DE19630795A1 - Federspeicherzylinder, insbesondere für pneumatische Nutzfahrzeug-Bremsanlagen - Google Patents
Federspeicherzylinder, insbesondere für pneumatische Nutzfahrzeug-BremsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Federspeicherzylinder nach
der Gattung des Patentanspruchs 1.
Es ist schon ein derartiger Federspeicherzylinder mit einer
mechanischen Löseeinrichtung zur Anwendung in einer
pneumatischen Nutzfahrzeug-Bremsanlage bekannt (DE 24 58 404
B2). Die Löseeinrichtung hat den Zweck, bei fehlender
Druckluft in der Bremsanlage oder bei Ausfall der Druckluft
durch Undichtheit eine vom Federspeicherzylinder betätigte
Feststellbremse des Nutzfahrzeugs zu lösen. Dabei wird durch
Drehen der Schraubspindel der federbelastete Kolben des
Federspeicherzylinders in eine Stellung zurückgezogen, die
er in ordnungsgemäß funktionierendem Zustand durch Druck
luftbeaufschlagung im Fahrbetrieb einnimmt. Da bei der
bekannten Ausführungsform die Schraubspindel unabhängig vom
Betätigungszustand der Löseeinrichtung ihr axiale Stellung
im Federspeicherzylinder beibehält, ist nicht erkennbar, ob
der Kolben zurückgezogen oder die Löseeinrichtung in ihre
den Kolben freigebende Ausgangsstellung gebracht worden ist.
Der erfindungsgemäße Federspeicherzylinder mit dem
kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruchs 1 hat
demgegenüber den Vorteil, daß auf einfache Weise angezeigt
wird, ob die Löseeinrichtung betätigt ist oder sich in ihrer
Ausgangsstellung befindet. Hiermit wird die
Funktionssicherheit der Bremsanlage verbessert, da auf einen
Blick erkennbar ist, ob die Feststellbremse funktionsfähig
oder durch Zurückziehen des Kolbens unwirksam gemacht ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Patentanspruch 1 angegebenen Federspeicherzylinders möglich.
Die am Anspruch 2 gekennzeichnete Weiterbildung der
Erfindung ist von Vorteil, weil sie sowohl bei guten als
auch bei schlechten Sichtverhältnissen bzw. bei
Unmöglichkeit einer optischen Kontrolle den
Betätigungszustand der Löseeinrichtung erkennbar macht.
Mit der Maßnahme nach Anspruch 3 ist eine Fehlanzeige
ausgeschlossen, denn die mit der Anzeigeeinrichtung
wirkungsmäßig verbundene Mutter greift unmittelbar am Kolben
an, um diesen zurückzuziehen.
Mit den im Anspruch 4 angegebenen Merkmalen ist eine aus
wenigen Bauteilen bestehende, funktionssichere
Anzeigeeinrichtung geschaffen, welche ohne zusätzlichen
Bauraum im Federspeicherzylinder auskommt und dessen Gewicht
nicht nennenswert beeinflußt.
Die in den weiteren Unteransprüchen gekennzeichneten
Maßnahmen betreffen zweckmäßige und vorteilhafte
Formgebungen der Einzelteile der Anzeigeeinrichtung, welche
sich durch einfache Gestaltung, kostengünstige
Herstellbarkeit und leichte Montierbarkeit auszeichnen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen
Federspeicherzylinder mit einer mechanischen Löseeinrichtung
sowie eine Anzeigeeinrichtung für den Betätigungszustand der
Löseeinrichtung und Fig. 2 die Löse- und Anzeigeeinrichtung
im Schnitt in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
Ein in Fig. 1 dargestellter Federspeicherzylinder 10 ist
Teil eines pneumatischen Kombizylinders für Druck-
Bremsanlagen von Nutzfahrzeugen. Der Federspeicherzylinder
10 ist Bestandteil einer Feststellbremsanlage und dient der
Betätigung einer an der Hinterachse des Nutzfahrzeugs
angeordneten Reibungsbremse.
Der Federspeicherzylinder 10 hat einen Kolben 11, welcher in
einem Zylindergehäuse 12 einen Arbeitsraum 13 von einer
Federkammer 14 trennt. In der Federkammer befindet sich eine
Druckfeder 15, die einerseits am Kolben 11 und andererseits
an einem Boden 16 des Zylindergehäuses 12 abgestützt ist.
Mit dem Kolben 11 ist ein Rohr 17 gleichachsig verbunden.
Durch Druckeinsteuerung in den Arbeitsraum 13 ist der Kolben
11 mit dem Rohr 17 in die gezeichnete Stellung verschiebbar.
In dieser Stellung ist die Druckfeder 15 gespannt und das
Rohr 17 des Kolbens 11 ist in das Zylindergehäuse 12
zurückgezogen. Durch Minderung des Druckes im Arbeitsraum 13
vermag die Druckfeder 15 den Kolben 11 zu verschieben, so
daß das Rohr 17 aus dem Zylindergehäuse 12 hervortritt und
in bekannter Weise die Reibungsbremse betätigt.
Bei fehlender Druckluft ist es unter gewissen Umständen
erforderlich, die Reibungsbremse zu lösen. Zu diesem Zweck
besitzt der Federspeicherzylinder 10 eine mechanische
Löseeinrichtung 20, mit welcher der Kolben 11 und das Rohr
17 unter Spannung der Druckfeder 15 in die gezeichnete
Stellung zurückgezogen werden kann. Wesentliche Elemente der
Löseeinrichtung 20 sind eine Schraubspindel 21 und eine auf
diese geführte Mutter 22 (Fig. 2). Die Schraubspindel 21 ist
gleichachsig zum Kolben 11 angeordnet. Sie ist drehbar
jedoch unverschiebbar in einer fest mit dem Boden 16
verbundenen Lagerbuchse 23 gelagert. Die Schraubspindel 21
durchgreift den Boden 16 des Zylindergehäuses 12 mit einem
Spindelkopf 24, welcher zum Angriff eines nicht
dargestellten Drehwerkzeugs ausgebildet ist. Der außerhalb
des Zylindergehäuses 12 gelegene Spindelkopf 24 ist mit
einer abnehmbaren Schutzkappe 25 abgedeckt.
Die Schraubspindel 21 ragt gleichachsig in das Rohr 17 des
Kolbens 11 hinein. Wie erwähnt steht die Schraubspindel 21
mit der Mutter 22 in Eingriff. Diese wiederum ist auf nicht
sichtbare Weise unrund ausgebildet. Entsprechend dieser
Formgebung der Mutter 22 ist der Innenquerschnitt des Rohres
17 korrespondierend gestaltet. Es besteht also ein
Formschluß zwischen der Mutter 22 und dem Rohr 17
dahingehend, daß durch Drehen der Schraubspindel 21 die
Mutter 22 im Rohr längsverschiebbar, jedoch unverdrehbar
geführt ist.
Wie gezeichnet nimmt die Mutter 22 ihre spindelkopfferne
Endstellung ein, in welcher sie an einem Anschlag 28 der
Schraubspindel 21 abgestützt ist. In dieser Endstellung ist
der volle Hub des Kolbens 11 gegeben. Für das Lösen der
Feststellbremse ist die Mutter 22 durch Drehen der
Schraubspindel 21 in Richtung auf den Spindelkopf 24
bewegbar. Die Mutter greift während dieser Bewegung an einer
Anschlagfläche 29 des Kolbens 11 an und zieht diesen unter
gleichzeitigem Spannen der Druckfeder 15 in die in Fig. 1
gezeichnete Stellung zurück. Die dem Federspeicherzylinder
10 zugeordnete Reibungsbremse wird hierdurch freigegeben.
Für die Erkennung des Betätigungszustandes der
Löseeinrichtung 20 ist der Federspeicherzylinder 10 mit
einer Anzeigeeinrichtung 32 ausgestattet. Diese wird in
Abhängigkeit von der Stellung der Mutter 22 betätigt. Die
Anzeigeeinrichtung 32 hat folgenden Aufbau:
Die Schraubspindel 21 weist eine durchgehende Längsbohrung 33 auf, welche im Bereich der Lagerbuchse 23 und des Spindelkopfes 24 einen größeren Durchmesser hat als im übrigen Teil der Schraubspindel. In der Längsbohrung 33 sind ein als Rundstab ausgebildeter Stößel 34, eine Druckfeder 35 und ein Signalkörper 36 aufgenommen. Der Signalkörper 36 befindet sich innerhalb des Spindelkopfes 24, die Druckfeder 35 im Bereich der Lagerbuchse 23, während sich der Stößel 34 von dem Signalkörper ausgehend über die Schraubspindel 21 um ein gewisses Maß hinaus erstreckt. Spindelkopfabgewandt weist der Stößel 34 einen mit der Mutter 22 oder mit dem spindelkopffernen Ende der Schraubspindel 21 zusammenwirkenden Anschlag 37 in Form einer Scheibe auf. Diese ist gegen das freie Ende des Stößels 34 hin durch ein Sicherungselement 38 gehalten, welches in einem Einstich 39 im Stößel 34 aufgenommen ist. Für den Angriff am Anschlag 37 ist die Mutter 22 mit einem in ihrer spindelkopffernen Endstellung über die Schraubspindel 21 hinausgreifenden Bund 40 versehen.
Die Schraubspindel 21 weist eine durchgehende Längsbohrung 33 auf, welche im Bereich der Lagerbuchse 23 und des Spindelkopfes 24 einen größeren Durchmesser hat als im übrigen Teil der Schraubspindel. In der Längsbohrung 33 sind ein als Rundstab ausgebildeter Stößel 34, eine Druckfeder 35 und ein Signalkörper 36 aufgenommen. Der Signalkörper 36 befindet sich innerhalb des Spindelkopfes 24, die Druckfeder 35 im Bereich der Lagerbuchse 23, während sich der Stößel 34 von dem Signalkörper ausgehend über die Schraubspindel 21 um ein gewisses Maß hinaus erstreckt. Spindelkopfabgewandt weist der Stößel 34 einen mit der Mutter 22 oder mit dem spindelkopffernen Ende der Schraubspindel 21 zusammenwirkenden Anschlag 37 in Form einer Scheibe auf. Diese ist gegen das freie Ende des Stößels 34 hin durch ein Sicherungselement 38 gehalten, welches in einem Einstich 39 im Stößel 34 aufgenommen ist. Für den Angriff am Anschlag 37 ist die Mutter 22 mit einem in ihrer spindelkopffernen Endstellung über die Schraubspindel 21 hinausgreifenden Bund 40 versehen.
Der spindelkopfseitig passend in der Längsbohrung 33
aufgenommene Signalkörper 36 ist ein in einer Signalfarbe
eingefärbter Kunststoffbolzen, welcher umfangsseitig einen
Dichtungsring 43 trägt, um das Eindringen von Schmutz in die
Längsbohrung 33 zu verhindern. Der Signalkörper 36 ist
formschlüssig mit dem Stößel 34 verbunden. Die
Formschlußverbindung hat einen durch einen Einstich 44
begrenzten Bund 45 des Stößels 34, mit dem dieser in eine
passend ausgebildete Ausnehmung 46 des Signalkörpers 36
eingreift. Dieser besitzt einen größeren Querschnitt als der
Stößel 34 und weist daher eine Angriffsfläche 47 für die
Druckfeder 35 auf, welche auf den Stößel 34 aufgesteckt und
signalkörperabgewandt an einer Stufe 48 der Längsbohrung 33
in der Schraubspindel 21 mit Vorspannung abgestützt ist. Der
Stößel 34 steht also unter der Wirkung einer Federkraft,
welche ihn in Richtung auf den Spindelkopf 24 zu verschieben
sucht. Die Federkraft der Druckfeder 35 bewirkt daher, wie
gezeichnet, den Angriff des Anschlages 37 an der Mutter 22.
In der gezeichneten Stellung der Löseeinrichtung 20, in
welcher diese nicht betätigt ist, befindet sich der
Signalkörper 36 innerhalb des Spindelkopfs 24. Wird dagegen
die Löseeinrichtung 20 nach Abnehmen der Schutzkappe 25
betätigt, um den Kolben 11 durch Längsverschieben der Mutter
22 in Richtung auf den Spindelkopf 24 zurückzuziehen,
bewirkt die Federkraft der Druckfeder 35, daß der Anschlag
37 bis zum Angriff an der Schraubspindel 21 folgt. Die damit
einhergehende Längsbewegung des Stößels 34 führt zum
Hervortreten des Signalkörpers 36 aus dem Spindelkopf 24,
und zwar um das gleiche Maß, um das der Anschlag 37 gegen
die Schraubspindel 21 bewegt wird. Durch das Heraustreten
des Signalkörpers 36 aus dem Spindelkopf 24 wird also
deutlich erkennbar, daß sich die Mutter 22 nicht in ihrer
spindelkopffernen Endstellung befindet, die Löseeinrichtung
20 daher betätigt ist. Darüberhinaus stellt das Hervortreten
des Signalkörpers 36 bei schlechten oder fehlenden
Sichtverhältnissen auch sicher, daß der Betätigungszustand
der Löseeinrichtung 20 fühlbar ist. Ferner verhindert der
nervorgetretene Signalkörper 36 bei nicht in ihre
spindelkopfferne Endstellung zurückgeführter Mutter 22 ein
Aufstecken der Schutzkappe 25 auf die Lagerbuchse 23.
Claims (11)
1. Federspeicherzylinder (10), insbesondere für pneumatische
Nutzfahrzeug-Bremsanlagen, mit einer mechanischen
Löseeinrichtung (20), bestehend aus einer drehbar, jedoch
unverschiebbar an einem Boden (16) des Zylinders (10)
gelagerten Schraubspindel (21), welche den Boden (16) mit
einem Spindelkopf (24) für den Angriff eines Drehwerkzeuges
durchgreift, und einer auf der Schraubspindel (21)
geführten, für den Angriff an einem federbelasteten Kolben
(11) bestimmten Mutter (22), welche in einem mit dem Kolben
(11) verbundenen Rohr (17) längsverschiebbar, jedoch
unverdrehbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß am
Federspeicherzylinder (10) eine Anzeigeeinrichtung (32) für
den Betätigungszustand der Löseeinrichtung (20) vorgesehen
ist.
2. Federspeicherzylinder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung (32) sowohl
optisch als auch taktil wirksam ist.
3. Federspeicherzylinder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung (32) in
Abhängigkeit von der Stellung der Mutter (22) betätigt ist.
4. Federspeicherzylinder nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- - die Schraubspindel (21) weist eine durchgehende Längsbohrung (33) auf,
- - in der Längsbohrung (33) ist ein Stößel (34) längsverschiebbar aufgenommen,
- - spindelkopfseitig ist der Stößel (34) mit einem Signalkörper (36) versehen,
- - spindelkopfabgewandt weist der Stößel (34) einen Anschlag (37) für den Angriff an der Mutter (22) oder am Ende der Schraubspindel (21) auf,
- - der Stößel (34) steht unter der Wirkung einer Federkraft, aufgrund der er in Richtung auf den Spindelkopf (24) verschiebbar ist,
- - in der spindelkopffernen Endstellung der Mutter (22) ist der Signalkörper (36) des Stößels (34) in dem Spindelkopf (24) aufgenommen,
- - bei aus der spindelkopffernen Endstellung längsverschobener Mutter (22) ist der Signalkörper (36) des Stößels (34) durch Federkraft aus dem Spindelkopf (24) hervorgetreten.
5. Federspeicherzylinder nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalkörper (36) ein signalfarben
eingefärbter Kunststoffbolzen ist, welcher gleichachsig zum
Stößel (34) in der Längsbohrung (33) der Schraubspindel (21)
aufgenommen ist.
6. Federspeicherzylinder nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalkörper (36) umfangsseitig
gegen die Schraubspindel (21) abgedichtet ist.
7. Federspeicherzylinder nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalkörper (36) formschlüssig mit
dem Stößel (34) verbunden ist.
8. Federspeicherzylinder nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalkörper (36) einen größeren
Querschnitt als der Stößel (34) hat und eine Angriffsfläche
(47) für eine Druckfeder (35) aufweist, welche auf den
Stößel (34) aufgesteckt und signalkörperabgewandt an einer
Stufe (48) der Längsbohrung (33) in der Schraubspindel (21)
mit Vorspannung abgestützt ist.
9. Federspeicherzylinder nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mutter (22) in ihrer
spindelkopffernen Endstellung über das Ende der
Schraubspindel (21) hinausgreift.
10. Federspeicherzylinder nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschlag (37) eine auf den Stößel
(34) aufgesteckte, axial wenigstens einseitig gesicherte
Scheibe ist.
11. Federspeicherzylinder nach Anspruch 7 und 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stößel (34) als Rundstab mit
Einstichen (39, 44) für die Aufnahme eines den Anschlag (37)
sichernden Sicherungselements (38) und für die Verbindung
mit dem Signalkörper (36) ausgebildet ist.
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