DE3610675C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Anbringen eines Hohlkörpers an einem tafelförmigen Werkstück - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anbringen eines Hohlkörpers an einem tafelförmigen WerkstückInfo
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Description
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anbringen
eines Hohlkörpers von einem tafelförmigen Werkstück nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 2.
Eine Vorrichtung der vorerwähnten Art wird in der DE
34 46 978 A1 dargestellt und beschrieben. Diese Vorrichtung
dient dem Befestigen von Hohlkörperteilen,
insbesondere Muttern an einer Tafel. Das in dieser Druckschrift
beschriebene Verfahren kann auch als "Vorlochnieten" bezeichnet
werden. Es sei erwähnt, daß die im Oberbegriff des
Hauptanspruchs erwähnte Zuordnung von Stößel und Stempel in
den Zeichnungen und der zugehörigen Beschreibung in der
DE 34 46 978 A1 zwar so dargestellt wird, daß sich Stößel
und Stempel relativ zueinander bewegen, jedoch ist dies
nicht unbedingt erforderlich, vielmehr können beide auch
einstückig ausgebildet sein.
Das vorerwähnte Verfahren und die vorerwähnte Vorrichtung
haben sich zwar bestens bewährt, jedoch kann es bei der
Montage der Hohlkörper bzw. Muttern an relativ dünnen Blechen
zu zusätzlichem Verschnitt an Tafelmaterial kommen,
d. h. es kann außer dem ausgestanzten Butzen ein zusätzlicher,
ringförmiger Butzenabfall bzw. sekundärer Abfall entstehen, der nicht nur
das Muttergewinde beschädigen bzw. die spätere Muttern-Schrauben-Verbindung
beeinträchtigen, sondern auch den weiteren
Ablauf des Befestigungsverfahrens nachteilig beeinflussen
und insbesondere auch zu Beschädigungen der
Matrize und der Stempelführung führen könnte. Der erwähnte
ringförmige Butzenabfall kann bei dünnen Blechen dadurch
entstehen, daß in diesem Fall zwei Schneidkanten auf das
Blech einwirken, und zwar an unterschiedlichen Stellen,
wozu auf die Fig. 8, 10 und 11 der DE 34 46 978 A hingewiesen
wird. Daraus wird deutlich, daß beim Herauslochen
des Butzens im Zusammenspiel zwischen dem Stempel und der
Matrize ein relativ kleines Loch im Tafelmaterial erzeugt
wird, so daß beim weiteren Einformen der Mutter durch deren
innere Schneidkante ein zusätzlicher Schneidvorgang hervorgerufen
wird, der zu dem erwähnten zusätzlichen ringförmigen
Abfall führt. Dieser Abfall resultiert also daraus, daß
der Stanzstempel einerseits und die Mutter andererseits im
Zusammenwirken mit der Matrize im Falle der Verwendung
dünner Bleche an unterschiedlichen Stellen und zu unterschiedlichen
Zeitpunkten jeweils getrennt aus dem Tafelmaterial
ausschneiden.
Aus der US-PS 43 89 766 ist ein Verfahren zur Befestigung einer
Mutter an einem dünnen Tafelmaterial bekannt, bei dem in einem
Stanzvorgang der dem Tafelmaterial abgewandte Kopf der Mutter
durch einen Stempfel niedergedrückt und dabei das Tafelmaterial
durch eine axial zum Stempfel und zur Mutter
auf der gegenüberliegenden Seite des Tafelmaterials angeordnete und
als sich zum Tafelmaterial konusförmig verjüngendes Hülsenteil
ausgebildete Matrize abgestützt wird.
Dieser Stanzvorgang beruht jedoch lediglich auf einer
Verquetschung des Tafelmaterials in einer Nut der Mutter
und ergibt somit keine irreversible und sichere
Befestigung am Tafelmaterial.
Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ausgehend von der DE 34 46 978 A1, ein
Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen auch
an einem relativ dünnen tafelförmigen Material ringförmiger
sekundärer Abfall vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 gelöst.
Durch den "vorlaufenden" Stempelkopf reduzierten Durch
messers wird verhindert, daß vor oder nach dem eigentlichen
Stanzvorgang, der zwischen dem Stanz-Nietteil des Hohlkör
pers und dem tafelförmigen Werkstück an der Schneid
kante des Schneidkörpers stattfindet, ein zu Abfall
führender zweiter Stanzvorgang erfolgt. Der reduzierte Durch
messer des Stempelkopfs gewährleistet somit, daß bei
Verwendung von tafelförmigen Werkstücken unterschiedlich
ster Stärke stets die nach außen weisende Schneidkante
der Matrize als einzige Schneidkante der Vorrichtung in Er
scheinung tritt.
Wenn in diesem Zusammenhang von "vorlaufend" oder von "Vorlauf" gesprochen wird,
dann ist damit nicht unbedingt eine mechanisch getrennte
Anordnung und damit unabhängig gesteuerte Bewegung des Umformers
relativ zu den übrigen Teilen der Stößel-Stempeleinheit
gemeint, sondern die Lagerelation des Stempelkopfs zum
Hohlkörper bzw. zur Mutter einerseits und zum Stempel und
ggf. Stößel andererseits, mit dem bzw. denen der Stempelkopf
auch einstückig ausgeführt sein kann. Wichtig für die Wirkung
des "vorlaufenden" Stempelkopfs ist vielmehr eine verformende
Einwirkung auf den jeweils relevanten Blechbereich,
während bzw. bevor der Butzen aus dem Blech ausgestanzt
wird; "vorlaufend" definiert somit die sich während des
Stanzvorganges einstellende Relativlage des Stempelkopfs zum
Hohlkörper.
Der Stempelkopf kann auch einstückig mit
dem Stempel ausgeführt sein, so daß in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die freie, dem Tafelmaterial zugewandte
Stirnseite des Stempels mit einem Ansatz versehen
ist. Mit dieser Gestaltung des Stempels wird erreicht, daß
zunächst der später auszustanzende Butzenbereich derart verformt
wird, daß anschließend dann nur noch die Mutter im
Zusammenwirken mit der Matrize schneidet, während der Stempel
dann den ausgestanzten Butzen ausstößt. Dabei wird das
Zusammenspiel vorzugsweise so gesteuert, daß vor Eintauchen
des maximalen Stempeldurchmessers in die Matrize die Mutter
mit ihrer Innenschneidkante bereits ausgestanzt hat, und
zwar ein durch den Stempelkopf napfartig vorgeformtes Teil des
Tafelmaterials.
Für die Form des Stempelkopfs ist vorzugsweise ein abgerundeter
Kegel oder eine Kugelkalotte vorgesehen. Diese
Formen garantieren, daß beim Verformvorgang unter allen
Umständen ein Reißen oder Brechen des Blechmaterials an
ungewünschter Stelle vermieden wird. Im übrigen wird damit
eine napfartige Verformung des Butzens erreicht, die, wie
aus den nachfolgenden Erläuterungen noch im einzelnen hervorgeht,
die Abfuhr der Butzen erleichtert und ein raumsparendes
Ineinanderstapeln ermöglicht. Damit stellt diese Verformung
eine optimale Lösung des weiteren Problems dar, das
sich dadurch ergibt, daß durch die mit der Erfindung erreichte
Lösung, daß nämlich die Mutter schneidet, der Butzen
einen Außendurchmesser aufweist, der deutlich größer
ist als der Innendurchmesser der Matrize. Der napfartig
verformte Butzen kann diesen Matrizen-Innendurchmesser nunmehr
problemlos passieren.
Die axiale Erstreckung des Stempelkopfs und damit der Grad
des "Vorlaufs läßt sich ohne weiteres an die jeweiligen
Gegebenheiten anpassen, wobei unterschiedliche Gestaltungen
eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnen. Beispielsweise
kann sich die Kalotte auf einem an dem freien Stempelende
angeordneten Kegelstumpf befinden, wobei die Kalotte und
der Kegelstumpf vorzugsweise einstückig ausgebildet sind.
Eine optimale Verformung des den späteren Butzen bildenden
Blechbereichs bei gleichzeitig absoluter Sicherheit des Erzielens
nur einer Schnitt- bzw. Stanzlinie wird dadurch
erreicht, daß der Stempelkopf bzw. der Kegelstumpf in seinem
größten Durchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser
des Stempelschaftes. Für bestimmte Anwendungsfälle
kann auch eine einstückige Ausbildung von Stößel und Stempel
vorgesehen werden.
Für einen einwandfreien Ablauf des Verformvorgangs kann des weiteren
durch die Form der Matrize gesorgt werden, die mit
einer ringförmigen Mulde auf ihrer Arbeitsfläche zum
Erzielen der in der DE 34 46 978 A1 im einzelnen erläuter
ten Mutter-Blechverbindung sowie einer zentrischen Bohrung
versehen ist, wobei die die ringförmige Mulde nach
außen begrenzende Wandung als Biegeprofil ausgebildet ist,
das bei einer bevorzugten Ausführungsform als umlaufendes,
konzentrisches Höckerprofil geformt ist.
Um ein Zurückschnellen der napfartig verformten Butzen auf
alle Fälle zu verhindern, besitzt die Matrize eine in Richtung
zu ihrer Arbeitsfläche selbsttätig wirkende Rückhalteform
ihrer Bohrung, was speziell durch mindestens eine konzentrische
Nut bzw. Rille in der Matrizenbohrung erreicht
werden kann. In besonderer Ausgestaltung sind mehrere, im
Profil widerhakenförmige, konzentrische Rillen
in der Matrizenbohrung vorgesehen, wobei die der Arbeitsfläche
der Matrize abgewandte Rillenwandung in
einem spitzeren Winkel in die Wandung der Matrizenbohrung
übergeht als die der Arbeitsfläche der Matrize zugewandte Rillenwandung.
Um einen einwandfreien Ausstoß der Butzen aus der Matrize
zu gewährleisten, erweitert sich die Matrizenbohrung vorzugsweise
unterhalb der Rillen mindestens auf den größten
Rillendurchmesser.
Insgesamt bieten sich im Rahmen der Erfindung somit verschiedene
Möglichkeiten, den Stanzkopf bzw. die darin untergebrachte
Stößel-Stempeleinheit den jeweiligen Gegebenheiten
anzupassen und den Grundgedanken der Erfindung zu
realisieren, d. h. durch einen "vorlaufenden" Stempelkopf für
einen einwandfreien, örtlich genau vorherbestimmbaren Stanzschnitt
zu sorgen. Dabei können selbstverständlich neben
den zuvor angegebenen unterschiedlichen Formen des
Stempelkopfes sowie der Matrize auch die axialen
Abmessungen des Stempels, insbesondere der Teile bzw.
Berreiche seines Kopfes den jeweiligen Erfordernissen entsprechend
verändert bzw. gewählt werden.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nach
stehend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Vorrichtung zum Anbringen eines als
Mutter ausgebildeten Hohlkörpers an einem
Blech mit einer Stempel-Stößeleinheit, wobei
links und rechts der vertikalen Mittelachse
Y unterschiedliche Positionen des Stößels
dargestellt sind,
Fig. 2 eine vergrößerte geschnittene Seitenansicht
gemäß Ausschnitt A in Fig. 1, wobei links
und rechts der Mittelachse Y unterschied
liche Arbeitspositionen wiedergegeben sind,
Fig. 3 einen Querschnitt eines Teils der vorzugs
weise zu verwendenden Matrize und
Fig. 4 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Stempel
kopf in Seitenansicht.
Nachfolgend wird anhand von Fig. 1 eine Stempel-Stößelein
heit am Beispiel ihres Einbaus in einen zum Befestigen von
Muttern bestimmten Stanzkopf erläutert.
Der in Fig. 1 dargestellte Stanzkopf weist im Unterschied
zu dem in der DE 34 46 978 A1 beschriebenen eine andere
Schneidkante und einen speziell ausgebildeten Stempel auf,
was weiter unten anhand der Fig. 1-4 näher erläutert wird.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist so ausgelegt, daß sie in
einer Stanz- und Prägepresse mit gegenüberliegenden, relativ
zueinander bewegbaren Platten oder Matrizenteilen eingebaut
werden kann. Die an einem tafelförmigen Werkstück 21 zu befe
stigenden Muttern 18 werden in den Stanzkopf 1 gefördert,
der ein an einer oberen Werkzeugplatte 3 befestigtes
Führungs- und Befestigungsgehäuse 2 besitzt. Der Stanzkopf 1
ist an einer Halteplatte 4 befestigt, die ihrerseits mittels
Bolzen, Schrauben oder mit anderen konventionellen Verbin
dungselementen an der oberen Werkzeugplatte 3 angebracht
ist.
Der Stanzkopf 1 weist einen unten mit einem Schaft 11
versehenen ringförmigen, zylindrischen Stößel 5 mit einem
Kolbenkopf 6 auf, der sich in einer zylindrischen Kammer 7
auf- und abwärts bewegen kann. Das Führungs- und Befesti
gungsgehäuse 2 besitzt einen Stößelkanal 8, in dem der
Stößel 5 geführt aufgenommen ist. Die Querschnittsform des
Stößels 5 hängt von der jeweiligen Verwendung ab. Die
Muttern 18 sind grundsätzlich ebenfalls zylindrisch, jedoch
ist auch ihre Querschnittsform vom jeweiligen Verwendungs
zweck abhängig und kann somit von der Zylinderform abwei
chen. Zum Beispiel kann der Kopf 19 der Mutter 18 hexagonal
oder oktagonal sein.
Zum Stanzkopf 1 gehört auch ein Stößelkopf 9, der sich rela
tiv zum Führungs- und Befestigungsgehäuse 2 während der Be
festigung der Mutter 18 in der in der DE 34 46 978 A1
erläuterten Weise bewegt. Der Stößelkopf 9 weist ebenfalls
einen Stößelkanal 10 auf, der den Schaft 11 des Stößels 5
aufnimmt und in dessen Bereich auch ein Stempel 12 reicht,
der sich in einer im ringförmigen Stößel 5 und in dessen
Schaft 11 vorhandenen Längsbohrung 14 befindet.
Gegenüber dem Stößelkopf 9 befindet sich eine in einer Matri
zenhalterung 13 eingefaßte, mit einem koaxial zum Stößel
kanal 10 verlaufenden Stempelaufnahmekanal 30 versehene
Matrize 17, auf deren Arbeitsfläche 22 das tafelförmige
Werkstück in Form eines Blechs 21 aufliegt.
Die besondere Ausgestaltung des Stempels 12 und der
Schneidkante 29 der Matrize 17 wird nun anhand der Fig. 2
bis 4 erläutert:
Fig. 2 zeigt die Stempel-Stößelanordnung mitsamt der an dem
Blech 21 zu befestigenden Mutter 18 im Zusammenwirken mit
der Matrize 17. Links von der Mittelachse Y ist die Mutter
18 mit ihrem Kopf 19 und ihrem Stanz-Nietteil 20
noch unverformt gezeigt, während die rechte Hälfte der
Darstellung die im wesentlichen fertiggestellte Nietver
bindung zeigt, die durch das Niederstoßen des Stößels 5
mitsamt Stößelschaft 11 innerhalb des Stößelkopfes 9 erzielt
wird.
Bei Verwendung dünner Bleche 21 besteht das Problem eines
zusätzlichen Butzen- bzw. Blechabfalls durch Einwirken
sowohl des Stempels 12 als auch der Stanzmutter 18 auf das
Blech 21. Erfindungsgemäß spielen sich bis zum Zeitpunkt der
Verformung des Butzen-Blechbereichs 32 genau die gleichen
Bewegungsabläufe ab, wie sie in der Offenlegungsschrift
34 46 978 beschrieben sind. Aufgrund einer besonderen Gestal
tung des Stempels 12, der am vorderen Schaftende 31 einen
kugelförmig abgerundeten Stempelkopf 24 aufweist, der einen
verringerten Durchmesser besitzt (siehe auch Fig. 4), und
der dargestellten Ausbildung der Schneidkante 29 erfolgt
jedoch das Ausstanzen des Butzens 34 abfallfrei.
Nachdem die Stanzmutter 18 im Stößelkopf 9 lagerichtig
zugeführt und während des Niedergangs in einem kalibrierten
vertikalen Kanal spielfrei auf das Blech 21 aufgesetzt
wurde, sorgt die Mutter 18 ohne Verformung ihres Stanz-Niet
teils 20 zunächst durch weiteres Drücken nach unten dafür,
daß das Blech 21 tellerförmig verformt wird. Dies ist
insbesondere die Folge davon, daß die Matrize 17 ein
umlaufendes Höckerprofil 25, 26 besitzt, das eine Ringmulde
27 radial außen umgibt, welche ihrerseits radial innen von
einem umlaufenden Schneidkörper 28 mit der der Ringmulde 27
zugewandten Schneidkante 29 begrenzt wird. Die Ringmulde 27
ist für die Verformung des Stanz-Nietteils 20 vorgesehen.
Die Schneidkante 29 ist niedriger als das Höckerprofil 25,
26 ausgebildet, so daß durch das Niedergehen der Stanzmutter
18 im Stempelaufnahmekanal 30 das Blech 21 in der erwähnten
Art zunächst tellerförmig auf die Matrize 17 zugeformt wird.
Nachdem das Blech 21 in der beschriebenen Weise tellerförmig
verformt wurde, erfolgt der erfindungsgemäße Stanzschritt
durch Zusammenwirken der Mutternschneidkante 33 und der
Schneidkante 29 in der aus der Fig. 2 ersichtlichen Weise,
worauf der Stempelkopf 24 am Stempel 12 eine weitere
Verformung des Butzen-Blechbereichs 32 herbeiführt bis zur
hutartigen Verformung des Butzens 34 gemäß der rechten
Hälfte der Fig. 2. In dieser Form kann der Butzen 34 die den
Stempelaufnahmekanal 30 nach unten fortsetzende
Matrizenbohrung 35 passieren.
Während dieses Umformvorgangs wird die Stanzmutter 18
ebenfalls weiter nach unten gegen das Blech 21 gedrückt und
formt aus diesem einen rohrförmigen Abschnitt 36. Gleichzei
tig wird aus dem Stanz-Nietteil 20 durch den in den Zwischen
raum 37 zwischen Stanz-Nietteil 20 und Stempel 12 eingrei
fenden Schneidkörper 28 und die benachbarte Ringmulde 27 ein
Nietwulst 38 so geformt, daß der rohrförmige Abschnitt 36
des Blechs 21 allseitig umfaßt wird.
Gleichzeitig wird aber durch die besondere Form der Matrize 17
mit dem konzentrischen Höckerprofil 25, 26 eine
Vertiefung im Blech 21 ausgebildet, die sicherstellt, daß
die eingestanzte und dabei gleichzeitig vernietete Stanzmut
ter 18 geringfügig gegen das umgebende Blech 21 zurücksteht.
Dabei wirkt der Stößelkopf 9 gleichzeitig als Niederhalter
und Formstempel, so daß schließlich die dem rechten Teil des
Querschnitts nach Fig. 2 zu entnehmende Verformung 39 des
Blechs 21 entsteht.
Der durch die Schneidkante 29 der Matrize 17 im Zusammenwir
ken mit dem Stanzteil 20 der Mutter 18 aus dem Blech 21
abgetrennte Butzen 34 erfährt aufgrund des vorlaufenden
Stempelkopfes 24 keine weitere Schneid- bzw. Stanzeinwir
kung, so daß zusätzlicher Blechabfall entfällt. Vielmehr
wird der Butzen 34 über die Formschräge 40 in Verbindung mit
dem kugelförmigen Stempelkopf 24 lediglich in die in der
rechten Hälfte der Fig. 2 dargestellte Napfform umgeformt.
Um sicherzustellen, daß nach Beendigung des Befestigungsvor
gangs der Mutter 18 an dem Blech 21 im Bereich des unteren
Totpunktes beim Hochfahren des Stempels 12 mit seinem
Stempelkopf 24 der verformte Butzen 34 nicht wieder mit
hochgezogen wird, sind in der Matrize 17 konzentrische
Rillen 41 vorgesehen, die einen geringfügig größeren
Durchmesser als der Innendurchmesser der Matrizenbohrung 35
aufweisen. Diese Rillen oder Nuten 41 sind unterhalb der
Formschräge 40 der Matrize angeordnet und verhindern im
Zusammenwirken mit der Expansionstendenz des verformten
Butzens 34, besonders im Bereich der Butzenkante 42, ein
Hochziehen des Butzens beim Zurückfahren des Stempels 12,
weil sich die Butzenkante 42 in den Rillen 41 verhakt (siehe
auch Fig. 3). Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Rillen 41 asymmetrisch ausgebildet, wobei die der Matrizen
arbeitsfläche 22 abgewandte Nut- bzw. Rillenwandung in einem
spitzeren Winkel in die Wandung der Matrizenbohrung 35 über
geht als die der Arbeitsfläche 22 der Matrize 17 zugewandte,
wodurch einerseits ein leichteres Schieben des verformten
Butzens 34 nach unten und andererseits ein stärkerer Wider
stand im Falle des Einwirkens einer nach oben gerichteten
Kraft auf den Butzen 34 erreicht wird.
Claims (15)
1. Verfahren zum Anbringen eines aus einem Kopf (19) und
einem Stanz-Nietteil (20) bestehenden Hohlkörpers (18)
an einem tafelförmigen, insbesondere aus Blech
bestehenden Werkstück (21), bei dem zunächst ein Butzen
(34) aus dem tafelförmigen Werkstück (21) mittels einer
Anordnung bestehend aus dem Hohlkörper (18), einem durch
den Hohlkörper (18) hindurchgeführten Stempel (12), und
einem den Stempel (12) umgebenden Ringstößel (5), durch
den das Stanz-Nietteil (20) beaufschlagbar ist, einer
seits und einer mit diesen zusammenarbeitenden Matrize
(17) andererseits, welche einen zentralen Stempelauf
nahmekanal (30) und, an dessen Eingang, einen ringför
migen Schneidkörper (28) aufweist, ausgestanzt wird und
anschließend der Hohlkörper (18) und das von ihm beauf
schlagte Werkstück (21) radial außerhalb des Schneidkör
pers (28) in eine in der Matrize (17) vorhandene Ring
mulde (27) eingedrückt und dabei vernietet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch den Hohlkörper (18) hindurchgeführte
Stempel (12) den auszustanzenden Butzen (34) in Stanz
richtung vorverformt und der Butzen (34) an einer radial
außen am Schneidkörper (28) vorgesehenen Schneidkante
(29) mittels des Stanz-Nietteils (20) ausgestanzt wird.
2. Vorrichtung zum Anbringen eines aus einem Kopf (19) und
einem Stanz-Nietteil (20) bestehenden Hohlkörpers (18) an
einem tafelförmigen, insbesondere aus Blech bestehenden
Werkstück (21), wobei zunächst ein Butzen (34) aus dem
tafelförmigen Werkstück (21) ausgestanzt und anschließend
der Hohlkörper (18) in der so entstandenen Öffnung mit
dem tafelförmigen Werkstück (21) vernietet wird, mit einem
durch den Hohlkörper (18) hindurchgeführten, voreilenden
Stempel (12), einem den Stempel (12) umgebenden Ring
stößel (5), durch den der Hohlkörper (18) beaufschlagbar
ist, und einer mit diesen zusammenarbeitenden Matrize
(17), die einen zentralen Stempelaufnahmekanal (30), an
dessen Eingang sich ein ringförmiger Schneidkörper (28)
befindet, sowie eine radial außerhalb des Schneidkörpers
(28) vorhandene Ringmulde (27) umfaßt, zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß am radial äußeren Rand des Schneidkörpers (28) eine
Schneidkante (29) vorgesehen ist und der Stempel (12)
einen abgerundeten Stempelkopf (24) verringerten Durch
messers aufweist, der den auszustanzenden Butzen (34)
vorverformt, so daß das Ausstanzen des Butzens (34)
lediglich von dem Stanz-Nietteil (20) an der am radial
äußeren Rande des Schneidkörpers (28) vorgesehenen
Schneidkante (29) erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempelkopf (24) aus einem an seiner Spitze
abgerundeten Kegel besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempelkopf (24) aus einer Kalotte besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Kalotte auf einem an dem freien Ende des
Stempels (12) angeordneten Kegelstumpf befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kalotte und der Kegelstumpf einstückig miteinan
der ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (12) und der Stempelkopf (24) einstückig
miteinander ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (12) und der Schaft (11) des Ringstößels (5)
einstückig miteinander ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrize (17) ein konzentrisches Höckerprofil
(25, 26) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkante (29) niedriger als das Höckerprofil
(25, 26) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein radial außerhalb des Höckerprofils (25, 26) ge
legenes Teil der Arbeitsfläche (22) der Matrize (17) nie
driger als der tiefste Punkt der Ringmulde (27) ausge
bildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempelaufnahmekanal als eine Matrizenbohrung (35)
ausgebildet ist, die eine in Richtung zur Ar
beitsfläche (22) der Matrize (17) selbsttätig wirkende
Rückhalteform aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine konzentrische Rille (41) in der
Matrizenbohrung (35) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Matrizenbohrung (35) mehrere im Profil wider
hakenförmige konzentrische Rillen (41) vorgesehen sind,
wobei die der Arbeitsfläche (22) der Matrize (17) abge
wandte Rillenwandung in einem spitzeren Winkel in die
Wandung der Matrizenbohrung (35) übergeht als die der
Arbeitsfläche (22) der Matrize (17) zugewandte Rillen
wandung.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Matrizenbohrung (35) unterhalb der konzen
trischen Rillen (41) mindestens auf den größten Rillen
durchmesser erweitert.
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