DE19629670A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Lenkung des Sonnenlichtes und Temperaturregelung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Lenkung des Sonnenlichtes und TemperaturregelungInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und
Vorrichtung zur Lenkung des Sonnenlichtes und
Temperaturregelung in Form einer Biosol-Scheibe zur
Begünstigung des pflanzlichen Wachstums sowie Beschleunigung
und Verstärkung des allgemeinen Reifeprozesses von ober-
und/oder unterirdischen Frucht ständen durch Nutzung von
Solarenergie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und 6.
Durch die DE 30 23 252 A1 ist eine Kunststoff-Rebenhaube in
Topfform mit einer zentralen, für die Aufnahme des zentralen
Pflanzentriebes vorgesehene Trieböffnung, mit einem sich
anschließenden Leitbereich mit gering in Richtung in der
Öffnung gekrümmter Wand und einem kegelstumpfförmigen
Einsteckbereich bekannt geworden.
Diese bekannte topfförmige, nach unten geöffnete und eine sehr
steile Ausarbeitung der Seitenflächen mit geringer in Richtung
der Öffnung gekrümmten Wand aufweisende Rebenhaube mit
kegelstumpfförmigen oder anderweitig geformtem Pflanzen-
Einsteckbereich sowie Sollbruchstellen am Öffnungsbereich und
Verstärkungsrippen, ist zum Schutz des wurzelnden Teils einer
Pflanze, insbesondere eines Rebstockes, gegen mechanische
Beschädigung und Fernhalten von belastenden Pflanzen-
Behandlungsmitteln sowie zum begünstigten Pflanzen-Wachstum und
Verhinderung des Austrocknens des Pflanzen-Wurzelbereiches
vorgesehen.
Des weiteren ist diese bekannte Topf-Rebenhaube zur
Verhinderung der Unkraut- und sekundären Triebbildung sowie zum
Frostschutz der Reben oder anderen Pflanzen aber auch zur
Wachstumslenkung durch Lichtleiteffekt der hochliegenden
Haubenöffnung einsetzbar.
Bei bestimmungsgemäßem Einsatz dieser bekannten, topfförmigen
Rebenhaube ist insbesondere nachteilig, daß die auftreffende
Solarstrahlung im Haubeninneren in konzentrierter Form bei
weitestgehend fehlender Belüftung gesammelt wird, so daß nach
einer Pflanzenbewässerung ein geradezu idealer Nährboden für
unerwünschte, schädliche Pilz- und Schimmelerkrankungen der
Pflanze durch bakteriellen Rebenbefall vorprogrammiert ist.
Weiterhin hat die Topfform-Ausbildung dieser bekannten
Rebenhaube den wesentlichen Nachteil, daß für das
Pflanzenwachstum wichtige Regenflüssigkeit vorenthalten wird
und zudem die Pflanze durch die zwangsläufig um die Haube herum
erfolgende, dezentrale Wasserverteilung zur Bildung eines
seitlichen, oberflächenorientierten und damit austrocknungs-
/erfrierungsgefährdeten Wurzelstock veranlaßt wird.
Die Ausbildung der bekannten Rebenhaube bedingt zudem ein für
das Pflanzenwachstum nicht förderliches Temperaturgefälle
zwischen dem abgedeckten und dem frei stehenden Pflanzenteil,
wobei bei vorgesehener großzügig bemessener Pflanzen-
Austrittsstelle bzw. zusätzliche Topföffnungsvergrößerung
(Sollbruchstellen), ein extrem schneller, zusätzlich das
Pflanzenwachstum schädigender Wärmeaustausch in der Rebenhaube
erfolgt.
Schließlich weist das nach unten geöffnete System mit einfacher
Wandausbildung ein, für spezielle Einsatzzwecke unzureichendes
Wärmespeichervermögen auf.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Lenkung des Sonnenlichtes und
Temperaturregelung zur Begünstigung des pflanzlichen Wachstums
sowie Beschleunigung und Verstärkung des allgemeinen
Reifeprozesses von oberirdischen Frucht ständen durch Nutzung
von Solarenergie der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß eine dem jeweiligen Pflanzenwachstumsstadium anpaßbare
Konzentration der Solarstrahlung mit Wärmenutzeffekt bei
Verhinderung von unerwünschter Unkraut- und
Sekundärtriebbildung sowie Frostschädigung und Schädlingsbefall
zum begünstigenden Pflanzenwachstum gewährleistet ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die
technischen Merkmale des Anspruches 1 und 6 gewährleistet.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß das Wachstum der in
der zentrischen Trieböffnung des Hohlkörpers der Biosol-Scheibe
mit ihrem zentralen Triebteil befindlichen Pflanze durch die
aufgrund der Scheiben-Ausbildung/Anordnung gegebenen Lichtleit-
Wärmespeichereffekte begünstigt ist.
Bei der nach der DE 30 23 552 A1 bekannten Vorrichtung handelt
es sich um ein, den unteren Stammbereich mit Wurzelstock
topfartig überdeckenden, für den zentralen Rebentrieb eine
zentrale Trieböffnung aufweisende Rebenhaube, während die
erfindungsgemäße, ebenfalls mit einer zentralen Trieböffnung
versehene und als wärmespeichernder Hohlkörper ausgebildete
Biosol-Scheibe mit einer ebenen oder hohlspiegelförmigen
Oberfläche mit spezieller Körper- und Oberflächenausbildungs
strukturierung mit/ohne spezielle Oberflächenbeschichtung und
in Einzel- oder Serienanordnung einsetzbar ist.
Damit besteht bei dieser Erfindung der wesentliche Vorteil, daß
die auf die Scheibenoberfläche auftreffende Solarstrahlung dem
jeweiligen Wachstumsstadium der systemintegrierten Pflanze
entsprechend angepaßt und das Pflanzenwachstum begünstigend zur
Gewinnung von längerfristig speicherbarer Wärmeenergie im
materialgefüllten Hohlkörper oder reflektierend zur Kühlung des
überdeckten Pflanzenteiles Verwendung findet und zudem ein, den
Befall von Krankheitserregern begünstigendes, fast
geschlossenes Feuchtluft-System vermieden wird.
Weiterhin ist die Erfindung sowohl in Einzel- als auch in
Serienanordnung, beispielsweise in Form eines Treibhaussystems,
vorteilhaft einsetzbar.
Weitere vorteilhafte Einsatzeffekte der Erfindung sind darin zu
sehen, daß eine Konzentration des Oberflächenwassers erfolgt
und dabei ein gezielter Schutz vor Austrocknung der Pflanze
gegeben ist und dabei der Herstellungsaufwand für eine
derartige Biosol-Scheibe so gering ist, daß dem weltweiten,
großflächigen Einsatz von erfindungsgemäßen Biosol-Scheiben,
insbesondere in der Landwirtschaft und im Gartenbau,
weitgehende Möglichkeiten eröffnet sind.
Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß die erfindungsgemäße
Biosol-Scheibe erst am Einsatzort mit dem wärmespeichernden
Material versehen werden kann, wodurch der Transportaufwand
verringert ist.
Die Biosol-Scheibe ist in ihrer Grundform als ein- oder
mehrteiliger, mit einem wärmespeichernden Material versehener
Hohlkörper mit unterschiedlicher Ausbildung/Strukturierung und
Oberflächen-Gestaltung mit unterschiedlicher
Anordnungsmöglichkeit ausgebildet.
Dazu kann die Oberfläche des, vorzugsweise aus einem Kunststoff
bestehenden Hohlkörpers, ebenflächig oder als leicht bis stark
gebogenes Kreissegment oder leicht bis stark gebogenes
Paraboloid-Segment ausgebildet sein, oder eine schalenhafte,
trapezförmige Struktur aufweisen,oder aus einer Kombination
dieser Oberflächenformen bestehen.
Aus der Vielzahl der geometrisch möglichen und den
schutzbegründenden Erfindungsgegenstand bildenden Biosol-
Scheibenkörperformen sind in vorteilhafter Weise insbesondere
ein- oder zweiteilig ausgebildete, mit einer zentralen
Trieböffnung und ggf. mit einer zentralen Vertiefung versehene
Biosol-Scheibenkörper mit kreisförmiger, quadratischer,
ellipsoider, rechteckiger oder anderweitiger kreisförmigen oder
vieleckigen Scheibenflächenausbildungen zum bestimmungsgemäßen
Einsatz vorgesehen.
Dabei kann der vorteilhaft aus Kunststoff bestehende Hohlkörper
der Biosol-Scheibe als wärmespeicherndes Material, ein Gas,
eine Flüssigkeit, ein Granulat oder eine in seinem Inneren
gezüchtete Biomasse oder anderweitige feste Stoffe, wie
beispielsweise Schamotte, Bitumen, Kunststoffe, gepreßte
Biostoffe, aufbereitete Zellulose, Kohle oder andere zur
Wärmespeicherung geeignete Feststoffe, enthalten.
Die vorteilhaft in Sandwich-Technik aus einer Kombination von
festen, flüssigen oder gasförmigen Materialien mit einer
hohlspiegelähnlichen Grundform aus regelmäßig oder unregelmäßig
geformten Einzelkörpern, wie Kugeln, Quadern, Zylinder oder
anderen geometrischen Körperformen aus Stein, Granulat,
Kunststoff oder Holz herstellbare Biosol-Scheibe kann auch mit
einer sieb- oder gitterartigen Struktur zur differenzierten
Wirkung auf den Wasser- und Wärmehaushalt der Pflanze
ausgebildet sein.
Die Herstellung der Biosol-Scheibe mit hohlspiegelähnlicher
Ausbildung kann in vorteilhafter Weise auch aus einem
biologischen Material, wie beispielsweise aus abschnittsweise
gebündeltem Schilf, Bast oder Schlingpflanzen erfolgen, wobei
das eingesetzte biologische Material zusätzlich oberflächlich
oder teilweise oder vollständig mit wärmespeichernden und/oder
fixierenden Materialien, wie beispielsweise Teer, Wasserglas
oder Biokleber, getränkt ist.
Die Oberfläche der Biosol-Scheibe kann zusätzlich eine mit
unterschiedlichen Lichtreflektionseigenschaften ausgebildete
Farbbeschichtung oder eine Beschichtung mit Quarzsand aufweisen
und zudem als eine durch herkömmliche oder solartechnische
Stromerzeugung gespeiste, breitstrahlende Lichtquelle
ausgebildet sein.
Erfindungswichtig ist weiterhin, daß die hohlspiegelförmige
Biosol-Scheibe als Hohlspiegel mit verschiedenem
Krümmungsradius mit unterschiedlicher Brennpunktweite zur
Reflexion der mit unterschiedlichen Neigungswinkeln auf die
Spiegeloberfläche auftreffende Solarenergiestrahlung
ausgebildet ist. Dabei kann diese Hohlspiegel-Biosol-Scheibe
mit einem Zusatzspiegel angeordnet sein.
Eine für den jeweiligen Einsatzzweck optimale
Oberflächengestaltung einer Hohlspiegel-Biosol-Scheibe wird
durch eine, dem allgemeinen Krümmungsradius der Hohlspiegelform
folgend, auch die flach einfallende Solarstrahlung optimal in
vertikaler Richtung zur Pflanze lenkende pyramidale
Segmentierung erreicht. Die pyramidale Oberflächen-
Scheibensegmentierung ermöglicht den territorial unabhängigen
Einsatz von Biosol-Scheiben, da deren Reflektionseigenschaften
von der jeweils gewählten pyramidalen Oberflächen-Segmentierung
bestimmt ist.
Dabei kann ein erwünschter Temperaturanstieg im Bereich der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verdunstung von Flüssigkeiten
mit dem sich daraus ergebenden Kühleffekt genutzt werden,
welcher bei Nichtbedarf über entsprechend wärmeleitende
Materialien abgeführt werden kann. Im Rahmen der Erfindung ist
es ebenfalls vorgesehen, die Biosol-Scheibe mit einer die
Solarstrahlung filternden Oberfläche mittels bekannter
optischer Systeme auszubilden.
Weiterhin kann die Biosol-Scheibe mit einer geraden Grundfläche
ausgebildet sein und ihre Oberfläche eine Vielzahl von
Spitzreflektoren Reflektoren unterschiedlicher
Ausbildung/Anordnung aufweisen und zudem mit unterschiedlichen
Oberflächenstrukturen, wie beispielsweise einer Rillenstruktur,
einer Verästelungsstruktur, einer Schwammstruktur oder einer
wasserdurchlässigen Struktur ausgebildet sein.
Selbstverständlich ist es möglich, derartige Biosol-Scheiben
serieller Anordnung - wie bereits erwähnt - in Form eines
Treibhauses einzusetzen, wobei in dem zweiteilig ausgebildeten
und leicht zu öffnenden Hohlkörper jeder Biosol-Scheibe die
gewünschten Pflanzen oder eine Biomasse gezüchtet werden kann.
Außerdem kann die vorbeschriebene Biosol-Scheibe entsprechend
den territorialen Gegebenheiten, dem gewünschten Grad der
Wärmespeicherung und der jeweiligen Pflanzenart angepaßt,
entweder auf dem Erdbodenbereich teilweise oder weitestgehend
oder vollständig im Erdbodenbereich angeordnet werden.
Diese in ihrer Grundkonzeption als ein mit Wasser gefüllter
Wärmespeicher zu bewertende Biosol-Scheibe besitzt mindestens
eine spezifische Wärmekapazität von
4,182 Joule/pro Grad Kelvin,
welche gegenüber der im günstigsten Fall als halboffene
Luftkammer ausgebildeten, bekannten Rebenhaube mit einer
spezifischen Wärmekapazität von
ca. 0,917 Joule/pro Grad Kelvin
um mehr als das 4,5-fache höher liegt.
Die vorliegende Biosol-Scheibe zur Begünstigung des
Pflanzenwachstums und Beschleunigung des Früchtereifeprozesses
gewährleistet zudem eine Konzentration des Oberflächenwassers
bei Verhinderung der Pflanzenaustrocknung, des Befalls von
Pflanzen-Krankheitserregern und der Pflanzen-Frostschädigung
und ist mit geringem Aufwand unter Verwendung von biologischem
Material herstellbar, dabei nahezu wartungsfrei und durch eine
hohe Lebensdauer gekennzeichnet, sowie aufgrund ihrer
verschiedenartigen Ausbildungsmöglichkeiten
klimazonenunabhängig vorteilhaft einsetzbar.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich
nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche,
sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung,
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als
erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere
Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der
Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 Schnittdarstellung einer Biosol-Scheiben-
Pflanzen-Anordnung;
Fig. 2 Schnittdarstellung einer oberirdisch angeordneten
Biosol-Scheibe mit Stützelementen;
Fig. 3 Schnittdarstellung einer im Erdreich angeordneten
Biosol-Scheibe;
Fig. 4 Schnittdarstellung von Biosol-Scheiben mit
verschiedenartigem Körperaufbau und unterschiedlicher
Oberflächenstruktur;
Fig. 5 Sicht aufeine schematisiert dargestellte
kreisflächenförmige ein- und zweiteilige Biosol-
Scheibe;
Fig. 6 Draufsicht auf eine schematisiert dargestellte,
quadratische ein- und zweiteilige Biosol-Scheibe;
Fig. 7 Draufsicht auf eine schematisiert dargestellte
ellipsoide, ein- und zweiteilige Biosol-Scheibe
mit Sonnenlaufrichtung;
Fig. 8 Draufsicht auf eine schematisiert dargestellte
rechteckige, ein- und zweiteilige Biosol-Scheibe;
Fig. 9 Perspektivische, schematische Darstellung einer
Pflanzen-Hohlspiegel -Anordnung;
Fig. 10 Perspektivische, schematische Darstellung einer
Hohlspiegel-Zusatzspiegel-Anordnung;
Fig. 11 Schnittdarstellung eines Hohlspiegels mit Brennpunkt;
Fig. 12 Schnittdarstellung eines Hohlspiegels mit Brennpunkt;
Fig. 13 Draufsicht auf einen schematisiert dargestellten
Scheiben-Reflektor mit pyramidaler Segmentierung;
Fig. 14 Schnittdarstellung einer Biosol-Scheibe mit ebener
Grundfläche und Spitz-Reflektoren-Ausbildung;
Fig. 15 Draufsicht auf verschiedene Oberflächenstrukturen
einer Biosol-Scheibe;
Fig. 16 Draufsicht auf eine schematisiert dargestellte,
aus Kugelsegmenten oder Zylinderelementen bestehenden
Biosol-Scheibe;
Fig. 17 Draufsicht auf eine schematisiert dargestellte, aus
biologischem Material bestehenden Biosol-Scheibe;
Fig. 18 Schnittdarstellung von unterschiedlichen
Biosol-Scheibenanordnungen;
Fig. 19 Perspektivische schematische Darstellung einer
Serien-Biosol-Scheibenanordnung;
Fig. 20 Schnittdarstellung einer schematisierten Biosol-
Scheibe mit Wasserhahn-Anordnung.
In den Fig. 1-20 ist eine mit einem wärmespeicherndes
Material 4 beinhaltenden Hohlkörper 2 versehene und den
zentralen Trieb einer Pflanze 3 in einer zentralen Trieböffnung
5 aufnehmende Biosol-Scheibe 1 in unterschiedlicher Ausbildung
und Anordnung dargestellt.
Gemäß den Fig. 1-3 ist die Biosol-Scheibe 1 mit einem, das
wärmespeichernde Material 4 enthaltenen und hohlspiegelähnlich
ausgebildeten Hohlkörper 2 ausgebildet, welcher in der
zentralen Trieböffnung 5 den Haupttrieb der Pflanze 3 enthält.
Der vorzugsweise aus einem Kunststoff bestehende Hohlkörper 2
der Biosol-Scheibe 1 enthält als wärmespeicherndes Material 4
ein Gas oder eine Flüssigkeit oder ein Granulat oder eine in
seinem Inneren gezüchtete Biomasse oder anderweitige geeignete
feste Stoffe, wie beispielsweise Schamotte, Bitumen,
Kunststoffe, gepreßte Biostoffe, aufbereitete Zellulose, Kohle
oder dgl.
Aus den Fig. 1-3 ist weiterhin ersichtlich, daß die Biosol-
Scheibe 1 mit der Pflanze 3 entweder teilweise im
Erdbodenbereich oder mit Hilfe einer Verstrebung 42 und einem
Abstützelement 43 auf der Erdoberfläche oder fast vollständig
im Erdbodenbereich angeordnet ist.
Gemäß der Fig. 4 ist die mit der zentralen Trieböffnung 5 zur
Aufnahme der Pflanze 3 versehene und in ihrem Hohlkörper 2 mit
dem wärmespeichernden Material 4 gefüllte, hohlspiegelförmige
Biosol-Scheibe 1 entweder einschalig mit einer Schale 20 oder
zweischalig mit Schalen 20, 21 ausgebildet. Dabei kann die
Oberfläche der jeweiligen Schale 20, 21 eine die Wärmeabgabe
begünstigende oder hindernde Beschichtung 19, beispielsweise
aus Quarzsand, aufweisen.
Gemäß den Fig. 5-8 ist die Biosol-Scheibe 1 als
kreisflächenförmige, quadratische, ellipsoide oder rechteckige
Scheibe 7, 8, 9, 11, 13, 14, 15, 17 in ein- oder zweiteiliger
Ausführungsform vorgesehen.
Selbstverständlich ist in die Biosol-Scheibe 1 auch in
weiteren, hier nicht dargestellten, geometrischen Formen
ausbild- und einsetzbar.
Aus den Fig. 5-8 ist weiterhin ersichtlich, daß die Biosol-
Scheibe 1 mit der quadratischen und rechteckigen
Oberflächenausbildung 9, 11, 15, 17 jeweils eine zur zentralen
Trieböffnung 5 abfallende Vertiefung 10, 12, 16, 18 zur
Entwässerung aufweisen.
Die zentrale Trieböffnung 5 jeder der Ausbildungsformen
7, 8, 9, 11, 13, 14, 15, 17 der Biosol-Scheibe 1 dient gleichzeitig
als Entwässerungsloch.
Gemäß Fig. 9 ist die Biosol-Scheibe 1 als Hohlspiegel 22 mit
die Pflanze 3 aufnehmender Trieböffnung 5 vorgesehen,
entsprechend Fig. 10 ist die Biosol-Scheibe 1 mit Trieböffnung
5 als Hohlspiegel-Zusatzspiegel-Kombinationsanordnung 22, 25
ausgebildet.
Entsprechend den Fig. 11 und 12 ist die Biosol-Scheibe 1 als
ein, eine Solarstrahlung 6 aufnehmender Reflektor 22 mit
flachem oder steilem Krümmungsradius vorgesehen, so daß auch
flach auf die Spiegeloberfläche einfallende Lichtstrahlen
aufgefangen werden können und des weiteren eine
unterschiedliche, dem jeweiligen Pflanzenwachstum angepaßte
Brennpunkthöhe gegeben ist.
In der Fig. 13 weist die Oberfläche des Reflektors 22 der
Biosol-Scheibe 1 eine Vielzahl von pyramidalen Segmentierungen
26 und die zentrale Trieböffnung 5 auf.
Eine ungekrümmte Ausbildungsform der Biosol-Scheibe 1 mit
oberflächlich angeordneten Spitzreflektoren 27 ist aus der
Fig. 14 entnehmbar. Die Spitzreflektoren 27 der flach auf dem
Erdboden legbaren Biosol-Scheibe 1 sind entweder
lichtreflektierend oder zum Schutz der Pflanze vor zuviel
Lichteinwirkung lichtabsorbierend ausgebildet.
Die Ausbildung der Solarscheibe 1 mit verschiedenen
Oberflächenstrukturen, wie beispielsweise einer Rillenstruktur
28 zur schnellen Wasserabführung zur zentralen Trieböffnung 5,
einer Verästelungsstruktur 29 zur Wasserlagerung auf dem
Seitenrand der Scheiben-Oberfläche, einer auch zur Kühlung
einsetzbaren Schwammstruktur 30 aus Biomasse oder Schamotte
oder sowie einer wasserdurchlässigen Gitterstruktur 31 ist aus
der Fig. 15 ersichtlich.
Entsprechend Fig. 16 besteht die Biosol-Scheibe 1 aus einer
Vielzahl von Kugelsegmenten 32 oder einer Vielzahl von
Zylinderelementen 33 aus Stein, Granulat, Kunststoff oder Holz.
Die Biosol-Scheibe 1 kann gemäß Fig. 17 auch aus biologischem
Material, wie beispielsweise aus abschnittsweise gebündeltem
Schilf oder Schlingpflanzen bestehen, welches zusätzlich
oberflächlich, teilweise oder vollständig mit wärmespeichernden
und fixierenden Materialien, wie beispielsweise Teer,
Wasserglas oder Biokleber getränkt ist.
Die Anordnung der Biosol-Scheibe 1 mit zentraler Trieböffnung 5
auf dem Erdboden bzw. im Erdreich ist in Fig. 18 dargestellt.
Diese Biosol-Scheibe 1 ist seitlich geschlossen, so daß bei
oberirdischer Scheiben-Anordnung sowohl eine seitliche als auch
eine direkte in den Erdboden gerichtete Wärmeabgabe gegeben
ist, wobei die jeweilige Wärmeabgabe von der jeweiligen
Scheiben-Anordnung abhängig ist.
Wie aus Fig. 19 ersichtlich, ist auch eine Vielzahl von
Biosol-Scheiben 1 zu einer Treibhaus-Anlage 35 zusammenfaßbar,
wobei alle auf diese Weise angeordneten Biosol-Scheiben 1 durch
eine wasserführende Trennfuge 36 miteinander verbunden sind.
Dabei können in jeder dieser zweiteilig ausgeführten und leicht
zu öffnenden Biosol-Scheiben 1 Pflanzen oder Biomassen
gezüchtet werden.
Schließlich ist in Fig. 20 ein am Einsatzort mittels
Wasserhahn 37 durch eine seitliche Öffnung 38 mit
Verschlußstopfen 39 wasserauffüllbare Biosol-Scheibe 1 mit
zentraler Trieböffnung 5 dargestellt. Bei Notwendigkeit kann
das in dem Hohlkörper 2 der Biosol-Scheibe 1 befindliche Medium
durch die Öffnung 38 in Pfeilrichtung 40, 41 entweichen.
Bezugszeichenliste
1 Biosol-Scheibe
2 Hohlkörper
3 Pflanze
4 Material
5 Trieböffnung
6 Solarstrahlung
7 Fläche, kreisförmig
8 Fläche, kreisförmig
9 Fläche, quadratisch
10 Vertiefung
11 Fläche, quadratisch
12 Vertiefung
13 Fläche, ellipsoid
14 Fläche, ellipsoid
15 Fläche, ellipsoid
16 Vertiefung
17 Fläche, rechteckig
18 Vertiefung
19 Beschichtung
20 Schale
21 Schale
22 Hohlspiegel-Reflektor
23 Krümmungsradius
24 Krümmungsradius
25 Zusatzspiegel
26 Segmentierung
27 Spitzreflektoren
28 Rillenstruktur
29 Verästelungsstruktur
30 Schwammstruktur
31 Gitterstruktur
32 Kugelsegment
33 Zylinderelement
34 Biomaterial
35 Treibhaus-Anlage
36 Trennfuge
37 Wasserhahn
38 Öffnung
39 Verschluß
40 Pfeilrichtung
41 Pfeilrichtung
42 Verstrebung
43 Abstützelement
2 Hohlkörper
3 Pflanze
4 Material
5 Trieböffnung
6 Solarstrahlung
7 Fläche, kreisförmig
8 Fläche, kreisförmig
9 Fläche, quadratisch
10 Vertiefung
11 Fläche, quadratisch
12 Vertiefung
13 Fläche, ellipsoid
14 Fläche, ellipsoid
15 Fläche, ellipsoid
16 Vertiefung
17 Fläche, rechteckig
18 Vertiefung
19 Beschichtung
20 Schale
21 Schale
22 Hohlspiegel-Reflektor
23 Krümmungsradius
24 Krümmungsradius
25 Zusatzspiegel
26 Segmentierung
27 Spitzreflektoren
28 Rillenstruktur
29 Verästelungsstruktur
30 Schwammstruktur
31 Gitterstruktur
32 Kugelsegment
33 Zylinderelement
34 Biomaterial
35 Treibhaus-Anlage
36 Trennfuge
37 Wasserhahn
38 Öffnung
39 Verschluß
40 Pfeilrichtung
41 Pfeilrichtung
42 Verstrebung
43 Abstützelement
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Lenkung des Sonnenlichtes und
Temperaturregelung in Form einer Biosol-Scheibe zur
Begünstigung des pflanzlichen Wachstums sowie Beschleunigung
und Verstärkung des allgemeinen Reifeprozesses von ober-
und/oder unterirdischen Fruchtständen durch Nutzung von
Solarenergie, im wesentlichen bestehend aus einer
Kunststoffhaube in Topfform mit einem nur eine zentrale
Trieböffnung aufweisenden Öffnungsbereich, einem sich
anschließenden Leitbereich mit gering in Richtung der Öffnung
gekrümmter Wand und einem kegelstumpfförmigen
Einsteckbereich, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der Biosol-Scheibe (1) als leicht- bis starkgebogenes
Paraboloid-Segment ausgebildet ist oder als im wesentlichen
flache Scheibe ausgebildet ist, die eine Vielzahl von
Spitzreflektoren (27) unterschiedlicher Ausbildung/Anordnung
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Biosol-Scheibe (1) als Hohlkörper (2) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlkörper (2) mit einem wärmespeichernden Material (4)
gefüllt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) oberflächlich als
ein- oder zweiteilige Kreisfläche (7, 8) mit zentraler
Trieböffnung (5), als ein- oder zweiteilige quadratische
Fläche (9, 11) mit zentraler kreisförmiger Vertiefung (10,
12) und zentraler Trieböffnung (5), als ein- oder zweiteilige
ellipsoide Fläche (13, 14) mit zentraler Trieböffnung (5),
als ein- oder zweiteilige rechteckige Fläche (15, 17) mit
zentraler ellipsoider Vertiefung (16, 18) und zentraler
Trieböffnung (5) oder als ein ein- oder mehrteiliges Vieleck
mit jeweils einer kreis- oder ellipsenförmigen Vertiefungen
und mit jeweils einer zentralen Trieböffnung (5) ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die, vorzugsweise aus einem Kunststoff
bestehende Biosol-Scheibe (1) als wärmespeicherndes Material
(4) ein Gas, eine Flüssigkeit, ein Granulat, eine im
Kunststoff-Körper gezüchtete Biomasse oder feste Stoffe, wie
beispielsweise Schamotte, Bitumen, Kunststoffe, gepreßte
Biostoffe, aufbereitete Zellulose, Kohle oder dergleichen,
enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) mit dem Hohlkörper
(2) in Sandwich-Technik aus einer beliebigen Kombination von
festem, flüssigem und gasförmigem Material besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Biosol-Scheibe (1)
eine Farb-Beschichtung (19) mit unterschiedlichen
Lichtreflexions/-absorptions-Eigenschaften oder eine
Quarzsand-Oberflächenbeschichtung aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) mit dem Hohlkörper
(2) mit einer Schale (20) oder mit zwei Schalen (20, 21)
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) aus einem
biologischen Material (34), wie beispielsweise aus
abschnittsweise gebündeltes Schilf, Bast oder Schling
pflanzen, besteht, welches zusätzlich oberflächlich, teilweise
oder vollständig mit wärmespeichernden und fixierenden
Materialien, wie beispielsweise Teer, Wasserglas, Biokleber,
getränkt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) eine Vielzahl von
Kugelsegmenten (32) oder Zylinderelementen (33) aus Stein,
Granulat, Kunststoff oder Holz aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) mit einem
Zusatzspiegel (25) versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) als
breitstrahlende, durch herkömmliche oder solartechnische
Stromerzeugung gespeiste, Lichtquelle ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche der als Hohlspiegel-
Reflektor (22) mit einem flachen bis starkgebogenen
Krümmungsradius (23, 24) ausgebildeten Biosol-Scheibe (1),
bevorzugt eine Segmentierung (26) aufweist, die dem
allgemeinen Krümmungsradius der Hohlspiegelform folgt und
auch die flach einfallende Solarstrahlung (6) optimal in
vertikale Richtung zur Pflanze (3) lenkt, pyramidal oder
kegelförmig mit kreisrunder oder paraboloider Außenkrümmung.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) mit einer die
Solarstrahlung (6) filternden Oberfläche ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) mit verschiedenen
Oberflächen-Strukturen, wie beispielsweise einer
Rillenstruktur (28), einer Verästelungsstruktur (29), einer
Schwammstruktur (30) oder einer wasserdurchlässigen
Gitterstruktur (31), ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) durch eine
seitliche Verstrebung (42) und durch ein unterseitiges
Abstützelement (43) auf dem Erdboden angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) teilweise oder
weitestgehend oder vollständig im Erdboden angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biosol-Scheibe (1) mit einer
stirnseitigen Öffnung (38) mit Verschluß (39) ausgebildet
ist, um das wärmespeichernde Material (4) einzufüllen bzw.
abzulassen.
19. Verwendung mehrerer Biosol-Scheiben nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Vielzahl von Biosol-Scheiben (1) zu einer Treibhaus-Anlage
(35) angeordnet ist und die derart angeordneten Biosol-
Scheiben (1) durch eine wasserleitende Trennfuge (36)
miteinander verbunden sind und zur Züchtung von Pflanzen und
Biomassen Verwendung finden.
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