DE19647964C2 - Verfahren zur Herstellung von schlitzförmigen Durchbrüchen an Hohlprofilen und eine Vorrichtung zur Durchführung desselben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schlitzförmigen Durchbrüchen an Hohlprofilen und eine Vorrichtung zur Durchführung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren von schlitzförmigen Durch
brüchen an Hohlprofilen nach dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung desselben nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 8.
Ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrich
tung ist aus der DE 43 34 203 A1 bekannt. Hierbei werden Durch
züge in ein geradlinig verlaufendes Sammelrohr eines Wärmetau
schers eingebracht, wobei mehrere parallel zueinander angeord
nete an einem Trägerteil befestigte Stempel mit an deren freien
Enden ausgebildeten Schneiden gemeinsam radial auf das zu bear
beitende, das Sammelrohr bildende Hohlprofil verfahren werden.
Die Stempel reißen an der Beaufschlagungsstelle dabei die
Durchzüge in die Wandung des Hohlprofiles ein. In das Hohlpro
fil wird ein stabförmiges Werkzeug mit Abstützabschnitten ein
geschoben, welche in geeigneter Lage des Werkzeuges zwischen
den Beaufschlagungsstellen das Hohlprofil zur Beibehaltung der
Form des Hohlprofiles positioniert sind. Mit Durchstoßen des
Hohlprofiles durch die Stempel wird das Hohlprofilmaterial an
der Stelle verdrängt, wobei der Rand des herzustellenden Durch
zuges unter Ausbildung eines in das Hohlprofil einragenden Wan
dungshalses umgebogen wird. Die Anlage des Wandungshalses an
den Abstützabschnitten gewährleistet einen rechtwinkligen Ver
lauf des Wandungshalses, so daß das Hohlprofil einen definier
ten Sitz für Flachrohre, die in die Durchzüge eingesteckt wer
den, zur späteren dichten Anlötung aufweist. Durch die Umbie
gung der Durchstoßränder und deren Anlage an den Abstützab
schnitten des stabförmigen Werkzeuges ist dieses bezüglich ei
nes axialen Herausziehens aus dem Hohlprofil blockiert, so daß
das Werkzeug ohne weiteres nicht aus dem bearbeiteten Hohlpro
fil entfernt werden kann. Hierzu schafft eine Zweiteiligkeit
des Werkzeuges Abhilfe, wobei zuerst eine untere Hälfte des
Werkzeuges durch einfaches Herausschieben entnommen werden
kann, wonach die obere Hälfte gedreht wird, bis sie unterhalb
der umgebogenen Ränder zu liegen kommt. Danach kann auch diese
Hälfte herausgezogen werden. In einem anderen Ausführungsbei
spiel füllt das hier nun einteilige Werkzeug den Querschnitt
des Hohlprofiles nur teilweise aus, so daß ein sich axial über
die gesamte Hohlprofillänge erstreckender Freiraum ausgebildet
ist. Hierbei wird nach Bearbeitung des Hohlprofiles das Ab
stützwerkzeug abgesenkt und aus dem Hohlprofil herausgezogen.
Bei beiden Ausführungsbeispielen ist das Werkzeug aufgrund der
Abstützabschnitte aufwendig ausgebildet, wobei diese voneinan
der einen höchst exakt eingestellten Abstand besitzen müssen,
damit das Hohlprofil die Genauigkeitsanforderungen für den Zu
sammenbau mit den Flachrohren erfüllen kann. Gleichzeitig ist
die Handhabung des Werkzeuges aufwendig, da es genau definiert
relativ zum Schneidwerkzeug positioniert werden muß. Aufgrund
der unvermeidlichen Positionierungstoleranzen besteht beim Be
arbeiten des Hohlprofiles die Gefahr, daß einer der länglichen
Stempel durch Auftreffen auf eine Stelle der Hohlprofilwandung,
die vom Abstützwerkzeug gestützt wird oder im Kantenbereich des
jeweiligen Abstützabschnittes liegt, abknickt, wodurch das
Schneidwerkzeug gegebenenfalls irreparabel geschädigt wird.
Ebenso kann dadurch das Hohlprofil derart geschädigt werden,
daß mißliebige Einschnitte an ihm entstehen, die insbesondere
bei der Verwendung des Hohlprofiles als flüssigkeitsführendes
mit Abdichtproblemen behaftetes Bauteil zu einer erhöhten Aus
schußrate an Hohlprofilen führen. Desweiteren muß im einen Fall
das zweiteilige Abstützwerkzeug beim Einschieben zusammengehal
ten und beim Herausnehmen nach der Bearbeitung gedreht werden,
wodurch Fertigungszeit verloren geht. Im anderen Fall ist für
eine wirksame Abstützung eine der Durchstoßkraft des Schneid
werkzeuges entgegengerichtete hohe Haltekraft aufzubringen, da
mit vermieden wird, daß das einteilige Abstützwerkzeug in den
Freiraum innerhalb des Hohlprofiles unter der Einwirkung des
Schneidwerkzeuges gedrückt und dabei die für die Beibehaltung
der Form des Hohlprofiles erforderliche Abstützung beeinträch
tigt wird.
Des weiteren mitbestimmt die Dicke des umgebogenen Randes an
den von den Stempeln beaufschlagten Stellen des Hohlprofiles
und die Breite des jeweiligen Abstützabschnittes des stabförmi
gen Abstützwerkzeuges den Abstand zwischen den Durchzügen oder
Durchbrüchen. Dadurch können jedoch sehr kleinbauende Hohlpro
file in ihrer Bemaßung zu sehr eingeschränkt sein, um mit der
beschriebenen Vorrichtung mit mehreren Durchzügen oder Durch
brüchen versehen zu werden.
Außerdem kann das beschriebene Herstellungsverfahren und die
Vorrichtung dafür nur bei geradlinigen Hohlprofilen eingesetzt
werden. Andere Formen von Hohlprofilen mit Querschnittsänderun
gen oder/und Verlaufsänderungen wie beispielsweise gebogene
Rohre können hierdurch nicht mit Durchbrüchen versehen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln bzw. eine gattungsge
mäße Vorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß in einfacher
Weise unter Beibehaltung der Form des Hohlprofiles schlitzför
mige Durchbrüche an beliebig ausgebildeten Hohlprofilen lageto
leranzfrei prozeßsicher hergestellt werden können.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent
anspruches 1 hinsichtlich des Verfahrens und durch die Merkmale
des Patentanspruches 8 hinsichtlich der Vorrichtung gelöst.
Dank der Erfindung kann auf ein Abstützwerkzeug verzichtet wer
den, da die Abstützung von dem innerhalb des Hohlprofiles ange
legten Innenhochdruck, der allseitig an den Wandungen lastet,
erfolgt. Dabei ist lediglich ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug
notwendig, in dessen Gravur das Hohlprofil eingelegt wird, wo
bei eine Matrize des Umformwerkzeuges eine Aussparung besitzt,
in der das Schneidwerkzeug samt Träger aufgenommen ist. Wird
das Hohlprofil noch auf für alle zu bearbeitende Hohlprofile
einheitliche exakte Abmessungen kalibriert, ist ohnehin ein In
nenhochdruck-Umformwerkzeug erforderlich, so daß in diesem Fal
le kein zusätzliches Werkzeug - abgesehen vom Schneidwerkzeug -
zu verwenden ist. Die Gravur kann entsprechend der Form des
Hohlprofiles bezüglich Querschnittsveränderungen und axialer
Verlaufsform ausgebildet sein, so daß die Vorrichtung und das
Verfahren in dieser Hinsicht keinen Einschränkungen unterworfen
sind. Des weiteren erfolgt die Ausbildung von den schlitzarti
gen Durchbrüchen vollkommen prozeßsicher, da das Schneidwerk
zeug nie Gefahr läuft, auf einen harten Abstützungsgegenstand
zu treffen, an dem es Schaden erleiden kann. Aufgrund der genau
auf das Hohlprofil abgestimmten Gravur des Umformwerkzeuges und
der fehlenden Erfordernis der Positionierung eines in das Hohl
profil einzuschiebenden Abstützwerkzeuges, sowie der Integrie
rung des Schneidwerkzeuges in das Umformwerkzeug, in dem das
Schneidwerkzeug eine definierte Relativlage zum Umformwerkzeug
einnimmt, sind das Hohlprofil, das Schneidwerkzeug und das Um
formwerkzeug, das die Abstützung innerhalb des Hohlprofiles er
bringt, in Bearbeitungsstellung immer exakt zueinander positio
niert, wobei keine Fertigungstoleranzen auftreten können. Durch
die gleichzeitige Abstützung des Außenumfanges des Hohlprofiles
an der Gravur treten keine Deformationen des ursprünglichen
Formverlaufes des Hohlprofiles auf, so daß dadurch die Maßhal
tigkeit des Hohlprofiles insgesamt gewahrt bleibt. Die Umfor
mung des Hohlprofiles und die Anbringung der Durchbrüche an ihm
erfolgt im gleichen Werkzeug und damit, ohne daß das Werkzeug
für den Schneidevorgang geöffnet und neu eingerichtet werden
muß, in einem Arbeitsgang.
Desweiteren können durch die Erfindung auch sehr kleinbauende
Hohlprofile mit einer Vielzahl von Durchbrüchen versehen wer
den, da ein Abstützabschnitt eines gegenständlichen Werkzeuges
endlicher Breite und die Dicke der Hohlprofilwandung, von der
die Breite des Eintauchspaltes für die Schneide des Schneid
werkzeuges bestimmt ist, entfällt. Der Mindestabstand zwischen
den Durchbrüchen wird somit ausschließlich von der Schneiden
breite des Schneidwerkzeuges bestimmt, wobei in vorteilhafter
Weise auch bei größerbauenden Hohlprofilen auf einem Teilab
schnitt mehrere Durchbrüche ausgebildet werden können. Das von
der Schneide verdrängte Hohlprofilmaterial fließt quasi auf
grund des herrschenden Innendruckes seitlich von der Schneide
ab und wird gegen die den jeweiligen Durchbruch umgebende Hohl
profilwandung gepreßt, was sich beim fertigbearbeiteten Hohl
profil in einer Wandverdickung äußert. Infolge der Materialver
drängung erfolgt die schneidende Bearbeitung des Hohlprofiles
ohne Anfall von Ausschnitteilen abfallfrei.
Schließlich werden Durchbrüche ermöglicht, die scharfkantige
Ränder aufweisen und somit keine Biegeradien an der Außenseite
des Profiles besitzen. Dadurch maximiert sich die Auflagefläche
für später anzubringende Anbauteile, so daß die Hertz'sche
Pressung beim Anbringen bestmöglich verteilt wird.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer seitlichen An
sicht mit teilweisem Längsschnitt des Oberwerkzeuges des Um
formwerkzeuges,
Fig. 2 das Oberwerkzeug aus Fig. 1 in einer vergrößerten Sei
tenansicht,
Fig. 3a einem horizontalen Schnitt einen Abschnitt des Ober
werkzeuges mit Schneidwerkzeugen in einer Draufsicht in unbe
schnittenem Zustand des in der Gravur des Umformwerkzeuges ein
gelegten Hohlprofiles,
Fig. 3b den Abschnitt aus Fig. 3a beim Einschneiden der
Schneidwerkzeuge in das Hohlprofil,
Fig. 3c den Abschnitt aus Fig. 3a nach Durchstoßen des Hohlpro
files durch die Schneidwerkzeuge,
Fig. 4a das unbearbeitete Hohlprofil aus Fig. 3a in einer
Draufsicht,
Fig. 4b das Hohlprofil aus Fig. 4a im Querschnitt,
Fig. 5a das bearbeitete Hohlprofil aus Fig. 3a in einer Drauf
sicht,
Fig. 5b das Hohlprofil aus Fig. 5a im Querschnitt.
In Fig. 1 ist ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 dargestellt,
welches einen Pressenstößel 2 und einen Pressentisch 3 beinhal
tet, wobei der Pressenstößel 2 hubbeweglich anheb- und absenk
bar geführt ist und mit einem Hydraulikzylinder verbunden ist,
mittels dem der Pressenstößel 2 in geschlossenem Zustand des
Umformwerkzeuges 1 auf dem Pressentisch 3 entgegen dem erzeug
ten Innenhochdruck gehalten werden kann. Am Pressenstößel ist
unterseitig ein Oberwerkzeug 4 befestigt, während gegenüberlie
gend am Pressentisch 3 oberseitig ein Unterwerkzeug 5 ange
bracht ist, dessen einander zugewandte Stirnseiten 13, 14 Aus
formungen aufweisen, die eine Gravur 6 bilden, in der ein Hohl
profil 7 einlegbar ist und die mit diesem in seiner Ausformung
und Querschnittmaßen im wesentlichen übereinstimmt. Seitlich
des Umformwerkzeuges 1 ist beidseitig jeweils ein Hochdruckzy
linder 8 angeordnet, mittles dem ein Nachführstempel 9 axial
zum Hohlprofil 7 verschiebbar ist. Über einen im Nachführstem
pel 9 verlaufenden Hochdruckkanal wird zum Hochdruckumformen
ein Hochdruckfluid in das Hohlprofil 7 eingeleitet und mit dem
Fluid der Innenhochdruck erzeugt. Der Nachführstempel 9 dient
des weiteren zum einen zur axialen Abdichtung des Hohlprofiles
7 über seine den Enden des Hohlprofiles 7 zugewandten Stirnsei
ten 10, 11 und zum anderen zum axialen Nachführen von Profilma
terial bei einer radialen Aufweitung des Hohlprofiles 7 mittels
des Innenhochdruckes für bekannte Zwecke.
Im Oberwerkzeug 4 ist ausgehend von dessen der Gravur 6 abge
wandten Stirnseite 12 eine Ausnehmung 15 eingearbeitet, die na
he der anderen Stirnseite 13 des Oberwerkzeuges 4 endet. In der
Ausnehmung 15 ist ein leistenförmiger Träger 16 aufgenommen, an
dem mehrere parallel zueinander angeordnete messerartige
Schneidwerkzeuge 17 gehalten sind, wie es auch insbesondere die
Fig. 2 verdeutlicht. Die Schneidwerkzeuge 17 sind als ange
spitzte Stößel ausgebildet, die im angespitzten Bereich scharfe
Kanten aufweisen, die die Schneiden 25 bilden. Der Träger 16
ist innerhalb der Ausnehmung 15 mittels eines mit ihm an bezüg
lich der Gravur 6 rückwärtiger Seite 18 verbundenen Hochdruck
zylinders 19 radial zur Gravur 6 hin verschiebegeführt. Der
Hochdruckzylinder 19 dient beim Prozeß der Innenhochdruckumfor
mung gleichermaßen als Gegenhalter für den Träger 16 bzw. für
die Schneidwerkzeuge 17.
Die Schneidwerkzeuge 17 sind hier mit dem Träger 16 fest ver
bunden und tauchen in Führungsspalte 20 ein, die innerhalb des
Umformwerkzeuges 4 radial zur Gravur 6 hin verlaufen und dessen
Stirnseite 13 mit der Ausnehmung 15 verbinden. Die Schneidwerk
zeuge 17 können innerhalb der Spalte 20 paßgenau zur eine opti
male Abdichtung der Ausnehmung 15 zur Gravur 6 hin oder mit
Spiel mit Schmierung zur Reduzierung der Reibung an der Spalt
wandung 21 verschiebbar sein. Bei einer Paßgenauigkeit ist
denkbar, zur Verringerung der Reibung die Spaltwandung 21 mit
einer Feststoffschmierung beispielsweise mit Graphit oder Mo
lybdänsulfid zu beschichten. Alternativ dazu wäre auch eine Be
schichtung mit einer Verschleißschutzschicht aus Metall-Nitri
den, Carbiden oder Carbonitriden wie TiN, TiC, TiCN möglich.
Alternativ zu der Befestigung der Schneidwerkzeuge 17 am Träger
16 ist es denkbar, den Träger 16 ortsfest in der Ausnehmung 15
nahe der Stirnseite 13 des Oberwerkzeuges 4 anzuordnen und die
Schneidwerkzeuge 17 im Träger 16 verschiebbar zu führen. Zum
Antrieb der Schneidwerkzeuge 17 ist ein nach außen führender,
mit einer Hochdruckflüssigkeit beaufschlagbarer Querkanal im
Träger 16 denkbar, der eine die sacklochartige Führungsbohrung
der Schneidwerkzeuge 17 an deren Grund anschneidet und bei
Hochdruckbeaufschlagung die Schneidwerkzeuge 17 zur Gravur 6
hin treibt. Das Zurücktreiben der Schneidwerkzeuge 17 in ihre
Nicht-Gebrauchsstellung kann durch den Innenhochdruck innerhalb
des eingeschnittenen Hohlprofiles 7 bei gleichzeitiger Druck
wegnahme innerhalb des Querkanales erfolgen. Um die Schneid
werkzeuge 17 dabei verliersicher im Träger 16 zu halten, muß an
diesen ein Anschlag vorgesehen sein, der innerhalb des Trägers
16 oder am Grund 22 der Ausnehmung 15 einen Gegenanschlag fin
det. Anstatt der Ausbildung eines Querkanals kann auch im Trä
ger 16 eine radial zur Gravur 6 weisende sacklochförmige Boh
rung ausgebildet sein, in der das jeweilige Schneidwerkzeug 17
geführt ist. Hierzu ist das Schneidwerkzeug 17 als Stempel aus
gebildet, dessen Stempelschaft eine mit den Schneiden 25 verse
hene Spitze aufweist. Der tellerförmige Kopf des Stempels ist
an seiner der Gravur 6 abgewandten Stirnseite mit einer Hoch
druckflüssigkeit beaufschlagbar und steht auf der gegenüberlie
genden Stirnseite mit einer schraubenförmigen Druckfeder in
Wirkverbindung, die sich am Grund der Sacklochbohrung abstützt
und den Stempel in die Nichtgebrauchsstellung des Schneidwerk
zeuges 17 treibt. Die Bohrung wird dabei vom Stempelkopf in
zwei Teilräume geteilt. Je nachdem welche Beaufschlagungskraft
(Druckkraft der Flüssigkeit - Federkraft) überwiegt, wird der
Stempel zwischen der Gebrauchslage und der Nichtgebrauchsstel
lung hin- und herverschoben. Selbstverständlich dichtet der
Stempel durch die Anordnung einer Ringdichtung an seinem Umfang
den flüssigkeitsführenden Teilraum der Bohrung von dem Teil
raum, in dem die Feder angeordnet ist, ab.
Zur Herstellung von schlitzförmigen Durchbrüchen 23, wie sie
aus Fig. 5a, b ersichtlich sind, wird das Hohlprofil 7 in die
Gravur 6 eingelegt, wonach das Umformwerkzeug 1 durch Absenken
des Oberwerkzeuges 4 auf das Unterwerkzeug 5 geschlossen wird.
Nach Einleiten eines Hochdruckfluides in das Hohlprofil 7 wird
ein Hochdruck im Bereich zwischen 800 und 3000 bar erzeugt, wo
bei das Hohlprofil 7 sich radial aufweitet und gänzlich an die
Gravur 6 anlegt und dadurch kalibriert wird. Die Schneidwerk
zeuge 17 sind während dieses Vorganges in Nicht-Gebrauchsstel
lung, wobei die Stößelspitze 24 bündig mit der Seite 13 des
Oberwerkzeuges 4 abschließt (Fig. 3a). Nach der Kalibierung
wird bei weiterhin herrschendem Innenhochdruck der Träger 16
vom Hochdruckzylinder 19 in der Ausnehmung 15 zum Hohlprofil 7
hin verschoben, wobei die Schneiden 25 der Schneidwerkzeuges 17
in das Hohlprofilmaterial in Normalenrichtung bezüglich der
Auftreffstelle am Hohlprofil 7 eindringen. Durch den der Bewe
gung der Schneidwerkzeuge 17 entgegengerichteten Innenhochdruck
wird das von diesen beim Eindringen verdrängte Hohlprofilmate
rial seitlich von den Schneiden 25 weg an die Innenwandung 26
des Hohlprofiles 7 gepreßt (Fig. 3b). Bei der schneidenden
Durchstoßung des Hohlprofiles 7 durch die Schneiden 25 werden
schließlich die schlitzförmigen Durchbrüche 23 gebildet. Beim
Durchtritt der Schneiden 25 ist der Durchstoßvorgang der
Schneidwerkzeuge 17 abgeschlossen und die Verschiebebewegung
des Trägers 16 zum Hohlprofil 7 hin beendet. Aufgrund des In
nenhochdruckes, der das Hohlprofilmaterial fließfähig macht,
entsteht um den Rand 27 der Durchbrüche 23 herum eine ring
wulstförmige Wandungsverdickung 28 am Hohlprofil 7 (Fig. 3c).
Durch die permanente Anpressung an die Stirnseite 13 des Ober
werkzeuges 4 während der schneidenden Beaufschlagung der
Schneidwerkzeuge 17 in der Stoßbewegung bleibt die Außenwandung
des Hohlprofiles 7 von einer etwaigen durch das Durchstoßen in
duzierten Verformung unberührt, so daß die Maßhaltigkeit der
Außenwandung während des Bearbeitungsvorganges gewährleistet
ist. Nach der Schlitzung wird der Innenhochdruck abgebaut und
die Schneidwerkzeuge 17 über eine vom Hochdruckzylinder betrie
bene Rückzugsbewegung des Trägers 16 in die Führungsspalte 20
des Oberwerkzeuges 4 eingezogen.
Anstatt der Ausnehmung 15 ist es auch denkbar eine Durchführung
im Oberwerkzeug 4 vorzusehen, in der der Träger 16 verschiebe
beweglich führbar ist, wobei dessen zum Hohlprofil 7 hinweisen
de Stirnseite 30 einen Teil der Gravur 6 bildet. Hierbei kann
sich die Stirnseite 30 beim Kalibrieren des Hohlprofiles 7 an
die Stirnseite 13 des Oberwerkzeuges 4 fluchtend anschließen
oder aber auch in einer in das Oberwerkzeug 4 zurückgezogenen
Endlage befinden, so daß durch die Stirnseite 30 des Trägers 16
und die umgebenden Wandungen des Oberwerkzeuges 4 eine der Gra
vur 6 zugehörige Aufweitmulde ausgebildet ist, deren Grund von
der Stirnseite 30 gebildet ist.
Die Schneidwerkzeuge 17 können dazu mitsamt deren Träger 16
ortsfest mit dem als Matrize gestalteten Oberwerkzeug 4 verbun
den sein, wobei die Schneidwerkzeuge in die Aufweitmulde hin
einragen. Das Hohlprofil 7 wird zur Herstellung der Durchbrüche
23 durch Einwirkung des Innenhochdruckes aufgeweitet und auf
das entgegenragende, in die Aufweitmulde hineinstehende
Schneidwerkzeug 17 gepreßt, wobei nach Übersteigen der Dehnbar
keitsgrenze des Hohlprofilmaterials die schlitzförmigen Durch
bruch 23 gebildet werden. Denkbar ist es auch die Schneidwerk
zeuge 17 derart anzuordnen, daß sie ortsfest und damit unver
schiebbar in eine aufweitmuldenlose Gravur 6 hineinragen. Dabei
muß allerdings das umzuformende und aufzuweitende Hohlprofil 7
derart bemessen sein, daß es beim Einlegen in die Gravur 6 von
den Schneidwerkzeugen beabstandet ist. In beiden Fällen erfolgt
in verfahrensökonomisch günstiger Weise das Schlitzen und das
Kalibrieren bzw. Umformen des Hohlprofiles 7 gleichzeitig, wo
bei keine beweglichen Werkzeugteile zum Schneiden der Durchbrü
che 23 erforderlich sind. Dies wird allein durch den Innenhoch
druck erbracht. Zum Entfernen des geschlitzten Hohlprofiles 7
ist beim Öffnen des Umformwerkzeuges 1 gegebenenfalls dieses
festzuhalten, damit die Schneidwerkzeuge 17 über den Hub des
Oberwerkzeuges 4 aus dem Hohlprofil 7 gezogen werden kann. Bei
großen und schweren Hohlprofilen 7 kann die Festhaltemaßnahme
aufgrund der die Festhaltekraft ersetzenden Schwerkraft entfal
len.
Die Anbringung von schlitzförmigen Durchbrüchen 23 kann auch
dadurch erfolgen, daß das Hohlprofil 7 an der Stelle des zu
bildenden Durchbruches 23 von einem auf das Hohlprofil 7 ge
führten Schneidwerkzeug 17 eingekerbt wird. Die Erzeugung des
Durchbruches 23 erfolgt dann durch Einwirkung des Innenhoch
druckes auf die Kerbstelle. Die Schneidwerkzeuge 17 können da
bei wieder in eingezogenem Nicht-Gebrauchszustand angeordnet
sein, so daß der Innenhochdruck allein aufgrund der durch die
Einkerbung erzeugten Schwachstelle diese unter Bildung eines
Durchbruches materialverdrängend teilt.
Genauso ist es denkbar, daß die Schneiden 25 der Schneidwerk
zeuge 17 in kerbender Stellung verbleiben, wobei der Innenhoch
druck das durch ihn fließfähig gemachte Hohlprofilmaterial an
der Einkerbstelle entlang der Schneiden 25 seitlich wegver
drängt, sodaß sich jeweils ein Durchbruch 23 ausbildet. Durch
das Herstellungsverfahren von Durchbrüchen 23 mittels Einkerben
in Verbindung mit Innenhochdruck tritt nur der wesentliche Teil
des Schneidwerkzeuges 17, nämlich die Schneide 25 in körperli
chen Kontakt mit dem Hohlprofil 7, so daß beim Zurückziehen des
Schneidwerkzeuges 17 nach dem Bearbeitungsvorgang die etwaige
Gefahr eines Verklemmens im Hohlprofil 7 nicht auftritt.
Das Hohlprofil 7 kann nach der Halbschalenbauweise zweiteilig
oder auch einteilig bsp. als Strangpreßprofil ausgebildet sein,
wobei die einteilige Ausführung Kosten- und Qualitätsvorteile
in der Herstellung erbringt. Das Hohlprofil 7 kann aus einem
unprofilierten in das Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 eingeleg
ten Rohling gebildet sein, wobei die Profilierung durch Innen
hochdruck vor dem Anbringen der Durchbrüche 23 im Umformwerk
zeug 1 erfolgt. Zwischen der Profilierung und dem Anbringen der
Durchbrüche 23 erfolgt die Kalibrierung des Hohlprofiles 7, die
unter besonders hohem Innenhochdruck vonstatten geht und die
aufgrund des Anpreßdruckes am Profil 7 für die gewünschte maß
haltige, fertigungstoleranzfreie Außenform des Hohlprofiles 7
sorgt. Die beiden Bearbeitungsschritte geschehen dabei in einem
Arbeitsgang ohne das Werkzeug 1 zwischendurch zu öffnen.
Schlitzförmige Durchbrüche 23 an einem Hohlprofil 7 sind bei
spielsweise in der Verwendung des Hohlprofiles 7 als Wasserka
sten eines Fahrzeugkühlers erforderlich, um in diese quer zum
Wasserkasten verlaufende Flachrohre einzustecken und dann eine
nach außen wasserdichte Verbindung der Flachrohre mit dem Was
serkasten an der Einsteckstelle beispielsweise durch Verlöten
herzustellen. Die Fig. 4a und b zeigen diesen Wasserkasten im
noch ungeschlitzten Zustand. Der Wasserkasten ist rohrförmig
ausgebildet und weist an einem Umfangsabschnitt eine ebene
Flachstelle 29 auf, die sich axial durchgängig entlang des Was
serkastens erstreckt.
In diese Flachstelle 29 werden die Durchbrüche 23 eingeschnit
ten, wie sie aus Fig. 5a und b zu ersehen sind. Besonders die
Flachstelle 29 muß maßhaltig sein, da anderenfalls aufgrund des
sich ergebenden unterschiedlichen Abstandes zwischen den beiden
gegenüberliegenden Wasserkästen eines Kühlers die Flachrohre
nicht mit den Wasserkästen zu einem Kühler zusammenbaubar wä
ren. Diese Maßhaltigkeit wird durch die Anpressung des Hohlpro
files 7 an die entsprechend geformte Gravur 6 zuerst durch die
Kalibrierung optimiert und dann während des Schneidvorganges
beibehalten. In vorteilhafter Weise wird über den am Wasserka
sten schon vorhandenen Anschluß an die Leitungen des Kühlkreis
laufs das Hochdruckfluid eingeleitet und der Hochdruck erzeugt.
Dadurch entfällt die Ausbildung eines separaten, bei der Ver
wendung des fertig bearbeiteten Wasserkastens nicht mehr benö
tigten Anschlusses. Die Anschlußöffnung ist dabei im Durchmes
ser kleiner als die Breite des Wasserkastens. Am Umfang der An
schlußöffnung kann auch zur späteren Aufstülpung eines Kühlwas
serschlauches durch Innenhochdruckumformen ein Schlauchdorn
ausgeformt sein.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von schlitzförmigen Durchbrüchen
an Hohlprofilen, wobei die Durchbrüche aufgrund eines einste
chenden Schneidevorgangs mittels eines messerartigen Schneid
werkzeuges durch Materialverdrängung ausschnittfrei erzeugt
werden, wobei beim Schlitzen die Hohlprofile von innen um den
zu bildenden Durchbruch herum abgestützt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (7) durch Zusammenwirken der schneidenden
Beaufschlagung eines in einem Innenhochdruck-Umformwerkzeug (1)
integrierten Schneidwerkzeuges (17) mit einem innerhalb des in
eine Gravur (6) des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (1) einge
brachten Hohlprofiles (7) erzeugten und das Hohlprofil (7)
aufweitenden Fluidinnenhochdruck geschlitzt wird und daß das
unter dem Innenhochdruck fließfähige Hohlprofilmaterial von der
Einstichstelle seitlich unter Bildung einer Wandungsverdickung
(28) am Hohlprofil (7) um die Einstichstelle herum abfließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkontur des Hohlprofiles (7) durch Anpressen mit
tels dem Innenhochdruck an der dem Hohlprofil (7) zugewandten
Kontur eines Schneidwerkzeugträgers (16) angepreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (7) an der Stelle des zu bildenden Durchbru
ches (23) von dem auf das Hohlprofil (7) geführten Schneid
werkzeug (17) eingekerbt wird, und daß die Erzeugung des Durch
bruches (23) durch Einwirkung des Innenhochdruckes auf die
Kerbstelle erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (7) in einem Arbeitsgang geschlitzt und
gleichzeitig kalibriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenhochdruck-Umformwerkzeug (1) ein eingebrachter hoh
ler Rohling zu einem Hohlprofil (7) profiliert wird und daß da
nach im Umformwerkzeug (1) die schlitzförmigen Durchbrüche (23)
am Hohlprofil (7) angebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schlitzförmigen Durchbrüche (23) durch Einstechen und
anschließendem Durchstoßen der Wandung des Hohlprofiles (7)
mittels eines auf dieses geführten Schneidwerkzeuges (17) er
zeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlprofil (7) durch Einwirkung des Innenhochdruckes
aufgeweitet und auf das entgegenragende mit dem Umformwerkzeug
(1) fest verbundene Schneidwerkzeug (17) gepreßt wird, wobei
nach übersteigen der Dehnbarkeitsgrenze des Hohlprofilmaterials
der schlitzförmige Durchbruch (23) gebildet wird.
8. Vorrichtung zum ausschnittsfreien Herstellen von
schlitzförmigen Durchbrüchen an Hohlprofilen, mit zumindest
einem messerartigen Schneidwerkzeug, mit dem das Hohlprofil von
außen beaufschlagbar ist, und mit einer innenseitigen
Abstützung des Hohlprofiles, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug (17) an einem Träger (16) gehalten ist,
der mit diesem in ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug (1) in
tegriert ist und dessen der Gravur (6) des Umformwerkzeuges (1)
zugewandte Außenseite (30) einen Teil der Gravur (6) bildet,
wobei das Schneidwerkzeug (17) zum in die Gravur eingebrachten
und zu bearbeitenden Hohlprofil (7) hin relativbeweglich ist,
und daß die innenseitige Abstützung des Hohlprofiles (7) über
dessen gesamte Erstreckung hinweg durchgängig ist und vom unter
Hochdruck stehenden in das Hohlprofil (7) eingefüllten
Druckfluid gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug (17) im Umformwerkzeug (1) verschiebbar
geführt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger des Schneidwerkzeuges (17) mit einer Matrize des
Umformwerkzeuges (1) fest verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug (17) an einem Träger (16) befestigt
ist, der in einer in einer Matrize des Umformwerkzeuges (1)
ausgebildeten Ausnehmung (15) verschiebbar geführt ist, die von
der der Gravur (6) abgewandten Stirnseite (12) ausgeht und zu
dieser hin verläuft, wobei im Grund (22) der Ausnehmung (15)
ein Spalt (20) ausgebildet ist, in dem das Schneidwerkzeug (17)
seitlich geführt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich in Nicht-Gebrauchsstellung des Schneidwerkzeuges (17)
dessen Schneide (25) gänzlich innerhalb des Spaltes (20) befin
det und daß in Gebrauchsstellung des Schneidwerkzeuges (17) le
diglich dessen Schneide (25) durch den Spalt (20) hindurchragt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Gravur (6) der Matrize eine Aufweitmulde angeordnet
ist, deren Grund von der der Gravur (6) zugewandten Stirnseite
(30) des Schneidwerkzeugträgers (16) gebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug (17) mitsamt dessen Träger (16) orts
fest mit der Matrize verbunden ist, wobei das Schneidwerkzeug
(17) in die Aufweitmulde hineinragt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (16) mittels einem Hydraulikzylinder (19) ver
schiebegeführt ist, der gleichzeitig den Gegenhalter für den
Träger (16) bei Innenhochdruckbeaufschlagung des Hohlprofils
(7) bildet.
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