DE102005018220B4

DE102005018220B4 - Bedieneinrichtung für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102005018220B4
Application number: DE102005018220A
Authority: DE
Inventors: Markus Dipl.-Ing. Hornung
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2005-04-20
Filing date: 2005-04-20
Publication date: 2009-08-20
Anticipated expiration: 2025-04-21
Also published as: DE102005018220A1; JP2008538439A; WO2006111300A1; US20090120233A1

Abstract

Bedieneinrichtung für ein Fahrzeug, mit wenigstens einem betätigbaren Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement (12, 14, 16) zur Ansteuerung kraftfahrzeuginterner Funktionen, wobei die Bedieneinrichtung (10) an dem Handbremshebel (18) einer manuell betätigbaren Handbremse (20) des Fahrzeugs angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handanlageabschnitt (30) mit einer Berührungssensorik vorgesehen ist, wobei das Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement (12, 14, 16) nur dann für eine Betätigung aktiviert ist, wenn die Hand der bedienenden Person den Handanlageabschnitt (30) berührt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für ein Fahrzeug, mit wenigstens einem betätigbaren Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement zur Ansteuerung kraftfahrzeuginterner Funktionen.
Derartige Bedieneinrichtungen sind in vielfältiger Art und Weise bekannt und befinden sich in der Regel an Lenkstockschaltern, Armaturenbrettern und/oder Mittelkonsolen von Fahrzeugen. Über die Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelemente der Bedieneinrichtung können fahrzeuginterne Funktionen wie beispielsweise Beleuchtung, Klimatisierung, Sitzkomfort und dergleichen angesteuert werden. Neben den reinen Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelementen sind hierbei in der Regel Displays vorgesehen, die zur visuellen Unterstützung dienen.
Für Bedieneinrichtungen wird grundsätzlich Bauraum benötigt. Gerade bei modernen, kleineren Kraftfahrzeugen steht vergleichsweise wenig Bauraum zur Verfügung. Aus der DE 196 47 460 A1 ist bekannt geworden, eine Bedienvorrichtung im Bereich eines Schalthebels für ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs vorzusehen. Aufgrund der Bewegung des Schalthebels beim Gangwechsel ist eine derartige Anordnung vergleichsweise aufwändig und störend.
Aus der DE19935420 C2 geht eine Betätigungsvorrichtung für die Feststellbremse eines Fahrzeugs mit einem Handbremshebel hervor (Sp. 1, Z. 3–6 der D1). Der Handbremshebel weist eine manuell auslösbare Schalteinrichtung auf (Sp. 2, Z. 11–14 i. V. m. 1). Die Schalteinrichtung ist beispielsweise als Druckschalter zum Ein- und Ausschalten einer Alarmanlage des Fahrzeugs ausgebildet (Sp. 2, Z. 21–25 und Sp. 3, Z. 48–51). Gemäß einer dargestellten Weiterbildung der Betätigungsvorrichtung umfasst der Handbremshebel eine Berührungssensorik in Gestalt eines elektronischen Fingerabdrucksensors zur Überprüfung der Fahreridentität (Sp. 2, Z. 18–21).
Die DE 19632254 C1 offenbart eine Betätigungsvorrichtung für eine Handbremse eines Kraftfahrzeugs (Sp. 1, Z. 3–4). Die Betätigungsvorrichtung umfasst einen Hebel zur Betätigung der Handbremse, wobei der Hebel einen Handgriff aufweist, der um eine Längsachse des Hebels drehbar angeordnet ist, sodass sich durch Drehen des Handgriffs die Fahrstufe oder der Getriebegang eines im Kraftfahrzeug befindlichen Automatikgetriebes beeinflussen lässt (Sp. 1, Z. 60–64 und Sp. 2, Z. 51–56 i. V. m. 1).
Die EP 0314611 A1 beschreibt ein Bedienelement in Gestalt eines Schalters zum Ein- und Ausschalten eines Verbrennungsmotors in einem Kraftfahrzeug (Sp. 1, Z. 3–5). Der Schalter ist in einen Bedienhebel des Kraftfahrzeugs integriert (Sp. 2, Z. 28–34), wobei der Bedienhebel insbesondere als Handbremshebel einer Feststellbremse des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist (Sp. 4, Z. 47–54).
Dass ein Handanlageabschnitt des Handbremshebels mit einer Berührungssensorik vorgesehen ist, lässt sich den Druckschriften ebenso wenig entnehmen wie der Umstand, dass das Bedienelement ausschließlich dann für eine Betätigung aktiviert ist, wenn die Hand der bedienenden Person den Handanlageabschnitt berührt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedieneinrichtung vorzuschlagen, die möglichst wenig Bauraum, beziehungsweis keinen eigenen Bauraum, beansprucht, und dennoch für eine das Fahrzeug lenkende Person gut zugänglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Bedieneinrichtung nach Anspruch 1.
Dadurch, dass erfindungsgemäß die Bedieneinrichtung an dem Handbremshebel angeordnet wird, benötigt die Bedieneinrichtung selbst keinen zusätzlichen Bauraum. Zudem ergibt sich eine ergonomisch günstige Lage, da der Handbremshebel in der Regel ergonomisch günstig im Fahrerraum angeordnet ist. Zudem wird das Interieurdesign nicht negativ beeinträchtigt, da die Bedieneinrichtung in das Design des Interieurs beziehungsweise des Handbremshebels integriert sein kann.
Vorteilhafterweise ist dabei denkbar, dass die Bedieneinrichtung wenigstens teilweise in den Handbremshebel integriert ist. Hierdurch kann eine sehr kompakte Ausbildung der Bedieneinrichtung realisiert werden, die klein baut und optisch nicht in den Vordergrund tritt.
Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Handanlageabschnitt mit einer Berührungssensorik vorgesehen ist, wobei das Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement nur dann für eine Betätigung aktiviert ist, wenn die Hand der bedienenden Person den Handanlageabschnitt berührt. Hierdurch wird gewährleistet, dass ein Ansteuern der kraftfahrzeuginternen Funktionen tatsächlich nur dann möglich ist, wenn die Hand den Handanlageabschnitt berührt. Es wird unterbunden, dass ein ungewolltes Ansteuern fahrzeuginterner Funktionen bei zufälligem oder ungewollten Berühren der Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelemente erfolgt. Nur dann, wenn die Hand der bedienenden Person bewusst den Handanlageabschnitt berührt, ist ein Ansteuern der fahrzeuginternen Funktionen möglich. Hierdurch wird die Bediensicherheit der Bedieneinrichtung erhöht.
Dabei kann vorgesehen sein, dass der Handanlageabschnitt zur Anlage des Handballens auf der der Fahrtrichtung abgewandten hinteren oberen Seite der Bedieneinrichtung angeordnet ist. Vorteilhafterweise ist der Handanlageabschnitt so angeordnet, dass er bei Betätigen der Handbremse von der Hand der bedienenden Person nicht berührt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass bei Betätigung der Handbremse nicht ungewollt einer der Drücktastschalter bedient wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der in Fahrtrichtung vorne gelegenen Oberseite der Bedieneinrichtung Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelemente in Form eines Touch-Pads, Betätigungsrads, Drücktastschalters, Schiebetastschalters und/oder Joysticks vorgesehen sind. Dadurch kann an der Oberseite, die auch im Blickfeld der das Fahrzeug bedienenden Person liegt, ein günstiges Ansteuern kraftfahrzeuginterner Funktionen erfolgen.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass am freien, in Fahrtrichtung weisenden Ende des Handbremshebels ein Drucklöseschalter zum Lösen einer Rastlage der Handbremse vorgesehen ist und dass das an der in Fahrtrichtung vorne oben gelegene Tast-, Bedien- und/oder Schaltelement in einer Vertiefung oder Mulde derart angeordnet ist, dass es beim Betätigen des Drucklöseschalters nicht betätigt wird. Hierdurch wird die Funktionssicherheit der Bedieneinrichtung dahingehend erhöht, dass beim Betätigen der Handbremse ein ungewolltes Betätigen der Bedieneinrichtung nicht oder nur schwerlich erfolgen kann.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Energieversorgung und Datenkommunikation der Bedieneinrichtung mittels am oder im Handbremshebel verlegten Leitungen erfolgt.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, die ein in der Figur dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert und beschreibt.
Es zeigen:
1 eine an einem Handbremshebel angeordnete erfindungsgemäße Bedieneinrichtung; und
2 die Bedieneinrichtung gemäß 1 in Einzelteildarstellung.
In der 1 ist eine Bedieneinrichtung 10 für ein Fahrzeug dargestellt, die zwei Tastenelemente 12 und 14 sowie ein Bedienelement 16 umfasst. Die Bedieneinrichtung ist dabei auf einem Handbremshebel 18 einer manuell betätigbaren Handbremse 20 des nicht dargestellten Fahrzeugs angeordnet. Am freien, in Fahrtrichtung weisenden Ende 22 sieht der Handbremshebel 18 einen Drucklöseschalter 24 vor, mit dem der Handbremshebel aus einer Rastlage gelöst werden kann.
Wie aus der Vergrößerung der 2 hervorgeht, sind die beiden Tastelemente 12 und 14 als an den in Fahrtrichtung vorne gelegenen Abschnitten der beiden Längsseiten 26 der Bedieneinrichtung als Drücktastschalter angeordnet. Bei auf die Bedieneinrichtung 10 aufgelegter Hand können die beiden Tastelemente 12 und 14 jeweils mit dem Daumen oder Zeigefinger/Mittelfinger der bedienenden Person betätigt werden.
An der in Fahrtrichtung vorne gelegenen Oberseite 28 ist das Bedienelement 16 angeordnet, das als Joystick-Element ausgebildet ist. Es kann vorteilhafterweise mit dem Zeigefinger bedient werden, wobei dann eine der beiden Tastelemente 12 vorteilhafterweise mit dem Mittelfinger zu bedienen ist.
Das Bedienelement weist auf seiner der Fahrtrichtung abgewandten Oberseite einen Handanlageabschnitt 30 auf zur Anlage des Handballens der bedienenden Person. Der Handanlageabschnitt 30 umfasst dabei eine nicht dargestellte Berührungssensorik, mit der festgestellt werden kann, ob die Hand der bedienenden Person den Handanlageabschnitt berührt. Die Bedieneinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass die Tastelemente 12 und 14 sowie das Bedienelement 16 nur dann für eine Betätigung aktiviert sind, wenn die Hand der bedienenden Person am Handanlageabschnitt 30 anliegt. Dadurch wird ein ungewolltes Betätigen der Tastelemente 12, 14 und des Bedienelements 16 unterbunden.
Wie aus der 2 deutlich wird, liegt das Bedienelement 16 in einer Vertiefung 32. Dadurch wird verhindert, dass beim Betätigen des Drucklöseschalters 24 ein ungewolltes Betätigen des Bedienelements 16 erfolgt. Um dennoch den Drucklöseschalter 24 komfortabel betätigen zu können, ist an der in Fahrtrichtung gewandten Vorderseite eine Abflachung 34 an der Bedieneinrichtung 10 vorgesehen.
Anstelle von Drucktastenschalter 12, 14 und dem Joystick 16 können auch andere Tast-, Bedien- und/oder Schaltelemente vorgesehen sein, wie beispielsweise Schalträder oder -kugeln oder auch Touch-Pads.
Wie aus der 1 und 2 deutlich wird, erstreckt sich die Bedieneinrichtung 10 in Längsrichtung über die gesamte Länge des zu greifenden Handbremshebels 18. Die Bedieneinrichtung 10 kann auf der Oberseite des Handbremshebels angeordnet sein, oder auch wenigstens teilweise in diesen integriert sein.

Claims

Bedieneinrichtung für ein Fahrzeug, mit wenigstens einem betätigbaren Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement (12, 14, 16) zur Ansteuerung kraftfahrzeuginterner Funktionen, wobei die Bedieneinrichtung (10) an dem Handbremshebel (18) einer manuell betätigbaren Handbremse (20) des Fahrzeugs angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handanlageabschnitt (30) mit einer Berührungssensorik vorgesehen ist, wobei das Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement (12, 14, 16) nur dann für eine Betätigung aktiviert ist, wenn die Hand der bedienenden Person den Handanlageabschnitt (30) berührt.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (10) in den Handbremshebel (18) wenigstens teilweise integriert ist.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Handanlageabschnitt (30) zur Anlage des Handballens auf der der Fahrtrichtung abgewandten hinteren oberen Seite der Bedieneinrichtung (10) angeordnet ist.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Handanlageabschnitt (30) derart angeordnet ist, dass er bei Betätigen der Handbremse (20) von der Hand der bedienenden Person nicht berührt wird.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den in Fahrtrichtung vorne gelegenen Abschnitten der beiden Längsseiten (26) der Bedieneinrichtung (10) jeweils ein Drücktastschalter (12, 14) vorgesehen ist.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der in Fahrtrichtung vorne gelegenen Oberseite (28) der Bedieneinrichtung (10) Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelemente in Form eines Touch-Pads, Betätigungsrads, Drücktastschalters, Schiebetastschalters und/oder Joysticks (16) vorgesehen sind.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, am freien in Fahrtrichtung weisenden Ende des Handbremshebels (18) ein Drucklöseschalter (24) zum Lösen einer Rastlage der Handbremse (20) vorgesehen ist, und dass das an der in Fahrtrichtung vorne oben gelegene Tasten-, Bedien- und/oder Schaltelement (16) in einer Vertiefung (32) oder Mulde derart angeordnet ist, dass es beim Betätigen des Drucklöseschalters (24) nicht betätigt wird.
Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieversorgung und Datenkommunikation der Bedieneinrichtung (10) mittels am oder im Handbremshebel (18) verlegten Leitungen erfolgt.