DE19646252A1 - Prüfvorrichtung - Google Patents
PrüfvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Prüfvorrichtung wird insbesondere zum Unter
suchen von bestückten, elektronischen Leiterplatten auf
Fehler und Funktion vor dem Einbau in elektronische Geräte
verwendet.
In solchen Vorrichtungen werden Kontaktstifte bzw. Kon
taktnadeln an vorbestimmte Stellen (Kontaktpositionen) der
Leiterplatte angedrückt und dann - entsprechend einer vor
bestimmten Steuerung durch einen Prüfcomputer - mit Prüf
signalen beaufschlagt, um die Funktionstüchtigkeit der be
stückten Leiterplatte zu ermitteln.
Die zu verwendenden Kontaktnadeln weisen beispielsweise
eine Führungshülse auf, die in einer Platte aus isolieren
dem Material befestigt ist, und in diesen Führungshülsen
geführte, bewegliche Kontaktspitzen werden durch jeweilige
Federn an die Kontaktstelle einer Leiterbahn auf der zu
prüfenden Leiterplatte angedrückt. Um einen einwandfreien,
elektrischen Kontakt zwischen den Kontaktnadeln und Kon
taktstellen auf einer Leiterplatte herzustellen, die eine
große Anzahl von Kontaktpositionen abgreift - es sind Aus
führungsformen mit mehreren tausend Kontaktnadeln möglich
- bedarf es beträchtlicher Kräfte, welche auf verschiedene
Arten erzeugbar sind.
Bekannt sind Vorrichtungen, bei welchen die Leiterplatte
auf eine Profildichtung aufgelegt und mittels Vakuum an die
Kontaktnadeln angedrückt wird. Eine solche - gattungsge
mäße - Vorrichtung ist etwa in der deutschen Patentschrift
44 16 151 der Anmelderin beschrieben.
Ein solches System besitzt allerdings den Nachteil, daß nur
Leiterplatten mit einfachen Konturen und ohne luftdurchläs
sige Öffnungen sich im Grundsatz für eine solche Anordnung
eignen, oder aber es muß mit einer Zwischenlage gearbeitet
werden.
Nach anderen, bekannten Lösungen werden die zu prüfenden
Leiterplatten durch Niederhalterstifte, welche auf die -
den Kontaktnadeln gegenüberliegende - Rückseite der Lei
terplatte wirken, an die Nadeln angedrückt. Die Niederhal
terstifte sind auf Platten oder Rosten befestigt, welche
schwenkende oder translatorische Bewegungen ausführen kön
nen. Derartige Niederhalterplatten bzw. -roste werden dann
mittels geeigneter Kurvenmechanismen oder Führungen auf
entsprechenden Andruckbahnen bewegt, wobei die für die Kon
taktherstellung benötigten Kräfte durch Muskelkraft oder
Spindelmotoren erzeugt werden.
Sobald hingegen die Andruckkräfte mehrere tausend N betra
gen, sind handbetriebene Einrichtungen in der Regel nicht
mehr geeignet. Insbesondere bei der Verwendung von Spindel
motoren wirken sich zudem die hohen Beschaffungskosten
nachteilig für den Systempreis aus.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gat
tungsgemäße Prüfvorrichtung für eine elektronische Leiter
platte nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu
schaffen, welche einen hohen Anpreßdruck eines Prüflings
auf die bevorzugt als Kontaktstifte realisierten Kontakte
lemente ermöglicht, selbst wenn eine Vielzahl derartiger
Kontaktstifte vorgesehen ist, ohne daß aufwendige und
teuere motorische Antriebe notwendig sind.
Die Aufgabe wird durch die Prüfvorrichtung mit den Merkma
len des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhaft ermöglicht dabei die eingesetzte Hydraulikvor
richtung das gezielte, exakt dosierbare Erzeugen eines ho
hen Anpreßdruckes - geeignet auch für komplexe Prüfanord
nungen - bei eher geringem mechanischem Aufwand. Zusätz
lich ist in vorteilhafter Weise durch die Hydraulikvorrich
tung eine positionsgenaue Führung des Prüflingsträgers re
lativ zur Kontaktiereinheit gewährleistet.
Als "Prüfling", im Sinne der Erfindung sind dabei nicht nur
elektronische Leiterplatten - bestückt oder unbestückt -
zu verstehen; vielmehr erstreckt sich die Erfindung auch
auf elektronische Komponenten beliebiger Art, die - auf
einem Prüflingsträger befestigt - mit Kontaktelementen
elektrisch kontaktierbar sind, um deren Funktionsfähigkeit
festzustellen; hierzu dürften etwa auch integrierte Schalt
kreise, Hybridbausteine od. dgl. zählen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen beschrieben.
So wird besonders bevorzugt durch die Hydraulikvorrichtung
eine Niederhaltereinrichtung betätigt, welche geeignet ist,
den (Leiterplatten-)Prüfling gegen die Kontaktstifte zu
pressen. Eine derartige Niederhaltereinrichtung weist be
vorzugt eine Mehrzahl von geeigneten Niederhalterstiften
zum Angreifen an der Rückseite des Prüflings auf.
Weiter bevorzugt ist die erfindungsgemäße Prüfvorrichtung
als modulares System ausgebildet: Dabei sind bevorzugt
Prüflingsträger und (Hydraulik-)Niederhaltervorrichtung
als verbundene Einheit ausgeführt, die lösbar an der Kon
taktiereinheit befestigbar ist. Auf diese Weise läßt sich
einfach und flexibel die Vorrichtung mit einem jeweils
prüflingsspezifisch geeigneten Kontaktiermuster auswech
selbar versehen, so daß Rüstzeiten in vorteilhafter Weise
minimiert werden.
Vorteilhaft ist zudem vorgesehen, daß die Niederhalterein
richtung mit einem Paar von Hydraulikzylindern realisiert
ist, die - weiter bevorzugt - einen Druckausgleich besit
zen. Auf diese Weise wird dann eine homogene Führung
(Anpressen) des Prüflings gegen die Kontaktiereinheit er
reicht, wobei ein i.w. ganzflächig gleichmäßiger Kontakt
druck ausgeübt werden kann. Insbesondere bei großflächigen,
komplexen Prüfungsanordnungen ist daher die Gefahr von
Fehlmessungen durch Kontaktprobleme (etwa mangels lokaler
Unterschiede in der Anpreßkraft) deutlich minimiert.
Hierfür hat es sich als günstig erwiesen, die - als Füh
rung wirkende - Hydraulikzylinderanordnung i.w. senkrecht
zur Ebene durch den Prüfling zu führen.
Insbesondere zur Platzersparnis ist es günstig, das notwen
dige Druckmedium für einen Hydraulikzylinder durch den zu
gehörigen Hydraulikkolben selbst zuzuführen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist zu
dem der Prüflingsträger mit einer Schubladenstruktur derge
stalt versehen, daß - weiter bevorzugt - mindestens zwei
Schubladen jeweils mindestens einen Prüfling aufnehmen kön
nen, und von diesen zwei Schubladen stets eine sich in
einer zum Durchführen eines Prüfvorganges geeigneten Ein
griffsstellung befindet, während die zweite Schublade sich
in einer einen Wechsel des Prüflings ermöglichenden, her
ausgezogenen Austauschstellung befindet. Auf diese Weise
läßt sich die erforderliche Rüst- bzw. Bestückungszeit der
Vorrichtung weiter minimieren.
Durch die Erfindung ist so also eine Vorrichtung geschaffen
worden, welche herausragende Eigenschaften im Bezug auf An
preßdruck, Funktionalität, Flexibilität und Kompaktheit
zeigt: Die Zylinder sind bevorzugt so ausgebildet, daß sie
zugleich stabile Führungen für die Niederhaltereinrichtung
bilden. Dabei wird - bei mehreren Zylindern - ein syn
chroner Lauf durch entsprechende, hydraulische Verschaltung
gewährleistet.
Da für jede zu prüfende Leiterplatte eine gesonderte Kon
taktnadelanordnung mit entsprechender Verdrahtung angefer
tigt sein muß, erreicht die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft, daß alle wiederholbaren Funktionen sich nicht
in dem prüflingsspezifischen Teil (nämlich der Kontak
tiereinheit) befinden, sondern in einer - bevorzugt leicht
trennbaren - Einheit integriert sind, welche nur einmal
beschafft werden und entsprechend ausgelegt sein muß.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen
in
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Fronta
lansicht aus Bedienersicht der er
findungsgemäßen Prüfvorrichtung ge
mäß einer ersten Ausführungsform,
wobei der Schnitt über die synchro
nisierenden Zahnräder der Schubla
den erfolgt. Der linke Bereich der
Schnittansicht gemäß Fig. 1 zeigt
den Hydraulikzylinder in der Aus
gangsposition, der rechte Bereich
die Prüfposition im ausgefahrenen
Zustand;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der
Schnittlinie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine ausschnittsweise Schnittan
sicht entlang der Schnittlinie III-III
in Fig. 4 mit einer Darstellung
der Kupplung zwischen der Prüfein
heit und der Trägereinheit für die
Kontaktnadeln;
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der
Schnittlinie IV-IV in Fig. 1 und
Fig. 5 ein Hydraulikschaltbild der hydrau
lischen Verschaltung der Hydrau
likzylinder.
Eine kastenförmige Trägereinheit 10 weist eine Kontaktna
delplatte 12 auf, aus deren Oberfläche sich eine Mehrzahl
von Kontaktnadeln 14 erstreckt. Die Kontaktnadeln 14 sind
mit ihren - in den Figuren nicht näher gezeigten - Führungs
hülsen in der Platte 12 aus isolierendem Material gehalten,
wobei bewegliche Kontaktspitzen der Nadeln 14 gegen die
Kraft von Kontaktnadelfedern an entsprechend angeordnete
Kontaktstellen von Leiterbahnen auf einer zu prüfenden Lei
terplatte angedrückt werden.
In der Fig. 1 schematisch mit dem Bezugszeichen 16 bezeich
net, ist an der Trägereinheit 10 eine Steckerleiste vorge
sehen, welche die jeweiligen Kontaktnadeln 14 mit einem -
nicht näher dargestellten - externen Prüfcomputer elek
trisch verbindet. Sowohl ein solcher Prüfrechner als auch
die Kontaktnadeln 14 sind aus dem Stand der Technik bekannt
und werden einer jeweiligen Prüfanforderung entsprechend
ausgewählt und eingerichtet.
Über ein Paar von Halteschienen 18, die mittels einer
(nicht gezeigten) Schraubverbindung od. dgl. fest mit der
Trägereinheit 10 bzw. der Kontaktnadelplatte 12 beidseits
der Trägereinheit 10 verbunden sind, wird eine Prüfeinheit
20 - in einer horizontalen Richtung der Fig. 2 bis 4 bzw.
einer Richtung senkrecht zur Bildebene der Fig. 1 realtiv
zur Trägereinheit 10 verschiebbar - angekoppelt: Zu diesem
Zweck ist eine L-förmige Führungsschiene 22 so mit einem
Seitenträger 24 der Prüfeinheit 20 verbunden, daß ein end
seitiger Flanschabschnitt einer jeweiligen Führungsschiene
22 auf einer zugehörigen Halteschiene 18 gleiten kann.
Wie insbesondere in den Fig. 3 und 4 gezeigt, sind die Prü
feinheit 20 und die Trägereinheit 10 dann mittels jeweili
ger, in einem Seitenträger 24 gebildeter Zähne 26 und zuge
höriger, kammartiger Aussparungen 28 einer jeweiligen Hal
teschiene 18 so miteinander verzahnt, daß bei einem - in
Fig. 3 bzw. Fig. 4 gezeigten - verriegelten Zustand die
Position der einander gegenüberstehenden (bzw. aufeinander
stehenden) Zähne 26 das Abheben (d. h. vertikale Herausfüh
ren) der Prüfeinheit 20 aus der so gebildeten Kupplungsver
bindung mit der Trägereinheit 10 verhindert. Wie zudem in
der Fig. 3 zu erkennen ist, verhindert ein in der Sperrpo
sition gezeigter Sperriegel 30 eine Relativverschiebung
eines Seitenträgers 24 relativ zu einer Halteschiene 18,
und spannt vielmehr mit seiner Klinkenschräge 30 a durch
Wirkung einer Druckfeder 32 bzw. eines quer aus einer Hal
teschiene 18 herausragenden Sperrstiftes 34 eine jeweilige
Halteschiene 18 (mit der daransitzenden Trägereinheit 10)
relativ zur Prüfeinheit 20 in der Verriegelungsstellung
vor.
Zum Entriegeln ist ein auf den Sperriegel 30 wirkender
Schwenkhebel 36 vorgesehen, welcher bei Betätigung den
Sperriegel 30 (Fig. 3) in eine horizontale Lage gegen die
Druckfeder 32 verschwenkt, so daß dann - auf der Führungs
schiene 22 gleitend - die Prüfeinheit 20 relativ zur Trä
gereinheit 10 verschoben werden kann. Das Ende dieses Ver
schiebeweges markiert ein Anschlag 38. In dieser Position
ist dann die Prüfeinheit 20 - bei freigegebenem Hindurch
tritt der Zähne 26 durch die Aussparungen 28 der Halte
schienen 18 - nach oben herausführ- und entkoppelbar.
Eine derartige lösbare Befestigung ist - gemäß der Dar
stellung in Fig. 1 - beiderseits der in der Bildmitte vor
gesehenen Trägereinheit 10 vorgesehen.
Die vollständige Prüfeinheit 20 besteht somit aus einem
Paar von beiderseits der Trägereinheit 10 vorgesehener Sei
tenträger, die - wie in der Fig. 2 gezeigt - sowohl im
vorderen als auch im rückwärtigen Bereich der Prüfvorrich
tung durch eine Querstrebe 40 verbunden sind.
Ferner erstreckt sich von jedem Horizontalabschnitt eines
Seitenträgers 24 in vertikaler Richtung eine Kolbenstange
42, die zum Zusammenwirken mit einem jeweiligen Hydrau
likzylinder 44 ausgebildet ist.
Jeder der Hydraulikzylinder ist, wie in der Fig. 1 gezeigt,
mittels einer Traverse 46 verbunden, an welcher - abwärts
gerichtet - eine sich i.w. horizontal erstreckende Stem
pelplatte 48 befestigt ist, die wiederum eine auswechsel
bare, prüflingsspezifisch gefertigte Niederhalterplatte 50
mit einer Mehrzahl abwärts gerichteter Niederhalterstifte
52 trägt.
Ein Vertikalabschnitt 54 eines jeweiligen Seitenträgers 24
weist jeweils ein Paar querschnittlich nach innen gerichte
ter, übereinander angeordneter Teleskopschienen 56 auf,
welche in entsprechenden Aussparungen der Vertikalab
schnitte 54 gleitbar gehalten sind. In den Teleskopschienen
56 sind Schubladen 58 bewegbar gehalten, welche wiederum
Prüflingsträger 60 mit jeweiligen - prüflingsspezifischen
- Einlagen 62 für Leiterplattenprüflinge 64 halten.
Auf diese Weise wird - in der Perspektive der Fig. 1 -
ein System von zwei übereinanderliegenden, relativ zueinan
der in die Bildebene hinein bzw. aus dieser heraus bewegba
ren Schubladen geschaffen, welche von den Vertikalabschnit
ten 54 der Seitenträger 24 der Prüfeinheit 20 geführt sind.
Die gegenüber Fig. 1 um 90° versetzte Schnittansicht der
Fig. 2 verdeutlicht noch einmal diese bewegbare Anordnung
des Schubladenpaares: Eine erste, untere Schublade 58 be
findet sich im herausgezogenen Zustand, während eine
zweite, obere Schublade eingeschoben ist und unterhalb der
Stempelplatte 48 bzw. der Niederhalteplatte 50 sitzt.
Zusätzlich sind beide Schubladen über jeweilige, in den
Vertikalabschnitten 54 gelagerte Zahnräder 66 so miteinan
der verbunden, daß ein jeweiliges Zahnrad 66 sowohl in eine
erste, bodenseitige Zahnstange 68 einer oberen Schublade
als auch eine zweite, obenliegende Zahnstange 70 einer un
teren Schublade kämmend eingreift. Hierdurch - wie insbe
sondere in der Fig. 2 erkennbar ist - führt dann etwa ein
Hereinschieben der unteren Schublade 58 dazu, daß durch
Wirkung des Zahnrades 66 die obere Schublade 58 herausge
führt würde, und umgekehrt. Wie in der Fig. 1 zu erkennen
ist, sind die Zahnstangen 68 bzw. 70 an jeweiligen Längs
holmen 72 der Schubladen 58 befestigt.
Für den Zweck einer vereinfachten Handhabung bzw. des
leichten Austausches ist es möglich, die über das Zahnrad
66 gegenläufig verbundenen Schubladen 58 zu entkoppeln: Die
in Fig. 2 dargestellte Relativstellung der Schubladen 58
markiert eine Position, an welcher sich ein jeweiliges
Zahnrad 66 Aussparungen 74 in den jeweiligen Längsholmen 72
gegenüber befindet. Diese Aussparungen 74 erlauben das Hin
eindrücken eines jeweiligen Zahnrades 66 mit einem zugehö
rigen Betätigungsknauf 76 dergestalt, daß das Zahnrad von
den Zahnstangen 68, 70 entkoppelt wird und frei neben den
Längsholmen 72 stehen kann. In dieser Position ist es dann
möglich, etwa beide Schubladen in die eingeschobene Posi
tion zu verbringen, um die Prüfeinheit 20 - z. B. für ein
Abnehmen - besser handhaben zu können.
Wie insbesondere in den Schnittansichten der Fig. 1 zu er
kennen ist, sind die Prüflingsträger 60 zum Halten der Lei
terplattenprüflinge 64 mit einem jeweiligen Längsholm 72
der Schublade 58 über ein sich horizontal erstreckendes
Flanschstück 74 und einen an dem Flanschstück 74 ansetzen
den Positionierstift 80 verbunden. Ein jeweiliger Positio
nierstift 80 weist einen Anschlag 82 auf, der den Prüflingsträger
60 in der korrekten Lage hält.
Zusätzlich ist eine Zugfeder 84 zwischen dem Flanschstück
78 und einem seitlichen Fortsatz des Prüfungsträgers 60
vorgesehen.
Im Betrieb wird eine der beiden Schubladen mit montiertem
Leiterplattenprüfling 64 auf der Einlage 62 des Prüf
lingsträgers 60 in die Prüfeinheit 20 hereingeschoben, etwa
so, wie es die Darstellung der Fig. 2 zeigt (hier ist der
in der oberen Schublade 58 aufgenommene Leiterplattenprüf
ling 64 zu prüfen).
Diesen Ausgangszustand zeigt die linke Seite der Schnittan
sicht gemäß Fig. 1: Die an der Prüfeinheit 20 befestigte
Kolbenstange 42 befindet sich im ausgefahrenen Zustand, die
Niederhaltestifte 42 der Niederhalteplatte 50 weisen einen
Abstand zu der Leiterplatte 64 bzw. der Einlage 62 auf, und
zudem ist diese Anordnung oberhalb und getrennt von der
Kontaktnadelplatte mit den Kontaktnadeln 14 angeordnet.
Durch Aktivierung der Hydraulikzylinder 44 wird dann die
Anordnung in die Prüfposition (rechter Bereich der Schnit
tansicht gemäß Fig. 1) verbracht: Die Hydraulikzylinder 44
mit der diese verbindenden Traverse 46 werden abwärts ge
führt, die Niederhalterstifte 52 der Niederhalteplatte 50
üben eine abwärts gerichtete Druckkraft auf vorbestimmte
Druckangriffspunkte des Leiterplattenprüflings 64 aus, die
ser wird durch Wirkung dieses Druckes gegen die Federkraft
84 abwärts geführt, bis zu einer bodenseitigen Kontaktie
rung der Leiterplatte 64 durch die Kontaktnadeln 14 der
Kontaktnadelplatte 12. Durch entsprechende Druckeinstellung
in den Hydraulikzylindern ist die Andruckkraft auf die Kon
taktnadeln 14 - die für ein genaues, reproduzierbares
Meßergebnis unerläßlich ist - einfach und zuverlässig ein
zustellen, selbst wenn durch eine große Anzahl von federn
den Kontaktnadeln und entsprechend großer, zu prüfender
Leiterplatte beträchtliche Druckkräfte aufzubringen sind.
Darüber hinaus sorgt die zweiseitig angreifende Hydraulik
kraft auf die Traverse 46 für eine uniforme, gleichmäßige
Kraftbeaufschlagung der Leiterplatte.
Nach Beendigung des Prüfvorgangs fährt das Hydraulikzylin
derpaar 44 mit der verbindenden Traverse 46 wieder aufwärts
in die Ausgangs- bzw. Ruhestellung. Zu diesem Zeitpunkt
könnte dann ein in der Zwischenzeit in der unteren Schub
lade 58 montierter Prüfling sofort eingeschoben werden, und
der nächste Prüfungsvorgang könnte sich fast verzögerungs
frei anschließen.
Für eine paßgenaue, exakte Führung der zu prüfenden Leiter
platten nach der Beendigung des Prüfvorgangs in niederge
haltenem Zustand sorgen die Anschläge 82 der Positionier
stifte 80, wobei durch die Aufwärtsbewegung der Hydrau
likzylinder 44 ein jeweiliger Prüflingsträger 60 bis in
diese - genau positionierte - Ausgangsposition zurückge
führt wird.
Die Hydraulikzylinder 44 führen dann die Stempelplatte 48
weiter aufwärts aus dem Bereich der Schubladen 58 und
kommen dann an einem oberen Anschlag 86 (Fig. 5) zum Ste
hen.
Unter Bezug auf die Fig. 5 wird nachfolgend die hydrauli
sche Verschaltung erläutert, die einen hydraulischen Prüf
betrieb im oben skizzierten Sinne ermöglicht.
Das Paar von Hydraulikzylindern 44 wirkt jeweils mit Kol
benstangen 42 zusammen, deren Wirkflächen gleich sind. Auf
diese Weise ist beidseitig ein übereinstimmender Hydraulik
druck gewährleistet.
Sobald von der Seite eines ersten Hydraulikzylinders 44
Druckmedium zufließt, wird in den Druckraum des zweiten Zylinders
44 die gleiche Menge des Druckmediums geleitet, so
daß beide Zylinder 44 eine synchrone Bewegung ausführen.
Wie in der Fig. 5 gezeigt, sind die Zylinder durch eine
Verbindungsleitung 88 verbunden. Die Menge des Druckmedi
ums, welche sich in der Druckleitung 88 zwischen den Zylin
dern 44 befindet, wird bei jedem Rückhub bis zum oberen An
schlag 86 dadurch ausgeglichen, daß ein erstes Druckventil
90 die fehlende Menge des Druckmediums in die Leitung 88
hineinläßt, oder die überschüssige Menge wird durch ein
zweites Druckventil 92 aus der Leitung 88 herausgedrückt.
Ein entsperrbares Rückschlagventil hält den Druck während
des Prüfvorgangs bei abgeschalteter Druckpumpe 96 in der
Druckleitung 98 aufrecht.
Insbesondere durch diese hydraulische Verschaltung ist
stets ein optimaler Druckausgleich zwischen den Hydrau
likzylindern 44 gewährleistet, der eine gleichmäßige, ab
wärts auf den Prüfling gerichtete Niederhaltekraft erlaubt.
Als Ergebnis ist eine leiterplattenübergreifende, homogene
Kontaktierung selbst bei einer großen Anzahl von angrei
fenden Kontaktfederstiften - auch etwa in Randbereichen -
gewährleistet, so daß die Voraussetzungen für zuverlässige
Prüfergebnisse geschaffen sind.
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt.
So ist es insbesondere möglich und liegt im Rahmen der Er
findung, die hydraulische Betätigung der Leiterplattenbewe
gung mit nur einem Hydraulikzylinder auszugestalten, oder
aber mehr als zwei Hydraulikzylinder - idealerweise analog
der in Fig. 5 gezeigten Art druckausgleichend verschaltet -
vorzusehen.
Zwar stellt nach derzeitiger Erkenntnis die Hydraulikzylin
deranordnung mit beidseitigen Kolbenstangen - bezogen auf
die Trägereinheit - den besten Kompromiß dar und gestattet
insbesondere eine besondere gleichmäßige Kontaktierung, das
erfindungsgemäße Prinzip läßt sich jedoch auch erfolgreich
mit den anderen Hydraulikanordnungen realisieren.
Während zudem im beschriebenen Ausführungsbeispiel die
Prüfeinrichtung durch das verriegelte Kupplungsprinzip
leicht aufsteckbar und damit mobil ausgestaltet war, liegt
es im Rahmen der Erfindung, auch alternative Kupplungsmöglichkeiten
vorzusehen, oder aber die Prüfeinrichtung fest
an der Trägereinheit zu befestigen.
Während zudem im beschriebenen Ausführungsbeispiel die Kol
benstangen fest mit der Prüfeinrichtung verbunden waren und
die Druckzylinder diesem gegenüber beweglich vorgesehen wa
ren (auf diese Weise lassen sich besonders günstig die
Hydraulikzylinder als Führungselemente verwenden), liegt es
auch im Umfange der Erfindung, diese Relativbewegung etwa
umzukehren.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es
zudem möglich, platzsparend und einfach das Druckmedium für
die Hydraulikzylinder durch axiale Bohrungen in den Kolben
stangen zuzuführen.
Während zudem es vorteilhaft war, die Prüflinge auf aus
tauschbaren Einlagen federnd in den Schubladen aufzuhängen
und mit Anschlagstiften zu positionieren, sind auch andere
Befestigungsmöglichkeiten der jeweiligen, zu prüfenden Lei
terplatten möglich.
Auch ist es lediglich eine vorteilhafte Weiterbildung und
beschränkt die vorliegende Erfindung nicht, für die Auf
nahme der Prüflinge gegenläufige, übereinander angeordnete
Schubladen vorzusehen, die - in vorteilhafter Weiterbil
dung - durch Auskoppeln der verzahnten Antriebselemente in
ihrem gegenläufigen Zusammenhang entkoppelbar sind.
Claims (10)
1. Prüfvorrichtung für eine elektronische Leiterplatte
(64) od. dgl. Prüfling,
mit einer Kontaktiereinheit (10, 12), die mindestens
ein zum elektronischen Kontaktieren eines Kontaktpunk
tes des Prüflings angeordnetes Kontaktelement (14) auf
weist und mit einer elektronischen Auswerteinrichtung
verbindbar ist, und einem relativ zu der Kontaktierein
heit (10, 12) bewegbaren, zum Halten des Prüflings aus
gebildeten Prüflingsträger (24, 54, 58, 60, 62), wel
cher aus einer Ruhestellung in eine kontaktierende
Stellung bewegbar eingerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüflingsträger (24, 54, 58, 60, 62) so zum Zu
sammenwirken mit einer Hydraulikvorrichtung (42, 44,
46, 48, 50, 52) ausgebildet ist, daß als Reaktion auf
einen Hydraulikdruck in derselben der Prüflingsträger
in die kontaktierende Stellung verbracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikvorrichtung eine Niederhaltereinrich
tung (46, 48, 50, 52) aufweist, die mit mindestens
einem, in einem betätigten Zustand der Hydraulikvor
richtung den Prüfling (64) gegen die Kontaktiereinheit
(10, 12) drückenden Niederhalterelement (52) versehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Niederhaltereinrichtung mit dem Prüflingsträger
als Einheit verbunden ist und diese Einheit lösbar an
der Kontaktiereinheit befestigbar ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydraulikvorrichtung ein Paar
von an zwei Seiten des Prüflingsträgers angreifenden
Hydraulikkolben aufweist, die Hydraulikkolben mit Hy
draulikzylindern zusammenwirken und so ausgerichtet
sind, daß durch eine aktivierende Hydraulikvorrichtung
diese entlang der Hydraulikkolben geführt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikkolben i.w. senkrecht zu einer durch
den Prüfling bestimmten Ebene ausgerichtet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydraulikvorrichtung mindestens
einen Hydraulikzylinder (44) und einen diesem zugeord
neten Hydraulikkolben (42) aufweist und ein Druckmedium
für den Hydraulikzylinder über eine i.w. axiale Bohrung
in einer Kolbenstange des Hydraulikkolbens (42) zuge
führt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydraulikvorrichtung mindestens
zwei Hydraulikzylinder (44) aufweist, die über eine
Druckleitung (88) miteinander verbunden sind, und Mit
tel zum Beeinflussen von in der Druckleitung fließenden
Druckmediums vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Prüflingsträger eine den Prüf
ling (64) aufnehmende Schiebeeinrichtung (58) aufweist,
die ein zusätzliches Verschieben des Prüflings in einer
Ebene i.w. senkrecht zu der Richtung der Relativbewe
gung zwischen dem Prüflingsträger und der Kontak
tiereinheit gestattet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebeeinrichtung zwei schubladenartige Ein
heiten (58) aufweist, jede schubladenartige Einheit zum
Aufnehmen mindestens eines Prüflings (64) eingerichtet
ist und die schubladenartigen Einheiten gegenläufig so
miteinander verbunden sind, daß dann, wenn eine erste
Einheit sich in einer ersten, einen Prüfbetrieb der
Vorrichtung für einen zugehörigen Prüfling ermöglichen
den Stellung befindet, die zweite Einheit eine heraus
geschobene, einen Wechsel eines zugehörigen Prüflings
gestattene Stellung einnimmt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Prüflingsträger eine federnd
gelagerte, eine Führung für den Prüfling (64) anbie
tende Aufnahme (84, 60, 80) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146252 DE19646252A1 (de) | 1996-11-08 | 1996-11-08 | Prüfvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146252 DE19646252A1 (de) | 1996-11-08 | 1996-11-08 | Prüfvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19646252A1 true DE19646252A1 (de) | 1998-05-14 |
Family
ID=7811128
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996146252 Withdrawn DE19646252A1 (de) | 1996-11-08 | 1996-11-08 | Prüfvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19646252A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1996
- 1996-11-08 DE DE1996146252 patent/DE19646252A1/de not_active Withdrawn
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