DE19630568C1 - Verfahren zur Kühlung von verschmutzten Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren zur Kühlung von verschmutzten FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung von
verschmutzten Flüssigkeiten in einer Kältemaschine, die
mit einem drucklosen Wärmeaustauscher versehen ist, bei
indirekter Kühlung mit einer Kühlflüssigkeit, und einen
Wärmetauscher für eine Kältemaschine zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Kältemaschinen zur Kühlung von Wasser verwenden bisher
meist verdampfendes Kältemittel, das bei Wärmeentzug aus
dem zu kühlenden Wasser in einem Wärmetauscher, dem Ver
dampfer, eine Änderung in der Phase von flüssig zu gas
förmig durchläuft. Derartige Verdampfer werden üblicher
weise als Rohrbündelapparate oder Plattenwärmetauscher
realisiert.
Bei verschmutztem Wasser besteht allerdings die Gefahr,
daß diese Verdampfer wasserseitig durch Ablagerungen
(dem sogenannten Fouling) und Sedimentationen in ihrer
Funktion beeinträchtigt werden.
Verschmutztes Wasser tritt z. B. bei der Kühlung von un
terirdischen Bergwerken und dergleichen auf. Die physi
kalisch, chemisch und biologisch verursachten Ablagerun
gen führen dabei dazu, daß die für den Wärmeübergang re
levanten Flächen nicht mehr so gut die Wärme leiten, da
zusätliche Wärmeleit- und Wärmeübergangswiderstände zu
gefügt sind, oder daß Wasserräume durch Ablagerung ver
kleinert werden und letztendlich den Wärmeaustauscher
verstopfen. Das Kältemittel wird dabei außen auf die
Wärmetauscher aufgebracht, was ökologische Probleme mit
leichter entweichendem Kältemittel mit sich bringt.
Bisher werden verschmutzte Wärmetauscher chemisch oder
physikalisch behandelt, indem sie mit Reinigungsflüssig
keit (ggf. in Rückrichtung) gespült werden (oft auch
"gesäuert" werden) oder indem man auf mechanischem Wege
nach einem Öffnen der Wärmetauscher durch Abkratzen oder
automatische Wischsysteme ggf. mit zusätzlichen Schleif-
und Poliermitteln die Verunreinigungen "abkratzt". In
all diesen Fällen sind die Naßnahmen aufwendig und lä
stig und sind insbesondere kostenintensiv, weil die Käl
teanlage während dieser Zeit stillsteht und ggf. und für Er
satz gesorgt sein muß. Weiter müssen Verdampfer "kälte
mittelfest" sein, also aus aufwendigen Werkstoffen völ
lig dicht sein.
Konventionelle Plattenkühler können Wasser abkühlen und
in bestimmten Fällen auch Wasser gefrieren. Das sich
bildende Eis kann durch mechanische oder thermische Me
thoden von der Platte entfernt werden. Durch den Druck
des verdampfenden Kältemittels ist es notwendig, die
Platten mechanisch so auszuführen, daß sie die erforder
liche Druckfestigkeit aufweisen, um Unfälle auszuschlie
ßen und zu verhindern, daß Kühlmittel austritt.
Die Druckfestigkeit bedingt, daß bei den üblich verwen
deten Kältemitteln große, den Wärmeübergang reduzierende
Wandstärken und zweckmäßige Verbindungstechniken ver
wandt werden um betriebs- und unfallsicher auszuführen.
Große Wandstärken bedeuten allerdings auch, daß die Ef
fizienz des Wärmetauschers durch Wärmeleitwiderstände
reduziert wird, und letzlich eine höhere Energieaufnahme
der Kältemaschine die Folge ist. Gleichzeitig sind die
Kosten für die Plattenverdampfer und deren notwendige
Peripherie hoch und üblicherweise verwendete Werkstoffe,
wie Edelstahl, Aluminium oder Titan sind nur schwer und
somit kostenintensiv zu verarbeiten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Käl
temaschine zu schaffen, bei der die Druckprobleme und
Probleme mit der Verschmutzung und Ablagerung nicht oder
nur in geringerem Maße auftreten oder Verschmutzungen
einfach zu beseitigen sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale
des Verfahrens nach Anspruch 1 sowie der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 3 gelöst.
Durch die Verwendung von besprühten (oder auch beriesel
ten) Oberflächen, deren rückseitige Übertragungsflächen
mit einem Kühlmittel (Kühlsole) gekühlt werden, können
glatte und leicht zu reinigende und schon daher wenig
verschmutzende Oberflächen verwendet werden, die auf
grund des drucklosen Betriebs auch ggf. während des Be
triebs gereinigt werden können. Dabei hat ein Sprühvor
gang vor einem reinen "Rieseln" bedeutende Vorteile hin
sichtlich des Wärmeübergangs.
Durch die Verwendung einfacher geometrischer leicht zu
reinigender offener Körper wird der Wärmeaustauscher
derart ausgebildet, daß geringe Wandstärken und ein
druckloser Betrieb mit einer Kühlsole möglich sind. An
stelle eines Kältemittels wird erfindungsgemäß nur eine
Kühlsole verwendet, die unabhängig von einer
Temperatur-/Druckrelation mit atmosphärischem oder einem
frei wählbaren Druck eingesetzt werden kann. Daher können
die Wandstärken der Körper frei gewählt
und diese zweckmäßigerweise so gering wie möglich
gehalten werden. Dadurch ergibt sich ein gegenüber
druckfest zu bauenden Wandungen erheblich geringerer
Wärmeleitwiderstand.
Das (verschmutzte) Wasser wird auf der wasserseitigen
Oberfläche durch intensive Berieselung oder durch Be
sprühen mit Sprühdüsen aufgebracht. Ablagerungen können
sich entweder nicht bilden oder sind mit ggf. entspre
chender Konfiguration der Sprühdüsen einfach zu entfer
nen. Durch die gerade bei dünnen Wärmetauscherflächen
gegebene mechanische Flexibilität kommt es während des
Betriebs zu leichten Schwingungen der Flächen, die dazu
führen, daß anhaftende Schmutzbeläge (oder auch Eis) ab
einer gewissen Größe und Stärke abplatzen.
Zudem sorgt das Besprühen dafür, daß hohe Turbulenzen
und Geschwindigkeiten ein Festsetzen von Partikeln stark
behindern oder sogar unmöglich machen. Damit wird die
Reinigung entweder völlig überflüssig oder zumindest nur
in wesentlich verlängerten Abständen nötig. Die benötig
te Solemenge kann minimiert werden. Das Besprühen erhöht
zudem den Wärmeübergangswert erheblich.
Die andere, der wasserseitigen Oberfläche entgegenge
setzte Innenseite wird mit einer Kühlsole beaufschlagt,
die mit einer - üblicherweise als Solekühlsatz
bezeichneten - preiswerten Kältemaschine auf eine Tempe
ratur gebracht wird, die es erlaubt, das zu kühlende
Wasser leistungs- und temperaturmäßig auf den erforder
lichen Zustand zu bringen. Die Sole kann dabei entweder
als Flüssigkeit berieseln oder ebenfalls durch Sprühdü
sen an die Wand gespritzt werden. Diese Möglichkeit er
laubt es, auch die Soleseite drucklos auszuführen und
gleichzeitig mit einer geringeren Solemenge die Kältema
schine betreiben zu können.
Durch Bau einfacher z. B. im wesentlichen zylindrischer
Körper (runden, ovalen oder auch eckigen Querschnitts)
können selbsttragende Strukturen gebildet werden, die
vorzugsweise mit sich spritzwasserabweisend überlappenden
Deckeln versehen sind. Auf diese Weise können die Kälte
maschinen in Vertikalrichtung bis zu größeren Höhen ge
baut werden, was ansonsten bisher durch die sich erge
benden Flüssigkeitssäulen und den bei verdampfendem Käl
temittel resultierenden Siedeverzug konstruktive und en
ergetische Nachteile hatte.
Als Dichtung kann aber auch eine pneumatische oder hy
draulische Dichtung (engl. grommet) z. B. ein luftgefüll
ter Schlauch oder ein mit einem sonstigen Fluid gefüllte
Wulst zwischen die "Wand" und ihre jeweiligen Befestigun
gen eingebracht werden. Sie erlauben bei einem Druckab
lassen eine einfache Inspektion und Reinigung und Stabi
lisieren die Halterung gleichzeitig gegen Vibration.
Der Wärmeaustausch zwischen Kühlsole und Wasser kann so
mit auf einfache und preiswerte Weise und mit geringeren
Wandstärken erfolgen. Es ist aber auch denkbar, ein Wär
metauscherarrangement auf der warmen Seite eines Kälte
prozesses bei der Kondensatorkühlung einzusetzen.
Die Erfindung wird
aus nachfolgender Beschreibung anhand eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine einfache Ausführung der Erfindung in
einem ersten Ausführungsbeispiel, und
Fig. 2 einen Sprühkühler in einer Ausführung nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, und
Fig. 3 einen Sprühkühler mit zylindrigen Körpern in
einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung.
Die in der Fig. 1 dargestellte Kältemaschine erlaubt es,
den Wärmeaustausch zwischen Kühlsole und Wasser auf ein
fache und preiswerte Weise bei geringen Wandstärken und
somit geringen Herstellungs- und Transportkosten der
Vorrichtung erfolgen zu lassen.
Ein Solekühlsatz 1 dient dazu, die Sole auf die erfor
derliche Temperatur abzukühlen und damit die Wasserküh
lung beginnen zu lassen.
Mit einer Solepumpe 2 wird die Sole zu Düsenstöcken 3
gefördert, die mit Sprühdüsen 20 ausgestattet sind, wo
bei ein sich durch Versprühen bildender Sole-Sprühkegel
sich gleichförmig auf eine Wand 22 auflegt und diese
Wand abkühlt. Die erwärmte Sole wird dann über einen
Solesumpf 24 über eine Leitung 5 abgezogen und tritt un
vermischt mit dem abzukühlenden Wasser wieder über eine
Solepumpe 6 dem Solekühlsatz bei.
Das abzukühlende Wasser hingegen wird bei dem Einlaß 7
eintreten und an wasserseitige Düsenstöcke 8 geleitet,
deren Sprühkegel 9 die mit Sole gekühlte Wand beauf
schlagt, so daß das Wasser an der gekühlten Wandung ab
kühlt. Ggf. kann dieser Solesprühkegel drehbar zwischen
den ebenen Wänden ausgeführt sein, um eine gleichmäßige
Beaufschlagung zu gewährleisten.
Über einen Wassersumpf 26 wird das abgekühlte Wasser 10
abgezogen und über eine Sammelleitung 11 dem Kältever
braucher zugeführt.
Soleseitig ist eine Abdichtung sinnvoll, aber nicht in
jedem Fall notwendig. Sofern die Sole preiswert, ungif
tig und umweltunschädlich ist, wäre einem geringfügigen
Übertritt von Sole ins Wasser prinzipiell nichts entge
genzusetzen. Die Sole muß nur in geeigneten Zeiträumen
überprüft und ggf. neu eingestellt werden. Im allgemei
nen wird man aber Sorge dafür tragen, daß die Sole so
wenig wie möglich mit Wasser kontaminiert wird, weshalb
einfache Barrieren sinnvoll sind. Diese können sowohl
form- als auch kraftschlüssig ausgeführt werden, wie
dies beispielsweise in der Fig. 2 dargestellt ist.
In der Fig. 2 ist dabei weiter dargestellt, wie ein Be
rieselungskühler in einer Ausführung mit durch Platten
abgeschlossenen Räumen aufgebaut sein kann. Hierbei
tritt die Sole an der Einmündestelle 31 über eine Ver
teilleitung in einen durch zwei Platten abgeschlossenen
Raum ein, ebenso das zu kühlende Wasser an der Stelle
32. Über Düsenstöcke 33 und Sprühdüsen 34 werden die
Wandungen 35 soleseitig gekühlt und wasserseitig er
wärmt. Die Wandung 36 ist dabei der Abschluß zur Umge
bung und nimmt am Wärmeaustausch nicht teil. Sie kann
daher (ggf. beidseitig) wärmegedämmt werden.
Die von dem Sprühkegel 37 eingebrachten Fluide (in Fig. 2
Wasser) laufen an der Wand ab. Soleseitig ist es sinn
voll, z. B. Abtropfbleche 38 anzusetzen, damit die Sole
z. B. in eine Solevorlage 39 ablaufen kann. Jeder solebe
aufschlagte Zwischenraum hat z. B. einen solchen Abtrop
feinbau und eine Solewanne. Die Wände können über form
schlüssige Träger 40 in einer Wanne 41 aufgeständert und
gehalten werden.
In der Fig. 2 stehen die Solevorlagen 39 in einem Was
sersumpf, welcher durch die Wanne 41 gebildet wird.
Durch die Art der konstruktiven Gestaltung bleibt die
erwünschte Trennung von Sole und Wasser erhalten. Die
erwärmte Sole wird über Leitungen 42 abgezogen und über
Sammelleitungen 45 abgeführt. Das Wasser wird mittels
einer eigenen Leitung 43 ebenfalls abgezogen. Die seit
liche Abdeckung (Spritzschutz) ist nicht dargestellt. Es
empfiehlt sich aber ein derartiger wärmegedämmter Ab
schluß.
Die Plattenkonfiguration gemäß Abb. 2 kann auf der Ober
seite weiter z. B. durch ein sog. "Labyrinth" abge
schlossen werden. Dies kann beispielsweise durch Blech
abdeckungen 44 geschehen, die sich überdecken und ein
Verspritzen nach außen unterbinden und Kondensation oder
Verdunstung verhindern. Der kleine so entstehende Spalt
sichert die Drucklosigkeit der Installation.
Als Wärmetauscher kann ein Platten- oder Zylinderarran
gement gewählt werden, wie dies beispielsweise in Abb. 3
dargestellt ist. Die zylindrischen Behälter 48 werden
dabei durch gezielte Belüftungsöffnungen zum Beispiel
unterhalb der Deckel drucklos gehalten.
Nicht dargestellt sind die pneumatischen oder hydrauli
schen Dichtungen, die sog. "grommets" fluidgefüllte Wül
ste zwischen den Zylinder"wänden" und ihre jeweiligen Be
festigungen, den Sümpfen vorgesehen werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Kühlung von verschmutzten Flüssigkei
ten in einer Kältemaschine, mit einem drucklosen Wärme
austauscher und indirekter Kühlung mit einer Kühlsole,
dadurch gekennzeichnet, daß Wände in druckloser Umge
bung einseitig mit der verschmutzten Flüssigkeit be
sprüht werden, wobei die rückseitigen Übertragungsflä
chen der Wände mit einer Kühlsole aus einem einphasigen
Fluid auf eine gewünschte Temperatur abgekühlt werden
und die verschmutzte Flüssigkeit wie auch die Kühlsole
jeweils durch Sprühdüsen (20) auf die jeweiligen Ober
flächen aufgesprüht und in entsprechenden Sümpfen auf
gefangen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwände der als selbsttragende Zylinder (48)
ausgebildeten Wände mit Kühlsole aus Düsenstöcken be
sprüht werden, wobei die Sole in einem separaten Sumpf
zur erneuten Abkühlung durch einen Solekühlsatz geführt
wird.
3. Wärmetauscher für das Verfahren nach Anspruch 1 oder
2, gekennzeichnet durch mehrteilige, sich überlappend
angeordnete Deckel.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
eine Mehrzahl von stehend angeordneten Zylindern, wobei
die diesen zugeordnete Sprühdüsen einen mehrere Zylin
der erreichende Sprühnebel erzeugen.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Mehrzahl von Zylindern vertikal übereinan
der angeordnet sind.
6. Wärmetauscher nach einem der vorangehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch fluidbefüllbare Dichtungen an
der bzw. den (Zylinder-)Wänden.
7. Wärmetauscher nach einem der vorangehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch als Reinigungsdüsen zur Abga
be eines Hochdruck-Wasserstrahls ausgelegte Düsen.
8. Wärmetauscher nach einem der vorangehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch zur Reinigung ausgelegte
Dampfdüsen.
9. Wärmetauscher nach einem der vorangehenden Ansprü
che, bei dem im Betrieb mit Eisbildung ein Sprühstrahl
zur Abtrennung sich bildenden Eises ausgelegt ist.
10. Verfahren zur Kühlung von verschmutzten Flüssigkei
ten in einer Kältemaschine, mit einem drucklosen Wärme
austauscher und indirekter Kühlung mit einer Kühlsole,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines Wärmetau
schers nach einem der Ansprüche 2 bis 9 auf der warmen
Seite des Kälteprozesses.
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