DE19637509A1 - Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens - Google Patents
Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines Hauptbrennraums eines EinäscherungsofensInfo
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Description
Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines
Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens durch einen
Rost.
Bekannte Einäscherungsöfen verfügen über einen Rost aus
mehreren, in Längsrichtung des Sarges gesehen,
hintereinanderliegenden querverlaufenden Streben. Der
Abstand zwischen zwei Streben beträgt üblicherweise 300
mm. Auf diesem, einen Hauptbrennraum des
Einäscherungsofens abschließenden Rost, wird der Sarg mit
der zu verbrennenden Leiche abgesetzt. Der
Verbrennungsvorgang kann nun beginnen. Der Sarg ist dabei
so ausgelegt, daß zunächst der Sargdeckel durchbrennt.
Anschließend verdampft das Leichenwasser, und die Leiche
wird sodann mit der unteren Wanne des Sarges verbrannt.
Oft werden Knochen des Leichnams nur unvollständig
verbrannt. Diese liegen auf dem Rost auf und können bei
ungünstiger Lage nicht durch den Rost hindurchfallen. Es
ist daher erforderlich, manuell die Sargeinfuhrtür des
Hauptbrennraums zu öffnen und mit einem Schürhaken zum
einen den Verbrennungsvorgang zu fördern und zum anderen
Knochen so zu stellen, daß sie durch den Rost fallen
können. Problematisch in dieser Beziehung sind vor allem
Unter- und Oberarmknochen sowie Ober- und
Unterschenkelknochen.
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist, daß während des
"Schürvorgangs" die Mitarbeiter des Krematoriums einmal
erhöhter Hitzestrahlung und Schadgasbelastung aus dem
Hauptbrennraum ausgesetzt sind. Ferner wird durch den im
Hauptbrennraum vorhandenen, vorgeschriebenen Unterdruck
von 0,2 hPa und mehr Kaltluft über die geöffnete
Sargeinfuhrtür in den Hauptbrennraum eingesogen, die für
die laufenden Verbrennungsvorgänge ungünstig ist
(Dioxinbildung) und zusätzlich bei dem weiteren
Verbrennungsvorgang erwärmt werden muß. Dieses erhöht den
Energiebedarf des Krematoriums.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem
zugrunde, eine Vorrichtung zum Tragen des Sarges
innerhalb eines Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens
zu schaffen, durch die der Verbrennungsvorgang verbessert
ist und insbesondere kein manueller Schür- und
Rostreinigungseingriff von außen erforderlich ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Rost beweglich ausgebildet ist.
Der Sarg kann während des Verbrennungsvorganges somit
durch den beweglichen Rost durchgerüttelt werden, so daß
verbrannte Schichten von unverbrannten Schichten abgelöst
werden. Hierdurch wird das Verbrennungsgut geschürt.
Ferner können sich durch die Bewegung des Rostes die
zunächst in Längsrichtung des unverbrannten Sarges
gesehen liegenden Knochen querstellen, so daß auch sie
durch den Rost fallen. Ein manueller Eingriff von außen
ist aufgrund der erfindungsgemäßen Vorrichtung somit
nicht mehr erforderlich.
Vorzugsweise ist der Rost durch mehrere, in Längsrichtung
des Sarges gesehen, hintereinanderliegende, um ihre Achse
drehbare Rollen gebildet. Hierdurch ergibt sich ein
besonders einfacher konstruktiver Aufbau des Rostes. Die
Rollen sind vorteilhafterweise in drehendem Sinne
antreibbar, wobei es zweckmäßig ist, wenn die Rollen
individuell angetrieben sind. Die Rollen können hierdurch
mal gleichsinnig, mal gegensinnig zueinander angetrieben
werden, so daß eine besonders gute Schürwirkung erreicht
wird. Die Rollen können aufgrund ihres Drehantriebes auch
zum Einfahren des Sarges als Förderorgan genutzt werden.
Dabei müssen allerdings die Füße des Sarges abgenommen
oder Holzlatten untergelegt werden.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die
Ausgestaltung der Rollen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Einäscherungsofen mit einem unverbrannten
Sarg im Längsschnitt,
Fig. 2 den Einäscherungsofen gemäß Fig. 1 im
Querschnitt in der Ebene I-I,
Fig. 3 den Einäscherungsofen gemäß Fig. 1 mit einem
teilweise verbrannten Sarg,
Fig. 4 den Einäscherungsofen gemäß Fig. 3 im
Querschnitt in der Ebene IV-IV,
Fig. 5 den Einäscherungsofen gemäß Fig. 1 mit einem
weitestgehend verbrannten Sarg im Längsschnitt,
Fig. 6 den Einäscherungsofen gemäß Fig. 5 im
Querschnitt in der Ebene VI-VI.
Der Einäscherungsofen 10 ist in der üblichen Weise
ausgebildet, nämlich mit einem Hauptbrennraum 11 und
einer Ausglühzone 12. Ausglühzone 12 und Hauptbrennraum
11 sind durch eine Drehplatte 13, auf der auch die
Nachverbrennung der herabfallenden Feststoffe
durchgeführt wird (Nachbrennzone 43), voneinander
abgeteilt. Während ein neuer Sarg 14 in dem
Hauptbrennraum 11 verbrannt wird, kann die Asche des
vorhergehenden Sarges in der Ausglühzone 12 ausglühen.
Während des Ausglühens ruht die Asche innerhalb der
Ausglühzone 12 auf einem Aschedrehrost 15.
Der Einäscherungsofen 10 weist die übliche Ausmauerung 16
auf, die durch einen außenliegenden Kühlmantel 17
umschlossen ist. Durch einen Eintritt 18 kann Kühlluft in
den Kühlmantel 17 eingeleitet werden, die sodann die
Ausmauerung umströmt und durch einen Austritt 19
abgefördert wird. Durch eine Sargeinfuhrtür 20 können die
zu verbrennenden Särge 14 in den Hauptbrennraum
eingefahren werden. Das bei der Einäscherung entstehende
Abgas wird durch ein Abgasrohr 21 abgeleitet.
Innerhalb des Hauptbrennraums 11 liegt der Sarg 14 mit
seiner Wanne 22 auf einem Rost 23 auf. Der Rost 23 ist
aus im vorliegenden Fall in Längsrichtung des Sarges 14
gesehen hintereinanderliegenden Rollen 24, 25, 26 und 27
gebildet. Die Rollen 24 . . . 27 erstrecken sich quer zur
Längsrichtung des Sarges 14. Der lichte Abstand zwischen
den Rollen 24 . . . 27 beträgt 300 mm. Die Rollen 24 . . . 27 sind
derart im Hauptbrennraum 11 gelagert, daß sie bündig
unterhalb einer Sargeinfuhrebene 42 angeordnet sind. Die
Rollen 24 . . . 27 sind im wesentlichen aus einem Rohr 28, z. B.
aus warmfestem (ca. 500°C) und oxidationsbeständigem
Stahl hergestellt, welches mit einem wärmeisolierenden
festen Mantel 29 ummantelt ist. Wie insbesondere in Fig.
2 erkennbar, ist der Mantel 29 bis in den Bereich von
Bohrungen 30 in der Ausmauerung 16 des Einäscherungsofens
10 geführt. Das Rohr 28 einer jeden Rolle 24 . . . 27 ist bis
in den Kühlmantel 17 geführt. Durch radial gerichtete
Bohrungen 31 kann Kühlluft aus dem Kühlmantel 17 in das
Rohr eingeleitet werden. Die Kühlluft durchströmt das
Rohr und tritt durch Bohrungen 32 am anderen Ende aus dem
Rohr 28 wieder aus.
Der Durchmesser des Rohres 28 beträgt günstigerweise 100
mm bei einer Wandstärke von mehr als 8 mm. Der Mantel 29
ist aus einer verschleißfesten Stampfmasse mit einer
Wärmebeständigkeit von ca. 1.200°C und einer Stärke von
ca. 100 mm hergestellt. Es ergibt sich somit ein
Gesamtdurchmesser der Rollen 24 . . . 27 von 300 mm.
An den Stirnseiten des Rohres 28 sind Wellen 33 und 34
fest angebracht. Durch Lager, insbesondere Kugellager 35,
sind die Rohre 28 über die Wellen 33, 34 abgestützt.
Hierzu sind an der Außenseite des Kühlmantels 17
Lagerflansche 36 angebracht.
Jede der Rollen 24 . . . 27 ist über einen Motor antreibbar.
Hierfür ist ein elektrischer Drehmotor 37 vorgesehen, der
auf die Welle 34 aufgesteckt ist. Über eine
Drehmomentstütze 38 ist der Drehmotor 37 am Lagerflansch
36 abgestützt. Jede der Rollen 24 . . . 27 verfügt dabei über
einen eigenen Drehmotor 37. Jeder der Drehmotoren 37 ist
für sich ansteuerbar. Jede der Rollen 24 . . . 27 ist somit
individuell antreibbar. Die Drehmotoren 37 sind
beispielsweise durch eine Isolierzwischenlage (nicht
dargestellt) thermisch vom Einäscherungsofen 10
entkoppelt.
Die einzelnen Phasen der Einäscherung sind ebenfalls in
den Figuren näher dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen den
frisch eingesetzten, noch vollständig intakten Sarg 14
mit seiner Wanne 22 und einem Deckel 39.
Fig. 3 und 4 zeigen den Sarg bei schon vollständig
verbranntem Deckel 39. Auch die Wanne 22 des Sarges 14
ist schon deutlich verbrannt. In dieser Phase kann es
bereits zweckmäßig sein, das Einäscherungsgut zu bewegen
und dadurch zu schüren. Hierzu werden die Rollen 24 . . . 27
im drehenden Sinne angetrieben. Dabei werden die Rollen
24 . . . 27 kurzzeitig (z. B. 1/5tel Umdrehung) linksdrehend
und anschließend rechtsdrehend angetrieben. Die maximale
Drehzahl der Rollen 24 . . . 27 liegt dabei bei etwa 0,5 min
Durch die Bewegung des Sarges 14 fallen bereits
verbrannte Schichten ab. Der Sauerstoffzutritt zu
unverbrannten Schichten wird erleichtert und das Feuer
dadurch geschürt.
Fig. 5 und 6 zeigen den Sarg bereits nahezu vollständig
verbrannt. Einzelne Knochen 40 liegen auf dem Rost auf.
In diesem Stadium werden die äußeren Rollen 24 und 27
nach innen drehend angetrieben. Auf dem Rost 23 bzw. den
Rollen 24 . . . 27 liegende Rückstände werden somit gut der
sich verjüngenden Nachbrennzone 43 auf der Drehplatte 13
zugeführt. Die mittleren Rollen 25 und 26 werden mal
links-, mal rechtsdrehend angetrieben. Der
Verbrennungsvorgang wird hierdurch weiter geschürt.
Gleichzeitig können auf den Rollen 24 . . . 27 in deren
Querrichtung aufliegende Knochen 40, die infolge ihrer
Länge nicht durch den Zwischenraum zwischen den Rollen
hindurchfallen können, in Längsrichtung der Rollen 24 . . . 27
gedreht werden, so daß sie durch den Zwischenraum
zwischen den Rollen 24 . . . 27 hindurchfallen können. Die
Asche 41 des verbrannten Sarges und der Leiche sammeln
sich auf der Drehplatte 13.
Bezugszeichenliste
10 Einäscherungsofen
11 Hauptbrennraum
12 Ausglühzone
13 Drehplatte
14 Sarg
15 Aschedrehrost
16 Ausmauerung
17 Kühlmantel
18 Eintritt
19 Austritt
20 Sargeinfuhrtür
21 Abgasrohr
22 Wanne
23 Rost
24 Rolle
25 Rolle
26 Rolle
27 Rolle
28 Rohr
29 Mantel
30 Bohrung
31 Bohrung
32 Bohrung
33 Welle
34 Welle
35 Kugellager
36 Lagerflansch
37 Drehmotor
38 Drehmomentstütze
39 Deckel
40 Knochen
41 Asche
42 Sargeinfuhrebene
43 Nachbrennzone
11 Hauptbrennraum
12 Ausglühzone
13 Drehplatte
14 Sarg
15 Aschedrehrost
16 Ausmauerung
17 Kühlmantel
18 Eintritt
19 Austritt
20 Sargeinfuhrtür
21 Abgasrohr
22 Wanne
23 Rost
24 Rolle
25 Rolle
26 Rolle
27 Rolle
28 Rohr
29 Mantel
30 Bohrung
31 Bohrung
32 Bohrung
33 Welle
34 Welle
35 Kugellager
36 Lagerflansch
37 Drehmotor
38 Drehmomentstütze
39 Deckel
40 Knochen
41 Asche
42 Sargeinfuhrebene
43 Nachbrennzone
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Tragen eines Sarges (14) innerhalb
eines Hauptbrennraums (11) eines Einäscherungsofens (10)
durch einen Rost (23), dadurch gekennzeichnet, daß der
Rost (23) beweglich ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rost (23) durch mehrere, in Längsrichtung des
Sarges (14) gesehen hintereinanderliegende, um ihre Achse
drehbare Rollen (24, 25, 26, 27) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (24 . . . 27) im drehenden Sinn antreibbar
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (24 . . . 27) individuell antreibbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß auf Wellen (34) der Rollen (24 . . . 27)
jeweils ein Drehmotor (37) aufgesteckt ist, wobei jeder
Steckmotor (37) individuell ansteuerbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (24 . . . 27) je ein
Rohr (28) aufweisen, das durch einen wärmeisolierenden
Mantel (39) ummantelt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (28) mit seinen Enden bis in den Bereich
eines Kühlmantels (17) des Einäscherungsofens (11)
geführt ist und daß das Innere des Rohres (28) durch
Bohrungen (31, 32) mit dem Kühlmantel (17)
korrespondiert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kühlluftstrom innerhalb des Kühlmantels (17)
derart gesteuert ist, daß Kühlluft durch die an einem
Ende des Rohres angeordneten Bohrungen (31) eintritt und
durch die am anderen Ende angeordneten Bohrungen (32)
wieder austritt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996137509 DE19637509A1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens |
EP97115960A EP0829681A3 (de) | 1996-09-13 | 1997-09-13 | Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996137509 DE19637509A1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19637509A1 true DE19637509A1 (de) | 1998-03-19 |
Family
ID=7805643
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996137509 Withdrawn DE19637509A1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Tragen eines Sarges innerhalb eines Hauptbrennraums eines Einäscherungsofens |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0829681A3 (de) |
DE (1) | DE19637509A1 (de) |
Cited By (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0829681A3 (de) | 1998-12-23 |
EP0829681A2 (de) | 1998-03-18 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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