DE19630149C2 - Gleitbauteil und dessen Verwendung als Kolbenring - Google Patents
Gleitbauteil und dessen Verwendung als KolbenringInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft eine Gleitstruktur bzw. ein Gleitbauteil, welche
bzw. welches eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit und eine ausgezeichnete
Beständigkeit gegenüber Festfressen aufweist und einen Film bzw. eine
Schicht aus Chromnitrid besitzt, in welchem CrN und Cr2N die Hauptbestand
teile sind, ebenso wie die Verwendung dieser Gleitstruktur bzw. dieses Gleit
bauteils als einen Kolbenring.
Gleitbauteile auf welchen mittels einer Oberflächenbehandlung eine
Schicht ausgebildet wird, welche ausgezeichnete Gleiteigenschaften aufweist,
finden dort ihre Verwendung, wo Teile gegeneinander reiben, wie in Teilen von
Automobilmotoren und Teilen verschiedenartiger Maschinen. Die bisher ver
wendeten Verfahren zur Oberflächenbehandlung schließen Nitrieren, Ver
chromen und Molybdän-Flammspritzen ein.
Die zunehmend härter werdenden Bedingungen, unter welchen Gleitbau
teile in den letzten Jahren verwendet wurden, wurden von der Nachfrage nach
Teilen mit verbesserten Gleitcharakteristiken begleitet. Es sind Situationen auf
getreten, in welchen diese Nachfrage durch herkömmliche Oberflächenbehand
lungen nicht länger befriedigt werden kann, und aus diesem Grund besteht eine
größere Notwendigkeit für Schichten, welche eine hervorragende Beständigkeit
gegenüber Abrieb und Festfressen aufweisen.
Bei der Bemühung diese Anforderungen zu erfüllen, wurde kürzlich vorge
schlagen, die Gleitoberfläche eines Gleitbauteils mit einer Schicht aus einem
Metallnitrid oder Metallcarbid mittels PVD (physikalisches Aufdampfen) zu be
decken.
Eine PVD-Schicht wie Titannitrid (TiN), Titancarbid (TiC) und Chromnitrid
(CrN) zeigt eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Abrieb und Festfres
sen. Unter diesen haben insbesondere Titannitrid und Chromnitrid die Auf
merksamkeit für eine Verwendung als praktikable Schichten auf sich gezogen,
und solche Schichten werden in einigen Maschinen und Maschinenteilen ver
wendet.
Jedoch werden die Bedingungen, unter welchen solche Teile verwendet
werden, zunehmend rauher, und der Stand der Technik ist derart, daß sogar
Titannitrid und Chromnitrid nicht mehr die notwendigen Gleitcharakteristiken
aufweisen. Es treten besonders harte Gleitbedingungen auf, wenn eine Gleit
bewegung von einer zur Gleitoberfläche senkrechten oszillierenden Bewegung
begleitet ist, wodurch bewirkt wird, daß die kontaktierenden Oberflächen sich
trennen, oder wenn sich während der Gleitbewegung die Belastung in der senk
rechten Richtung ändert. Unter rauhen Bedingungen wie diesen, können harte
Schichten, wie typischerweise eine durch Ionenplattieren erhaltene Schicht aus
Chromnitrid, abblättern und sich abschälen, wodurch die Nutzungsdauer des
Gleitbauteils verkürzt wird. Ein ähnliches Abblättern und Abschälen von harten
Schichten wird sogar unter harten Schmierbedingungen beobachtet, so wenn
es für einen Schmierfilm schwierig ist, sich aufgrund erhöhter Temperaturen
oder gesteigerter Kontaktlast auf Gleitbereichen auszubilden. Es besteht folg
lich eine Nachfrage nach einem mit einem keramischen Beschichtungsschicht
bedeckten Gleitbauteil, welches eine Beständigkeit gegenüber Abblättern und
eine Beständigkeit gegenüber Abschälen aufweist, welche gegenüber, durch
herkömmliche Oberflächenbehandlungen erhaltene Schichten verbessert sind.
JP 62-120471 A offenbart einen Kolbenring, der zur Erhöhung der
Beständigkeit gegen Abnutzung und Festfressen an der oberen, unteren und
Innenoberfläche nitriergehärtet ist und an der Außenoberfläche eine
Verbundschicht aufweist, die aus einer Mischphase besteht, in der Chrom und
Chromnitrid gleichmäßig verteilt sind.
EP 592 310 A1 offenbart eine Gleitschicht für rotierend gelagerte Bauteile,
die einen geringen Reibungskoeffizienten und eine gute Haftung auf dem
Bauteil besitzt. Die Gleitschicht besteht aus einer NiMo-Matrix mit darin einge
betteten Cr3C2-Körnern. Diese Cr3C2-Körner besitzen zu 90% eine Größe von
10 bis 30 µm und verleihen der relativ weichen Gleitschicht die notwendige
Härte. Zusätzlich sind an der Oberfläche der Gleitschicht noch Cr3C2-Körner
im Submikronbereich vorgesehen, um eine Trockenschmierung sicherzustellen.
DE 41 12 422 A1 offenbart einen auf einem Trägermaterial ausgebildeten
abriebfesten Überzug, der ein Chromnitrid enthält. Die Stickstoffkonzentration
des Überzugs nimmt von der Grenzfläche zwischen dem Trägermaterial und
dem Überzug in Richtung auf die äußere Oberfläche kontinuierlich zu.
DE 44 40 051 C1, die nach dem Prioritätstag dieser Anmeldung
veröffentlicht wurde, offenbart eine verschleißbeständige Beschichtung, die auf
der Oberfläche eines Substrats vorgesehen ist und eine Zusammensetzung
aus Chrom und Stickstoff enthält, die in demjenigen Bereich der Beschichtung,
der die Oberfläche des Substrats berührt, Chromnitrid ist. Der Chromanteil
dieser Beschichtung nimmt von der Oberfläche des Substrats zur Oberfläche
der Beschichtung hin kontinuierlich zu.
Es ist folglich eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein mit einer
Chromnitridschicht beschichtetes Gleitbauteil zur Verfügung zu stellen, welches
sowohl eine zufriedenstellende
Beständigkeit gegenüber Festfressen als auch gegenüber
Abrieb aufweist, wobei die Beschichtungsschicht sogar unter harten Einsatz
bedingungen nicht abblättert oder sich abschält.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der Patentan
sprüche 1 und 3.
Die Erfinder haben im Hinblick auf die Lösung der vorhergenannten Pro
bleme ausgedehnte Untersuchungen durchgeführt und haben die vorliegende
Erfindung durch die Entdeckung vervollständigt, daß ein Gleitbauteil, welches
eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Abrieb und Festfressen besitzt
und welches nicht leicht abblättert oder sich abschält, erhalten wird, indem eine
Gasphase aus vermischtem Chrom und Stickstoff mittels des PVD-Verfahrens
in Kontakt mit einem Substrat gebracht wird, um eine Verbundschicht, deren
Hauptphasen CrN und Cr2N sind, und in welchem die metallische Chrom
struktur verteilt ist bzw. diesen durchsetzt, an der Oberfläche des Substrates
auszubilden, wobei zu diesem Zeitpunkt die Größe des verteilten, metallischen
Chroms auf 0,2~5 µm und das Flächenverhältnis auf 1~20% einge
stellt ist, was den prozentualen Anteil der Gesamtfläche der Schicht angibt, der
durch das metallische Chrom besetzt ist bzw. von ihr beansprucht wird.
Insbesondere ist das Gleitbauteil der vorliegenden Erfindung durch die
Bildung einer Chromnitridverbundschicht gekennzeichnet, deren Hauptbe
standteile CrN und Cr2N sind, und in welcher metallisches Chrom
verteilt ist, wobei die Größe und das Flächenverhältnis der metallischen
Chromstruktur zum Zeitpunkt der Schichtbildung festgelegt ist.
Aufgrund der Tatsache, daß das weiche metallische Chrom
gleichmäßig in der Schicht aus Chromnitrid verteilt ist, besitzt die Schicht des
Gleitbauteils der vorliegenden Erfindung eine Zähigkeit, welche gegenüber der
einer Schicht verbessert ist, welche lediglich aus Chromnitrid mit einer hohen
Härte besteht.
Zur Ausbildung der Schicht, in welcher die metallische Chromstruktur in
der Chromnitridstruktur verteilt ist, wird zum Verdampfen des metallischen
Chroms ein Ionenplattierungsverfahren verwendet, welches mit einer Vielzahl
an Quellen ausgestattet ist. Durch Anpassen des Partialdruckes des Reak
tionsgases und Einstellen der Abstände zwischen dem zu behandelnden
Werkstück und jeder der metallischen Chromverdampfungsquellen wird die
Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem verdampften Chrom und dem Reakti
onsgas gesteuert, um die eigentliche Schicht auszubilden. Durch Anpassen des
Partialdruckes des Reaktionsstickstoffgases, der Abstände zwischen den me
tallischen Chromverdampfungsquellen und dem behandelten Werkstück und
des Lichtbogenstromverhältnisses, ist es möglich, sowohl die Menge und
Größe des metallischen Chroms in der Schicht, als auch die Zusammen
setzung des Chromnitrids einzustellen.
Die Größe des metallischen Chroms ist auf 0,2~0,25 µm begrenzt,
und deren Flächenverhältnis ist auf 1~20% begrenzt. Wenn die Größe des
metallischen Chroms weniger als 0,2 µm beträgt, oder das Flächenver
hältnis weniger als 1% beträgt, sind die Auswirkungen des metallischen
Chroms nicht besonders hervorragend, und es wird hinsichtlich der Be
ständigkeit gegen Abblättern oder der Beständigkeit gegen Abschälen keine
Verbesserung beobachtet. Wenn ferner die Größe des metallischen Chroms
größer als 5 µm ist, liegt die metallische Chromstruktur teilweise an der
Oberfläche offen, und die Scheuerfestigkeit verschlechtert sich gegenüber der
Struktur, welche allein aus Chromnitrid besteht. Wenn das Flächenverhältnis
größer als 20% ist, nimmt die Schichthärte ab, und die erhaltene Scheuer
festigkeit und Abriebfestigkeit verschlechtert sich gegenüber der Struktur, wel
che allein aus Chromnitrid besteht.
Die Gesamtdicke der Schicht ist vorzugsweise 1~80 µm, insbesondere
20~60 µm. Wenn die Schichtdicke weniger als 1 µm beträgt, wird die Lebens
dauer der Schicht durch Abnutzung verkürzt. Wenn die Gesamtschichtdicke
60 µm übersteigt, löst sich andererseits die Schicht ab oder bricht, und die
Haftung an dem Substrat nimmt ab. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es nicht
wünschenswert, die Schicht dicker als notwendig zu machen.
Abhängig von der speziellen Anwendung wird das mit der Schicht be
schichtete Substrat aus Eisenmaterialien, Aluminiummaterialien oder Titanmaterialien
ausgewählt. Das unten ausführlich beschriebene PVD-Verfahren
ähnelt solchen, wie sie bei niedrigeren Temperaturen, als wie die in Verfahren
wie CVD (chemisches Abscheiden aus der Gasphase) verwendeten, durchge
führt werden. Da jedoch die Wärmezufuhr aufgrund des Phänomens des Ver
dampfens unvermeidbar ist, wird es bevorzugt, daß, falls möglich, wärmebe
ständige Eisen- oder Titanmaterialien als das Substrat verwendet werden.
Das Vorausgegangene betrifft ein Verfahren zur Ausbildung einer
Chromnitridschicht mit einer verteilten metallischen Chromstruktur auf einem
Substrat. Es ist jedoch gemäß der Erfindung ebenfalls zulässig, zwischen dem
Film und dem Substrat eine Primärbeschichtung einzufügen. Wenn vor dem
Einleiten des Stickstoffgases während des oben beschriebenen Verfahrens zur
Ausbildung der Schicht ein Ionenplattieren durchgeführt wird, wird auf dem
Substrat eine Primärbeschichtung aus Chrommetall ausgebildet werden. Da die
Primärbeschichtung aus Chrommetall einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
nahe dem des Substrates besitzt und gegenüber den Auswirkungen einer
thermischen Beanspruchung nicht empfindlich ist, zeigt die Primärbeschichtung
eine ausgezeichnete Haftung und Flexibilität. Es wird bevorzugt, daß die Pri
märbeschichtung aus Chrommetall in einer Dicke von 0,1~2 µm ausgebildet
wird. Eine Primärbeschichtung mit einer Dicke von weniger als 0,1 µm wird
kaum eine Verbesserung hinsichtlich der Haftung aufweisen. Eine Steigerung
der Dicke auf mehr als 2 µm stellt keine angemessene Verbesserung der Haf
tung zur Verfügung und ist hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit nachteilig.
Das Ausbilden einer Primärbeschichtung mit hervorragender Haftung und
Flexibilität zwischen der Schicht und dem Substrat in der oben beschriebenen
Weise hat den Effekt, daß das Abschälen der Schicht verhindert wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aufgrund der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie an
hand der Zeichnungen, in welchen die Bezugszeichen durch alle Zeichnungen
hindurch dieselben oder ähnliche Teile bezeichnen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht, welche den Aufbau einer Ionenplattie
rungsvorrichtung veranschaulicht;
Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Aufriß, welche ein Ultrahochdruck-
Abnutzungsprüfgerät veranschaulicht;
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Fig. 2; und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht zur Beschreibung der wesentlichen
Bauteile eines Wälz-Dauerfestigkeitsprüfgeräts.
Es wird nun ausführlich eine spezifische Ausführungsform der Erfindung
beschrieben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Mischung aus Chrom und
Stickstoff in der Gasphase mittels des PVD-Verfahrens in Kontakt mit einem
Substrat gebracht. Das PVD-Verfahren ist eine Methode zur Ausbildung einer
Schicht und kann grundsätzlich in drei Verfahren unterteilt werden, nämlich Ab
scheiden aus der Gasphase, Sputtern und Ionenplattieren.
In der vorliegenden Erfindung ist das am meisten bevorzugte Verfahren
das Reaktions-Ionenplattieren, in welchem Chromdampf mit Stickstoff umge
setzt wird, um auf dem Substrat eine Schicht aus Chromnitrid abzuscheiden.
Der Chromdampf wird erhalten, indem Chrom mit einem Hochenergie
strahl wie einem Elektronenstrahl aus einer HCD-Kanone bestrahlt wird, um
das Chrom zu verdampfen. Chromdampf kann ebenfalls durch Emittieren von
Chromteilchen aus einer Kathode erhalten werden, wie es im Anodenlichtbo
genplasma-Ionenplattieren oder Sputtern durchgeführt wird.
Wenn in einer Gasphase, in welcher Stickstoff mit Chromdampf vermischt
ist, ein Plasma erzeugt wird, wird das Chrom ionisiert und bildet Bindungen mit
den Nitridionen aus, um Chromnitrid zu bilden. Als ein Ergebnis wird auf der
Oberfläche des Substrates eine Schicht aus Chromnitrid gebildet. Obwohl die
Erfindung nachfolgend unter Verwendung des Ionenplattierungsverfahrens als
ein Beispiel beschrieben wird, ist die Erfindung nicht auf die Verwendung des
Ionenplattierungsverfahrens beschränkt.
Fig. 1 veranschaulicht ein Beispiel einer in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Ionenplattierungsvorrichtung. Die Vorrichtung schließt ein Vaku
umgefäß 24 mit einem Einlaß 22 für Stickstoffgas und einem Auslaß 23 ein. In
nerhalb des Vakuumgefäßes 24 sind ein mit der Kathode einer Lichtbogen-
Stromversorgung 25 verbundenes erstes Target 26 und ein mit der Kathode ei
ner Lichtbogen-Stromversorgung 27 verbundenes zweites Target 28 plaziert.
Es wurde metallisches Chrom auf das erste und zweite Target gesetzt, welche
so angeordnet sind, daß sie einen unterschiedlichen Abstand von einem zu be
handelnden Werkstück 31 besitzen. In das Vakuumgefäß 24 wird ebenfalls ein
mit einer Vorspannungsversorgung 29 verbundener Rotationstisch 30 plaziert.
Das Werkstück 31 wird auf dem Rotationstisch 30 plaziert.
Es wird nun ein Verfahren zur Ausbildung der Schicht der vorliegenden
Erfindung auf dem Werkstück 31 unter Verwendung dieser Ionenplattierungs
vorrichtung beschrieben.
Als erstes wird das Werkstück 31 gereinigt, um an dessen Oberfläche an
haftende Verunreinigung zu entfernen, man läßt das Werkstück ausreichend
trocknen und gibt es dann in das Vakuumgefäß 24 der Ionenplattierungsvor
richtung. Das Gefäß 24 wird dann über den Auslaß 23 evakuiert. Nachdem das
Gefäß soweit evakuiert wurde, daß der Druck innerhalb des Gefäßes einen
Wert von 1,3 × 10-3~5 × 10-3 Pa erreicht, wird das Gefäß mittels einer in der
Ionenplattierungsvorrichtung enthaltenen Heizung erhitzt, wodurch das Substrat
dazu gebracht wird, sein inhärentes Gas abzugeben. Es wird eine
Heiztemperatur von 300 ~ 500°C bevorzugt.
In dem Moment, indem der Druck innerhalb des Gefäßes unterhalb von
4 × 10-3 Pa fällt, werden die Chromtargets als Kathoden verwendet und es wird
an deren Oberfläche eine Bogenentladung erzeugt, um eine Emission von
Chrom zu erzeugen. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Vorspannung an dem
Werkstück 31 angelegt, so daß die von den Kathoden emittierten Metallionen
die Substratoberfläche mit einer hohen Energie bombardieren. Diese Verfahren
wird "Bombardierungsreinigen" genannt, wobei Oxide von der Substratober
fläche entfernt werden und die Oberfläche einer Aktivierungsbehandlung unter
zogen wird. Die zu diesem Zeitpunkt angelegte Vorspannung beträgt vorzugs
weise -700~-900 V.
Anschließend wird die Vorspannung erniedrigt, und es werden Chromio
nen auf der Substratoberfläche abgeschieden, wobei während dieser Zeit
Stickstoffgas in das Gefäß eingeleitet und zur Ionisation von Stickstoff durch
das Plasma geleitet wird. Zu diesem Zeitpunkt wird der Partialdruck von Stick
stoff auf 1,3 × 10-1~13,3 Pa eingestellt, und es wird eine Vorspannung von 0~
-100 V angelegt, um auf der Oberfläche des Substrates eine Ionenplattierungs
schicht auszubilden.
Wenn die Schicht ausgebildet wird, kollidieren die verdampften Chromteil
chen des ersten Targets 26 mit den Stickstoffmolekülen des Reaktionsgases
mit einer relativ geringen Wahrscheinlichkeit, da das Target 26 einen kurzen
Abstand von dem Werkstück 31 besitzt. Aus demselben Grund haben die
Stickstoffmoleküle eine kurze Durchgangszeit durch das Plasma. Als Folge da
von tritt kaum eine Ionisierung auf, und das Metall kann durch geeignete Aus
wahl des Gaspartialdruckes und des vorhergenannten Abstandes, auf dem
Werkstück 31 abgeschieden werden. Da der Abstand zwischen dem zweiten
Target 28 und dem Werkstück 31 größer ist als der zwischen dem ersten Tar
get 26 und dem Werkstück 31, sind die verdampften Chromteilchen des zwei
ten Targets 28 in der Lage eine Abscheidung von Cr2N, eine Abscheidung ei
ner Schicht, welcher eine Mischung aus Cr2N und CrN darstellt, oder eine Ab
scheidung aus CrN auszubilden, abhängig von der Wahl des Partialdruckes
des Gases und des Abstandes vom Werkstück 31. Mit anderen Worten, durch
geeignete Wahl des Partialdruckes des Gases, des Plazierens des ersten Tar
gets 26 in einem solchen Abstand, daß metallisches Chrom abgeschieden wird,
und das Plazieren des zweiten Targets in einem solchen Abstand, daß
Chromnitrid abgeschieden wird, ist es möglich, eine Schicht mit einer Mischzu
sammensetzung, bestehend aus metallischem Chrom und Chromnitrid, aus
zubilden.
Ferner ist es durch geeignetes Einstellen der Werte der durch die einzel
nen Targets laufenden Lichtbogenströme und der Abstände zwischen den Tar
gets und dem Werkstück möglich, das Verhältnis des Verbundstoffes aus der
metallischen Chromstruktur und Chromnitridstruktur zu verändern und die
Größe und das Flächenverhältnis der verteilten metallischen Chromstruktur zu
steuern.
Die Vorgänge und Auswirkungen der Erfindung werden nun unter Bezug
auf eine spezifische Ausführungsform beschrieben.
Durch das oben beschriebene Verfahren werden auf der Oberfläche eines
Probenkörpers aus SUS 440 (mit Chrom legierter martensitischer Edelstahl)
verschiedene Verbundschichten aus Chromnitrid mit einer verteilten metal
lischen Chromstruktur ausgebildet.
Der Abstand zwischen dem ersten Target und dem Werkstück wurde auf
ungefähr 50 mm eingestellt, da die Ergebnisse der vorangegangenen Experi
mente bestätigten, daß bei diesem Abstand metallisches Chrom abgeschieden
wird. Es wurde ebenfalls verifiziert, daß die Größe der metallischen Chrom
struktur proportional zum Lichtbogenstrom ist. Das Flächenverhältnis der me
tallischen Chromstruktur kann angepaßt werden, indem das Verhältnis zwi
schen den beiden Lichtbogenstromwerten eingestellt wird.
Ferner wurde der Abstand zwischen dem zweiten Target und dem Werk
stück auf ungefähr 200 mm eingestellt. Die Zusammensetzung variiert abhän
gig vom Partialdruck des Stickstoffs. Insbesondere Cr2N, die Schicht aus der
Cr2N + CrN-Mischung und CrN ändern sich, wenn der Partialdruck des Stick
stoffs ansteigt.
Die Zusammensetzung einer jeden Schicht wurde mittels Röntgenbeu
gung gemessen, die Größe und das Flächenverhältnis der metallischen
Chromstruktur wurden mittels EPMA (Electron Probe Microanalysis (Elektro
nenstrahlmikroanalyse)) gemessen, und die Härte der Schicht wurde mittels
eines Mikro-Vickers-Härteprüfgerätes gemessen. Tabelle 1 veranschaulicht die
Bedingungen unter welchen die Proben gemäß der Erfindung hergestellt
wurden, ebenso wie die Meßergebnisse.
Um Vergleichsbeispiele zu erhalten, wurden nach dem Stand der Technik
gut bekannte Chromnitridschichten hergestellt und deren Eigenschaften auf die
oben beschriebene Weise gemessen (Vergleichsbeispiele 1-3). Es wurden
ebenfalls Vergleichsbeispiele gemessen, in welchen eine metallische Chrom
zusammensetzung in der Chromnitridschicht verteilt ist, in welchen jedoch die
Größe und das Flächenverhältnis der metallischen Chromzusammensetzung
unpassend waren (Vergleichsbeispiele 4-6). Tabelle 2 veranschaulicht die
Bedingungen, unter denen diese Kontrollproben hergestellt wurden, ebenso wie
die Meßergebnisse.
Die Beständigkeit des Materials der vorliegenden Erfindung gegenüber
Festfressen wurde bestimmt.
Es wurde ein Probenkörper 5 hergestellt, welcher aus SKD 61, JIS
((Chrom-Molybdän-Vanadium-Stahl) entsprechend ASTM, H-13, US-Standard)
besteht. Wie in den Fig. 2 und 3 aufgeführt, wurde der Probenkörper 5 mit
drei nadelförmigen Vorsprüngen 10 zur Verfügung gestellt, jede mit einer
Länge von 5 mm, einer Breite von 5 mm und einer Höhe von 5 mm, gleich weit
voneinander auf demselben Kreis angeordnet. Unter Verwendung dieses
Probenkörpers wurden Versuchsproben hergestellt, indem auf der
quadratischen 5 mm Endfläche eines jeden Vorsprunges 10 die Schicht der
Erfindung mit einer Dicke von 20~30 µm ausgebildet wurde. Unter
Verwendung eines Ultrahochdruck-Abnutzungsprüfgerätes wurde eine
Beständigkeitsprüfung gegen Festfressen durchgeführt. Die Untersuchung
wurde auf den Schichten dieser Ausführungsform und auf den Schichten der
durch das oben beschriebene Verfahren gebildeten Vergleichsbeispiele durch
geführt.
Es wurde ferner ein gleicher Test unter Verwendung einer Versuchsprobe
durchgeführt, welche durch Ausbilden einer Verchromungsschicht
(Vergleichsbeispiel 7) mit einer Dicke von 100 µm auf der quadratischen 5 mm
Endfläche des Probenkörpers erhalten wurde.
Der Aufbau des Ultrahochdruck-Abnutzungsprüfgeräts und die bei der
Untersuchung verwendeten Prüfbedingungen waren wie folgt:
Die Testvorrichtung ist schematisch in Fig. 2 und Fig. 3 veranschaulicht, welche eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Fig. 2 darstellt. Eine po lierte Scheibe 2 (das zugehörige Teil wird in Reibungskontakt mit den Ver suchsproben gebracht) mit einem Durchmesser von 80 mm und einer Dicke von 10 mm wird abnehmbar auf einer Ständerhalterung 1 befestigt. Von der dem Probenkörper 5 gegenüberliegenden Seite wird durch eine Schmiermittel leitung 3 Schmieröl in die Mitte der Scheibe 2 geleitet. Die Anordnung ist derart, daß mittels einer nicht aufgeführten hydraulischen Vorrichtung bei einem vorherbestimmten Druck von der rechten Seite eine Druckkraft P auf die Ständerhalterung 1 angewendet wird. Ein der Scheibe 2 gegenüberliegender Rotor 4 wird mittels einer nicht aufgeführten Antriebseinheit mit einer vorherbestimmten Geschwindigkeit rotiert. Der Probenkörper 5 ist auf eine solche Weise am Rotor 4 befestigt, daß die quadratischen 5 mm Endflächen der Vorsprünge 10, auf welchen die Oberflächenbehandlungsschichten ausgebildet wurden, freiliegen, um gegen die Scheibe 2 als Gleitoberflächen zu gleiten.
Die Testvorrichtung ist schematisch in Fig. 2 und Fig. 3 veranschaulicht, welche eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Fig. 2 darstellt. Eine po lierte Scheibe 2 (das zugehörige Teil wird in Reibungskontakt mit den Ver suchsproben gebracht) mit einem Durchmesser von 80 mm und einer Dicke von 10 mm wird abnehmbar auf einer Ständerhalterung 1 befestigt. Von der dem Probenkörper 5 gegenüberliegenden Seite wird durch eine Schmiermittel leitung 3 Schmieröl in die Mitte der Scheibe 2 geleitet. Die Anordnung ist derart, daß mittels einer nicht aufgeführten hydraulischen Vorrichtung bei einem vorherbestimmten Druck von der rechten Seite eine Druckkraft P auf die Ständerhalterung 1 angewendet wird. Ein der Scheibe 2 gegenüberliegender Rotor 4 wird mittels einer nicht aufgeführten Antriebseinheit mit einer vorherbestimmten Geschwindigkeit rotiert. Der Probenkörper 5 ist auf eine solche Weise am Rotor 4 befestigt, daß die quadratischen 5 mm Endflächen der Vorsprünge 10, auf welchen die Oberflächenbehandlungsschichten ausgebildet wurden, freiliegen, um gegen die Scheibe 2 als Gleitoberflächen zu gleiten.
Die vorherbestimmte Druckkraft P wird auf die Ständerhalterung 1 ange
wendet, so daß die Scheibe 2 und die nadelförmigen Vorsprünge 10 auf dem
Prüfkörper 5 mit einem vorherbestimmten Oberflächendruck in Kontakt ge
bracht werden, und während die Gleitoberflächen mit Öl geschmiert wurden,
welches mit einer vorherbestimmten Schmiermittelrate über die Schmiermittel
leitung 3 zugeführt wurde, wurde der Rotor 4 rotiert. Der auf die Ständerhalte
rung 1 ausgeübte Druck wird in festen Zeitintervallen stufenweise erhöht, und
ein an der Ständerhalterung 1 entstandenes Drehmoment T, welches von der
Reibung zwischen dem Prüfkörper 5 und der Scheibe 2 durch Rotieren des
Rotors 4 herrührt, wird über eine Edelstahlfaser 6 auf eine Belastungsmeßzel
le 7 ausgeübt. Jede Änderung des Drehmomentes T wird mittels eines dynami
schen Dehnungsmeßfühlers 8 gemessen und mittels eines Aufzeichnungsgerä
tes 9 aufgezeichnet. Eine plötzliche Zunahme des Drehmomentes T wird als
Anzeichen ausgelegt, daß ein Festfressen stattfindet, und die Annehmbarkeit
der Festfreßcharakteristik wird aufgrund des Kontaktflächendrucks zu einem
solchen Zeitpunkt beurteilt. Das für die Scheibe 2 verwendete Material war Ei
sen, insbesondere FC 250, JIS ((Grauguß mit einer Zugfestigkeit von 250 MPa)
ASTM Klasse Nr. 4012, US-Standard). Die Prüfbedingungen waren wie folgt:
Reibungsgeschwindigkeit: 8 m/s
Scheibenmaterial: FC 250 (Grauguß)
Kontaktflächendruck: Nachdem ein Glätten bei einem Oberflä chendruck von 1,96 MPa (20 kgf/cm2) durchgeführt wurde, wurde der Druck um Stufen von 0,98 MPa (10 kgf/cm2) bis zum Auftreten des Festfressens erhöht. Jedes Niveau des Oberflächendruckes wurde für 3 Minuten beibehalten.
Schmiermittel: Motoröl #30
Temperatur: 80°C
Zuführrate: 250 cm3/min
Reibungsgeschwindigkeit: 8 m/s
Scheibenmaterial: FC 250 (Grauguß)
Kontaktflächendruck: Nachdem ein Glätten bei einem Oberflä chendruck von 1,96 MPa (20 kgf/cm2) durchgeführt wurde, wurde der Druck um Stufen von 0,98 MPa (10 kgf/cm2) bis zum Auftreten des Festfressens erhöht. Jedes Niveau des Oberflächendruckes wurde für 3 Minuten beibehalten.
Schmiermittel: Motoröl #30
Temperatur: 80°C
Zuführrate: 250 cm3/min
Die Meßergebnisse sind in Tabelle 3 veranschaulicht.
Mit der aus FC 250 (Grauguß) hergestellten Scheibe erfuhren die Artikel
der vorliegenden Erfindung ein Festfressen bei Oberflächendrücken von 27,5
bis 28,4 MPa (281 bis 290 kgf/cm2). Dies ist höher als der Wert von 24,8 MPa
(253 kgf/cm2) für den verchromten Artikel des Vergleichsbeispiels und ist gleich
dem Wert für die Schicht (Vergleichsbeispiel 3), welcher lediglich aus CrN
besteht, welches eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Festfressen
aufweist. Sogar wenn eine metallische Chromstruktur in der Schicht aus
Chromnitrid verteilt ist, sind die Auswirkungen minimal, wenn die metallische
Chromstruktur groß ist und ihr Flächenverhältnis groß ist
(Vergleichsbeispiel 6).
Das Material der Erfindung wurde einer Korrosionsabriebprüfung mittels
eines Abnutzungsprüfgerätes vom Kaken-Typ unterzogen (Dabei wird ein
Probenkörper unter einer vorbestimmten Last mit einer rotierenden Trommel in
Kontakt gebracht und es wird der Kontaktfläche während des Tests eine
korrosive Flüssigkeit zugeführt. Der Probenkörper ist dabei an einem drehbar
gelagerten Arm befestigt, an dessen äußerem Ende zur Einstellung der
vorbestimmten Last ein entsprechendes Gewicht angebracht ist). Es wurden
Probenkörper aus einem aus SKD-6 (Chrom-Molybdän-Vanadium-Stahl)
bestehenden Substratmaterial hergestellt. Jeder Probenkörper hatte eine
Länge von 5 mm, eine Breite von 5 mm und eine Höhe von 20 mm, wobei ein
Ende zu einer gebogenen Oberfläche mit einem Radius R von 6 mm
abgerundet wurde. Diese Enden der Probenkörper wurden mit den Schichten
der oben beschriebenen Ausführungsform und mit den Schichten der Ver
gleichsbeispiele bei einer Dicke von 20~35 µm beschichtet.
Es wurde ferner eine gleiche Prüfung unter Verwendung einer Versuchs
probe durchgeführt, welche durch Ausbilden einer Verchromungsschicht
(Vergleichsbeispiel 7) mit einer Dicke von 100 µm auf dem abgerundeten Ende
des oben erwähnten Probenkörpers erhalten wurde.
Bei der Prüfung wurde das oberflächenbehandelte abgerundete Ende der
Versuchsprobe auf eine solche Weise gegen den äußeren Randbereich eines
zugehörigen trommelförmigen Teiles gedrückt, daß die gebogene Oberfläche
des zugehörigen trommelförmigen Teiles und die gebogene Oberfläche der
Versuchsprobe in einen linearen Kontakt gebracht wurden, es wurde eine vor
herbestimmte Belastung aufgebracht, und das zugehörige trommelförmige Teil
wurde mit einer vorherbestimmten Geschwindigkeit rotiert. Es wurde eine
Schmierung durchgeführt, in dem eine bestimmte Menge einer wäßrigen Lö
sung an Schwefelsäure, eingestellt auf einen pH von 2, auf die
Kontaktbereiche getropft wurde, wodurch eine saure Atmosphäre erzeugt
wurde. Die Prüfungsbedingungen waren wie folgt:
Trommelmaterial: FC 250 (Grauguß)
Reibungsgeschwindigkeit: 0,25 m/s
Reibungszeit: 6 h
Kontaktlast: 39,2 N (4 kg)
Atmosphäre: eine wäßrige Lösung an Schwefelsäure, eingestellt auf einen pH von 2, aufgetropft auf die Gleitbe reiche mit einer Rate von 1,5 cm3/min.
Trommelmaterial: FC 250 (Grauguß)
Reibungsgeschwindigkeit: 0,25 m/s
Reibungszeit: 6 h
Kontaktlast: 39,2 N (4 kg)
Atmosphäre: eine wäßrige Lösung an Schwefelsäure, eingestellt auf einen pH von 2, aufgetropft auf die Gleitbe reiche mit einer Rate von 1,5 cm3/min.
Die Meßergebnisse des Ausmaßes an Schichtabrieb sind in Tabelle 4
aufgeführt.
Die Ergebnisse werden als relative Werte angegeben, wobei das Ausmaß
an Abnutzung der Verchromungsschicht als 100 genommen wird.
Die Artikel gemäß der vorliegenden Erfindung reduzieren das Ausmaß
des Abriebs auf 1/20 bis 1/25 des Abriebs von den verchromten Artikeln der
Vergleichsbeispiele. Das von den Artikeln der vorliegenden Erfindung an den
Tag gelegte Ausmaß an Abrieb ist gleich dem der Schicht (Vergleichs
beispiel 3), welcher lediglich aus CrN besteht, dessen Verschleißfestigkeit
hervorragend ist. Sogar wenn eine metallische Chromstruktur in der Schicht
aus Chromnitrid verteilt ist, sind die Auswirkungen minimal, wenn die metal
lische Chromstruktur groß ist und deren Flächenverhältnis groß ist
(Vergleichsbeispiel 6).
Die Haftfestigkeit von dem mit der Schicht beschichteten Bauteil gemäß
der vorliegenden Erfindung wurde mittels eines Wälz-Dauerfestigkeitsprüfge
räts (Walzen-Belastungs-Prüfgerätes (roller pitching tester)), welches einen
Schlupf verwendet, bestimmt. Das Substratmaterial des Prüfkörpers war ein
Material, welches durch Karburieren von SCM 420, JIS (Chrommolybdänstahl)
erhalten wird, und hatte die Form einer Walze mit einem Durchmesser von
26 mm und einer Länge von 28 mm. Auf die äußere Umfangsfläche solcher
Walzen wurden Schichten gemäß der Erfindung und Schichten gemäß den
Vergleichsbeispielen in einer Dicke von ungefähr 50 µm aufgebracht. Durch
Anpassen der Beschichtungszeit wurden die Dicken der verschiedenen
Schichten einheitlich gemacht.
Der Aufbau des Belastungs-Prüfgerätes (pitching testers) und die in der
Untersuchung verwendeten Prüfbedingungen waren wie folgt:
Die Prüfvorrichtung ist schematisch in Fig. 4 veranschaulicht. Die Vorrich tung beinhaltet eine Prüfwalze 11 auf welcher ein Prüfkörper 13 mit einem Durchmesser von 26 mm und einer Länge von 28 mm befestigt ist, und eine gegenüber der Prüfwalze 11 angeordnete Belastungswalze 12. Sie ist so ange ordnet, daß eine Druckkraft mit einem vorherbestimmten Druck angewendet wird. Die Prüfwalze 11 wird mittels einer nicht aufgeführten Antriebseinheit mit einer vorherbestimmten Geschwindigkeit rotiert. Auf der äußeren Umfangsflä che des Probenkörpers 13 ist eine Oberflächenbehandlungsschicht ausgebil det. Die Belastungswalze 12 hat einen Durchmesser von 130 mm und eine Länge von 18 mm, und deren äußerer Umfangsbereich ist auf einen Radius von 300 mm abgerundet, so daß die Belastungswalze 12 und der Prüfkörper 13 bei einer mikroskopischen Betrachtung in einem punktuellen Kontakt kommen. Die Anordnung ist derart, daß eine große Druckkraft angewendet wird. Ferner läuft die Belastungswalze 12 der Prüfwalze 11 über Zahnräder (nicht aufge führt) nach und rotiert unter einem Schlupf relativ zu der Prüfwalze 11. Der Schlupf-Faktor wird durch (U13 - U12)/U13 dargestellt, wobei U13 die Umfangs geschwindigkeit des Prüfkörpers und U12 die Umfangsgeschwindigkeit der Belastungswalze bezeichnen. Der Schlupf-Faktor kann nach Belieben festge legt werden. Durch eine Schmiermittelleitung, welche nicht aufgeführt ist, wird Schmieröl in die Kontaktbereiche der Belastungswalze 12 und des Prüfkör pers 13 eingeleitet.
Die Prüfvorrichtung ist schematisch in Fig. 4 veranschaulicht. Die Vorrich tung beinhaltet eine Prüfwalze 11 auf welcher ein Prüfkörper 13 mit einem Durchmesser von 26 mm und einer Länge von 28 mm befestigt ist, und eine gegenüber der Prüfwalze 11 angeordnete Belastungswalze 12. Sie ist so ange ordnet, daß eine Druckkraft mit einem vorherbestimmten Druck angewendet wird. Die Prüfwalze 11 wird mittels einer nicht aufgeführten Antriebseinheit mit einer vorherbestimmten Geschwindigkeit rotiert. Auf der äußeren Umfangsflä che des Probenkörpers 13 ist eine Oberflächenbehandlungsschicht ausgebil det. Die Belastungswalze 12 hat einen Durchmesser von 130 mm und eine Länge von 18 mm, und deren äußerer Umfangsbereich ist auf einen Radius von 300 mm abgerundet, so daß die Belastungswalze 12 und der Prüfkörper 13 bei einer mikroskopischen Betrachtung in einem punktuellen Kontakt kommen. Die Anordnung ist derart, daß eine große Druckkraft angewendet wird. Ferner läuft die Belastungswalze 12 der Prüfwalze 11 über Zahnräder (nicht aufge führt) nach und rotiert unter einem Schlupf relativ zu der Prüfwalze 11. Der Schlupf-Faktor wird durch (U13 - U12)/U13 dargestellt, wobei U13 die Umfangs geschwindigkeit des Prüfkörpers und U12 die Umfangsgeschwindigkeit der Belastungswalze bezeichnen. Der Schlupf-Faktor kann nach Belieben festge legt werden. Durch eine Schmiermittelleitung, welche nicht aufgeführt ist, wird Schmieröl in die Kontaktbereiche der Belastungswalze 12 und des Prüfkör pers 13 eingeleitet.
Auf dem Prüfkörper 13 wird eine vorherbestimmte Druckkraft angewendet,
so daß der Prüfkörper 13 und die Kontaktwalze 12 bei einem vorherbestimmten
Oberflächendruck in Kontakt miteinander gebracht werden, die Belastungswal
ze 12 wird rotiert, während die Kontaktbereiche mit Öl geschmiert werden, wel
ches mit einer vorherbestimmten Schmierrate zugeführt wird, und die Bela
stungswalze 12 wird mit einem vorherbestimmten Schlupf-Faktor rotiert.
Die Oberfläche des Prüfkörpers wurde periodisch während der Prüfung
sehr sorgfältig beobachtet, und die Annehmbarkeit der Haftfestigkeit wurde aus
der Gesamtsumme an Umdrehungen bis zum Auftreten von abplatzendem
Ablösen an der Oberfläche des Prüfkörpers beurteilt. Die als das zugehörige
Teil dienende Belastungswalze 12 wurde aus FC 250 (Grauguß) hergestellt.
Die Prüfungsbedingungen waren wie folgt:
Oberflächendruck (Hertz'sche Belastung): 1568 MPa (160 kgf/mm2)
Umfangsgeschwindigkeit des Prüfkörpers: 82 m/s
Schlupf-Faktor: 20%
Verwendetes Öl: #30 (Grundöl)
Öldurchflußmenge: 1200 cm3/min
Öltemperatur: 80°C
Oberflächendruck (Hertz'sche Belastung): 1568 MPa (160 kgf/mm2)
Umfangsgeschwindigkeit des Prüfkörpers: 82 m/s
Schlupf-Faktor: 20%
Verwendetes Öl: #30 (Grundöl)
Öldurchflußmenge: 1200 cm3/min
Öltemperatur: 80°C
Die Meßergebnisse sind in Tabelle 5 veranschaulicht.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Artikel zeigen eine Haftbeständig
keit, welche weit besser ist als die des harten Chromnitrids der Vergleichsbei
spiele. Die Vergleichsbeispiele 4 und 5 zeigen an, daß sogar wenn die metalli
sche Chromstruktur in der Schicht aus Chromnitrid verteilt ist, eine Neigung
zum Ablösen auftritt, wenn die Strukturgröße zu gering ist oder das Oberflä
chenverhältnis zu gering ist.
Wie oben beschrieben stellt somit die vorliegende Erfindung ein Gleitbau
teil zur Verfügung, welches in Bezug auf die Beständigkeit gegenüber Abnut
zung und Festfressen hochwertiger ist als die herkömmlichen verwendeten
harten Schichten, und bei welchen ein Abblättern und Ablösen nicht leicht statt
findet, durch Ausbildung einer Verbundschicht mittels des PVD-Verfahrens auf
der Oberfläche eines Substrates, wobei die Hauptphasen oder Zusammenset
zungen der Schicht CrN und Cr2N sind und eine verteilte metallische Chrom
struktur beinhalten. Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung des
Gleitbauteils zur Verfügung.
Das durch die Erfindung zur Verfügung gestellte Gleitbauteil ist gut geeig
net für die Verwendung in Gleitteilen, deren Beispiele Maschinenteile wie Kol
benringe und Nockenstössel, und Kompressorenteile wie Gleitschuhscheiben
(shoe disks) sind. Das Gleitbauteil findet ebenfalls Verwendung in verschieden
artigen Schneidewerkzeugen.
Claims (3)
1. Gleitbauteil, umfassend
eine Schicht mit einer Zusammensetzung aus metalli schem Chrom und Chromnitrid, welches aus CrN oder Cr2N und einer Mischung daraus zusammengesetzt ist, und
ein Substrat, welches mit der Schicht beschichtet ist,
wobei das metallische Chrom in der Schicht verteilt ist und eine Größe von 0,2 bis 5 µm aufweist, und der An teil des metallischen Chroms an der Gesamtfläche 1 bis 20% beträgt.
eine Schicht mit einer Zusammensetzung aus metalli schem Chrom und Chromnitrid, welches aus CrN oder Cr2N und einer Mischung daraus zusammengesetzt ist, und
ein Substrat, welches mit der Schicht beschichtet ist,
wobei das metallische Chrom in der Schicht verteilt ist und eine Größe von 0,2 bis 5 µm aufweist, und der An teil des metallischen Chroms an der Gesamtfläche 1 bis 20% beträgt.
2. Gleitbauteil gemäß Anspruch 1, wobei eine Primärschicht
aus Chrommetall zwischen der Schicht und dem Substrat
angeordnet ist.
3. Verwendung eines Gleitbauteils gemäß Anspruch 1 oder 2
als Kolbenring.
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