DE19640272C2 - Verpolschutzschaltung für integrierte Schaltkreise - Google Patents
Verpolschutzschaltung für integrierte SchaltkreiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verpolschutzschaltung für inte
grierte Schaltkreise gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
Verpolschutzschaltungen für integrierte Schaltkreise müssen
dafür sorgen, daß auch bei nicht vorgesehenen Verpolungen der
Versorgungsspannung an Versorgungsklemmen des integrierten
Schaltkreises, dieser nicht zerstört wird. Eine Verpolung
tritt immer dann auf, wenn der integrierte Schaltkreis verse
hentlich falsch herum und damit verpolt an die Versorgungs
spannungsklemmen einer Versorgungsspannung angeschlossen
wird. Um den integrierten Schaltkreis vor Verpolung zu schüt
zen, ist es bisher bekannt, parallel zu den Versorgungsspan
nungsklemmen des integrierten Schaltkreises mindestens eine
Diode mit einer ausreichenden Sperrspannung zu schalten.
Nachteilig bei dieser Lösung ist die notwendige externe Be
schaltung des integrierten Schaltkreises, was einen zusätzli
chen, unerwünschten Montageaufwand erfordert.
Verpolschutzschaltungen sind auch dort notwendig, wo eine
Sendereinrichtung an eine Zweidrahtleitung Ausgangssignale
nur ganz bestimmter Polarität anlegen darf. Ein Beispiel für
eine solche Einrichtung ist das mittlerweile bekannte EIBus-Sys
tem, das für die Elektro-Installation entwickelt wurde und
eine intelligente Koordination von Schalt-, Steuerungs-,
Überwachungs-, Melde- und Meßaufgaben in modernen Wohn- und
Zweckbauten erlaubt. Alle in das EIBus-System eingebundenen
Funktionen werden, ohne daß eine Zentrale dafür erforderlich
ist, über einen Kommunikationsweg, nämlich den EIBus gesteu
ert. Dafür ist nur eine einzige, insbesondere parallel zur
Starkstromleitung verlegte zweiadrige Bus-Leitung erforder
lich, über die alle Busteilnehmer miteinander kommunizieren
können. Die Informationsbits bzw. Datenbits auf dem EIBus
werden von einem integrierten Schaltkreis zur Verfügung ge
stellt. Dieser integrierte Baustein ist ein Sender-Empfänger
und dient als Bindeglied zwischen Busleitung und Mikrocon
troller. Beim Senden wird die Busleitung mit Stromimpulsen
belastet, welche zu definierten Spannungssprüngen am Bus füh
ren. Beim Empfang werden die ankommenden Signale regeneriert
und stehen digital am Ausgang des integrierten Schaltkreises
zur Verfügung.
Wird der integrierte Schaltkreis verpolt an die Busleitung
angeschlossen, darf die Busankopplung nicht zerstört und die
Busleitung bzw. die dort übertragenen Daten nicht gestört
werden. Dies bedeutet, daß ein verpolt an die Busleitung an
geschlossener Schaltkreis nicht dazu führen darf, daß dieser
integrierte Schaltkreis einen unerwünschten Stromfluß auf der
Busleitung verursacht. Beim EIBus-System wird deshalb gefor
dert, daß ein falsch an die Busleitung angeschlossener inte
grierter Schaltkreis nur zu einem Stromfluß auf der Buslei
tung führen darf, der vorzugsweise unterhalb 1 mA liegt.
In der DE 43 34 515 C1 ist ein Gegenstand offenbart, der ei
nen Verpolungsschutz für in CMOS-Technik ausgeführte, mono
lithisch integrierte elektronische Schaltkreise beschreibt,
wobei der Gegenstand insbesondere auch einen Verpolungsschutz
für CMOS-Bauelemente selbst darstellt. In der Offenbarung ist
beschrieben, daß eine CMOS-Schaltung über einen Widerstand
aus Polysilizium an die positive Versorgungsspannung gelegt
wird. Der Polysiliziumwiderstand ist dabei so dimensioniert,
daß er im Verpolungsfall den fließenden Strom begrenzt.
In der DE 41 39 378 A1 ist eine Schaltungsanordnung zum
Schutz eines Feldeffekttransistors gegen Falschpolung offen
bart. Die Drain-Source-Schaltstrecke des Feldeffekttransi
stors ist in Reihe mit einem elektrischen Verbraucher und ei
ner Gleichspannungsquelle geschaltet und bildet einen Last
stromkreis. Der Gate-Anschluß ist mit einer Ansteuerschaltung
verbunden. Der Schutz des Feldeffekttransistors wird dadurch
gewährleistet, daß zwischen dem Verbindungspunkt des Verbrau
chers mit der Gleichspannungsquelle und dem Gate-Anschluß des
Feldeffekttransistors eine Diode geschaltet ist, deren Durch
laßrichtung der Stromflußrichtung im Laststromkreis bei
falsch gepolter Gleichspannungsquelle entspricht.
Die Erfindung hat demgegenüber die Aufgabe, eine sehr einfache und
innerhalb des integrierten Schaltkreises integrierbare Ver
polschutzschaltung anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch eine Verpolschutzschaltung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen dieser Verpolschutzschaltung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Verpolschutzschaltung nach der Erfindung sieht mit anderen Worten vor, all diejenigen
Anschlüsse, die an die erste Versorgungsklemme des
integrierten Schaltkreises anzuschließen sind, mit einem
Emitteranschluß eines pnp-Transistors an die erste Versor
gungsklemme anzuschließen. Dies bedeutet, daß die einzelnen
Funktionseinheiten des integrierten Schaltkreises ausschließ
lich über in Reihe geschaltete pnp-Transistoren mit der er
sten Versorgungsspannungsklemme in Verbindung stehen. Voraus
setzung hierfür ist jedoch, daß bei ordnungsgemäßer Beschal
tung des integrierten Schaltkreises an der ersten Versor
gungsklemme ein Spannungspotential angelegt wird, das im Ver
gleich zum Spannungspotential an der zweiten Versorgungsklem
me positiver ist.
Zweckmäßigerweise kann der pnp-Transistor als Diode geschal
tet sein, indem dessen Kollektoranschluß und Basisanschluß
miteinander in Verbindung stehen und die somit
bei korrektem Anlegen der Versorgungsspannung
an die beiden Versorgungsklemmen des integrierten Schaltkrei
ses in Durchlaßrichtung gepolt ist.
Bei der Erfindung ist es möglich, daß der
Polysiliziumwiderstand mit der Laststrecke eines pnp-Tran
sistors in Reihe geschaltet ist, wobei der Polysilizium
widerstand mit dem Emitteranschluß des pnp-Transistors ver
bunden ist.
Zweckmäßigerweise ist der pnp-Transistor als lateraler pnp-Bi
polartransistor ausgebildet.
Bei solchen lateralen pnp-Tran
sistoren ist die Transistorstruktur innerhalb des Halb
leiterkörpers vom p-Substrat isoliert, so daß hinsichtlich
der Verschaltung des lateralen Transistors größere Freiheiten
bestehen als bei einem Substrat-Transistor, bei welchem das
Substrat mit dem Kollektoranschluß des Transistors leitend in
Verbindung steht.
Die erfindungsgemäße Verpolschutzschaltung zeichnet sich da
durch aus, daß kein separates Verpolschutzelement mit hoher
Stromtragfähigkeit und deshalb großen Flächenbedarf benötigt
wird.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft im Zusammenhang
mit drei Fig. näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Prinzipschaltbild eines integrierten
Schaltkreises nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittansicht durch einen
Polysiliziumwiderstand und
Fig. 3 eine aufgebrochene perspektivische Darstellung
eines lateralen pnp-Bipolartransistors.
In den nachfolgenden Figuren bezeichnen, sofern nicht anders
angegeben, gleiche Bezugszeichen gleiche Teile mit gleicher
Bedeutung.
In Fig. 1 ist schematisch ein Blockschaltbild eines inte
grierten Schaltkreises IC nach der Erfindung dargestellt. Bei
dem integrierten Schaltkreis IC handelt es sich beispielswei
se um einen Sender-Empfängerschaltkreis zur Ankopplung an den
European-Installation-Bus (EIBus). Der integrierte Schalt
kreis IC dient somit als Bindeglied zwischen Busleitung und
Mikrocontroller. Die Busleitung weist zwei Leitungen E1, E2
auf, die mit Versorgungsklemmen 1, 2 des integrierten Schalt
kreises IC in Verbindung stehen. Ein Mikrocontroller ist an
Ausgangsklemmen A1, A2, A3 des integrierten Schaltkreises IC
anschließbar.
Der integrierte Schaltkreis IC verfügt über eine Vielzahl von
Funktionseinheiten K1, K2, K3, von denen beispielhaft ledig
lich nur drei der Einfachheit halber dargestellt sind. Bei
diesen Funktionseinheiten K1, K2, K3 kann es sich beispiels
weise um eine Filterschaltung, eine Senderschaltung, eine
Stromversorgungsstufe, eine Empfängerschaltung, eine Tempera
turüberwachung und eine Steuerschaltung handeln. Sämtliche
Funktionseinheiten K1, K2 und K3 stehen mit den Klemmen 1, 2
des integrierten Schaltkreises IC und damit mit den Klemmen
E1, E2 der Busleitung in Verbindung. An der Klemme E1 liefert
die Busleitung ein positives Spannungssignal. An der Klemme
E2 der Busleitung ist Bezugspotential abgreifbar. Bei ord
nungsgemäßem Anschluß des integrierten Schaltkreises IC liegt
somit an der Klemme 1 des integrierten Schaltkreises IC posi
tives Potential und an der Klemme 2 Bezugspotential an.
Dabei ist zum Verpolschutz zumindest eine der Funk
tionseinheiten K2, K3 mit dem Emitteranschluß E eines pnp-Bi
polartransistors T1, T3 in Verbindung mit der ersten Ver
sorgungsklemme. Im dargestellten Ausführungsbeispiel von Fig.
1 ist die Funktionseinheit K1 über die Serienschaltung
eines Polysiliziumwiderstandes R1 an die erste Versorgungs
klemme 1 geschaltet. Die Funktionseinheit K2 ist hingegen
über die Laststrecke des pnp-Transistors T1 mit der Versor
gungsklemme 1 in Verbindung, wobei der Emitteranschluß E di
rekt an die Versorgungsklemme 1 angeschlossen ist. Der Basis
anschluß B und der Kollektoranschluß C dieses pnp-Transistors
T1 sind hingegen kurzgeschlossen, so daß der Transistor T1
als Diode geschaltet ist. Die Funktionseinheit K3 ist mehr
fach an die Versorgungsklemme 1 gekoppelt. Eine Verbindung
wird über den Lastkreis des pnp-Transistor T3 hergestellt,
dessen Emitteranschluß hierfür an die Versorgungsklemme 1 ge
legt ist. Der Basisanschluß ist über einen Widerstand R3 mit
der Versorgungsklemme 1 in Verbindung sowie direkt an die
Funktionseinheit K3 geschaltet. Der Kollektoranschluß des
Transistors T3 ist ebenfalls an die Funktionseinheit K3 ge
legt. Darüber hinaus ist die Funktionseinheit K3 auch über
die Serienschaltung eines pnp-Transistors T2 und eines Poly
siliziumwiderstandes R2 mit der Versorgungsklemme 1 in Ver
bindung. Hierbei ist eine Klemme des Polysiliziumwiderstandes
R2 direkt an die Versorgungsklemme 1 geschaltet. Die andere
Klemme des Polysiliziumwiderstandes R2 ist mit dem Emitteran
schluß E des Transistors T2 in Kontakt. Der Basisanschluß B
und Kollektoranschluß C dieses Transistors T2 sind wiederum
miteinander verbunden und an die übrigen Schaltungskomponen
ten der Funktionseinheit K3 gelegt.
In Fig. 2 ist die Schnittansicht durch einen Polysiliziumwi
derstand, wie er in Fig. 1 eingesetzt wird, schematisch dar
gestellt. Der Polysiliziumwiderstand besteht aus einem Grund
körper, der im vorliegenden Fall ein p-Substrat 20 ist. Auf
der oberen Hauptfläche dieses p-Substrates 20 befindet sich
eine Isolationsschicht 21. Über dieser Isolationsschicht 21
ist eine Polysiliziumschicht 22 aufgebracht, die an ihren
linken und rechten Enden von Kontakten 24, 25 kontaktiert
ist. Über der Polysiliziumschicht 22 befindet sich eine wei
tere Isolationsschicht 23. Der Widerstandswert eines derartig
realisierten Widerstandes berechnet sich nach der bekannten
Formel
R = (l/d) . r
wobei l = Abstand zwischen den beiden Kontakten 24, 25, b =
Breite der Polysiliziumschicht 22 und r = relativer Schicht
widerstand der Polysiliziumschicht ist.
In Fig. 3 ist in teilweise aufgebrochener perspektivischer
Darstellung der Aufbau eines lateralen pnp-Bipolartransistors
dargestellt, wie er in der erfindungsgemäßen Verpolschutz
schaltung einsetzbar ist. Der Transistor weist als Grundkör
per ein p-Substrat 30 auf. Über diesem p-Substrat 30 sitzt
eine n-Zone 32. Das p-Substrat 30 ist von der n-Zone 32 durch
eine vergrabene n⁺-Schicht in an sich bekannter Weise ge
trennt. An der oberen Hauptfläche der n-Zone 32 sind beab
standet zueinander drei p-Wannen nebeneinanderliegend ange
ordnet, von denen die mittlere p-Wanne 35 mit einer einen
Emitteranschluß bildenden Metallisierung 39 in Kontakt steht.
Die beiden äußeren p-Wannen 34 sind mit einer den Kollektor-An
schluß des Transistors bildenden Kontaktbahn 37 in Verbin
dung. Links von den drei p-Wannen 34, 35 ist eine kleine n⁺-Wan
ne 33 in die obere Hauptfläche der n⁻-Zone 32 ausgebildet.
Diese n⁺-Wanne 33 ist mit einer metallischen Kontaktbahn 36
elektrisch in Kontakt. Diese Kontaktbahn 36 bildet den Ba
sisanschluß des Transistors. Links und rechts ist der Transi
stor von p⁺-Zonen umrahmt. Diese p⁺-Zonen dienen zur Isolati
on eines Transistorbereiches zu einem benachbarten Transi
storbereich.
Damit bei einer Verpolung des integrierten Schaltkreises IC
und damit bei einem falschen Anschließen der Versorgungsklem
men 1, 2 an die Klemmen E1, E2 der Busleitung keine unzuläs
sigen Störungen auf der Busleitung auftreten, ist der in Fig.
1 dargestellte Polysiliziumwiderstand R1 so zu dimensio
nieren, daß ein maximaler Strom von beispielsweise 10 mA bei
Verpolung nicht überschritten wird. Der Widerstandswert des
Polysiliziumwiderstandes R1 sollte mindestens 10 kOhm betra
gen. Bei Verpolung sind die pnp-Übergänge der pnp-Transi
storen T1, T2, T3 von Fig. 1 in Sperrichtung gepolt, so
daß kein Strom an die Anschlüsse E1, E2 der Busleitung gelan
gen kann. Ein wirksamer Schutz der Busleitung ist dadurch si
chergestellt.
Claims (3)
1. Verpolschutzschaltung für integrierte Schaltkreise mit ei
ner zwischen eine erste Versorgungsklemme (1) und eine zweite
Versorgungsklemme (2) angeschlossenen und verschiedene Funk
tionseinheiten (K1, K2, K3) beinhaltenden Halbleiterstruktur,
bei welcher die erste Versorgungsklemme (1) zum Anschluß an
ein erstes Spannungspotential und die zweite Versorgungs
klemme (2) zum Anschluß an ein im Vergleich zum ersten Span
nungspotential niedrigeres zweites Spannungspotential an
schließbar ist, wobei die erste Versorgungsklemme (1) aus
schließlich über Strombegrenzungselemente an die Funktions
einheiten (K1, K2, K3) angeschlossen ist
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine der Funktionseinheiten (K2, K3) über die
Laststrecke eines pnp-Transistors (T1, T3) an die erste
Versorgungsklemme (1) angeschlossen ist, wobei der
Emitteranschluß (E) des pnp-Transistors (T1, T3) mit der
ersten Versorgungsklemme (1) in Verbindung steht.
2. Verpolschutzschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß der pnp-Transistor (T1, T3) ein lateraler pnp-Transistor
ist.
3. Verpolschutzschaltung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß der pnp-Transistor (T1, T3) als Diode geschaltet ist,
indem dessen Kollektoranschluß (C) und Basisanschluß (B)
miteinander in Verbindung stehen.
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