DE19640697A1 - Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines Werkzeugs in einem Abwasserrohr eines Kanalnetzes - Google Patents
Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines Werkzeugs in einem Abwasserrohr eines KanalnetzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines
Werkzeugs in einem Abwasserrohr eines Kanalnetzes.
Häuser werden an das öffentliche Abwasserrohrnetz (Kanalnetz) in der Art
angeschlossen, daß in das Abwasserrohr ein sogenannter Abwasseranschlußstutzen
oder Sattelstück der Abwasserleitung des Hauses hineinragt. Nun stellt sich unter
anderem das Problem der Dichtigkeit im Übergangsbereich zwischen dem
Anschlußstutzen und dem Hauptrohr. Üblicherweise besteht das Hauptrohr aus Beton
oder Steinzeug, so daß beim Ausfräsen oder Anschlagen einer entsprechenden
Ausnehmung in das Rohr zur Aufnahme des Anschlußstutzens Undichtigkeiten
auftreten können, die dazu führen, daß das in dem Rohr geführte Abwasser in das
das Rohr umgebende Erdreich eindringen kann (Grundwassergefährdung).
Häufig genug besteht auch das Problem, daß der Anschlußstutzen zu weit in das
Abwasserrohr hineinragt, infolgedessen der Querschnitt des Abwasserrohres
vermindert ist, und es deshalb zu Aufstauungen im Abwasserrohr kommt. Ist dies
der Fall, dann werden nach dem Stand der Technik die Abwasserrohre aufgegraben,
und die Anschlußstutzen neu eingesetzt. Dies ist relativ aufwendig, wenn man
bedenkt, daß für einen derartigen Vorgang immer eine oberirdische Baustelle
notwendig ist, und somit gegebenenfalls Straßen abgesperrt werden müssen. Gleiches
gilt im übrigen auch, wenn Undichtigkeit im Übergangsbereich festgestellt wird.
Mit entsprechendem Werkzeug ist es nun möglich, derartige Undichtigkeiten zu
beheben, bzw. den Rohrquerschnitt wieder entsprechend zu vergrößern.
Infolgedessen kommen entsprechende Abdichtwerkzeuge und Fräseinrichtungen zum
Einsatz.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die es ermöglicht, entsprechende Werkzeuge in einem
Abwasserrohr zu transportieren und dort zu manipulieren, so daß ohne Aufgraben
der Abwasserleitung des Kanalnetzes, die Abwasserleitung im Bereich eines
Abwasseranschlußstutzens oder eines Sattelstücks abgedichtet bzw. saniert werden
kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein in dem Abwasserrohr verfahrbares
und fernsteuerbares Fahrzeug gelöst, wobei das Fahrzeug einen Kopf zur Aufnahme
eines Werkzeugs aufweist. Das Werkzeug kann hierbei ein Werkzeug zum
Abdichten des Übergangsbereichs oder ein Fräser sein. Das Fahrzeug kann dann an
den entsprechenden Revisionsschächten in das Abwasserrohr eingelassen werden und
ferngesteuert an die entsprechende Stelle des Abwasserrohres geführt werden. Zur
Energieversorgung des Fahrzeugs ist vorgesehen, daß das Fahrzeug durch eine
Elektroleitung mit dem entsprechenden Energieversorger verbunden ist.
Um festzustellen, wo sich das Fahrzeug gerade befindet, besteht entweder die
Möglichkeit, oberirdisch die entsprechende Stelle durch Messung der Entfernung
ausfindig zu machen, was jedoch relativ aufwendig ist, oder aber es wird, wie
erfindungsgemäß vorgeschlagen, an dem Wagen eine Kamera angeordnet, die um
drei Raumrichtungen beweglich ausgebildet ist, um den Ort, an dem das Werkzeug
in dem Abwasserrohr eingesetzt werden soll, ausfindig zu machen. In Verbindung
mit einer Beleuchtungseinrichtung in der Kamera, die durch entsprechende Kabel mit
einem außerhalb des Rohres angeordneten Monitor verbunden ist, kann das Fahrzeug
im Rohr somit sehr genau positioniert werden.
Um das Werkzeug im Abwasserrohr manipulieren zu können ist vorgesehen, daß der
Kopf um die Längs- und die Querachse des Fahrzeugs verschwenkbar von dem
Fahrzeug aufnehmbar ist. Zur Aufnahme des Werkzeugs weist der Kopf ein
Aufnahmeglied auf, wobei das Aufnahmeglied nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung relativ zum Kopf um eine quer zur Längsachse des Fahrzeugs verlaufende
Achse verdrehbar ist. Hierdurch wird die Positionierbarkeit des Werkzeuges im
Rohr noch weiter erhöht. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Rohre
von geringem Durchmesser sind, das Werkzeug jedoch eine gewisse Größe aufweist,
und daher bei mangelnder Beweglichkeit des Werkzeuges unter Umständen die
Gefahr besteht, das Werkzeug nicht in den Übergangsbereich zwischen
Abwasserrohr und Anschlußstutzen bringen zu können. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn die Abwasserrohre nicht wesentlich größer als 200 mm sind.
Zum Erfassen des Werkzeugs ist vorteilhaft vorgesehen, daß das Aufnahmeglied
klammerartig ausgebildet ist, das heißt, eine hufeisenartige Ausnehmung
gegebenenfalls mit einer Einlaufschräge aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß das
Werkzeug durch Rückwärtsfahren des Wagens freigegeben werden kann. Diese
Möglichkeit ist insbesondere von Interesse für den Fall, daß das Werkzeug im Rohr
abgesetzt wird und dort für eine gewisse Zeit verbleiben muß, der Wagen also
wieder für andere Aufgaben frei wird.
Im einzelnen zeigt der Kopf zwei parallel verlaufende Arme, die an einem
Lagerbock angeordnet sind, wobei der Lagerbock parallel zur Längsachse des
Fahrzeugs relativ zu diesem verdrehbar ist, und wobei die Arme um eine quer zur
Längsachse des Fahrzeugs verlaufende Achse von dem Lagerbock aufnehmbar sind.
Die Arme sind hierbei endseitig durch das Aufnahmeglied verbunden, wobei die
Arme Achsstummel aufweisen, die der verdrehbaren Aufnahme des
Aufnahmegliedes dienen. Darüberhinaus ist vorgesehen, daß der Lagerbock einen
Motor, beispielsweise einen elektrohydraulischen Motor aufweist, der durch
Kraftübertragungsmittel, insbesondere eine Kardanwelle oder einen Zahnriemen mit
mindestens einem Achsstummel verbindbar ist, um das Aufnahmeglied
verschwenken zu können. Um die Arme um die quer zur Längsachse des Fahrzeugs
verlaufende Querachse zu verschwenken, ist vorgesehen, daß der Lagerbock einen
Kolbenzylinderantrieb aufweist, der endseitig mit den Armen verbindbar ist. Der
Vorteil der Verwendung eines Kolbenzylinderantriebes, insbesondere eines
hydraulischen Kolbenzylinderantriebes, besteht darin, daß die Arme in der Lage
sind, eine relativ hohe Kraft bei der Manipulation des Werkzeugs in dem Bereich
des Abwasseranschlußstutzens aufzubringen. Die Möglichkeit, eine hohe Kraft
aufzubringen, ist insbesondere beim Fräsen erforderlich, da hierbei hohe
Anpreßkräfte aufgebracht werden müssen. Derartige Krähe sind aber im
wesentlichen ausschließlich durch einen Kolbenzylinderantrieb aufbringbar. Die
Hydraulikpumpe wird allerdings durch einen Elektromotor versorgt, der durch ein
am Wagen angeordnetes Kabel versorgt wird.
Wie bereits eingangs erwähnt, wird mit dem Fahrzeug ein Werkzeug zur Abdichtung
des Übergangs zwischen einem Anschlußstutzen oder Sattelstück in dem
Abwasserrohr verfahren und auch positioniert. Um eine Abdichtung im
Übergangsbereich zwischen dem Abwasseranschlußstutzen und dem Abwasserrohr
zu erzeugen, wird mit dem Werkzeug eine Dichtmanschette eingesetzt.
Erfindungsgemäß weist das Werkzeug zum Einsetzen der Dichtmanschette einen
aufblasbaren Balg und einen im unteren Bereich des Balges angeordneten Teller auf.
Mit dem Balg wird das Werkzeug in den Abwasseranschlußstutzen hineingeschoben,
wobei der Teller an der Rohrwandung anliegt. Die Dichtmanschette, die auf dem
Balg und dem Teller angeordnet ist, besteht im einzelnen aus einem mit Kunstharz
getränkten Glasfasergewebe (Kunstharzlaminat), das beim Aufsetzen auf den
Übergangsbereich im zähflüssigem Zustand ist. Nach dem Aushärten des
Kunstharzes kann dann das Werkzeug wieder abgenommen werden. Der Balg, der
im nicht aufgeblasenen Zustand in etwa zylindrisch ausgebildet ist, besitzt vorteilhaft
zentrisch zum Balg einen Kolbenzylinderantrieb. Dieser Kolbenzylinderantrieb dient
dazu, das Werkzeug sich gegenüber der Rohrwandung des Abwasserrohres
abstützend, an den Übergangsbereich zu drücken, um so eine möglichst innige
Verbindung zwischen dem Kunstharzlaminat und der Rohrwandung des
Abwasserstutzens beziehungsweise des Abwasserrohres zu erzeugen. Zur
Energieversorgung des Kolbenzylinderantriebes ist der Kolbenzylinderantrieb
ebenfalls durch eine Leitung mit einem entsprechend oberirdisch angeordneten
Energieversorger verbunden. Um zu verhindern, daß sich beim Absetzen des
Werkzeuges an der Rohrwandung durch den Kolbenzylinderantrieb Beschädigungen
der Rohrwandung ergeben, ist der Kolben endseitig mit einem elastischen Element
versehen. Das elastische Element dient nicht nur der Verhinderung von
Beschädigungen an der Rohrwandung des Abwasserrohres, sondern darüber hinaus
auch, insbesondere wenn es aus Gummi ist, der nicht verrutschbaren Fixierung des
Werkzeugs im Abwasserrohr.
Um zu gewährleisten, daß die Dichtmanschette nicht nur im Bereich des
Abwasserstutzens anliegt, sondern auch in einem kreisförmigen Bereich des
Abwasserrohres um den Abwasserstutzen herum, ist vorgesehen, daß der Teller in
etwa korrespondierend zu der Wölbung der Rohrwandung des Abwasserrohres
ebenfalls gewölbt ausgebildet ist, so daß das auf dem Teller beziehungsweise auf
dem Balg befindliche Kunstharzlaminat im wesentlichen an allen Stellen an die
Rohrwandung angedrückt werden kann. Zum Ausgleich von Unebenheiten ist
vorgesehen, daß der Teller eine Schicht aus einem elastisch nachgiebigem Material
beispielsweise in einer Stärke von cirka 25 mm, zum Beispiel Schaumgummi,
besitzt. Damit das Werkzeug auch bei nicht absolut zentrischer Positionierung zum
Anschlußstutzen denn och eine ausreichende Presskraft auf die Rohrwandung des
Abwasserrohres erzeugt, ist vorgesehen, daß der Teller verschwenkbar an den
Kolbenzylinderantrieb angelenkt ist. Gehalten wird das Werkzeug durch das
Aufnahmeglied am Kopf des Wagens dadurch, daß das Aufnahmeglied das
Werkzeug zwischen Kolben und Kolbenstange erfaßt, so daß beim Zusammenfahren
der Kolbenstange das Aufnahmeglied eingeklemmt wird. Die Klemmwirkung erhöht
sich, wenn das elastische Element des Kolbens am Aufnahmeglied anliegt.
Anstelle des Abdichtwerkzeugs kann bei Bedarf durch die Vorrichtung auch ein
Fräswerkzeug in der Rohrleitung transportiert und manipuliert werden, wenn durch
das Fräswerkzeug in dem Abwasserrohr vorhandene Blockaden aus Stein oder Beton
entfernt werden sollen.
Fig. 1 zeigt den Anschluß eines Abwasseranschlußstutzens an ein
Abwasserrohr, wobei das Werkzeug zum Einsetzen der
Dichtmanschette im im Abwasseranschlußstutzen einsitzenden Zustand
dargestellt ist;
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt eines Abwasserrohres gemäß Fig. 1 mit
einsitzender Dichtmanschette;
Fig. 3 zeigt das gesamte Fahrzeug in einer Seitenansicht;
Fig. 4 zeigt eine Ansicht von oben auf das Fahrzeug;
Fig. 5 zeigt das Werkzeug zum Einsetzen der Dichtmanschette in einer
Seitenansicht;
Fig. 6 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie VI/VI aus Fig. 5;
Fig. 7 zeigt beispielhaft die Anordnung des Glasfasergewebes auf dem Balg
bzw. auf dem Teller und das darüber angeordnete Überziehelement.
Gemäß den Fig. 1 und 2 ist das Abwasserrohr mit 1 und der
Abwasseranschlußstutzen mit 2 bezeichnet. In dem Abwasserrohr befindet sich das
insgesamt mit 10 bezeichnete verfahrbare Fahrzeug, wobei durch das Fahrzeug 10
das insgesamt mit 30 bezeichnete Werkzeug in den Bereich des Anschlußstutzens 2
gebracht wird. In dem in Fig. 1 dargestellten Zustand ist der Balg 31 des
Werkzeugs 30 aufgeblasen. Der Teller 32, der gelenkig (bei 43) von dem
Kolben-Zylinderantrieb 40 aufnehmbar ist, liegt unmittelbar an der Rohrwandung 3 des
Abwasserrohres 1 an. Auf dem Balg 31 bzw. dem Teller 32 ist ein Trennmittel
aufgebracht, beispielsweise ein Fett, darauf befindet sich das mit Kunstharz
getränkte Glasfasergewebe, wobei das Glasfasergewebe einen zylindrischen Teil 55
und einen sieh daran anschließenden auf dem Teller aufliegenden Rand oder Krempe
54 aufweist. Über dem Glasfasergewebe befindet sich eine Art Überziehelement, das
im wesentlichen in seinen äußeren Abmessungen der Form der Dichtmanschette
entspricht. Die Anordnung des Glasfasergewebes und des Überziehelementes ergibt
sich im einzelnen aus Fig. 7; so wird zur Anordnung des Glasfasergewebes auf
dem Teller bzw. um den Balg herum eine kreisrunde Fläche des Glasfasergewebes
sternförmig von der Mitte ausgehend radial nach außen sich erstreckend
eingeschnitten, um dann auf dem mit dem Trennmittel versehenen Balg bzw. Teller
aufgelegt zu werden. Um diesen am Balg 31 anliegenden Kranz aus Glasfasergewebe
wird dann ein Ring - ebenfalls aus Glasfasergewebe- gelegt, der sich endseitig
überlappt. Die Überlappung berücksichtigt hierbei die radiale Ausdehnung des
Balges. Hierüber wird dann ein Überziehelement gezogen, das im Bereich des
Balges 31 radial dehnbar ist. Sowohl das Glasfasergewebe 51 als auch der Ring aus
Glasfasergewebe 52 sowie der Überzieher 53 sind in Kunstharz getränkt und im
zähflüssigen Zustand zu dem Zeitpunkt, an dem das Werkzeug 30 mit diesen
Bestandteilen in den Bereich des Abwasseranschlußstutzens gebracht wird.
Wesentlich ist, daß der Teller 32 noch ein Kissen 33 aus Schaumgummi aufweist,
auf dem schlußendlich die einzelnen Bestandteile der Dichtmanschette 50 aufliegen,
um eine möglichst intensive und gleichmäßige Anpressung der Dichtmanschette bzw.
der Teile der Dichtmanschette an die Rohrwandung 3 des Abwasserrohres 1 zu
gewährleisten.
Im folgenden soll nun beschrieben werden, wie das Werkzeug 30 in der Rohrleitung
verfahren und in den Anschlußstutzen eingeführt wird. Hierzu ist, wie bereits
ausgeführt, das insgesamt mit 10 bezeichnete Fahrzeug vorgesehen (Fig. 3 und
4). Das Fahrzeug 10 besitzt ein Fahrgestell 11, auf dem eine Antriebseinheit 12 für
den Kopf 70 des Fahrzeugs 10 vorgesehen ist. Die Antriebseinheit 12 steht mit einer
Hydraulikpumpe 142 in Verbindung, die durch eine Kupplung 141 von einem
Elektromotor 140 angetrieben wird. Zur Energieversorgung des E-Motors und der
Kamera 130 ist das Kabel 16 vorgesehen.
Gekoppelt ist der Kopf 70 an die Antriebseinheit 12 des Fahrzeugs 10 durch den mit
71 bezeichneten Lagerbock. Die Antriebseinrichtung 12 umfaßt ein insgesamt mit 13
bezeichnetes Kegelradgetriebe, durch welches der Lagerbock 71 um die Welle 14,
das heißt, um die Längsachse des Fahrzeugs verschwenkbar ist. Der Kopf 70 umfaßt
weiterhin zwei Arme 80, 90, die durch eine quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs
10 verlaufende Achse 100 verschwenkbar aufnehmbar sind. Endseitig sind die
beiden Arme 80, 90 durch das insgesamt mit 110 bezeichnete Aufnahmeglied
verbunden, wobei zur Fixierung des Aufnahmegliedes 110 an den beiden Armen 80,
90 jeder Arm Achsstummel 81, 82 aufweist, die drehbar von den Armen 80, 90
aufnehmbar sind. Dieses Aufnahmeglied 110 ist in etwa hufeisenförmig ausgebildet
und dient der Aufnahme des mit 30 bezeichneten Werkzeugs. Zur Aufnahme des
Werkzeugs 30 durch das Aufnahmeglied 110, erfaßt das Aufnahmeglied den Kolben
unterhalb des Zylinders, wobei bei Zusammenfahren von Kolben und Zylinder das
Aufnahmeglied klemmend erfaßt wird. Das Aufnahmeglied 110 ist aufgrund der
drehbaren Lagerung der Stummel 81, 82 drehbar von den Armen 80, 90
aufnehmbar; um die Drehbarkeit des Aufnahmegliedes 110 zu bewerkstelligen, ist
im Bereich der Achse 100 eine Antriebseinheit 105 vorgesehen, die über eine
Kardanwelle 106 mit dem einen Achsstummel 81 verbunden ist, um hierdurch das
Aufnahmeglied zu verschwenken.
Um die Arme 80, 90 zu verschwenken, ist ein Kolbenzylinderantrieb 75 vorgesehen,
der sich an mindestens einem Arm 80, 90 abstützt und ebenfalls am Lagerbock 71
angelenkt ist. Zusammenfassend bedeutet dies, daß der Kopf 70 zum einen parallel
zur Langsachse des Fahrzeugs 10 verschwenkbar ist, die Arme 80, 90 des Kopfes 70
selbst um die Achse 100 verschwenkbar sind und darüber hinaus das Aufnahmeglied
110 um eine Achse parallel zur Achse 100 verdrehbar ist. Anzumerken ist, daß das
Aufnahmeglied 110 nicht nur der Aufnahme des Werkzeugs 30 dient, sondern
darüber hinaus der Aufnahme eines jeden beliebigen Werkzeugs, zum Beispiel auch
eines Fräsers, um hiermit zum einen einen in das Abwasserrohr hineinragenden
Anschlußstutzen plan abzutragen, so daß dieser nicht über die Wandung 3 des
Abwasserrohres 1 in das Innere des Abwasserrohres hineinragt. Darüber hinaus wird
mit einer derartigen Fräseinrichtung auch der Bereich aufgerauht, an dem die
Dichtmanschette anliegt, um eine innigere Verbindung zwischen Dichtmanschette
und Rohrwandung zu gewährleisten.
Um das Fahrzeug 10 im Bereich des Abwasserrohres 1 manipulieren zu können,
besitzt das Fahrzeug 10 eine Kamera 130, die in mindestens zwei Raumrichtungen
beweglich ist. Die Kamera 130 befindet sich zwischen den beiden Armen 80, 90 auf
einer die Arme verbindenden Traverse 131. Die Kamera ist auf der Traverse quer
zur Längsachse verdrehbar; durch die Drehbarkeit der Arme parallel zur Längsachse
des Fahrzeugs ist somit die Kamera um zwei Raumrichtungen verschwenkbar.
Für das Setzen einer Dichtmanschette wird nun wie folgt vorgegangen. Zunächst
wird der Wagen 10 in das Abwasserrohr 1 hineingelassen. Alsdann wird der Wagen
10 ferngesteuert durch die Kamera 130 zu dem Abwasseranschlußstutzen, der saniert
beziehungsweise abgedichtet werden soll, verfahren. Ragt das Rohr des
Abwasseranschlußstutzens in das Abwasserrohr hinein, dann wird der überstehende
Teil des Abwasseranschlußstutzens durch eine Fräseinrichtung abgetragen. Alsdann
wird durch die Fräseinrichtung der Bereich des Rohres angerauht, an dem die
Dichtmanschette anliegt. Nach diesem Arbeitsgang wird mittels des Fahrzeugs 10
das Werkzeug 30 in den Bereich des Abwasseranschlußstutzens gebracht, wobei der
Balg in den Anschlußstutzen 2 eingeführt wird, bis der Teller 32 mit der
Schaumgummiauflage 33 an der Rohrwandung 3 des Abwasserrohres 1 anliegt.
Alsdann wird der Kolben 41 des im Bereich des Balges 32 angeordneten
Kobenzylinderantrieb 40 ausgefahren, bis die Kolbenstange an der Rohrwandung 3
des Abwasserrohres 1 anliegt. Hierbei wird durch den Kolben eine gewisse Preßkraft
auf den Teller 32 und damit auf den Schaumgummiaufsatz 33 gebracht, so daß sich
hierdurch der Schaumgummiaufsatz an die Rohrwandung des Abwasserrohres 1
anschmiegen kann. Um zu verhindern, daß durch den Kolben 41 die Wandung des
Abwasserrohres beschädigt wird, besitzt der Kolben 41 endseitig ein elastisches
Element 42, beispielsweise aus Gummi. Nachdem der Teller gegen die Wandung 3
des Abwasserrohres 1 gepreßt ist, wird der Balg 32 aufgeblasen. Hierbei werden
dann die Bestandteile der Dichtmanschette 50 an die Innenwandung des
Anschlußstutzens angepreßt. In diesem Zustand verharrt das Werkzeug so lange, bis
das Kunstharz getrocknet ist.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines Werkzeugs eines
Kanalnetzes
gekennzeichnet durch
ein in dem Abwasserrohr (1) verfahrbares und fernsteuerbares Fahrzeug (10),
wobei das Fahrzeug einen Kopf (70) zur Aufnahme eines Werkzeugs
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kopf (70) um die Längs- und die Querachse des Fahrzeugs
verschwenkbar von dem Fahrzeug (10) aufnehmbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kopf (70) ein Aufnahmeglied (110) für das Werkzeug (30) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufnahmeglied (110) relativ zum Kopf (70) um eine quer zur Längsachse
des Fahrzeugs verlaufende Achse (81, 82) verdrehbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufnahmeglied (110) zum Erfassen des Werkzeugs (30) klammerartig
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Fahrzeug (10) eine Kamera (130) aufweist, die um drei Raumrichtungen
beweglich ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kopf (70) zwei parallel verlaufende Arme (80, 90) aufweist, die an einem
Lagerbock (71) angeordnet sind, wobei der Lagerbock (71) parallel zur
Längsachse des Fahrzeugs (10) relativ zu diesem verdrehbar ist, und daß die
Arme (80, 90) um eine quer zur Längsachse des Fahrzeugs verlaufende
Achse (100) von dem Lagerbock (71) aufnehmbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Arme (80, 90) endseitig das Aufnahmeglied (110) aufweisen, wobei die
Arme Achsstummel (81, 82) besitzen, die der verdrehbaren Aufnahme des
Aufnahmegliedes (110) dienen.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lagerbock (71) einen Kolbenzylinderantrieb (75) aufweist, der endseitig
mit den Armen (81, 82) verbindbar ist, um die Arme um eine Achse (100)
quer zur Längsachse des Fahrzeugs (10) zu verschwenken.
10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lagerbock (71) einen Motor aufweist, der durch ein
Kraftübertragungsmittel mit mindestens einem Achsstummel (81, 82)
verbindbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, insbesondere nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (30) zum Einsetzen der Dichtmanschette (50) einen
aufblasbaren Balg (31) und eine im unteren Bereich des Balges (31)
angeordneten Teller (32) umfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Balg (31) im nicht aufgeblasenen Zustand zylindrisch ausgebildet ist, und
zentrisch zum Balg ein Kolbenzylinderantrieb (40) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (41) des Kolbenzylinderantriebes endseitig ein elastisches Element
(33) zur Anlage an der Innenwandung des Abwasserrohres (1) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Teller (32) in etwa korrespondierend zu der Wölbung der Rohrwandung
des Abwasserrohres (1) ebenfalls gewölbt ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Teller (32) verschwenkbar an dem Kolbenzylinderantrieb (40) angelenkt
ist.
16. Vorrichtung-nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Teller (32) eine Schicht aus elastisch nachgiebigem Material (33), zum
Beispiel Schaumgummi, aufweist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19640697A DE19640697C2 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines Werkzeugs in einem Kanalnetz |
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---|---|---|---|
DE19640697A DE19640697C2 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines Werkzeugs in einem Kanalnetz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19640697A1 true DE19640697A1 (de) | 1998-04-23 |
DE19640697C2 DE19640697C2 (de) | 1999-02-25 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19640697A Expired - Fee Related DE19640697C2 (de) | 1996-10-02 | 1996-10-02 | Vorrichtung zum Transport und zur Manipulation eines Werkzeugs in einem Kanalnetz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19640697C2 (de) |
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