DE19648324A1

DE19648324A1 - Selbstfahrende landwirtschaftliche Arbeitsmaschine

Info

Publication number: DE19648324A1
Application number: DE19648324A
Authority: DE
Inventors: Hermann Renger; Ludger Gausmann
Original assignee: Claas KGaA mbH
Current assignee: Claas KGaA mbH
Priority date: 1996-11-22
Filing date: 1996-11-22
Publication date: 1998-05-28
Anticipated expiration: 2016-11-23
Also published as: US6062335A; DE19648324B4; FR2756136A1; FR2756136B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstfahrende landwirtschaftliche Arbeitsmaschine, insbe sondere auf einen Feldhäcksler, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige Maschinen sind bereits in verschiedenen Ausführungen bekannt. Diese haben jedoch den Nachteil, daß sie jeweils immer nur für einen bestimmten speziellen Einsatzzweck ver wendbar sind und deshalb ihr möglicher Einsatzumfang entsprechend begrenzt ist.

Um die Nutzungsdauer, beispielsweise von Feldhäckslern, zu erhöhen und diese auch als Zug fahrzeug für einen Anhänger zu verwenden, ist es bereits bekannt, die Hinterachse zu demon tieren und den Rahmen des Häckslers mit einem Anhängefahrzeug über eine Knicklenkachse zu verbinden. Da die Knicklenkachse hierbei im Bereich hinter der Vorderachse des Häckslers angeordnet ist, ist eine schwenkbewegliche Abstützung des gesamten hinteren Maschinenbe reichs auf dem Rahmen des Zugfahrzeuges erforderlich. Der wesentliche Nachteil dieser Kopplungsanordnung besteht darin, daß eine Umrüstung auf den ursprünglichen Zustand des Häckslers mit Hinterachslenkung nicht vorgesehen ist bzw. nur mit einem komplizierten und zeitaufwendigen Montageaufwand durchgeführt werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Koppelstelle zwischen einem Feldhäcksler und einem Anhängefahrzeug so auszuführen und anzuordnen, daß eine den jeweiligen Einsatzbe dingungen erforderliche Umrüstung von einer Hinterachslenkung auf eine Knicklenkung und umgekehrt einfach und schnell durchgeführt werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehö rigen Zeichnung zeigen

Fig. 1 einen Feldhäcksler mit einem gekoppelten Anhängefahrzeug mit Knicklenkung,

Fig. 2 die Draufsicht nach Fig. 1 in der Lenkungsebene,

Fig. 3 die Draufsicht auf das Knickgelenk,

Fig. 4 den Schnitt A-A nach Fig. 3,

Fig. 5 den Schnitt B-B nach Fig. 3,

Fig. 6 die Draufsicht auf die Pendelachslagerung an einem Feldhäcksler in der Standardausführung,

Fig. 7 den Schnitt C-C nach Fig. 6.

An einem Feldhäcksler 1 bekannter Bauart mit einer Häckseleinrichtung 2, einem Auswurfka nal 3 und einer Fahrerkabine 4 ist am Maschinenrahmen eine nicht lenkbare Vorderachse 5 und eine lenkbare, als Pendelachse 6 ausgebildete Hinterachse angeordnet. Am rückwärtigen Ende von zwei in Fahrtrichtung parallel zueinander verlaufenden Längsträgern 7, 8 sind zwischen diesen mit Abstand drei querverlaufende Holme 9, 10, 11 befestigt. Zwischen dem vorderen Holm 9 und dem mittleren Holm 10 ist ein Achsbolzen 12 in Ausgleichsbuchsen 13, 14 mittig an den Holmen 9, 10 gelagert. An dem Achsbolzen 12 ist die Pendelachse 6 befestigt. Über ei ne schraubbare Halterung 15 ist der Achsbolzen 12 am Holm 9 arretiert.

Bei der Umrüstung des Feldhäckslers 1 von der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Standardaus führung mit einer hinteren lenkbaren Pendelachse 6 in ein Zugfahrzeug mit einer Knicklenkung und gekoppeltem Anhängefahrzeug 16, wird die Pendelachse 6 demontiert und durch ein Knickgelenk ersetzt (Fig. 1 und 2). Dieses besteht im wesentlichen aus einem Aufhängebolzen 17, einer Lagerplatte 18 und aus einem mit der Lagerplatte 18 verbundenen, horizontal ange ordneten Wälzlager 19.

Vor dem Umrüstvorgang wird zunächst der Maschinenrahmen des Feldhäckslers 1 im Bereich der Pendelachse 6 angehoben und auf dem Erdboden abgestützt. Danach werden der Achsbol zen 12, die Pendelachse 6 sowie die Ausgleichsbuchsen 13, 14 demontiert. Nunmehr wird ein Anhängefahrzeug 16, wie beispielsweise ein Sattelauflieger oder ein Containeranhänger, mit den am vorderen Bereich des Tragrahmens 20 befestigten Bauteilen des Knickgelenks mit dem Feldhäcksler 1 gelenkbeweglich verbunden, indem durch den Aufhängebolzen 17 eine Verbin dung zwischen den Holmen 9, 10, 11 und den vertikalen Wandungen 21, 22 der Lagerplatte 18 hergestellt wird. Das Knickgelenk wird dabei so montiert, daß die Lagerplatte 18 mit den sich in Fahrtrichtung gegenüberliegenden und mit Aufnahmebohrungen für die Führung des Aufhängebolzens 17 versehenen Wandungen 21, 22 zwischen den Holmen 9 und 10 angeord net ist. Aus Festigkeitsgründen weist des Aufhängebolzen 17 einen größeren Durchmesser als der ursprüngliche Achsbolzen 12 auf. Die Durchmesserdifferenz wird durch die ausgebauten Ausgleichsbuchsen 13, 14 ausgeglichen. Außerdem wird der Aufhängebolzen 17 in allen drei Holmen 9, 10, 11 geführt und abgestützt. Über ein Halteblech 23 und eine Schraubverbindung 24 mit dem Holm 11 erfolgt seine axiale Lagesicherung. Zwischen dem Tragrahmen 20 des Anhängefahrzeuges 16 und der Lagerplatte 18 ist das in etwa horizontaler Lage angeordnete Wälzlager 19 angebracht, dessen Innenring 25 mit dem Tragrahmen 20 und der Außenring 26 fest mit der Unterseite der Lagerplatte 18 verbunden ist. Aufgrund dieser Verbindung ist eine Lenkbewegung um die vertikale Achse 27 des Knickgelenks möglich, wobei an beiden Seiten Begrenzungen für die Bewegungsmöglichkeit, beispielsweise 45° nach jeder Seite, vorhanden sind, um ein Kippen des Fahrzeugs zu vermeiden. In der Fahrzeuglängsachse ist eine Pende lung des Zugfahrzeuges und des Anhängefahrzeuges zueinander um den Aufhängebolzen 17 möglich. Der gesamte Fahrzeugverbund kann sich somit in Längs- und Querrichtung an die vorhandenen Geländeverhältnisse anpassen, so daß bei allen Fahrbahnbedingungen eine sichere Fahrweise möglich ist. An beiden äußeren Seiten der Lagerplatte 18 sind Anschlüsse 28, 29 für die Kolbenstangen 30, 31 von Lenkzylindern 32, 33 vorgesehen. Die anderen Enden der Lenkzylinder sind an Auslegern 34, 35 angelenkt, die statt mit dem Tragrahmen 20 des Anhän gefahrzeugs 16 verbunden sind. Über die Lenkzylinder 32, 33 erfolgt die Knicklenkung des Zugfahrzeuges mit dem angekoppelten Anhängefahrzeug 16. Entsprechend den jeweiligen Einsatzerfordernissen kann das Zugfahrzeug mit einem geringen Aufwand problemlos von der Knicklenkung in umgekehrter analoger Reihenfolge der vorstehend beschriebenen Arbeitsgän ge wieder zu einem Feldhäcksler 1 mit Pendelachse 6 und Hinterachslenkung zurückgerüstet und somit die jährlich mögliche Nutzungszeit wesentlich gesteigert und die Kosten des Ma schineneinsatzes verringert werden.

Bezugszeichenliste

1

Feldhäcksler

2

Häckseleinrichtung

3

Auswurfkanal

4

Fahrerkabine

5

Vorderachse

6

Pendelachse

7

Längsträger

8

Längsträger

9

Holm

10

Holm

11

Holm

12

Achsbolzen

13

Ausgleichsbuchsen

14

Ausgleichsbuchsen

15

Halterung

16

Anhängefahrzeug

17

Aufhängebolzen

18

Lagerplatte

19

Wälzlager

20

Tragrahmen

21

Wandung

22

Wandung

23

Halteblech

24

Schraubverbindung

25

Innenring

26

Außenring

27

Achse

28

Anschluß

29

Anschluß

30

Kolbenstange

31

Kolbenstange

32

Lenkzylinder

33

Lenkzylinder

34

Ausleger

35

Ausleger

Claims

1. Selbstfahrende landwirtschaftliche Arbeitsmaschine, insbesondere Feldhäcksler, mit einer nicht lenkbaren Vorder- und einer als Pendelachse ausgebildeten Hin terachse mit lenkbaren Rädern, wobei die Pendelachse demontierbar ist und die Arbeitsmaschine bei Bedarf über ein lösbar mit dem Maschinenrahmen verbind bares Knickgelenk mit einem Anhängefahrzeug koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Knickgelenk im Bereich der Anschlußstelle der demontierten Pende lachse (6) angeordnet und über einen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Aufhängebolzen (17) gelenkig mit dem Maschinenrahmen verbunden ist.

2. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Knickgelenk aus einer Lagerplatte (18) mit vertikalen Wandungen (21, 22) und Aufnahmebohrungen für einen Aufhängebolzen (17) sowie aus einem mit der Lagerplatte (18) verbundenen etwa horizontal angeordneten Wälzlager (19) besteht.

3. Arbeitsmaschine nach Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Knickgelenk im vorderen Bereich des Tragrahmens (20) des Anhänge fahrzeugs befestigt ist.

4. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Knickgelenk im Bereich zwischen zwei Holmen (9 und 10) des Ma schinenrahmens anstelle der demontierten Pendelachse (6) angeordnet ist.

5. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden äußeren Seitenbereichen der Lagerplatte (18) Anschlüsse (28, 29) für die Kolbenstangen (30, 31) der Lenkzylinder (32, 33) angeordnet sind.

6. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Anschlüssen (28, 29) an der Lagerplatte (18) und starren Auslegern (34, 35) am Tragrahmen (22) des Anhängefahrzeuges (16) die Lenkzylinder (32, 33) angeordnet sind.

7. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (18) über das Wälzlager (19) mit dem Tragrahmen (20) des Anhängefahrzeuges (16) verbunden ist, wobei der Innenring (25) des Wälzla gers (19) mit dem Tragrahmen (20) und der Außenring (26) mit der Unterseite der Lagerplatte (18) in fester Verbindung steht.