DE19629283A1 - Kernbohrer als Werkzeug zum Verfahren zum Prüfen des inneren Zustandes von Bäumen und Holzbauteilen - Google Patents
Kernbohrer als Werkzeug zum Verfahren zum Prüfen des inneren Zustandes von Bäumen und HolzbauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Verfahren zum Prü
fen des inneren Zustandes von Bäumen und Holzbauteilen
durch das mechanische, maschinelle und spanlose Ausstanzen
und Ziehen eines Holzkernes und dem gleichzeitigen Messen
des Ausstanz- und des Kernziehwiderstandes.
Bekannt ist das Holzkernziehen mit dem sogenannten Zu
wachsbohrer. Der Zuwachsbohrer besteht aus drei Teilen.
Der eigentliche Kernbohrer ist ein Rohr mit einem mehrgän
gigen Außengewinde am Bohrkopf. Die gebräuchlichen Größen
liegen bei Außendurchmessern von 13 mm und 22 mm, die
Kerndurchmesser bei 5 (5,15) mm und 12 mm. Der Kernbohrer
wird mittels Hebel als Teil 2 per Hand in einen zu prüfen
den Baum oder Konstruktionsholz hineingedreht, was sich
besonders bei dichteren Holzstrukturen mit der zunehmenden
Eindringtiefe als mühselig oder gar unmöglich erweist. Der
Stanzdurchmesser ist wesentlich kleiner als der Außen
durchmesser des Bohrrohres und ist nicht so ausgebildet,
daß man den ausgestanzten Kern damit abreißen kann.
Ist die gewünschte Eindringtiefe dann endlich erreicht, so
wird eine Metallzunge als drittes Teil zwischen den ausge
stanzten Kern und den Bohrrohr-Innendurchmesser geschoben.
Auch dieses Vorgehen ist nicht einfach und kann auch gar
nicht möglich sein. Kleine Zähnchen an der Spitze der Me
tallzunge dienen dann zum Festhaken des Kernes, wenn man
die Zunge wieder herauszieht. Das Kernlösen ist häufig ge
nau so unbequem und anstrengend, wie der eigentliche Aus
bohrvorgang.
Die Beschädigung eines lebenden Baumes beim Kernziehen ist
sehr schwer, da das mit Gewalt eingedrehte Gewinde von
mindestens 13 mm Außendurchmesser nicht nur ein bleibendes
großes Loch verursacht, sondern auch das um die Bohrung
umliegende Holz mit Sicherheit aufreißt. Damit werden
ideale Eindringschleusen für Parasiten und Schädlinge vor
bereitet.
Es ist weiterhin bekannt, daß einzelne sogenannte Baum
fachleute und Gutachter das Bohrrohr des Zuwachsbohrers
mit einem Akkuschrauber oder einer Handbohrmaschine in
einen zu prüfenden Baum treiben, wodurch die Rißbildung
vermutlich noch beschleunigt werden muß, da das um das
Bohrloch umliegende Holz die mit dem schnellen Vordringen
des Bohrers wachsenden Spannungen weniger gut umleiten
kann.
Ausgehend von diesen gravierenden Nachteilen hat sich die
vorliegende Erfindung zum Ziel gesetzt, ein Werkzeug zum
Kernbohren aus lebenden Bäumen und Konstruktionshölzern zu
entwickeln, das wesentlich kleinere Löcher hinterläßt,
eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit erlaubt und die inneren
Beschädigungen um das Bohrloch weitgehend vermeidet.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht im Aufbau eines Kern
bohrers, welcher durch Formgebung und angewendeter relativ
hoher Drehzahl sowohl leicht in einen Holzprüfling ein
dringt als auch beim Rückzug aus dem Holzprüfling gleich
den ausgestanzten und so gewonnenen Holzkern mit heraus
zieht.
Zunächst erhält man nach der erfindungsgemäßen Lösung der
Aufgabenstellung dann kleine Verletzungen an lebenden Bäu
men durch kleine Löcher, wenn man als Bohrkernführungsrohr
kleine und sehr dünnwandige Rohre vorgibt. Solche Rohre
lassen sich mit hoher Drehzahl bereits ohne zusätzliche
konstruktive Erweiterungen in Holzprüflinge einbrennen. Es
verbrennt dabei allerdings nicht nur der ausgestanzte
Kern, sondern auch das Holz an der Bohrungswandung, was zu
Ablagerungen und Klemmung des eindringenden Röhrchens füh
ren muß.
Eine erfindungsgemäße Lösung sieht deshalb vor, daß sich
der Stanzring nach der von der Stanzring-Stirnseite hin
abgewandten Seite durch eine konvex oder kegelig oder
konkav ausgebildeten Mantelfläche so erweitert, daß der
Mantelflächen-Enddurchmesser größer als der Außendurchmes
ser des Bohrkernführungsrohres ist. Durch die hohe Dreh
zahl beim Einsatz des neuartigen Werkzeuges wird die nach
außen verdrängte Holz derartig erhitzt, daß sie schrumpft,
verbrennt oder gar vergast wird. Dadurch wird ein Klemmen
des Bohrkern-Führungsrohrschaftes in der entstandenen Höh
lung verhindert und das Entstehen von Spänen vermieden.
Die weitere erfindungsgemäße Lösung sieht das Anbringen
von Riefen oder Zähnen auf der Stanzring-Mantelfläche vor,
welche gerade und/oder schräg und/oder senkrecht zur Mit
telachse des Kernbohrers orientiert sind. Hierbei entste
hen im Außenbereich zwar zunächst doch Späne, welche aber
durch die hohe Arbeitsdrehzahl im äußeren Mantelbereich
noch besser schrumpfen, verbrennen oder vergasen.
Wenn nun nach einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung der
Aufgabenstellung vermieden wird, daß die Riefen oder Zähne
den Stanzring-Innendurchmesser durchstoßen, so wird beim
Einsatz des neuen Werkzeuges der zu gewinnende Holzkern
in jedem Fall spanlos ausgestanzt.
Um die Erwärmung vom ausgestanzten Bohrkern fern zu hal
ten, wird deshalb nach der weiteren erfindungsgemäßen
Lösung zunächst ein Bohrkopf mit einem größeren Außen
durchmesser als der Außendurchmesser des Bohrkernführungs
rohres vorgesehen. In das Bohrkernführungsrohr wird ein
Führungsstück für den auszustanzenden Holzkern mit kleine
rein Innendurchmesser als der Innendurchmesser des Bohr
kernführungsrohres eingebracht. Dieses muß vorzugsweise
nach einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung der Aufgaben
stellung bereits enden, bevor die eigentliche Erwärmungs-,
Verbrennungs- oder Vergasungszone im Außendurchmesser des
Bohrkopfes in Abhängigkeit von der Arbeitsdrehzahl be
ginnt.
Der Kernbohrer hat nach einer weiteren erfindungsgemäßen
Lösung eine Stanzring-Stirnfläche mit sehr schmaler Wand
stärke. Der Stanzring-Innendurchmesser ist in jedem Fall
kleiner als der Innendurchmesser des Bohrkernführungsroh
res. Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung ist der
Stanzring-Innendurchmesser an der von der Stanzring-Stirn
fläche abgewandten Seite durch eine Mantelfläche so ver
ringert, daß der Mantelflächen-Enddurchmesser kleiner ist
als der Stanzring-Innendurchmesser. Ein ausgestanzter
Holzkern, welcher durch das so ausgeformte innere Kern
führungsstück durchgedrückt wurde, wird beim Herausziehen
des neuen und hier vorgestellten Werkzeuges am Mantelflä
chen-Enddurchmesser oder durch die Reibung im inneren
Kernführungsstück abreißen. Gleichzeitig ist der Durchmes
ser des gewonnenen Holzkernes aber kleiner als der Innen
durchmesser des Bohrkernführungsrohres, wodurch er ohne
Klemmen mit Hilfe eines Stäbchens leicht aus dem Werkzeug
gedrückt werden kann und auch nicht übermäßig durch Kon
takt mit dem warm werdenden vorderen Bohrkernführungsrohr
erhitzt werden kann.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Werkzeugs anhand von Zeichnungen näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht mit einem halben Längsschnitt,
Fig. 2 die Ansicht von vorne auf den Werkzeugkopf.
Das im Ausführungsbeispiel gezeigte Werkzeug besteht aus
einem dünnwandigen Rohr als Kernführungsrohr 1, einem
inneren Rohrwulst 2 zum Ausstanzen eines Holzkernes und
einem äußeren Rohrwulst 3 zur Verdrängung, Vergasung und
Verbrennung des den ausgestanzten Holzkernes umgebenden
Holzfaserbereich. Im Ausführungsbeispiel werden an das
Kernführungsrohr 1 der innere und der äußere Rohrwulst
aus Rohrabschnitten mit passendem Durchmessern angelötet
oder geklebt.
Der innere Rohrwulst 2 dient als Stanzring und ist erfin
dungsgemäß mit einer glatten Stanzkante 5 an der Stanz
ring-Stirnseite 4 versehen. Der Stanzkanten-Durchmesser
ist im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel etwas größer
als der Stanzring-Innendurchmesser, wodurch die entgegen
der Eindringrichtung liegende Stanzringkante 6 auch die
Abrißkante für die ausgestanzten Kerne beim Herausziehen
des Werkzeuges aus dem Holzprüfling ist.
Im dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
eines Werkzeuges zum spanlosen Kernziehen besitzt der
äußere Kernwulst Zähne 7 mit Schneidkanten auf dem Wulst
umfang, welche die den ausgestanzten Kern umgebenden Holz
fasern zerspanen und nach hinten führen. Weil der Durch
messer des äußeren Wulstes nach hinten größer wird, werden
bei einer entsprechend gewählten Arbeitsdrehzahl die abge
schabten Holzspänchen erhitzt, vergast und verbrannt. Die
ses geschieht bei dem Ausführungsbeispiel vorrangig in dem
Bereich des Werkzeuges, an dem der ausgestanzte Kern keine
feste Berührung mehr mit der Kernführungsrohrwand hat und
damit nicht durch eine möglicherweise hohe Wärmeleitung
übermäßig mit erhitzt werden kann.
In diesem Bereich der höchsten Reibungshitze am Werkzeug-
Ausführungsbeispiel liegt der Enddurchmesser 8 des äußeren
Rohrwulstes 3, welcher als Meßkante beim Rückzug des Werk
zeuges nach dem Kernstanzen dient. Der Enddurchmesser 8
bewirkt aufgrund der hohen Arbeitsdrehzahl auch beim Rück
zug eine Erwärmung der zurückfedernden elastischen Bohr
wandung bis zur Vergasung und Verbrennung der umgebenden
und den Rückzug störenden Holzfasern.
Das vorgestellte erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
eines Werkzeuges zum spanlosen Stanzen von Holzkernen ist
im Maßstab 20 : 1 gezeichnet und besitzt demzufolge eine
Wandstärke des Kernführungsrohres von 0,25 mm. Damit kann
ein Holzkern von 4 mm Durchmesser aus einem Bohrloch mit
einem Durchmesser von 5,6 mm gewonnen werden.
Bezugszeichenliste
1 Kernführungsrohr
2 Innerer Rohrwulst
3 Äußerer Rohrwulst
4 Stanzring-Stirnseite
5 Stanzkante
6 Stanzring-Kernabrißkante
7 Zähne mit Schneidkanten
8 Enddurchmesser
2 Innerer Rohrwulst
3 Äußerer Rohrwulst
4 Stanzring-Stirnseite
5 Stanzkante
6 Stanzring-Kernabrißkante
7 Zähne mit Schneidkanten
8 Enddurchmesser
Claims (4)
1. Kernbohrer als Werkzeug zum Verfahren zum Prüfen des
inneren Zustandes von Bäumen und Holzbauteilen durch das
mechanische, maschinelle und spanlose Ausstanzen und Zie
hen eines Holzkernes und dem gleichzeitigen Messen des
Ausstanz- und des Kernziehwiderstandes,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Stanzring-Wandstärke an der Stanzring-Stirn seite kleiner als 2 mm ist,
- - daß der Stanzring-Innendurchmesser an der Stanzring- Stirnseite kleiner als der Innendurchmesser des Kern führungsrohres ist und
- - daß sich der Stanzring nach der von der Stanzring- Stirnfläche abgewandten Seite durch eine konvex oder kegelig oder konkav ausgebildete Mantelfläche so erwei tert, daß der Mantelflächen-Enddurchmesser größer als der Außendurchmesser des Kernführungsrohres ist.
2. Kernbohrer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stanzring-Mantelfläche Riefen oder Zähne be
sitzt, welche gerade und/oder schräg und/oder senkrecht
zur Mittelachse des Kernbohrers orientiert sind.
3. Kernbohrer nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Riefen und Zähne auf der Stanzring-Mantelfläche
nicht den Innendurchmesser der Stanzring-Stirnfläche
unterbrechen.
4. Kernbohrer nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Stanzring-Innendurchmesser nach der von
der Stanzring-Stirnfläche abgewandten Seite durch eine
konvex oder kegelig oder konkav ausgebildete Mantelflä
che so verringert, daß der Mantelflächen-Enddurchmesser
kleiner ist als der Stanzring-Innendurchmesser an der
Stanzring-Stirnfläche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996129283 DE19629283B4 (de) | 1996-04-30 | 1996-07-19 | Holzkernbohrer |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE1996129283 DE19629283B4 (de) | 1996-04-30 | 1996-07-19 | Holzkernbohrer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19629283A1 true DE19629283A1 (de) | 1998-01-29 |
DE19629283B4 DE19629283B4 (de) | 2004-07-08 |
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DE (1) | DE19629283B4 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1568268A1 (de) * | 2004-02-26 | 2005-08-31 | Wolfgang Jakobs | Verfahren zum Injizieren von Bäumen und das zugehörige Gerät |
EA016061B1 (ru) * | 2007-08-20 | 2012-01-30 | Беа Электрикс Энергитехник Гмбх | Способ обследования и оценки стабильности деревянных столбов |
RU220658U1 (ru) * | 2023-04-27 | 2023-09-27 | Федеральное бюджетное учреждение "Всероссийский научно-исследовательский институт лесоводства и механизации лесного хозяйства" (ФБУ ВНИИЛМ) | Режущая головка возрастного бурава |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102014015051B3 (de) * | 2014-10-15 | 2015-10-22 | Iml Instrumenta Mechanik Labor Gmbh | Holzprüfwerkzeug und Verfahren zum Sichtprüfen eines Holzobjekts |
Citations (2)
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---|---|---|---|---|
US3110184A (en) * | 1961-05-04 | 1963-11-12 | Stanley A Gruetzman | Wood core sample cutter |
DE4411746A1 (de) * | 1994-04-06 | 1995-10-12 | Wenzel Juergen Michael Wirtsch | Verfahren zum Prüfen von Pflanzen und Holzwerkstoffen mit einem rotierenden Draht |
-
1996
- 1996-07-19 DE DE1996129283 patent/DE19629283B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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Title |
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Katalog Firma Flügel GmbH, 1993/94, S. 92 * |
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