DE19632186A1 - Nähmaschineneinrichtung mit relativ zueinander beweglichen Teilen - Google Patents
Nähmaschineneinrichtung mit relativ zueinander beweglichen TeilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mit relativ zueinan
der beweglichen Teilen für eine Nähmaschine, welche ein
Schaftelement und ein Lagerelement aufweist, welches derart
in Eingriff mit dem Schaftelement steht, daß die beiden Ele
mente relativ zueinander beweglich sind. Insbesondere befaßt
sich die Erfindung mit einer Einrichtung mit relativ zueinan
der beweglichen Teilen einer Nähmaschine, wie z. B. mit einer
Nadelstangen-Antriebseinrichtung, einer Stoffpreßeinrichtung,
einer Stoffzuführvorrichtung und einer Armwelleneinrichtung,
wobei die Erfindung speziell darauf abzielt, daß bezüglich
der relativ zueinander beweglichen Teile keine Schmierung er
forderlich ist.
Wie Fig. 5 zeigt, ist am unteren Ende einer Nadelstange 1,
welche sich in vertikaler Richtung erstreckt, eine Nadel 2
vorgesehen. Die Nadelstange 1 wird durch ein oberes Nadel-
Stangen-Metallelement 3 und ein unteres Nadelstangen-
Metallelement 4 gehaltert, bei denen es sich um Lagerelemente
aus Stahl, einer Kupferlegierung oder einer gesinterten Le
gierung handelt, mit deren Hilfe die Nadelstange 1 axial be
weglich gehaltert ist. An der Mitte der Nadelstange 1 ist ein
Nadelstangen-Verbindungsstutzen 5 befestigt. Der Nadelstan
gen-Verbindungsstutzen 5 wird wie folgt betätigt: Eine Dreh
bewegung einer Armwelle, d. h. einer in Längsrichtung des
Nähmaschinenarms verlaufenden Welle (nicht gezeigt), wird mit
Hilfe eines Kurbelmechanismus in eine vertikale Bewegung um
gewandelt, und diese vertikale Bewegung wird auf den Nadel
stangen-Anschlußstutzen 5 übertragen, woraufhin sich ein
(bezüglich seiner äußeren Konturen) quadratisches Element 6,
welches mit dem Ende des Nadelstangen-Anschlußstutzens 5 ge
koppelt ist, längs einer Führungsnut (nicht gezeigt) bewegt
und somit in vertikaler Richtung zusammen mit der Nadelstange
1.
Bei der vorstehend beschriebenen Nadelstangen-Antriebsein
richtung wird den Innenflächen des oberen Nadelstangen-
Metallelements 3 und des unteren Nadelstangen-Metallelements
4 über eine zentrale Öffnung, die in der Armwelle ausgebildet
ist, ein Schmiermittel zugeführt.
Die oben erwähnte Stoffpreßeinrichtung dient dazu, den Stoff
bzw. die Stoffe während des Nähens elastisch anzupressen. Ei
ne konventionelle Stoffpreßeinrichtung wird unter Bezugnahme
auf Fig. 6 beschrieben.
Wie Fig. 6 zeigt, ist mit dem unteren Ende einer Anpreßstange
21 ein Anpreßfuß 22 verbunden. Die Anpreßstange 21, die ein
vertikal ausgerichtetes Schaftelement darstellt, wird durch
ein Anpreßstangen-Metallelement 23, welches ein Lagerelement
aus Stahl darstellt, in axialer Richtung beweglich gehaltert.
Ein Anpreßstangen-Führungsbügel 24 ist an der Anpreßstange 21
oberhalb des Anpreßstangen-Metallelements 23 befestigt. Mit
dem Anpreßstangen-Führungsbügel 24 ist ein Hochziehelement 25
verbunden, welches dazu dient, die Anpreßstange 21 nach oben
zu bewegen. Eine Schraubenfeder 26 ist am oberen Ende der An
preßstange 21 angeordnet, um den Anpreßfuß 22 gegen den Stoff
zu pressen. Die elastische Kraft der Schraubenfeder 26 wird
mittels einer Einstellschraube eingestellt, die in einen obe
ren Endbereich der Anpreßstange 21 eingeschraubt ist.
Auch bei der vorstehend beschriebenen konventionellen
Stoffanpreßeinrichtung wird, ähnlich wie im Falle der Nadel
stangen-Antriebseinrichtung, der Innenfläche des Anpreßstan
gen-Metallelements 23 ein Schmiermittel zugeführt, da sich
die Anpreßstange 21 synchron zur Betätigung eines Zuführrades
oder dergleichen, welches unterhalb einer Auflageplatte ange
ordnet ist, mit hoher Geschwindigkeit nach oben und unten be
wegt.
Die oben erwähnte Stoffzuführeinrichtung dient dazu, während
des Nähens den Stoff zuzuführen. Zu diesem Zweck wird die
Drehbewegung der Armwelle in eine Schwing- bzw. Pendelbewe
gung umgesetzt. Eine konventionelle Stoffzuführeinrichtung
dieser Art wird unter Bezugnahme auf Fig. 7 beschrieben.
Wie Fig. 7 zeigt, besitzt die Stoffzuführeinrichtung einen
horizontalen Zuführschaft 41 und einen vertikalen Zuführ
schaft 42; bei diesen Elementen handelt es sich um Schaftele
mente, auf die die Bewegung der Armwelle (nicht gezeigt)
übertragen wird. Der horizontale Zuführschaft ist mit Hilfe
eines Paares von Metallelementen 43, 43 (von denen in Fig. 7
nur eines gezeigt ist) drehbar gelagert, die axial im Abstand
voneinander angeordnet sind. In ähnlicher Weise wird der ver
tikale Zuführschaft 42 mit Hilfe eines Paares von vertikalen
Metallelementen 44, 44 (von denen in Fig. 7 nur eines gezeigt
ist)f die axial im Abstand voneinander angeordnet sind, dreh
bar gelagert. An einem Endbereich des horizontalen Zuführ
schaftes 41 ist ein Paar von Bügeln 45, 45 mit axialem Ab
stand voneinander montiert. Eine drehbare Welle 46 ist über
die beiden Bügel 45, 45 gelegt. Eine Buchse 48 wird von der
drehbaren Welle 46 drehbar gehaltert. Die Buchse 48 ist am
basisseitigen Ende einer Zuführstange 47 ausgebildet, welche
sich in Richtung des vertikalen Zuführschaftes 42 erstreckt.
In der Mitte der Zuführstange 47 ist eine Zuführklaue 49 be
festigt. Außerdem wird vom vorderen Ende der Zuführstange 47
eine Rolle 50 drehbar gehaltert. Andererseits ist an dem ver
tikalen Zuführschaft 42 ein Gabelelement 51 derart montiert,
daß es sich gemeinsam mit dem Schaft 42 dreht.
Bei der Stoffzuführeinrichtung werden bei sich drehender Arm
welle der horizontale Zuführschaft 41 und der vertikale Zu
führschaft 42 verschwenkt, um ein Schwingen der Zuführstange
47 herbeizuführen, derart, daß die Klaue 49, die an der Zu
führstange 47 befestigt ist, längs einer im wesentlichen el
liptischen Bahn bewegt wird, um dadurch den Stoff zuzuführen.
Auch bei der vorstehend beschriebenen konventionellen Stoff
zuführeinrichtung wird den Innenflächen der Zuführschaft-
Metallelemente bzw. der Lager 43 und 44 ein Schmiermittel zu
geführt.
Die oben erwähnte Armwelleneinrichtung dient dazu, die von
einem Elektromotor erzeugte Drehbewegung auf verschiedene
Teile der Nähmaschine zu übertragen. Eine konventionelle Arm
welleneinrichtung dieser Art wird anhand der Fig. 8 beschrie
ben.
In Fig. 8 bezeichnet das Bezugszeichen 81 die Armwelle, bei
der es sich um ein Schaftelement handelt. Ein Ende der Arm
welle 81 ist fest mit einer Riemenscheibe (nicht gezeigt) ge
kuppelt, welche von einem Elektromotor (nicht gezeigt) zu ei
ner Drehbewegung angetrieben wird; die Armwelle 81 wird also
von dem Motor über die Riemenscheibe zu einer Drehbewegung
angetrieben. Elemente zur Übertragung der Drehbewegung (nicht
gezeigt) sind mit der Armwelle 81 gekuppelt, um die Drehung
der letzteren auf die verschiedenen Teile der Nähmaschine zu
übertragen. Außerdem sind ein vorderes Armwellen-Metallele
ment 82, ein mittleres Armwellen-Metallelement 83 und ein
hinteres Armwellen-Metallelement 84, bei denen es sich um La
gerelemente zur drehbaren Lagerung der Armwelle 81 handelt,
bezüglich der Armwelle 81 in axialem Abstand voneinander mon
tiert.
Bei der konventionellen Armwelle wird den Innenflächen der
Armwellen-Metallelemente bzw. Lager 82, 83 und 84 ein
Schmiermittel zugeführt.
Bei der vorstehend beschriebenen konventionellen Nadelstan
gen-Antriebseinrichtung ist es, wie bei der Stoffpreßeinrich
tung, der Stoffzuführeinrichtung und der Armwelleneinrich
tung, wichtig, ein Schmiermittel zuzuführen, wobei die
Schmiermittelzufuhr jedoch nicht unkontrolliert erfolgen
sollte; vielmehr wird die zugeführte Schmiermittelmenge ein
gestellt.
Wenn die eingestellte Schmiermittelmenge zu gering ist, dann
kann sich bei der betreffenden Einrichtung ein Fressen erge
ben. Wenn die eingestellte Schmiermittelmenge dagegen übermä
ßig groß ist, dann werden die betreffenden Einrichtungen mit
austretendem Schmiermittel verschmutzt, so daß auf dem zu
vernähenden Stoff Schmiermittelflecke entstehen, die das ge
nähte Erzeugnis gegebenenfalls unverkäuflich machen.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung deutlich wird, bringt
eine mit Schmiermittel versorgte Nähmaschine eine Anzahl von
Problemen mit sich, die noch gelöst werden müssen. Daher be
steht ein starkes Bedürfnis für die Schaffung einer Einrich
tung mit relativ zueinander beweglichen Teilen für eine Näh
maschine, bei welcher kein Schmiermittel benötigt wird.
Die JP-OS 2-109 592 offenbart eine Nadelstangen-Antriebsein
richtung für eine Nähmaschine. Die Nadelstangen-Antriebsein
richtung umfaßt dabei ein Schaftelement, nämlich die Nadel
stange, welche im wesentlichen aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt ist. Auf der Oberfläche der aus einer Aluminium
legierung bestehenden Nadelstange wird durch anodische Be
handlung ein harter Aluminiumfilm ausgebildet. Die so bear
beitete Nadelstange wird in ein Kunstharz auf der Basis von
Tetrafluorid oder Molybdändisulfid eingetaucht, um die ferti
ge Nadelstange zu erhalten. Die zitierte Druckschrift offen
bart ferner ein Lagerelement, nämlich ein Gleitlager, welches
aus einem Kunstharz auf der Basis von Polyimidverbindungen
oder Polyimidamidverbindungen hergestellt ist.
Wenn die vorstehend beschriebene Nadelstangen-Antriebsein
richtung ohne Schmierung betätigt wird, ergibt sich insbeson
dere bei hoher Geschwindigkeit sehr bald ein Verschleiß bzw.
ein Abschälen der Kunstharz-Tetrafluorid- oder -Molybdändi
sulfid-Schicht (bzw. des Kunststoffilms), wodurch eine große
Menge an Kunststoffstaub entsteht und außerdem der Spalt zwi
schen der Nadelstange und dem Gleitlager vergrößert wird.
Diese Probleme machen es schwierig, einen stabilen Nähbetrieb
aufrechtzuerhalten. Andererseits bringt das Gleitlager aus
Kunstharz das Problem mit sich, daß es eine geringe mechani
sche Festigkeit aufweist und die Tendenz hat, sich bei Erwär
mung auszudehnen.
Im Hinblick auf den vorstehend beschriebenen Stand der Tech
nik und die damit verbundenen Schwierigkeiten liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, für eine Nähmaschine eine Ein
richtung mit relativ zueinander beweglichen Teilen anzugeben,
die ohne Schmierung vorteilhaft betrieben werden kann und ei
nen stabilen Nähbetrieb gestattet.
Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch
eine Einrichtung mit relativ zueinander beweglichen Teilen in
einer Nähmaschine, die umfaßt: ein Schaftelement und ein La
gerelement, welches mit dem Schaftelement derart in Eingriff
steht, daß zwischen diesen beiden Elementen eine Relativbewe
gung herbeiführbar ist, und die dadurch gekennzeichnet ist,
daß das Schaftelement aus einem Metallmaterial besteht und
eine Gleitoberfläche aufweist, mit deren Hilfe das Schaftele
ment durch das Lagerelement gleitbeweglich gehaltert ist, daß
die Gleitoberfläche durch eine Beschichtung mit einem Film
aus Keramikmaterial gebildet ist und daß das Lagerelement im
wesentlichen aus einem Metallmaterial hergestellt ist und ei
ne Gleitoberfläche aufweist, mit der das Lagerelement gleit
beweglich in Eingriff mit dem Schaftelement steht, wobei die
Gleitfläche des Lagerelements eine eingepaßte Buchse aus ei
nem Kunstharz umfaßt.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung mit relativ zueinander
beweglichen Teilen werden das Keramikmaterial und das Kunst
harzmaterial in Gleit- bzw. Reibkontakt miteinander gebracht.
Da der Reibungskoeffizient zwischen den beiden verwendeten
Materialien niedrig ist, werden gemäß der Erfindung die ent
stehende Reibungswärme und ebenso das Ausmaß des Verschleißes
beide deutlich reduziert. Diese Eigenschaften verhindern ei
nerseits ein Fressen der relativ zueinander beweglichen Teile
und andererseits ein nachteiliges Austreten von Schmiermit
tel. Weiterhin wird zwischen dem Schaftelement und dem La
gerelement stets ein Arbeitsspalt geeigneter Breite aufrecht
erhalten, so daß jederzeit ein stabiler Nähbetrieb ermöglicht
wird.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nach
stehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zei
gen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Nadelstangen-
Antriebseinrichtung gemäß einem ersten Aus
führungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Stoffanpreßein
richtung gemäß einem zweiten Ausführungsbei
spiel der Erfindung;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Stoffzuführein
richtung gemäß einem dritten Ausführungsbei
spiel der Erfindung;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Armwellenein
richtung gemäß einem vierten Ausführungsbei
spiel der Erfindung;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer kon
ventionellen Nadelstangen-
Antriebseinrichtung;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung einer kon
ventionellen Stoffanpreßeinrichtung;
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung einer kon
ventionellen Stoffzuführeinrichtung und
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer kon
ventionellen Armwelleneinrichtung.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachste
hend anhand der Fig. 1 bis 4 näher beschrieben, in denen
die Teile, die hinsichtlich ihrer Funktion denjenigen ent
sprechen, die bereits im Zusammenhang mit Fig. 5 bis 8 erläu
tert wurden, durchgehend mit denselben Bezugszeichen bzw.
Buchstaben bezeichnet sind.
Fig. 1 zeigt eine Nadelstangen-Antriebseinrichtung, welche
ein Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung mit relativ zu
einander beweglichen Teilen gemäß der Erfindung darstellt,
nämlich ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bei der Nadelstangen-Antriebseinrichtung ist deren zu lagern
des Element, nämlich eine Nadelstange 11, im wesentlichen aus
einem Stahlmaterial bzw. aus Stahl hergestellt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist auf der Nadelstange 11 ein Film aus
Keramikmaterial, beispielsweise ein CrN-Film, mit einer Dicke
von 0,2 bis 50 µm durch Ionenplattierung hergestellt. Der
CrN-Film 12 besitzt eine Vickershärte von 1500 bis 2000, ei
nen niedrigen Reibungskoeffizienten von 0,1 bis 0,2 und eine
sehr niedrige Adhäsion bezüglich eines synthetischen Harzes
bzw. eines Kunstharzes.
Bevorzugte Beispiele für Filme aus Keramikmaterial sind TiN-,
TiC-, TiAlN-, DLC- und BN-Filme - außer dem oben erwähnten
CrN-Film. Unter diesen Filmen haben die TiN-, TiC- und
TiAlN-Filme vorzugsweise eine Dicke von 0,2 bis 50 µm, wäh
rend die DLC- und BN-Filme vorzugsweise eine Dicke von 0,1
bis 5 µm aufweisen.
Andererseits sind ein oberes Nadelstangen-Metallelement 13
und ein unteres Nadelstangen-Metallelement 14, welche die Na
delstange 11 gleitverschieblich haltern, im wesentlichen aus
Stahl hergestellt. Wie in Fig. 1 gezeigt, sind an den zylin
drischen Innenflächen des oberen Nadelstangen-Metallelements
13 und des unteren Nadelstangen-Metallelements 14 Buchsen 15
eingepaßt, über die die Metallelemente 13 und 14 die Nadel
stange 11 gleitverschieblich abstützen. Die Buchsen 15 sind
aus einem Kunstharz auf der Basis von Polyimidverbindungen
oder einem Kunstharzmaterial hergestellt, welches dadurch er
halten wird, daß man einem aus Polyimidverbindungen bestehen
den Kunstharz ein festes Schmiermittel zusetzt. Vorzugsweise
wird das feste Schmiermittel wie folgt hergestellt: Den
Kunstharz-Polyimidverbindungen werden 5 bis 60 Gew.-% Graphit
oder 5 bis 40 Gew.-% Graphit sowie 5 bis 30 Gew.-% eines Fluo
ropolymeres zugesetzt, oder den Kunstharz-Polyimidverbindun
gen werden 5 bis 30 Gew.-% Fluoropolymer zugesetzt, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Buchse.
Wie oben beschrieben, haben das obere und das untere Nadel
stangen-Metallelement 13 bzw. 14 Buchsen, die jeweils aus ei
nem Kunstharz auf der Basis von Polyimidverbindungen oder aus
einem Kunstharz hergestellt werden, welches dadurch erhalten
wird, daß man dem Kunstharz-Polyimidverbindungen ein festes
Schmiermittel zusetzt. Für die Metallelemente 13 und 14 er
gibt sich ein maximaler PV-Wert von ca. 400 N/cm² × m/s
(40 kgf/cm² × m/s), wenn eine relative Gleitverschiebung der
selben längs der Nadelstange erfolgt. Insbesondere dann, wenn
die Buchsen mit einer Nadelstange 11 kombiniert werden, wel
che als Film aus Keramikmaterial einen CrN-Film aufweist, ist
der Reibungskoeffizient zwischen jeder Buchse und der Nadel
stange 11 etwa 0,2 oder kleiner; dies bedeutet, daß die Buch
sen kaum Reibungswärme erzeugen und einem geringen Verschleiß
durch Abrieb unterliegen.
Im allgemeinen beträgt der mittlere P-Wert des Lagerelements
bei der Nadelstangen-Antriebseinrichtung einer Industrienäh
maschine etwa 4 N/cm² (0,4 kgf/cm²), während die Umfangsge
schwindigkeit etwa 4,8 m/s beträgt, und zwar unter der Vor
aussetzung, daß die Drehzahl 4000 U/min beträgt. In diesem
Fall liegt der PV-Wert folglich in der Größenordnung von etwa
19,2 N/cm² × m/s (1,92 kgf/cm² × m/s). Selbst wenn der Si
cherheitsfaktor bzw. der Verschleißfaktor berücksichtigt
wird, kann also die Nadelstangen-Antriebseinrichtung unter
der Voraussetzung, daß die Drehzahl etwa einen Wert von
4000 U/min erreicht, ohne Schmierung betrieben werden.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel können die
quadratischen Metallelemente mit einer größeren Dicke herge
stellt werden und folglich mit einer höheren mechanischen Fe
stigkeit. Sie können daher aus Kunstharz auf der Basis von
Polyimidverbindungen hergestellt werden.
Fig. 2 zeigt eine Stoffpreßeinrichtung, die ein weiteres Bei
spiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit relativ zuein
ander beweglichen Teilen darstellt. Bei der Stoffpreßeinrich
tung bzw. -anpreßeinrichtung ist ein Schaftelement, nämlich
eine Preßstange 31, im wesentlichen aus Stahl hergestellt.
Auf der Preßstange 31 ist ein Film aus einem der oben erwähn
ten Keramikmaterialien, nämlich ein CrN-Film 32, mit einer
Dicke von 2 bis 50 µm durch Ionenplattierung hergestellt. Das
keramische Material des Films kann eines der Materialien
sein, welche im Zusammenhang mit der Erläuterung der Nadel
stange 11 erwähnt wurden, wobei der Film wieder mit der ent
sprechenden Filmstärke aufgebracht wird.
Andererseits besteht ein Preßstangen-Metallelement 33, wel
ches der gleitverschieblichen Halterung der Preßstange 31
dient, im wesentlichen aus einem Metallmaterial, wie z. B.
Stahl. An den zylindrischen Innenflächen des Preßstangen-
Metallelements 33 sind Buchsen 34 eingepaßt, mit deren Hilfe
das Element 33 die Preßstange 31 gleitverschieblich führt.
Die Buchsen 34 sind aus einem Kunstharz auf der Basis von Po
lyimidverbindungen oder einem Kunstharz hergestellt, welches
dadurch erhalten wird, daß man dem Kunstharz auf der Basis
von Polyimidverbindungen ein festes Schmiermittel zusetzt.
Das feste Schmiermittel in den Buchsen 34 kann in derselben
Weise hergestellt werden bzw. zusammengesetzt sein, wie dies
bezüglich der Buchsen 15 oben erläutert wurde.
Das zweite Ausführungsbeispiel ist hinsichtlich seiner Funk
tion und seiner Vorteile dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 im wesentlichen gleich. Bei dem zweiten Ausführungs
beispiel besitzt die metallische Preßstange 33 der Stoff
preßeinrichtung jedoch einen kleineren P-Wert und einen klei
neren V-Wert als die Metallelemente 13 und 14 bei dem ersten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1. Daher kann die Preßeinrich
tung ohne Schmierung mit hoher Geschwindigkeit betrieben wer
den.
Fig. 3 zeigt eine Stoffzuführeinrichtung, welche ein weiteres
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit
relativ zueinander beweglichen Teilen, d. h. ein drittes Aus
führungsbeispiel der Erfindung, darstellt.
Bei der Stoffzuführeinrichtung sind die Schaft- bzw. Stan
genelemente, nämlich eine horizontale Zuführstange 61 und ei
ne vertikale Zuführstange 62 - diese Stangen sind zur Verein
fachung der Zeichnung dupliziert bzw. mit doppelten Bezugs
zeichen versehen -, im wesentlichen aus einem Metallmaterial,
wie z. B. Stahl, hergestellt. Auf den Zuführstangen 61 und 62
ist ein Film aus Keramikmaterial, beim Ausführungsbeispiel
beispielsweise ein CrN-Film, mit einer Dicke von 0,2 bis
50 µm durch Ionenplattierung ausgebildet. Das Keramikmaterial
des Films kann jedes der Materialien sein, die weiter oben im
Zusammenhang mit der Nadelstange 11 erwähnt wurden, wobei mit
ähnlichen Filmstärken gearbeitet wird wie im Falle der oben
beschriebenen Nadelstange 11.
Der gleiche CrN-Film 63 wird auf einer drehbaren Welle 66
ausgebildet, bei der es sich um eine Welle handelt, die der
drehbaren Halterung einer Buchse 65 für die Zuführstange
dient. Der gleiche CrN-Film 63 ist außerdem auf einem Wel
lenelement ausgebildet, nämlich auf einer Rollenwelle 67,
welche einstückig mit einer Rolle 66 ausgebildet ist, um
letztere am vorderen Ende der Zuführstange 64 drehbar zu hal
tern.
Andererseits sind Metallelemente 68 und 69 für die horizonta
le bzw. die vertikale Zuführstange, nämlich Lagerelemente,
die geeignet sind, die Zuführstangen 61 bzw. 62 gleitver
schieblich zu haltern, im wesentlichen aus einem Metallmate
rial, wie z. B. Stahl, hergestellt. Wie Fig. 3 zeigt, sind in
innere Zylinderflächen der Metallelemente 68 und 69 Buchsen
70 eingepaßt, welche der gleitverschieblichen Halterung der
Zuführstangen 61 bzw. 62 dienen. Die Buchsen 70 sind jeweils
aus einem Kunstharz auf der Basis von Polyimidverbindungen
bzw. einem Kunstharz hergestellt, welches dadurch erhalten
wird, daß man dem auf der Basis von Polyimidverbindungen her
gestellten Kunstharz ein festes Schmiermittel zusetzt. Das
feste Schmiermittel kann in derselben Weise hergestellt bzw.
ausgewählt werden, wie dies weiter oben im Zusammenhang mit
den Buchsen 15 erläutert wurde.
Die Buchse 65, bei der es sich um ein Lagerelement handelt,
welches gleitverschieblich von der zu einer Drehbewegung an
treibbaren Welle 66 getragen wird, und das Lagerelement, wel
ches eine durchgehende Öffnung 71 aufweist, die am vorderen
Ende der vorstehend erwähnten Zuführstange 63 ausgebildet
ist, um die Rollenwelle 67 drehbar zu lagern, sind aus einem
Metallmaterial, wie z. B. Stahl, hergestellt. In die inneren
Zylinderflächen der Buchse 65 und des Lagerelements mit der
durchgehenden Öffnung 71 sind Buchsen 70 eingepaßt, welche
gleitbeweglich mit den Wellen 66 bzw. 67 zusammenwirken. Die
Buchsen 70 sind ähnlich wie die oben beschriebenen Buchsen
aus einem Kunstharz auf der Basis von Polyimidverbindungen
oder einem Kunstharz hergestellt, welches dadurch erhalten
wird, daß man dem Kunstharz auf der Basis von Polyimidverbin
dungen ein festes Schmiermittel zusetzt, wobei das feste
Schmiermittel in derselben Weise hergestellt werden kann wie
im Falle der weiter oben beschriebenen Buchsen 15.
Das dritte Ausführungsbeispiel ist hinsichtlich seiner Funk
tion und seiner Vorteile dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 im wesentlichen ähnlich. Das dritte Ausführungsbei
spiel kann ebenfalls ohne Schmierung mit hoher Drehzahl be
trieben werden.
Fig. 4 zeigt eine Armwelleneinrichtung, die ein weiteres Aus
führungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit re
lativ zueinander beweglichen Teilen, d. h. ein viertes Aus
führungsbeispiel der Erfindung, darstellt.
Bei der Armwelleneinrichtung ist das Wellenelement, nämlich
eine Armwelle 91, im wesentlichen aus einem Metallmaterial,
wie z. B. Stahl, hergestellt. Auf der Armwelle 91 ist ein
CrN-Film 91, d. h. einer der erwähnten Filme aus Keramikmate
rial, mit einer Dicke von 0,2 bis 50 µm durch Ionenplattie
rung hergestellt. Der Keramikmaterialfilm kann aus einem der
Materialien bestehen, welche im Zusammenhang mit der oben er
läuterten Nadelstange 11 beschrieben wurden, wobei die
Filmdicke wieder ähnlich gewählt wird wie im Falle der oben
beschriebenen Nadelstange 11.
Lagerelemente, welche die Armwelle 91 gleitverschieblich hal
tern, nämlich ein vorderes Armwellen-Metallelement 93, ein
mittleres Armwellen-Metallelement 94 und ein hinteres Armwel
len-Metallelement 95 sind im wesentlichen aus einem Metallma
terial, wie z. B. Stahl, hergestellt. In die zylindrischen
Oberflächen der Metallelemente 93, 94 und 95 sind Buchsen 96
eingepaßt, mit deren Hilfe die genannten Elemente 93 bis 95
bezüglich der Armwelle 91 gleitverschieblich montiert sind.
Die Buchsen 96 sind jeweils aus einem Kunstharz auf Polyimid
basis oder einem Kunstharzmaterial hergestellt, welches da
durch erhalten wird, daß man dem Kunstharz auf Polyimidbasis
ein festes Schmiermittel zusetzt. Das feste Schmiermittel
kann in derselben Weise hergestellt werden wie das Schmier
mittel im Falle der oben beschriebenen und in Fig. 1 gezeig
ten Buchsen 15.
Das vierte Ausführungsbeispiel ist hinsichtlich seiner Wir
kungen und Vorteile dem in Fig. 1 gezeigten ersten Ausfüh
rungsbeispiel im wesentlichen ähnlich. Das vierte Ausfüh
rungsbeispiel kann ebenfalls ohne Schmierung mit hoher Ge
schwindigkeit betrieben werden.
Während die Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung erläutert wurde, ist zu beach
ten, daß die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele
und durch dieselben beschränkt wird. Vielmehr erkennt der
Fachmann, daß zahlreiche Änderungen und/oder Ergänzungen mög
lich sind, ohne daß dabei der Grundgedanke der Erfindung ver
lassen werden müßte. Das technische Konzept gemäß der vorlie
genden Erfindung kann also nicht nur, wie vorstehend be
schrieben, bei einer Nadelstangen-Antriebseinrichtung, einer
Stoffpreßeinrichtung, einer Stoffzuführeinrichtung und einer
Armwelleneinrichtung realisiert werden, sondern auch bei ver
schiedenen anderen Teilen einer Nähmaschine, welche Wellen
bzw. Stangen und zugeordnete Lagereinrichtungen umfassen, die
relativ zueinander Bewegungen ausführen.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung deutlich wird, arbeitet
die erfindungsgemäße Einrichtung mit relativ zueinander be
weglichen Teilen in vorteilhafter Weise ohne Schmierung, was
jederzeit einen stabilen Nähbetrieb gewährleistet. Da die be
schriebenen Einrichtungen keine Schmierung benötigen, wird
ferner verhindert, daß die zu vernähenden Stoffe mit Schmier
mittel verschmiert bzw. befleckt werden.
Claims (10)
1. Einrichtung mit relativ zueinander beweglichen Teilen in
einer Nähmaschine, umfassend: ein Schaftelement und ein
Lagerelement, welches mit dem Schaftelement derart in
Eingriff steht, daß zwischen diesen beiden Elementen ei
ne Relativbewegung herbeiführbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schaftelement (11) aus einem Metallma
terial besteht und eine Gleitoberfläche (12) aufweist,
mit deren Hilfe das Schaftelement (11) durch das Lagere
lement (13, 14) gleitbeweglich gehaltert ist, daß die
Gleitoberfläche durch eine Beschichtung mit einem Film
(12) aus Keramikmaterial gebildet ist und daß das La
gerelement (13, 14) im wesentlichen aus einem Metallma
terial hergestellt ist und eine Gleitoberfläche (15)
aufweist, mit der das Lagerelement gleitbeweglich in
Eingriff mit dem Schaftelement (11) steht, wobei die
Gleitfläche des Lagerelements (13, 14) eine eingepaßte
Buchse (15) aus einem Kunstharz umfaßt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Keramikmaterial des Films (12) eines der folgenden
Materialien umfaßt: CrN, TiN, TiC oder TiAlN.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke des Films (12) aus Keramikmaterial 0,2 bis
50 µm beträgt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Film (12) aus Keramikmaterial DLC oder BN umfaßt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke des Films aus Keramikmaterial 0,1 bis 5 µm be
trägt.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Buchse ein Polyimid-Kunstharz umfaßt.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Buchse ein festes Schmiermittel und ein Polyimid-
Kunstharz umfaßt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das feste Schmiermittel ein Graphitmaterial umfaßt und
daß die zugesetzte Menge des Graphitmaterials 5 bis 60
Gewichtsteile bezogen auf das Gesamtgewicht der Buchse
(15) beträgt.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das feste Schmiermittel ein Graphitmaterial und ein Flu
oropolymer umfaßt und daß die Menge des zugesetzten Gra
phitmaterials 5 bis 40 Gewichtsteile und die Menge des
zugesetzten Fluoropolymeres 5 bis 30 Gewichtsteile bezo
gen auf das Gesamtgewicht der Buchse (15) beträgt.
10. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das feste Schmiermittel ein Fluoropolymer umfaßt und daß
die zugesetzte Menge des Fluoropolymeres 5 bis 30 Ge
wichtsteile bezogen auf das Gesamtgewicht der Buchse
(15) beträgt.
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