DE19632254C1

DE19632254C1 - Handbremshebel mit integrierter Getriebeschaltung

Info

Publication number: DE19632254C1
Application number: DE19632254A
Authority: DE
Inventors: Helmut Krueger
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1996-08-09
Filing date: 1996-08-09
Publication date: 1997-10-23
Anticipated expiration: 2016-08-10
Also published as: FR2752209A1; GB2316154A; JPH1086690A; GB2316154B; GB9716148D0; FR2752209B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für eine Handbremse und ein Schaltge triebe für ein Automatikgetriebe oder eines automatisierten Schaltgetriebes eines Kraftfahr zeuges, mit einem an einer Seite kippbar gelagerten Hebel, und einem am Hebel angeord neten Handgriff, wobei die Kippfunktion die Handbremse betätigt.

Übliche Anordnungen getrennter Bedienungsvorrichtung für Handbremse und Gangschalt hebel lassen ein ergonomisch richtiges Nebeneinander der Betätigungsfunktionen Hand bremse und Getriebe aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht zu. Daher müssen diese Funktionen hintereinander gelegt werden. Dies bedingt, daß kleine Bedienungspersonen (etwa 5% aller Bedienungspersonen) bei entsprechend vorgeschobenem Fahrersitz des Kraftfahrzeuges die Handbremse nur schwer erreichen geschweige denn kraftmäßig ausrei chend bedienen können. Große Bedienungspersonen, wie beispielsweise der sogenannte "90%-Mann", erreichen bei nach hinten geschobenen Sitz den 5. Gang nur durch Vorbeu gen.

In der EP 0 209 431 B1 ist beispielsweise eine kombinierte Schaltgetriebe- und Handbrems steuerung vorgeschlagen, die einen gemeinsamen Handbremshebel zur Auswahl und zum Schalten der Gänge und zum Anziehen der Handbremse aufweist. Durch Vor-, Zurück- und Seitwärtsschwenken des Hebels wird in üblicher Weise ein manuelles Schaltgetriebe betä tigt. Eine mit einem zusätzlichen Handgriff steuerbare Sicherheitsanordnung gibt eine Kipp bewegung des Hebels zur Betätigung der Handbremse frei.

In der DE-PS 7 29 325 ist ein Schalthebel zur Betätigung eines manuellen Schaltgetriebes vorgeschlagen, das zusätzlich mit einer Zugvorrichtung versehen ist. Die Zugvorrichtung befindet sich in dem Schalthebel und betätigt über einen Seilzug die Handbremse. Dazu ist die Zugvorrichtung axial aus dem Schalthebel herausziehbar angeordnet und der Seilzug ist in einem Übergangsbereich zwischen Schalthebel und Karosserieanbindung flexibel aus gebildet.

Diese Anordnungen haben den Nachteil, daß sie konstruktiv aufwendig sind und zur Bedie nung der Funktionen Handbremse und Schaltgetriebe jeweils einen eigenen Bewegungs raum für den Betätigungshebel benötigen. Daher ist die Wahl des Einbaustandortes nicht beliebig frei. Ferner ist eine Sicherung notwendig, um ein versehentliches Betätigen der Handbremse beim Schalten von Gängen des Getriebes zu vermeiden.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung der obengenannten Art zur Verfügung zu stellen, die einfach aufgebaut ist und wenig Schwenkraum für die Betätigung der beiden Funktionen Handbremse und Getriebeschaltung benötigt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Betätigungsvorrichtung der obengenann ten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Handgriff um seine Längsachse dreh bar ausgebildet ist, wobei durch die Drehbewegung die Fahrstufe oder der Getriebegang des Automatikgetriebes angesteuert wird. Diese Vorrichtung ist ergonomisch günstig anordbar, beispielsweise zwischen den heute bekannten Positionen von Getriebeschalthebel und Handbremse. Weiterhin benötigt lediglich die Handbremsbetätigung einen gewissen Schwenkraum des Hebels. Dadurch ist der Einbauort in weiten Bereichen frei wählbar.

Dadurch, daß die Längsachsen von Hebel und Handgriff parallel sind, wird in besonders vorteilhafter Weise eine platzsparende Anordnung erzielt.

Einen besonders einfachen Aufbau mit unkomplizierter Montage erzielt man dadurch, daß der Hebel ein Handbremshebel mit Rastvorrichtung, Handgriff und Betätigungsknopf für die Rastvorrichtung ist, wobei der Handgriff zur Wahl des Ganges oder der Fahrstufe des Auto matikgetriebes drehbar um seine Längsachse ausgebildet ist.

Eine integrierte Anfahrsperre erhöht in vorteilhafter Weise die Bediensicherheit der Anord nung.

Für eine besonders ergonomische Ausgestaltung ist der Handgriff bei gelöster Handbremse in einem Winkel von Null bis ca. 45 Grad zu einer Kraftfahrzeug-Längsachse oder einer Sitz ebene einer Bedienungsperson angeordnet.

Weitere Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, sowie aus der nachstehenden Beschreibung der Erfindung an Hand der beigefügten Zeichnungen. Diese zeigen in,

Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung,

Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform einer erfin dungsgemäßen Betätigungsvorrichtung von Fig. 1, und

Fig. 3 eine Aufsicht in vergrößerter Darstellung der bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung von Fig. 1.

Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienungsvor richtung. Ein Hebel 10 ist an einem Drehpunkt 26 kippbar gelagert. An einem Ende 40 ist der Hebel mit einer Seilzugvorrichtung 28 für eine Handbremse verbunden. Ein Verkippen des Hebels 10 betätigt die Seilzugvorrichtung 28 und damit die Handbremse. Selbstverständlich ist statt des Seilzuges 40 auch der Einsatz eines Betätigungsgestänges oder ähnlichem möglich.

Bei dem Verkippen des Hebels 10 rastet ein Rastmechanismus 16 derart ein, daß der Hebel selbsttätig im verkippten Zustand, in dem die Handbremse angezogen ist, verbleibt bzw. arretiert ist. Ein Lösen der Handbremse erfolgt dadurch, daß durch Drücken auf einen Betä tigungsknopf 18 die Rastvorrichtung 16 freigegeben wird und der Hebel 10 in seine Aus gangsposition zurück gekippt werden kann. Die Handbremse ist dann gelöst.

Zur Bedienung eines Automatikgetriebes eines Kraftfahrzeuges ist der Hebel 10 mit einem Handgriff 12 versehen, der um eine Längsachse 14 des Handgriffes drehbar ausgebildet ist. Durch die Drehung des Hangriffes 12 wird das Automatikgetriebe angesteuert, d. h. ein Gang oder eine Gangstufe wird ausgewählt.

Da sich der Handgriff 12 um sich selbst dreht und in der vorliegenden Ausführungsform die Längsachse des Handgriffes 12 mit der Längsachse des Hebels 10 zusammenfällt, wird kein zusätzlicher Schwenkraum für die Betätigung der Gangschaltung bzw. das Automatikge triebe benötigt. Darüber hinaus kann der Hebel 10 mit Griff 12 ergonomisch optimal ange ordnet werden.

Dies wird unter anderem auch durch einen Winkel 24 zwischen Handgriff 12 und einer Längsachse 22 des Kraftfahrzeuges von Null bis ca. 45 Grad bei Stellung des Hebels 10 mit gelöster Handbremse erreicht. Sowohl die Gangschaltung als auch die Handbremse sind damit ergonomisch optimal betätigbar.

Fig. 2 zeigt den Hebel 10 in vergrößerter Ansicht. Hier ist zu erkennen, daß in dem Hand griff 12 zusätzlich eine Aussparung 32 für den Sperrstift 33 einer elektrisch betätigbaren An fahrsperre 20 (Automatic-Shift-Lock) integriert ist. Diese verhindert ein ungewolltes Anfah ren. Beim Starten des Fahrzeugs wird durch Betätigungsdruck auf das Bremspedal die An fahrsperre 20 gelöst. Erst dann ist eine Gangwahl möglich.

Ferner weist der Hebel eine Beleuchtungseinrichtung 30 für eine Ganganzeige 42 auf, die vorzugsweise am zum Betätigungsknopf 18 weisenden Ende des Hebels 10 angeordnet ist. Elektrische Kabel 36, 38 führen von der Beleuchtungseinrichtung 30 und der Anfahrsperre 20 zu einem nicht dargestellten elektrischen Anschluß. Außerdem befinden sich im Bereich des Schaltgriffs 12 hier nicht dargestellte Schaltkontakte und Signalleitungen, mit deren Hilfe die gewählte Gang- oder Fahrstufenstellung des Getriebes an eine an sich bekannte Getrie besteuerungseinrichtung weitergeleitet wird.

Eine Gangjustierung 34 dient zum Justieren des Drehhandgriffes 12, die vorzugsweise aus einer federbelasteten Kugel besteht, welche in eine innenliegende Rastnut 35 des Griffes 12 eingreift.

Fig. 3 zeigt in Aufsicht und einer weiteren Vergrößerung ein Kopfteil der erfindungsgemäßen Bedienungsvorrichtung. Deutlich ist hier die Beleuchtungseinrichtung 30 zu erkennen, die in den Hebel 10 oder den Knopf 18 integriert ist. Eine Ganganzeige 42 in formiert über den gerade gewählten Gang bzw. die gerade gewählte Gangstufe. Der Griff 12 ist zum Wählen eines entsprechenden Ganges bzw. einer entsprechenden Gangstufe in die Pfeilrichtungen 44 drehbar.

Bezugszeichenliste

10 Hebel
12 Handgriff
14 Längsachse
16 Rastvorrichtung
18 Betätigungsknopf
20 Anfahrsperre
22 Kraftfahrzeuglängsachse
24 Winkel
26 Drehpunkt
28 Seilzug
30 Beleuchtung für Ganganzeige
32 Aussparung für Automatic-Shift-Lock
33 Sperrstift
34 Gangjustierung
35 Rastnut
36 elektrischer Anschluß
38 Elektrokabel
40 untere Seite des Hebels
42 Ganganzeige
44 Pfeilrichtungen

Claims

1. Betätigungsvorrichtung für eine Handbremse und ein Automatikgetriebe oder ein hilfskraftbetätigbares Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeuges, mit einem an einer Seite kippbar gelagerten Hebel (10), und einem am Hebel (10) angeordneten Handgriff (12), wobei die Kippfunktion die Handbremse betätigt, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (12) um seine Längsachse (14) drehbar ausgebildet ist, wobei mittels der Drehbewegung die Gänge oder Fahrstufen des Getriebes ansteuerbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen von Hebel (10) und Handgriff (12) parallel sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (10) ein Handbremshebel mit Rastvorrichtung (16), Handgriff (12) und Be tätigungsknopf (18) für die Rastvorrichtung (16) ist, wobei der Handgriff (12) zur Be dienung des Getriebes drehbar um seine Längsachse (14) ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die Vorrichtung eine Anfahrsperre (20) integriert ist.

5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am zum Betätigungsknopf (18) für die Handbremse weisenden Ende des Hand griffs (12) eine beleuchtbare Gang- oder Fahrstufenanzeige angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (12) bei gelöster Handbremse in einem Winkel von Null bis ca. 45 Grad zu einer Kraftfahrzeuglängsachse (22) oder einer Sitzebene einer Bedienungsperson angeordnet ist.