DE3047060C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und Verbrennen von Schlamm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und Verbrennen von SchlammInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß die im Gasabscheider
(15) abgetrennten Verbrennungsgase direkt der Wirbelschicht (34) als wärmelieferndes Wirbelgas
zugeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das in dem Feststoffabscheider (6) anfallende Wirbelgas zumindest teilweise den Verbrennungsgasen
aus dem Feststoffbrenner (8) zugemischt wird.
i. Verfahren nach einem der Ansprüche I oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Abgase an die Atmosphäre unerwünschte Bestandteile des nicht im
Kreislauf geführten Wirbelgases in Bbbecken rückgeführt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
— einem Wirbelschichtofen zur Trocknung des Schlamms.
— einem Feststoffabscheider,
— einem Feststoffbrenner für die im Feststoffabscheiderabgeschiedenen
Feststoffe und
— einem Gasabscheider für die Abtrennung der Verbrennungsgase,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wirbelschichtofen (1) eine Gasmischkammer (26) unterhalb seines Anströmbodens
(5) aufweist, und daß die Gasmischkammer (26) mit der Gasseite des Gasabscheiders
(15) über eine Leitung (17) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anströmboden (5) als Rost ausgebildet
ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen und Verbrennen von Schlamm,
bei dem der Schlamm in einen unteren Bereich einer Wirbelschicht eingespeist, unter gleichzeitiger Trocknung
durch das wirbelnde Auflockerungs/Wärmeträger-Schüttgut hindurch nach oben gefördert und gemeinsam
mit dem Wirbelgas von oberhalb der Wirbelschicht abgeführt wird, bei dem das getrocknete Gut
dann in einem Feststoffabscheider vom Wirbelgas getrennt und nachfolgend in einem Feststoffbrenner vorbrannt
wird, bei dem ferner die Verbrennungsrüokstände von den heißen Verbrennungsgasen in einem Gasabscheider
weitgehend abgetrennt werden und bei dem außerdem in den Verbrennungsgasen enthaltene Wurme
zurückgewonnen und für die Schlammtrocknung
to verwendet wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 28 51 bW
bekannt Bei diesem wird der feuchte Schlamm einet Wirbelschicht, z. B. Sand, aufgegeben, in dieser Wirbelschicht
getrocknet und verbrannt. Das Wirbeigas, das der Wirbelschicht entweicht, ist mit den heißen Verbrennungsabgasen
vermischt und wird in dem Umfang der Wirbelschicht als diese betreibendes Wirbelgas zugeführt,
welcher zur Aufrechterhaltung der gewünschten Wirbelbedingungen notwendig ist; dabei wird die
fühlbare Wärme des Verbrennungsabgases für den Trocknungsprozeß in der Wirbelschicht zum Teil weiterverwendet.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der gesamte, in der Wirbelschicht freiwerdende Wasserdampf
des feuchten Schlammes mit auf das hohe Tcmperaturniveau
bei der Schlammverbrennung gebracht werden muß. Zur Bereitstellung der dafür benötigten
Energie ist im allgemeinen eine zusätzliche Zufuhr von Heizgasen in die Wirbelschicht notwendig. Darüber hinaus
wird die Wirbelschicht zwangsläufig auf einer höheren Temperatur betrieben, als dies zur Trocknung notwendig
ist, und die dabei entstehenden Gase, die nicht als Wirbelgas im Kreislauf geführt werden, werden auf
einem entsprechend hohen Temperaturnivcau abgeführt,
ohne daß deren fühlbare Wärme hinreichend gc-
J5 nutzt werden kann.
Es ist demnach die Aufgabe der Erfindung, ein Vor
fahren und eine Vorrichtung der gattungsgemaßen An zu verwirklichen, bei der eine weitergehende Ausnutzung
des Wärmeinhaltes der Abgase aus der Schlammverbrennung erzielt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß in bezug auf ein Verfahren der gattungsgemaßen Art durch die kennzeichnenden
Merkmale nach Anspruch I gelöst. Das aus dem Feststoffbrenner austretende Gas wird in einem
Gasabscheider mechanisch trocken gereinigt und dem Trockner als Wirbelgas zugeführt, wodurch die Ausnutzung
des Wärmeinhaltes der Abgase erheblich verbessert wird. Es ist nämlich dabei nicht erforderlich, das Gas
zunächst durch einen Wärmetauscher zu leiten, in einem
Wäscher zu reinigen und mit vergleichsweise hoher Temperatur an die Atmosphäre abzugeben, so daß weniger
Wärmeverluste auftreten. Da der Feststoffbrenner nicht als Wirbelschichtofen ausgebildet ist. wird außerdem
der Feststofftransport von der Trocknung /in Verbrennung vereinfacht. Es sind nämlich keine zwei
Vetbindungsleitungen zwischen den Wirbelschichten erforderlich, die selbst und deren Durchführung durch
die Ofenwand extremen Beanspruchungen durch Tem peraturdifferenz und Abrieb ausgesetzt sind.
Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens wird das in dem der Wirbelschicht nachgeschalteten Feststoffabscheider
anfallende Wirbelgas zumindest teilweise den heißen Verbrennungsabgasen aus dem Feststoffbrenner
zugemischt. Dadurch ist es möglich, der Wirbelschicht genau die benötigte Gasmenge zuzuführen und die Gas
temperatur auf dem für die Trocknung bestgeeigneten Niveau einzustellen. Dabei sollen diese Temperaturen
nicht zu hoch liegen, um die Wärmeverluste des die
Wirbelschicht verlassenden Wirbelgases in Grenzen zu halten: Temperaturen für das in die Wirbelschicht eintretende
Wirbelgas von 500 bis 800°C haben sich als vorteilhaft erwiesen.
Für das Verfahren hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn erfindungsgemäß für die Abgase an die Atmosphäre unerwünschte Bestandteile des nicht im
Kreislauf geführten Wirbelgases in Biobecken, wie den Belüftungsbecken von Kläranlagen, rückgeführt werden.
Dadurch entfällt eine zusätzliche Nachbehandlung und es wird eine Abgabe solcher Gase an die Atmosphäre
vermieden bzw. dem getrockneten Abschlamm entzogene brennbare Wertstoffe weiterverwendet. Im
Abgas vorhandene Schadstoffe werden im Belüftungsbecken biologisch abgebaut
In bezug auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit
— einem Wirbelschichtofen zur Trocknung des Schlamms
— einem Feststoffabscheider,
— einem Feststoffbrenner für die im Feststoffabscheider abgeschiedenen Feststoffe und
— einem Gasabscheider für die Abtrennung der Verbrennungsgase
ist die Lösung der Aufgabe in den kennzeichnenden Merkmalen nach Anspruch 4 niedergelegt.
Es hat sich nämlich als energie- und apparatemäßig besonders günstig erwiesen, wenn eine Gasmischkamnier
unterhalb des Anströmbodens im Wirbelschichtofen vorhanden ist. die mit der Gasseite des Gasabscheiders
über eine Leitung verbunden ist. Dies führt zu einem Temperaturausgleich des Wirbelgases und vermeidet
ein zusätzliches Apparateteil, nämlich eine gesondert dem Wirbelschichtofen vorgeschaltete Gasmischkammer.
lis hat sich herausgestellt, daß sich erfindungsgemäß,
im Gegensatz zu dem nach dem Stand der Technik üblichen,
ein als Rost ausgebildeter Anströmboden besonders empfiehlt, da er die Verwendung von nur mechaniseh
vorgereinigiem Rauchgas zur Trocknung im Wirbelschichtofen
erlaubt. Die bisher verwendeten Systeme einer Gasunilenkung. z. B. durch Glocken- oder Düsenböden
oberhalb der Gasaustrittsstellen, sind nämlich von Nachteil, weil sie verstopfen und dann den Durchtritt
von im Wirbelgas noch vorhandenen Feststoffteilchen behindern würden. Dies wird durch einen Rost,
/. B. einen Rostslabboden, vermieden. Dadurch genügt bereits eine mechanische Vorreinigung der heißen Verbrennungsabgase,
wenngleich es unerwünscht ist, zu hohe Aschebestandteile im Kreislauf durch die Anlage zu
fuhren. Andererseits wurde aber überraschenderweise kein Durchfall von Wirbelgut durch den Roslsti-bboden
beobachtet.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist eine
Trocknungsbehandlung aller brennbare Stoffe enthaltenden Schlämme möglich. Als Schlamm kommen z. B.
Klärschlamme, wie frischer Faulschlamm, mit Siebbandpressen
oder auf Trockenbeeten entwässerter Faulschlamm in Frage. Der Gehalt an Trockensubstanz liegt
nach einer Vorentwässerung in der Regel zwischen 10 und 40"o. Die Aschegehalte solcher Trockensubstanzen
bewegen sich in der Regel zwischen 50 und 85%. Der Hei/wen von Schlämmen kann, z. B. je nach Aschegelull,
recht verschieden sein; z. B. betrug der obere Heizu
en bei hier unter anderem untersuchten Faulschlämmen
cm a 2i 000 k j/kg aschefreie Trockensubstanz.
Als Auflockerungs/Wärmeträger-Schüttgut kommt
unter anderem Sand mit einer einigermaßen gleichmäßigen Korngrößenverteilung in Frage, wobei die Auswahl
der Korngrößen sich nach den für Wirbelschichten bekannten Kriterien richtet. Bevorzugt wird Quarzsand
mit einer Körnung von 1—2 mm; dabei werden umso
bessere Ergebnisse erzielt, je enger das Kornspektrum ist. Darüber hinaus ist chemische Neutralität des Schüttgutes
gegenüber dem zu trocknenden Schlamm und der Wirbelgasatmosphäre erwünscht. Das Schüttgut fördert
eine disperse Verteilung des Schlammes und verhindert damit von vornherein das Auftreten von Agglomerationen.
Der Schlamm wird im unteren Bereich der Wirbelschicht eingespeist, wobei die Einspeisestellen etwas höher
als der Anströmboden liegen, um eine gleichmäßige Schlammverteilung über die Querschnittsfläche der
Wirbelschicht zu erreichen. Die Förderung des Schlammes unter gleichzeitiger Trocknung durch das wirbelnde
Auflockerungs/Wärmeträger-Schüttgut hindurch soll nicht zu schnell erfolgen, so daß ein gründlicher
Wärmeübergang zwischen dem Wirbelgas und dem Schlamm bzw. dem Schüttgut und dem Schlamm möglich
ist und der gewünschte Trocknungsgrad auch erreicht wird.
Die Abführung des getrockneten Schlammes zusammen mit dem Wirbelgas erfolgt oberhalb der Wirbelschicht
z. B. dadurch, daß das abströmende Wirbelgas die getrockneten Schlammpartikel mitreißt. Dieser
Gas/Feststoff-Massenstrom wird in einem nachgeschalteten Feststoffabscheider in Gas und Feststoff getrennt;
hierfür dient in der Regel ein an sich bekannter Zyklon.
Die Feststoffe werden nachfolgend 1. B. über eine
Zellradschleuse, einem Zwischenbunker aufgegeben. von dem aus sie, z. B. mit Hilfe eines Ejektors oder ebenfalls
mittels einer Zellradschleuse, einem an sich bekannten Feststoffbrenner zugeführt werden. Hierin werden
die getrockneten Schlammpartikel unter Zufuhr von Luft, die auch vorgewärmt sein kann, bei Temperaturen
zwischen 1200 und 1800°C verbrannt. Die Rückstandsasche
wird zusammen mit dem heißen Verbrennungsabgas aus dem Brenner ausgetragen und in einem nachgeschalteten
Abscheider ausgeschleust. Dadurch gelangt ein im wesentlichen aschefreies, heißes Verbrennungsabgas
zum Anströmboden der Wirbelschicht, welcher durch dieses Gas die für die Schlammirocknunj: notwendige
Wärme zugeführt wird.
Ein typischer Wert für die Restfeuchte liegt bei < 3 Gew.-°/o. Bei unterschiedlichen Wassergehalten des
Schlammes wird die Einhaltung eines solchen Wertes durch Variation der Wirbelgastemperatur unterhalb des
Anströmbodens erreicht. Die Höhe einer solchen Wirbelschicht richtet sich, unabhängig von der Größe der
Anströmfläche, nach der maximalen Restfeuchte, die der getrocknete Schlamm noch haben darf. Dabei kommen
als Wirbelschichthöhen bei Verwendung von Sand als Schüttgut z. B. 500 bis 800 mm in Frage.
Das zuzumischende Gas kann alternativ oder kumulativ
an verschiedenen Stellen den heißen Verbrennungsabgasen zugemischt werden; so z. B. im Bereich
des Feststoffbrenners, um dort eine ggf. notwendige Abgaskühlung zur Materialschonung zu erreichen. F.s ist
aber auch sinnvoll, eine Zumischung vor dem Ascheabscheider vorzunehmen, sofern dieser eine maximal zulässige
Betriebstemperatur hat. wobei die Auslegung dann natürlich den erhöhten Gasstrom berücksichtigen
muß. Und schließlich kann auch eine direkte Zumischung im Bereich des Wirbelschichiol'ens erfolgen, bei-
spiclsweisc in einer einen Temperaturausgleich bewirkenden
Mischkammer.
Das in dem der Wirbelschicht nachgeschalteten Feststoffabscheider
anfallende Wirbelgas kann zumindest teilweise in einer Kondensationsstufe vom Wasserdampf
befreit werden. Hierdurch wird vermieden, daß überschüssiges, also nicht im Kreislauf geführtes Wirbelgas
allzu viel Dampf an die Atmosphäre abgibt; außerdem bzw. alternativ wird die Aufnahmefähigkeit des
im Kreislauf geführten Wirbelgases für die Feuchtigkeit des Schlammes dadurch verbessert.
Die dem Feststoffbrenner zugeführte Verbrennungsluft
kann bei Schlämmen mit geringem Heizwert unter Kühlung der Kondensationsstufe vorgeheizt werden,
wodurch F.nergieverluste minimiert werden.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. F.s zeigt
Fig. 1 eine schcmatische Darstellung einer Anlage
/ur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
F ι g. 2 eine Anordnung einer Schlamm-Aufgabelan-/.e.
zum Teil im Schnitt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Wirbelschichtofen, dem
von einem Vorratsbunker 2 aus über ein Förderorgan 3 und eine oder mehrere Schlamm-Aufgabestellen 4 der
zu behandelnde Schlamm zugeführt wird. Bei dem Förderorgan 3 kann es sich z. B. um eine Schrägscheibenpumpe
handeln. Der Wirbelschichtofen hat einen rechteckigen Querschnitt mit einem Länge-zu-Breite-Verhältnis
von vorzugsweise 4 : 1 oder größer.
Oberhalb eines Anströmbodens 5 befindet sich eine Auflockcrungs-Wärmeträger-Schüttgutschicht aus
Quarzsand gleichmäßiger Körnung, z. B. 1—2 mm, die eine Höhe von 500—800 mm aufweist.
Heißes Wirbelgas mit geringem, möglichst aber gar keinem Sauerstoffanteil, strömt durch den Anströmboden
5 in die Wirbelschicht.
Der zu trocknende Schlamm, der vor seiner Aufgabe
in den Wirbelschichtofen in dem Förderorgan homogenisiert und ggf. zerkleinert wurde, weist nach Trocknung
und nachfolgender Gasabscheidung in einem Zyklon 6 einen mittleren Partikeldurchmesser von ca. 500 μΐη und
eine Dichte von ca. 20Θ0 kg/m' auf.
Über eine Leitung 7 wird der getrocknete Schlamm in geeigneter, an sich bekannter Weise, einem Feststoffbrenner
8 aufgegeben. Letzterer wird über eine Leitung 9 mit vorerhitzter Luft versorgt, welche nach Passieren
eines Vorfilters 10 und eines Gebläses 11 einen Wärmetauscher
12 gekühlt hat.
Der Fcststoffbrenner 8 kann mit einer zusätzlichen
Zufuhrleitung 13 für einen weiteren Brennstoff, z. B. Gas oder öl. versehen sein, um ein Anfahren oder
Warmhalten der gesamten Anlage damit zu ermöglichen.
Die heißen Verbrennungsabgase verlassen zusammen mit den zurückgebliebenen Aschebestandteilen des
verbrannten Schlammes den Feststoffbrenner 8 über eine Leitung 14 und gelangen in einen Gasabscheider
15. Dort wird die Asche über eine Leitung 16 weitgehend ausgetragen, während die heißen Verbrennungsabgast·
über eine Leitung 17 in der. Wirbelschichtofen 1
unterhalb des Anströmbodens 5 und von dort in die Wirbelschicht gelangen.
Die im Zyklon 6 vom Feststoff befreiten Wirbelgase werden über eine Leitung 18, die mit einer Regelklappe
19 versehen ist. dem Wärmetauscher 12 zugeführt, in welchem eine weitgehende Kondensation des im Wirbelgas
enthaltenen Wasserdampfes erfolgt bevor über ein Gebläse 20 eine Rückführung der so behandelten
Wirbelgase über Leitungen 21,22 unter Zwischenschaltung einer Regelklappe 23 erfolgt und alternativ oder
kumulativ über Leitungen 21, 24 unter Zwischensehaltung einer Regelklappe 25 in Leitung 14. Darüber hinaus
ist auch eine Einführung dieser Gase in den F'oststoffbrenner
8 möglich.
In einer innerhalb des Wirbelschichtofens 1 unterhalb
des Anströmboden 5 angeordneten Gasmisehkammer 26 können die verschiedenen Gasströme homogenisiert
werden.
Nicht im Kreislauf geführtes Wirbelgas, welches mengenmäßig
in etwa der dem Verbrennungsprozeß /ugeführten Luft — vermehrt um den durch die Trocknung
freigesetzten Wasseranteil des Schlammes — entspricht, wird über eine Leitung 27 und eine Regclklappe
28 aus dem Prozeß ausgeschleust und einer Nachverbrennung zugeführt oder in Biobecken einer Kläranlage
zurückgeleitet.
Die Energiebilanz der gesamten Vorrichtung ist in der Regel positiv, da die im Schlamm gebundene Energie
durch diesen Prozeß besonders gut genutzt w ird. Hei
Schlämmen mit besonders hohem Heizwert kann des sen Wärmeenergie in eine andere Energieform in an
sich bekannter Weise umgewandelt werden, oder aber die Vorentwässerung des Schlammes wird weniger
weitgehend vorgenommen. Bei Schlämmen mit relativ geringem Heizwert wird die mechanische Vorentwässerung
so weit getrieben, daß die für die Schlamnurocknung notwendige Wärmemenge allein aus der
Schlammverbrennung bereitgestellt werden kann.
In Fig. 2 sind durch 29 und 30 Seitenwände eines Wirbelschichtofens 1 im Ausschnitt dargestellt. 31 bezeichnet
eine Schlammaufgabelanze mit einer schräg nach oben gerichteten länglichen öffnung 33. die in
Richtung des Pfeiles 32 vom zu trocknenden Schlamm durchströmt wird. Der Schlamm gelangt in eine Wirbelschicht
34, welche in Richtung des Pfeiles 35 von Wirbelgas durchströmt wird. Solche Sehlammdufgabelan/en
sind vorzugsweise gestaffelt quer zur Bildebene angeordnet, wobei die in Fig. 2 dargestellte Ansichtsseite
die Schmalseite des Wirbelschichtofens 1 darstellt.
Ausführungsbeispiel
Es stand eine im Prinzip der F i g. 1 entsprechende Versuchsanlage zur Verfügung. Es wurde ein Wirbelschichtofen
mit einem rechteckigen Anströmboden verwendet, dessen Länge 0.75 m und dessen Breite 0.2 m
betrug und der in Form eines gasdurchlässigen Rostes mit über die Fläche verteilten, einfachen Durchbrechungen
ausgebildet war. Vier Schlammaufgabestellen waren über die Längsseite gleichmäßig in einer Höhe von
100 mm über den Anströmboden verteilt; es handelte sich dabei um Aufgabelanzen gemäß Fig.2 mit einer
um 30° gegenüber der Horizontalen nach oben geneigten Mündungsöffnung etwa in der Mitte über dem Anströmboden.
Der Wirbelschichtofen war mit Quarzsand einer Kör-
bo nung von 1—2 mm mit einer Schichthöhe von 0.6 ni im
Ruhezustand gefüllt.
Wirbelgas trat mit einer Temperatur von WC durch den Anströmboden und hatte eine Geschwindigkeit
von 1,2 m/s — bezogen auf eine Temperatur von 2500C und Atmosphärendruck —. Das Wirbclgas setzte
sich zu 25% aus bei der Verbrennung von getrocknetem Schlamm bei ca. 1700°C erhaltenen Verbrennun.gsabga
sen und im übrigen aus im in der Wirbelschicht nachge-
schalteten Feststoffabscheider anfallenden Wirbelgas inn einer Temperatur von ca. 18O0C zusammen.
Wahrend des .Schlammtrocknungsbetriebes im Wirbelschichtofen
stellt sich eine Höhe der Quarzsand-Wirbelschicht /wischen 0.7 und 0,8 m ein. Das den Wirbelschichtofon
mit dem getrockneten Schlamm verlassende Wirbclj-'.is hatte eine Temperatur von etwa 2500C.
Der /Ii behandelnde Schlamm war ein Faulschlamm
;ms einer kommunalen Kläranlage, der auf 29% Trokkensubstanzgehali
mechanisch vorentwässert war und einen Heizwert von !0 · 130 kj/kg Trockensubstanz
und einen Aschegehalt der Trockensubstanz von 48,7% aufwies. — Über die Versuchszeit von 5,3 h wurden im
Mittel 118 1 Schlamm pro Stunde dem Wirbelschichtofen
aufgegeben.
Die Abscheidung der Feststoffe aus dem den Wirbelschichtofen verlassenden Wirbelgas erfolgte in einem
Aero-Zyklon mit tangentialem Gaseintritt. Der Abscheidegrad
betrug ca. 83%, bezogen auf die den Wirbelschichtofen verlassende Feststoffmenge. Die Restleuchte
der Feststoffe betrug etwa 1,8%.
Die Verbrennung der Feststoffe erfolgte in einem einl'achen
Fesistoffbrenner mit einem inneren Durchmesser win etwa 300 mm, einem tangentialen Trockensubstan/cinlaß
für pneumatische Feststoffaufgabe und ei-η em stirnseitigen Luftanschluß mit vorgeschaltetem
Gebläse. Im Austrittsbereich der Verbrennungsgase aus der Brennkammer wurde der erwähnte, rückgeführte
Gassirom zugemischt. In einem nachgeschalteten Zyklon gleicher Bauart wie der vorgenannte wurden die
VerbrennungS;ückstände zu etwa 80% abgeschieden. Letztere bestanden zu 80% aus Asche — die Verbrennung
der Trockensubstanz war also nicht vollständig. Das den letztgenannten Zyklon verlassende Gasgemisch
w urde dem Wirbelschichtofen zusammen mit den nicht abgeschiedenen Feststoffteilchen als Wirbelgas
zugeführt.
Das in dem der Wirbelschicht nachgeschalteten Festsioffabseheider
anfallende Wirbelgas wurde ungekühlt /u etwa b0% zum Feststoffbrenner zur Herstellung des
Mischgases zurückgeführt. Der Rest dieme in einem
Wärmetauscher zur Vorwärmung der Verbrennungsluft, die etwa 70 NmVh und eine Temperatur von 115°C
erreichte, wobei sich das Restgas auch auf 130°C abkühlte,
l.et/teres wurde nachfolgend einer Nachverbrennung zugeführt.
Bei diesem Prozeß wurde also keine thermische Fremdenergie benötigt. Vielmehr fiel sogar in dem dem
Feststoffbrenner nachgeschalteten Zyklon ein Rückstand mit einem Rest an Heizwert an. Auch das nachzuverbrennende
Rcstwirbelgas hatte noch einen hier nicht ermittelten Heizwert, obwohl nur 83% der in dem dem
I estsioffbrcnner vorgeschalteten Zyklon anfallenden Feststoffe im Feststoffbrenner verbrannt wurden, während
die übrigen 17% einer anderweitigen Verwendung zugeführt werden konnten.
Die Gesamtanlage wurde durch Verbrennung von Erdgas angefahren und so lange damit betrieben, bis
genügend Feststoffe für die Einspeisung und Verbrennung angefallen war. Zu diesem Zeitpunkt wurde die eo
Erdgas/ufuhr abgeschaltet und der Brenner auf Feststoffverbrennung umgestellt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Trocknen und Verbrennen von Schlamm
— bei dem der Schlamm in einen unteren Bereich einer Wirbelschicht eingespeist, unter gleichzeitiger
Trocknung durch das wirbelnde Auflockerungs/Wärmeträger-Schüttgut hindurch nach
oben gefördert und gemeinsam mit dem Wirbelgas von oberhalb der Wirbelschicht abgeführt
wird.
— bei dem das getrocknete Gut dann in einem Feststoffabscheider vom Wrrbelgas getrennt
und nachfolgend in einem Feststoffbrenner verbrannt wird,
— bei dem ferner die Verbrennungsrückstände von den heißen Verbrennungsgasen in einem
Gasabscheider weitgehend abgetrennt werden und
— bei dem außerdem in den Verbrennungsgasen enthaltene Wärme zurückgewonnen und für die
Schlammtrocknung verwendet wird,
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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ID=6119112
Family Applications (1)
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