DE19647089A1 - Vorrichtung zum kontrollierten Aufsprühen von pulverförmigen Schmiermitteln auf Stempel und Matrizen von Tablettenpressen - Google Patents
Vorrichtung zum kontrollierten Aufsprühen von pulverförmigen Schmiermitteln auf Stempel und Matrizen von TablettenpressenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufsprühen von pulverförmigen
Schmiermitteln auf Stempel und Matrizen von Tablettenpressen.
In der Literatur werden Schmiermittelsysteme beschrieben, die das Schmiermittel sowohl
in flüssiger Form (als Dispersion in alkoholischen Lösungsmitteln) als auch pulverförmig
auf Stempel und Matrizen von Tablettenpressen aufsprühen.
In EP 262 538 wird ein System beschrieben, das ein Schmiermittel aus einem Reservoir
über eine Pumpe zu einer Düse transportiert. Die Pumpe ist hierbei mit der Tabletten
maschine synchronisiert. Das Schmiermittel besteht aus einer alkoholischen Schmiermittel
dispersion, die aus GMP-Gründen problematischer ist als die Verwendung des pulver
förmigen Schmiermittels.
Ähnliches gilt für die Vorrichtungen gemäß DE 42 03 273. Diesen Vorrichtungen ist ge
meinsam, daß eine flüssige Schmiermitteldispersion mit den genannten Nachteilen ver
sprüht wird.
Ferner wird in EP 0 336 197 die gezielte Abgabe dosierter Mengen von feinverteilten Fest
stoffen mit einer Venturi-Düse beschrieben. Dabei wird von einer diskontinuierlichen
Steuerung für den Schmiermitteltransport Gebrauch gemacht. Es ist auch keine Regelung
für die Schmiermittelzugabe vorgesehen. Weiterhin stehen bei dieser Vorrichtung der
Schmiermittelvorrat, das Fördersystem und die Düse unmittelbar neben der Tabletten
presse und können aus GMP-Gründen nicht in einen anderen Raum verlagert werden.
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Verbesserung an einer Vorrichtung zum
Besprühen der Preßwerkzeuge in einer Tablettenpresse mit einem in einem Luftstrom
dispergierten pulverförmigen Schmier- oder Trennmittel. Diese Vorrichtung besteht
aus mindestens einer Sprühdüse zur Beaufschlagung der Preßwerkzeuge mit dem
pulverhaltigen Luftstrom, einem Saugsystem zur Absaugung der überschüssigen
Schmiermittelreste an den Preßwerkzeugen und einer Dosiereinrichtung mit einem
Luftstrahlinjektor zur reproduzierbaren Beladung des Luftstroms mit dem Schmier
mittel.
Ausgehend von dieser Vorrichtung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schmiermittelzu
führung zur Tablettenpresse in der Weise zu verbessern, daß auch bei kritischem, zum
Anbacken neigenden Tablettiergut stets eine ausreichende Schmierung der Preßwerk
zeuge mit dem pulverförmigen Schmiermittel erfolgt und durch Ansetzen von
Tablettiergut an den Stempeloberflächen bedingte Betriebsstörungen sicher vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Preßwerkzeuge der
Tablettenpresse mit einem Sensor in Wirkverbindung stehen, der ein für die Belegung
der Preßwerkzeug-Oberflächen mit dem Schmiermittel charakteristisches Ausgangs
signal erzeugt, das die am Saugsystem abgesaugte Luftmenge und/oder die Beladung
des Luftstroms mit dem Pulver steuert. Entweder wird also die abgesaugte Luftmenge
oder die Beladung des Luftstroms mit dem Pulver derart nachgestellt, daß eine aus
reichende Belegung der Preßwerkzeug-Oberflächen mit dem Schmiermittel sicherge
stellt ist. Es ist aber auch möglich und in vielen Fällen von Vorteil, wenn beide Arten
der Nachstellung miteinander kombiniert werden. Durch diese spezielle Rück
kopplung wird unabhängig vom Betriebszustand eine bedarfsgerechte, reproduzierbar
einstellbare, optimale Schmierung der Preßwerkzeuge gewährleistet.
Als Sensor ist z. B. ein Kraftmeßfühler geeignet, der ein für die zum Ausstoßen der
Tabletten aus den Preßwerkzeugen erforderliche Kraft charakteristisches Ausgangs
signal erzeugt.
Vorteilhaft wird jedoch ein Sensor eingesetzt, der aus einem optischen Re
flexionssensor zur Erfassung des an der Oberfläche der Preßwerkzeuge reflektierten
Lichts besteht. Die Wirkung dieses optischen Sensors beruht darauf, daß bei einer
stärkeren Belegung der Stempeloberflächen mit dem pulverförmigen Schmiermittel
weniger Licht reflektiert wird, so daß das Sensorsignal abnimmt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Sensor mit einem
Regelkreis verbunden, der bei einer Änderung des Sensor-Ausgangssignals die
Absaugleistung des Saugsystems und damit die Belegung der Preßwerkzeug-
Oberflächen mit dem Schmiermittel so nachregelt, daß die Abweichung des Sensor-
Ausgangssignals von einem voreingestellten Sollwert So oder K0 minimiert wird. Die
Absaugleistung des Saugsystems wird also als Stellgröße benutzt, um die Belegung
mit Schmiermittel und damit die Intensität und Wirksamkeit der Schmierung nachzu
regeln. Bei einer geringeren Absaugung bleibt nämlich ein größerer Schmiermittel
anteil auf den Preßstempel-Oberflächen haften. Bei einer stärkeren Absaugung wird
dagegen mehr Pulver abgesaugt, so daß die Belegung geringer wird.
Bei Verwendung eines Kraftsensors als Meßfühler für die Belegung wird die
Regelung so ausgeführt, daß der Kraftsensor bei einer Zunahme des Ausgangssignals
bis zu einem Grenzwert K1 das Saugsystem zur Verringerung der Absaugleistung ver
anlaßt.
Wie schon erwähnt, wird jedoch vorzugsweise ein Reflexionssensor als Meßfühler für
die Belegung verwendet. In diesem Fall ist die Regelung dann so ausgeführt, daß der
Reflexionssensor bei einer Abnahme seines Ausgangssignals bis zu einem Grenzwert
S1 das Saugsystem zu einer Verringerung der Absaugleistung veranlaßt.
Eine Weiterentwicklung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Aus
gangssignal des Kraftsensors bei Überschreitung des Grenzwerts K1 oder das Aus
gangssignal des Reflexionssensors bei Unterschreitung des Grenzwerts S1 die Dosier
einrichtung zu einer erhöhten Eindosierung von Schmiermittel in den zur Sprühdüse
strömenden Luftstrom veranlaßt, bis der Grenzwert K1 wieder unterschritten bzw. der
Grenzwert S1 wieder überschritten wird. Auf diese Weise wird einem Betriebszustand
Rechnung getragen, bei dem sich Produkt (Tablettiergut) an den Stempeloberflächen
abzusetzen beginnt und der Sensor trotz Verringerung der Schmiermittelabsaugung
eine weiter erhöhte Tabletten-Ausstoßkraft oder (im Falle des optischen Sensors) eine
weiter verringerte Reflexion signalisiert. Die in diesem Fall erforderliche noch stärkere
Intensivierung der Schmierung kann hier offensichtlich durch eine weitere Ver
ringerung der Schmiermittelabsaugung nicht mehr erreicht werden. Eine Rückführung
in den normalen Regelzustand ist dann nur noch mit Hilfe einer stärkeren Beladung
des Luftstroms mit dem pulverförmigen Schmiermittel möglich. Die stärkere Be
ladung wird also als Hilfsstellgröße eingeführt, wenn die Nachstellung der Absaug
leistung nicht mehr ausreicht, die Regelgröße, d. h. das für die Schmiermittelbelegung
der Preßwerkzeuge charakteristische Sensorsignal, auf den Sollwert zurückzuführen.
Wie schon erwähnt, tritt erfahrungsgemäß dieser Fall ein, wenn sich an den Ober
flächen der Preßwerkzeuge Produkt absetzt.
Für den Fall, daß besonders hohe Anforderungen an die Dosiergenauigkeit gestellt
werden, kann es es zweckmäßig sein, eine zusätzliche, mit der Dosiervorrichtung zu
sammenarbeitende Regelvorrichtung einzubauen, um eine hohe Konstanz der Be
ladung des Förderluftstroms mit dem Schmiermittel zu gewährleisten.
Eine weitere wichtige Verbesserung der Erfindung besteht darin, daß die Sprühdüse für
die Beaufschlagung der Preßwerkzeuge mit dem Schmiermittel zusammen mit der Ab
saugeinrichtung zur Entfernung des überschüssigen Schmiermittels in den Füllschuh
der Tablettenpresse eingebaut ist. Im Bedarfsfall kann auch noch der zum Abtransport
der ausgestoßenen Tabletten erforderliche Abstreifer ebenfalls am Füllschuh befestigt
werden. Diese integrierte platzsparende Bauweise hat den Vorteil, daß bereits vor
handene Tablettenpressen mit dem neuen Schmiermittelsystem problemlos nachge
rüstet werden können.
Die Dosiereinrichtung für die Einspeisung des pulverförmigen Schmiermittels in den
mit einem Injektor erzeugten Förderluftstrom besteht zweckmäßig aus einem mit
Rührarmen und einem Rührkorb versehenen, vertikal aufgestellten Vorratsbehälter,
der an seinem Boden eine Austragsöffnung aufweist. Zum Weitertransport des ausge
tragenen Pulvers in den Luftstrahlinjektor dient vorteilhaft eine unterhalb der Aus
tragsöffnung des Vorratsbehälters angeordnete Schwingförderrinne (Rüttelrinne).
Mit der Erfindung werde folgende Vorteile erzielt:
- - Das neue geregelte Schmiermittelsystem gewährleistet auch bei der Tablettierung von kritischen, zum Ansetzen neigenden Produkten eine zuverlässige und be triebssichere Schmierung der Stempeloberflächen in der Tablettiermaschine. Dadurch können Betriebssicherheit und Standzeit verbessert werden.
- - Da nur wenige zusätzliche Bauteile erforderlich sind, die im Füllschuh der Tablettenpresse integriert werden können, ist es ohne große Schwierigkeiten möglich, auch bereits vorhandene Anlagen mit relativ geringen Kosten nachzu rüsten. Insbesondere können auch bei Tablettenpressen mit engen Raumverhält nissen im Füllschuhbereich die Vorteile der externen Tablettenschmierung re alisiert werden.
- - Das Konstruktionsprinzip des erfindungsgemäßen Schmiermittelsystems ermög licht eine räumlich getrennte Aufstellung des Schmiermittelvorrats und der pneu matischen Fördereinrichtung von der Tablettenpresse, so daß die Voraus setzungen für einen GMP-gerechten Betrieb erfüllt sind.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Regelschema für die Schmiermittelzugabe,
Fig. 2 eine Draufsicht eines modifizierten Füllschuhs mit den zum Schmier
mittelsystem gehörenden Einbauten und
Fig. 3 die Dosier- und Fördereinrichtung für das pulverförmige Schmiermittel.
Gemäß Fig. 1 und Fig. 3 befindet sich das pulverförmige Schmiermittel, z. B.
Magnesiumstearat, in einem zylindrischen Vorratsbehälter 1. In den Vorratsbehälter 1
ist ein Rührwerk 2 mit einem korbähnlichen Rührkörper 3 und Rührflügeln 4 einge
baut. Das Rührwerk 2 wird von einem Drehzahl-gesteuerten Motor 5 angetrieben.
Durch das umlaufende Rührwerk 2 wird das Schmiermittel im Behälter ständig aufge
lockert und rieselt im gleichmäßigen Produktstrom durch die Austrittsöffnung 6 (s.
Fig. 3) am Boden des Vorratsbehälters 1 auf eine unterhalb des Vorratsbehälters an
gebrachte Rüttelrinne 7 (Schwingförderer), die zur Einfüllöffnung 8 eines Luftstrahl
injektors 9 führt. Der Luftstrahlinjektor 9 ist über ein Ventil 10 mit einer Druckluft
quelle verbunden. Mit dem Ventil 10 wird die Luftmenge und damit die Förder
leistung des Luftstrahlinjektors 9 gesteuert. Das pulverförmige Schmiermittel wird im
Luftstrahlinjektor 9 angesaugt und durch einen Schlauch 12, der mehrere Meter lang
sein kann, zu einer in den Füllschuh 13 einer Rundläufer-Tablettenpresse eingebauten
Sprühdüse 14 gefördert (s. Fig. 2).
Die schlitzförmige Sprühdüse 14 teilt den mit dem Schmiermittel beschickten Luft
strahl in Richtung auf Oberstempel 15a und Unterstempel 15b der Tablettenpresse.
Mit Hilfe dieser Düsenkonstruktion ist es möglich, Ober- und Unterstempel und die
Matrize der Tablettenpresse mit dem Schmiermittel zu besprühen. Ebenfalls in den
Füllschuh eingebaut ist eine Absaugeinrichtung 16 zur Entfernung des überschüssigen,
nicht auf den Preßwerkzeug-Oberflächen haftenden Schmiermittels. Sie besteht aus
einer in Laufrichtung der Preßstempel hinter der Sprühdüse 14 angeordneten, eben
falls im Füllschuh integrierten, konisch erweiterten Absaugöffnung, die mit einer
Saugleitung 17 verbunden ist (s. Fig. 1). Weiterhin ist hier der zum Umlenken in einen
Auswurfschacht erforderliche Tablettenabstreifer 18 aus Platzersparnisgründen an
dem Füllschuh 13 angebracht und nicht, wie sonst üblich, direkt an der
Tablettenpresse. Die Saugleitung 17 ist über ein Regelventil 19 mit einer Saugpumpe 20
verbunden. Mit dem ferneinstellbaren Regelventil 19 kann die Saugleistung an der
Absaugöffnung 16 variiert werden. Es wurde getunden, daß die Saugleistung eine ge
eignete Stellgröße darstellt, um die Belegung der Preßstempel-Oberflächen mit dem
Schmiermittel zu steuern. Die Belegung nimmt mit abnehmender Saugleistung zu und
umgekehrt mit wachsender Saugleistung ab.
Die Belegung der Preßstempel-Oberflächen mit dem Schmiermittel wird mit Hilfe
eines Reflexionssensors 21 gemessen, der in Laufrichtung der Tablettenstempel hinter
der Absaugeinrichtung 16 seitlich der vorbeilaufenden Stempel an der Tablettenpresse
angebracht ist. Bei dem Reflexionssensor 21 handelt es sich um ein handelsübliches
Bauelement, bei dem das Primärlicht und das Meßlicht durch Lichtleiter zu- bzw. ab
geführt wird. Das Meßlicht wird dabei photoelektrisch in ein elektrisches Meßsignal
umgewandelt, das umgekehrt proportional zu der Belegung mit dem Schmiermittel
ist. Je größer also die Belegung, desto kleiner ist die Intensität des an der Stempel
oberfläche reflektierten Lichts und desto kleiner auch die Größe des Meßsignals. Das
Meßsignal wird verstärkt (Meßverstärker 22) und einer Steuer- bzw. Regeleinheit 23
zugeführt, deren Funktion nachfolgend beschrieben wird:
Die Regeleinheit 23 umfaßt einen Eingang für die Meßleitung 24 und vier Ausgänge
für Steuerleitungen. Die Steuerleitung 25 ist mit der Dosiervorrichtung 2, die Steuer
leitung 26 mit der Rüttelrinne 7, die Steuerleitung 27 mit dem Luftstrahlinjektor-
Ventil 10 und die Steuerleitung 28 mit dem Stellventil 19 in der Saugleitung 17 ver
bunden. Der normale Betriebszustand der Regeleinheit 23 ist dadurch charakterisiert,
daß bei einer Abnahme des Meßsignals am Reflexionssensor 21, was einer Zunahme
der Belegung der Stempeloberfläche mit Schmiermittel entspricht, die Absaugleistung
an der Saugöffnung 16 dadurch erhöht wird, daß das Stellventil 19 über die Steuer
leitung 28 weiter geöffnet und umgekehrt bei einer Zunahme des Reflexionssignals
(entsprechend einer Abnahme der Schmiermittelbelegung) zur Verminderung der Ab
saugleistung stärker geschlossen wird. Eine geringe Schmierung (bei einer starken Ab
saugung) führt also zu einem großen Meßwert, eine starke Schmierung (bei einer
schwachen Absaugung) zu einem kleinen Meßwert. Das Ventil 19 und damit die Ab
saugleistung wird nun von der Regeleinheit 23 so nachgestellt, daß die Schmiermittel
belegung der Preßwerkzeuge auf einem vorgegebenen Sollwert S0 gehalten wird,
bzw. die Abweichung von diesem Sollwert minimiert wird.
Die Praxis hat aber gezeigt, daß es Fälle gibt, wo das Meßsignal erfahrungsgemäß
nach Unterschreitung eines bestimmten Grenzwerts S1 trotz Erhöhung der Absaugung
nicht ansteigt, sondern konstant bleibt oder sogar noch weiter abnimmt. In diesem Fall
hat sich Tablettiergut (Produkt) an der Stempeloberfläche abgesetzt und die Erhöhung
der Schmiermittelbelegung durch Verringerung der Absaugleistung reicht nicht mehr
aus, um das Ansetzen von Produkt zu verhindern. Dies bedeutet, daß die Nachstel
lung der Absaugleistung nicht mehr zu dem gewünschten Erfolg führt, so daß die
Regelung blockiert ist und ausfällt. Das Problem läßt sich aber mit Hilfe einer zusätz
lichen Regelung (Tandem-Regelung) lösen, die in diesem Fall für eine höhere Be
ladung des Injektorluftstroms mit dem Schmiermittel sorgt. Zu diesem Zweck wird
über die Steuerleitung 25 die Drehzahl des Dosierer-Motors 5 und damit auch die in
den Luftstrahlinjektor 9 eindosierte Schmiermittelmenge so weit erhöht, bis der Pro
duktansatz an den Stempeln verschwindet. Der Meßwert überschreitet dann wieder
den Grenzwert S1, so daß die Regelung in den normalen Regelbereich zurückgeführt
werden kann, in dem wieder die Absaugleistung als Stellgröße für die Schmiermittel
belegung verwendet wird. Falls erforderlich, kann bei der erhöhten Eindosierung von
Schmiermittel die Schwingfrequenz der Rüttelrinne 7 (über die Steuerleitung 26) und
der Mengenstrom der Förderluft in den Luftstrahlinjektor 3 (über das Ventil 10 und
die Steuerleitung 27) von der Regeleinheit 23 nachgestellt werden.
Anstelle des optischen Reflexionssensors 21 kann auch ein Kraftsensor verwendet
werden, der die zum Ausstoßen der fertigen Tabletten aus der Matrize der Tabletten
presse erforderliche Kraft (Ausstoßkraft) mißt. Solche Kraftsensoren sind bei den
meisten handelsüblichen Tablettenpressen bereits eingebaut. Dabei wird von dem
funktionalen Zusammenhang Gebrauch gemacht, daß die Ausstoßkraft mit
wachsender Schmiermittelbelegung abnimmt und mit abnehmender Schmiermittelbe
legung zunimmt. Analog zu der vorbeschriebenen Regelung auf Basis des Reflexions
sensors wird die gemessene Ausstoßkraft mit einem vorgewählten Sollwert K0 ver
glichen und die Absaugleistung so nachgestellt, daß die Abweichung von diesem Soll
wert wieder möglichst gering ist. Auch hier kann wiederum von der Option der Er
höhung der Pulverbeladung im Förderluftstrom Gebrauch gemacht werden, wenn ver
fahrungsgemäß nach Überschreitung eines Grenzwerts K1 für die Ausstoßkraft die
Veränderung der Absaugleistung im Falle von Produktansatz an den Stempelober
flächen nicht mehr ausreicht, den ursprünglich eingestellten Sollwert K0 für die Aus
stoßkraft einzuregeln.
Eine Variante der Erfindung besteht darin, daß nicht die Absaugung an den Preß
stempeln als Stellgröße benutzt wird, um die Schmiermittelbelegung der Preßstempel-
Oberflächen nachzuregeln, sondern von vornherein die Pulverbeladung des Injektor
luftstroms. In diesem Fall wird die Absaugleistung konstant gehalten und nur die
Dosierrate für die Eindosierung des Schmiermittels in den Injektorluftstrom und gege
benenfalls auch noch die Menge der Injektorluft derart nachgestellt, daß die Differenz
zwischen dem mit dem Kraftsensor oder Reflexionssensor gemessenen Istwert der
Schmiermittelbelegung und dem Sollwert K0 bzw. S0 auf Null gebracht (minimiert)
wird. Diese Art der Regelung hat aber unter Umständen einen größeren Schmiermit
telverbrauch zur Folge.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Besprühen der Preßwerkzeuge in einer Tablettenpresse mit
einem in einem Luftstrom dispergierten pulverförmigen Schmier- oder Trennmit
tel, bestehend aus mindestens einer Sprühdüse (14) zur Beaufschlagung der Preß
werkzeuge mit dem pulverhaltigen Luftstrom, einem Saugsystem (16, 19, 20) zur
Absaugung der überschüssigen Schmiermittelreste an den Preßwerkzeugen und
einer Dosiereinrichtung (1, 2, 3, 4, 5, 6) mit einem Luftstrahlinjektor (3) zur
reproduzierbaren Beladung des Luftstroms mit dem Schmiermittel, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Preßwerkzeuge (15a, 15b) der Tablettenpresse mit einem
Sensor (21) in Wirkverbindung stehen, der ein für die Belegung der Preßwerk
zeug-Oberflächen mit dem Schmiermittel charakteristisches Ausgangssignal er
zeugt, das die am Saugsystem (16, 19, 20) abgesaugte Luftmenge und/oder die
Beladung des Luftstroms mit dem Pulver steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor aus
einem Kraftmeßfühler besteht, der ein für die zum Ausstoßen der Tabletten aus
den Preßwerkzeugen erforderliche Kraft charakteristisches Ausgangssignal er
zeugt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor aus
einem optischen Reflexionssensor (21) zur Erfassung des an der Oberfläche der
Preßwerkzeuge reflektierten Lichts besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
(21) mit einem Regelkreis (16, 17, 19, 23) verbunden ist, der bei einer Änderung
des Sensor-Ausgangssignals die Absaugleistung des Saugsystems (16, 19, 20)
und damit die Belegung der Preßwerkzeug-Oberflächen mit dem Schmiermittel
so nachstellt, daß die Abweichung des Sensor-Ausgangssignals von einem vorge
geben Sollwert minimiert wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftsensor bei
einer Zunahme des Ausgangssignals bis zu einem Grenzwert K1 das Saugsystem
zur Verringerung der Absaugleistung veranlaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reflexionssensor (21) bei einer Abnahme seines Ausgangssignals bis zu einem
Grenzwert S1 das Saugsystem (16, 19, 20) zu einer Erhöhung der Absaugleistung
veranlaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus
gangssignal des Kraftsensors bei Überschreitung des Grenzwerts K1 oder das
Ausgangssignal des Reflexionssensors (21) bei Unterschreitung des Grenzwerts S1
die Dosiereinrichtung (1, 2, 3, 4, 5, 6) zu einer erhöhten Eindosierung von
Schmiermittel in den Luftstrom veranlaßt, bis der Grenzwert K1 wieder unter
schritten bzw. der Grenzwert S1 wieder überschritten wird.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
eine Regelvorrichtung vorgesehen ist, die die Dosierrate für die Beladung des
Luftstroms konstant hält.
9. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüh
düse (14) für die Beaufschlagung der Preßwerkzeuge (15a, 15b) mit dem
Schmiermittel zusammen mit einem Abstreifer (18) für die Tabletten und einer
Absaugeinrichtung (16) zur Entfernung des überschüssigen Schmiermittels in den
Füllschuh der Tablettenpresse eingebaut ist.
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosier
einrichtung aus einem mit Rührarmen (4) und einem Rührkorb (3) versehenen,
vertikal aufgestellten Vorratsbehälter (1) besteht, der an seinem Boden eine Aus
tragsöffnung (6) aufweist, und daß unterhalb der Austragsöffnung (6) eine
Schwingförderrinne (7) zum Transport des aus dem Vorratsbehälter (1) heraus
rieselnden pulverförmigen Schmiermittels in den Luftstrahlinjektor (9) angeordnet
ist.
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