DE19630272A1 - Fersen-Erdungsvorrichtung - Google Patents
Fersen-ErdungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Vorrichtungen zum
Ableiten elektrostatischer Aufladungen bzw. Spannungen von
einer Person zum Erdboden und insbesondere auf Vorrichtun
gen, die um den Fersenabschnitt von Schuhen, die in elek
trischem Kontakt mit leitenden Bodenbelägen stehen, getra
gen werden.
Beim Zusammenbau elektronischer Bauteile besteht eine gro
ße Gefahr für die Qualität der Baugruppen in der elektri
schen Potentialdifferenz zwischen der Anordnung der elek
trischen Bauteile und der Bedienungsperson, die Anlaß zur
Beschädigung der Teile geben kann. Eine grundlegende Lö
sung für dieses elektrostatische Entladungsproblem am Ar
beitsplatz besteht darin, ein Mittel zur direkten Erdung
der Personen auf ein elektrisches Potential von Null be
reitzustellen. Die gebräuchlichsten Mittel aus dem Stand
der Technik sind Vorrichtungen mit Handgelenkbändern, um
die Personen an ihren Arbeitsplätzen zu erden, aber diese
Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie die Bewegungs
freiheit der Personen zwischen unterschiedlichen Bearbei
tungsstationen behindern.
Unterschiedliche Fußbekleidungen sind im Stand der Technik
entwickelt worden, die die Fähigkeit haben, elektrische
Ladungen zum Boden abzuführen, während sie Arbeiter, Über
wachungspersonal, Einzelpersonen auf Rundgängen etc. eine
Mobilität über den gesamten Arbeitsbereich bieten. Typi
sche bekannte Fersen-Erdungsvorrichtungen weisen einen
einteiligen, elektrisch leitenden Gummi-Becher" auf, der
über die Ferse eines Schuhs paßt, sowie ein elektrisch
leitendes Gewebeband, welches sich von diesem erstreckt
und in elektrischem Kontakt mit dem Bein der Trageperson
steht. Eine solche Fersen-Erdungsvorrichtung wird typi
scherweise am Fuß der Trageperson mittels eines elasti
schen Riemens oder mit einer Klettband-Befestigungsanord
nung (Velcro®) gehalten. Solche Vorrichtungen sind relativ
dauerhaft und halten im allgemeinen mehrere Monate, aber
sind auch teuer. Außerdem passen solche Vorrichtungen häu
fig nicht an unterschiedliche Größen und Formen von Schu
hen der Arbeiter, die sehr unterschiedlich sind, insbeson
dere zwischen Männern und Frauen.
Da sich die Fersen-Erdungsvorrichtung in engem Kontakt mit
der Haut der Trageperson befindet, werden diese Vorrich
tungen im allgemeinen nicht von einer Person an eine ande
re weitergegeben. Die Fersen-Erdungsvorrichtung eines Be
suchers oder eines zeitweise Angestellten wird im allge
meinen unabhängig von seinem Zustand weggeworfen. Es sind
wegwerfbare Vorrichtungen zum kurzzeitigen Gebrauch für
vorübergehend anwesende Besucher oder Personal entwickelt
worden, die typischerweise aus einem leitenden Band beste
hen, das an der Ferse des Schuhs haftet und in den Schuh
oder den Strumpf eingelegt bzw. eingesteckt wird, um einen
Kontakt mit der Trageperson herzustellen. Diese Vorrich
tungen neigen allerdings leicht zu Beschädigungen, weshalb
ihre Brauchbarkeit begrenzt ist.
Da man erkannt hat, daß der leitende "Becherabschnitt" aus
Gummi der herkömmlichen Fersen-Erdungsvorrichtungen auf
dem leitenden Boden, auf dem sich der Arbeiter umherbe
wegt, verschmutzt werden kann, ist vorgeschlagen worden,
Metallnieten mit bündigem Kopf oder andere Mittel zur Ver
besserung des elektrischen Kontakts mit dem Boden einzu
setzen. Solche Vorrichtungen können allerdings zu Unan
nehmlichkeiten führen, wenn der Arbeiter über harten Boden
geht, und sie steigern außerdem die Herstellungskosten der
Vorrichtung.
Obwohl sich die verfügbaren, bekannten Fersen-Erdungsvor
richtungen im allgemeinen für ihren beabsichtigten Ein
satzzweck als geeignet erwiesen haben, ist es aufgrund der
inhärenten Nachteile, die vorstehend angesprochen sind,
wünschenswert, eine Fersen-Erdungsvorrichtung zu schaffen,
die der Trageperson einen besseren Sitz und besseres Tra
gen ermöglicht, und die außerdem auswechselbare Komponen
ten hat, um den Bedürfnissen eines einzelnen Benutzers
während längerer Zeit oder den Bedürfnissen mehrerer Be
nutzer entgegenzukommen
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Er
dungsvorrichtung zum Tragen um den Fersenbereich des
Schuhs einer Trageperson zu schaffen, die die obenerwähn
ten Nachteile, die mit dem Stand der Technik verbunden
sind, vermeidet oder zumindest abschwächt.
Diese Aufgabe wird durch Anspruch 1 gelöst.
Die Vorrichtung weist ein Paar Schnallen auf, die jede ein
Hakenteil bzw. eine Klemme haben, die leicht am oberen Ab
schnitt des Schuhs der Trageperson zu befestigen ist. Die
Vorrichtung weist ferner einen leitenden Riemen auf, der
sich von der ersten Schnalle um die Ferse des Schuhs durch
die zweite Schnalle und dann in elektrischen Kontakt mit
der Trageperson erstreckt. Die Vorrichtung bewirkt eine
effiziente Ableitung elektrostatischer Aufladungen von der
Trageperson zum Boden.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen beschrieben.
In einer bevorzugen Ausführungsform der Erfindung weist
die zweite Schnalle der Erdungsvorrichtung Einstellmittel
auf, vorzugsweise einen Klemmhebel, so daß die Länge des
leitenden Riemens von der ersten Schnalle eingestellt und
das Band dann an Ort und Stelle festgeklemmt werden kann.
Der leitende Riemen besteht vorzugsweise aus einem ver
stärkten Vinylmaterial mit einer gewissen Dehnbarkeit.
Außerdem besitzt der leitende Riemen einen Widerstand, der
vorzugsweise im Bereich von 10⁶ bis 10⁸ Ohm liegt.
Die erfindungsgemäße Fersen-Erdungsvorrichtung bietet ge
genüber bekannten Vorrichtungen verbesserte Sitz- und Tra
geeigenschaften, da sie sich leicht an einen weiten Be
reich von Schuharten und -größen anpassen läßt. Der lei
tende Riemenabschnitt ist außerdem wegwerfbar und leicht
zu ersetzen, wodurch die mit wirksamer Kontrolle elektro
statischer Ladungen zusammenhängenden Kosten vermindert
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher be
schrieben, wobei:
Fig. 1 eine vergrößerte perspektivische Ansicht der Kom
ponenten der erfindungsgemäßen Fersen-Erdungsvor
richtung ist;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Fersen-Er
dungsvorrichtung, die am Schuh einer Trageperson
angebracht ist, aus dem Stand der Technik ist;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Fersen-Erdungsvorrichtung ist, die am Schuh einer
Trageperson angebracht ist; und
Fig. 4 eine teilweise vordere Schnittansicht der erfin
dungsgemäßen Fersen-Erdungsvorrichtung zeigt, die
am Schuh einer Trageperson angebracht ist.
Zunächst sei auf Fig. 2 Bezug genommen, die eine typische
Fersen-Erdungsvorrichtung 110 aus dem Stand der Technik
zeigt. Die bekannte Fersen-Erdungsvorrichtung 110 weist im
allgemeinen einen leitenden, carbonisierten Gummibecher
mit einem Fersenband 112 und einem Gegenband bzw. Ringband
114 auf. Die bekannte Vorrichtung 110 weist weiterhin ei
nen Erdungsgewebsstreifen 116 auf, der im allgemeinen aus
einem gewebten Polyestermaterial besteht, das mit einem
leitenden Elastomer (beispielsweise mit 30% Kohlenstoff
beladenes Neopren) beschichtet ist, oder alternativ kann
ein Metalldraht (beispielsweise ein Silberfaden) in das
Gewebe des Erdungsstreifens 116 eingewebt sein. Die be
kannte Vorrichtung beinhaltet weiterhin einen Befesti
gungsriemen 118 aus Kunststoff, der typischerweise einen
Klettbandverschluß 120 aufweist. Das leitende Gummiband
112, das Ringband 114 und der Befestigungsriemen 118 sind
an den Verbindungspunkten mit einem stabilen Klebstoff
oder durch eine Naht dauerhaft miteinander verbunden. Die
bekannte Vorrichtung 110 kann weiterhin zur zusätzlichen
Sicherheit der Trageperson gegenüber einem elektrischen
Schlag einen Widerstand 122 mit 1 M Ω enthalten, wobei der
Widerstand 122 an der Verbindung zwischen dem Erdungs
streifen 116 und dem leitenden Gummifersenband 112 ange
bracht ist.
Im Gebrauch wird die bekannte Vorrichtung 110 über den
Fersenabschnitt des Schuhs der Trageperson gezogen, der
Befestigungsriemen 118 wird festgezogen und die Klettband
befestigung 120 angelegt, und der Erdungsstreifen 116 wird
in den Strumpf der Trageperson eingesteckt. Die Trageper
son steht oder geht vorzugsweise auf leitenden Vinyl-Bo
denbelägen oder einer leitenden Vinylmatte, die elektrisch
geerdet sind bzw. ein Potential von Null aufweisen. Auf
grund der Vielfalt von Größen und Arten der Schuhe paßt
das leitende Gummifersenband 112 und das Ringband 114 häu
fig nicht genau zum Schuh, selbst nachdem der Befesti
gungsriemen 118 fest angezogen worden ist. Weiterhin wird
das Fersenband 112 ersichtlich ziemlich schnell schmutzig
und wird abgenutzt, was die Lebensdauer der bekannten Vor
richtung 110 verkürzt.
Nunmehr auf Fig. 1, 3 und 4 Bezug nehmend wird die ver
besserte Fersen-Erdungsvorrichtung 10 gemäß einer bevor
zugten Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Die Fer
sen-Erdungsvorrichtung 10 weist eine erste Schnalle 20 und
eine zweite Schnalle 30 auf, wobei sich ein leitender Rie
men 40 von der ersten Schnalle 20 durch die zweite Schnal
le 30 in elektrischen Kontakt mit dem Bein der Trageperson
erstreckt. Die Schnallen 20 und 30 weisen ein Hakenteil
bzw. eine Klemme 22 und 32 oder ein anderes Mittel auf, um
die Schnallen 20 und 30 am oberen Teil des Schuhs der Tra
geperson zu befestigen, wie Fig. 3 und 4 zeigen. Die
Schnallen 20 und 30 bestehen vorzugsweise aus einem iso
lierenden Kunststoffmaterial. Die Hakenteile bzw. Klemmen
22 und 32 könnten wahlweise aus leitendem Material beste
hen, um einen zweiten Weg zum Ableiten elektrostatischer
Ladungen bereitzustellen. Das Ende des leitenden Riemens
40 verläuft durch die zweite Schnalle 30 hindurch, um in
den Strumpf der Trageperson eingesteckt zu werden, wie
dies beim Gebrauch von Fersen-Erdungsvorrichtungen üblich
ist.
Die zweite Schnalle 30 weist vorzugsweise eine Einstell
einrichtung auf, wie beispielsweise einen Klemmhebel 32,
mit dem die Länge des leitenden Riemens 40 zwischen den
Schnallen 20 und 30 eingestellt werden kann und mit dem
der leitende Riemen 40 in der Schnalle 30 fixiert wird.
Die erste Schnalle 20 kann wahlweise ebenfalls einen sol
chen Klemmhebel 32 aufweisen. Der leitende Riemen 40 be
steht vorzugsweise aus verstärktem Vinylmaterial mit einem
Widerstand im Bereich von 10⁶ bis 10⁸ Ohm. Riemen mit Wi
derständen in diesem Bereich bewahren die Trageperson vor
stärkeren bzw. schmerzhaften elektrischen Schlägen bei
unbeabsichtigtem Kontakt mit Spannungsquellen höheren Po
tentials, wobei sie dennoch elektrostatische Ladungen
wirksam ableiten. Der leitende Riemen 40 hat eine Textur
und Dicke, um in Bezug auf Verschleiß und Zugfestigkeit
dem ständigen Kontakt mit dem leitenden Bodenmaterial zu
widerstehen. Der leitende Riemen 40 kann weiterhin eine
Anzahl von Metallnieten mit bündigem Kopf (nicht darge
stellt) in dem Bereich des Riemens aufweisen, der sich
unterhalb der Ferse des Schuhs der Trageperson befindet,
um einem Ansammeln von Schmutz, der als Isolator wirkt,
auf dem Riemen 40 entgegenzuwirken.
Nachfolgend sei auf Anbringung, Bedienung und Verwendung
der Fersen-Erdungsvorrichtung 10 gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung eingegangen. Zunächst wird
ein Riemenabschnitt mit einer Länge von etwa 40 bis 50 cm
abgeschnitten. Ein Endabschnitt dieses leitenden Riemens
40 wird in die erste Schnalle 20 eingesetzt und an Ort und
Stelle fixiert, während der andere Endabschnitt des lei
tenden Streifens in die zweite, mit dem Klemmhebel 34 ver
sehene Schnalle 40 eingesetzt und durch diese durchgezogen
wird. Das erste Hakenteil bzw. die Klemme 32 wird am obe
ren Abschnitt des Schuhs der Trageperson befestigt, und
zwar vorzugsweise unterhalb des Knöchels der Trageperson
(siehe Fig. 3). Der leitende Riemen 40 wird um den Fersen
bereich des Schuhs herumgezogen. Das zweite Hakenteil bzw.
die Klemme 32 wird in ähnlicher Weise wie die erste auf
den oberen Bereich des Schuhs aufgesetzt. Der Riemen 40
wird durch die zweite Schnalle 30 durchgezogen und leicht
strammgezogen, so daß er mit einer gewissen Spannung gegen
die Ferse anliegt, worauf der Klemmhebel 34 geschlossen
wird. Das freie Ende des leitenden Riemens 40 wird dann in
den Strumpf der Trageperson eingesteckt, so daß es mit der
Haut in Berührung steht.
Die Fersen-Erdungsvorrichtung 10 paßt problemlos an prak
tisch jeden herkömmlichen Schuh, unabhängig von dessen Art
oder Größe. Der leitende Riemen 40 kann bei Bedarf ersetzt
werden, beispielsweise bei Verschmutzung oder Verschleiß,
oder auch zur Benutzung durch unterschiedliche Personen
nacheinander. Die Trageperson wird beim Stehen oder Gehen
auf einer geerdeten leitenden Fläche wirksam auf Erdpoten
tial gesetzt, so daß elektrische Komponenten ohne Gefahr
von Beschädigungen durch elektrische Entladungen gehand
habt werden können.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfin
dung, können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombi
nation für die Verwirklichung der Erfindung in ihren ver
schiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (5)
1. Erdungsvorrichtung zum Tragen um den Fersenbereich des
Schuhs einer Trageperson zum Ableiten elektrostatischer
Ladungen von der Trageperson zum Boden, gekennzeichnet
durch eine erste (20) und eine zweite Schnalle (30), die
jeweils ein Hakenelement (22, 32) zum Befestigen der
Schnallen am oberen Bereich des Schuhs aufweisen, und
durch einen leitenden Riemen (40), der von der ersten
Schnalle (20) um den Fersenabschnitt des Schuhs herum bis
zu zweiten Schnalle (30) und weiter bis zum elektrischen
Kontakt mit dem Bein der Trageperson verläuft.
2. Erdungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Schnalle (30) ein Einstellmittel
(34) zum Verändern der Länge des leitenden Riemens zwi
schen den beiden Schnallen aufweist.
3. Erdungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Einstellmittel an der zweiten Schnalle
ein Klemmhebel (34) zum Festhalten des leitenden Riemens
ist.
4. Erdungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der leitende Riemen aus verstärktem Vinyl
material besteht.
5. Erdungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der leitende Riemen einen durchgehenden ohm
schen Leitungsweg mit einem Widerstand im Bereich 10⁶ bis
10⁸ Ohm aufweist.
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