DE1964348C - Vorrichtung zum Dämpfen von Schwingungsbewegungen, insbesondere von Schlinger- und/ oder Stampfbewegungen von Wasserfahrzeugen mit Hilfe von Tankstabilisierungsanlagen - Google Patents
Vorrichtung zum Dämpfen von Schwingungsbewegungen, insbesondere von Schlinger- und/ oder Stampfbewegungen von Wasserfahrzeugen mit Hilfe von TankstabilisierungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eint Vorrichtung zum Dämpfen von Schwingungsbewegungen, insbesondere von
Schlinger- und/oder Stampfbewegungen von Wasserfahrzeugen, mit Hilfe von Tankstabilisierungsanlagen,
die mit einer Flüssigkeit, deren spezifisches Gewicht
auf Grund von Zusätzen erheblich über dem des
Wassers liegt, als Tankinhalt arbeiten.
Eine bekannte Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art ermöglicht ohne Rücksicht darauf, ob
die Stabilisierungsanlage nach F r a h m mit einem U-förinigen Tankquerschnitt oder als Überlauf tank
nach M c M u 11 e η arbeitet, eine Verringerung der Tankabmessungen, also eine Raumersparnis, jedoch
muß der Zähigkeit der den Tankinhalt bildenden Flüssigkeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Das geschieht bei der vorstehend beschriebenen Stab.lisierungsanlage durch chemische Zusätze und
Substanzen, die in den Tankinhalt eingebracht werden, um die Zuiiigkeit der Flüssigkeit zu reduzieren. Auf
diese Weise kann die Zähigkeit des einmal benutzten Tankinhaltes aber nur in einer Richtung, d. h. nur mit
der Wirkung einer weiteren Verringerung der Zähigkeit, verändert werden. Dadurch ist die Anpassungsmöglichkeit
der Stabilisierungsanlage an die jeweiligen Verhältnisse sehr beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Anpassungsmöglichkeit zu verbessern und zu erleichtern.
Bei einem Die.elöl mit hochgeblasenem Asphalt, F.mulgatoren, Bleiverbindungen und chemischen Zusätzen
fällt den Emulgatoren die Aufgabe zu, die Substanz auch über lange Zeit flüssig zu halten. Die
Bleiverbindungen ändern die sonstigen Eigenschaften der Flüssigkeit nicht, und die chemischen Zusätze
sorgen dafür, daß durch Bildung langer Molekülketten (Verseifung) ein Gel-Gerüst aufgebaut wird,
das die festen Beschwerungsstoffe auch bei langem Stillstehen der Flüssigkeit am Absinken hindert
Die Zähigkeit der als Tankinhalt verwendeten Flüssigkeit, insbesondere eines Dieselöls der vorbeschriebenen
Art, kann einen erheblichen, jedoch nicht im voraus berechenbaren Einfluß auf die Schlingerdämpfung
eines Tanks haben, besonders bei größeren Unterschieden zwischen den Viskositäten der Flüssigkeit
und des normalerweise verwendeten Wassers. Zu genauer Vorhersage in dieser Beziehung L* man daher
auf entsprechende Modellversuche unter Berücksichtigung der Reynoldschen Zahl angewiesen.
Wie die nachstehende Tabelle zeigt, ist die Viskosität stark von der Temperatur abhängig und nimmt bei
Raumtemperatur so hohe Werte an. daß unter Umständen eine Aufheizung des Schlingertanks notwendig
wird. Es ist jedoch möglich, die Viskosität der Flüssigkeit so einzustellen, daß auch bei 5 bis 10 C Meerestemperatur
die Tankflüssigkeit für einen Schlingertank nicht zu zähflüssig wird. Dann muß allerdings
sichergestellt sein, daß die Tankflüssigkeit sicn nicht über eine bestimmte Grenze hinaus erwärmt, weil
sich sonst das Beschwerungsmaterial absetzen würde.
35
Spezi | Scheinbare Viskosität | (cP) Cenlipoise | 8O0C | Bcsc h w C- | |
Lösung | fisches | bei Temperatur | 50 | ||
Nr. | Gewicht | 40"C 60 C | 65 |
rungs-
mittel |
|
(t/ma) | 20nC | ! 125 I 84 ι | 44 | ||
I | 2.0 | 250 | 185 I 95 ' | Ba SO1 | |
II | 2.0 | 300 | 118 ' 65 | BaSO, | |
III | 3.1 | 250 | PbS | ||
zum Vergleich Wasser 1 (cP)
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß für die Beeinflussung der Zähigkeit der den Tankinhalt
bildenden Flüssigkeit besondere Vorrichtungen erforderlich sind.
Diese bestehen erfindungsgemäß darin, daß für die Flüssigkeit eine Heiz- und/oder Kühlvorrichtung vorgesehen
ist, die als ein an den oder die Stabilisierungstanks angeschlossenes im Umlauf arbeitendes Wärmeaustauschgerät
ausgebildet ist.
Dadurch, daß durch das Wärmeaustauschgerät ständig ein Teil des Tankinhaltes fließen oder hindurchgepumpt
werden kann, ist eine laufende Beeinflussung der Zähigkeit des Tankinhaltes in beiden
Richtungen möglich, so daß die Anlage der jeweiligen Verhältnissen betreffend Temperatur, Größe der
Schwingungsimpulse sowie der Schiffsstabilität leicht und schnell anpaßbar ist.
Leistungsmäßig sollte die Heizvorrichtung den Tankinhalt auf etwa 8O0C erwärmen können.
In weiterei Ausbildung der Erfindung sollen die
Wände der Stabilisierungstanks und der die Flüssigkeit führenden Leitungen isoliert sein. Diese Isolf.tion
soll entsprechend den vorstehenden Ausführungen zunächst gegen einen Wärmedurchgang schützen. Die
Isolation kann sich aber auch auf den Korrosionsschutz der Tankwändc gegenüber den der Flüssigkeit
zugesetzten Zusätzen erstrecken. Jede dieser Isolations- Entsprechend der Zähigkeit der Flüssigkeit sind
arten kann für sich ausgebildet und angeordnet sein. auch die Querschnitte der die Flüssigkeit führenden
Darüber hinaus kann eine Isolation gegen Geräusch- Leitungen zu bemessen, und zwar sollen die Querübertragung
in Abhängigkeit von der Viskosität der schnitte mit zunehmender Zähigkeit ebenfalls zuFlüssigkeit
erforderlich sein. 5 nehmen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Dämpfen von Schwingungsbewegungen, insbesondere von Schlinger- und/oder
Stampfbewegungen von Wasserfahrzeugen, mit Hilfe von Tankstabilisierungsanlagen, die mit einer
Flüssigkeit, deren spezifisches Gewicht auf Grund von Zusätzen erheblich über dem des Wassers liegt,
als Tankinhalt arbeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Flüssigkeit eine Heiz- und/oder Kühlvorrichtung vorgesehen ist, die als
ein an den oder die Stabilisierungstanks angeschlossenes im Umlauf arbeitendes Wärmeaustauschgerät
ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung so ausgelegt ist, daß der Tankinhalt auf etwa 80 C erwärmt
werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Stabilisierungstanks und der die Flüssigkeit führenden Leitungen
isoliert sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der
die Flüssigkeit führenden Leitungen mit der Zähigkeit ebenfalls zunehmen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit aus
Dieselöl mit hochgeblasenem Asphalt, Emulgatoren. Bleiverbindungen und chemischen Zusätzen
besteht.
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