DE19650785C2 - Verfahren zum Verbrennen von Brenngut in einem Drehrohrofen und Drehrohrofen zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Verbrennen von Brenngut in einem Drehrohrofen und Drehrohrofen zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von Brenngut in einem
Drehrohrofen mit einer feststehenden Stirnwand und einem unter Ausbildung
eines Ringspaltes zur Stirnwand drehbaren Drehrohr, bei dem durch die Stirn
wand das Brenngut und mindestens ein kompakter Strom an Verbrennungsluft
zugeführt werden.
Aus der EP 353 491 A1 ist ein solches Verfahren bekannt, bei dem in der
Stirnwand eine Einfüllvorrichtung für feste Abfälle und Fässer angeordnet ist.
Durch die Stirnwand führen weiterhin Brenner und Lanzen für die Einführung
flüssiger, brennbarer Stoffe, Schlamm oder Polymerabfällen, sowie bei Bedarf
für die Einführung von Stützbrennstoff. Weiterhin wird die Stirnwand von Luft
düsen zur Einleitung primärer Verbrennungsluft durchsetzt.
Es gehört weiterhin zum Wissen des Durchschnittsfachmannes, daß die durch
die Stirnwand in mindestens einem kompakten Strahl eingebrachte Primärluft
verdrallt werden kann, wobei die Drallrichtung vorzugsweise der Drehrichtung
des Drehrohrs entspricht.
Bei der bekannnten Verfahrensführung mit festliegender Strahlrichtung der
Luftdüsen und dem festliegenden Drall ist es nicht möglich, die Lage der Feue
rung und/oder den Verbrennungsvorgang in dem Drehrohr in ausreichender
Weise zu beeinflussen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzuge
ben, bei dem der Verbrennungsvorgang im Drehrohr einfacher und genauer zu
beeinflussen ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zusätzlich zu mindenstens einem
kompakten Strom verdrallter Hauptluft über mindestens ein Segment des
Ringspaltes Ringspaltluft zugeführt wird, die das Ringspaltsegment ohne Drall
oder mit Drall durchströmt, der dem Drall der Hauptluft gleich gerichtet oder
entgegen gerichtet ist.
Durch die Wahl eines Dralls mit gewünschter Drallrichtung relativ zum Drall der
Hauptluft kann die gewünschte genaue Beeinflussung auf einfache Weise er
reicht werden.
Bei gegenläufigem Drall von Hauptluft und Ringspaltluft wurde gefunden, daß
nach dem Eintritt in das Rohr der Hauptluft - und/oder Ringspaltluftstrom nach
dem Eintritt in das Drehrohr zunächst auf beiden Seiten an der Drehrohrwand
entlang in den unteren Bereich des Drehrohrs geführt wird. Erst dort treffen die
Verbrennungsluftströme zusammen und vermischen sich mit den Brenngutaus
gasungsprodukten. Auf diese Weise wird weitgehend verhindert, daß aggressi
ve Brenngutausgasungsprodukte in konzentrierter, d. h. unvermischter Form
mit der üblicherweise vorhandenen Drehrohrausmauerung in Berührung kom
men. Gleichzeitig erfolgt eine Kühlung der in diesem Drehbereich des Dreh
rohrs thermisch besonders belasteten Drehrohrausmauerung.
Eine besonders einfache Verfahrensführung für die Zuführung der Ringspaltluft
wird erreicht, wenn die Ringspaltluft über eine dem Ringspaltsegment vorge
schaltete wenigstens teilringartige Luftvorlage zugeführt wird, der an minde
stens zwei Stellen Ringspaltluftteilströme zugeführt werden, die bezogen auf
das Ringspaltsegment in Umfangsrichtung beabstandet sind und an denen die
Einströmrichtung der Ringspaltteilluftströme in die Luftvorlage verändert wer
den kann.
Bei dieser Verfahrensführung kann auf einfache Weise in der ringartigen Luft
vorlage eine Drehströmung gewünschter Drehrichtung aufgebaut werden, die
sich dann entsprechend verdrallt durch das Ringspaltteilsegment in das Dreh
rohr hinein fortsetzt.
Vorzugsweise werden die beiden Teilströme, die der Luftvorlage zugeführt
werden, hinsichtlich ihres Volumenstroms eingestellt.
Es erscheint zweckmäßig, nicht den gesamten Ringspalt mit Ringspaltluft zu
beaufschlagen, um keine Ringspaltluft direkt auf das im Bereich des Rohrbo
dens liegenden Brennguts einzuführen. Es wird daher bevorzugt, ein bezogen
auf den Rohrboden oberes Ringsegment mit Ringspaltluft zu beaufschlagen.
Die Erfindung richtet sich auch auf einen Drehrohrofen mit einer feststehenden
Stirnwand und einem unter Ausbildung eines Ringspaltes zur feststehenden
Stirnwand drehbaren Drehrohr, bei dem Brenngut und mindestens ein kompak
ter Strom an Verbrennungsluft durch die Stirnwand dem Drehrohr zuführbar
sind.
Bei diesem ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß in der Stirnwand mindestens
eine Öffnung für die Zufuhr eines verdrallten Hauptluftstroms vorgesehen ist
und daß dem Ringspalt eine Luftvorlage vorgeschaltet ist, in der zusätzlich zu
geführte Verbrennungsluft mit einem Drall relativ zum Drall der Hauptluft be
aufschlagbar ist.
Dies wird in besonders einfacher Weise dadurch erreicht, daß die Luftvorlage
über mindestens zwei bezogen auf den Ringspalt auf Abstand angeordnete
Anschlüsse mit Luft beaufschlagbar ist, wobei an den Einströmstellen in die
Luftvorlage Stelleinrichtungen für die Einstellung der Einströmrichtung des je
weiligen Luftstroms in die Luftvorlage vorgesehen sind.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Luftvorlage entweder als Ringsegment aus
gebildet ist oder als Ringraum, in dem zur Abdeckung eines Segments des
Ringspaltes ein Abdeckblech angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße Drehrohrofen
soll nun anhand der beigefügten Figuren in einer Ausführungsform näher erläu
tert werden. Es zeigt:
Fig. 1 Seitenansicht eines Drehrohrofens mit nachgeschalteter Nach
brennkammer,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt in Blickrichtung der Pfeile II-II
in der Fig. 1,
Fig. 3 einen schematischen Teilschnitt längs der Linie III-III in der Fig. 2
mit abgewandelter Anordnung der Luftzufuhr in die Luftvorlage
und
Fig. 4 ein Schaltschema für die Zufuhr von primärer Verbrennungsluft.
In der Fig. 1 ist eine Drehrohrofenverbrennungsanlage 1 in schematischer
Seitenansicht dargestellt, die aus einer feststehenden Stirnwand 2, einem rela
tiv zur Stirnwand drehbaren Drehrohr 3 und einer dem Drehrohr 3 nachgeschal
teten feststehenden Nachbrennkammer 4 besteht.
Dem Drehrohr wird im Bereich der Stirnwand das Brenngut B und für die Ver
brennung Primärluft P zugeführt, die in Hauptluft H und Ringspaltluft R unter
teilt ist. Die Ringspaltluft wird in zwei Teilströmen R1 und R2 zugeführt.
Zur Sicherung des Ausbrandes im Rauchgas RG wird der Nachbrennkammer
noch Sekundärluft S zugeführt.
Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, dreht sich das auf nicht dargestellte Weise dreh
bar gelagerte und angetriebene Drehrohr 3 in der Stirnwand unter Ausbildung
eines Ringspaltes 5.
In das Innere des Drehrohrs 3 wird das Brenngut über eine eine Öffnung 6
durchsetzende Schurre 7 zugeführt. Der Einfachheit halber sind andere Ein
tragselemente in den Eintrag anderer flüssiger, brennbarer oder sonstiger
Brenngüter, sowie evtl. erforderliche Stützbrenner nicht dargestellt.
Die Hauptluft H wird über einen oberhalb der Schurre sich öffnenden Hauptluft
kanal 8 eingeführt, in dem an sich bekannte Drallelemente 9 angeordnet sind.
Durch den Pfeil DH wird die Drallrichtung der Hauptluft schematisch darge
stellt. Diese ist gleichgerichtet mit der Drehrichtung des Drehrohrs 3, die in der
Fig. 2 durch den Pfeil D3 schematisch dargestellt ist.
Gemäß den Fig. 2 und 3 ist in der Stirnwand 2 dem Ringspalt 5 eine ringartige
Luftvorlage 10 vorgeschaltet.
Der ringartigen Luftvorlage 10 sind zwei in der Ringebene liegenden Zuström
kammern 11 und 12 zugeordnet, die in Umfangsrichtung der ringartigen Luft
vorlage 10 auf Abstand angeordnet sind. Diese können gesondert ausgebildet
sein und mit der Luftvorlage in Verbindung stehen (vgl. Fig. 2) oder Teilvolu
mina des Ringraums 10 selbst sein (vgl. Fig. 3). In diesen Zuströmkammern
sind in einer Ebene senkrecht zur Achse der Luftvorlage Zuströmöffnungen 13
und 14 vorgesehen, durch die die Teilströme R1 bzw. R2 der Ringspaltluft in
die Luftvorlage eintreten. Den Eintrittsöffnungen 13 und 14 sind in der Luftvor
lage Trimmklappen 15 und 16 vorgeschaltet, die sich senkrecht zur Zeich
nungsebene der Fig. 2 erstrecken und mittels Achsen 15a bzw. 16a ver
schwenkbar sind, wobei die Schwenkachse unterhalb der Eintrittsöffnung liegt.
Bei der in der Fig. 2 oben links gezeigten Stellung der Klappe 15 wird der dort
eintretende Teilstrom R1 im wesentlichen zu gleichen Teilen nach links in die
ringartige Luftvorlage 10 bzw. nach rechts in die Luftvorlage gelenkt. Wenn die
Klappe 16 in die in der Fig. 2 oben rechts gezeigte strichpunktierte Stellung
verschwenkt wird, tritt der gesamte Teilluftstrom R2 nach links in die Luftvorla
ge ein. Die Klappen 15 und 16 können bezüglich der Eintrittsöffnungen 13 und
14 jeweils in eine linke, mittige und rechte Lage stufenlos verschwenkt werden,
wie dies durch den bei der Achse 16a dargestellten Schwenkpfeil charaktere
siert ist.
Wenn sich beide Klappen 15 und 16 in ihrer linken Lage befinden, treten beide
Teilströme R1 und R2 nach links in die Luftvorlage ein und bauen in ihr eine
Drehströmung gegen Uhrzeigersinn auf. Somit tritt Luft in den Ringspalt 5 ein,
die mit einer Drallrichtung DR versehen ist, die der Drallrichtung DH der
Hauptluft und dem Drehsinn D3 des Drehlrohrs 3 entgegengerichtet ist. In Ab
hängigkeit von der Stellung der Klappen 15 und 16 kann somit in der Luftvorla
ge eine Drallströmung im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn erzeugt
werden bzw. es kann eine Beaufschlagung der Luftvorlage derart erfolgen, daß
sich in der Luftvorlage keine Drehströmung einstellt und somit die Ringspaltluft
im wesentlichen axial durch den Ringspalt in das Drehrohr eintritt.
Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, daß im Bereich des Rohrbodens der Ringspalt 5
durch ein ringsegmentartiges Abdeckblech 17 in der Luftvorlage 10 abgedeckt
ist, so daß in diesem Bereich im wesentlichen keine Ringspaltluft in das Dreh
rohr eintritt.
In der Fig. 4 ist schließlich ein Schaltschema für die Zufuhr der primären Ver
brennungsluft P dargestellt. Die von einem Gebläse 18 herangeförderte Primär
luft wird mittels einer einstellbaren Trimmeinrichtung 19 in Hauptluft HL und
Ringspaltluft R unterteilt. Die Ringspaltluft R verzweigt sich in zwei Teilströme
R1 und R2, wobei die Verteilung der Ringspaltluft R auf die beiden Teilströme
durch Trimmklappen 20 und 21 einstellbar ist. Die Drallrichtung der beiden
Teilströme wird dann durch die Trimmklappen 15 und 16 bestimmt.
Beispielsweise wird die primäre Verbrennungsluft zu 60% auf die Hauptluft H
und zu 40% auf die Ringspaltluft R verteilt, wobei die Regelbereiche im Be
reich von 70/30 30/70 liegen können.
Claims (7)
1. Verfahren zum Verbrennen von Brenngut in einem Drehrohrofen mit einer
festehenden Stirnwand und einem unter Ausbildung eines Ringspalts zur
Stirnwand angeordneten Drehrohr, bei dem durch die Stirnwand das
Brenngut und mindestens ein Hauptstrom an Verbrennungsluft und über
eine dem Ringspalt vorgeschaltete Luftvorlage durch den Ringspalt
Ringspaltluft zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu mindestens ei
nem Hauptstrom verdrallter Verbrennungsluft über mindestens ein Seg
ment des Ringspalts ein verdrallter Ringspaltluftstrom zugeführt wird, des
sen Drall dem Drall der Hauptluft gleichgerichtet oder entgegengerichtet
durch Beeinflussung der Einströmrichtung mindestens eines Luftstrahls in
die Luftvorlage einstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringspaltluft über eine
wenigstens teilringartige Luftvorlage zugeführt wird, der an mindestens
zwei Stellen Ringspaltluftteilströme zugeführt werden, die bezogen auf das
Ringspaltsegment in Umfangsrichtung beabstandet sind und an denen die
Einströmrichtung der Ringspaltteilluftströme in die Luftvorlage verändert
werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Teilströme, die der Luftvorlage zugeführt werden, hinsicht
lich ihres Volumenstroms eingestellt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein bezogen auf den Rohrbo
den oberes Ringsegment mit Ringspaltluft beaufschlagt wird.
5. Drehrohrofen mit einer feststehenden Stirnwand und einem unter Ausbil
dung eines Ringspalts zur feststehenden Stirnwand angeordneten Dreh
rohr, bei dem Brenngut und mindestens ein Hauptstrom an Verbrennungs
luft durch die Stirnwand und Ringspaltluft über eine dem Ringspalt vorge
schaltete Luftvorlage dem Drehrohr zuführbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Stirnwand (3) minde
stens eine Öffnung (8) für die Zufuhr eines verdrallten Hauptluftstroms (H)
vorgesehen ist und daß in der dem Ringspalt (5) vorgeschalteten Luftvor
lage (10) die Ringspaltluft (R) mit einem Drall (DR) relativ zum Drall (DH)
der Hauptluft (H) beaufschlagbar ist.
6. Drehrohrofen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftvorlage (10) über min
destens zwei bezogen auf den Ringspalt (5) auf Abstand angeordnete An
schlüsse (13, 14) mit Luft (R) beaufschlagbar ist, wobei an den Einström
stellen in die Luftvorlage (8) Stelleinrichtungen (15, 16) für die Einstellung
der Einströmrichtung des jeweiligen Luftstroms (R1; R2;) in die Luftvorlage
(10) vorgesehen sind.
7. Drehrohrofen nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftvorlage (8) entweder
als Ringsegment ausgebildet ist oder als Ringraum, in dem zur Abdeckung
eines Segments des Ringspaltes (5) ein Abdeckblech (17) angeordnet ist.
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