DE19641803C2 - Anbohrarmatur für eine unter Mediendruck stehende Rohrleitung mit einem absperrbaren Ventil - Google Patents
Anbohrarmatur für eine unter Mediendruck stehende Rohrleitung mit einem absperrbaren VentilInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Anbohrarmatur der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art. Bei unter Mediendruck stehenden Rohr
leitungen, die als Medium Gas oder Wasser führen können, ist an bestimmten
Stellen der Anschluß einer Hauseinführung erforderlich. Dazu verwendet
man Anbohrarmaturen, deren Gehäuse mit dem Innenende seines Hauptstut
zens an der anzubohrenden Stelle der Rohrleitung befestigt wird. An dem
Abzweigstutzen des Gehäuses wird dann die Hauseinführung angeschlossen
und nach dem Anbohren das Medium aus der Rohrleitung abgezweigt.
Um später einmal bedarfsweise den Medienfluß am Abzweigstutzen absperren
zu können, verwendet man ein Ventil.
Bei der bekannten Anbohrarmatur dieser Art (DE 42 17 982 C2) greift
das Schneidwerkzeug mit einem Außengewinde in das Innengewinde einer
im Hauptstutzen des Gehäuses vorgesehenen Gewindebuchse ein und wird
dort bei seiner Drehbetätigung unmittelbar verschraubt. Das Schneidwerkzeug
ist zugleich das Ventilglied, denn es besitzt einen durch einen radialen
Absatz erzeugten Ventilteller, der mit einem am Innenende der Führungs
buchse vorgesehenen Ventilsitz zusammenwirkt. Es genügt nicht, das Schneid
werkzeug in der Führungsbuchse soweit zurückzuschrauben, bis sein als
Ventilteller fungierender Absatz oberhalb der Mündung des Abzweigstutzens
liegt, denn der die Schneidmittel aufweisende Abschnitt des Schneidwerk
zeugs würde nicht nur diese Mündung, sondern auch weitgehend die Bohrung
in der Rohrleitung verschließen. Man muß vielmehr das Schneidwerkzeug
in der Führungsbuchse weiter zurückschrauben, bis auch die Schneidmittel
sich oberhalb der Mündung des Abzweigstutzens befinden. Zwischen der
Schließstellung und der Offenstellung des Ventils muß also das Schneidwerk
zeug über eine große Länge der Führungsbuchse verschraubt werden. Um
die Verschraubungsstrecke klein zu halten, ist das Innengewinde der Füh
rungsbuchse bis zum Ventilsitz geführt. Daher kommen bei offenem Ventil
die im äußeren Endabschnitt der Führungsbuchse befindlichen Gewindegänge
mit dem Medium in Berührung, das aus dem offenen Bohrloch kommt
und in den Abzweigstutzen strömt. Diese Gewindegänge behindern nicht
nur die Strömung, sondern fördern die Ablagerung der im Medium gelösten
oder schwebenden Stoffe, z. B. von Kalk. Solche Ablagerungen behindern
eine künftige Ventilbetätigung.
Bei einer derartigen Anbohrarmatur (DE 43 04 954 A1) hat man das Innen
gewinde im Hauptstutzen nur bis zur Mündung des Abzweigstutzens geführt.
In diesem Fall ist zwar der äußere Endabschnitt des Hauptstutzens, der
bei geöffnetem Ventil zur Umleitung des Mediums aus dem Bohrloch in
den Abzweigstutzen dient, gewindefrei, doch muß dann das Schneidwerkzeug
eine große axiale Länge aufweisen. Damit ein solches langes Schneidwerk
zeug in Offenstellung des Ventils die Mündung des Abzweigstutzens ganz
freigibt, ist eine entsprechend große axiale Länge des Innengewindes im
Hauptstutzen oberhalb des Abzweigstutzens erforderlich. Dadurch besitzt
das Gehäuse eine verhältnismäßig große Bauhöhe, die eine entsprechend
große Verlegungstiefe der mit diesen Anbohrarmaturen zu versehenen Rohr
leitungen erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anbohrarmatur der im
Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art zu entwickeln, die eine geringe
Bauhöhe aufweist und sich durch ein bequemes, schnelles Umsteuern ihres
Ventils zwischen der Schließ- und Offenstellung auszeichnet.
Dies wird
erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angeführten
Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß das zum Bohren dienende
Schneidwerkzeug einerseits von den ventilbildenden Elementen andererseits
räumlich getrennt ist und beide Teile eigene Gewindeführungen aufweisen.
Zur Ventilbildung dient eine Zwischenhülse. Der Gehäusehauptstutzen mit
seinem Innengewinde, die Zwischenhülse und das Schneidwerkzeug sind
radial ineinander geschachtelt.
Im Hülseninneren besitzt die Zwischenhülse die für das
Anbohren maßgeblichen Gewinde kleiner Steigung für das Schneidwerkzeug.
Träger des Schneidwerkzeugs ist jetzt nicht mehr der Hauptstutzen des
Gehäuses, sondern die Zwischenhülse. Auf der Außenseite besitzt die Zwi
schenhülse ein Umfangsgewinde, das ggf. eine geeignete andere Gewindestei
gung aufweisen kann, und mit dem die Zwischenhülse in einem entsprechen
den Innengewinde des Hauptstutzens axial verschraubbar ist. Diese Axialver
schraubung der Zwischenhülse erfolgt ebenfalls durch Drehung des Schneid
werkzeugs, welches sie trägt. Die Zwischenhülse wird dabei teleskopartig
zwischen einer Einfahrposition und einer Ausfahrposition im Hauptstutzen
verstellt, wo sie die Mündung des Abzweigstutzens freigibt bzw. sperrt.
In der Ausfahrposition der Zwischenhülse ist das Ventil abgesperrt. Weil
die Gewindegänge für das Schneidwerkzeug Bestandteil der teleskopierbaren
Zwischenhülse sind, befinden sie sich in der Einfahrposition der Zwischenhül
se oberhalb der Mündung des Abzweigstutzens und kommen daher mit
dem strömenden Medium nicht in Berührung. Dennoch kann das Schneidwerk
zeug eine sehr kleine axiale Länge aufweisen, weil sich seine Gewindefüh
rung beim Anbohren axial versetzt; in der Ausfahrposition ist die Gewinde
führung für das Schneidwerkzeug in den Höhenbereich des Abzweigstutzens
gelangt. Dies stört aber nicht, weil in der Ausfahrposition die Schließstellung
des Ventils vorliegt und daher auch kein Medium in diesen Gewindebereich
gelangt und dort zu Ablagerungen führen kann. Dadurch kann das Gehäuse
eine sehr kleine Bauhöhe aufweisen. Zum Verstellen des Ventils zwischen
der Schließ- und Offenstellung würde es genügen, die Zwischenhülse zu
verschrauben, während es auf ein Weiterschrauben des Schneidwerkzeugs
nicht mehr ankommt. Dazu können geeignete Mittel, wie Rastelemente
vorgesehen sein.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen in der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen
ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch den oberen Bereich einer Anbohrarmatur
nach der Erfindung, die an einer anzubohrenden Rohrleitung befe
stigt ist, wobei im linken Halbschnitt die Ausgangslage ihrer Bautei
le vor dem Anbohren und im rechten Halbschnitt die Arbeitslage
während des Anbohrens gezeigt sind,
Fig. 2 bis 4 verschiedene Bestandteile der Anbohrarmatur von Fig. 1,
ebenfalls im Axialschnitt, und
Fig. 5 die beiden in Fig. 2 und 3 gezeigten Bauteile nach ihrer Zusammen
fügung.
In Fig. 1 soll eine unter Mediendruck, z. B. Gas, stehende Rohrleitung
40 an einer definierten Stelle 41 angebohrt werden. Wenn das Bohrloch
42 erzeugt ist, soll das Medium zu einer Hauseinführung 43 od. dgl. zugelei
tet werden. Fallweise kommt es dann beim weiteren Betrieb darauf an,
den Mediendurchlaß zur angeschlossenen Hauseinführung 43 abzusperren.
Diese Aufgaben hat die erfindungsgemäße Anbohrarmatur zu erfüllen,
die auch ein Ventil aufweist.
Die Anbohrarmatur besteht aus einem Gehäuse 10, welches zwei rohrförmige
Stutzen 11, 12 und einen Sattel 13 umfaßt. Das Gehäuse 10 mit seinen
Teilen 11, 12, 13 ist einstückig aus Kunststoff erzeugt. Der Sattel 13
hat hier die Form einer Halbschale, die an der Umfangsfläche 44 der eben
falls aus Kunststoff bestehenden Rohrleitung 40 befestigt wird. Die Befesti
gung kann dabei durch Schweißen erfolgen, wozu der Sattel 13 eine mit
Heizleitungen versehene Innenzone 14 besitzt. Der eine Gehäuse-Stutzen
11 wird zum Anbohren genutzt und soll daher nachfolgend kurz "Hauptstut
zen" genannt werden. Der andere Gehäuse-Stutzen 12 mündet über eine
Öffnung 16 in den Hauptstutzen 11 und leitet nach dem Anbohren das
in den äußeren Endabschnitt 15 im Inneren vom Hauptstutzen 11 gelangende
Medium zu der Hauseinführung 43 und soll daher nachfolgend "Abzweigstut
zen" bezeichnet werden. Nach der Befestigung des Gehäuses 10 ist der
Hauptstutzen 11 mit seinem äußeren Stützenende 17 mit der Anbohrstelle
41 ausgerichtet.
Als Schneidwerkzeug zum Anbohren der Rohrleitung 40 dient ein Schneid
werkzeug 20, das, ausweislich der Fig. 4, als profilierte Büchse ausgebildet
ist und daher nachfolgend als "Schneidbüchse" bezeichnet werden soll.
Die Schneidbüchse 20 läßt sich in drei Abschnitte 21 bis 23 gliedern und
umfaßt zunächst einen Kopfabschnitt 21 mit einem Außengewinde 25,
dem ein abgesetzter Mittelabschnitt 22 mit glattem zylindrischen Umfang
folgt. Schließlich gibt es einen sich verjüngenden Fußabschnitt 23, der
die Schneidmittel, nämlich hier eine einfache Schneidkante 26, aufweist.
Zwischen dem Kopf- und Mittelabschnitt 21, 22 gibt es noch einen Radialab
satz 24. Zur Drehbetätigung der Schneidbuchse 20 wird ein nicht näher
gezeigtes Drehwerkzeug benutzt, welches mit einer ein Drehmoment auf
nehmenden unrunden Steckaufnahme 27 im Buchseninneren steck-gekuppelt
wird. Der zylindrische Raum im Inneren der Schneidbuchse 20 ist durch
eine Trennwand 27 geschlossen, die sowohl als Sperre für das Druckmedium
in der Leitung 40 nach dem Anbohren, als auch als Stopp für einen aus
der Rohrleitung 40 herauszuschneidenden Bohrkern 45 von Fig. 1 dient.
Die Schneidbüchse 20 ist im Hülseninneren 33 einer in Fig. 3 gezeigten
Zwischenhülse 30 angeordnet. Dazu ist im Hülseninneren 33 ein Innengewinde
35 für das Außengewinde 25 des Kopfabschnitts 21 vorgesehen, wodurch
die Schneidbuchse 20 in der Zwischenhülse 30 axial verschraubbar ist.
Zum äußeren Stirnende 36 der Zwischenhülse 30 hin ist im Hülseninneren
33 eine radiale Innenschulter 34 vorgesehen, die, wie aus der rechten Bild
hälfte von Fig. 1 ersichtlich ist, als Stopp für das Herausschrauben der
Schneidbuchse 20 aus der Zwischenhülse 30 dient. Im Anschluß an die In
nenschulter 34 besitzt die Zwischenhülse 30 im Hülseninneren 33 eine glat
te Innenfläche 38, die eine Innennut zur Aufnahme eines elastischen Dicht
rings 39 aufweist.
Diese Zwischenhülse 30 ist nicht stationär, sondern ihrerseits im Hauptstut
zen 11 axialbeweglich aufgenommen. Dazu ist in einer inneren Endzone
31 der Zwischenhülse 30 ein Umfangsgewinde 32 vorgesehen, das in ein
Innengewinde 52 des Hauptstutzens 11 eingreift. Im Anschluß an diese
Umfangsgewindezone 31 schließt sich ein Abschnitt 36 mit glatter Mantelflä
che an, der bis zum äußeren Stirnende 37 der Zwischenhülse 30 reicht.
Die Zwischenhülse 30 besitzt im mittleren Bereich ihres Mantelabschnitts
36 eine Umfangsnut, die einen elastischen Dichtring 19 aufnimmt. Dieser
Ring 19 kommt im Montagefall, gemäß Fig. 5, stets mit einer gewindefreien
Zylindferfläche 54 in Berührung, die sich in einem glatten Führungsabschnitt
53 des Hauptstutzens befindet. Das Innengewinde 52 erstreckt sich nur
in einem oberhalb davon angeordneten Gewindeabschnitt 51.
Aus Fig. 1 und 2 ergibt sich, daß die Abschnitte 51, 53 Bestandteil einer
metallischen Führungsbuchse 50 sind, die im Kunststoffmaterial des Haupt
stutzens 11 eingegossen ist und daher die beschriebenen Innengewinde
52 und äußeren Zylinderflächen 54 erzeugt. Die Führungsbuchse 50 könnte
aber auch aus einem geeigneten formstabilen Kunststoff vorgefertigt sein.
Dieser Maßnahme kommt eine eigenständige Bedeutung zu und könnte
auch bei der Zwischenhülse 30 Anwendung finden. Die Gewindebuchse
60 besitzt im Bereich des glattwandigen, gewindefreien Führungsabschnitts
53 eine Radialbohrung, welche die bereits eingangs erwähnte Mündung
16 des Abzweigstutzens 12 in den Hauptstutzen 11 bestimmt. Um ihre
ortsfeste Lage im Material des Hauptstutzens 11 zu sichern, ist die Gewin
debuchse 50 mit einem Umfangsprofil 56 versehen, das vorzugsweise
aus zwei zueinander gegenläufigen schrauben-linienförmigen Nuten besteht.
Die Führungsbuchse 50 besitzt auch noch einen Innenbund 57, der, wie
noch näher erläutert werden wird, die eine Dichtstelle 61 eines Ventils
60 bildet. Diese Ventil-Dichtstelle 61 befindet sich, wie der Einbauzustand
der Gewindebuchse 50 in Fig. 1 zeigt, am äußeren Stirnende 17 des Haupt
stutzens 11.
Das Ventil 60 ist, wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, in besonderer Weise
ausgebildet. Zu der ortsfest im Hauptstutzen 11 angeordneten Ventil-
Dichtstelle 61 gehört eine bewegliche Gegendichtstelle 62, die Bestandteil
der axialbeweglichen Zwischenhülse 30 ist. Im vorliegenden Fall besteht
die Ventil-Dichtstelle 61 aus einer konisch geformten radial vorspringenden
Sitzfläche am vorerwähnten Innenbund 57 der integrierten Gewindebuchse
50. Deshalb ist die Ventil-Gegendichtstelle 62 an dem aus Fig. 3 erkennba
ren äußeren Stirnende 37 der Zwischenhülse 30 positioniert und bildet so
mit eine Stoßfläche mit entsprechender Gegenkonizität. Zwischen dieser
ventilbildenden Sitzfläche 61 und Stoßfläche 62 können elastische Dichtungs
mittel vorgesehen sein. Diese bestehen im vorliegenden Fall aus einem
an der Stoßfläche 62 sitzenden und daher mit der Zwischenhülse 30 axial
mitbeweglichen elastischen Dichtring 59. Ein solches Ventil 60 könnte
auch in abweichender Weise ausgebildet sein, wo elastische Dichtringe
oberhalb und unterhalb der Mündung 16 vom Abzweigstutzen 12 angeordnet
sind und mit glatten zylindrischen Mantelflächen der axialbeweglichen Bau
teile zusammenwirken, wie dies aus der eingangs erwähnten DE 43 03
954 A1 zu erkennen ist.
Durch Drehbetätigen der Schneidbuchse 20 im Sinne des aus Fig. 1 erkenn
baren Drehpfeils 29 kann nicht nur die Schneidbuchse 20 aus der sie tragen
den Zwischenhülse 30 im Sinne des Pfeils 18 von Fig. 1 herausgeschraubt
werden, sondern es kommt auch zu einer Verschraubung der Zwischenhülse
30 im Innengewinde 52 des Hauptstutzens 11; es kommt zu einer Teleskop
bewegung der Zwischenhülse 30 im Sinne des Pfeils 48 von Fig. 1. Welche
der beiden Bewegungen 18, 48 primär erfolgt, kann z. B. durch die Steigung
der beidseitig der Zwischenhülse 30 angeordneten, miteinander in Eingriff
stehenden Gewinde 25, 35 einerseits und 32, 52 andererseits bestimmt
werden. Die beidseitigen Gewindegänge können eine zueinander unterschiedli
che Gewindesteigung aufweisen. Außerdem können Rastelemente zwischen
den Bauteilen 20, 30 und/oder 50 vorgesehen sein, welche zunächst nur
eine der beiden axialen Schraubbewegungen 18, 48 favorisieren und die
andere 48 bzw. 18 erst dann auslösen, wenn die erste 18 bzw. 48 durch
Anschlag- oder Stoppmittel zum Stillstand gekommen ist. Auch durch unter
schiedliche Reibungswerte zwischen den beidseitigen Gewinden 25, 35 einer
seits und 32, 52 andererseits läßt sich eine der beiden Axialbewegungen
18, 48 begünstigen.
In der in Fig. 1 linken Hälfte der Anbohrarmatur befindet sich die Zwi
schenhülse 30 in einer durch einen inneren Endanschlag 46 im Hauptstutzen
11 bestimmten maximalen Einfahrposition. Der Erdanschlag besteht im
vorliegenden Fall aus einem konischen Ring 46 oder Sprengring, der in
eine oberhalb des Gewindeabschnitts 51 der Führungsbuchse 50 angeordnete,
aus Fig. 2 erkennbare Innennut 41 eingreift. Dieser Anschlagring 46 wirkt
mit dem inneren Stirnende 47 der Zwischenhülse 30 zusammen. Oberhalb
der Innennut 49 schließt sich ein mit einem weiteren Gewinde versehener
äußerer Endabschnitt 53 in der Führungsbuchse 50 an, der zum Einschrauben
eines den Hauptstutzen 11 abschließenden Gewindestopfens dient.
In der Einfahrposition von Fig. 1 befindet sich die zum Ventil 60 gehörende
Stoßfläche 62 oberhalb der Mündung 16 vom Abzweigstutzen 12. Das Ventil
60 befindet sich in seiner Offenstellung. Ist vorausgehend das Bohrloch
42 in die Rohrleitung 40 eingeschnitten worden, so kann das Medium im
Sinne des gestrichelten Strömungspfeils 63 aus der Rohrleitung 40 in den
Abzweigstutzen 12 gelangen. Die Schneidbuchse 20 ist nämlich in jedem
Fall soweit ins Innere 33 der Zwischenhülse 30 hereingeschraubt, daß ihre
Schneidkante 26 oberhalb der ventilbildenden Stoßfläche 62 der Zwischenhül
se 30 liegt. Das Ausmaß der Einschraubbewegung der Schneidbuchse 20
in der Zwischenhülse 30 ist durch innere Stoppmittel 64 begrenzt, die
ausweislich der Fig. 3 aus einen Ring 64 bestehen, der im Hülseninneren
33 befestigt wird, z. B. durch Kleben. Die Strömung 63 des Mediums er
folgt über den bereits eingangs erwähnten äußeren Endabschnitt 15 des
Hauptstutzens. Wie Fig. 2 zeigt, ist der Endabschnitt 15 Bestandteil
des glatten Führungsabschnitts 53 der Buchse. Mit dessen gewindefreier
Zylinderfläche 54 steht, wie aus Fig. 5 zu erkennen ist; der im Umfangs
bereich der Zwischenhülse 30 angeordnete elastische Dichtring 19 in Berüh
rung und sorgt damit für eine einwandfreie Dichtigkeit zum darüber liegen
den Gewindeabschnitt 51 der Führungsbuchse 50 hin. Der zum Ventil gehö
rende elastische Dichtring 59 befindet sich ausreichend hoch, oberhalb
der Abzweigstutzen-Mündung 16, und liegt damit nicht mehr im Medienstrom
63. Der Dichtring 59 kann durch die Strömung 63 nicht vom Hülsen-
Stirnende 37 abgelöst werden. Der glatte Führungsabschnitt 53 dient zur
Führung der Zwischenhülse 30 bis zu einer durch äußere Anschlagmittel
begrenzten Ausfahrposition der Zwischenhülse 30, die in der rechten Hälfte
von Fig. 1 dargestellt ist.
Während in der Einfahrposition der Zwischenhülse 30 die Mündung 16 des
Abzweigstutzens 12 ganz frei war, ist sie jetzt, in der Ausfahrposition
verschlossen. Die gegeneinander gedrückten Sitz- und Stoßflächen 61, 62
mit dem dazwischen gepreßten Dichtring 59 wirken als äußere Endanschläge,
welche die teleskopartige Schraubbewegung der Zwischenhülse 30 begrenzen.
Das Ventil befindet sich jetzt in seiner Schließstellung 60'. Der Dichtring
59 kommt dabei nur in der letzten Phase der Teleskopverschraubung 48
der Zwischenhülse mit der ortsfesten Sitzfläche 61 in Berührung, weshalb
der Dichtring 59 nur eine Pressung und praktisch keine Verschleiß erzeugen
de Drehbeanspruchung erfährt.
Bereits beim Bohrvorgang, wenn die Schneidbuchse 20 das erste Mal dreh
betätigt wird, gelangt die Zwischenhülse 30 in ihre vorbeschriebene Ausfahr
position. Beim Herausschrauben stößt nämlich die Schneidkante 26 der
Buchse 20 auf die Rohrwand der Rohrleitung 40, weshalb von da an ein
größerer Kraftaufwand zu ihrer Verschraubung erforderlich ist. Deswegen
ist die teleskopartige Verschraubung der Zwischenhülse 30 leichtgängiger
und wird zuerst vollzogen. Beim Weiterdrehen wird dann die Schneidbuchse
20 aus der Zwischenhülse 30 herausgeschraubt und schneidet den bereits
erwähnten Bohrkern 45 aus der Rohrwand heraus. Der Bohrkern 45 gelangt
dabei in die aus Fig. 4 ersichtliche Endkammer 65 bis zur erwähnten Trenn
wand 28 der Schneidbuchse 20. Die Trennwand 28 verhindert eine Strömung
des Mediums durch das Innere der Schneidbuchse 20. Das Ausmaß des
Herausschraubens der Schneidbuchse 20 aus der Zwischenhülse 30 wird
durch innere Stoppmittel begrenzt. Diese bestehen aus den bereits im Zuam
menhang mit Fig. 3 und 4 beschriebenen radialen Absätzen 24 und Innen
schultern 34 der beiden Teile 20, 30.
Sowohl in der Einfahrposition als auch in der Ausfahrposition der Zwischen
hülse 30 sorgen die bereits erwähnten elastischen Dichtringe 19, 39 für
Mediendichtigkeit. Der Dichtring 19 greift nämlich, wie am besten aus
Fig. 5 hervorgeht, stets an der gewindefreien Zylinderfläche 54 der
Führungsbuchse 50 an. Man könnte bedarfsweise auch mehrfache Dichtringe 19
vorsehen. Der Dichtring 19 könnte aber auch in der Zylinderfläche 54
der Führungsbuchse 50 gelagert sein, um dann mit der aus Fig. 3 ersichtli
chen glatten Mantelfläche 36 der Zwischenhülse 30 zusammenzuwirken.
Der andere Dichtring 39, der sich, gemäß Fig. 3, an der Innenfläche 38
der Zwischenhülse 30 befindet, ist stets in Berührung mit der zylindrischen
Fläche vom Mittelabschnitt 22 der Schneidbuchse 20.
Claims (16)
1. Anbohrarmatur für eine unter Mediendruck stehende Rohrleitung
(40) mit einem eine Dicht- und Gegendichtstelle (61, 62) aufweisenden
Ventil (60) an der Bohrung (42),
mit einem an der Rohrleitung (40) befestigbaren Gehäuse (10) mit zwei rohrförmigen Stutzen (11, 12), nämlich
einerseits mit einem Hauptstutzen (11), der ein Innengewinde (52) aufweist und am äußeren Stutzenende (17) die eine Dichtstelle (61) des Ventils (60) besitzt,
und andererseits mit einem oberhalb der Ventil-Dichtstelle (61) in den Hauptstutzen (11) mündenden Abzweigstutzen (12), in den nach dem Anbohren (42) bei geöffnetem Ventil (60) das Medium strömt (63),
sowie mit einem drehbetätigbaren Schneidwerkzeug (20), das beim Drehen (29) mit dem Innengewinde (35) im Hauptstutzen (11) ver schraubt und axial bewegbar ist,
und das beim Herausschrauben (18) sowohl die Bohrung (42) in die Rohrleitung (40) schneidet als auch das Ventil (60') schließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegendichtstelle (62) des Ventils (40) an einer Zwischenhülse (30) sitzt, die in ihrem Hülseninneren (33) das Schneidwerkzeug (20) aufnimmt und das Innengewinde (35) zum Verschrauben (18) des Schneidwerkzeugs (20) trägt,
daß die Zwischenhülse (30) im Hauptstutzen (11) axialbeweglich (48) aufgenommen ist und ein Umfangsgewinde (32) besitzt, welches in das Innengewinde (52) des Hauptstutzens (11) eingreift,
daß beim Drehen (29) des Schneidwerkzeugs (20) die Zwischenhülse (30) zwischen einer die Mündung (16) des Abzweigstutzens (12) freige benden Einfahrposition und der diese Mündung (16) verschließenden Ausfahrposition teleskopartig im Hauptstutzen verschraubbar (48) ist,
und daß in der Ausfahrposition die Ventil-Gegendichtstelle (62) der Zwischenhülse (30) an der Ventil-Dichtstelle (61) im Hauptstutzen (11) anliegt und das Ventil geschlossen (60') ist.
mit einem an der Rohrleitung (40) befestigbaren Gehäuse (10) mit zwei rohrförmigen Stutzen (11, 12), nämlich
einerseits mit einem Hauptstutzen (11), der ein Innengewinde (52) aufweist und am äußeren Stutzenende (17) die eine Dichtstelle (61) des Ventils (60) besitzt,
und andererseits mit einem oberhalb der Ventil-Dichtstelle (61) in den Hauptstutzen (11) mündenden Abzweigstutzen (12), in den nach dem Anbohren (42) bei geöffnetem Ventil (60) das Medium strömt (63),
sowie mit einem drehbetätigbaren Schneidwerkzeug (20), das beim Drehen (29) mit dem Innengewinde (35) im Hauptstutzen (11) ver schraubt und axial bewegbar ist,
und das beim Herausschrauben (18) sowohl die Bohrung (42) in die Rohrleitung (40) schneidet als auch das Ventil (60') schließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegendichtstelle (62) des Ventils (40) an einer Zwischenhülse (30) sitzt, die in ihrem Hülseninneren (33) das Schneidwerkzeug (20) aufnimmt und das Innengewinde (35) zum Verschrauben (18) des Schneidwerkzeugs (20) trägt,
daß die Zwischenhülse (30) im Hauptstutzen (11) axialbeweglich (48) aufgenommen ist und ein Umfangsgewinde (32) besitzt, welches in das Innengewinde (52) des Hauptstutzens (11) eingreift,
daß beim Drehen (29) des Schneidwerkzeugs (20) die Zwischenhülse (30) zwischen einer die Mündung (16) des Abzweigstutzens (12) freige benden Einfahrposition und der diese Mündung (16) verschließenden Ausfahrposition teleskopartig im Hauptstutzen verschraubbar (48) ist,
und daß in der Ausfahrposition die Ventil-Gegendichtstelle (62) der Zwischenhülse (30) an der Ventil-Dichtstelle (61) im Hauptstutzen (11) anliegt und das Ventil geschlossen (60') ist.
2. Anbohrarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innere (55) vom Hauptstutzen (11) im äußeren Endabschnitt (15)
frei von Gewindegängen (52) ist, der in der Einschubposition der Zwi
schenhülse das aus dem offenen Bohrloch (42) strömende Medium
(63) in den Abzweigstutzen (12) leitet.
3. Anbohrarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einfahrposition der Zwischenhülse (30) durch innere Endanschlä
ge (46, 47) und ihre Ausfahrposition durch äußere Endanschläge (61,
62) begrenzt sind.
4. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die äußeren, die Ausfahrposition der Zwischenhülse
(30) bestimmenden Endanschläge durch die Ventil-Dichtstelle (61)
im Hauptstutzen (11) und die Ventil-Gegendichtstelle (62) an der
Zwischenhülse (30) gebildet sind.
5. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtstelle und/oder die Gegendichtstelle (62) des
Ventils (60) einen elastischen Dichtring (59) aufweist.
6. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventil-Gegendichtstelle (62) sich am äußeren Stirnen
de (37) der Zwischenhülse (30) befindet und die Ventil-Dichtstelle
von einer radial vorspringenden Sitzfläche (61) an einem Innenbund
(57) des Hauptstutzens (11) erzeugt ist.
7. Anbohrarmatur nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Dichtring (59) für das Ventil (60) am äußeren Stirn
ende (37) der Zwischenhülse (30) angeordnet ist.
8. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innengewinde (35) der Zwischenhülse (30) eine
andere Gewindesteigung als das Umfangsgewinde (32) der Zwischenhülse
(30) aufweist.
9. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Drehen (29) des Schneidwerkzeugs (20) im Anbohr
sinne die teleskopartige Verschraubung (48) der Zwischenhülse (30)
aus ihrer Einfahrposition in ihre Ausfahrposition vor dem Herausschrau
ben (18) des Schneidwerkzeugs (20) erfolgt.
10. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ausmaß der Verschraubung des Schneidwerkzeugs
(20) im Innengewinde (35) der Zwischenhülse (30) durch äußere
und/oder innere Stoppmittel (24; 34; 64) begrenzt ist.
11. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schneidwerkzeug aus einer Schneidbüchse (20) mit
einem ein Außengewinde (25) tragenden Kopfabschnitt (21), einem
glatten zylindrischen Mittelabschnitt (22) und einem die Schneidmittel
(26) aufweisenden Fußabschnitt (23) besteht, wobei der Kopfabschnitt
(21) der Schneidbuchse (20) ins Innengewinde (35) der Zwischenhülse
(30) eingreift.
12. Anbohrarmatur nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die das Herausschrauben (18) der Schneidbuchse (20) aus der
Zwischenhülse (20) begrenzenden inneren Stoppmittel einerseits aus
einem Radialabsatz (24) im Bereich vom Kopfabschnitt (21) der Buchse
(20) und andererseits aus einer Innenschulter (34) im Hülseninneren
(33) der Zwischenhülse (30) bestehen.
13. Anbohrarmatur nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidbuchse (20) zwischen ihrem Kopfabschnitt (21) und
ihrem Fußabschnitt (23) eine Trennwand (28) besitzt, die ihr Buchsenin
neres verschließt.
14. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 13 dadurch gekenn
zeichnet, daß im Hülseninneren (33) der Zwischenhülse (30) ein elasti
scher Dichtring (39) angeordnet ist, der sowohl in ihrer Ausfahrposition
als auch in ihrer Einfahrposition am zylindrischen Mittelabschnitt
(22) der Schneidbuchse (20) angreift.
15. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein elastischer Dichtring (19) an der Umfangsfläche
der Zwischenhülse (30) bzw. an der Innenfläche des Hauptstutzens
in einer Radialzone angeordnet ist, die sowohl in der Einfahr- als
auch in der Ausfahrposition der Zwischenhülse (30) oberhalb der Mün
dung (16) des Abzweigstutzens (12) liegt, und daß der Dichtring (19)
an einer gewindefreien Zylinderfläche (54) des im Endbereich (53)
des Hauptstutzens (11) bzw. der Zwischenhülse angreift.
16. Anbohrarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fürungsbuchse (50) die Ventil-Dichtstelle (61) vom
Hauptstutzen (11) aufweist und die Endanschläge (46) für die Zwi
schenhülse (30) und den Endbereich (53) mit der gewindefreien Zylin
derfläche (54) für die in der Zwischenhülse (30) integrierten Dichtringe
(19) besitzt.
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