DE1943855A1 - Verfahren zur Muellverbrennung und Muellverbrennungsanlage zur Durchfuehrung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Muellverbrennung und Muellverbrennungsanlage zur Durchfuehrung dieses VerfahrensInfo
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Description
METALLGESELLSCHAFT 6 Frankfurt am Main, 11. August 1969
Aktiengesellschaft Schh/SL
Patent - Abteilung
6 Frankfurt/Main
Reuterweg lh
Reuterweg lh
prov. Nr. 6306 LW
Verfahren zur Müllverbrennung und Müllverbrennungsanlage
zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Müllverbrennung in einer Müllverbrennungsanlage mit einem MUllbunker
und einem bewegten Verbrennungsrost, eine Müllverbrennungsanlage und einen Müllverbrennungsofen zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Immer mehr kleinere Städte und Gemeinden sind gezwungen, den anfallenden Haus- und Industriemüll auf hygienisch
einwandfreie und wirtschaftliche Weise zu beseitigen. In den überwiegenden Fällen bleibt aus Gründen der örtlichen
Verhältnisse keine andere Möglichkeit, als den Müll durch Verbrennung zu beseitigen. Für kleinere und
mittelgroße Gemeinden und Städte ist hierfür ein Anlagetyp notwendig, der eine einwandfreie inhärent betriebssichere
und wirtschaftliche Verbrennung des anfallenden Mülls und Klärschlamms erlaubt.
Es sind bereits Verbrennungsanihagen mit einem schräg stehenden Rost mit Rostwalzen oder bewegten Platten und
einem Beschickungssystem mit einem WkieMgreifer bekannt.
Eine solche Anlage ist aber nur für einen hohen Mulldurchsatz und daher nur für große Städte geeignet.
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Weiterhin sind kleinere Anlagen bekannt, bei denen die
Verbrennung in einem schräg stehenden Schacht vorgenommen wird.
Diese bekannten Verbrennungsanlagen für kleinere und
mittelgroße Gemeinden und Städte weisen aber den Nachteil auf, daß es im Verbrennungsgut aufgrund fehlender
oder wenig geeigneter Auflockerungseinrichtungen zu Störungen, wie Zusammenbackung und Verschlackung und
somit zu unvollständigem Ausbrand des Verbrennungsgutes
kommib. Bei den Verbrennungseinrichtungen dieser Größenordnung
besteht der weitere Nachteil, daß die Verbrennungsluftführung
bei gleicher Luftmenge besonders hinsichtlich
der unterschiedlichen Müllzusammensetzungen und damit wechselnden Müllheizwerten ungenügend ist;
z. B. entstehen einmal örtliche Luftdurchbrüche, die zu
Verbrennungsnestern führen und zum anderen Schwelstellen, bei denen ein Verbrennungsluftmangel vorhanden ist» Bei
niedrigen Müllheizwerten ist außerdem bei kalter Verbrennungsluftführung noch Zusatzenergie in Form von Gas
oder öl erforderlich.
Die Entaschungseinrichtungen bei diesen Müllverbrennungssystemen,
sowie die Austragvorrichtung der metallischen Verbrennungsrückstände mit der Asche bzw. Schlacke arbeiten
bei diesen bekannten Anlagen ebenfalls unzureichend. Die bisherigen bekannten kleinen und mittleren
Verbrennungsanlagen sind weiterhin abhängig von der Aufgabestückgröße des Verbrennungsgutes. In den meisten
Fällen ist eine Vorzerkleinerung des Mülls notwendig, ohne daß Schwierigkeiten bei der kontinuierlichen Beschickung
dea Mülls zum Verbrennungsofen ausgeschlossen werden können..
- 3 109811/0901
Die schrägen Verbrennungsroste der Großanlagen erfordern durch ihre Schrägstellung ein höheres Bauvolumen und damit
höhere Investitionskosten und sind daher für kleinere Anlagen unwirtschaftlich. Aufgabe der Erfindung ist daher
die Schaffung eines Verfahrens zur Müllverbrennung und einer Müllverbrennungsanlage, sowie eines Rostes dafür,
die die vorgenannten Nachteile und andere des Standes der Technik nicht mehr aufweisen und insbesondere den
wirtschaftlichen, einfachen und störungsfreien Betrieb von Müllverbrennungsanlagen auch für kleinere Städte
und Gemeinden ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Müllbewegung vom Müllbunker in den Verbrennungsofen
allein durch die Rostbewegung gesteuert wird. Vorteilhaft KaEn die erfindungsgemäße Müllverbrennungsanlage
dadurch gekennzeichnet sein, daß der Müllbunker als Boden ein schräg verlaufendes Stahlplattenband
aufweist, an dessen oberen Umkehrpunkt der Müll in einem aufwärts verlaufenden Eingangsschacht des Verbrennungsofens
eingegeben wird, und daß der Verbrennungsofen die aus dem Eingangsschacht eintretende Müllmenge
kontrollierende Rostwalzen aufweist und der erfindungsgemäße Müllverbrennungsofen dadurch gekennzeichnet ist,
daß er einen Rost aufweist, der nur aus gleichsinnig rotierenden Walzen besteht, und weiterhin dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Walzen auf ihrem Umfang in regelmäßigen Abständen (jeweils auf Kreisen angeordnete
Ringsegmente tragen und die Ringsegmente jeweils in die Lücke zwischen zwei Segaentkreise der jeweils
benachbarten Walze hineinragen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können weiterhin die Rostwalzen
in Bewegungsrichtung des Mülls durch den Verbrennungsofen steigende Umdrehungszahlen aufweisen
„ 4 -
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und zur besseren Kühlung eine Ausgestaltung gewählt werden, die dadnnch gekennzeichnet ist, daß die Walzen eine Hohlwelle
aufweisen, in radiale Segmente unterteilt sind, Öffnungen nach außen aufweisen und die Verbrennungsluft
durch die Hohlwelle in das {Jeweils nach oben zeigende Segment geleitet wird, "
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen: . -
Fig. 1 ein Schema einer Müllverbrennungsanlage nach der.
Erfindung,
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch den Walzenrost, Fig. 3 eine Aufsicht auf zwei nebeneinanderliegende
Walzen,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Hohlwelle einer Walze mit einigen Sternkörpern,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Hohlwelle einer Walze mit einigen Sternkörpern,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Sternkörpers, Fig. 6 eine Aufsicht auf einen Sternkörper,
Fig. 7 einen Teilschnitt durch einen Sternkörper und Fig. 8 ein Schema der Luftzuführung in die Hohlwelle.
Gemäß Fig. 1 ist das Kernstück der erfindungsgemäßen Müllverbrennungsanlage der neuartige Rost, der als
Träger des Brenngutes auch die Dosierung übernimmt und durch mehrere untereinander horizontal angeordnete
Rostwalzen 5 zusammengesetzt ist. Die Rostwalzen sind auf Wälzlagern gelagert und werden durch Aufsteckgetriebe,
die mit einem Antriebsregelgetriebe gekoppelt sind, angetrieben. Die Rostwalzen 5 bestehen
aus sternförmigen Einzelelementen 18, die je nach erforderlicher Rostfläche in Baukastensystem auf eine
Hohlwelle 19 aufgesteckt werden können.
— 5 —
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Alle Rostwalzen 5 arbeiten in gleicher Drehrichtung, wobei vorteilhaft die jeweils davorliegendenRostwalze
langsamer dreht. Die erste Rostwalze, unterhalb des Mülleinfülltrichters angeordnet, dient zugleich als
Dosierorgan für die Beschickung der Brennzone in dem Ofen. Die einzelnen Sternelemente 18 auf der Hohlwelle
19 jeder Rostwalze 5 sind so abgestuft, daß ein Ineinandergreifen der Sternelemente 18 von Rostwalze zu
Rostwalze gegeben ist. Dadurch wird eine intensive Umwälzung und ein horizontaler Weitertransport des Verbrennungsgutes
erreicht, ao daß in idealer Weise der GesamtYerbrennungsprozeß - Vortrocknung (höhere Verweilzeit),
Verbrennung (durch noch größeren Auflokkerungseffekt aufgrund der höheren Drehzahl der Rostwalzen)
und Kühlung des Verbrennungsrückstandes (durch höchste Drehzahl der Rostwalze) erreicht wird. Durch
das Ineinandergreifen der einzelnen Sternelemente 19 von Rostwalze zu Rostwalze wird das Gut erfaßt, angehoben
und weitertransportiert. Durch die spezielle Ausführung der Sternelemente und der jeweils vorgeschalteten Rostwalze
mit geringerer Drehzahl ist ein Verklemmen der Sternwalzen untereinander ausgeschlossen. Die Sternelemente
19 der Rostwalzen 5 sind so ausgeführt, daß die Kopflänge der darauf angebrachten Ringsegmente
vorzugsweise dem zweifachen Bogenmaß der Kopflänge der
Lücke zwischen den Ringsegmenten 17 entspricht. Die Ringsegmentflanken 20 sind unter 90 bis 60° angeschärft,
um ein Abgleiten des Brenngutes vom Zahn und dessen Zerteilung auch dann zu gewährleisten, wenn sich zwischen
den Ringsegmenten der danebenliegenden Walze MUIl festgesetzt
hat.
Die VerbrennungsluftzufUhrung erfolgt über einen Luftsteuerring
21, der an einem Ende der Hohlwelle 19 angebracht 1st. Dieser Luftsteuerring 21 gewährleistet,
daß nur oberhalb der Mittelachse >der Rostwalzen Lufti;
in das Brenngut einströmt, da auch die Hohlwelle 19 '
entsprechende Luftführungskanäle aufweist. Die Verbrennungsluft dient zugleich zur Kühlung der Hohlwelle
und der einzelnen Sternelemente und wird dabei für den Verbrennungsprozeß vorgewärmt. Durch eine relativ
hohe Austrittsgeschwindigkeit an den Zahnflanken jedes Sternelementes 18 wird ein hoher Strömungswiderstand
erzeugt,, der bewirkt, daß eine ausgewogene Luftverteilung über den ganzen Rostquerschnitt erfolgt.
Durch die Unterteilung des Luftstromes in mehrere Rostwalzen wird dieser Vorgang noch begünstigt r so daß
man den Gesamtrost in mehrere geregelte Luftzonen unterteilen kann. Dadurch werden örtliche Luftdurchbrüche, die sonst zu schlechter Verbrennung und zu
höherem Staubauswurf führen, vermieden. Der Verbrennungsrückstand (Asche) und die sich bildende Schlacke werden
durch die Sternelemente 18 der einzelnen Walzen zerkleinert, fallen auf die Unterseite des Rostes und werden
in Gegenrichtung zur eigentlichen Verbrennungsbewegung zu einer Entaschungseinrichtung in Form einer wassergekühlten
Schnecke 8 gefördert. Der metallische Verbrennungsrückstand in Form von größeren Stücken wird am
Ende des Verbrennungsrostes an der letzten Sternwalze über einen Abnahmekamm 22 ausgeworfen. Damit ist
eine einwandfreie Trennung von Asche und metallischem Schrott gegeben, so daß der metallische Rückstand weiter
verarbeitet werden kann. Unterhalb der Rostwalze ist ■ ein genügend großer Raum 7 vorgesehen, in dem die metallischen
Rückstände gesammelt und je nach Abfall in einen Transportbehälter entleert werden können.
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Mit dem neuartigen Rost ist es möglich, Müll mit schlechten und unterschiedlichen Heizwerten einwandfrei zu verbrennen,
da gemäß Fig. 1 die Möglichkeit gegeben ist, die Verbrennungsluft bis zu 400° C in einem Wärmeaustauscher
vorzuwärmen, bevor damit die Rostbeaufschlagung erfolgt. Gleichzeitig werden dabei die Abgase der Verbrennungsanlage
gekühlt. Um einen einwandfreien Ausbrand der Abgase zu gewährleisten, wird vor Ende des Brennraumes
bei 6 düsenartig Frischluft zugeführt. Danach werden die Abgase unter Beimischung von Kühlluft auf entsprechende
Betriebstemperaturen für eine nachfolgende Entstaubung
11-16 in einem Multiklon, einem Naßwäscher oder einem Elektrofilter gebracht.
Die Speicherung des anfallenden Mülls erfolgt in einem Betonbunker 1 bekannter Ausführung, an dessen schräger
Beckensohle ein Stahlplattenband 2 mit Mitnehmerwinkel angeordnet ist. Dieses Stahlplattenband übernimmt die
Beschickung des Verbrennungsofens 4 und wird photoelektrisch über das Niveau im Mülleinfallschacht gesteuert.
Am Ende des Plattentransportbandes sind in verschiedenen Höhen Seitenstichel angeordnet, die eine
Belegung bzw. Schichtung am Abwurf des Plattentransportes gewährleisten und somit verhindern, daß das ganze Bunkervolumen
durch das Plattentransportband mitgezogen wird. Der Einlaufschacht des Müllofens hat einen reichlich
dimensionierten Querschnitt und dient zugleich als Abschlußorgan durch den immer in bestimmter Höhe gehaltenen
Müll. Durch den konstant gehaltenen Unterdruck, der durch die Saugzuganlage 10 im Ofen gewährleistet
wird, ist ein Ausströmen der heißen Rauchgase durch den Einfüllschacht ausgeschlossen. Beim Abfahren der Verbrennmigsanlage
ist ein Abschluß durch einen Plattenschieber 3 zwischen Ofen und Müllbunker 1 vorgesehen.
- 8 - Patentansprüche
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Claims (7)
- PATENT A NSPRÜCHEerfahren zur Müllverbrennung In eifner Müllverbrennungsanlage mi"t einem Müllbunker vmd einem bewegten Verbrennungsrost, dadurch gekennzeichnet, daß die Müllbewegung vom Müllbunker in den Verbrennungsofen allein durch die Rostbewegung gesteuert wird.
- 2) Müllverbrennungsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Müllbunker (1) als Boden ein schräg verlaufendes Stahlplattenband (2) aufweist, an dessen oberen Umkehrpunkt der Müll in einen aufwärts verlaufenden Eingangsschacht des Verbrennungsofens (4) eingegeben wird, und daß der Verbrennungsofen (4) die aus dem Eingangsschacht eintretende Müllmenge kontrollierende Rostwalzen (5) aufweist.
- 3) Müllverbrennungsofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Rost aufweist, der nur aus gleichsinnig rotierenden Walzen C?) besteht.
- 4) Müllverbrennungsofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Walzen (5) auf ihrem Umfang in regelmäßigen Abständen jeweils auf Kreisen angeordnete Ringsegmente (170 tragen und die Ring— segmente jeweils in die Lücke zwischen zwei Segmentkreise der jeweils benachbarten Walze hineinragen.
- 5) Müllverbrennungsofen nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rostwalzen (5) in Bewegungsrichtung des Mülls durch den Verbrennungsofen (4) steigende Umdrehungszahlen aufweisen.10-9^11/0908
- 6) Miillverbrennungsofen nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen eine Hohlwelle aufweisen, in radiale Segmente unterteilt sind, öffnungen nach außen aufweisen und die Verbrennungsluft durch die Hohlwelle in das jeweils nach oben zeigende Segment geleitet wird.
- 7) Müllverbrennungsofen nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen in einer horizontalen Ebene liegen.109811/0908Leerseite
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