DE19646517A1 - Gasdichtungssystem, insbesondere gegen CKW-belastete Bodenluft - Google Patents

Gasdichtungssystem, insbesondere gegen CKW-belastete Bodenluft

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DE19646517A1
DE19646517A1 DE1996146517 DE19646517A DE19646517A1 DE 19646517 A1 DE19646517 A1 DE 19646517A1 DE 1996146517 DE1996146517 DE 1996146517 DE 19646517 A DE19646517 A DE 19646517A DE 19646517 A1 DE19646517 A1 DE 19646517A1
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Germany
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sealing system
gas sealing
drainage
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DE1996146517
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Volker Dr Hinke
Bernhard Koch
Lutz Werner
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MELIOR GmbH
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MELIOR GmbH
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D27/00Foundations as substructures
    • E02D27/32Foundations for special purposes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Structural Engineering (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft ein System in Sinne eines Ver­ fahrens und einer Anordnung zur Abwendung des Eindringens kontaminierter Bodenluft in Bauwerke. Dabei geht es besonders um Bodenluft, in der Chlor-Kohlenwasserstoffe enthalten sind.
Es ist bekannt, daß in Bodenluft häufig Chlor-Kohlen­ wasserstoffe, namentlich Tetrachlormethan (CCl4), Trichlormethan (CHCl3) und Tetrachlorethen (C2Cl4) in einer Konzentration enthalten sind, die die Grundwerte für Schadstoffe weit überschreiten. Unabhängig von den in Bodenluftuntersuchungen ermittelten Konzentrationen ist bei Baumaßnahmen in gefährdeten Gebieten mit CKW- Migrationen aus dem Untergrund zu rechnen, die sich in geschlossenen Räumen in gesundheitsschädigender Konzen­ tration aufgrund ihres hohen Durchdringungsvermögens durch alle Gesteinsschichten und üblichen Baustoffe anreichern können. Ist, wie vielfach, die durchgreifende Sanierung der vorgesehenen Bebauungsfläche nicht möglich bzw. nicht sinnvoll, da die CKW-Quelle nicht dauerhaft beseitigt werden kann, steht zwingend das Problem, ein zuverlässiges Flächenabdichtungssystem gegen CKW-Gase zu schaffen.
Ein solches "CKW-geschütztes Bauen" bedeutet, den Unter­ grund abzudichten und die Wegsamkeit der chlorierten Kohlenwasserstoffe wirksam zu unterbinden. Nach dem Stand der Technik erfolgt die Abdichtung des Baugrundes mit Hilfe von CKW-beständigen Kunststoffen. Die dafür in Frage kommenden Kunststoffe sind seit längerem bekannt (vgl. Leitfaden, Umgang mit leicht flüchtigen chlorierten und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Wasserwirtschafts­ verwaltung, Heft 22, Baden-Württemberg, Ministerium für Umwelt - Dezember 1989 -) und können als Abdichtungs­ stoffe, Folien, Beschichtungen, Auskleidungen und in anderen Varianten verwendet werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer solchen passiven CKW-Dichtung ist die Errichtung von PE-HD-Alu­ minium-Sperrschichtbahnen. Dieses Verfahren kann analog der bekannten Technologie für "Radon-geschütztes Bauen" nachvollzogen werden, welches bezüglich der Migrationswege und des Schutzes der Raumluft vor Anreicherungen gesund­ heitsschädigender Stoffe eine ähnliche Problematik aufweist.
In jeder Ausführung sind die bislang üblichen Abdichtungs­ maßnahmen aufwendig. Dieser Umstand befriedigt insbeson­ dere dann nicht, wenn im Zuge späterer, aber bereits jetzt feststehender umfassender Sanierungsmaßnahmen die CKW- Quelle beseitigt werden kann.
Es ist daher Ziel der Erfindung, vor allem für den Fall, daß ein Dichtungssystem zur Vermeidung des Eindringens kontaminierter Bodenluft in Bauwerke eigentlich nur temporär benötigt wird, eine allen Anforderungen entsprechende, jedoch nachhaltig kostengünstigere Lösung vorzuschlagen. Dabei steht die Aufgabe, ohne CKW- gasundurchlässige Bauelemente auszukommen.
Erfindungsgemäß wird hierfür das Dichtungssystem als aktive Dichtung mit belüfteter Gasdränung ausgeführt. Vorzugsweise wird die Variante eines zwangsbelüfteten Gasdräns gewählt. Hierbei wird atmosphärisch unbelastete Luft in eine horizontale Steindränschicht gedrückt, die über eine definierte Sandschicht unter der Außenwand (Frostschürze) des zu schützenden Gebäudes der Atmosphäre zugeführt wird. Aufgabe der Belüftung ist es, im Hohl­ raumbereich des Gründungsplanums des Steindräns einen Überdruck zu erzeugen und so die schadstoffbelastete Bodenluft im Bodenkörper zu halten und in der Druckaus­ gleichszone in geringem Maß vom Bauwerk wegzuführen.
Die caisson-ähnliche Konstruktion des Systems erfordert die Herstellung quasi-stationärer Druckverhältnisse der Bodenluft im Gründungsbereich des Bauwerkfußes. Dazu wird ein Druckregler verwendet, der nach Strömungsmessungen, insbesondere an der Außenwand des Bauwerkes unter der Frostschürze, auf den geforderten Wert eingestellt ist.
Eine Reduzierung des Dampfdruckes der Betriebsluft vor der Einspeisung in das System ist nicht notwendig. Das im Rohrsystem entstehende Kondenswasser kann durch gezielte Perforationen bzw. Bohrungen entweichen und versickert gemeinsam mit dem Kondenswasser des Steindräns über die gesamte Fläche in den Untergrund.
Das erfindungsgemäße Gasdichtungssystem ist zweckmäßiger­ weise in das spätere Sanierungsverfahren integriert. Nach vollendeter Sanierung des Standortes kann der Betrieb des Dichtungssystems eingestellt werden; einer Demontage der raumbelasteten Anlagenteile steht dann nichts entgegen.
Der Gasdrän ist gegen den Baugrund durch ein Vlies mit Zwei-Schicht-Aufbau geschützt, welches gleichsam als Trennschicht funktioniert. In analoger Weise erfolgt dies durch geeignete Bewehrung oder ebenfalls Vlies bei den Luftzuführungsrohren. Die geschlitzten Dränrohre sind dagegen auf der ersten Schicht des Dränkörpers frei verlegt und in die Dränschicht eingebunden.
Die vorgeschlagene Systemlösung verzichtet also völlig auf CKW-gasundurchlässige Bauelemente. Die Forderungen an die zu verwendenden Materialien beschränken sich damit nur auf "Luftundurchlässigkeit" und die Befriedigung baustatischer Erfordernisse. Insbesondere für eine temporäre Nutzung ist diese Lösung unter wirtschaftlichen Aspekten vorteilhaft.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs­ beispieles mit Bezug auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 zeigt im Längsschnitt den erfindungs­ gemäßen Aufbau in schematischer Darstellung. Der Gasdrän besteht aus einer luftdichten Kunststoffolie 1 und dem darunterliegenden Steindrän 2 mit mindestens 30% Hohl­ raumvolumen. Durch Einbau eines Rohrdränsystems 3 mit Zwangsbelüftung 4 wird ein Porenüberdruck im Baugrund 5 erzeugt, so daß der Schadstoffpfad unterbrochen wird. Das Eindringen schadstoffbelasteter Luft in den Steindrän 2 und in den Baukörper 6 wird damit verhindert. Bei Verringerung der Luftzufuhr, insbesondere bei Stillstand der Belüftungsanlage, kann die im Baugrund befindliche Fremdluft über den Steindrän 2 unter den Außenwänden (Frostschürzen) 7 des Baukörpers 6 in die Atmosphäre entweichen. Die Funktionselemente werden durch die Schutzvliese 8, 9 und 10 gesichert.
Bezugszeichenliste
1
Kunststoffolie
2
Steindrän
3
Rohrdränsystem
4
Zwangsbelüftung
5
Baugrund
6
Baukörper
7
Außenwand (Frostschürze)
8
Schutzvlies
9
Schutzvlies
10
Schutzvlies

Claims (3)

1. Gasdichtungssystem, insbesondere gegen CKW-belastete Bodenluft, dadurch gekennzeichnet, daß es als aktive Dichtung mit belüfteter Gasdränung ausgeführt ist.
2. Gasdichtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gasdränung zwangsbelüftet ist.
3. Gasdichtungssystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß atmosphärisch unbelastete, über eine definierte Sandschicht unter der Frostschürze des zu schützenden Gebäudes zugeführte Luft in eine horizontale Steindränschicht gedrückt wird.
DE1996146517 1996-11-12 1996-11-12 Gasdichtungssystem, insbesondere gegen CKW-belastete Bodenluft Withdrawn DE19646517A1 (de)

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CN102776897A (zh) * 2012-08-21 2012-11-14 庆阳华晨建筑安装工程有限公司 一种散水防沉防裂施工方法及结构

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EP0528502A1 (de) * 1991-07-18 1993-02-24 Wolfgang Dr.-Ing. Horn Verfahren und Vorrichtung zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen gefährlicher Gase, insbesondere Radon, aus dem Baugrund

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