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Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von festen Abfallstoffen
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die bis auf den Boden des Schmelzraumes fallen, werden die Düsen soweit geneigt, dass der Strahl der Verbrennungsmittel auf die am Boden befindlichen Stoffe auftritt. Die feinkörnigen Bestandteile der Abfallstoffe werden bereits vorher vom turbulenten Strom der Verbrennungsmittel und Verbrennungsgase erfasst und in der Schwebe verbrannt.
Weisen die Abfallstoffe keine oder zum Erreichen der erforderlichen hohen Temperatur im Schmelzraum zu geringe Gehalte an brennbaren Bestandteilen auf, werden Brennstoffe in den Schmelzraum eingeführt, die fest, flüssig und gasförmig sein können. Die Einrichtung hiefür wird vorteilhaft in jedem Fall vorgesehen.
Für die Trocknung und Erhitzung der Abfallstoffe kann jeder hiefür geeignete Trockner bekannter
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Erhitzung auf mehrere in einem senkrechtm Schacht versetzt übereinander angeordnete und in Drehung versetzte Stachelwalzen oder Gruppen solcher abgeworfen und regelbar durch den Schacht geführt sowie den Abfallstoffen im Schacht warme Abgase entgegengessihrt werden. Hiebei wird eine Trocknung und Erhitzung selektiver Art erzielt. Die groben Stücke, deren Trockung und Erhitzung die längste Zeit in Anspruch nimmt, bleiben auf den Stachelwalzen liegen und werden langsam entsprechend deren Drehgeschwindigkeit durch den Schacht bewegt, in dem sie von einer Gruppe der Stachelwalzen auf die nächste untere fallen.
Körnige Stoffe prallen durch ihren Fall zunächst auf die groben Stücke und rieseln infolge deren Bewegung dann zwischen den Stacheln der Walzen hindurch und gelangen so im Gegenstrom zu den warmen Abgasen schneller durch den Schacht als die groben Stücke. Faserige Stoffe, z. B. Lumpen, Papier oder plastische Stoffe, die sich zwischen den Stacheln verfangen, werden durch die zwischengreifenden Stachelkränze nebeneinanderliegender Walzen durch deren Bewegung zerrissen oder abgestreift. Die staubförmigen Anteile der Abfallstoffe, deren Trocknung spontan erfolgt, werden hingegen im Gleichstrom mit den warmen Abgasen aus dem Trockner getragen.
Zur Trocknung und Erhitzung der Abfallstoffe wird ein Teil der im Schmelzraum erzeugten Verbrennungsgase benutzt, denen gegebenenfalls zur Erniedrigung ihrer Temperatur kühle und entstaubte Abgase zugemischt werden.
Vorteilhafterweise werden die aus-dem Erhitzungsraum abziehenden Abgase einer an sich bekannten Entstaubungseinrichtung zugeführt, von der der Staub vorzugsweise pneumatisch in den Schmelzraum und die Abgase in einen Mischraum geführt werden, in dem sie mit den vom Schmelzraum her eingeführten heissen Verbrennungsgasen gemischt und dann der Abhitzeverwertung und Nachbehandlung zugeleitet werden.
Diese Massnahme verfolgt den Zweck, die bei der Trocknung und Erhitzung der Abfallstoffe entstehenden übelriechenden Gase und Dämpfe auf eine Temperatur von über 7000C zu erhitzen, um sie zu zersetzen und hiedurch geruchlos zu machen. Die Einführung der Abgase in den Mischraum von etwa kreisförmigem Querschnitt erfolgt vorzugsweise tangential, um die Wand des Mischraumes im Bereich der Eintrittsschlitze für die Abgase vor den heissen Verbrennungsgasen aus dem Schmelzraum zu schützen. Bei der bereits erwähnten tangentialen Einführung der Verbrennungsmittel in den Schmelzraum weisen die im Mischraum eintretenden Verbrennungsgase einen Drall auf. Ihre Mischung mit den Abgasen vollzieht sich dann auf besonders kurzem Wege, wenn der Drehsinn der tangential eingeführten Abgase dem erwähnten Drall der Verbrennungsgase entgegengesetzt gerichtet ist.
Eine besonders gleichmässige Schlacke wird dadurch erreicht, dass in an sich bekannter Weise über dem Boden des Schmelzraumes ein Schlackenbad dauernd aufrechterhalten wird. Die hochschmelzenden Anteile werden im Schlackenbad aufgelöst, indem sie mit der flüssigen Schlacke niedrigschmelzende Komplexverbindungen bilden. Die Höhe des Schlackenbades liegt vorzugsweise zwischen 200 und 400 mm.
Es ist vorteilhaft, das Schlackenbad in bekannter Weise durch die Strömungsenergie der Verbrennungsmittel in Bewegung zu halten, um den Auflösungsvorgang zu beschleunigen und eine innige Mischung der geschmolzenen Stoffe zu bewirken. Die vom Schlackenbad aufgewirbelten sowie die beim Verbrennen und Schmelzen der schwebenden Stoffe im Schmelzraum gebildeten Schlackentropfen werden durch den Drall der Verbrennungsgase im Schmelzraum ausgeschleudert und fliessen an der Wand zum Boden oder in das Schlackenbad.
Die Wirkung der Fliehkraft auf die festen und flüssigen Schwebeteilchen kann noch dadurch wesentlich gesteigert werden, dass die Verbrennungsgase vom Schmelzraum durch einen sich allmählich verengenden Schachtausgang nach Art einer Wirbelsenke abgeführt werden, wodurch sich nach dem Gesetz des gleichbleibenden Dralls (u. - konstant) die Umfangsgeschwindigkeit (u) in dem Masse erhöht, als sich der Radius (r) vermindert.
Die gebildete flüssige Schlacke wird entweder von einer öffnung im Boden oder an der Wand des
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Schmelzraumes abgeführt. Bei kontinuierlichem Abzug der Schlacke werden vorteilhaft mit dieser geringe Mengen heisser Verbrennungsgase abgesaugt, um die Abflussöffnung dauernd warm zu halten. Die
Abgase aus der Verbrennung, Trocknung und Erhitzung der Abfallstoffe werden einer Abhitzeverwertung zugeführt. Diese besteht gewöhnlich aus einem Wärmetauscher, in dem die Verbrennungsmittel, z. B. Luft, vorgewärmt werden, und aus einem Abhitzekessel, in dem Dampf beliebiger Spannung erzeugt wird. Wird
Luft als Verbrennungsmittel benutzt, ist es vorteilhaft, ihre Erhitzung möglichst hoch zu treiben, um eine im Verhältnis zur Verbrennungswärme der Abfallstoffe möglichst hohe Wärmemenge für den
Schmelzprozess zur Verfügung zu haben.
Die Weiterbehandlung der aus der Abhitzeverwertung abgeführten Abgase erfolgt in einer Entstaubungseinrichtung bekannter Bauart, in der der noch mit Abgasen mitgeführte Staub weitgehend abgeschieden wird. Es ist vorgesehen, diesen Staub dem Schmelzraum zuzuführen, wo er geschmolzen und mit der Schlacke flüssig abgezogen wird.
Entsprechend der unvermeidlichen Schwankungen ds Heizwertes und Wassergehaltes der Abfallstoffe ändert sich die Temperatur der Abgase vor Eintritt in die Abhitzeverwertung. Diese
Schwankungen würden sich auf den Verbrennungsmittelerhitzer und Dampfüberhitzer übertragen. Um den hiedurch bedingten unsteten Betrieb zu vermeiden, wird vorgeschlagen, kühle Abgase hinter deren Abhitzeverwertung und Nachbehandlung zu entnehmen und dem Mischraum oder den aus dem
Schmelzraum abziehenden Verbrennungsgasen zuzuführen. Die Temperatur der Mischgase vor deren Abhitzeverwertung kann hiemit auf konstanter Höhe gehalten werden.
Brennbare bildsame oder pastenartige Industrieabfälle, die durch Erwärmung nicht verflüssigt und auch nicht durch die Trocken- und Erhitzungszone geführt werden können, weil sie sich dort mit den festen Stoffen zu Klumpen vereinigen würden, werden direkt in den Schmelzraum eingeführt, wo sie sich bei der dort herrschenden hohen Temperatur sofort zersetzen und verbrennen. Ihre Einführung erfolgt vorteilhaft regelbar durch Pressschnecken oder Kolbenpressen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen Erhitzungsraum, in dem die festen Abfallstoffe durch Abgase getrocknet und erhitzt werden, einen um eine senkrechte Achse bewegbaren Ringteller, dem die erhitzten Abfallstoffe zugeführt werden, einen konzentrisch innerhalb des Ringtellers angeordneten Schmelzraum, in dem die durch den Ringteller über seinen Umfang verteilten Abfallstoffe durch Abstreifer und Rutschen entlang der Schmelzwand gleichmässig eingetragen werden, mehrere über den Umfang des Schmelzraumes verteilte Düsen zur Einführung von Verbrennungsmitteln, staubförmigen und gegebenenfalls flüssigen Abfallstoffen und/oder Brennstoffen, wobei die Düsen in den Schmelzraum hineinragen und den Strom der an der Schmelzraumwand herabfliessenden festen Abfallstoffe vollständig durchdringen,
Mittel zum Abführen der flüssigen Schmelzprodukte aus dem Schmelzraum, Öffnungen im oberen Teil der Schmelzraumwand und einen zwischen dem Schmelzraum und dem Erhitzungsraum vorgesehenen Verbindungskanal zum Abführen mindestens eines Teilstromes der Verbrennungsgase in den Erhitzungsraum sowie eine im Schmelzraum angeordnete Öffnung zum Abführen der restlichen Verbrennungsgase zu den Einrichtungen für die Abhitzeverwertung und Nachbehandlung der Gase.
Nach einer Ausführung gemäss der Erfindung wird der Erhitzungsraum aus einem senkrechten Schacht gebildet, in dem drehbare Stachelwalzen vorgesehen sind, die einzeln oder in Gruppen versetzt übereinander liegen, auf die die Abfallstoffe abgeworfen und durch die sie durch den Erhitzungsraum geführt werden, der am unteren Ende für ihren Austritt und für den Eintritt von warmen Abgasen eine Öffnung und am oberen Ende einen Ausgang für die Abgase und mit diesen mitgetragenen staubförmigen Anteile der Abfälle vorgesehen hat. Die Stachelkränze der nebeneinander liegenden Walzen sind gegeneinander versetzt angeordnet und der Achsabstand der Walzen so gering gewählt, dass sich die Kränze der einen Walze zwischen denen der andern bewegen und sich hiebei fortwährend von sich verfangenden Abfällen selbst befreien.
Bei einzelnen Walzen greifen feststehende an der Wand befestigte Stacheln zwischen die Stachelkränze der Walzen und halten diese frei.
Um das grobe Korn der festen Abfallstoffe länger im Erhitzungsraum festzuhalten als das feine, werden vorteilhafterweise die Entfernungen der einzelnen Stacheln zueinander bei den oberen Walzen am grössten, bei den unteren zunehmend kleiner gewählt. Hiedurch wird erreicht, dass grobes Korn zwar durch die oberen Walzen durchfällt, jedoch von den unteren zurückgehalten wird und im Erhitzungsraum länger verweilt als feines Korn. Eine weitere Regelmöglichkeit des Trocken-und Erhitzungsvorganges ist dadurch gegeben, dass man die einzelnen Walzen oder Walzengruppen mit verschieden hoher Umfangsgeschwindigkeit laufen lässt.
Der Ringteller für die Förderung und Verteilung der festen Abfallstoffe um den Schmelzraum herum wird durch Rollen getragen und geführt. Sein Antrieb erfolgt z. B. durch Zahnkranz und Ritzel. Die äussere
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Abdichtung des Kanals für das geförderte Gut, der unten durch den bewegten Ringteller begrenzt wird, kann durch Wassertassen erfolgen, in die zylindrische Wände am Ringteller eintauchen und einen gasdichten Abschluss herstellen. Die Kühlwirkung des Wassers in den Wassertassen schützt gleichzeitig den
Ringteller vor Überhitzung.
Eine Ausführungsform besteht darin, dass der Ringteller nach aussen hin von einem dichten
Ringkanal umschlossen wird, in dem die Lagerung und der Antrieb des Ringtellers angeordnet ist und an dem ein oder mehrere Eintrittsstutzen für die Einführung von kühlen und entstaubten Abgasen in vorzugsweise tangentialer Richtung vorgesehen sind, wobei Ringteller und Ringkanal so ausgebildet sind, dass sie an den beiden Rändern des Ringtellers Schlitze frei lassen, durch die die kühlen Abgase in den
Kanal über den Ringteller eintreten und sich dort mit den heissen Verbrennungsgasen aus dem
Schmelzraum mischen. Hiedurch werden Wassertassen hinfällig. Die kühlen Abgase, die unterhalb des
Ringtellers vorbeistreichen, schützen ihn vor übermässiger Erhitzung.
Vorteilhafterweise ist ein Mischraum vorgesehen, der mit dem Schmelzraum durch einen Kanal verbunden ist und Eintrittsöffnungen für die Einführung der vorher entstaubten Abgase aus dem Erhitzungsraum und gegebenenfalls Abgase aus der Abhitzeverwertung bzw. Nachbehandlung vorgesehen hat sowie einen Austritt für die Abführung der Mischgase zur Abhitzeverwertung aufweist. In ihm werden die Abgase aus dem Erhitzungsraum durch Mischung mit heissen Verbrennungsgasen aus dem Schmelzraum auf mindestens 700 C erwärmt, um sie geruchfrei zu machen.
Zur Erhöhung des Dralls der Verbrennungsgase wird der Verbindungskanal vom Schmelzraum zum Mischraum erheblich enger ausgebildet als der Querschnitt des Schmelzraumes und gegebenenfalls auch der des Mischraumes. Durch seine allmähliche konische Erweiterung zum Schmelzraum und gegebenenfalls auch zum Mischraum hin werden Strömungsverluste der Verbrennungsgase auf ein Mindestmass beschränkt.
Wie bereits erwähnt, werden brennbare flüssige Abfallstoffe direkt in den Schmelzraum eingeführt.
Es ist vorteilhaft, die Düsen hiefür gleichmässig über den Umfang des Schmelzraumes verteilt anzuordnen.
Der Verbrennungsablauf der flüssigen Abfälle wird wesentlich durch ihre Zerstäubung beschleunigt. Diese kann erfolgen durch Anwendung eines hohen Druckes oder durch ein Zerstäubungsmittel wie z. B. Pressluft oder hochgespanntem Dampf.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes gemäss der Erfindung schematisch dargestellt : Fig. l zeigt eine Anlage zum Verbrennen von Abfallstoffen, in deren Schmelzraum ein turbulent bewegtes Schlackenbad zur Homogenisierung der Schlacke aufrecht gehalten wird und Fig. 2 den Horizontalschnitt nach Linie 11-11 durch den Schmelzraum dieser Anlage.
Die Abfallstoffe gelangen vom Sammelbunker --34-- (Fig. 1) über ein Förderband-35- kontinuierlich in den Erhitzungsraum wo sie zunächst auf die oberste Gruppe von Stachelwalzen --14-- fallen. Die mit einem regelbaren Antrieb versehenen Stachelwalzen bewegen sich in dem durch Pfeile angedeuteten Drehsinn und führen das stückige und grobkörnige Gut über die Walzen, während die feinkörnigen Anteile durchfallen. Das grobe Gut fällt dann auf die nächst untere Gruppe von Stachelwalzen, die schikaneartig versetzt angeordnet sind und deren Drehsinn dem der oberen Walzen entgegen gerichtet ist. Diese Bewegung der Abfallstoffe kann sich entsprechend deren Feuchtigkeitsgehalt und Beschaffenheit mehrmals wiederholen. In Fig. 1 sind drei Gruppen von Stachelwalzen schikaneartig übereinander angeordnet.
Unter diesen ist dann nur mehr eine Stachelwalze vorgesehen, zwischen deren
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geführten und durch Schurre --15-- abgeführten Abfallstoffen werden warme Abgase entgegengeführt, die bei --15-- eintreten und unter Abgabe ihrer fühlbaren Wärme um die Abfallstoffe den Erhitzungsraum durchziehen. Auf ihrem Wege kommen sie sowohl mit den herabrieselnden, als auch auf den Stachelwalzen liegenden Abfallstoffen in innige Berührung. Entsprechend ihrer Strömungsgeschwindigkeit im Erhitzungsraum tragen sie staubförmige und mehr oder weniger feinkörnige Stoffe mit und verlassen mit diesen und den bei der Erhitzung der Abfallstoffe entstehenden Dämpfen und gasförmigen Produkten den Erhitzungsraum durch den Ausgang--16-.
Die durch die Schurre-15-abgeführten Abfalle gelangen nunmehr auf den Ringteller-2--, der zentrisch den Schmelzraum-3-umschliesst und drehbar um seine senkrechte Achse gelagert ist. über dem Ringteller befindet sich der Kanal--9--, der um den Schmelzraum herumgeführt ist und in den die Schurre --15-- mündet. Den Ringkanal --9-- und den Ringteller selbst umschliesst ein nachbaussen gasdichter Kanal--18-, in dem die Lagerung des Ringtellers untergebracht ist. Diese
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vorgesehenen Führungsleiste --40-- korrespondieren. Am Ringteller --2-- ist ein Zahnkranz --41-- befestigt.
Ein Ritzel--21-- greift in diesen ein und wird über ein Regelgetriebe --22-- und
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auf den Ringteller, der sie durch seine Bewegung über den Umfang des Schmelzraumes verteilt. In der Wand --5-- ds Schmelzraumes --3-- sind Öffnungen --8-- für die Einführung der Abfallstoffe vorgesehen. Ihre gleichmässige Eintragung über den Umfang des Schmelzraumes wird durch in den Zeichnungen nicht dargestellte Abstreifer erreicht, die sie auf die Rutsche --4-- abwerfen, von wo sie
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Richtung.
Vom Ringkanal --18-- treten die kühlen Abgase durch die Ringschlitze-25 und 26--, die durch die geeignete Gestaltung des Ringtellers--2--und der Begrenzungswand des Kanals --9-sowie der Rutsche --4-- gebildet werden, in den Ringkanal --9-- und mischen sich dort mit den aus dem Schmelzraum-3-abgeführten heissen Verbrennungsgasen. Hiedurch wird der Ringteller vor überhitzung geschützt und sein Verklemmen durch Eindringen von Abfallstoffen in die Schlitze vermieden.
Der Trocken- und Erhitzungsvorgang wird daher durch die Menge und Temperatur der in den Erhitzungsraum geführten Abgase geregelt, indem heisse Verbrennungsgase mit kühlen Abgasen gemischt werden. Eine weitere Beeinflussung des Erhitzungsvorganges ist dadurch möglich, dass die Verbrennung im Schmelzraum mit Luftüberschuss erfolgt, wodurch am Ringteller und zum Teil im Erhitzungsraum ein entsprechender Abbrand leicht brennbarer Anteile der Abfallstoffe unter Wärmeentbindung erzielt wird.
Dasselbe kann erreicht werden durch Luftzuführung in den Kanal--9 oder 18--. In Fig. 1 ist hiefür eine Leitung--46--vorgesehen, die in die Leitung --45-- führt.
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--5-- des Schmelzraumes --3-- sind- 31 und 32--, flüssige Abfallstoffe und/oder Brennstoffe sowie bildsame oder pastenartige Abfälle in den Schmelzraum eingeführt werden. In den Zeichnungen sind wegen der besseren Übersicht nur vier Düsen dargestellt.
Sie werden durch ein Gebläse --47-- versorgt, das Luft über Leitung --48-- durch
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--49-- inLeitung --53-- in die Düsen--6--gefördert. In der gleichen Weise gelangen die staubförmigen Abfälle von der Entstaubungseinrichtung --32-- über Staubpumpe --54-- und Leitung --5-- zu den Düsen-6-, wo sie sich mit der Verbrennungsluft vereinigen und zusammen mit dieser in den Schmelzraum strömen. Brennbare flüssige Abfallstoffe oder gegebenenfalls Brennstoffe werden den andern Düsen --6-- durch Leitung --56-- zugeführt, die mit der Düse-34-verbunden ist, welche sich zentral in der Düse --6-- beEndet und so ausgebildet ist, dass die erwähnten Stoffe unter Druck oder mit Hilfe von Pressluft oder Dampf zerstäubt werden.
Für bildsame oder pastenartige Abfallstoffe ist die Düsen-Kombination ähnlich der vorher beschriebenen. Durch ein in der Winddüse zentral angeordnetes Rohr, das sich vorzugsweise konisch erweitert und bis an das Ende der Winddüse geführt ist, werden diese Stoffe unter Druck in den Schmelzraum eingeführt.
Der Boden-57--des Schmelzraumes--3--ist wannenartig ausgebildet, um das Schlackenbad --30-- aufzunehmen, dessen Höhe durch die Ablauföffnung --7-- aufrecht erhalten wird. Die Düsen --6-- sind in Richtung auf die Schlackenbadoberfläche geneigt und ragen soweit in den Schmelzraum, dass sie den Strom der festen Abfallstoffe an der Wand --5-- durchdringen. Die Projektion ihrer Richtungen auf die Oberfläche des Schlackenbades tangieren gleichsinnig einen auf dieser Oberfläche gedachten Kreis-33-- (Fig. 2), der gleich oder kleiner ist als der halbe Umfang des Schlackenbades.
Zur besseren Verteilung der Verbrennungsmittel und der mit diesen eingeführten Stoffe werden bei grossen Schmelzräumen eine grössere Anzahl von Düsen vorgesehen, deren Richtungsprojektion gruppenweise mehrere zum Badumfang konzentrische Kreise mit verschiedenen Durchmessern gleichsinnig tangieren.
Die homogene flüssige Schlacke wird durch die Öffnung --7-- in dem Masse abgeführt als sich neue bildet. Sie wird mit Wasser granuliert und von einer Schlackenwanne-58-in bekannter Weise,
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z. B. durch ein Kratzerband, ausgetragen. Ein Förderband --59-- schafft sie dann zum Verladebunker.
Durch die Öffnung --7-- werden neben der Schlacke auch heisse Verbrennungsgase aus dem Schmelzraum abgezogen, um ein Einfrieren der wassergekühlten Öffnung zu vermeiden. Sie werden dann
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entstandenen Wasserdampf in den Abgasstrom, z.B. Leitung --42--, zurückgeleitet.
Im Boden --57-- ist eine Abstichöffnung --62-- vorgesehen, um bei Ausserbetriebnahme der Anlage das Schlackenbad abzulassen bzw. flüssige Metalle, die sich am Boden unterhalb der Schlacke sammeln, periodisch abzuziehen.
Die bei der Verbrennung der Abfallstoffe gebildeten Verbrennungsgase werden vom Schmelzraum - -3--, wie bereits erwähnt, zum Teil zur Trocknung und Erhitzung der Abfallstoffe durch die öffnungen --8-- abgezogen. Der Rest der Verbrennungsgase zieht durch die öffnung --10-- aus dem Schmelzraum ab und wird in den Mischraum --27-- geführt. Diese Öffnung hat einen erheblich engeren Querschnitt als der Schmelzraum, um den Drall der Verbrennungsgase bei ihrem Austritt zu verstärken.
Hiedurch werden noch schwebende Schlackenteilchen ausgeschleudert und fliessen entlang der Wand in den Schmelzraum zurück.
Die aus dem Erhitzungsraum --1-- durch Ausgang --16-- abgeführten Abgase strömen durch die Leitung --63-- zur Entstaubungseinrichtung --31--, wo die mitgetragenen staubförmigen Abfälle abgeschieden werden. Das Abgas wird über Leitung --64-- durch ein Gebläse-65-abgezogen und durch Leitung --66-- in die Ringleitung --67-- gedrückt, von wo es über Leitungen-68gleichmässig verteilt durch die öffnungen--28-- in der Wand des Mischraumes --27-- tangential in diesen eintritt. Zur Regelung der Temperatur im Mischraum können noch kühle Abgase von Leitung
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Verbrennungsgasen abgeführt. Die Abhitzeverwertung der Abgase erfolgt in einem Wärmetauscher --11--- für die Erhitzung der Verbrennungsluft und einem Abhitzekessel --12-- zur Erzeugung von Dampf.
Aus Leitung --72-- wird daher ein Teilstrom der Abgase über Leitung --73-- durch den Wärmetauscher geführt, in dessen Abgangsleitung --74-- eine Drosselklappe --75-- als Regelorgan vorgesehen ist. Der andere Teilstrom gelangt über Leitung --76-- in den Abhitzekessel-12--, der aus einem Dampfüberhitzer, Verdampfer und Speisewasser-Vorwärmer besteht. Aus ihm treten die Abgase
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Abgasteilstromes wird die Temperatur der vorgewärmten Luft konstant gehalten.
Durch Leitungen--74 und 77-werden die Abgase in einen Fliehkraftscheider --13-- zur Entstaubung geführt und von diesem über Leitung --42-- von einem Saugzuggebläse über einen Schornstein ins Freie gefördert.
Die Wand des Schmelzraumes und gegebenenfalls auch die des Mischraumes werden aus einem Rohr an Rohr verlegten Röhren-System gebildet, in dem Wasser im Naturumlauf oder Zwangsdurchlauf verdampft wird. Dieses Röhren-System ist mit einem gasdichten Mantel umgeben. Es hat vorzugsweise mit dem Abhitzekessel eine gemeinsame Dampftrommel, von der der in beiden erzeugte Sattdampf zum überhitzer geleitet wird.
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Bestandteile (Asche) von 30% aufweisen.
Für einen täglichen Durchsatz von rund 100 t Stadtmüll werden im Mittel stündlich 4, 17 t durch das Förderband-35-in den Erhitzungsraum-l-eingeführt. Dem Müll strömen 3600 Nm 3/h warme Abgase entgegen, die beladen mit dem Wasserdampf aus der Feuchtigkeit und etwa 200 kg/h Staub aus dem Müll den Erhitzungsraum mit einer Temperatur von 2000C verlassen. In der Entstaubungseinrichtung --31-- wird der Staub abgetrennt und die Abgase in den Mischraum --27-- geführt.
Im Schmelzraum --3-- wird der getrocknete und erhitzte Müll mit 7700 Nm3/h Luft verbrannt, die im Wärmetauscher --11-- auf 7000C vorgewärmt wurde. Auch der Staub aus den Entstaubungseinrichtungen--31 und 32--, zusammen etwa 250 kg/h, werden durch die Düsen --6-in den Schmelzraum eingeführt. In der Schmelzzone herrscht dann eine Temperatur von rund 18000C.
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stündlich 1, 2--58-- granuliert ausgetragen wird.
Der lichte Durchmesser des Schmelzraumes beträgt 1400 mm, die Höhe des Schlackenbades
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400 mm.
Durch die Öffnungen --8-- werden 1700 Nm3/h Verbrennungsgase aus dem Schmelzraum abgezogen, die sich im Kanal-9-mit 1900 Nm3/h Abgasen aus Leitung --42-- mischen und dann in den Erhitzungsraum--l--gefuhrt werden. Durch den Ausgang--10--des Schmelzraumes werden 6700 Nm3/h Verbrennungsgase abgeführt, die mit einer Temperatur von rund 14500C in den Mischraum - eintreten.
In diesem mischen sie sich mit 5800 Nm3/h Abgasen aus dem Erhitzungsraum - l-und aus der Abgasleitung-42-. 12500 Nm3/h Mischgase verlassen den Mischraum mit einer
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verlassen diesen durch Leitung --42-- mit einer Temperatur von 2000C. Aus dieser entnimmt ein Saugzuggebläse 10550 Nm3/h Abgase und fördert sie über einen Schornstein ins Freie.
Der Schmelzraum und die Verbrennungsgas-Abführung bis zum Mischraum sind als Dampfkessel ausgebildet und mit dem Abhitzekessel-12-, in dem sich Dampfüberhitzer, Verdampfer und Speisewasser-Vorwärmer befinden, zu einem System vereinigt. Diesem werden etwa 5, 5 /h Kesselspeisewasser zugeführt. Es werden rund 5 t/h Dampf mit einem Druck von 100 ata und einer Temperatur von 4500C erzeugt.
Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgt mit Heizöl oder mit Abfallöl, wenn solches zur Verfügung steht, das durch Leitung Düsen-6-zugeführt und im Schmelzraum zunächst mit kalter Luft verbrannt wird. In dem Masse als die Anlageteile hiedurch erwärmt werden, wird Müll in den Erhitzungsraum eingetragen. Die Heizölzufuhr wird dann wieder abgestellt, wenn die erforderlichen Temperaturen erreicht sind. Sinkt der Heizwert des Mülls vorübergehend wesentlich unter 1200 kcal/kg ab, werden die ölbrenner wieder in Betrieb genommen, um die Temperatur und den Schmelzvorgang aufrecht zu erhalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verbrennen von festen Abfallstoffen, bei dem die Abfallstoffe durch einen Erhitzungsraum bewegt und in diesem zunächst getrocknet und erhitzt werden und daraufhin einem Schmelzraum zugeführt werden, in dem ihre verbrennbaren Bestandteile verbrannt und die unverbrennbaren Rückstände geschmolzen werden und bei dem das so entstehende Schmelzgut aus dem
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d u r c h g e k e n n z e i c h -herumgeführt und über dessen Umfang gleichmässig verteilt werden, dass daraufhin die Abfallstoffe in den Schmelzraum eingetragen und anschliessend entlang der Schmelzraumwand frei fallengelassen werden und dass in den Schmelzraum, quer durch den Strom der frei herabfallenden Abfallstoffe hindurch, jedoch von diesem Abfallstrom vollständig getrennt, mit hoher Geschwindigkeit Strahlen vorerhitzter Verbrennungsmittel (z.
B. Luft) und gegebenenfalls Brennstoffe eingeführt werden, wobei die brennbaren Bestandteile der Abfallstoffe und die gegebenenfalls eingeführten Brennstoffe unter hoher Turbulenz verbrannt werden, und dass daraufhin die unbrennbaren Bestandteile der Abfallstoffe in den schmelzflüssigen Zustand übergeführt werden und schliesslich die Verbrennungsgase aus dem Schmelzraum in an sich bekannter Weise zum Trocknen und Vorerhitzen der Abfallstoffe sowie zu ihrer Abhitzeverwertung und Weiterbehandlung abgeführt werden.
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