DE19644426A1 - Knetvorrichtung - Google Patents
KnetvorrichtungInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29B—PREPARATION OR PRETREATMENT OF THE MATERIAL TO BE SHAPED; MAKING GRANULES OR PREFORMS; RECOVERY OF PLASTICS OR OTHER CONSTITUENTS OF WASTE MATERIAL CONTAINING PLASTICS
- B29B7/00—Mixing; Kneading
- B29B7/02—Mixing; Kneading non-continuous, with mechanical mixing or kneading devices, i.e. batch type
- B29B7/06—Mixing; Kneading non-continuous, with mechanical mixing or kneading devices, i.e. batch type with movable mixing or kneading devices
- B29B7/10—Mixing; Kneading non-continuous, with mechanical mixing or kneading devices, i.e. batch type with movable mixing or kneading devices rotary
- B29B7/18—Mixing; Kneading non-continuous, with mechanical mixing or kneading devices, i.e. batch type with movable mixing or kneading devices rotary with more than one shaft
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Description
Die Erfindung betrifft eine Knetvorrichtung insbeson
dere für viskoelastische Materialien, mit einer in einem
Gehäuse ausgebildeten Knetkammer, in der zumindest zwei
drehangetriebene Rotoren angeordnet sind, mit denen die
Materialien zu einer viskoelastischen Masse knetbar sind,
und mit einem Einfüllschacht, durch den die zu knetenden
Materialien der Knetkammer zuführbar sind. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kneten von
viskoelastischen Materialien in einer Knetvorrichtung,
wobei die zu knetenden Materialien durch einen Einfüll
schacht einer Knetkammer zugeführt, mittels drehangetrie
bener Rotoren zu einer viskoelastischen Masse geknetet
und anschließend aus der Knetkammer ausgetragen werden.
Seit vielen Jahrzehnten sind Knetvorrichtungen oder
sogenannte Innenmischer bekannt, die eine geschlossene,
üblicherweise langgestreckte Knetkammer besitzen, deren
Querschnitt etwa doppelkreisförmig ist, d. h. die Konfi
guration einer "8" aufweist. In der Knetkammer sind zwei
parallel zueinander angeordnete Rotoren vorgesehen, die
gegensinnig drehangetrieben werden und deren Form ein
radiales wie axiales Mischen der eingebrachten Materia
lien unterstützt. In die Knetkammer werden nach Art und
Menge unterschiedliche Mischungskomponenten, insbesondere
viskoelastische Materialien, beispielsweise Polymere,
durch einen Einfüllschacht hindurch eingebracht. Die
Mischungskomponenten werden in der Knetkammer mittels der
Rotoren Scherkräften ausgesetzt, wodurch sie zu einer
möglichst homogenen viskoelastischen Masse umgeformt bzw.
geknetet werden.
Die zu knetenden viskoelastischen Materialien, beispiels
weise hochmolekulare Kautschuke, werden üblicherweise in
der Produktion mit Hilfe von hydraulisch oder pneumatisch
angetriebenen Kolben von oben durch den Einfüllschacht in
die Knetkammer hineingedrückt. Nach Beendigung des Knet
vorgangs wird die Masse aus der Knetkammer ausgetragen,
indem eine im Boden der Knetkammer ausgebildete Klappe,
die während des Knetvorgangs geschlossen ist, geöffnet
wird, so daß die geknetete Masse infolge der Schwerkraft
und mit Unterstützung durch die Bewegung der Rotoren aus
der Knetkammer herausfällt. Bei Produktionsknetvorrich
tungen, die so groß sind, daß in ihnen in einem Durchgang
bis zu 1000 kg der Masse erzeugt bzw. geknetet werden
können, kann die aus der Knetkammer herausfallende Masse
direkt auf ein Walzwerk fallen und dort zu einem flächi
gen Walzfell definierter Dicke umgeformt werden. Für
Labor-Knetvorrichtungen, die wesentlich kleiner als
Produktionsknetvorrichtungen sind und nur bis maximal 5
kg Masse verarbeiten können, ist eine derartige Ent
leerung jedoch konstruktiv zu aufwendig und somit zu
kostenintensiv, ins sondere wenn die Klappe in die Tempe
rierung der Knetkammer integriert werden muß. Darüber
hinaus besteht die Gefahr, daß insbesondere pulverförmige
Zuschlagstoffe wie Ruße etc. während des Einfüll- oder
Knetvorgangs durch die Trennfugen der Klappe hindurchtre
ten und somit die Materialzusammensetzung verändern, was
bei den relativ kleinvolumigen Laborknetvorrichtungen
bereits zu erheblichen prozentualen Abweichungen der
Mischungszusammensetzung führen kann. Des weiteren können
die austretenden Rußteilchen die Umgebung der Knetvor
richtung verschmutzen, was insbesondere in Labors vermie
den werden muß.
Ein weiteres Problem hinsichtlich der Verschmutzung
besteht, wenn pulverförmige Materialien, beispielsweise
Rußteilchen, durch Verfahren des Kolbens in dem Einfüll
schacht in die Knetkammer hineingedrückt werden, da dabei
in der Knetkammer ein Überdruck entsteht, infolgedessen
Luft aus der Knetkammer durch Spalte oder Undichtigkeiten
an die umgebende Atmosphäre austritt, wobei Rußteilchen
mitgerissen werden und die Umgebung der Knetvorrichtung
verschmutzen.
Die aus der Knetvorrichtung beim Entleeren der Knetkammer
gewonnene Masse besitzt in der Regel eine zerklüftete
Oberfläche, so daß zunächst eine Umformung zu einem
flächigen Walzfell gleichmäßiger Dicke notwendig ist,
bevor die Masse für eine Weiterverarbeitung in Extrudern
oder für Untersuchungen in Meßvorrichtungen, beispiels
weise Rheometern, verwendbar ist. Dafür ist jedoch der
Einsatz von separaten Walzwerken notwendig. Für die
Aufgabe des Mischens und des Auswalzens von polymeren
Proben muß somit neben der Labor-Knetvorrichtung eine
wesentliche Zusatzinvestition getätigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Knetvor
richtung insbesondere zur Laboranwendung zu schaffen, bei
der eine Entleerung der Knetkammer in einfacher Weise
möglich und eine Verschmutzung der Umgebung durch aus
tretende Teilchen weitestgehend vermieden ist. Darüber
hinaus soll ein entsprechendes Verfahren zum Kneten von
viskoelastischen Materialien geschaffen werden.
Hinsichtlich der Knetvorrichtung wird die vorgenannte
Aufgabe dadurch gelöst, daß die Drehrichtung der
Rotoren umkehrbar ist und daß die Masse durch den Ein
füllschacht oder einen dagegen auswechselbaren Austrag
schacht aus der Knetkammer austragbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Knetvorrichtung kann die ge
knetete Masse teilweise oder vollständig durch Rückför
dern durch den Einfüllschacht, der auch zum Befüllen der
Knetkammer Verwendung findet, erreicht werden, wodurch
die Notwendigkeit einer weiteren Entnahmeöffnung im
Gehäuse der Knetvorrichtung entfällt.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Knetvorrichtung
den bekannten Aufbau mit zwei im wesentlichen parallel
angeordneten, gegensinnig drehenden Rotoren auf, wobei
der Einfüllschacht oberhalb zwischen den beiden Rotoren
in die Knetkammer mündet. Nach Beendigung des Knetvor
gangs kann eine teilweise oder annähernd vollständige
Entleerung der Knetkammer erreicht werden, indem die
Drehrichtungen der Rotoren umgekehrt werden, so daß die
Rotoren die Masse durch den Einfüllschacht wieder nach
außen befördern. Ein Austragen der Masse aus der Knetkam
mer ist dabei solange möglich, bis der Massedruck infolge
der ständigen Entleerung der Knetkammer abnimmt und
letzten Endes entfällt.
Es hat sich gezeigt, daß mit der erfindungsgemäßen Knet
vorrichtung in einfacher Weise auch eine Teilentleerung
der Knetkammer erreicht werden kann. Wenn beispielsweise
Kautschukpolymere ohne weitere Materialkomponenten mit
einem üblichen Füllungsgrad von ca. 70% geknetet und
mastiziert werden, wird die Masse niedriger viskos und
somit aufnahmebereiter für das Zumischen von Füllstoffen,
beispielsweise Rußen. Anschließend kann durch Änderung
der Drehrichtung der Rotoren soviel Masse der Knetkammer
entnommen werden, wie erforderlich ist, um Platz für eine
neu hinzuzugebende Materialkomponente zu schaffen. Auf
ein vollständiges Entleeren der Knetkammer oder das
Zerlegen des Gehäuses kann dabei verzichtet werden.
Bei bestimmten Materialien kann es notwendig werden,
konstruktive Änderungen oder Anpassungen des Einfüll
schachtes vorzusehen, um ein Anhaften oder eine sonstige
Behinderung des Materials beim Austragvorgang zu vermei
den. In bevorzugter Ausgestaltung ist deshalb vorgesehen,
daß der Einfüllschacht gegen einen im genannten Sinne
speziell angepaßten Austragschacht auswechselbar ist.
Insbesondere bei hochmolekularen Massen wie Gummimischun
gen mit hoher Elastizität stellt sich bei dem Austragvor
gang eine elastizitätsbedingte Aufweitung des aus der
Knetkammer ausgetragenen Massestranges ein, wodurch es zu
einem Festklemmen in dem Einfüll- bzw. Austragschacht
kommen kann, so daß die Teil- oder Vollentleerung der
Knetkammer behindert oder gar unmöglich wird.
Um die Reibung der Masse während des Austragens an der
Innenwandung des Austragschachtes zu verhindern, ist es
erfindungsgemäß vorgesehen, daß in den Einfüllschacht
oder den Austragschacht eine Austragblende einbringbar
ist, deren Blendenöffnung deutlich kleiner als der Innen
durchmesser des Schachtes ist. Mittels der Austragblende,
durch die die Masse hindurchgedrückt wird, läßt sich die
Masse zu einem Strang umformen, dessen Querschnittsabmes
sungen auch nach seiner elastischen Aufweitung kleiner
als die Innenabmessungen des Schachtes sind, so daß
vermieden ist, daß der Strang mit der Innenwandung des
Schachtes in Anlage kommt. Dabei ist es vorteilhaft, die
Austragblende am unteren Ende des Schachtes anzuordnen,
um möglichst bereits beim Austritt aus der Knetkammer
eine Strangumformung zu erreichen. Dies kann insbesondere
dadurch erreicht werden, wenn die Austragblende einen
Abschnitt der Wandung der Knetkammer bildet.
In einer möglichen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
Blendenöffnung im wesentlichen kreisförmig ist, wobei der
Durchmesser der Blendenöffnung ca. 40% bis 80% des
Innendurchmessers des Einfüll- oder Austragschachtes
ausmachen sollte.
Es hat sich gezeigt, daß die Materialien während des
Knetvorgangs Dehnspannungen in unterschiedlichen Richtun
gen unterliegen und sich bei einer Entspannung nicht in
alle Richtungen in gleicher Weise elastisch aufweiten.
Dies führt dazu, daß bei Verwendung einer kreisförmigen
Blendenöffnung sich nach der Strangumformung und dessen
elastischer Aufweitung ein Strang mit ovalem Querschnitt
einstellt. Um dies zu vermeiden, kann alternativ eine
ellipsenförmige Blendenöffnung vorgesehen sein, deren
längere Hauptachse sich in der Richtung erstreckt, in der
der Strang eine geringere elastische Aufweitung erfährt.
Somit ist nach der elastischen Aufweitung ein annähernd
kreisförmiger Strang mit größstmöglichem Querschnitt zu
erzielen, ohne daß dieser an der Innenwandung des Ein
füll- oder Austragschachtes anliegt.
Eine besonders starke elastische Verformung erfährt das
Material während des Knetvorgangs durch die Rotoren
senkrecht zu deren Drehachse. Erfindungsgemäß ist deshalb
vorgesehen, daß sich die längere Hauptachse der Ellipse
in Richtung der Drehachsen der Rotoren erstreckt.
Durch die Umformung der Masse zu einem Strang relativ
großer Länge kann sichergestellt werden, daß der Strang
nach oben aus dem Einfüll- oder Austragschacht soweit
herausgefördert wird, daß er von einer Bedienperson
ergriffen und weiter herausgezogen werden kann.
Auch bei dem Durchtritt durch die Blendenöffnung tritt
eine Reibungskraft zwischen der auszutragenden Masse und
der Innenoberfläche der Blendenöffnung auf. Diese kann
minimiert werden, wenn der innere Rand der Blendenöffnung
schneidenartig ausgebildet ist.
Die Austragblende kann als separates Bauteil ausgebildet
und vor Beginn des Austragvorgangs in dem Einfüllschacht
oder dem Austragschacht angeordnet werden. Eine konstruk
tiv besonders einfache Ausgestaltung ergibt sich, wenn
die Austragblende an dem unteren Ende des Austragschach
tes angeformt ist, so daß sie bei Auswechseln des Ein
füllschachtes gegen den Austragschacht mit eingebaut
wird.
Das Einbringen der zu knetenden Materialien wird erfin
dungsgemäß in bekannter Weise dadurch erreicht, daß
entlang dem im Querschnitt kreisförmigen Einfüllschacht
ein Kolben verfahrbar ist, der mittels einer umlaufenden
Dichtung, insbesondere eines O-Rings gegenüber der Innen
wandung des Einfüllschachtes abgedichtet ist. Ähnlich
wird auch bei den vorderen und hinteren Lagerungen der
Rotorachsen verfahren, für die enge Passungen gewählt
werden und die gegebenenfalls O-Ringe als Zusatzdichtun
gen aufweisen. Die Abdichtung stellt sicher, daß beim
Verfahren des Kolbens und der damit einhergehenden Druck
erhöhung in der Knetkammer keine Materialpartikel seit
lich am Kolben vorbei durch den Einfüllschacht herausge
blasen werden können. Um ein Austreten von Materialpar
tikeln, insbesondere Ruß, aus anderen Spalten oder Un
dichtigkeitsstellen des Gehäuses der Knetvorrichtung zu
vermeiden, ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
daß außenseitig auf das Gehäuse eine Saughaube aufsetzbar
ist, mittels der in der Knetkammer ein Unterdruck erzeug
bar ist. Es hat sich gezeigt, daß bereits ein sehr gerin
ger Unterdruck ausreicht, um einen übermäßigen Druckan
stieg infolge des Verfahrens des Kolbens während des
Einfüllvorgangs zu vermeiden. Die Saughaube wird an eine
geeignete Saugvorrichtung, beispielsweise einen in jedem
Labor vorhandenen Staubsauger angeschlossen und auf das
Gehäuse aufgesetzt, wo sie sich vorzugsweise ansaugt oder
in anderer geeigneter Weise gehalten ist.
Der in der Knetkammer gebildete Unterdruck verhindert,
daß die in der Knetkammer durch den Einfüllvorgang kom
primierte Luft das Einbringen von Füllstoffen behindert
oder sich der dabei entstehende Überdruck unkontrolliert
über Trennfugen etc. abbaut.
Wenn in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorge
sehen ist, daß in der Saughaube eine Filtervorrichtung
angeordnet wird, die im Luftstrom mitgerissene Partikel
zurückhält, kann gewährleistet werden, daß die in der
Umgebung der Knetvorrichtung vorhandenen Atmosphäre vor
Verschmutzungen weitestgehend verschont ist und die im
Filter gefangenen Partikel leicht entsorgt werden können.
Um das Vorhalten einer separaten Walzvorrichtung über
flüssig zu machen, kann in Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen sein, daß die Knetvorrichtung in einfacher
Weise zu einem Walzwerk umgebaut werden kann. Zu diesem
Zweck wird das Gehäuse der Knetkammer zerlegt und das
Mittelteil entfernt. Die dann freiliegenden Rotoren
werden entnommen und gegen entsprechende Walzen, insbe
sondere Zylinderwalzen, ausgewechselt, so daß ein Walz
werk gebildet ist, mit dem die vorher aus der Knetvor
richtung ausgetragene Masse zu einem Walzfell definierter
und insbesondere gleichförmiger Dicke umgeformt werden
kann.
Die Saugglocke und der Umbau der Knetvorrichtung zu einem
Walzwerk kann auch bei herkömmlichen Knetvorrichtungen
Verwendung finden, bei denen die Masse in bekannter Weise
durch eine separate Austragöffnung aus der Knetkammer
ausgetragen wird.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die oben genannte Auf
gabe dadurch gelöst, daß vor dem Austragen der Masse in
dem Einfüllschacht oder einem Austragschacht eine Aus
tragblende angeordnet wird und daß die Masse durch die
Blendenöffnung der Austragblende hindurch aus der Knet
kammer ausgetragen wird, indem die Drehrichtung der
Rotoren umgekehrt wird.
Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich aus der vorgenannten Beschreibung der Knetvorrich
tung, wobei insbesondere der Einfüllschacht vor der
Anordnung der Austragblende gegen den Austragschacht
ausgewechselt wird. Nachdem der Knetvorgang beendet ist,
wird der Kolben vollständig aus dem Einfüllschacht zu
rückgefahren, so daß dieser abgebaut und gegen den die
Austragblende aufweisenden Austragschacht ausgewechselt
werden kann.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ersicht
lich. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfin
dungsgemäße Knetvorrichtung,
Fig. 2 den Schnitt II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 1 bei Austrag
der gekneteten Masse,
Fig. 4 eine Aufsicht auf den Austragschacht gemäß
Fig. 3,
Fig. 5 eine Fig. 4 entsprechende Darstellung
eines alternativen Ausführungsbeispiels,
Fig. 6 eine Knetvorrichtung mit Saugglocke,
Fig. 7 den Schnitt VII-VII in Fig. 6 und
Fig. 8 eine zum Walzwerk umgebaute Knetvorrich
tung.
Eine in Fig. 1 dargestellte Knetvorrichtung 10 besitzt
ein Gehäuse 11, in dessen Innerem eine langgestreckte
Knetkammer 13 ausgebildet ist, deren Querschnitt etwa
doppelkreisförmig, d. h. in Form einer "8" ausgestaltet
ist.
Wie Fig. 2 zeigt, ist das Gehäuse 11 von einem Mittel
teil 17 gebildet, das endseitig jeweils durch Stirnplat
ten 23, 24 verschlossen ist. In der Knetkammer 13 sind
zwei Rotoren 12a, 12b, insbesondere Mischrotoren, ange
ordnet, die mit einer angetriebenen Achse 31 die hintere
Stirnplatte 23 durchdringen und über eine Buchse 28 in
dieser drehbar gelagert sind. An ihrem entgegengesetzten
Ende weisen die Rotoren 12a, 12b jeweils einen Achsstum
mel 30 auf, mit dem sie über eine Buchse 29 in der vor
deren Stirnwand 24 drehbar gelagert sind. Mittels einer
nicht dargestellten Antriebsvorrichtung können die Roto
ren 12a, 12b um parallel verlaufende horizontale Drehach
sen D1 bzw. D2 gegensinnig angetrieben werden, wie
durch die Pfeile in Fig. 1 angedeutet ist.
Oberhalb der Knetkammer 13 besitzt das Gehäuse 11 im
Mittelteil 17 eine Zugangsöffnung 17a, auf die ein im
Durchmesser kreisförmiger Einfüllschacht 14 dicht aufge
setzt ist. Die Zugangsöffnung 17a bzw. der Einfüllschacht
14 erstrecken sich im wesentlichen senkrecht zu den
Drehachsen D1 bzw. D2 und münden im Bereich zwischen
den Rotoren 12a und 12b.
Entlang dem Einfüllschacht 14 ist ein Kolben 15 axial bis
in die Zugangsöffnung 17a verfahrbar, wobei er über eine
Kolbenstange 18 mit einem nicht dargestellten hydrau
lischen oder pneumatischen Antrieb verbunden ist. Auf der
Außenumfangsfläche des Kolbens 15 ist ein O-Ring 16
angeordnet, der ihn gegenüber der Innenwandung des Ein
füllschachtes 14 bzw. der Zugangsöffnung 17a abdichtet.
An seinem unteren Ende ist der Kolben 15 auf seiner
Oberfläche so ausgestaltet, daß er einen Wandungsab
schnitt der Knetkammer 13 bilden kann.
Zum Befüllen der Knetkammer 13 mit den zu knetenden
Materialien ist der Kolben 15 vollständig aus dem Ein
füllschacht 14 herausgefahren, so daß die Materialien
durch diesen in die Knetkammer 13 gelangen können. An
schließend wird der Kolben 15 axial verfahren, so daß er
seine in Fig. 1 dargestellte untere Position einnimmt,
in der er die Knetkammer 13 abschnittsweise begrenzt und
abdichtet. Daraufhin werden die Rotoren 12a und 12b in
gegensinnige Drehung versetzt, wobei sie die zu knetende
Masse in dem zwischen ihnen liegenden Bereich in die dem
Kolben 15 abgewandte Richtung beaufschlagen (gemäß Fig.
1 nach unten).
Wenn der Knetvorgang beendet ist, wird der Kolben 15
vollständig aus der Zugangsöffnung 17a und dem Einfüll
schacht 14 herausgezogen, woraufhin der Einfüllschacht 14
von dem Gehäuse 11 abgenommen wird. Statt dessen wird ein
Austragschacht 20 (Fig. 3) an dem Gehäuse 11 angebracht,
der an seinem unteren Ende eine Austragblende 19 mit
einer Blendenöffnung 21 trägt. Wie Fig. 3 zeigt, ist die
Austragblende 19 bei eingesetztem Austragschacht 20 so
angeordnet, daß sie einen Wandungsabschnitt der Knetkam
mer 13 bildet.
Nachdem der Austragschacht 20 in der gezeigten Weise
angeordnet und am Gehäuse 11 fixiert ist, werden die
Rotoren 12a und 12b wieder gegensinnig drehangetrieben,
wobei nun jedoch die Drehrichtung gegenüber der bei dem
Knetvorgang umgekehrt ist. Auf diese Weise üben die
Rotoren 12a, 12b auf die geknetete, in der Knetkammer 13
befindliche Masse in dem zwischen ihnen liegenden Bereich
eine zur Blendenöffnung 21 gerichtete Kraft aus (gemäß
Fig. 3 nach oben).
Die Masse wird dadurch in Form eines kontinuierlichen
Stranges S durch die Blendenöffnung 21 hindurch in den
Austragschacht 20 gedrückt, so daß sie in diesem auf
steigt und an dessen oberem Ende austritt und entnommen
werden kann.
Wie Fig. 4 zeigt, besitzt die Austragblende 19 eine im
wesentlichen kreisförmige, zentrische Blendenöffnung 21.
Nachdem das Material die Blendenöffnung 21 passiert hat,
weitet es sich elastisch auf, wobei es in Richtung der
Drehachsen D1 bzw. D2 der Rotoren 12a, 12b bzw. einer
dazu parallelen Achse D (Fig. 4) einer geringeren Auf
weitung als senkrecht dazu unterliegt. Somit ergibt sich
im Austragschacht 20 ein Strang S mit im wesentlichen
elliptischem, relativ kleinem Querschnitt, wie in Fig. 4
dargestellt ist.
Die Abmessungen der Blendenöffnung 21 sind so gewählt,
daß der Strang S auch nach Aufweitung des Materials die
Innenwandung des Austragschachtes 20 nicht berührt und
damit der weitere Austritt des Stranges S nicht durch
Reibung an der Innenwandung gehemmt wird.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Austrag
blende 19, bei der die Blendenöffnung 22 oval bzw. ellip
tisch ausgebildet ist. Die längere Hauptachse erstreckt
sich dabei in Richtung der geringeren zu erwartenden
Querausdehnung, d. h. in Richtung der Achse D, während
sich die kürzere Hauptachse senkrecht dazu, d. h. in
Richtung der zu erwartenden größeren Querausdehnung
erstreckt. Nachdem der Strang die Blendenöffnung 22
passiert hat, stellt sich nach der elastischen Aufweitung
des Materials ein im wesentlichen kreisförmiger, ver
größerter Querschnitt des Stranges S ein, wie in Fig. 5
dargestellt ist.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Weiterbildung der Knet
vorrichtung 10, wobei außenseitig auf die vordere Stirn
platte 24 eine Saugglocke 25 aufgesetzt ist, die an eine
nicht dargestellte Saugvorrichtung angeschlossen ist. Die
Saugglocke 25 überdeckt dabei den Bereich der in den
Buchsen 29 gelagerten Achsstummel 30 der Rotoren 12a bzw.
12b, wie Fig. 7 zeigt. In der Saugglocke 25 ist ein
topfförmiger Feinfilter 26 angeordnet, der eventuell
angesaugte Materialpartikel für eine spätere leichte
Entsorgung zurückhält.
Wenn die Saugglocke 25 auf die Außenseite der Stirnplatte
24 aufgesetzt und an die nicht dargestellte Saugvorrich
tung angeschlossen wird, entsteht in der Saugglocke 25
ein Unterdruck, wodurch sie sich an der Stirnplatte 24
festsaugt. Der Unterdruck wird durch konstruktionsbeding
te Spalte im Bereich der Lagerung der Achsstummel 30 in
die Knetkammer 13 übertragen, so daß auch in dieser ein
geringer Unterdruck herrscht. Aufgrund des in der Knet
kammer 13 herrschenden Unterdruckes führt eine nach unten
gerichtete Bewegung des Kolbens 15 beim Einfüllen des zu
knetenden Materials nicht zu einem Überdruck in der
Knetkammer 13, so daß ein ungerichteter Austritt von
Material- oder Ruß-Partikeln vermieden ist.
Nach Beendigung des Knetvorganges und nachdem die gekne
tete Masse in geschilderter Weise durch den Austrag
schacht 20 aus der Knetkammer 13 entfernt wurde, kann das
Mittelteil 17 des Gehäuses 11 abgebaut werden. Die beiden
Stirnplatten 23 und 24 werden dann durch Stifte 33 auf
Abstand gehalten. Die Rotoren werden durch gleichartig
gelagerte und drehangetriebene Walzen 27a und 27b (Fig.
8) ersetzt, die ein Walzwerk bilden, mit dem die ausge
tragene Masse zu einem Walzfell 32 definierter Dicke
umgeformt werden kann.
Claims (18)
1. Knetvorrichtung insbesondere für viskoelastische
Materialien, mit einer in einem Gehäuse ausgebilde
ten Knetkammer, in der zumindest zwei drehangetrie
bene Rotoren angeordnet sind, mit denen die Materia
lien zu einer viskoelastischen Masse knetbar sind,
und mit einem Einfüllschacht, durch den die zu
knetenden Materialien der Knetkammer zuführbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung der
Rotoren (12a, 12b) umkehrbar ist und daß die Masse
durch den Einfüllschacht (14) oder einen dagegen
auswechselbaren Austragschacht (20) aus der Knetkam
mer (13) austragbar ist.
2. Knetvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei im wesentlichen parallel angeord
nete, gegensinnig drehende Rotoren (12a, 12b) vorge
sehen sind und daß der Einfüllschacht (14) oberhalb
zwischen den beiden Rotoren (12a, 12b) in die Knet
kammer (13) mündet.
3. Knetvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Einfüllschacht (14) oder
den Austragschacht (20) eine Austragblende (19)
einbringbar ist, deren Blendenöffnung (21; 22)
kleiner als der Innendurchmesser des Schachtes (14;
20) ist.
4. Knetvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austragblende (19) am unteren Ende
des Schachtes (14; 20) angeordnet ist.
5. Knetvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austragblende (19) einen
Abschnitt der Wandung der Knetkammer (13) bildet.
6. Knetvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blendenöffnung (21)
im wesentlichen kreisförmig ist.
7. Knetvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Durchmesser der Blendenöffnung
(21) kleiner als der 0,8-fache Schachtdurchmesser
ist und vorzugsweise das 0,6- bis 0,4-fache von
diesem beträgt.
8. Knetvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blendenöffnung (22)
ellipsenförmig ist.
9. Knetvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die längere Hauptachse (22a) der
Ellipse (22) in Richtung der Drehachsen (D1, D2)
der Rotoren (12a, 12b) erstreckt.
10. Knetvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der innere Rand der
Blendenöffnung (21; 22) schneidenartig ausgebildet
ist.
11. Knetvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß entlang dem im Quer
schnitt kreisförmigen Einfüllschacht (14) ein Kolben
(15) verfahrbar ist, der mittels einer umlaufenden
Dichtung (16) gegenüber der Innenwandung des Ein
füllschachtes (14) abgedichtet ist.
12. Knetvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß außenseitig auf das
Gehäuse (11) eine Saughaube (25) aufsetzbar ist,
mittels der in der Knetkammer (13) ein Unterdruck
erzeugbar ist.
13. Knetvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Saughaube (25) eine Filtervor
richtung (26) angeordnet ist.
14. Knetvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotoren (12a, 12b)
abnehmbar und gegen Walzen (27a, 27b) auswechselbar
sind.
15. Verfahren zum Kneten von viskoelastischen Materia
lien in einer Knetvorrichtung insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die zu knetenden
Materialien durch einen Einfüllschacht einer Knet
kammer zugeführt, mittels drehangetriebener Rotoren
zu einer viskoelastischen Masse geknetet und an
schließend aus der Knetkammer ausgetragen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Austragen der
Masse in dem Einfüllschacht (14) oder einem Austrag
schacht (20) eine Austragblende (19) angeordnet wird
und daß die Masse durch die Blendenöffnung (21, 22)
der Austragblende (19) hindurch aus der Knetkammer
(13) ausgetragen wird, indem die Drehrichtung der
Rotoren (12a, 12b) umgekehrt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfüllschacht (14) vor der Anordnung der
Austragblende (19) gegen den Austragschacht (20)
ausgewechselt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu knetenden Materialien mittels
eines im Einfüllschacht (14) verfahrbaren Kolbens
(15) in die Knetkammer (13) eingebracht werden und
daß der Kolben (15) vor Einbringen der Blende (19)
vollständig aus dem Einfüllschacht (14) zurückge
fahren wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß nach dem Austragen der
Masse das Gehäuse (11) der Knetkammer (13) abgebaut
und die Rotoren (12a, 12b) gegen Walzen (27a, 27b)
ausgewechselt werden, mit denen die ausgetragene
Masse zu einem Walzfell umgeformt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144426 DE19644426A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Knetvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144426 DE19644426A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Knetvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644426A1 true DE19644426A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7810002
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996144426 Withdrawn DE19644426A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Knetvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19644426A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19949415B4 (de) * | 1999-10-13 | 2008-07-10 | Deutsches Institut für Kautschuktechnologie e.V. | Anlage zur Herstellung von Kautschukmischungen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3220575C2 (de) * | 1982-06-01 | 1990-04-26 | Uniroyal Englebert Reifen Gmbh, 5100 Aachen, De |
-
1996
- 1996-10-25 DE DE1996144426 patent/DE19644426A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3220575C2 (de) * | 1982-06-01 | 1990-04-26 | Uniroyal Englebert Reifen Gmbh, 5100 Aachen, De |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19949415B4 (de) * | 1999-10-13 | 2008-07-10 | Deutsches Institut für Kautschuktechnologie e.V. | Anlage zur Herstellung von Kautschukmischungen |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: THERMO HAAKE GMBH, 76227 KARLSRUHE, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |