DE19623594A1 - Sitzmöbel - Google Patents
SitzmöbelInfo
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- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47C—CHAIRS; SOFAS; BEDS
- A47C3/00—Chairs characterised by structural features; Chairs or stools with rotatable or vertically-adjustable seats
- A47C3/02—Rocking chairs
- A47C3/025—Rocking chairs with seat, or seat and back-rest unit elastically or pivotally mounted in a rigid base frame
- A47C3/0257—Rocking chairs with seat, or seat and back-rest unit elastically or pivotally mounted in a rigid base frame slidingly movable in the base frame, e.g. by rollers
-
- A—HUMAN NECESSITIES
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- A47C—CHAIRS; SOFAS; BEDS
- A47C3/00—Chairs characterised by structural features; Chairs or stools with rotatable or vertically-adjustable seats
- A47C3/16—Chairs characterised by structural features; Chairs or stools with rotatable or vertically-adjustable seats of legless type, e.g. with seat directly resting on the floor; Hassocks; Pouffes
-
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- A47C4/54—Inflatable chairs
-
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- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47C—CHAIRS; SOFAS; BEDS
- A47C9/00—Stools for specified purposes
- A47C9/002—Stools for specified purposes with exercising means or having special therapeutic or ergonomic effects
Landscapes
- Massaging Devices (AREA)
- Chair Legs, Seat Parts, And Backrests (AREA)
- Special Chairs (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartiges Sitzmöbel ist aus der DE-A1-44 06 225 bekannt. Der Ball ist dort
mit einer abnehmbaren Verkleidung versehen, die in Form einer aus
Textilmaterial bestehenden Hülle ausgebildet ist. Die Hülle kann gegen andere,
mit beispielsweise unterschiedlichem Design oder unterschiedlicher Farbe
versehene Hüllen ausgewechselt werden, um dem Sitzmöbel ein anders
gestaltetes Aussehen zu geben. Die Hülle hüllt den Ball im wesentlichen bis auf
eine Öffnung vollflächig ein, wobei die Öffnung so klein gewählt werden kann,
daß der nicht aufgeblasene Ball hindurchgesteckt werden kann.
Das Bodengestell besteht aus einem Hohlzylinder mit kleinerem Durchmesser als
der Ball. Die Stirnfläche dieses Hohlzylinders kann im Sinne einer Anpassung an
die Ballrundung abgeschrägt und mit einem rutschfesten Material versehen sein.
Auch der dieser Stirnfläche gegenüberliegende Bereich der Hülle kann mit
rutschfestem Material versehen sein. Dadurch soll der Ball am Bodengestell
festgelegt werden. Das Sitzgestell kann grundsätzlich einteilig sein, ist bei einer
Ausführung aber durch zwei aufeinanderliegende, kreisscheibenförmige Elemente
und einen am unteren Element angebrachten, hohlzylinderförmigen Anschlagring
gebildet. Das obere Element ist vom unteren Element abklappbar und bildet die
Sitzfläche. Der Anschlagring kann über seinen Umfang eine unterschiedliche
oder eine konstante, vertikale Höhe haben. Am unteren Element sind zwei
Zapfen angebracht, an denen eine mit der Hülle verbundene Lasche festgelegt
werden kann.
Dieses bekannte Sitzmöbel kann mehrere Funktionen erfüllen. Zum einen kann
es zum sitzenden Ausruhen verwendet werden, zum anderen kann es aber auch
als therapeutisches Gerät dienen, indem um die horizontale Achse schwenkende
Kippbewegungen sowie Auf- und Abbewegungen des Sitzgestells von der
sitzenden Person ausgeführt werden können, die Durchblutungsstörungen
entgegenwirken, eine Entlastung der Wirbelsäule bzw. eine Stärkung der
Rückenmuskulatur bewirken und dem Bewegungsdrang dieser Person
entgegenkommen. Zum weiteren kann der Ball von Bodengestell, Sitzgestell und
der Hülle befreit und dann dem ursprünglichen Zweck zugeführt werden.
Dieses bekannte Sitzmöbel hat jedoch verschiedene Nachteile. Die angestrebten,
therapeutischen Wirkungen werden mit einem verhältnismäßig hohen
technischen Aufwand erreicht. Ferner ist das Befestigen und Lösen des
Sitzgestells am Ball mittels der Lasche und den Zapfen umständlich. Die
punktförmige Sitzgestellbefestigung an der Ballhülle hat eine geringe
therapeutische Wirkung zur Folge, denn es kann nur eine geringe Horizontalkraft
von der sitzenden Person über das Sitzgestell auf das Sitzmöbel übertragen
werden, weil der Ball mit Hülle eben nicht so fest am Fußgestell festgelegt ist,
daß der Ball sich dort nicht drehen kann. Denn der Ball soll durch Verdrehen um
seinen Mittelpunkt und relativ zum Fußgestell verstellt werden können. Wird also
diese geringe Horizontalkraft überschritten, so rutscht der Ball im Fußgestell, so
daß keine Rückstellkräfte von Fußgestell und Ball mehr ausgeübt werden und der
Ball mühsam wieder in die ursprüngliche Lage gebracht werden muß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Sitzmöbel der eingangs
genannten Art zu schaffen, das einfach aufgebaut ist und zu höheren
therapeutischen Wirkungen führt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Eine zweckmäßige Ausführung des Sitzmöbels besteht gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung darin, daß Bodengestell und Sitzgestell jeweils aus
Schalenteilen bestehen, in denen der Ball bzw. dessen Hülle mittels Haftmitteln
befestigt sind. Diese Schalenteile können beispielsweise kostengünstig im
Spritzgießverfahren aus Kunststoff einteilig hergestellt werden.
Wenn nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Haftmittel im Polbereich
des Balls angeordnet sind, wird ein sehr großer Hebelarm für die an der
sitzenden Person angreifende Horizontalkraft erreicht und damit die
therapeutische Wirkung verbessert.
Vorzugsweise wird als Haftmittel ein einfacher Klettverschluß verwendet.
Um die Herstellungskosten des Sitzmöbels zu vermindern, wird nach einer
weiteren Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Sitzgestell den
gleichen Aufbau wie das Bodengestell hat. So kann beispielsweise dieselbe
Spritzgießform für das Bodengestell und das Sitzgestell verwendet werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung besteht die Hülle
im einfachsten Fall aus Einzelsegmenten, die auf dem Ball vollflächig aufgeklebt
sind.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Hülle
aus Textilien wie Segeltuch, aus Kunstleder, Leder, Alcantara vorgefertigt wird
oder aus einer Beflockung gebildet ist.
Um das Tragen des Sitzmöbels zu erleichtern, sind gemäß einer weiteren
Ausbildung dem Erfindung ein oder mehrere Tragschlaufen seitlich an der Hülle
angebracht.
Um die kalottenförmigen Schalenteile einfach zu gestalten, bestehen sie gemäß
einer weiteren Ausbildung der Erfindung aus flexiblem Material.
Eine zweckmäßige Ausführung des Sitzmöbels besteht gemäß einer weiteren
Ausbildung der Erfindung darin, daß Bodengestell und Sitzgestell jeweils aus
einstückigen Schalenteilen bestehen. Diese können beispielsweise kostengünstig
im Spritzgießverfahren aus Kunststoff hergestellt werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bestehen das Bodengestell
und das Sitzgestell aus Schalenteilen, die durch jeweils aus mehreren radial
verlaufenden, auf einem Kreis verteilten und untereinander verbundenen
Holzkeilen unterstützt werden. Dadurch kann dem Sitzmöbel ein konservatives
Aussehen verliehen werden. Die Holzkeile sind vorzugsweise aus Kiefernholz
gefertigt.
Um den Form- und Kraftschluß des aus Holzkeilen gefertigten Bodengestells und
Sitzgestells mit dem Ball zu verbessern, sind nach einer weiteren Ausbildung der
Erfindung die Auflageflächen der Holzkeile an die Schalenrundung angepaßt.
Um die Herstellungskosten zu vermindern, ist nach einer weiteren Ausbildung
der Erfindung vorgeschlagen, daß das Sitzgestell den gleichen Aufbau wie das
Bodengestell hat. So kann beispielsweise dieselbe Spritzgießform für das
Sitzgestell und das Bodengestell verwendet werden.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß am
Bodengestell mindestens eine seitlich abstehende Trittkonsole angebracht ist.
Damit können die Füße, insbesondere von kleineren Personen, auf dieser
Konsole ruhen. Die Trittkonsole kann als Trittplatte für beide Füße ausgebildet
sein, oder es können zwei beieinander angeordnete, für jeweils einen Fuß
vorgesehene Trittkonsolen vorgesehen werden, die beispielsweise einen Abstand
von etwa 30 cm haben. Solche Trittkonsolen können auch mehrfach am
Bodengestell angebracht sein.
Gemäß einer weiteren Ausbildung sind Trittkonsole und Ball durch ein Zugband
in einem permanenten Spannungszustand gehalten. Dadurch wird eine
Verstärkung der Integration des Sitzmöbels erreicht.
Eine weitere Verbesserung kann erfolgen, wenn gemäß einer weiteren
Ausbildung der Erfindung die Trittkonsole am Anschnitt an den Bodenkeil mittels
einer Scharnierverbindung schwenkbar gegen den Ball ausgebildet ist.
Um eine freie Drehbarkeit der sitzenden Person zu erreichen und damit die
Bewegungsmöglichkeiten dieser Person zu erhöhen, wird gemäß einer weiteren
Ausbildung der Erfindung das Sitzgestell derart drehbar ausgebildet, daß der Sitz
sich auf dem unteren, mit dem Ball kraftschlüssig verbundenen Teil des
Sitzgestells über ein Kugellager frei rundum drehen kann.
Eine alternative Ausbildung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Ball sich bei kraftschlüssig mit dem Ball verbundenen Sitzgestell mittels
eines Kugellagers im Polbereich des Bodengestells frei rundum drehen kann.
Dabei kann die sitzende Person ihre Hacken auch bei Richtungsänderungen
durch Drehung auf den Trittkonsolen lassen.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird bei der Produktion des
Balls dieser gemäß der beabsichtigten Sitzhöhe verformt. Dadurch kann die
Gesamthöhe des Sitzmöbels an die Größe bzw. Beinlänge der sitzenden Person
angepaßt werden. Dies kann nach zwei Gestaltungsarten erfolgen.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführung eines Sitzmöbels
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Sitzmöbel gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführung eines
Sitzmöbels gemäß der Erfindung,
Fig. 4 eine der Fig. 1 ähnelnde Ansicht des Sitzmöbels mit einer
Verkleidung des Balls aus Textilien, Kunstleder, Leder oder
ähnlichen Materialien,
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Bodengestell mit dem teilweise
dargestellten Ball,
Fig. 6 einen Schnitt durch ein weiteres Bodengestell mit einem
teilweise dargestellten Ball,
Fig. 7 eine sitzende Person mit einer Darstellung des Kraftverlaufs,
Fig. 8 einen Teilausschnitt aus der Fig. 7 mit der Darstellung eines
Zugbands zwischen Ballhülle und Trittkonsole,
Fig. 9 einen Teilausschnitt aus der Fig. 7 mit der Darstellung einer
schwenkbaren Trittkonsole,
Fig. 10 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführung eines
Sitzmöbels mit drehbarem Sitzgestell und Tragschlaufen,
Fig. 11 eine Explosionsdarstellung des Sitzmöbels nach Fig. 10,
Fig. 12 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführung des Sitzmöbels
mit drehbarem Ball und festem Sitz und Tragschlaufen,
Fig. 13 eine Explosionsdarstellung des Sitzmöbels nach Fig. 12,
Fig. 14 eine Ansicht des Balls und eines zur Erzielung einer größeren
Ballhöhe dienenden Korsetts,
Fig. 15 eine Ansicht des Balls und von vier zur Erzielung einer
geringeren Ballhöhe dienenden Korsetts und
Fig. 16 eine Draufsicht auf den Ball und das Korsett gemäß Fig. 15.
Das in Fig. 1 dargestellte Sitzmöbel ist aus einem Ball 1, einem den Ball 1
festlegenden Bodengestell 2 und einem auf den Ball 1 aufsetzbaren Sitzgestell 3
zusammengesetzt.
Wie Fig. 2 zeigt, sind Bodengestell 2 und Sitzgestell 3 rund ausgebildet. Sie
können als Schalen ausgebildet sein, zumindest aber als schalenförmige
Rahmen. Ein Sitzen ist dabei allein schon mit dem Sitzgestell 3 möglich. Eine
bessere Sitzgelegenheit bietet sich jedoch mit einer runden Sitzplatte 4, die am
Sitzgestell 3 befestigt ist.
Die Verbindung des Bodengestells 2 und des Sitzgestells 3 mit dem Ball 1 kann
grundsätzlich in nicht lösbarer als auch in lösbarer Form erfolgen. Wird das
Bodengestell 2 fest mit dem Ball 1 verbunden, beispielsweise durch eine
Klebung, so kann der Ball 1 allerdings nicht zu sportlichen Zwecken benutzt
werden. In den anderen Fällen ist die Ballentnahme für gymnastische Übungen
mit dem Ball 1 möglich.
Das Bodengestell 2 kann mit mindestens einer Trittkonsole 6 versehen sein, die
als Trittplatte ausgebildet ist und auf die die sitzende Person ihre Füße stellen
kann. Die Trittplatte hat etwa eine Breite von 30 cm.
Der Ball 1 ist vorzugsweise ein handelsüblicher Gymnastikball, der
beispielsweise einen Durchmesser von etwa 30 bis 65 cm haben kann. Er kann
in beliebiger Weise mit Bildern, Mustern oder Farben versehen werden.
In Fig. 3 ist eine alternative Ausführung des Bodengestells und des Sitzgestells
dargestellt. Beide Gestelle sind aus jeweils mehreren radial verlaufenden, auf
einem Kreis verteilten und untereinander verbundenen Holzkeilen 6 bzw. 7
gebildet, die vorzugsweise aus Kiefernholz bestehen. Beide Gestelle können den
gleichen Aufbau und gleiche Abmessungen haben, so daß die Fertigung der
Gestelle vereinfacht wird. Die Ballauflageflächen der Holzkeile 6, 7 sind
vorzugsweise an die Ballrundung angepaßt. Das Sitzgestell mit den Keilen 7
weist wieder ein eine Sitzfläche bildendes Bauteil 4 auf.
Der Ball 1 kann in verschiedener Weise zum Schutz, aber auch aus ästhetischen
Gründen verkleidet werden. Dazu bieten sich Textilien, Kunstleder, Leder,
Alcantara oder ähnliche Materialien an.
In Fig. 5 ist auf die Holzkeile 7′, 7′′ des Bodengestells eine kalottenförmige
Schale 9 aus flexiblem Material, vorzugsweise aus Segeltuch, aufgeklebt, die am
Rand des Bodengestells etwas übersteht. Der überstehende Rand der Schale 9
läßt sich mittels eines Klettverschlusses 10 am Ball 1 befestigen. Der
Klettverschluß kann auch die Schale 9 mit einer beliebigen Verkleidung des Balls
1 verbinden.
Für das Sitzgestell kann die gleiche Befestigungsart, wie sie in Fig. 5 dargestellt
ist, vorgesehen werden.
Die vorbeschriebene Verbindung (wie in Fig. 6 dargestellt), z. B. Klebung bzw.
Klettverschluß, kann jedoch auch nur im Bereich der jeweiligen Ballpole erfolgen.
Hierdurch entsteht eine größere Beweglichkeit durch die Möglichkeit einer
klaffenden Fuge im Aufschnitt 9 zum Ball 1 bzw. der jeweiligen Verkleidung.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Ausführungen gemäß Erfindung wird im
folgenden näher erläutert.
Das Neue der Erfindung besteht insbesondere darin, die sitzende Person in das
Sitzmöbel so einzubeziehen, daß von außen ausgeübte bzw. eigene Kräfte
unmittelbar auf die Körperpartien der sitzenden Person wirken und diese zu
reflexhaften Gegenbewegungen nötigen, um das Gleichgewicht auf dem
Sitzmöbel zu erhalten. Hierdurch entsteht eine sehr hohe therapeutische
Wirkung.
Mit der Erfindung wird ein Sitzmöbel vorgeschlagen, das nicht wie bei den
bekannten Lösungen durch offensichtliche Technik und Mechanik,
beispielsweise durch Lehnengestelle, den Möbelcharakter verliert. Das Sitzmöbel
bietet sich formschön an und kann mit einer vielfach variablen Hülle den
individuellen Geschmacksrichtungen gerecht werden. Mit dem Sitzmöbel können
gymnastische Übungen, sowohl für die Rehabilitation als auch für die Prophylaxe
von bandscheibenbedingten Erkrankungen, ausgeführt werden. Muskel und
Bänder werden dabei gestrafft, wodurch ein starkes Muskelkorsett entsteht. Es
ist bekannt, daß viele Menschen an einer Haltungsschwäche leiden, die zu einer
erheblichen Beeinträchtigung der Gesundheit führt. Gerade in dieser
hochtechnisierten Zeit findet wenig körperliche Bewegung statt, so daß vielfach
nur eine gezielte Gymnastik diesem Mangel entgegenwirken kann. Die Erfindung
bietet hierfür einen idealen Ausgleich. Das Sitzmöbel kann nicht nur im Büro,
sondern auch zuhause spielerisch dazu benutzt werden, die Muskelkraft des
Rückens zu stärken bzw. die Koordination zu schulen, die zur Beherrschung
bestimmter Bewegungsabläufe notwendig ist.
In Fig. 7 ist eine sitzende Person gezeigt, die einer Horizontalkraft H ausgesetzt
ist. Diese Kraft H leitet die sitzende Person über das Becken und das Gesäß in
das Sitzgestell 2 ein und wird durch die kraftschlüssige Verbindung Sitzgestell-
Ball in den Ball 1 geleitet. Dort wirkt sie der Kraftrichtung folgend als Kraft M
weiter und gelangt zum kraftschlüssig mit dem Ball 1 verbundenen Bodengestell
3. Dort neigt nun der Ball 1 dazu, aus dem Gleichgewicht zu geraten, was
zunächst eine klaffende Fuge 11 zwischen Ballhülle und dem oberen Rand der
betroffenen, radial angeordneten Bodenkeile 6 (bzw. 6′, 6′′) zur Folge hat. Dem
steuert die sitzende Person über den Boden bzw. die Trittkonsolen mit einer
Kraft D reflexhaft entgegen, so daß das Gleichgewicht des Sitzmöbels
wiederhergestellt wird. Je größer die Kraft H ist, desto größer ist die Kraft D, die
die sitzende Person einbringen muß, um das Gleichgewicht des Systems
wiederherzustellen.
Bei der Ausführung mit den im Bereich der Ballpole angeordneten Haftmitteln für
den Kraftschluß ist auch eine maximale Hebelwirkung erzielbar, denn je größer
die Höhe h zwischen den Kraftschlußstellen ist, desto größer ist die Wirkung
durch die Kraft H und damit die Verformung des Balls, die die Voraussetzung für
die dynamische Mobilität ist, welche vom Sitzmöbel wiederum im
therapeutischen Sinn an der sitzenden Person rückwirksam wird. Dieser Vorgang
kann in beliebigen Intervallen, Richtungen und beliebiger Stärke wiederholt
werden. Wesentlich ist, daß die sitzende Person die Hacken ständig am Boden
bzw. auf den Trittkonsolen ruhen läßt und die Fußballen am Boden hält. Die
sitzende Person wird Teil des Kraftsystems.
Eine Verstärkung dieser Integration kann noch erreicht werden, wenn die
Ballhülle im unteren Bereich jeweils mit der darunterliegenden Trittkonsole, wie
in Fig. 8 gezeigt ist, verbunden wird. Diese Verbindung kann mit einem
dehnfähigen Material mit starker Rückstellkraft erfolgen, beispielsweise durch
Zugbänder 12, die an mit der Hülle verbundenen Zugbandhaltern 13 gehalten
werden.
Eine weitere Verbesserung kann erzielt werden, wenn nach Fig. 9 die
Trittkonsole 5 am Bodengestell 3 schwenkbar, vorzugsweise mittels eines
Scharniers 14, angeordnet wird. In Ruhestellung hebt sich die Trittkonsole vom
Boden ab. Die sitzende Person wird die durch die Zugbänder 12 gehaltene
Trittkonsole 5 auf den Boden drücken und dadurch einen Spannungszustand
herstellen, der im therapeutischen Sinn zu einer Belastung der Beinmuskulatur
führt. Die von der sitzenden Person ausgelösten Bewegungen führen zu einer
ständigen Veränderung der Zug- und Druckkräfte, die über die Trittkonsole 5 in
die Beinmuskulatur eingeleitet werden.
Um eine freie Drehbarkeit der sitzenden Person zu erreichen, wird das Sitzgestell
nach den Fig. 10 und 11 drehbar vorgesehen. In diesen Figuren ist das
Sitzgestell in zwei Teile geteilt, einen oberen Sitzgestellteil 15 und einen unteren
Sitzgestellteil 16. Der obere Sitzgestellteil 15 weist die ggfs. gepolsterte
Sitzfläche auf, während der untere Sitzgestellteil 16 im wesentlichen aus den
radial verteilten Sitzgestellkeilen 7 besteht. Diese Sitzgestellkeile sind über eine
Zentrierscheibe 17 sowie mittels eines Klettverschlusses 10′ über einen
kalottenförmigen Schalenteil 9′ mit der Hülle 8 verbunden. Zwischen der
Zentrierscheibe 17 und dem oberen Sitzgestellteil 15 ist ein Axialkranzlager 18
mit Axiallagerscheiben angeordnet, die mit einem Preßbolzen 19 drehbar
miteinander verbunden sind.
Alternativ ist vorgesehen, den Drehpunkt nach den Fig. 12 und 13 nach
unten in das Bodengestell zu legen. Das bietet den Vorteil, die Hacken der sich
drehenden Person auf der Trittkonsole 5 zu lassen. Ein weiterer Vorteil ist darin
zu sehen, daß man ohne Sitzgestell direkt auf dem Ball sitzen kann und die
Drehbarkeit nutzen kann.
Wie aus Fig. 13 zu ersehen ist, bleibt das Sitzgestell 7, 4 einteilig und ist mittels
des Klettverschlusses 10′ mit dem Ball 1 verbunden. Am Bodengestell ist eine
Standplatte 20 vorgesehen, die unmittelbar auf dem Boden liegt. Zwischen der
Standplatte 20 und dem darüberliegenden Bodengestell wird ein Axialkranzlager
21 mit Axiallagerscheiben angeordnet, die zwischen der Standplatte 20 und
einem Bodenteller 22 des Bodengestells mittels eines Preßbolzens 23 drehbar
verbunden sind.
Das Sitzmöbel gemäß der Erfindung ist von geringem Gewicht, doch unhandlich
zu tragen. Deshalb werden nach Fig. 12 Tragschlaufen 24, 25 an der Hülle
angebracht, die vorzugsweise aus dem gleichen Material wie dem der Hülle
bestehen.
In den Fig. 14, 15, 16 sind Ausführungen des Balls mit seiner vorgefertigten
Hülle gezeigt, bei denen die Verformbarkeit des Balls dazu ausgenutzt wird,
verschiedene Sitzhöhen zu erreichen. Dadurch wird eine kostengünstige,
serienmäßige Herstellung für unterschiedliche Körpergrößen bzw. Beinlängen
ermöglicht. Wird eine große Sitzhöhe gewünscht, so wird der Ball in seiner
Vertikalen zu einem angenäherten Ellipsoid verformt. Dies geschieht dadurch,
daß der Ball außerhalb der Hülle nur zu einem Teil, beispielsweise zu 90%,
seines zugelassenen Volumens aufgeblasen wird. In dieser Form erhält der Ball
nach Fig. 14 in der Äquatorlinie ein Äquatorkorsett 26, vorzugsweise einen Gurt,
aus flexiblem, aber wenig dehnbarem Material. Das Korsett 26 wird durch
stellenweise Heftung mit dem Ball 1 verbunden, wonach die Luft aus diesem Ball
abgelassen und dann der Ball 1 in die Polöffnung der Hülle eingeführt wird.
Schließlich wird der Ball 1 innerhalb der Hülle bis zu seinem zugelassenen
Volumen (100%) aufgeblasen. Da der Ball 1 am Äquator nicht mehr wachsen
kann, dehnt er sich in seiner Vertikalen aus. Damit wird gegenüber der
Kugelform ein Höhenzuwachs von etwa 15% erzielt.
Wird hingegen eine kleine Sitzhöhe angestrebt, so wird der Ball 1 zunächst wie
vorbeschrieben zu einem Teil (90%) aufgeblasen. Nun wird der Ball nach den
Fig. 15 und 16, jedoch mit einem Meridiankorsett 27 versehen, das
vorzugsweise aus vier wie Meridiane von Pol zu Pol laufenden Gurten 28-31
(Fig. 16) gebildet ist, welche den Ballkreis in acht Oktanten teilen. Diese Gurte
werden mittels Punktklebung auf dem Ball befestigt und sollen den Ball 1 niedrig
halten. Nach dem Ablassen der Luft wird der Ball 1 mit den Gurten 28-31 in
die Hülle eingeführt, wobei das Ventil in der Polöffnung des Hüllenlochs fixiert
wird. Danach wird der Ball bis zum zugelassenen Volumen (100%) aufgeblasen.
Gegenüber der normalen Kugelform verliert der Ball 1 dabei etwa 15% an Höhe.
Somit kann die Gesamthöhe des Sitzmöbels um etwa plus/minus 12% variiert
werden mit dazwischenliegenden Abstufungen.
Claims (18)
1. Sitzmöbel mit einem Ball, einem den Ball tragenden Bodengestell und
einem auf den Ball aufsetzbaren Sitzgestell,
dadurch gekennzeichnet,
daß Bodengestell (2) und Sitzgestell (3) form- und kraftschlüssig mit dem
Ball (1) oder dessen Hülle (8) verbindbar sind.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Bodengestell (3) und Sitzgestell (2) jeweils aus kalottenförmigen
Schalenteilen (9) bestehen, in denen der Ball (1) bzw. dessen Hülle (8)
mittels Haftmitteln (10) befestigbar sind.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftmittel im Polbereich des Balls (1) angeordnet sind.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Haftmittel (10, 10′) ein Klettverschluß ist.
5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (8) aus Einzelsegmenten besteht, die auf dem Ball (1)
vollflächig aufgeklebt sind.
6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (8) aus Textilien wie Segeltuch, aus Kunstleder, Leder,
Alcantara vorgefertigt wird oder aus einer Beflockung gebildet ist.
7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Tragschlaufen (24, 25) seitlich an der Hülle
angebracht sind.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kalottenförmigen Schalenteile (9) aus flexiblem Material bestehen.
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Bodengestell und Sitzgestell jeweils aus einstückigen Schalenteilen
(2, 3) bestehen.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß Bodengestell und Sitzgestell aus
Schalenteilen bestehen, die durch jeweils aus mehreren radial
verlaufenden, auf einem Kreis verteilten und untereinander verbundenen
Holzkeilen (6, 7) unterstützt werden.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflageflächen der Holzkeile an die Schalenrundung angepaßt
sind.
12. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzgestell (7) den gleichen Aufbau wie das Bodengestell (6) hat.
13. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Bodengestell (2) mindestens eine seitlich abstehende Trittkonsole
(5) angebracht ist.
14. Sitzmöbel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß Trittkonsole und Ball durch ein Zugband (12) in einem permanenten
Spannungszustand gehalten sind.
15. Sitzmöbel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trittkonsole am Anschnitt an den Bodenkeil mittels einer
Scharnierverbindung (14) schwenkbar gegen den Ball ausgebildet ist.
16. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzgestell derart drehbar ausgebildet ist, daß der Sitz sich auf
dem unteren, mit dem Ball kraftschlüssig verbundenen Teil des
Sitzgestells über ein Kugellager (18) frei rundum drehen kann.
17. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ball sich bei kraftschlüssig mit dem Ball verbundenen Sitzgestell
mittels eines Kugellagers (21) im Polbereich des Bodengestells frei
rundum drehen kann.
18. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Produktion des Balls dieser gemäß der beabsichtigten
Sitzhöhe verformt wird (mittels 26, 27).
Priority Applications (1)
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ID=7778068
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