DE19630567C2 - Crashsicheres Schneckengetriebe - Google Patents
Crashsicheres SchneckengetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schneckengetriebe nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1, insbesondere für Verstelleinrich
tungen in Kraftfahrzeugsitzen wie Sitzlängsverstellungen,
Sitzlehnenverstellungen oder Sitzhöhenverstellungen.
Schneckenrad-Getriebe werden zur Kraftübertragung zwischen
Maschinenelementen mit rechtwinklig gekreuzten Drehachsen
verwendet. Im Bereich der Kraftfahrzeugsitztechnik finden
sie insbesondere Anwendung bei Sitzlängsverstellungen,
Sitzlehnenverstellungen, Sitzhöhenverstellungen sowie
Sitzkissenverstellungen. Entsprechende Schneckengetriebe
weisen üblicherweise eine mit einer Antriebseinheit gekop
pelte Schnecke und eine von der Schnecke angetriebene Gegen
verzahnung auf, bei der es sich meist um ein in einem
Gehäuse gelagertes Schneckenrad oder um einen Zahnsegmenthe
bel handelt.
In Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugsitzen eingesetzte
Schneckengetriebe müssen aus Sicherheitsgründen derart
ausgebildet sein, daß sie auch große, im Crashfall auftre
tende Kräfte ohne Zahnbruch aushalten. Der
Gesamtquerschnitt des tragenden Materials der Verzahnung
muß die Crashkräfte sicher aushalten können.
Besonders verbreitet sind Zylinder-Schneckengetriebe mit
einer zylindrischen Schnecke. Bei Zylinder-Schneckengetrie
ben stehen naturgemäß nur wenige Zähne der Schneckenverzah
nung mit der Gegenverzahnung eines drehbar gelagerten
Zahnsegments in Eingriff. Um eine Crashsicherheit zu gewähr
leisten, muß der Modul der Schneckenverzahnung daher rela
tiv groß gewählt sein, so daß ein Zahnbruch im Crashfall
ausgeschlossen ist.
Ein großer Zahnmodul geht jedoch mit einem großen Zahnab
stand einher, so daß derartige Schneckengetriebe nur eine
relativ kleine Übersetzung zur Verfügung stellen können.
Zum Erreichen einer bestimmten Gesamtübersetzung, etwa um
eine langsame Bewegung des zu bewegenden Teils bei schnel
ler Drehzahl des Antriebsmotors zu erzielen, muß daher eine
zusätzliche Getriebestufe eingesetzt werden. Dies erhöht
die Komplexität und Anfälligkeit des Getriebes und erzeugt
zusätzliche Kosten.
In der DE 79 06 438 U1 ist ein gattungsgemäßes Schneckenge
triebe beschrieben, bei dem durch eine nachgiebige Achslage
rung einer Gegenverzahnung und in Kombination mit Eingriffs
bereichen von Schneckenrad und Schneckengetriebe gegenüber
liegenden Stützflächen die Crashsicherheit des Getriebes ge
währleistet wird. Dabei sind die entsprechenden Stützflä
chen in geringem Abstand gegenüber den Eingriffsbereichen
angeordnet und dem Schneckenrad bzw. dem Schneckengetriebe
nachgeformt. Bei einer crashbedingten Belastung des Ein
griffsbereiches werden durch die Verschiebung des Schnecken
rades an die Stützfläche und die Abformung der Verzahnung
in die Stützfläche die großen Momente aufgenommen und
verhindert, dass sich die Gegenverzahnung aus dem Eingriffs
bereich bewegt. Dasselbe gilt für den dem Eingriffsbereich
des Schneckengetriebes gegenüberliegenden Stützabschnitt.
Nachteilig an einer solchen Einrichtung ist, dass die im
Crashfall auf die Zähne auftretenden Kräfte nicht vermin
dert werden, da sich der Eingriffsbereich nicht vergrößert.
Der Zahnmodul muss auch in diesem Fall entsprechend groß
gewählt werden.
Alternativ zur Verwendung von Zylinder-Schneckengetrieben
ist es bekannt, Globoid-Schneckengetriebe mit einer Glo
boidschnecke einzusetzen. Der Eingriffsbereich zwischen
der Schneckenverzahnung und der Gegenverzahnung ist dabei
im Vergleich zu einem Zylinder-Schneckengetriebe aufgrund
der gewölbten Mantelfläche der Globoidschnecke vergrößert.
Es stehen mehr tragende Zähne in Eingriff, so daß der Modul
der Verzahnung bei gleicher Crashsicherheit kleiner gewählt
werden kann.
In der DE 26 03 597 C2 ist ein Globoid-Schneckengetriebe
und, zur Vergrößerung der Momentübertragung, die Verwendung
eines Globoid-Schneckenrades als Gegenverzahnung beschrie
be. Durch eine spezielle Formgebung der Zahnflanken von
Globoid-Schneckenrad und Windungsflanken des Globoid-Schnec
kengetriebes wird die Übertragungsfläche zwischen Globoid-
-Schneckengetriebe und Globoid-Schneckenrad vergrößert.
Außerdem werden die Radien der Kopfkreise, das sind die die
freien Zahnkopfenden der Schnecke in axialer Richtung
verbindenden Kopflinien, von Globoid-Schneckenverzahnung
und Gegenverzahnung gleich groß gewählt, so dass sich
wiederum eine größere Übertragungsfläche für die Momente
ergibt.
Eine dem Globoid-Schneckengetriebe nachempfundene Lösung zur
Übertragung und deswegen auch zur Aufnahme großer Momente
bei einem Schneckengetriebe mit einem kleinen Modul, die
aber eine einfachere Herstellung der Verzahnung und Gegen
verzahnung ermöglicht, ist in der US 46 30 497 beschrie
ben. Hier ist das Schneckengewinde in einen zylindersym
metrischen und zwei, um den zylindersymmetrischen Bereich
symmetrisch angeordnete konische Bereiche mit spitz zulau
fenden Windungen aufgeteilt. Die Verzahnung des Schneckenra
des hat wie beim Globoid-Schneckengetriebe einen größeren
Eingriffsbereich. Demzufolge ist auch die Übertragung
größerer Momente möglich.
Die DE-PS 828 940 beschreibt, bei einem Schneckengetriebe
statt eines Schneckenrades einen Zahnsegmenthebel zu verwen
den.
Globoid-Schneckengetriebe und das in der US 46 30 497
beschriebene Schneckengetriebe weisen jedoch den Nachteil
auf, daß sie nur sehr kleine Toleranzen des Eingriffs
zwischen der Schneckenverzahnung und der Gegenverzahnung
erlauben. Es ist daher ein sehr exakter Lauf erforderlich,
um ein Blockieren des Schneckengetriebes auszuschließen.
Eine derartig exakte Auslegung der Getriebeelemente ist mit
zusätzlichen Kosten verbunden und im Bereich der Kraftfahr
zeugsitztechnik weder üblich noch erwünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schneckenge
triebe zur Verfügung zu stellen, das eine bestimmte Ge
samtübersetzung mit einer geringen Anzahl von Getriebestu
fen ermöglicht, bei geringen Anforderungen an die Genauig
keit der Achsenabstände gute Laufeigenschaften aufweist,
crashbedingte Kräfte sicher aufnimmt und dabei einfach und
kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schneckenge
triebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt ein Schneckengetriebe
mit einer Schnecke mit mehreren Verzahnungsbereichen zur
Verfügung, wobei bestimmte Verzahnungsbereiche nur im
Crashfall mit der Gegenverzahnung in Eingriff stehen, also
in Kontakt treten. Dadurch, daß im Crashfall zusätzliche
Zähne in Eingriff mit der Gegenverzahnung stehen, verteilen
sich die auftretenden Crashkräfte auf eine größere Anzahl
von Zähnen der Schneckenverzahnung. Dadurch muß der einzel
ne Zahn im Crashfall nur geringere Kräfte übertragen, so
daß insgesamt ein kleinerer Modul der Verzahnung und damit
eine höhere Übersetzung des Getriebes möglich ist.
Der Haupt-Eingriffsbereich der Schnecke ist dadurch defi
niert, daß sich dieser Bereich im Normalbetrieb zur Übertra
gung der üblichen Verstellkräfte mit der Gegenverzahnung
ständig in Eingriff befindet. Er stellt den Arbeitsbereich
im Normalbetrieb dar.
An den Haupt-Eingriffsbereich schließt sich jeweils seit
lich ein Zusatz-Eingriffsbereich an, der im Normalbetrieb
leer läuft, d. h. keine Berührung mit der Gegenverzahnung
aufweist. Mit anderen Worten greifen im Zusatz-Eingriffsbe
reich die Verzahnungselemente des einen Teils in die Verzah
nungslücken des anderen Teils nur teilweise ein und laufen
im Normalbetrieb leer mit.
Die bei einem Crash auftretenden Kräfte führen im Haupt-Ein
griffsbereich von Schneckenverzahnung und Gegenverzahnung
zu einer elastischen und/oder plastischen Verformung der
Zähne der Schneckenverzahnung bzw. Gegenverzahnung. Durch
diese crashbedingte Deformation des Haupt-Eingriffsbereichs
gelangen die zusätzlichen Verzahnungsbereiche der Schnecken
verzahnung mit der Gegenverzahnung ebenfalls in Eingriff,
so daß auch die Zusatzzähne tragen und Crashkräfte aufneh
men.
Da durch die erfindungsgemäße Lösung der Modul der Schnec
kenverzahnung kleiner wählbar ist, wird eine bestimmte Ge
samtübersetzung bei gleicher Crashsicherheit im Vergleich
zu herkömmlichen Schneckengetrieben mit einer geringeren
Anzahl von Getriebestufen ermöglicht. Alternativ kann bei
gleichbleibendem Zahnmodul die Materialdicke des die Gegen
verzahnung aufweisenden Verzahnungsteils, etwa des Zahnseg
menthebels verringert werden, so daß sich Gewichtsvorteile
ergeben. Aufgrund des einen Haupt-Eingriffsbereich im Nor
malbetrieb werden nur geringe Anforderungen an die Exakt
heit der Bauteile und den Abstand der Achsen von Schnecke
und Gegenverzahnung gestellt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Haupt-Ein
griffsbereich der Schneckenverzahnung mittig an der Schnec
ke ausgebildet, so dass crashbedingte Momente symmetrisch
um den Haupt-Eingriffsbereich abgefangen werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schneckengetriebes ist die Kopflinie der Schneckenverzah
nung derart gekrümmt, daß im Normalbetrieb die Gegenverzah
nung ausschließlich mit dem mittigen Haupt-Eingriffsbe
reich, nicht jedoch mit den seitlich angeordneten
Zusatz-Eingriffsbereichen in Eingriff steht. Hierzu ist die
Schnecke beispielsweise als Globoidschnecke ausgebildet,
wobei der Kopfkreis der Schneckenverzahnung, das ist die
die freien Zahnkopfenden der Schnecke in axialer Richtung
verbindende Kopflinie, einen Radius aufweist, der größer
als der Radius des Kopfkreises der Gegenverzahnung ist.
Dadurch wird gewährleistet, daß der Abstand zwischen Schnec
kenverzahnung und Gegenverzahnung zum Außenbereich der
Schnecke hin größer wird, so daß im Außenbereich der Schnec
ke im Normalbetrieb kein berührender Eingriff mit der Gegen
verzahnung vorliegt.
Alternativ ist die Schnecke als Hyperboloidschnecke ausge
bildet, d. h. die Kopflinie der Schneckenverzahnung besitzt
die Form einer Hyperbel. Auch hier laufen Schneckenverzah
nung und Gegenverzahnung jeweils zum Rand der Schnecke hin
leicht auseinander, so daß im Normalbetrieb lediglich der
mittig angeordnete Haupt-Eingriffsbereich der Schnecke mit
der Gegenverzahnung in Eingriff steht.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Krümmung der Kopflinie
der Schneckenverzahnung zwar bevorzugt, jedoch nicht notwen
dig einer definierten geometrischen Form wie einem Kreis
oder einer Hyperbel folgt. Jede Ausbildung der Kontur der
Kopflinie der Schneckenverzahnung derart, daß der Abstand
der Schneckenverzahnung und der Gegenverzahnung zum Schnec
kenrand hin abnimmt, liegt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung besitzt
die Schnecke mittig eine zylindrische Form, an die sich auf
beiden Seiten ein der Gegenverzahnung zugewandter, kegelför
miger Bereich der Schnecke anschließt. Der kegelförmige
Bereich der Schnecke weist dabei jeweils einen gewissen
Abstand zur Gegenverzahnung auf, so daß im Normalbetrieb
die jeweiligen Zähne nicht in berührendem Eingriff stehen.
Im Crashfall jedoch, bei einer Deformation des Haupt-Ein
griffsbereiches der Schnecke und/oder der Zähne des anderen
Verzahnungsteils tritt zumindest einer der kegelförmig aus
gebildeten Seitenbereiche mit der Gegenverzahnung zusätz
lich in Eingriff, so daß mehr tragende Zähne zur Verfügung
stehen.
Weitere vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Schneckengetriebes sind in den abhängigen
Ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schneckengetriebes;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schneckengetriebes;
Fig. 3 einen Axialschnitt durch ein erfindungsgemä
ßes Schneckengetriebe mit gekrümmter Schnec
ke;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des Schnec
kengetriebes der Fig. 3 und
Fig. 5 einen Axialschnitt durch ein Schneckengetrie
be mit Zylinderschnecke gemäß dem Stand der
Technik.
Fig. 5 zeigt ein Schneckengetriebe mit einer Zylinderschnec
ke 1, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die
Zylinderschnecke 1 ist starr mit einer Schneckenwelle 2
verbunden, die mit einem nicht dargestellten Antriebsmotor
gekoppelt ist. Alternativ ist die Schnecke 1 freilaufend
ausgebildet, wobei nicht dargestellte Arretierungsmittel
zur Arretierung der Schnecke vorgesehen sind.
Mit der Schnecke 1 kämmt ein um eine Achse 4 schwenkbarer
Zahnsegmenthebel 3. Der Zahnsegmenthebel 3 ist beispielswei
se mit einer Kraftfahrzeuglehne verbunden. Über die als An
triebselement wirkende Schnecke 1 wird eine zu einer Nei
gungsverstellung der Kraftfahrzeuglehne führende Verstel
lung des Zahnsegmenthebels 3 vorgenommen.
Die Verzahnung 11 der Schnecke 1 steht mit der
Verzahnung 31 des Zahnsegmenthebels 3 lediglich in einem
mittigen Bereich A der Schnecke 1 in Eingriff. Aufgrund der
zylindrischen Form der Schnecke 1 befinden sich die äußeren
Bereiche der Schneckenverzahnung 11 dagegen nicht in Ein
griff mit der Verzahnung 31 des Zahnsegmenthebels 3. Um
auch im Crashfall die von der Verzahnung 31 des Zahnsegment
hebels 3 auf die Schneckenverzahnung 11 ausgeübten Kräfte
sicher abzufangen, ist der Modul der Schneckenverzahnung re
lativ groß gewählt. Im vorliegenden Fall befinden sich drei
bis vier Zähne 111 der Schneckenverzahnung 11 in Eingriff
mit der Gegenverzahnung 31.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Schneckengetriebes. Eine Schnecke 1a ist
starr mit einer Schneckenwelle 2a verbunden und kämmt mit
einem Verzahnungsteil 3a mit Schrägverzahnung, das um eine
senkrecht zur Schneckenachse angeordnete Drehachse 4a
schwenkbar ist. Bei dem Verzahnungsteil 3a handelt es sich
um einen Zahnsegmenthebel oder um ein Zahnrad. Natürlich
kann auch ein gerade verzahntes Verzahnungsteil 3a, dessen
Verzahnung etwa durch Stanzen hergestellt ist, verwendet
werden. Dies erfordert dann eine entsprechend der Steigung
der Schneckenverzahnung angepaßte Schrägstellung der Dreh
achse 4a.
Die Schnecke 1a ist als Globoidschnecke ausgebildet. Der
Kopfkreis 12a der Schneckenverzahnung, d. h. die Verbindungs
linie der Kopfenden der einzelnen Zähne der Schneckenverzah
nung bildet annäherungsweise einen Kreis mit dem Radius R1.
Der Kopfkreis 32a der Verzahnung des Verzahnungsteils 3a
weist den Radius R2 auf.
Der Radius R1 des Kopfkreises 12a der Schneckenverzahnung
ist größer gewählt als der Radius R2 des Kopfkreises 32a
der Gegenverzahnung des Verzahnungsteils 3a. Dies bewirkt,
daß die Schneckenverzahnung und die Gegenverzahnung zum
Rand der Schnecke 1a hin einen zunehmenden Abstand zueinan
der aufweisen.
Hierdurch werden mehrere Eingriffsbereiche zwischen der
Schnecke 1a und dem Zahnsegmenthebel 3a definiert. In einem
mittleren Haupt-Eingriffsbereich A steht die Schneckenver
zahnung stets in Eingriff mit der Gegenverzahnung des
Verzahnungsteils 3a. Seitlich des Haupt-Eingriffsbereichs A
sind zwei Zusatz-Eingriffsbereiche B der Schnecke 1a ausge
bildet. In diesen Zusatz-Eingriffsbereichen B haben die
Zähne der Schneckenverzahnung im Normalbetrieb Luft, welche
dem Ausgleich auftretender Axialtoleranzen dient.
Im Crashfall, bei einer Deformation der Zähne des Haupt-Ein
griffsbereich A, treten die Zähne der Zusatz-Eingriffsberei
che B zusätzlich in Eingriff mit der Verzahnung des Verzah
nugsteils 3a. Es stehen im Crashfall damit weitere tragende
Zähne zur Verfügung.
Der Zahnmodul der Verzahnung der Schnecke 1a ist relativ
klein gewählt, so daß eine hohe Übersetzung des Getriebes
verwirklicht wird. Da die zusätzlichen Zähne der Zusatz-Ver
zahnungsbereiche B im Crashfall auftretende Crashkräfte mit
auffangen, beeinträchtigt der relativ kleine Zahnmodul
nicht die Crashsicherheit.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform eines Schnecken
getriebes dargestellt. Die Schnecke 1b besteht hier aus
einem mittleren, zylindrischen Bereich, an den sich seit
lich jeweils ein dem Verzahnungsteil 3b zugewandter kegel
förmiger Bereich anschließt. Der zylindrische Bereich
bildet den Haupt-Eingriffsbereich bzw. Arbeitsbereich A der
Schneckenverzahnung mit der Verzahnung des
Zahnelementes 3b. Die Verzahnung der kegelförmigen Bereiche
bildet jeweils einen Zusatz-Eingriffsbereich B, der im
Normalbetrieb leer läuft.
Im Crashfall, bei einer Deformation und plastischem Verfor
men der Zähne des Haupt-Eingriffsbereichs A kommen zusätz
lich die Zähne der Zusatz-Eingriffsbereiche B in Eingriff
mit der Verzahnung des Zahnelementes 3b, so daß zusätzliche
tragende Zähne zur Aufnahme der Crashkräfte zur Verfügung
stehen. Dabei ist denkbar, daß je nach Art des Crashs die
Zähne eines Zusatz-Eingriffsbereichs B oder auch beider
Zusatz-Eingriffsbereiche B zusätzlich in Eingriff mit der
Gegenverzahnung geraten.
Die Ausführungsform der Fig. 2 bietet eine besondere Sicher
heit bei in Längsrichtung erfolgenden Deformationen, die
etwa zu einer Längsverschiebung der Schnecke führen. Durch
die schräg verlaufenden Bereiche der Schnecke 1b wird
gewährleistet, daß auf jeden Fall ein zusätzlicher Ein
griffsbereich zur Verfügung gestellt wird.
Fig. 3 zeigt im Axialschnitt ein der Ausführungsform der
Fig. 1 entsprechendes Ausführungsbeispiel einer Schnecken
verzahnung im Normalbetrieb. Es ist gut zu erkennen, daß
die Schneckenverzahnung 11c der Schnecke 1c zwar in einem
mittleren Haupt-Eingriffsbereich A mit der Gegenverzah
nung 31c des Zahnsegmenthebels 3c in Eingriff steht. In den
äußeren Randbereichen B greifen die Zähne der jeweiligen
Verzahnung jedoch nicht ineinander ein.
Der Kopfkreis der Schneckenverzahnung 11c weist dabei eine
geringere Krümmung auf als der Kopfkreis der Gegenverzah
nung 31c. Dies wird etwa dadurch bewirkt, daß die seitlich
angeordneten Zähne lila der Schneckenverzahnung 11c ein
niedrigeres Flankenprofil aufweisen als die im Bereich des
Haupt-Eingriffsbereichs A vorgesehenen Zähne 111z und/oder
die Zähne lila abgerundet sind.
Beim Auftreten crashbedingter Kräfte und einer damit einher
gehenden plastischen Verformung der Zähne des Haupt-Ein
griffsbereichs A treten die Zähne 111a der Zusatz-Eingriffs
bereiche B in Eingriff mit der Gegenverzahnung 31c des
Zahnsegmenthebels 3c. Im Crashfall stehen somit sämtliche
oder zumindest ein Großteil der Zähne lila der Schneckenver
zahnung 11c in Eingriff mit der Gegenverzahnung 31c, so daß
die crashbedingten Kräfte auf eine Vielzahl von Zähnen
übertragen werden.
In Fig. 4 ist das Schneckengetriebe der Fig. 3 im Normalbe
trieb perspektivisch dargestellt. Die Schnecke 1c ist starr
mit einer Schneckenwelle 2c verbunden und kämmt in einem
mittleren Bereich mit der Verzahnung des Zahnsegmenthe
bels 3c, wobei in den äußeren Randbereichen Schneckenverzah
nung und Gegenverzahnung zwar benachbart sind, jedoch nicht
in Eingriff stehen. Die Schneckenwelle 2c wird über eine
nicht dargestellte Kupplung von der Motorwelle eines nicht
dargestellten Antriebsmotors angetrieben. Ein Radialla
ger 5c der Schneckenwelle ist auf seiner dem Antriebsmotor
zugewandten Seite als Flansch ausgebildet, so daß es in
einfacher Weise über eine Flanschverbindung mit dem Motorge
häuse verbindbar ist. Eine axiale Lagerung der Schnecke 1c
erfolgt in an sich bekannter Weise am stirnseitigen En
de 21c der Schneckenwelle durch ein axiales Endlager.
Claims (6)
1. Schneckengetriebe, insbesondere für Verstelleinrichtun
gen in Kraftfahrzeugsitzen wie Sitzlängsverstellungen,
Sitzlehnenverstellungen oder Sitzhöhenverstellungen, mit
einer Schnecke und einer mit der Schnecke kämmenden Ge
genverzahnung eines drehbar gelagerten Verzahnungsteils,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnecke (1a, 1b, 1c) einen Haupt-Eingriffsbe
reich (A), der stets in Eingriff mit der Gegenverzahnung
(31c) steht, sowie mindestens einen seitlich dazu ange
ordneten Zusatz-Eingriffsbereich (B) aufweist, der
ausschließlich bei Auftreten crashbedingter Kräfte mit
der Gegenverzahnung (31c) in Kontakt tritt, wobei im
Crashfall auftretende Kräfte zusätzlich von der Verzah
nung des Zusatz-Eingriffsbereichs (B) aufgenommen wer
den.
2. Schneckengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Haupt-Eingriffsbereich (A) mittig in der
Schnecke (1a, 1b, 1c) ausgebildet ist.
3. Schneckengetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Kopfkreis (12a) der Schneckenverzahnung
derart gekrümmt ist, daß im Normalbetrieb die Gegenver
zahnung ausschließlich mit dem mittigen Haupt-Eingriffs
bereich (A) der Schnecke (1a, 1b, 1c) in Eingriff steht.
4. Schneckengetriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Schnecke als Globoidschnecke (1a, 1c)
ausgebildet ist, wobei der Kopfkreis (12a) der Schnecken
verzahnung einen Radius (R1) aufweist, der größer als
der Radius (R2) des Kopfkreises (32a) der Gegenverzah
nung ist.
5. Schneckengetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schnecke (1b) mittig einen zylindrischen
Bereich ausbildet und sich an den zylindrischen Bereich
auf beiden Seiten ein kegelstumpfförmiger Bereich der
Schnecke (1b) anschließt.
6. Schneckengetriebe nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Gegen
verzahnung aufweisende Verzahnungsteil (3a, 3b, 3c) ein
mit der Schnecke (1a, 1b, 1c) kämmendes Schneckenrad
oder ein mit der Schnecke kämmender Zahnsegmenthebel
ist.
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DE1996130567 DE19630567C2 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Crashsicheres Schneckengetriebe |
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DE1996130567 Expired - Fee Related DE19630567C2 (de) | 1996-07-22 | 1996-07-22 | Crashsicheres Schneckengetriebe |
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