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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Honwerkzeug mit mindestens einem Honbereich, der einen Schneidbereich
und einen Kalibrierbereich mit jeweils mindestens einem Schneidbelag
aufweist, und einem Führungsschneidbereich
mit mindestens einem Schneidbelag. Mit derartigen Honwerkzeugen werden
Bohrungen durch nur einen Arbeitshub des Werkzeuges bearbeitet,
um deren Maß-
und Formgenauigkeit und Oberflächengüte zu verbessern,
wobei der Honbereich des Werkzeuges durch die ganze Bohrung hindurchfährt.
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Insbesondere bei in Abschnitte untergliederten
Bohrungen, die miteinander fluchtend in Reihe angeordnet sind, wie
beispielsweise Steuerbohrungen von Hydraulikventilen oder Kurbelwellenlagerbohrungen
bei Zylinderblöcken
von Brennkraftmaschinen, ist es schwierig, mit bekannten Honwerkzeugen
der genannten Art (
DE
32 43 693 A1 ,
DE
44 39 381 A1 ) noch geringere Zylinderform- und Geradheitstoleranzen
der Bohrung bzw. deren Achse zu erreichen.
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Weiterhin ist eine Vorrichtung zur
Honbearbeitung von Werkstücken
bekannt
DE 37 38 074
C2 bei der das Honwerkzeug eine vordere Schneidzone, eine
sich daran anschliessende Kalibrierzone und eine hintere Führungszone
aufweist, die nur gemeinsam radial aufweitbar sind.
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Bei einem weiteren Dorn-Honwerkzeug
DE 38 19 240 A1 ist
eine konische Schneidzone zur Korrektur ihrer Abarbeitung so nachstellbar,
dass sie wieder ihre ursprüngliche
Form einnimmt. Dabei werden eine vordere Führungszone und eine hintere
zylindrische Zone nicht nachgestellt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Honwerkzeug der genannten
Art zu schaffen, wobei insbesondere geringere Geradheits- und Formtoleranzen
erreicht werden sollen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Honwerkzeug gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Führungsschneidbereich kann also
gegen die Oberfläche
der zu bearbeitenden Bohrung gespannt werden. Hierdurch kann die
Bohrung durch Feinzerspannung geglättet und Grate in der Oberfläche der
Bohrung abgenommen werden, wobei die Bohrung durch den Führungsschneidbereich
zu der eigentlichen Honbearbeitung durch den Honbereich vor- bzw.
nachbearbeitet wird. Durch die radiale Aufweitbarkeit kann der Führungsschneidbereich
mit der Bohrung unabhängig
von deren Toleranzen in festen Schneideingriff gebracht werden,
wodurch der Honbereich des Werkzeuges fest und steif eingespannt geführt ist
und die Form- und Geradheitstoleranzen der Bohrung bzw. deren Achse
verbessert werden können.
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Der Führungsschneidbereich und die
Bohrung bilden Führungspartner,
die das Honwerkzeug führen.
Die Bohrung wird dabei durch das vorbereitende Schneiden des Führungsschneidbereiches vorbereitet,
wodurch eine verbesserte Führungspaarung
bewirkt wird.
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Vorzugsweise kann der Führungsschneidbereich
ohne Änderung
des Anstellwinkels seines Schneidbelages, insbesondere zylindrisch,
d.h. parallel zur Längsachse
des Honwerkzeuges, aufgeweitet werden. Bei einer zylindrischen Ausbildung
des Führungsschneidbereiches
behält
dieser unabhängig
vom Maß der
Aufweitung seine im wesentlichen zylindrische Form.
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Durch die Aufweitbarkeit des Führungsbereiches
frei von Winkeländerungen
kann dieser über
die ganze Länge
satt an der Bohrung anliegen bzw. gegen diese gespannt werden, wodurch
der Honbereich des Werkzeuges fest und steif geführt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung besitzt der Führungsschneidbereich mindestens
einen Vorschneidbereich, der im Bereich des vorderen freien Endes
des Werkzeuges angeordnet ist. Dieser Vorschneidbereich kann axial
gegen die Bohrungsoberfläche
gespannt werden und nimmt vor der Honbearbeitung durch den Honbereich des
Werkzeuges Grate und Rauheiten weg und glättet die Bohrungsoberfläche. Durch
das Vorschneiden durch den Vorschneidbereich wird die Maß- und Formgenauigkeit
der Zerspanungsbearbeitung durch den Honbereich des Werkzeuges wesentlich
verbessert.
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Der Führungsschneidbereich kann auch
einen Nachschneidbereich aufweisen, der in einem maschinenseitigen
Endbereich des Werkzeuges, d.h. bei einer Vorwärtsbewegung des Honwerkzeuges
hinter dem Kalibrierbereich des Honbereiches, angeordnet ist. Durch
diesen Nachschneidbereich kann die Bohrung nach dem Honen durch
den Honbereich des Werkzeuges nachbearbeitet werden, wobei der Nachschneidbereich
zur weiteren Oberflächenverbesserung
insbesondere bei einem Rückwärtshub des
Werkzeuges gegen die Bohrungsoberfläche gespannt werden kann, um
beim Rückwärtshub ein
feines Nachschneiden zu bewirken und den Honbereich in der Bohrung
zu fahren.
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Durch die Aufweitbarkeit des Vorschneid- und
des Nachschneidbereiches kann die Schneidbearbeitung sowohl vor
als auch nach dem Honen durch den Honbereich gesteuert werden. Durch
die Anordnung eines Vorschneidbereiches vor dem Honbereich und eines
Nachschneidbereiches nach dem Honbereich können bei einem einzigen Arbeitshub des
Honwerkzeuges drei Bearbeitungsschritte durchgeführt werden, nämlich das
Vorschneiden, das eigentliche Honen und das Nachschneiden.
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In Weiterbildung der Erfindung sind
der Vorschneidbereich und der Nachschneidbereich unabhängig von
dem Honbereich des Werkzeuges aufweitbar. Der Durchmesser der Vorschneid-
und Nachschneidbereiche kann also unabhängig von dem Durchmesser des
vorzugsweise konischen Schneidbereiches und des zylindrischen Kalibrierbereiches
des Honbereiches, der das Maß und
die Form der zu honenden Bohrung bestimmt, eingestellt und auf die
vor der Honbearbeitung existierenden Toleranzen der Bohrung abgestimmt
werden. Zweckmäßigerweise
sind der Vorschneidbereich und der Nachschneidbereich synchron miteinander
aufweitbar. Die beiden Bereiche können auch unabhängig voneinander
einstellbar sein, jedoch besitzt eine synchrone Verstellung des
Nachschneidbereiches und des Vorschneidbereiches Vorteile hinsichtlich
einer einfachen konstruktiven Ausführung des Werkzeuges. Zweckmäßigerweise
sind der Vorschneidbereich und der Nachschneidbereich bzgl. ihres
effektiven Durchmessers zueinander voreinstellbar. Zwischen den
beiden Bereichen kann also eine vorgegebene Durchmesserdifferenz,
die auch Null betragen kann, vorzugsweise jedoch der Zerspanung
durch den Honbereich entspricht, eingestellt werden, wobei diese
Durchmesserdifferenz bei synchroner Verstellung der beiden Bereiche
beibehalten wird.
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Die Vorschneid- und Nachschneidbereiche können derart
einstellbar sein, dass nur ein Bereich wirksam ist. Dies kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, dass die Bereiche auf gleiche Durchmesser eingestellt
werden. Bei einer Vorwärtsbewegung
liegt dabei der Nachschneidbereich hinter dem Kalibrierbereich und
beim Rückwärtshub des
Werkzeuges liegt der Vorschneidbereich hinter dem Nachschneidbereich.
Vorzugsweise jedoch sind die Vorschneid- und Nachschneidbereiche
derart einstellbar, dass, von Ein- und Austritt aus der Bohrung abgesehen, sowohl
der Vorschneidbereich als auch der Nachschneidbereich gegen die
Bohrungsoberfläche
gespannt und mit dieser in Schneideingriff ist. Hierzu wird vorzugsweise
der Vorschneidbereich auf einen Durchmesser eingestellt, dass dieser
nach Art einer leichten Presspassung gegen die Bohrungsoberfläche vor
der eigentlichen Hon bearbeitung gespannt wird, und der Nachschneidbereich
auf einen dazu größeren Durchmesser
aufgeweitet wird, derart, dass dieser ebenfalls nach Art einer leichten
Presspassung gegen die Bohrungsoberfläche nach der Honbearbeitung
durch den Honbereich gespannt wird.
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Um eine Reihe miteinander fluchtender
Bohrungen, wie beispielsweise Kurbelwellenlagerbohrungen mit bestmöglicher
Genauigkeit bearbeiten zu können,
besitzt der Honbereich vorzugsweise eine derartige Länge, dass
dieser, abgesehen von Ein- und Austritt des Werkzeuges, immer mit
mindestens zwei, vorzugsweise drei Bohrungen gleichzeitig im Eingriff
ist. Die axiale Länge
des Honbereiches kann gleich oder größer als der Abstand homologer
Punkte einer n-ten und einer n + 2-ten Bohrung, vorzugsweise einer
n-ten und einer
n + 3-ten Bohrung sein. Das Honwerkzeug kann auch mehrere Honbereiche
aufweisen, um dementsprechend mehrere Bohrungen zu bearbeiten.
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Zur Bearbeitung einer Reihe miteinander fluchtender
Bohrungen besitzt vorteilhafterweise der Führungsschneidbereich eine derartige
axiale Länge,
dass dieser immer, abgesehen von Ein- und Austritt, mit mindestens
zwei Bohrungen gleichzeitig in Eingriff ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
besitzt der Schneidbelag des Führungsschneidbereiches
eine feinere Körnung
und/oder dichtere Belegung als der Schneidbelag des Honbereiches
derart, dass der überwiegende
Teil des Spanvolumens durch den Honbereich bewirkt wird. Der Schneidbelag
des Führungsschneidbereiches
kann eine Diamantkorngröße im Bereich
von D30 bis D107, insbesondere D76 aufweisen, während der Schneidbelag des
Honbereiches eine Korngröße im Bereich
von D126 bis D151 besitzen kann.
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Vorzugsweise kann der Führungsschneidbereich
von einem ersten Durchmesser, der kleiner ist als ein minimaler
Durchmesser der konischen Schneidzone des Honbereiches, auf einen
zweiten Durchmesser, der größer ist
als ein maximaler Durchmesser des Honbereiches im Bereich der Kalibrierzone,
aufgeweitet werden. Hierdurch kann beispielsweise bei dem Vorwartshub
des Werkzeuges die Bohrung vorbearbeitet und bei dem Rückwärtshub des
Werkzeuges eine Nachbearbeitung der gehonten Bohrung bewirkt werden.
Vorzugsweise besitzen der Vorschneidbereich und der Nachschneidbereich jeweils
eine Mehrzahl von radial zustellbaren und gleichmäßig angeordneten
Honleisten zur Bearbeitung der Bohrung. Zur Aufweitung des Honbereiches und
des Führungsschneidbereiches
sind vorzugsweise jeweils eigene, d.h. unabhängig voneinander einstellbare
Aufweitmechanismen mit zugehörigen Aufweitkonen
vorgesehen, die mit dem Honbereich und dem Führungsschneidbereich zusammenwirken. Vorzugsweise
sind die beiden Aufweitmechanismen zueinander koaxial angeordnet.
Um die Steifigkeit der aufweitbaren Bereiche zu erhöhen und
die Maß- und
Formgenauigkeit der Aufweitung zu erhöhen, sind vorzugsweise jedem
der aufweitbaren Bereiche mindestens zwei Aufweitkonen zugeordnet.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels
und einer zugehörigen Zeichnung
naher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt ein Honwerkzeug
gemäß einer
Ausführung
der Erfindung in einem Längsschnitt,
wobei 1a einen vorderen
Abschnitt und 1b einen
maschinenseitigen Abschnitt zeigt.
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Wie die Figur zeigt, besitzt das
Honwerkzeug von einem vorderen freien Ende zu einem maschinenseitigen
Ende hin, d.h. von links nach rechts gemäß der Zeichnung, einen Vorschneidbereich 1,
einen Honbereich 2 und einen Nachschneidbereich 3, wobei
der Vorschneidbereich 1 und der Nachschneidbereich 3 zusammen
einen Führungsschneidbereich
bilden.
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Der Vorschneidbereich 1 besitzt
sechs symmetrisch über
den Umfang eines zylindrischen Werkzeugkörpers 4 angeordnete
Schneidbelage Honleisten 5, die jeweils auf einem radial
nachstellbaren Honleistenträger 6 befestigt
sind, die in Schlitzen in dem Werkzeugkörper 4 angeordnet
sind. Eine Federeinrichtung 7 spannt die Honleisten 5 bzw.
die Honleistenträger 6 radial
nach innen vor.
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In einer Zentralbohrung 8,
die sich axial durch den Werkzeugkörper 4 erstreckt,
ist ein Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 angeordnet, der
im Bereich der Honleistenträger 6 drei
Aufweitkonen 10 besitzt, die miteinander einstückig verbunden
sind und mit entsprechend zur Langsachse des Werkzeuges geneigt
verlaufenden Eingriffsabschnitten der Honleistenträger 6 zusammenwirken.
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Die drei Aufweitkonen 10 bilden
für jeden
der Honleistenträger 6 eine
Dreipunktlagerung, die keine Durchbiegung gestattet. Die Aufweitkonen 10 sind mit
einer Betätigungsstange 11 verbunden,
die sich durch die Zentralbohrung 8 erstreckt und vom maschinenseitigen
Endbereich 12 aus bedienbar, vorzugsweise mit einem entsprechenden
Aufweitstellmotor einer Honmaschine verbindbar ist.
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Der Honbereich 2, der den überwiegenden Teil
des gehonten Spanvolumens bewirkt, schließt axial an das maschinenseitige
Ende des Vorschneidbereiches 1 an. Der Honbereich 2 weist
einen im wesentlichen konischen Schneidbereich 13 und einen daran
anschließenden
im wesentlichen zylindrischen Kalibrierbereich 14 auf,
wobei der konische Schneidbereich 13 vor dem zylindrischen
Kalibrierbereich 14, d.h. näher zu dem vorderen freien
Endbereich 15 des Werkzeuges angeordnet ist.
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Der Honbereich 2 weist eine
Vielzahl von Schneidbeläg
Honleisten 16 auf, die jeweils auf Honleistenträgern 17 befestigt
sind, die in Schlitzen im Werkzeugkörper 4 aufgenommen
und radial zustellbar sind. Wie die Zeichnung zeigt, ist der Honbereich 2 unabhängig von
dem Schneidbereich 13 und dem Kalibrierbereich 14 axial
mittig in zwei in etwa gleich große Bereiche unterteilt, die
jeweils eigene, d.h. voneinander getrennte Honleisten und Hon leistenträger aufweisen.
Dies erhöht
die Steifigkeit und verbessert die Einstellbarkeit des Honbereiches 2.
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Zur radialen Anstellung der Honleisten 16 ist ein
Honbereich-Aufweitmechanismus 18 vorgesehen, der ebenfalls
in der Zentralbohrung 8 des Werkzeugkörpers 4 angeordnet
und koaxial zu dem Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 ist.
Der Honbereich-Aufweitmechanismus 18 besitzt vier Aufweitkonen 19,
die jeweils paarweise den beiden Bereichen des Honbereiches 2 bzw.
der Honleisten 16 und Honleistenträger 17 zugeordnet
sind. Die Honleisten 16 der beiden Hälften des Honbereiches 2 sind
also jeweils durch zwei Aufweitkonen 19 abgestützt. Eine Federeinrichtung 27 ist
vorgesehen, die Honleisten 1, 6 bzw. die Honleistenträger 17 radial
nach innen vorzuspannen.
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Die miteinander integral verbundenen
Aufweitkonen 19 besitzen eine Durchgangsausnehmung 20,
durch die sich die Betätigungsstange 11 des
Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 erstreckt und die axial
relativ zu den Aufweitkonen 19 beweglich ist. Die Aufweitkonen 19 werden
von einer separaten Betätigungsstange
betätigt.
Der Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 und der Honbereich-Aufweitmechanismus 18 sind
also voneinander unabhängig
betätigbar.
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Axial, von dem Kalibrierbereich 14 des
Honbereiches 2 beabstandet schließt sich der Nachschneidbereich 3 an.
Der Nachschneidbereich 3 besitzt ähnlich dem Vorschneidbereich 1 eine
Mehrzahl von Schneidbelägen
Honleisten 21 und zugehöriger Honleistenträger 22,
die radial zustellbar in Schlitzen des Werkzeugkörpers 4 aufgenommen
sind. Ein Nachschneid-Aufweitmechanismus 23 besitzt ähnlich dem
Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 drei Aufweitkonen 24 und
entspricht grundsätzlich
dem Vorschneid-Aufweitmechanismus 9.
Die Aufweitkonen 24 sind mit der Betätigungsstange 11 des
Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 durch eine Verbindung 25 gekoppelt,
die vorzugsweise eine Stiftverbindung ist. Der Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 und
der Nachschneid-Aufweitmechanismus 23 sind also
miteinander synchron betätigbar
und einstellbar. Zur Voreinstellung der Durchmesser des Vorschneidbereiches 1 und
des Nachschneidbereiches 3 relativ zueinander, d.h. zur
Voreinstellung der entsprechenden Durchmesserdifferenz kann der
axiale Abstand des Vorschneid-Aufweitmechanismus 9 und
des Nachschneid-Aufschneidmechanismus 23 bzw. der entsprechenden
Aufweitkonen 10 und 24 voneinander, beispielsweise
durch eine Längeneinstellvorrichtung
zur Längeneinstellung
der Betätigungsstange 11,
wie beispielsweise eine Gewindeverbindung, einstellbar sein. Eine
Federeinrichtung 26 spannt die Honleisten 21 bzw.
die Honleistenträger 22 radial nach
innen vor.
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Die Schneidbeläge des Führungsschneidbereiches, d.h.
des Vorschneidbereiches und des Nachschneidbereiches besitzen eine
Körnung
im Bereich von D30 bis D107, insbesondere D76, während der Schneidbelag des
Honbereiches 2 eine gröbere Körnung besitzt,
insbesondere im Bereich von etwa D126 bis D151. Der Honbereich 2 nimmt
den überwiegenden
Teil des gehonten Spanvolumens von der zu honenden Bohrung ab, während der
Vorschneidbereich 1 und der Nachschneidbereich 3 die
Bohrung sehr fein vor- und nachbearbeiten, insbesondere Grate und
größere Unregelmäßigkeiten
durch Feinzerspannung wegnehmen bzw. glätten.
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Wie in der Zeichnung gezeigt ist,
besitzt der Honbereich 2 eine größere axiale Länge sowohl
als der Vorschneidbereich 1 als auch als der Nachschneidbereich 3,
die in etwa die gleiche axiale Länge
besitzen. Die insgesamte axiale Länge des Führungsschneidbereiches, d.h.
die axiale Länge
des Vorschneidbereiches 1 und des Nachschneidbereiches 3,
ist größer als
die axiale Länge
des Honbereiches 2. Vorzugsweise betragt die axiale Länge des Vorschneidbereiches 1 bzw.
des Nachschneidbereiches 3 jeweils etwa die Hälfte bis
2/3 der axialen Länge
des Honbereiches 2.
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Zur Bearbeitung einer Reihe miteinander fluchtender
Bohrungen ist die axiale Länge
des Honbereiches 2 etwa gleich dem Abstand einer Bohrung von
der übernächsten Bohrung
derart, dass der Honbereich 2 mit drei Bohrungen gleichzeitig
in Eingriff ist. Die Länge
des Vorschneidbereiches 1 ist vorzugsweise mindestens gleich
dem Abstand benachbarter Bohrungen derart, dass der Vorschneidbereich 1 mit
zwei Bohrungen gleichzeitig im Eingriff ist. Dies bewirkt eine steife
Führung
des Honwerkzeuges und erhöht
die erreichbare Geradheit der zu honenden Bohrung.
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Um den Vorschneidbereich 1 und
den Nachschneidbereich 3 bestmöglich an Toleranzen der zu honenden
Bohrungen anpassen zu können,
sind diese beiden Führungsschneidbereiche
vorzugsweise in einem Durchmesserbereich einstellbar, der sowohl den
minimalen Durchmesser des Honbereiches 2 als auch dessen
maximalen Durchmesser einschließt.
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Nachfolgend wird die Funktion und
Wirkungsweise des Honwerkzeuges näher erläutert.
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Um eine Bohrung oder vorzugsweise
eine Reihe fluchtender Bohrungen zu bearbeiten, wird zunächst der
Honbereich 2 auf einen Durchmesser eingestellt, derart,
dass der Kalibrierbereich 14 den durch die Honbearbeitung
zu erreichenden Durchmesser bestimmt. Beim Einführen des Werkzeuges in die
zu honende Bohrung wird der Aufweitmechanismus 9 des Vorschneidbereiches 1 mit
einer entsprechenden auf die Betätigungsstange 11 wirken den
Betätigungskraft
beaufschlagt, die durch die Aufweitkonen in eine entsprechende auf
die Honleisten 5 wirkende Aufweitkraft umgewandelt wird.
Die Honleisten 5 des Vorschneidbereiches 1 werden
also gegen die Bohrungsoberfläche
gespannt. Danach wird mit einem Vorwärtshub der gesamte Honbereich 2 unter
Drehbewegung des Honwerkzeuges durch die gesamte Bohrung bewegt
derart, dass der Vorschneidbereich 1 aus der zu honenden
Bohrung austritt. Durch die Spannung des Vorschneidbereiches 1 gegen
die Bohrung wird durch den feinen Schneidbelag des Vorschneidbereiches 1 die
zu honende Bohrung vorbearbeitet, insbesondere werden Grate fein zerspant
und abgenommen und die Oberfläche
der Bohrung vorgeglättet,
bevor der Honbereich 2, der eine Hauptschneide bildet,
die eigentliche Honbearbeitung durchführt und den überwiegenden
Teil des gehonten Spanvolumens bewirkt. Der Nachschneidbereich 3 wird
durch die mit dem Vorschneidbereich 1 synchrone Aufweitung
und die entsprechende Voreinstellung ebenfalls dem eigentlichen
Honbereich 2 nachlaufend gegen die bereits gehonte Bohrungsoberfläche gespannt.
Hierdurch wird eine sehr feine Nachbearbeitung und eine weitere
Oberflächenverbesserung
der Bohrung bewirkt. Darüberhinaus
wird durch die leichte Verspannung sowohl des Vorschneidbereiches 1 als
auch des Nachschneidbereiches 3 mit der Bohrungsoberfläche eine
sehr präzise Führung des
Honwerkzeuges bewirkt, wodurch die Form- und Geradheitstoleranzen
der Bohrung bzw. deren Achse verbessert werden können.
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Im Vorwartshub wird der Honbereich 2 des Werkzeuges
durch die gesamte Bohrung geführt
derart, dass sowohl der Vorschneidbereich 1 als auch der
Nachschneidbereich 3 auf dem der Einführseite gegenüberliegenden
Ende der Bohrung ganz aus dieser austreten, so dass jeder Abschnitt
der Bohrung gleichmäßig bearbeitet
wird. Vorzugsweise wird das Honwerkzeug im Vorwärtshub so weit bewegt, dass
der Nachschneidbereich 3 einen Oberlauf besitzt, insbesondere
mit einem Drittel seiner Länge aus
der Bohrung austritt. Beim Oberlauf des Nachschneidbereiches 3 nimmt
der Anpressdruck des in der Bohrung verbleibenden Abschnittes des
Nachschneidbe reiches 3 entsprechend der kleiner werdenden
Berührungsfläche zu,
derart, dass durch Hublage und Anpressdruck auch am Bohrungsende Zylindrizität der Bohrung
bewirkt wird.
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Beim Rückwärtshub bzw. vor diesem kann der
Nachschneidbereich 3 ggf. nachgestellt werden derart, dass
die Honleisten 21 des Nachschneidbereiches 3 gegen
die Bohrungsoberfläche
gespannt werden. Der feine Schneidbelag des Nachschneidbereiches 3 bearbeitet
auch während
des Rückwärtshubes
die Maß-
und Formgenauigkeit der Bohrung, insbesondere deren Oberfläche nach.
Hierbei kann der Nachschneidbereich 3 auf einen größeren Durchmesser
als der Kalibrierbereich 14 aufgeweitet werden. Bei gegebener
Durchmesserdifferenz zwischen dem Nachschneidbereich 3 und
dem Vorschneidbereich 1 ist während des Rückwärtshubes nur der Nachschneidbereich 3 mit
der Bohrungsoberfläche
in feinem Schneideingriff, der das Honwerkzeug während des Rückwartshubes führt.
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Die Einstellbarkeit des Vorschneidbereiches 1 und
des Nachschneidbereiches 3 unabhängig von dem Honbereich 2 ermöglicht es,
dass bei der Bearbeitung der Bohrung, die in einem einzigen Arbeitshub
erfolgt, der Führungsschneidbereich
unabhängig von
etwaigen anfänglichen
Unregelmäßigkeiten
der Bohrung stets satt gegen die Bohrungsoberfläche gespannt ist und diese
schneidend fein vor- und nachbearbeitet. Hierdurch wird das Honwerkzeug sehr
präzise
geführt
und die erzielbaren Maß-
und Formgenauigkeiten, insbesondere die Geradheit, verbessert.