DE19623327A1 - Verfahren zur Bearbeitung von Objekten auf Druckseiten - Google Patents
Verfahren zur Bearbeitung von Objekten auf DruckseitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstech
nik und betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung von Objekten wie Bildern und grafi
schen Elementen auf Druckseiten, die als hochaufgelöste Contone-Map vorliegen.
In der Reproduktionstechnik werden Druckvorlagen für Druckseiten erzeugt, die
alle zu druckenden Elemente wie Texte, Grafiken und Bilder enthalten. Fig. 1 zeigt
ein Beispiel für eine Druckseite. Für den farbigen Druck wird für jede Druckfarbe
eine separate Druckvorlage erzeugt, die alle Elemente enthält, die in der jeweiligen
Farbe gedruckt werden. Für den Vierfarbdruck sind das die Druckfarben Cyan,
Magenta, Gelb und Schwarz (C, M, Y, K). In Sonderfällen wie dem Verpackungs
druck können noch weitere Druckfarben hinzukommen, z. B. Gold, Silber, Schoko
laden-Braun, usw. Die nach Druckfarben separierten Druckvorlagen werden auch
Farbauszüge genannt. Die Druckvorlagen werden in der Regel gerastert
(Screening) und in hoher Auflösung auf Filme belichtet, die dann zur Herstellung
der Druckformen (Druckplatten, Druckzylinder) weiter verarbeitet werden. Alterna
tiv können die Druckvorlagen in speziellen Recordern auch direkt auf Druckplatten
belichtet werden. Zum Prüfen des Inhalts und der Farben der Druckseiten werden
Druckvorlagen in Proofrecordern mit einem Aufzeichnungsprozeß belichtet, der in
einer farbigen Ausgabe den Druckprozeß simuliert.
Der bisher nach dem Stand der Technik überwiegend verwendete Arbeitsablauf
bei der Belichtung von Druckvorlagen für Druckseiten, die in der Seitenbeschrei
bungssprache PostScript erzeugt worden sind, ist in Fig. 2 gezeigt. PostScript-
Daten (1) werden einem Raster-Image-Prozessor (RIP) (2) zugeführt, der ein spe
ziell für diese Aufgabe optimierter Rechner sein kann oder ein Programm auf ei
nem Standardrechner. Im Normalfall werden in einem Vorprozeß die separierten
PostScript-Daten (1) für jeden Farbauszug einer Druckseite erzeugt und an den
RIP (2) weitergegeben (separated PostScript). Alternativ kann eine farbige Druck
seite auch in einem einzigen PostScript-Daten bestand erzeugt werden (composite
PostScript). Im folgenden wird der Fall der separierten PostScript-Daten (1) weiter
erläutert.
In einem ersten Schritt werden die PostScript-Daten (1) in einem Interpreter (3)
analysiert und in eine Folge von einfachen grafischen Objekten zerlegt. Dazu wird
die Druckvorlage in horizontale Streifen (Bänder) geteilt, die nacheinander bearbei
tet werden. Fig. 3 zeigt einen Bandausschnitt (9) mit einigen vom Interpreter er
zeugten Objekten. Der Bandausschnitt (9) ist in Aufzeichnungspixel (10) aufgeteilt.
Im Beispiel von Fig. 3 ist der Bandausschnitt 8 Pixel hoch, numeriert von 0 bis 7,
und 32 Pixel breit, numeriert von 0 bis 31. Die Auflösung kann symmetrisch sein
(in horizontaler und vertikaler Richtung gleich), oder auch unsymmetrisch, z. B. ho
rizontal doppelt so groß wie vertikal. Die Objekte A bis E (11, 12, 13, 14, 15) be
schreiben Teilsegmente von Text-, Grafik- oder Bildelementen, die in den Band
ausschnitt (9) hineinfallen.
Die Objekte A bis E (11, 12, 13, 14, 15) werden vom Interpreter in einem Daten
format ausgegeben, das als Display-Liste (4) (Fig. 2) bezeichnet wird. Das Daten
format beschreibt für jedes Objekt seine geometrische Form und mit welchem
Grauwert es gefüllt ist. In der Display-Liste (4) erscheinen die Objekte A bis E
(11, 12, 13, 14, 15) nacheinander in der Reihenfolge, in der die zugehörigen Sei
tenelemente in den PostScript-Daten beschrieben sind. Dabei können Objekte, die
in der Display-Liste (4) später erscheinen, Objekte, die früher in der Display-Liste
(4) erschienen sind, teilweise oder ganz überdecken. Im Beispiel von Fig. 3 wird
das Objekt A (11) teilweise vom Objekt B (12) überdeckt. Ebenso überdecken die
Objekte D (14) und E (15) das Objekt C (13).
Im RIP (2) wird die Display-Liste (4) in einem weiteren Schritt einem Rastergenera
tor (5) zugeführt, der die Objekte der Display-Liste (4) nacheinander in mit Raster
punkten gefüllte Flächen umsetzt und als Bitmap-Daten (6) in einen Bitmap-Spei
cher (7) schreibt. Die Rasterpunktgröße wird dabei je nach dem Grauwert des
Objekts in der Display-Liste (4) variiert. Die Bitmap-Daten (6) von Objekten, die
später in der Display-Liste (4) erscheinen, überschreiben jeweils die entsprechen
den Bereiche des Bitmap-Speichers (7). Nachdem alle Objekte eines Bandes vom
Rastergenerator (5) gerastert und in den Bitmap-Speicher (7) geschrieben wurden,
wird der Inhalt des Bitmap-Speichers (7) als Steuersignalwerte an den Recorder
(8) weitergeleitet und dort belichtet.
Diese herkömmliche Arbeitsweise hat den Nachteil, daß bei komplexen Inhalten
der Druckseite die Interpretation der PostScript-Daten für bestimmte Seitenaus
schnitte so lange dauern kann, daß die nachfolgenden Arbeitsschritte (Rasterung,
Belichtung) auf die Beendigung der Interpretation warten müssen. Das ist beson
ders dann der Fall, wenn sich in einem Bandausschnitt viele Objekte überlagern.
Dann müssen für alle Objekte die Bitmap-Daten erzeugt werden, von denen später
aber nur die oberste Schicht der Überlagerungen, d. h. nur ein kleiner Teil für die
Belichtung gebraucht wird. Daher ist für diese Arbeitsweise ein Recorder erforder
lich, der bei Bedarf während der Belichtung anhalten und wieder starten kann. Ein
solcher Recorder stellt sehr hohe Anforderungen an die mechanische und optische
Präzision seiner Konstruktion und ist deshalb aufwendig und teuer.
In der deutschen Patentanmeldung der Anmelderin "Verfahren zur Generierung ei
ner Contone-Map", Aktenzeichen 195 13 105.3, und in der zugehörigen PCT-An
meldung, Aktenzeichen PCT/DE 96/00585, wird daher ein verbesserter Arbeits
ablauf für die Interpretation und Belichtung von PostScript-Daten beschrieben, bei
dem als Zwischenformat eine Contone-Map in einem Datenformat erzeugt wird, das
als Delta-Liste bezeichnet wird. Die Contone-Map enthält für jedes Belichtungspixel
nur einen Grauwert und ist daher überlagerungsfrei. Sie ist außerdem daten
komprimiert und kann vor der Rasterung und Belichtung mit geringem Bedarf an
Speicherplatz zwischengespeichert werden. Das hat den Vorteil, daß die Rasterung
und Belichtung unabhängig von der Interpretation der PostScript-Daten mit hoher
Geschwindigkeit erfolgen kann, wobei der Recorder kontinuierlich ohne Start-Stop-
Betrieb während der Belichtung einer Druckseite durchläuft und deshalb einfacher
und preiswerter konstruiert werden kann.
Fig. 4 zeigt diesen verbesserten Arbeitsablauf. Die PostScript-Daten (1), die den
Inhalt der Druckvorlage beschreiben, werden dem RIP (2) zugeführt, wo sie in ei
nem ersten Schritt vom Interpreter (3) analysiert und in eine Display-Liste (4) um
gewandelt werden, wie es zuvor bereits erläutert wurde. In einem zweiten Schritt
wird aus der Display-Liste von einem Delta-Listen-Generator (16) die überlage
rungsfreie Contone-Map der Delta-Liste (17) erzeugt und z. B. auf einem Platten
speicher (18) gespeichert. Wenn die Druckseiten belichtet werden sollen, werden
die gespeicherten Delta-Listen der Druckvorlagen, z. B. die verschiedenen Farb
auszüge einer Druckseite, zu einem späteren Zeitpunkt nacheinander vom Plat
tenspeicher (18) abgerufen, vom Rastergenerator (5) in Bitmap-Daten (6) umge
wandelt und im Recorder (8) belichtet. Die Rasterung der Delta-Liste geschieht
dabei schritthaltend mit der Recordergeschwindigkeit.
Die bisher beschriebenen Arbeitsabläufe haben den Nachteil, daß sie keine Nach
bearbeitung der Druckseiten nach dem Interpretieren der PostScript-Daten ermög
lichen. Eine solche Nachbearbeitung ist erwünscht, um letzte Änderungen vor dem
Druckbeginn vorzunehmen. Dies soll mit wenig Zeitaufwand und kostengünstig
geschehen. Solche erwünschten letzten Änderungen sind z. B. der Austausch ei
nes Bildes, einer Grafik oder eines Textes in der Druckseite, um einen spät er
kannten Fehler zu korrigieren oder um ein aktuelleres Bild einzusetzen.
Eine andere typische Nachbearbeitung ist der Austausch des Rasterverfahrens für
ein bestimmtes Bild, das mit dem zunächst gewählten Rasterverfahren ein stören
des Moir´ erzeugt. Solche Moir´-Erscheinungen treten auf, wenn das Bild sehr
feine Strukturen enthält, z. B. ein Streifenmuster in einer Bluse bei einer Modeauf
nahme. In einem solchen Fall soll das Rasterverfahren für dieses Bild nachträglich
z. B. durch eine frequenzmodulierte Rasterung ersetzt werden, die kein Moir´ mit
den Strukturen im Bild erzeugt.
Eine weitere typische Nachbearbeitung ist das Trapping, d. h. die Erzeugung von
überstehenden Rändern für einige der Farbauszüge an den Grenzen, wo sich far
bige Seitenobjekte berühren. Beim Übereinanderdrucken können sich die Farb
auszüge in der Druckmaschine etwas gegeneinander verschieben (Registerfehler).
An den Grenzen zwischen farbigen Seitenobjekten können dadurch schmale wei
ße Lücken entstehen, die sehr auffällig und störend sind. Durch die überstehenden
Trapping-Ränder wird dafür gesorgt, daß trotz der Verschiebung der Farbauszüge
sich stets einige der Farben überlappen, so daß die weißen Lücken nicht entste
hen können. Grundsätzlich wäre es möglich, die Trapping-Ränder bereits beim
Entwurf einer Druckseite in die PostScript-Daten einzuarbeiten. Dies ist jedoch
nicht erwünscht, da die Regeln, nach denen die Trapping-Ränder erzeugt werden,
ihre Breite, usw. von den Eigenschaften der Druckmaschine abhängen, die aber
zum Zeitpunkt des ersten Entwurfs einer Druckseite nicht immer bekannt sind. Da
her ist das Trapping eine Aufgabe, die erst unmittelbar vor der Ausgabe der Druck
vorlagen durchgeführt werden muß, wenn bekannt ist, auf welcher Druckmaschine
die Seiten gedruckt werden sollen.
Schließlich kann es erforderlich werden, in einer Nachbearbeitungsstufe mehrere
Teilseiten, die als Contone-Maps vorliegen, zu einer neuen Druckseite zu montie
ren. Solche Teilseiten können z. B. fertige Werbeanzeigen sein, die auf einem an
deren Produktionsweg entstanden sind und deshalb nicht in Form von PostScript-
Daten vorliegen.
Nachbearbeitungen der geschilderten Art sind nach dem Stand der Technik mit
dem Arbeitsablauf nach Fig. 2 nicht möglich, da von der Interpretation der Post-
Script-Daten bis zur Belichtung der gerasterten Bitmap-Daten keine Speicherung
von Zwischenergebnissen erfolgt, die für die Nachbearbeitung genutzt werden
könnten. Grundsätzlich wäre es möglich, die Bitmap-Daten vor der Belichtung zu
speichern, aber die zu speichernde Datenmenge wäre für die typische Auflösung
von Recordern für Druckvorlagen (z. B. 1333 Pixel/cm) sehr groß. Für die Bitmap-
Daten der vier Druckfarben einer DIN A3 Seite müßten 1108 MByte gespeichert
werden, so daß die Speicherung aufwendig und teuer wird, besonders wenn meh
rere Seiten einer Broschüre, eines Katalogs, usw. gespeichert werden müssen. Ei
ne Nachbearbeitung der Druckseite erfordert deshalb die entsprechende Änderung
in den PostScript-Daten und das nochmalige Interpretieren, Rastern und Belichten
dieser geänderten Daten.
In dem verbesserten Arbeitsablauf nach Fig. 4 werden zwar die Contone-Maps
(Delta-Listen) der Druckvorlagen zwischengespeichert, aber die Delta-Listen ent
halten für jedes Pixel nur noch Informationen über seinen Grauwert und mit wel
chem Rasterverfahren es in die Bitmap-Daten umgesetzt werden soll. Die Infor
mation, welches Pixel der Delta-Liste zu welchem ursprünglichen Seitenobjekt
(Bild, Grafik, Text) gehört, ist darin nicht mehr enthalten. Diese Information über
die Lage der Objektgrenzen wird aber benötigt, um z. B. ein Bild nachträglich in der
Delta-Liste auszutauschen oder für das Trapping die Grenzen zu finden, an denen
sich farbige Seitenobjekte berühren. Für das Trapping braucht man außerdem die
Information, ob eine Farbgrenze mit dem Rand eines Seitenobjekts übereinstimmt.
Für Farbgrenzen innerhalb eines Bildes dürfen keine Trapping-Ränder erzeugt
werden. Beim nachträglichen Montieren von Teilseiten muß bekannt sein, wo auf
der einen Seite eine noch nicht belegte Fläche (transparentes "Loch") ist, in die die
andere Teilseite passend eingefügt werden soll. Da alle diese Informationen in den
gespeicherten Delta-Listen fehlen, ist auch in diesem Fall eine auf Seitenobjekte
bezogene Nachbearbeitung nicht möglich.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die zuvor genannten Nachtei
le zu vermeiden und ein Verfahren anzugeben, mit dem die Nachbearbeitung von
komprimierten und überlagerungsfreien Contone-Maps (Delta-Listen) der Drucksei
ten ermöglicht wird, ohne die PostScript-Daten der Seiten zu ändern und erneut zu
interpretieren.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung einer zusätzlich zur belichtbaren Delta-
Liste erzeugten Contone-Map gelöst, die die Information über den Typ und die La
ge der ursprünglichen Seitenobjekte enthält und die auch als Objekt-Delta-Liste
bezeichnet wird. Die Objekt-Delta-Liste dient dazu, für objekt-bezogene Nachbear
beitungen (Austausch von Bildern, Bearbeitung von Farbgrenzen zwischen Objek
ten, usw.) die Pixel in der belichtbaren Delta-Liste zu identifizieren, die ausge
tauscht bzw. verändert werden müssen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 7 näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für eine Druckseite mit Text-, Grafik- und Bildelementen
(Stand der Technik),
Fig. 2 den Arbeitsablauf bei der Belichtung von PostScript-Daten
(Stand der Technik),
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einem Band mit Objekten, die der Interpreter erzeugt
(Stand der Technik),
Fig. 4 den Arbeitsablauf bei der Belichtung von PostScript-Daten mit der Erzeu
gung der Delta-Liste (Stand der Technik),
Fig. 5 die Unterteilung einer Druckvorlage in Bänder und Zonen,
Fig. 6 den Arbeitsablauf bei der Belichtung von PostScript-Daten mit der Erzeu
gung der belichtbaren Delta-Listen und der Objekt-Delta-Listen sowie der
Nachbearbeitung auf der Basis der Delta-Listen und
Fig. 7 ein Beispiel für den Inhalt einer Druckvorlage und den Inhalt der dazuge
hörigen Objekt-Delta-Liste.
In der deutschen Patentanmeldung der Anmelderin "Verfahren zur Generierung
einer Contone-Map", Aktenzeichen 195 13 105.3, und in der zugehörigen PCT-An
meldung, Aktenzeichen PCT/DE 96/00585, wird die Erzeugung einer belichtba
ren Contone-Map (Delta-Liste) aus den PostScript-Daten einer Druckseite ausführ
lich beschrieben. An dieser Stelle wird dies deshalb nur soweit erläutert, wie es für
das Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung einer Objekt-
Delta-Liste auf der Basis einer Contone-Map erforderlich ist.
Eine belichtbare Contone-Map beschreibt eine zu reproduzierende Druckvorlage in
Form von Grauwerten, in der jedem Pixel ein Grauwert zugeordnet ist. Die Conto
ne-Map wird aus den Seitenbeschreibungsdaten (PostScript-Daten) der zu repro
duzierenden Druckseite erzeugt. Die Grauwerte der Contone-Map können direkt
zur Ansteuerung des Recorders verwendet werden, wenn der Aufzeichnungspro
zeß kontinuierliche Tonwerte wiedergeben kann, wie z. B. ein Proof-Ausgabegerät.
Für Aufzeichnungsprozesse, die nur zwei Tonwerte wiedergeben können (weiß
bzw. schwarz), werden die Grauwerte in einem Rastergenerator, der dem Recor
der vorgeschaltet ist, vor der Aufzeichnung in Rasterpunkte umgesetzt, mit denen
die Grauwerte für das Auge simuliert werden. Im Recorder werden die Druckvorla
gen durch mindestens einen Belichtungsstrahl pixel- und zeilenweise auf das Auf
zeichnungsmaterial belichtet. Während der Belichtung bestimmen die Steuer
signalwerte, welche Pixel als Teile der Rasterpunkte belichtet oder nicht belichtet
werden, indem die Steuersignalwerte den Belichtungsstrahl entsprechend ein- und
ausschalten.
Für die Aufbereitung der Delta-Liste werden die Überlagerungen der Objekte in der
Display-Liste (Fig. 3) geeignet eliminiert und anschließend die Daten möglichst
hoch komprimiert. Die Delta-Liste ist überlagerungsfrei, weil es für jedes Pixel nur
einen Grauwert in der Delta-Liste gibt. Bei der Wahl des Komprimierungs-Verfah
rens muß ein Kompromiß zwischen einem hohen Kompressionsfaktor, einer
schnellen Komprimierung und vor allem einer sehr schnellen Dekomprimierung
gefunden werden.
In der Delta-Liste sind im wesentlichen Grauwerte und Raster-Informationen ent
halten, die durch einen Rastergenerator schritthaltend mit der Recorder-Geschwin
digkeit in Bitmap-Daten umgesetzt und ausgegeben werden können.
Die Erzeugung der Delta-Liste und die Rasterung können mit unterschiedlichen
Auflösungen durchgeführt werden. Eine vorteilhafte Variante ist z. B. die Berech
nung der Delta-Liste mit 666,5 Pixel/cm und die Rasterung der Grauwerte mit
1333 Pixel/cm. Die Rasterung kann auch unsymmetrisch erfolgen, beispielsweise
mit 2666 Pixel/cm in Zeilenrichtung und 1333 Pixel/cm senkrecht zur Zeilenrich
tung.
Das Datenformat der Delta-Liste ist Byte-orientiert. Jedes Byte ist ein Befehl, dem
in manchen Fällen Datenbytes nachfolgen. Die Codierung der Befehle ist derart
gewählt, daß eine möglichst hohe Kompression der Daten erreicht wird. Am An
fang jeder Delta-Liste befinden sich allgemeine Informationen, z. B. die Länge der
Delta-Liste und die Länge einer Scanlinie. Außerdem enthält die Delta-Liste Infor
mationen über das Rasterverfahren (Screening), nach dem die Objekte vom Ra
stergenerator in Bitmaps umgesetzt werden sollen.
Da in verschiedenen Teilen einer Druckseite sehr unterschiedliche Seiteninhalte
mit verschiedenen Eigenschaften bezüglich der Komprimierung vorkommen kön
nen, wird die Druckseite bei der Generierung der Delta-Liste in horizontale Streifen
(Bänder) und diese weiter in aufeinanderfolgende Abschnitte (Zonen) unterteilt. In
den Bändern und Zonen können dann jeweils optimierte Komprimierungsverfahren
angewendet werden.
Fig. 5 zeigt die Einteilung einer Druckvorlage (19) in Bänder (20) und Zonen (21).
Die Höhe der Bänder und die Breite der Zonen ist beliebig, jedoch ist es für die
Verarbeitung vorteilhaft, wenn die Bänder alle gleich hoch und die Zonen alle
gleich breit sind. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Bandhöhe und die Zonenbreite
Potenzen von 2 sind.
Da oft große Teile der Information auf einer Druckseite aus wenigen unterschiedli
chen Grauwerten bestehen, z. B. nur aus Schwarz/Weiß-Information (Text), wer
den Grauwerte in der Delta-Liste mit verschiedener Bitzahl codiert, z. B. 1 Bit/Grau
wert für Schwarz/Weiß-Information und 8 Bit je Grauwert für Contone-Information.
Diese Maßnahme trägt ebenfalls zur Komprimierung der Delta-Liste bei.
Die Komprimierung der Daten im Datenformat der Delta-Liste basiert auf dem
Runlength-Verfahren, das für die speziellen Anforderungen modifiziert wird. Im
Datenstrom existieren Kommando-Bytes, die von einer Lauflänge und/oder einem
oder mehreren Grauwerten begleitet sein können. Die Komprimierung berücksich
tigt auch Wiederholungen des ganzen Inhalts einer Zone in Y-Richtung, wobei die
X-Richtung die Haupt-Scanrichtung und die Y-Richtung die Neben-Scanrichtung
ist. In der folgenden Tabelle werden beispielhaft einige Delta-Listen Kommandos
und ihre Codierung erläutert, die zum Verständnis der Erzeugung der Delta-Liste
wichtig sind.
Das erste Byte bzw. die ersten Bits im ersten Byte jedes Kommandos sind ein
Kennzeichen dafür, um welches Kommando es sich handelt und wieviele Bytes mit
Parametern für das Kommando folgen. Dieser Aufbau stellt sicher, daß bei der
Decodierung der Delta-Liste jedes Kommando eindeutig erkannt und richtig inter
pretiert werden kann.
Jedes neue Band wird mit dem Kommando LHD_BAND und jede neue Zeile
innerhalb des Bandes mit dem Kommando LHD_START eingeleitet. Am Anfang
jeder Zone in der Zeile steht das Kommando LHD_ZONE, in dem mit dem Para
meter "Y-cmpr" codiert ist, über wieviele Zeilen sich der Inhalt dieser Zone in Y-Rich
tung wiederholt. Der Parameter "bits" gibt an, mit wieviel Bits die Grauwerte
innerhalb der Zone codiert sind, z. B. 1 Bit für Schwarz/Weiß-Information, 8 Bit für
Contone-Information mit normaler Stufung (256 Stufen) und 12 Bit für Contone-
Information mit feinerer Stufung (4096 Stufen).
Mit dem Kommando LHD_SCREEN wird ein Rasterverfahren ausgewählt, das
durch den Parameter "Screenindex" gekennzeichnet ist. Mit dem ausgewählten
Rasterverfahren soll der Rastergenerator alle folgenden Grauwerte in der Delta-
Liste rastern, bis wieder ein neues Rasterverfahren ausgewählt wird. Die Para
meter der Rasterverfahren wie Rasterweite, Rasterwinkel, Rasterpunktform sind
unter der Nummer "Screenindex" im Rastergenerator gespeichert, oder sie werden
der erzeugten Delta-Liste mit weiteren Delta-Listen Kommandos hinzugefügt.
Eine Lauflänge von sich wiederholenden Grauwerten innerhalb einer Zone wird mit
den Kommandos LHD_REPEATS oder LHD_REPEAT beschrieben. Im Kom
mando LHD_REPEATS codiert eine 6 Bit-Binärzahl [nnnnnn] im ersten Byte eine
Lauflänge zwischen 1 und 64, im Kommando LHD_REPEAT wird eine Lauflänge
zwischen 1 und 4096 durch eine 12 Bit-Binärzahl codiert ([nnnn] im ersten Byte
und [kkkk kkkk] im zweiten Byte). Jeweils das letzte Byte dieser Kommandos gibt
den Grauwert an, der wiederholt werden soll.
Wenn aufeinanderfolgende Grauwerte in der Zeile nicht gleich sind und deshalb
nicht mit einer Lauflänge komprimiert werden können, wird eine solche Sequenz
mit dem Kommando LHD_UCDATA beschrieben. Eine 5 Bit-Binärzahl [nnnnn] im
ersten Byte gibt an, wieviele unkomprimierte Grauwerte folgen.
Bei der Erzeugung der Delta-Liste werden die Zeilen eines Bandes von oben nach
unten abgearbeitet, und die Zonen einer Zeile von links nach rechts. Die erzeugten
Kommandos und Lauflängen werden dabei dicht gepackt aneinandergehängt, d. h.
für die Zonen, für die keine Lauflängen erzeugt werden, wird nichts in die Delta-
Liste eingetragen. Aufgrund des Code für die Komprimierung in Y-Richtung im
Kommando LHD_ZONE kann der Rastergenerator die Delta-Liste so decodieren,
daß die Lauflängen wieder den richtigen Zonen zugeordnet werden.
Die Fig. 6 zeigt den Arbeitsablauf nach der vorliegenden Erfindung, wobei für eine
Druckvorlage neben einer belichtbaren Delta-Liste zusätzlich eine Objekt-Delta-
Liste erzeugt wird. Wie bereits in Fig. 4 erläutert, werden die PostScript-Daten (1)
der Druckvorlage in einem RIP (2) durch den Interpreter (3) in eine Display-Liste
(4) umgewandelt, aus der von dem Delta-Listen-Generator (16) eine belichtbare
Delta-Liste (17) erzeugt wird. Zusätzlich wird ebenfalls vom Delta-Listen-Generator
(16) eine Objekt-Delta-Liste (22) erzeugt, die die Information über den Typ (Bilder,
Grafiken, Texte) und die Lage der Seitenobjekte enthält, denen die Grauwerte in
der belichtbaren Delta-Liste (17) zuzuordnen sind. Beide Delta-Listen werden für
die weitere Verarbeitung zwischengespeichert, z. B. auf einem Plattenspeicher
(18).
Für die Aufgaben der Nachbearbeitung (Austausch von Seitenobjekten, Erzeu
gung von Trapping-Rändern, usw.) in einer Nachbearbeitungs-Workstation (23)
werden die belichtbaren Delta-Listen (17) und die zugehörigen Objekt-Delta-Listen
(22) einem geeigneten Nachbearbeitungsverfahren (24) zugeführt. Je nach der Art
der Nachbearbeitung kann es erforderlich sein, mehr als eine belichtbare Delta-
Liste und zugehörige Objekt-Delta-Liste zu verarbeiten. Wenn ein Bild ausge
tauscht werden soll oder die Trapping-Ränder für aneinandergrenzende Seitenob
jekte erzeugt werden sollen, werden die Delta-Listen aller Farbauszüge der Druck
seite benötigt. Wenn zwei oder mehr Teilseiten zu einer neuen Druckseite kombi
niert werden sollen, werden die Delta-Listen aller Farbauszüge aller Teilseiten be
nötigt.
Als Ergebnis der Nachbearbeitung entstehen modifizierte belichtbare Delta-Listen
(25) und gegebenenfalls auch modifizierte Objekt-Delta-Listen (26), die wieder
zwischengespeichert werden, z. B. auf einem Plattenspeicher (27). Wenn erforder
lich, können die modifizierten Delta-Listen einer weiteren Nachbearbeitung unter
worfen werden, z. B. einer Korrektur der ersten Nachbearbeitung. Für die RIP-Funk
tionen und für die Nachbearbeitung brauchen nicht notwendigerweise ge
trennte Rechnersysteme vorgesehen zu werden, sie können auch auf einem
Rechnersystem ausgeführt werden.
Im weiteren Arbeitsablauf werden die modifizierten belichtbaren Delta-Listen (25)
dem Rastergenerator (5) zugeführt, der sie nach den in den Delta-Listen enthalte
nen Rasterinformationen in gerasterte Bitmap-Daten (6) umwandelt und an den
Recorder (8) zur Belichtung weiterleitet.
Für die Objekt-Delta-Liste wird das gleiche zuvor beschriebene Datenformat ver
wendet wie für die belichtbaren Delta-Listen, d. h. ebenfalls in Lauflängen codierte
Grauwerte und Werte für den Screenindex. Im Unterschied zu den belichtbaren
Delta-Listen haben die Grauwerte und die Screenindex-Werte in der Objekt-Delta-
Liste jedoch eine andere Bedeutung. Jedem Seitenobjekt wird eine andere Kombi
nation von Screenindex-Wert und Grauwert als Objektnummer zugeordnet, und
alle Pixel, die in der Druckvorlage von dem Seitenobjekt belegt sind, erhalten in
der Objekt-Delta-Liste diese Kombination von Screenindex-Wert und Grauwert,
d. h. die zugehörige Objektnummer. Da alle Pixel eines Objekts in der Objekt-Delta-
Liste den gleichen Grauwert erhalten, ergibt sich aus der Lauflängencodierung ei
ne hohe Datenkomprimierung und damit nur ein geringer Speicherbedarf für die
Objekt-Delta-Listen. Aufgrund der Information über die Objektnummern kann bei
der Nachbearbeitung von belichtbaren Delta-Listen in der zugehörigen Objekt-
Delta-Liste für jedes Pixel nachgeschlagen werden, zu welchem Objekt es gehört.
Die Fig. 7a und 7b zeigen dies an einem Beispiel. Die Druckvorlage (28) in Fig. 7a
enthält das Bild (29) und das Bild (30) sowie ein Grafikelement (31) mit konstanter
Farbe. Fig. 7b zeigt den Inhalt der zugehörigen Objekt-Delta-Liste (32). Die Fläche,
die in der Druckvorlage vom Bild (29) belegt ist, enthält in der Objekt-Delta-Liste
eine Fläche (33) mit gleicher Größe und gleichem Umriß, in der alle Pixel mit dem
gleichen Screenindex und Grauwert gefüllt sind, z. B. mit dem Screenindex = 128
und dem Grauwert = 0. Ebenso ist an der Stelle des Bildes (30) in der Objekt-
Delta-Liste eine gleich große Fläche (34), die z. B. mit dem Screenindex = 128 und
dem Grauwert = 1 gefüllt ist. Für das Grafikobjekt (31) enthält die Objekt-Delta-
Liste eine äquivalente Fläche (35), die z. B. mit dem Screenindex = 1 und dem
Grauwert = 0 gefüllt ist.
Die Zuordnung von Screenindex und Grauwert zu einem Objekt ist beliebig. Die
folgende Tabelle zeigt eine mögliche Zuordnung als Beispiel.
Eine "Imagemask" ist ein PostScript-Objekt, das in Form von Bitmap-Daten vorliegt
und in dem den "1-Bits" ein fester Grauwert oder Farbwert zugewiesen wird wäh
ren die "0-Bits" leer bleiben, d. h. "Löcher" in der Imagemask sind.
In der obigen beispielhaften Zuordnung haben alle transparenten Flächen, alle
Grafik-Objekte (= mit konstanter Farbe belegte Flächen) und alle Imagemask-
Objekte jeweils die gleiche Kombination von Screenindex und Grauwert, d. h. für
diese Objekte wird in der Objekt-Delta-Liste nur der Objekttyp gekennzeichnet und
individuelle Objekte werden nicht unterschieden. Die Zuordnung kann selbstver
ständlich auch so gewählt werden, daß jedes individuelle Objekt eine eigene Ob
jekt-Nummer erhält, die als eine Kombination von Screenindex und Grauwert co
diert ist. Ob in der Objekt-Delta-Liste individuelle Objekte oder nur der Objekttyp
unterschieden werden sollen, hängt davon ab, welcher Grad der Unterscheidbar
keit für die beabsichtigten Schritte der Nachbearbeitung erforderlich ist. In dem
obigen Beispiel ist für jedes individuelle Bild eine andere Kombination von Screen
index und Grauwert als Objekt-Nummer vorgesehen, d. h. alle Bilder können an
hand der Objekt-Delta-Liste einzeln unterschieden und individuell nach bearbeitet
werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Bearbeitung von Objekten auf Druckseiten, die als digitale Da
ten in Form von pixel- und zeilenweise geordneten Contone-Maps (Delta-
Listen) vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Contone-Map
zur Kennzeichnung der auf der Druckseite vorhandenen Objekte erzeugt wird
(Objekt-Delta-Liste), in der alle Pixel, die zu einem Objekt gehören, eine ob
jekt-spezifische Kennung erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die objekt
spezifische Kennung den Typ des Objekts kennzeichnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die objekt
spezifische Kennung jedes individuelle Objekt unterschiedlich kennzeichnet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Contone-Map (Objekt-Delta-Liste) erzeugt wird, indem eine pro
grammierte Seitenbeschreibung des Inhaltes der Druckseite, bestehend aus
Bild-, Grafik- und Textinformation, durch einen Interpreter verarbeitet wird, die
Objekte der Druckseite identifiziert werden, die Objekte in Pixel umgewandelt
werden und den Pixeln jedes Objekts die objekt-spezifische Kennung zuge
wiesen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Objekte in der weiteren Contone-Map (Objekt-Delta-Liste) überlagerungs
frei sind, d. h. jedem Pixel die Kennung für genau ein Objekt zugewiesen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer objekt-bezogenen Bearbeitung der Druckseite anhand der objekt
spezifischen Kennungen in der weiteren Contone-Map (Objekt-Delta-Liste)
ermittelt wird, welche Pixel der Druckseite zu bearbeiten sind und welche nicht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die objekt-spezifische Kennung eine Nummer für ein Rasterverfahren
(Screenindex-Wert), ein Grauwert oder eine Kombination von Screenindex-
Wert und Grauwert ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Contone-Map (Objekt-Delta-Liste) nach einer Runlength-Codierung
datenkomprimiert ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Contone-Map (Objekt-Delta-Liste) durch Reduzierung der Zahl der
Bits je Grauwert datenkomprimiert ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere Contone-Map (Objekt-Delta-Liste) durch Differenz-Codierung zwi
schen den Grauwerten benachbarter Pixel datenkomprimiert ist.
Priority Applications (4)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN AG, 69115 HEIDELBERG, |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: SOEKER, WILFRIED HELMUT, 63674 ALTENSTADT, DE NEUMANN, YNGVE, 24147 KLAUSDORF, DE FUNKE, VOLKMAR, 24161 ALTENHOLZ, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |