DE19635230A1 - Anodenkörper für eine Drehanodenanordung und Röntgenröhre mit einem solchen Anodenkörper - Google Patents
Anodenkörper für eine Drehanodenanordung und Röntgenröhre mit einem solchen AnodenkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Anodenkörper für eine Drehano
denanordnung, der einen eine Auftrefffläche tragenden Gra
phitkörper aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Röntgenröhre mit einem solchen Anodenkörper.
Ein derartiger Anodenkörper ist beispielsweise in der
DE 41 32 118 C1 beschrieben. Derartige Anodenkörper bieten
eine Reihe von Vorteilen, beispielsweise hohe Wärmespeicher
fähigkeit bei geringer Masse und hoher Wärmeabstrahlfähig
keit. Die an sich gewünschte hohe Wärmeabstrahlfähigkeit
stellt zugleich aber auch ein Problem dar, da durch die von
dem im Betrieb sehr heißen Anodenkörper abgestrahlte Wärme
empfindliche Teile der Röntgenröhre, beispielsweise die Lage
rung der Drehanodenanordnung, in unerwünschter Weise erwärmt
werden, so daß die Gefahr besteht, daß diese Teile vorzeitig
ausfallen.
Um hier Abhilfe zu schaffen, ist im Falle einer aus der
US 3 753 021 bekannten Röntgenröhre ein Abschirmblech vorge
sehen, das zwischen den Anodenkörper und die vor unerwünsch
ter Erwärmung zu schützenden Teile, im Falle der US 3 753 021
die Lagerung der Drehanodenanordnung, gesetzt ist. In diesem
Zusammenhang entstehen Kosten für das Abschirmblech und für
den Montageaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anodenkörper
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auf kostengün
stige und technisch einfache Weise unerwünschte Erwärmungen
der dem Anodenkörper benachbarten Bauteile zumindest vermin
dert sind.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen
Anodenkörper für eine Drehanodenanordnung, der einen eine
Auftrefffläche tragenden Graphitkörper aufweist, dessen Ober
fläche wenigstens einen Bereich mit einem verminderten ther
mischen Emissionskoeffizienten aufweist.
Der erfindungsgemäße Anodenkörper weist also einen Bereich
auf, in dem entsprechend dem verminderten thermischen Emissi
onskoeffizienten eine gegenüber der restlichen Oberfläche des
Graphitkörpers verminderte Wärmeabstrahlung erfolgt. Durch
eine dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechende Plazierung
dieses Bereiches auf der Oberfläche des Graphitkörpers be
steht also die Möglichkeit, die jeweils maßgeblichen Bauteile
vor unerwünschter Erwärmung zu schützen.
Der Bereich mit dem verminderten thermischen Emissionskoeffi
zienten wird gemäß einer Variante der Erfindung dadurch rea
lisiert, daß der Graphitkörper in diesem Bereich mit einer
Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung ist vorzugsweise
aus Zirkon oder einem im wesentlichen Zirkon enthaltenden Ma
terial gebildet und gemäß einer besonders bevorzugten Vari
ante der Erfindung als Lotschicht ausgebildet. Um in diesem
Falle zu verhindern, daß versehentlich Bereiche der Oberflä
che des Graphitkörpers mit der Lotschicht versehen werden,
deren Beschichtung nicht beabsichtigt ist, ist gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß der
Bereich mit dem verminderten thermischen Emissionskoeffizien
ten von einer Lotbarriere umgeben ist. Unter einer Lotbar
riere sollen hier Mittel verstanden werden, die geeignet
sind, bei der Aufbringung der Lotschicht eine unerwünschte
Ausbreitung des flüssigen Lotes zu unterbinden. Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
Lotbarriere durch eine Nut gebildet.
Wenn der Graphitkörper des Anodenkörpers durch eine Lötung
mit einem anderen Bauteil verbunden ist, sieht eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Lötung
derart mit Lotüberschuß ausgeführt ist, daß das überschüssige
Lot den Bereich mit dem verminderten thermischen Emissions
koeffizienten bedeckt. Während der Lötung, durch die der Gra
phitkörper mit dem anderen Bauteil, beispielsweise einer La
gerwelle oder einem die Auftrefffläche tragenden, vorzugs
weise metallischen Target, verbunden wird, tritt also das
überschüssige Lot aus der Lötfuge aus und breitet sich in dem
Bereich aus. Die zur Bildung eines Bereiches mit einem ver
minderten thermischen Emissionskoeffizienten dienende Lot
schicht wird also, wenn man für die Kosten für das zusätzlich
benötigte Lot absieht, kostenlos und ohne jeglichen Montage
aufwand erzielt.
Vorzugsweise umgibt der Bereich mit dem verminderten thermi
schen Emissionskoeffizienten die Mittelachse der Drehanoden
anordnung ringförmig. Eine solche Anordnung ist besonders
dann vorteilhaft, wenn der Bereich mit dem verminderten ther
mischen Emissionskoeffizienten der Lagerung der Drehanodenan
ordnung gegenüberliegend angeordnet sein soll.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Röntgenröhre mit einer erfindungsgemäßen Dreh
anode, und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Drehanode.
In der Fig. 1 ist eine Röntgenröhre dargestellt, die eine
insgesamt mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße Drehanodenanord
nung aufweist, die in einem Vakuumkolben 2 untergebracht ist.
Der Vakuumkolben 2 enthält außerdem noch in an sich bekannter
Weise eine Kathodenanordnung, in deren Kathodenbecher 4 eine
Glühwendel 3 aufgenommen ist.
Die Drehanodenanordnung 1 weist einen Anodenteller 5 auf, der
an dem einen Ende einer Lagerungswelle 6 fest angebracht ist.
Um die drehbare Lagerung der Drehanodenanordnung 1 um deren
Dreh- und Mittelachse M zu gewährleisten, ist eine zwei
Wälzlager 7, 8 enthaltende Lagerung vorgesehen. Die Außen
ringe der Wälzlager 7, 8 sind in der Bohrung eines Rohrab
schnittes 9 aufgenommen. Dieser ist mittels eines ringförmi
gen Keramikteils 10 mit dem Vakuumkolben 2 vakuumdicht ver
bunden. In die Bohrung des Rohrabschnittes ist ein Boden 11
vakuumdicht eingesetzt. Das von dem Anodenteller 5 entfernte
Wälzlager 7 fungiert als Festlager, kann also 7 Kräfte sowohl
in axialer Richtung, d. h. in Richtung der Mittelachse M der
Lagerungswelle 6, als auch radiale Kräfte, d. h. Kräfte quer
zur Mittelachse M der Lagerungswelle 6, aufnehmen. Das andere
Wälzlager 8 fungiert als Loslager, nimmt also nur radiale
Kräfte auf.
Um die Drehanodenanordnung 1 in Rotation versetzen zu können,
ist ein Elektromotor vorgesehen, dessen Rotor 12 durch ein
aus einem elektrisch leitenden Werkstoff gebildetes, mit der
Lagerwelle 6 fest verbundenes topfförmiges Bauteil gebildet
ist, das das dem Anodenteller 5 zugewandte Ende des Rohrab
schnittes 9 übergreift. Der schematisch angedeutete Stator 13
ist im Bereich des Rotors 12 auf die Außenwand des Vakuumkol
bens 2 aufgesetzt und bildet mit dem Rotor 12 einen elektri
schen Kurzschlußläufermotor, der bei Versorgung mit dem ent
sprechenden Strom die Drehanodenanordnung 1 rotieren läßt.
Werden in üblicher, nicht dargestellter Weise der Versor
gungsspannung für den Antrieb der Drehanodenanordnung 1, die
Heizspannung für die Glühwendel 3 der Kathodenanordnung und
die Röhrenspannung, die zwischen Kathodenanordnung und Dreh
anodenanordnung 1 liegt, angelegt, geht von der Glühwendel 3
ein Elektronenstrahl E aus, der im sogenannten Brennfleck
oder Fokus auf die Auftrefffläche 15 des rotierenden Anoden
tellers 5 auftrifft und dort Röntgenstrahlen auslöst, die
durch ein Strahlenaustrittsfenster 14 aus der Röntgenröhre
austreten. Der Zentralstrahl der aus dem Strahlenaustritts
fenster 14 austretenden Röntgenstrahlung ist in Fig. 1 mit Z
bezeichnet. Infolge der Rotation der Drehanodenanordnung 1
bildet sich auf dem Anodenteller 5 eine sogenannte Brenn
fleckbahn von ringförmiger Gestalt aus, da ständig eine an
dere Stelle des Anodentellers 5 mit dem Elektronenstrahl E
beaufschlagt wird.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, weist der Anodenteller 5
einen Graphitkörper 16 auf, der die Auftrefffläche 15 trägt,
die auf einem mit dem Graphitkörper 16 durch Löten verbunde
nen scheibenförmigen Target 17 aus einem schwer schmelzenden
Material, z. B. TZM (eine Tungsten (Wolfram), Zirkon und Mo
lybdän enthaltene Legierung). Im Bereich der Auftrefffläche
15 ist das Target 17 in nicht dargestellter Weise mit einer
Beschichtung aus einem röntgenemissiven Material, z. B. mit
Rhenium dotiertem Wolfram, versehen.
Die Verbindung des Anodentellers 5 mit der Lagerungswelle 6
ist dadurch hergestellt, daß die Lagerungswelle 6 in eine
zentrische Öffnung des scheibenförmigen Körpers 17 eingelötet
ist, die mit einer etwas weiteren Öffnung des Graphitkörpers
16 fluchtet.
Die Lötverbindung zwischen dem scheibenförmigen Körper 17 und
dem Graphitkörper 16 ist derart unter Lotüberschuß ausge
führt, daß sich während des Lötvorganges das überschüssige
Lot aus der Lötfuge 18 entlang der Wandung der Öffnung des
Graphitkörpers 16 ausbreitet und die dem Rotor 12 zugewandte
Stirnfläche des Graphitkörpers 16 bedeckt. Dabei ist durch
eine ringförmige Nut 19, die zur Aufnahme überschüssigen Lots
vorgesehen ist, sichergestellt, daß sich das Lot nicht weiter
als gewünscht ausbreitet.
Durch die Anwesenheit der Lotschicht 20 weist der Graphitkör
per in dem von der Lotschicht 20 bedeckten Bereich einen ge
genüber seiner übrigen Oberfläche verminderten thermischen
Emissionskoeffizienten auf. Hierdurch ist die Gefahr, daß die
Wälzlager 7, 8 durch von dem Graphitkörper 16 abgestrahlte
Wärme in unzulässiger Weise erwärmt werden, vermindert.
Bei dem Lot, das zur Erzeugung des gewünschten Lotüberschus
ses vor dem Lötvorgang, in dem die Öffnung des Graphitkörpers
16 umgebenden Bereich in vermehrter Menge aufgebracht wird,
handelt es sich um ein Lot, das im wesentlichen Zirkon ent
hält.
Der in Fig. 2 dargestellte Anodenkörper 5′ unterscheidet sich
von dem der Röntgenröhre gemäß Fig. 1 dadurch, daß der Gra
phitkörper 16′ nicht mit einem scheibenförmigen Target verse
hen ist, sondern selbst im Bereich der Brennfleckbahn ledig
lich mit einer durch größere Strichstärke angedeuteten dünnen
Beschichtung 21′ aus einem röntgenemissiven Material, z. B.
mit Rhenium dotiertem Wolfram, versehen ist, deren Dicke we
nigstens gleich der im Betrieb der Röntgenröhre mit maximaler
Röhrenspannung auftretenden Eindringtiefe der auf die Auf
trefffläche 15′ auftreffenden Elektronen ist.
Demnach ist im Falle des Anodenkörpers 5′ gemäß Fig. 2 die
Lagerwelle 6′ unmittelbar in die zentrische Öffnung des Gra
phitkörpers 16′ eingelötet. Auch hier wird bei der Lötung mit
einem Lotüberschuß in der Lötfuge 18′ gearbeitet, so daß sich
wieder eine durch eine ringförmige Nut 19′ begrenzte Lot
schicht 20′ ausbildet, die zu einem verminderten thermischen
Emissionskoeffizienten führt.
Die Erfindung wird vorstehend am Beispiel einer Drehanoden-Rönt
genröhre beschrieben. Sie kann aber auch bei anderen
Drehanodenröhren Verwendung finden.
Claims (10)
1. Anodenkörper (5, 5′) für eine Drehanodenanordnung (1), der
einen eine Auftrefffläche (15, 15′) tragenden Graphitkörper
(16, 16′) aufweist, dessen Oberfläche wenigstens einen Be
reich mit einem verminderten thermischen Emissionskoeffizien
ten aufweist.
2. Anodenkörper nach Anspruch 1, dessen Graphitkörper (16,
16′) in dem Bereich mit dem verminderten thermischen Emissi
onskoeffizienten mit einer Beschichtung versehen ist.
3. Anodenkörper nach Anspruch 2, dessen Beschichtung aus Zir
kon oder einem im wesentlichen Zirkon enthaltenden Material
gebildet ist.
4. Anodenkörper nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die Beschich
tung eine Lotschicht (20, 20′) ist.
5. Anodenkörper nach Anspruch 4, dessen Bereich mit dem ver
minderten thermischen Emissionskoeffizienten von einer Lot
barriere umgeben ist.
6. Anodenkörper nach Anspruch 5, dessen Lotbarriere durch ei
ne Nut (19, 19′) gebildet ist.
7. Anodenkörper nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dessen Gra
phitkörper (16, 16′) durch eine Lötung mit einem anderen Bau
teil verbunden ist, wobei die Lötung derart mit Lotüberschuß
ausgeführt ist, daß das überschüssige Lot während der Lötung
die Lotschicht (20, 20′) bildet.
8. Anodenkörper nach Anspruch 7, dessen Graphitkörper (16,
16′) durch die Lötung mit einer Lagerwelle (6′) oder einem
die Auftrefffläche tragenden Target (17) verbunden ist.
9. Anodenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dessen Be
reich mit dem verminderten thermischen Emissionskoeffizienten
die Mittelachse (M) der Drehanodenanordnung (1) ringförmig
umgibt.
10. Röntgenröhre mit einem Anodenkörper (5, 5′) nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Drehanodenanordnung (1) der
Röntgenröhre eine Lagerung (7, 8) aufweist und der Bereich
mit dem verminderten thermischen Emissionskoeffizienten der
art angeordnet ist, daß er der Lagerung (7, 8) gegenüber
liegt.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3753021A (en) * | 1972-04-03 | 1973-08-14 | Machlett Lab Inc | X-ray tube anode target |
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1996
- 1996-08-30 DE DE19635230A patent/DE19635230C2/de not_active Expired - Fee Related
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