DE19631806A1 - Sauerstoffschaum zur oxidativen Haarbehandlung - Google Patents
Sauerstoffschaum zur oxidativen HaarbehandlungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Sauerstoffschaum zur
oxidativen Haarbehandlung, der durch das Aufschäumen einer
Tensidlösung mit reinem Sauerstoff hergestellt wird.
Es ist bekannt, daß bei verschiedenen Verfahren zur kosmeti
schen Haarbehandlung, z. B. bei der Erzeugung von Dauerwellen
oder bei bestimmten Haarfärbeverfahren oxidative Prozesse von
entscheidender Bedeutung sind. So werden bei der Bildung von
Dauerwellen die Haare zunächst mit einem das Keratin
reduzierenden Haarverformungsmittel behandelt. Hierfür werden
im allgemeinen reduzierend wirkende Schwefelverbindungen
eingesetzt, die entweder zur Gruppe der Sulfite, Hydrogensul
fite oder zur Gruppe der Merkaptokarbonsäuren gehören. Diese
Substanzen sind im Stande, das Keratin des menschlichen Haares
zu reduzieren und dadurch eine Verformung der Haare zu
ermöglichen. Nach dem Aufwickeln auf Haarwickler wird das
Haarkeratin reduziert, dann das Haar mit Wasser gespült und
schließlich mit oxidierenden Wirkstoffen, vorzugsweise
Bromaten oder Wasserstoffperoxid, fixiert. Hierbei werden die
zuvor gespaltenen Disulfidbrücken des Haarkeratins in der dem
Haar verliehenen neuen Form wieder verknüpft. Anschließend
wird das Haar mit Wasser gespült.
Auch bei der Erzeugung von Haarfarben haben Oxidationsprozesse
eine zentrale Bedeutung. Oxidationshaarfarben sind ein
wichtiger Bestandteil eines der Haarbehandlung dienenden
kosmetischen Produktsortiments. Sie bestehen aus zwei
Komponenten, die kurz vor dem Gebrauch vermischt und dann auf
das zu färbende Haar aufgebracht werden. Die erste Komponente,
die Farbstoffträgermasse enthält die färberisch wirksamen
Substanzen. Sie kann als Flüssigkeit, Gel oder auch als
Emulsion vorliegen. Als zweite Komponente ist bisher stets ein
wäßriges, cremeförmiges oder auch pulverförmiges Produkt
eingesetzt worden, in dem ein geeignetes Oxidationsmittel
enthalten ist. Als Oxidationsmittel kommen in der Haarfärbung
hauptsächlich Wasserstoffperoxid oder dessen Additions
verbindungen an Harnstoff, Melanin oder Natriumborat in
Betracht. Wasserstoffperoxid hat eine starke Oxidationswirkung
und ist in wäßrigen Lösungen instabil, so daß nach alternati
ven Oxidationsmethoden gesucht wird. Es ist deshalb auch schon
vorgeschlagen worden, Sauerstoff oder Ozon zur oxidativen
Haarbehandlung einzusetzen.
So wird beispielsweise in der DE-AS 10 34 329 ein Verfahren
beschrieben, bei dem die zunächst mit einer alkalischen
Thioglykolatlösung befeuchteten Haare nach ihrer Formgebung
durch ein gasförmiges Oxidationsmittel, zum Beispiel Sauer
stoff, fixiert werden. Das für die Fixierung benötigte
gasförmige Oxidationsmittel wird aus einer Patrone entnommen,
die in einer Haube angebracht ist, unter der die Fixierung
erfolgt.
In der DE-AS 10 45 204 wird ein Verfahren zum Bleichen, Färben
und Wellen des menschlichen Kopfhaares beschrieben, bei dem
Ozon unmittelbar nach seiner Bildung mit trockener Warmluft
gemischt wird und dann auf die Haare einwirkt. Hierzu wird
eine starre Trockenhaube mit eingebautem Heizkörper und
Ventilator verwendet, die auf der Saugseite des Ventilators
im oberen Teil der Haube einen an sich bekannten, mit stiller
Entladung arbeitenden Ozonerzeuger und zwischen diesem und dem
Ventilator einen vorzugsweise ringförmig ausgebildeten
Heizkörper aufweist.
Bisher ist beim Einsatz gasförmiger Oxidationsmittel zur
kosmetischen Behandlung von Haaren stets eine starre oder
flexible Haube eingesetzt worden, um eine ausreichend lange
Einwirkungszeit des gasförmigen Oxidationsmittels auf die
Haare zu gewährleisten. Lediglich in der französischen
Patentschrift 2 285 119 ist bereits beschrieben worden, daß
man zur kosmetischen Gesichtsbehandlung naszierenden Sauer
stoff einsetzen kann, der in einem Seifenschaum eingeschlossen
ist.
Somit war der Einsatz von Sauerstoff als Oxidationsmittel in
der kosmetischen Haarbehandlung bisher nur mit erheblichem
apparativen Aufwand möglich, wenn seine gleichmäßige Ein
wirkung über einen längeren Zeitraum sichergestellt werden
sollte.
Es stellte sich deshalb die Aufgabe, die Einsatzmöglichkeiten
von Sauerstoff als Oxidationsmittel in der Haarkosmetik durch
das Auffinden neuer Anwendungsformen zu erweitern, die ohne
direkt am Kopf einzusetzende, aufwendige Apparaturen eine
ausreichend lange Einwirkungszeit von Sauerstoff auf das
Kopfhaar ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Sauerstoff
schaum zur oxidativen Haarbehandlung gelöst, der durch das
Aufschäumen einer Tensidlösung mit reinem Sauerstoff her
gestellt ist und eine Standzeit aufweist, die zur kontinuier
lichen Abgabe des gebundenen Sauerstoffs aus dem langsam
brechenden Schaum während der gesamten Behandlungszeit
ausreicht. Ein hierfür geeigneter Sauerstoffschaum wird aus
einer 1-10 Gewichtsprozent Tenside enthaltenden wäßrigen
Lösung durch Einleiten von reinem Sauerstoff hergestellt und
weist in Abhängigkeit von der eingesetzten Tensidmenge eine
Standzeit zwischen 5 und 60 Minuten auf. Die Tensidlösung wird
dabei mit dem Sauerstoff solange aufgeschäumt, bis ein steifer
Schaum entstanden ist, der haubenartig auf das Kopfhaar
aufgetragen werden kann.
Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Sauerstoffschaumes besteht darin, daß der Sauerstoff als
komprimiertes Gas einem Druckgefäß entnommen und in fein
verteilter Form in die Tensidlösung eingeblasen wird. Dabei
empfiehlt es sich, den Sauerstoff aus dem Druckgefäß über ein
Drosselventil durch ein poröses Sintermaterial oder eine
andere Siebstruktur in die Tensidlösung einzuleiten.
Der erfindungsgemäße Sauerstoffschaum kann jedoch auch als
sofort einsatzbereites Aerosol einem Druckbehältnis entnommen
werden, in dem die Tensidlösung und der Sauerstoff als
komprimiertes Gas enthalten sind. Geeignete Druckbehältnisse
bestehen aus Metall, Glas oder Kunststoff und weisen als
Ventil einen Schaumsprühkopf auf, der das Behältnis abdichtet
und bei Betätigung einen sofort anwendbaren Sauerstoffschaum
herausquellen läßt, der dann unmittelbar haubenartig auf das
Kopfhaar aufgebracht wird.
Für die Herstellung des Sauerstoffschaumes kommen als
anionische Tenside Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate,
Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate und ähnliche
Verbindungen in Frage. Als nichtionische Tenside können
Fettalkoholethoxylate, Fettaminethoxylate, Fettsäureeth
oxylate und andere als oberflächenaktive Substanzen gebräuch
liche Ethoxylate eingesetzt werden. Auch kationische Tenside
wie Alkylammoniumverbindungen oder Amphotenside sind zur
Herstellung stabiler Sauerstoffschäume geeignet. Durch den
Zusatz einer kleinen Menge eines Schaumstabilisators zu den
vorstehend genannten oberflächenaktiven Stoffen kann die
Stabilität des erfindungsgemäßen Sauerstoffschaumes weiter
erhöht und so eingestellt werden, daß eine kontinuierliche
Sauerstoffabgabe aus dem Schaum über den gesamten gewünschten
Zeitraum sichergestellt ist. Die hierfür geeigneten Schaum
stabilisatoren gehören zur Gruppe der Fettsäurealkanolamide.
Durch den Einsatz der genannten Tenside wird ein Sauerstoff
schaum erzeugt, der während der vorgesehenen Einwirkungszeit
langsam bricht und dabei unter sehr milden Bedingungen
kontinuierlich Sauerstoff abgibt. Hinzukommt, daß durch
Diffusionsvorgänge ständig Sauerstoff durch die dünnen
Schaummembranen austritt und damit auf die Kopfhaare ohne die
zusätzliche Verwendung einer besonderen Haube einwirken kann.
Gleichzeitig hat der erfindungsgemäße Schaum eine so große
Festigkeit, daß er nicht vom Kopf ablaufen kann.
Für eine einmalige Haarbehandlung werden im allgemeinen 50 bis
100 g Tensidlösung mit reinem Sauerstoff verschäumt. Hieraus
ergeben sich 2 bis 2,5 l Schaum, dessen Standzeit von der
vorgegebenen Tensidkonzentration und einer etwaigen Zugabe
eines Schaumstabilisators abhängig ist. Unmittelbar nach dem
Auftragen beginnt der Schaum langsam zu brechen und dabei den
Sauerstoff an das Haar abzugeben. Je nach Einstellung der
gewünschten Standzeit ist der Schaum nach 10 bis 60 Minuten
praktisch vollständig wieder zusammengefallen.
Der erfindungsgemäße Sauerstoffschaum kann vorteilhaft zur
dauerhaften Verformung von Haaren eingesetzt werden. Bei einem
derartigen Verfahren wird das Haar, nachdem man es in der
gewünschten Form aufgewickelt hat, mit einem an sich bekannten
Verformungsmittel behandelt, mit Wasser gespült und dann zur
oxidativen Nachbehandlung mit dem erfindungsgemäßen Sauer
stoffschaum haubenartig bedeckt, der dann 5-30 Minuten auf
das Haar einwirkt. Nach dem Abwickeln kann der Sauerstoff
schaum ein zweites Mal auf das Haar aufgetragen werden und
eine Nachbehandlung von wiederum 5-30 Minuten erfolgen.
Anschließend wird der Schaum mit Wasser gut ausgespült und das
Haar getrocknet. Durch die Behandlung mit dem erfindungs
gemäßen Sauerstoffschaum läßt sich eine Fixierung der
Dauerwelle erreichen, die der bisher üblichen Fixierung mit
Wasserstoffperoxid oder anderen Oxidationsmitteln entspricht.
Bei der oxidativen Haarfärbung wird der gewünschte Farbstoff
durch die Reaktion bestimmter Entwickler mit Kupplersubstanzen
in Gegenwart eines Oxidationsmittels erzeugt, das bisher
überwiegend Wasserstoffperoxid war. Als Entwicklersubstanzen
werden vorzugsweise 1,4-Diaminobenzol, 2,5-Diaminotoluol, 2,5-
Diaminophenylethanol, 4-Aminophenol und 4-Amino-3-methylphe
nol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, Tetra-aminopyrimidin, 4-
N,N′-bis(2-hydroxyethyl)amino-anilin und substituierte 4,5-
Diaminopyrazole eingesetzt. Übliche Kupplersubstanzen sind
Resorcin, 4-Chlorresorcin, Sesamol, 2-Methylresorcin, 3-
Aminophenol, 4-(2′-Hydroxyethyl)amino-1,2-methylen-dioxy
benzol und 2-Amino-4-(2′-hydroxyethylamino)-anisol. Weiterhin
kommen als Kupplersubstanzen auch noch 1-Naphthol, 4,6-
Dichlorresorcin, 2,4-Diamino-5-fluortoluol, 4-Amino-5-fluor-2-
hydroxytoluol, 4-Amino-2-hydroxy-5-methoxytoluol, 5-Amino-2-
methylphenol, 2,4-Diamino-phenoxyethanol, 4-Amino-2-hydroxy
phenoxyethanol, 3-Amino-2-methylphenol, 4-Hydroxy-1,2-
methylendioxybenzol, 4-Amino-1,2-methylendioxybenzol, 2,4-
Diamino-phenetol, 2,4-Diamino-5-methylphenetol, 4-Hydroxyindol
und 3,5-Diamino-2,6-dimeth-oxypyridin in Betracht. Zusätzlich
können auch mit sich selbst kuppelnde Farbvorstufen und direkt
auf das Haar aufziehende Farbstoffe enthalten sein. Die
Entwickler- und Kupplersubstanzen werden in den Haarfärbe
mitteln entweder als solche oder in Form ihrer physiologisch
unbedenklichen Salze mit anorganischen oder organischen Säuren
wie Chloriden, Sulfaten, Phosphaten, Azetaten, Lactaten oder
Zitraten eingesetzt. Die Kupplersubstanzen werden im all
gemeinen in etwa äquimolarer Menge, bezogen auf die verwende
ten Entwicklersubstanzen, eingesetzt. Der pH-Wert der
Färbemittel liegt vorzugsweise im Bereich von 6,0-11,5. Die
pH-Einstellung erfolgt im alkalischen Bereich, vor allem mit
Ammoniak, Monethanolamin, Triethanolamin Natriumhydroxid oder
Kaliumhydroxid und im sauren Bereich mit Phosphorsäure,
Essigsäure, Zitronensäure oder Weinsäure.
Weitere Einzelheiten
über die Zusammensetzung von Oxidationsfärbemitteln sind in
der DE-PS 40 05 008 offenbart.
Eine derartige Farbträgermasse wird nun in einer für die
Haarfärbung ausreichenden Menge gleichmäßig auf das gewaschene
oder trockene Haar aufgetragen. Das so vorbehandelte Haar wird
dann erfindungsgemäß mit dem unmittelbar vorher durch
Einblasen von komprimiertem Sauerstoff aus einem Druckbehälter
über ein Ventil in die Tensidlösung hergestellten Sauerstoff
schaum haubenartig bedeckt und einer Einwirkungszeit von 5
bis 60 Minuten unterworfen. Danach werden die Reste der
Farbträgermasse und des Schaumes aus gespült und die Haare dann
getrocknet. Es kann auch vorteilhaft sein, die Farbträgermasse
unmittelbar vor der Anwendung mit dem Sauerstoffschaum zu
vermischen und die Masse dann in einer Menge von 60 bis 200 g
auf die Haare aufzutragen.
Durch dieses Verfahren wird eine gleichmäßige Haarfärbung
erreicht, die den Ergebnissen der bisher üblichen oxidativen
Haarfärbeverfahren entspricht. Es hat jedoch den Vorteil, ohne
aggressive Oxidationsmittel und die aufwendige apparative
Ausrüstung auszukommen, die bisher für den Einsatz gasförmiger
Oxidationsmittel erforderlich war.
In der Praxis lassen sich die Vorteile, die mit der Anwendung
des erfindungsgemäßen Sauerstoffschaums verbunden sind, durch
kosmetische Kombinationspräparate eindrucksvoll nutzen, die
alle für den jeweiligen Anwendungszweck erforderlichen
Komponenten enthalten. Ein kosmetisches Kombinationspräparat
zur dauerhaften Verformung von Haaren enthält dann zweck
mäßigerweise als Komponente I eine zur Erzeugung einer
Dauerwelle geeignete, keratinreduzierende Zubereitung und als
Komponente II eine wäßrige Lösung eines Tensids, aus der
unmittelbar vor der Behandlung der erfindungsgemäße Sauer
stoffschaum hergestellt wird. Ein kosmetisches Kombinations
präparat, das zur oxidativen Färbung von Haaren eingesetzt
werden soll, enthält dagegen als Komponente I eine Farb
trägermasse bestehend aus einer Entwicklersubstanz-Kupplersub
stanz-Kombination in Form einer Flüssigkeit, eines Gels oder
einer Emulsion in einer zur Haarfärbung ausreichenden Menge
und als Komponente II eine zur Herstellung des Sauerstoff
schaumes vorgesehene wäßrige Lösung eines Tensids.
Vorteilhaft können bekannte Reaktionsbeschleuniger für die
Luftoxidation der Dauerwellösung, der Farbträgermasse oder der
Tensidlösung zugesetzt werden. Hierfür sind Aminonaphthole,
organische und anorganische Eisenverbindungen, Kobalt- oder
Platinverbindungen sowie zur Sauerstoffübertragung geeignete
Fermente in Mengen von 0,1-1,0 Gew.-% bereits eingesetzt
worden.
Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Zusammensetzung
derartiger kosmetischer Kombinationspräparate.
24,0 g Ammoniumthioglykolat (50%-ige wäßrige
Lösung)
2,0 g Ammoniumhydrogencarbonat
0,5 g Kokosfettsäuremonoethanolamid
1,0 g Isooctylphenol mit 10 Mol Ethylenoxid ethoxyliert
2,0 g Isopropanol
0,1 g Vinylpyrrolidon/Styrol-Mischpolymeri sat (Dispersion)
0,5 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid
0,4 g Parfümöl
69,5 g
2,0 g Ammoniumhydrogencarbonat
0,5 g Kokosfettsäuremonoethanolamid
1,0 g Isooctylphenol mit 10 Mol Ethylenoxid ethoxyliert
2,0 g Isopropanol
0,1 g Vinylpyrrolidon/Styrol-Mischpolymeri sat (Dispersion)
0,5 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid
0,4 g Parfümöl
69,5 g
Wasser
100,0 g
5 g Lauryläthersulfat (Natriumsalz)
50 g Wasser
50 g Wasser
12,0 g Erucasäure
15,0 g Nonylphenol oxethyliert mit 4 Mol Ethylenoxid
0,5 g p-Phenylendiamin
0,07 g Resorcin
5,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykolethersul fat, 28%-ige wäßrige Lösung
1,0 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatrium salz
25,0 g Ethanol
23,43 g Wasser
18,0 g
15,0 g Nonylphenol oxethyliert mit 4 Mol Ethylenoxid
0,5 g p-Phenylendiamin
0,07 g Resorcin
5,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykolethersul fat, 28%-ige wäßrige Lösung
1,0 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatrium salz
25,0 g Ethanol
23,43 g Wasser
18,0 g
Ammoniak, 25%ig
100,00 g
3,0 g Sulfobernsteinsäure-ethylester
47,0 g Wasser
47,0 g Wasser
Zur Herstellung einer Dauerwelle wird das paar zunächst
gewaschen und anschließend frottiert. Nach dem Aufwickeln auf
Haarwickler wird etwa 60 g Dauerwellösung von Beispiel 1
(Komponente I) aufgetragen und 20 Minuten auf das Haar
einwirken gelassen. Dann wird mit Wasser ausgespült, über
schüssige Feuchtigkeit abgetupft und ein durch Einblasen von
Sauerstoffgas in die Tensidlösung von Beispiel 1 (Komponente
II) hergestellter fester Schaum haubenartig auf das Haar und
alle Wickel gleichmäßig aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit
von 5 bis 10 Minuten wird abgewickelt und der Sauerstoffschaum
erneut auf das abgewickelte Haar aufgetragen. Nach einer
weiteren Einwirkzeit von 5 bis 10 Minuten werden die Haare
gründlich ausgespült. Die gewünschte Dauerwelle ist dabei
entstanden.
Zur Haarfärbung vermischt man vor dem Gebrauch 40 g der
Farbträgermasse (Komponente I von Beispiel 2) mit einem
Sauerstoffschaum, der durch Einblasen von reinem Sauerstoff
in 50 g Tensidlösung (Komponente II von Beispiel 2) hergestellt
worden ist, trägt das Gemisch auf mittelbraunes menschliches
Haar auf und läßt es 20 Minuten lang bei Raumtemperatur
einwirken. Danach wird das Haarfärbegemisch mit Wasser
ausgespült und das Haar getrocknet. Das so behandelte Haar ist
vom Ansatz bis zu den Haarspitzen gleichmäßig dunkelbraun
gefärbt. Das verwendete Mittel zur oxidativen Haarfärbung
dunkelt nach dem Vermischen der beiden Komponenten nur
geringfügig nach, riecht nur schwach nach Ammoniak und ist gut
hautverträglich.
Zur Haarfärbung werden 40 g der Farbträgermasse (Komponente I
von Beispiel 2) auf mittelbraunes menschliches Haar auf getra
gen. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 20 Minuten wird ein
Sauerstoffschaum, der durch Einblasen von reinem Sauerstoff
in 50 g Tensidlösung (Komponente II von Beispiel 2) hergestellt
worden ist, zusätzlich auf das Haar haubenartig aufgetragen
und mit der Farbträgermasse intensiv vermischt. Gegebenenfalls
kann die Farbträgermasse vor der Anwendung des Sauerstoff
schaumes auch erst ausgewaschen werden. Nach einer weiteren
Einwirkungszeit von 20 Minuten werden die Reste der Farb
trägermasse und des Sauerstoffschaumes mit Wasser her
ausgespült und das Haar getrocknet. Das so behandelte Haar ist
vom Ansatz bis in die Spitzen gleichmäßig dunkelbraun gefärbt.
Claims (13)
1. Sauerstoffschaum zur oxidativen Haarbehandlung, dadurch
gekennzeichnet, daß er durch das Aufschäumen einer Tensidlö
sung mit reinem Sauerstoff hergestellt ist und eine Standzeit
aufweist, die zur kontinuierlichen Abgabe des gebundenen
Sauerstoffs aus dem langsam brechenden Schaum während der
gesamten Behandlungszeit ausreicht.
2. Sauerstoffschaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er eine Standzeit von 5 bis 60 Minuten aufweist.
3. Sauerstoffschaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einer Tensidlösung hergestellt wird, die anio
nische, kationische, nicht-ionische oder Amphotenside in einer
Menge von 1 bis 10 Gew.-% enthält.
4. Sauerstoffschaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß reiner, komprimierter Sauerstoff aus einem Druckgefäß
entnommen und in feinster Verteilung in eine Tensidlösung
eingeblasen wird.
5. Sauerstoffschaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er mittels eines Druckbehältnisses hergestellt wird, in
dem sich die Tensidlösung und komprimiertes Sauerstoffgas
befinden.
6. Kosmetisches Kombinationspräparat zur dauerhaften
Verformung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Komponente I eine zur Erzeugung einer Dauerwelle geeignete,
keratinreduzierende Zubereitung und als Komponente II eine
wäßrige Lösung eines Tensids enthält, aus der unmittelbar vor
der Behandlung ein Sauerstoffschaum gemäß Anspruch 1 her
gestellt wird.
7. Kosmetisches Kombinationspräparat zur oxidativen Färbung
von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es als Komponente I
eine flüssige Farbträgermasse bestehend aus einer Entwickler
substanz-Kupplersubstanz-Kombination in einer zur Haarfärbung
ausreichenden Menge und als Komponente II eine wäßrige Lösung
eines Tensids enthält, aus der unmittelbar vor der Behandlung
ein Sauerstoffschaum gemäß Anspruch 1 hergestellt wird.
8. Kosmetisches Kombinationspräparat nach Ansprüchen 6 oder
7, dadurch gekennzeichnet, daß in jeweils einer der Komponen
ten zur Verformung oder zur oxidativen Färbung von Haaren ein
Reaktionsbeschleuniger für die Luftoxidation enthalten ist.
9. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei dem
man die Haare bevor oder nachdem man sie mittels Wickler in
die gewünschte Form gebracht hat, mit einem Verformungsmittel
behandelt, mit Wasser spült und oxidativ nachbehandelt,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur oxidativen Nachbehandlung
einen Sauerstoffschaum gemäß Anspruch 1 haubenartig auf die
Haare aufträgt und nach einer Einwirkzeit von 5 bis 30 Minuten
die Reste des Schaumes ausspült.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man nach einer ersten oxidativen Nachbehandlung die Wickler
entfernt, dann die abgewickelten Haare einer zweiten oxidati
ven Nachbehandlung mit einem Sauerstoffschaum einer Standzeit
von 5 bis 30 Minuten unterwirft und danach die Schaumreste
ausspült und das Haar trocknet.
11. Verfahren zum oxidativen Färben von Haaren, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine flüssige Farbträgermasse,
bestehend aus einer Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-
Kombination in einer für die Haarfärbung ausreichenden Menge
auf die Haare aufträgt, dann die Haare mit einem Sauerstoff
schaum gemäß Anspruch 1 haubenartig bedeckt und nach einer
Einwirkzeit von 5 bis 60 Minuten die Reste der Farbträgermasse
und des Schaumes ausspült und die Haare trocknet.
12. Verwendung eines Sauerstoffschaumes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man ihn zur oxidativen Fixierung
von Haaren einsetzt, die zuvor mit einem zur Dauerwellen
bildung geeigneten Verformungsmittel behandelt wurden.
13. Verwendung eines Sauerstoffschaumes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man ihn zum oxidativen Färben von
Haaren einsetzt, auf die zuvor eine flüssige Farbträgermasse
bestehend aus einer Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-
Kombination aufgetragen wurde.
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PCT/EP1997/003677 WO1998005295A1 (de) | 1996-08-07 | 1997-07-11 | Sauerstoffschaum zur oxidativen haarbehandlung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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1996
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1997
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