
Linearbewegung umfaßt. Diese Mittel sind als für sich bekannte Spindel-
Spindelmutter-Kombination ausgeführt, wobei die Achse der Spindel als Abtrieb 12
ausgeführt ist.
Weiterhin ist eine für sich bekannte Armatur 20 dargestellt, die im wesentlichen aus
einem Armaturenkörper 21, in dem ein Stellorgan 22 verschieblich angeordnet ist,
besteht. Der Armaturenkörper 21 ist mit nicht dargestellten Verbindungsmitteln
ausgestattet, die als Schnittstelle zu kommenden und gehenden Gefäßsystemen
ausgestaltet sind und als Muffen oder Flansche ausgeführt sein können. Das
Stellorgan 22 ist mit einer Schaltstange 220 zu seiner Betätigung ausgestattet.
Die Armatur 20 ist mit dem Stellantrieb 10 fest verbunden. Dazu ist ein Abstandshalter
30 vorgesehen, der einerseits an dem Gehäuse 11 des Stellantriebes 10 und
andererseits an dem Armaturenkörper 21 der Armatur 20 befestigt ist. Für den Betrieb
der Armatur 20 ist der Abtrieb 12 des Stellantriebes 10 über eine Axialkupplung 40 mit
der Schaltstange 220 des Stellorgans 22 der Armatur 20 verbunden.
Die Axialkupplung 40 ist in Fig. 2 detailliert und teilweise geschnitten dargestellt. Im
wesentlichen besteht die Axialkupplung 40 aus einem ersten und einem zweiten
Kupplungsteller 41, 42, die einander gegenüberliegen und zwischen denen eine
vorgenannte Feder 43 angeordnet ist. Am ersten Kupplungsteller 41 ist ein
Kupplungstopf 411 konzentrisch angeordnet, der von der Feder 43 umschlungen ist.
Innerhalb des Kupplungstopfes 411 ist eine Hülse 47 konzentrisch angeordnet und mit
dem ersten Kupplungsteller 41 verbunden. In dieser Hülse 47 ist zumindest ein Teil der
Schaltstange 220 geführt, die mit einer radial umlaufenden Nut 221 versehen ist.
Dabei ist die Schaltstange 220 mit dem zweiten Kupplungsteller 42 und der Abtrieb 12
des Stallantriebs 10 mit dem ersten Kupplungsteller 41 fest verbunden.
Innerhalb des Kupplungstopfes 411 ist mindestens eine radial bewegliche Klinke 45
zum formschlüssigen Eingriff in die radial umlaufende Nut 221 der Schaltstange 220
vorgesehen. Vorzugsweise sind jedoch eine Mehrzahl gleichartiger Klinken 45 radial
äquidistant um die Schaltstange 220 herum angeordnet, die gleichzeitig betätigt
werden. Vorteilhafterweise ist dabei der Kraftangriff an der Schaltstange 220
symmetrisch, so daß axiale Deformationen der Schaltstange 220 vermieden werden.
Zur Bedienung der Klinken 45 ist ein über eine Druckplatte 44 betätigter
Umlenkmechanismus 46 vorgesehen.
Der Kraftangriff F auf die Druckplatte 44 wird über den Umlenkmechanismus 46 auf
die Klinken 45 entsprechend deren freier Bewegungsrichtung umgelenkt. Soweit die
Richtung des Kraftangriffs F ungleich der Bewegungsrichtung der Klinken 45 ist, sind
der Umlenkmechanismus 46 und die Klinken 45 gelenkig miteinander verbunden.
Dieses Gelenk kann darin bestehen, daß, wie in Fig. 2 dargestellt, sowohl der
Umlenkmechanismus 46 als auch die Klinken 45 zueinander korrespondierend gefast
sind. Der Kraftangriff F selbst wird durch eine Hilfsenergie erzeugt. In Ausgestaltung
der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Druckplatte 44 pneumatisch betätigt ist,
wobei der durch den Kupplungsteller 41 den Kupplungstopf 411 und die Hülse 47
gebildete Raum als Druckzylinder ausgestaltet ist. Pneumatische Energie steht in
Prozeßanlagen üblicherweise stets zur Verfügung und ist in vorteilhafter Weise
hinsichtlich der Umweltbelastung unbedenklich.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, daß die Druckplatte 44 magnetisch betätigt ist,
wobei in dem Kupplungstopf 411 ein Elektrohubmagnet angeordnet ist, dessen Anker
durch die Druckplatte 44 gebildet ist. Bei aufrechterhaltenem Stromfluß durch den
Elektrohubmagneten verbleibt die Axialkupplung 40 im Eingriff, wobei die Klinken 45
formschlüssig in die Nut 221 der Schaltstange 220 eingreifen. In vorteilhafter Weise
sind die Energieträger für den Stellantrieb 10 und die Axialkupplung 40 typgleich, so
daß bei allgemeinem Stromausfall zwar der Stellantrieb 10 in seiner Lage verharrt,
aber gleichwohl die Axialkupplung 40 gelöst wird und das Stellorgan 22 der Armatur 20
in eine vorbestimmte Lage verfahren wird.
Darüber hinaus ist vorgesehen, die Hilfsenergie zur Betätigung der Axialkupplung 40
durch den antriebsseitigen ersten Kupplungsteller 41 zuzuführen. In vorteilhafter
Weise unterliegen die Zuführungsleitungen für die Hilfsenergie zur Axialkupplung 40
dabei ausschließlich dynamischen Belastungen infolge der Verstellung des Stellorgans
22 durch den Stellantrieb 10. Diese dynamische Belastung ist vergleichsweise gering
gegenüber der dynamischen Belastung auf die Zuführungsleitungen, die beim
automatischen Verfahren des Stellorgans 22 der Armatur 20 in die vorbestimmte
Endlage bei Ausfall der Versorgungsenergie auftreten.
Weiterhin ist vorgesehen, daß der zweite Kupplungsteller 42 mit einem konzentrisch
angeordneten Zentrieransatz 421 ausgestattet ist. Dieser Zentrieransatz 421 weist
einen zum Kupplungstopf 411 korrespondierenden Durchmesser auf und ist
gleichwohl, zumindest teilweise, von der Feder 43 umschlungen. In vorteilhafter Weise
wird durch diesen Zentrieransatz 421 die Feder 43 hinsichtlich des zweiten
Kupplungstellers 42 lagearretiert. In vorteilhafter Weise ist dabei der Kraftangriff der
Feder 43 auf den zweiten Kupplungsteller 42 dauerhaft reproduzierbar.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die in der
Schaltstange 220 radial umlaufende Nut 221 einen trapezförmigen, sich nach außen
erweiternden Querschnitt aufweist und daß die Klinke 45 nuteingriffsseitig
korrespondierend trapezförmig gefast ist. Durch diese trapezförmigen Fasen wird in
vorteilhafter Weise der Eingriff jeder Klinke 45 in die radial umlaufende Nut 221 in der
Schaltstange 220 erleichtert.
Während des normalen Regelbetriebes ist die Axialkupplung 40 im eingekuppelten
Zustand. Das bedeutet, die Klinken 45 befinden sich im formschlüssigen Eingriff in der
radial umlaufenden Nut 221 der Schaltstange 220. Dabei wird die lineare Bewegung
des Abtriebs 12 des Stellantriebes 10 in eine adäquate Stellbewegung des Steilorgans
22 in der Armatur 20 umgesetzt.
Bei Ausfall der Versorgungsenergie für den Stellantrieb 10 wird die der Axialkupplung
40 zugeführte Hilfsenergie abgeschaltet. Dabei entfällt temporär der Kraftangriff F auf
die Druckplatte 44. Infolgedessen werden die Klinken 45 entriegelt, so daß die
Schaltstange 220 in der Hülse 47 verschieblich ist. Die zwischen dem ersten und dem
zweiten Kupplungsteller 41 und 42 vorgespannt angeordnete Feder 43 entspannt sich,
wobei die Kupplungsteller 41 und 42 relativ zueinander auseinanderbewegt werden.
Infolge des abgeschalteten Stellantriebes 10 verharrt der erste Kupplungsteller 41 in
seiner Lage, so daß ausschließlich der zweite Kupplungsteller 42 unter Mitnahme der
Schaltstange 220 verfahren wird. Über die Schaltstange 220 wird das Stellorgan 22
innerhalb des Armaturenkörpers 21 in die gewünschte vordefinierte Endlage verfahren.
In Abhängigkeit vom laufenden technischen Prozeß kann dabei vorgesehen sein, daß
das Stellorgan 22 in einen, die Armatur 20 verschließenden Sitz verfahren wird, so daß
die Armatur geschlossen ist. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß das Stellorgan
22 von seinem, den Verschluß der Armatur 20 bewirkenden Sitz wegbewegt wird, so
daß die Armatur 20 vollständig geöffnet wird.
Mit Verfügbarwerden der Versorgungsenergie für den Stellantrieb 10 wird auch die
Hilfsenergie für die Axialkupplung 40 wieder zugeschaltet. Der daraus resultierende
Kraftangriff F auf die Druckplatte 44 bewirkt, daß die Klinken 45 radial auf die
Schaltstange 220 zubewegt werden. Im weiteren wird der Abtrieb 12 des Stellantriebs
10 in die vordefinierte Endlage des Stellorgans 22 in der Armatur 20 verfahren. Dabei
werden die beiden Kupplungsteller 41 und 42 relativ aufeinander zubewegt, wodurch
die Feder 43 ihre Vorspannung zurückgewinnt. Beim Erreichen der vorbestimmten
Endlage rasten die Klinken 45 formschlüssig in die umlaufende Nut 221 der
Schaltstange 220 ein. Die Axialkupplung 40 befindet sich nun wieder im
eingekuppelten Zustand. Der Abtrieb 12 des Stellantriebs 10 ist nunmehr zur
Aufnahme des bestimmungsgemäßen Stellbetriebes starr mit der Schaltstange 220
verbunden.
Der besondere Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß trotz Abschaltung aller
externer Energiequellen die vorbestimmte Endlage des Stellorgans 22 erreicht wird,
indem ein unabhängiger interner Energiespeicher in Form der Feder 43 vorgesehen
ist, dessen Energie stets zur Verfügung steht. Insbesondere ist der Energieträger in
Form der Feder 43 im wesentlichen wartungsfrei, von einfachem Aufbau und frei von
umweltbeeinträchtigenden Nebenwirkungen.
10
Stellantrieb
11
Gehäuse
12
Abtrieb
13
Antriebsmotor
14
Getriebe
20
Armatur
21
Armaturenkörper
22
Stellorgan
220
Schaltstange
221
Nut
30
Abstandshalters
40
Axialkupplung
41
,
42
Kupplungsteller
411
Kupplungstopf
421
Zentrieransatz
43
Feder
44
Druckplatte
45
Klinke
46
Umlenkmechanismus
47
Hülse
Claims (7)
1. Stellantrieb zur Steuerung von Armaturen mit einem Motor und einem in einem
Gehäuse angeordneten Getriebe, wobei die Armatur ein in einem Armaturenkörper
veschieblich angeordnetes Stellorgan mit einer Schaltstange umfaßt, wobei
der Stellantrieb mit der Armatur statisch mittels eines Abstandshalters zwischen dem
Gehäuse des Stellantriebes und dem Armaturenkörper und dynamisch mittels einer
Axialkupplung verbunden ist, die im normalen Stellbetrieb eine Verbindung zwischen
dem Abtrieb des Stellantriebes und der Schaltstange des Stellorgans der Armatur
aufrechterhält und bei Ausfall der Versorgungsenergie die Verbindung löst und wobei
die Axialkupplung
- 1. einen ersten und einen zweiten, einander gegenüberliegende Kupplungsteller, zwischen denen eine vorgespannte Feder angeordnet ist, und
- 2. einen am ersten Kupplungsteller konzentrisch angeordneten Kupplungstopf, der von der Feder umschlungen ist, umfaßt
- 1. daß eine am ersten Kupplungsteller (41) konzentrisch innerhalb des Kupplungstopfes (411) angeordnete Hülse (47) vorgesehen ist, in der zumindest ein Teil der Schaltstange (220) innerhalb der Axialkupplung (40) geführt ist, und
- 2. daß mindestens eine innerhalb des Kupplungstopfes (411) radial bewegliche Klinke (45) zum formschlüssigen Eingriff in eine in der Schaltstange (220) radial umlaufende Nut (221) vorgesehen ist, die mit einem durch eine Druckplatte (44) betätigten Umlenkmechanismus (46) lagearretierbar ist.
2. Stellantrieb nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Kupplungsteller (41) mit dem Abtrieb (12) des Stellantriebes (10) und der
zweite Kupplungsteller (42) mit der Schaltstange (220) des Stellorgans (22) der
Armatur (20) verbunden ist.
3. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckplatte (44) pneumatisch betätigt ist, wobei der durch den ersten
Kupplungsteller (41), den Kupplungstopf (411) und die Hülse (47) gebildete Raum als
Druckzylinder ausgestaltet ist.
4. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckplatte (44) magnetisch betätigt ist, wobei in dem Kupplungstopf (411) ein
Elektrohubmagnet angeordnet ist, dessen Anker durch die Druckplatte (44) gebildet
ist.
5. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsenergie zur Betätigung der Axialkupplung (40) durch den antriebsseitigen,
ersten Kupplungsteller (41) zugeführt ist.
6. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Kupplungsteller (42) mit einem konzentrisch angeordneten
Zentrieransatz (421) ausgestattet ist.
7. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Schaltstange (220) radial umlaufende Nut (221) einen trapezförmigen,
sich nach außen erweiternden Querschnitt aufweist und daß die Klinke (45)
nuteingriffsseitig korrespondierend trapezförmig gefast ist.
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DE19650947A1 DE19650947A1 (de) | 1998-06-18 |
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- 1996-12-07 DE DE1996150947 patent/DE19650947C2/de not_active Expired - Fee Related
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Owner name: ABB PATENT GMBH, 68309 MANNHEIM, DE |
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Owner name: ABB PATENT GMBH, 68526 LADENBURG, DE |
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